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HAYSWORLD Das Kundenmagazin für Deutschland, Österreich und die Schweiz 02/2011 VERANTWORTUNG

HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

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Die einen reißen sich um sie, die anderen tragen schwer an ihr: die Verantwortung. Und sie wird in immer mehr Bereichen eingefordert: in der Familie, beim Umweltschutz, bei der privaten Alters- und Gesundheitsvorsorge und nicht zuletzt in der Arbeitswelt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von der Finanzmisere der öffentlichen Hand über die Globalisierung der Marktwirtschaft bis hin zum beschleunigten Verbrauch natürlicher Ressourcen. Doch warum übernehmen Menschen überhaupt Verantwortung – und dies auch noch mit steigender Tendenz, wie Untersuchungen zeigen. Zum einen natürlich, weil es von ihnen erwartet wird. Gerade in der Arbeitswelt, in der zunehmend ein auf Selbstverantwortung und Anstand basierendes Menschenbild propagiert wird. Zum anderen aber übernehmen Menschen Verantwortung, weil sie – im wahrsten Sinne des Wortes – persönliche Antworten geben wollen: auf den Sinn und die Herausforderungen des Lebens. Wir freuen uns, wenn Sie in der vorliegenden Ausgabe der HaysWorld einige interessante Artikel entdecken.

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Page 1: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

HAYSWORLDDas Kundenmagazin für Deutschland, Österreich und die Schweiz 02/2011

VERANTWORTUNG

Page 2: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

02 | HaysWorld 02/2011

MITARBEITER AMDRÜCKER

In der Arbeitswelt ist mehr und mehr Eigenverantwor-tung gefragt

HAYSWORLD 02/2011 · VERANTWORTUNG

04 „Verantwortung entsteht im Handeln“ Interview mit Prof. Dr. Ludger Heidbrink 08 Nicht gegen seinen Typus Corporate Social Responsibility (CSR) 11 Mitarbeiter am Drücker Verantwortung als Motivation

14 CIO – die treibende Kraft zwischen Technik und Geschäft Der Verantwortungsbereich von CIOs ist gewachsen

16 Gutes Gewissen und gute RenditeNachhaltige Investments sind gefragt

18 „Was uns etwas bringt, wollen wir bewahren“Interview mit Prof. Dr. Florian G. Kaiser

20 Nachhaltige Pfl ege von Kulturlandschaften In den Schweizer Alpen wächst der Wald, die Biodiversität nimmt ab

24 Mit Krebs gut zu leben ist die neue Herausforderung

Interview mit Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Henze

26 Notarzt im EinsatzVerantwortung mit großer Wirkung

28 Der Sozialunternehmer Nachhaltige Wertschöpfung

31 News und Termine

11

NACHHALTIGE PFLEGE VON KULTURLAND-SCHAFTEN

In den Schweizer Alpen wächst der Wald mit weitrei-chenden Folgen für Umwelt und Tradition

20

IMPRESSUM

Herausgeber: Hays AGMarketing/Corporate Communications, Frank SchabelWilly-Brandt-Platz 1–3 · 68161 MannheimAufl age: 16.000Chefredaktion: Alexandra MaierAutoren dieser Ausgabe: Annette Frank, Alexander Freimark, Winfried Gertz, Judith-Maria Gillies, Ina Hönicke, Alessandro Monachesi, Jana Nolte, Britta Nonnast, Frank Schabel, Bernd SeidelGestaltung: srg werbeagentur ag, MannheimFotos: Ashoka, Mathias Ernert, fotolia, srg werbeagenturDruck: Dinner Druck GmbH, Schlehenweg 6, 77963 Schwanau, Ortsteil AllmannsweierKontakt:HaysWorld RedaktionTelefon: +49 (0)621 1788-1494 · E-Mail: [email protected]: Für den Nachdruck von Beiträgen – auch auszugsweise – ist die schriftliche Genehmigung der Redaktion erforderlich. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und für die Vervielfältigung auf elektronische Datenträger.Copyright © 2011 by Hays AGAlle Rechte, insbesondere das Recht auf Verbreitung, Nachdruck von Text und Bild, Übersetzung in Fremdsprachen sowie Vervielfältigungen jeder Art durch Fotokopien, Mikrofi lm, Funk- und Fernsehsendungen, für alle veröff ent lichten Beiträge einschließlich Abbildungen vorbehalten.

INHALT

Page 3: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

EDITORIAL

Die großen Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nicht

mehr von Einzelnen oder einer Institution allein meistern.

HaysWorld 02/2011 | 03

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

Ein Anspruch, den immer mehr Firmen verfolgen – so auch Hays: Seit Jahren stellen wir uns unserer Verantwortung nicht nur bei unseren unmittelbaren Geschäftsaktivitäten, sondern unterstützen darüber hinaus gezielt krebskranke Kinder und ihre Familien (S. 25). Dabei engagieren wir uns sowohl für eine sinnvolle Nachsorge als auch für eine inten-sive Behandlung und Betreuung dieser Kinder: durch die Finanzierung zweier Arztstellen an der Universitätskinder-klinik Heidelberg (siehe Titelbild) und der Berliner Charité.

Mit diesem Engagement ist Hays nicht allein. Kaum ein Unternehmen, das sich nicht gesellschaftliche Verantwor-tung auf die Fahnen geschrieben hat. Und das ist auch gut so, wie der Artikel „Nicht gegen seinen Typus“ (S. 8) zeigt. Denn wo manche Skeptiker Green- oder Whitewashing befürchten, übersehen sie oft eines: Klimaschutz, Bildung und Gesundheit, die großen Herausforderungen unserer Zeit, lassen sich nicht mehr von Einzelnen oder einer In-stitution allein meistern. Sie sind nur noch im wirksamen Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu lösen – umso besser, wenn dann auch alle davon profi tieren.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.

Klaus BreitschopfVorstandsvorsitzender der Hays AG

die einen reißen sich um sie, die anderen tragen schwer an ihr: die Verantwortung. Und sie wird in immer mehr Berei-chen eingefordert: in der Familie, beim Umweltschutz, bei der privaten Alters- und Gesundheitsvorsorge und nicht zuletzt in der Arbeitswelt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie reichen von der Finanzmisere der öff entlichen Hand über die Globalisierung der Marktwirtschaft bis hin zum beschleunigten Verbrauch natürlicher Ressourcen.

Verantwortung zu tragen bedeutet jedoch nicht zwangs-läufi g „Ruhm und Ehr“, wie der Direktor des Center for Responsibility Research, Professor Ludger Heidbrink, im Interview (S. 4) erklärt. Im Gegenteil: Sie „birgt immer das Risiko, dass die Folgen des eigenen Tuns auf einen zurück-fallen – und zwar in unangenehmer Weise“.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, warum Men-schen überhaupt Verantwortung übernehmen – und dies auch noch mit steigender Tendenz, wie Untersuchungen zeigen. Zum einen natürlich, weil es von ihnen erwartet wird. Gerade in der Arbeitswelt, in der zunehmend ein auf Selbstverantwortung und Anstand basierendes Menschen-bild propagiert wird, wie der Artikel „Mitarbeiter am Drü-cker“ (S. 11) beschreibt.

Zum anderen aber übernehmen Menschen Verantwortung, weil sie – im wahrsten Sinne des Wortes – persönliche Antworten geben wollen: auf den Sinn und die Herausfor-derungen des Lebens. Wie zum Beispiel der „Notarzt im Einsatz“ (S. 26) oder der Social Entrepreneur Christian Hiß (S. 28), der mit seinem Unternehmen nicht nur zu nachhalti-ger Wertschöpfung, sondern gleichzeitig auch zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen will.

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04 | HaysWorld 02/2011

„VERANTWORTUENTSTEHT IM HA

Interview mit Prof. Dr. Ludger Heidbrink

Page 5: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

UNG ANDELN“

HaysWorld 02/2011 | 05

Prof. Dr. Ludger Heidbrink

Der Philosoph Prof. Dr. Ludger Heidbrink ist Direktor des Center for Responsibility Research (CRR) am Kulturwissen-schaftlichen Institut Essen und Professor für Corporate Responsibility & Citizenship an der Universität Witten-Herdecke. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zum Thema Verantwortung veröff entlicht und herausgegeben, zuletzt „Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum“ (Campus Verlag).

Herr Professor Heidbrink, wann haben Sie zuletzt Verantwortung übernommen? Und wofür?

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels habe ich meine Konsum- und Lebensgewohnheiten geändert. Ich esse weniger Fleisch, fahre weniger Auto, ich führe einen insgesamt nachhaltigeren Lebensstil.

Was ist Verantwortung überhaupt?

Im Allgemeinen bedeutet es, für die Folgen des eigenen Handelns einzustehen und Rechenschaft abzulegen. Es heißt aber auch, sich um generelle Missstände oder Fehlentwicklungen zu kümmern. Anders ausgedrückt: Verantwortung bezieht sich auch auf Probleme, die man nicht unbedingt selbst verursacht hat.

Woher kommt der Begriff ?

Ursprünglich ging es darum, Rechenschaft gegenüber einer übergeordneten Instanz abzulegen. Zunächst vor Gott, dann vor dem weltlichen Gericht. Seine moralische Bedeutung bekam der Begriff erst relativ spät, nämlich Anfang des 19. Jahrhunderts. Seit diesem Zeitpunkt steht er auch für die Rechenschaft gegenüber dem individuellen Gewissen.

Welche Spielarten der Verantwortung gibt es?

Es gibt die moralische Verantwortung als umfassende Verantwortung für das eigene Handeln. Die moralische Verantwortung entspricht in etwa dem, was Kant unter dem kategorischen Imperativ verstanden hat, sprich so zu handeln, dass es für die gesamte Gesellschaft sinnvoll wäre, wenn alle so handelten. Daraus abgeleitet gibt es die Ergebnisverantwortung, die sich auf die Folgen unseres Tuns bezieht. Diese entsprechen nicht immer den eigenen Absichten, denn auch wenn unsere Absichten gut sind, können die Resultate schlecht sein. Es geht hierbei um das Abwägen von Zwecken und Mitteln und somit um die Frage, was alles in allem vertretbar ist.

In diesen Bereich gehört beispielsweise die Führungsverant-wortung in Unternehmen. Denn einerseits hat die Führungs-person die Aufgabe, für vernünftige Ergebnisse und eine positive Geschäftsbilanz zu sorgen, andererseits trägt sie

Das Interview führten Annette Frank und Jana Nolte

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aber auch die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Kunden, also den Stakeholdern. Etwas anders sieht es bei der persönlichen Verantwortung aus, die eher im familiären Bereich zum Tragen kommt. Sie hat viel mit Fürsorge, Wohl-wollen und Solidarität zu tun. In der heutigen Zeit kommt verstärkt die Eigenverantwortung hinzu. Ich meine damit den Bürger, der zunehmend Verantwortung für die eigene Lebensführung übernehmen muss, oder den Arbeitnehmer, von dem gefordert wird, sich um seine Altersvorsorge zu kümmern.

Wodurch unterscheidet sich die Verantwortung, die man als Unternehmer oder Politiker hat – also in einem öff ent-lichen Bereich –, von der Verantwortung, die man als Staats -bürger oder als Eltern hat, also im eher privaten Kontext?

Der private Verantwortungsbereich ist überschaubarer. Jeder weiß in etwa, was er für seine Kinder oder kranken Eltern tun muss. Anders die Verantwortung von Unterneh-mern oder auch die politische Verantwortung. Sie ist erheblich komplexer, weil unterschiedliche Aspekte, wie Parteiräson, Macht- und Sachinteressen oder das Wohl des Landes, eine Rolle spielen.

Verantwortung: Freiheit oder Pfl icht?

Beides, das macht den Begriff so interessant. Die freie Gesell-schaft und Marktwirtschaft können nicht ohne Freiheit funk-tionieren, aber eben auch nicht ohne Regeln, die das Allge-meinwohl sichern. Verantwortung und Freiheit sind zwei Seiten einer Medaille und lassen sich nicht trennen.

Warum übernehmen Menschen überhaupt Verantwortung?

Da kommen viele Motive in Frage. In der Wirtschaft – und das ist empirisch nachweisbar – funktionieren Abläufe in verantwortungsvoll organisierten Unternehmen besser. Die Kommunikation ist eff ektiver, die Fehlerbilanz geringer und die Korruption nimmt ab. In Unternehmen mit einer intakten Verantwortungskultur existieren gemeinsame Werte, die für eine höhere Zuverlässigkeit sorgen. Verantwortung besitzt aber auch ein Sinnpotenzial: Sich um etwas kümmern oder persönliches Engagement zeigen verleiht dem Leben einen höheren Sinn. Viele Menschen betrachten es als positive Auszeichnung ihres Charakters, wenn sie Verantwortung übernehmen: Sie tragen gern Verantwortung.

Kann man Verantwortung lernen?

Verantwortungsgefühl hat mit Erziehung zu tun, mit Prägung in den ersten drei, vier Jahren. In dieser Zeit müssen Kinder erfahren, dass sie in Beziehungen leben, in denen man Verantwortung übernimmt. Generell gilt aber, dass Verantwortung wie alle moralischen Eigenschaften schwer erlernbar ist und sich nicht allein durch Vorschriften oder Leitbilder umsetzen lässt. Verantwortung entsteht im Handeln und muss vor allem auf diesem Weg weiter-gegeben werden.

Ist die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, an Intelligenz gekoppelt?

Das würde ich so nicht sagen, es sei denn, man versteht Intelligenz im Sinne von praktischer Intelligenz. Wir wissen aus Untersuchungen, dass Menschen besonders dann Verant-wortung übernehmen, wenn sie dadurch Probleme lösen können. Das würde ich alltagspraktische Klugheit nennen.

Welche Gründe gibt es, sich vor Verantwortungzu drücken?

Viele (lacht)! Verantwortung zu übernehmen, birgt immer das Risiko, dass die Folgen des Tuns auf einen zurückfallen – und zwar in unangenehmer Weise. Die moralische Fallhöhe ist groß, deshalb drücken sich viele vor der Verantwortung.

Und welche Bedingungen begünstigen es, Verantwortung von sich zu weisen?

Komplexe Strukturen etwa. Das zeigte sich bei der Finanz-marktkrise. Sie entstand nicht nur durch die Habgier einzelner Manager, sondern auch durch ein System, das die Akteure selbst nicht mehr überschauten. Solche Strukturen erleichtern es, Verantwortung im Nachhinein von sich zu weisen. Außerdem wird die Verantwortungsdiff usion desto größer, je mehr Personen beteiligt sind. Die Lehre daraus muss lauten, übersichtliche Strukturen mit klaren Zuständig-keiten zu schaff en. Im politischen System begünstigen unprofessionelle Bürokratie und Verwaltung Verantwortungs-losigkeit. Je mehr schlecht als recht organisiert wird, desto mehr Verantwortung kann abgeschoben werden. Man spricht deshalb auch von organisierter Unverantwortlichkeit. Andererseits sind komplexe Strukturen der unvermeidliche Preis aller modernen Gesellschaften. Das Einzige, was hilft,

„Der private Verantwortungsbereich ist überschaubarer. Jeder weiß in etwa, was er für seine Kinder oder kranken Eltern tun muss.“

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ist, die Bereiche intensiver zu vernetzen und die Quer-verbin dungen zu stärken.

Was bedeutet Verantwortung in der modernen Konsumgesellschaft?

Der Konsument hat heute sehr viele Möglichkeiten, verant-wortungsvoll zu agieren. Er verfügt über mehr Geld und durch das Internet und andere Medien über mehr Informa-tionen. Und er handelt auch entsprechend – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Er sagt: Ja, ich will Verantwortung für die Umwelt übernehmen, ja, ich will etwas gegen Lohn-dumping in der Dritten Welt tun, ohne immer konsequent danach zu handeln. Der Konsument fordert mehr rhetorisch ein, als er tatsächlich in die Praxis umsetzt.

Sinkt in unserer Gesellschaft die Bereitschaft, Verant wortung zu übernehmen?

Im Gegenteil. Über ein Drittel der deutschen Bürger engagie-ren sich aktiv in einem Ehrenamt und in der Zivilgesellschaft. Die Übernahme von Verantwortung ist heute stärker indivi-dualisiert und weniger politisch organisiert oder ideologisch befrachtet. Der Begriff der Politikverdrossenheit stimmt deswegen so nicht. Es lässt sich heute ein anderes Verständ-nis von politischem Engagement beobachten, wie etwa bei Stuttgart 21. Insgesamt geschieht heute eine Verschiebung der Verantwortung von der staatlichen Öff entlichkeit in die politische Privatsphäre.

Wie hat sich der Verantwortungsbegriff über die letzten drei Generationen hinweg verändert?

Es hat vor allem eine Verlagerung von Personen auf Sach-zusammenhänge stattgefunden. Früher war Verantwortung stärker an einzelne Menschen gekoppelt. Heute ist es deutlich schwieriger zu sagen: Ich mache das und stehe dann dafür ein, denn wir sind abhängiger von Systemen geworden. Die Verantwortung muss deshalb heute an der Veränderung der Systeme und Rahmenordnungen ansetzen.

Wie denken Sie über Corporate Social Responsibility (CSR)?

Das halte ich für eine sehr ambivalente Entwicklung. Einer-seits ist es zu begrüßen, wenn Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen, wenn sie sich als Teil der Gesellschaft begreifen. Andererseits wird CSR oft nur rheto-

risch bekundet. Es fehlen klare geschäftliche und soziale Konzepte, und aus diesem Grund werden entsprechende Programme schnell wieder beendet. Unternehmen täten deshalb gut daran, CSR stärker zu professionalisieren und zudem in ihrer Unternehmenskultur zu verankern. Da die Unternehmenskultur an persönliche Überzeugungen auf der Führungsebene gekoppelt ist, müssen Management und Vorstand mit gutem Beispiel vorangehen. CSR kann nicht verordnet werden, die Beteiligten müssen es selbst wollen.

Warum fällt es den Menschen off ensichtlich so schwer, Verantwortung für die folgenden Generationen zu übernehmen?

Vor allem deshalb, weil wir mit der fernen Zukunft persön-lich nichts zu tun haben. Das ist zum Teil anthropologisch begründet. Der Mensch ist auf den nahen Horizont aus-gerichtet, der ferne Horizont besitzt für sein Handeln wenig Relevanz. Es besteht hier ein Betroff enheitsdefi zit, wenn man es so nennen will. Allerdings besitzen Menschen eine große Vorstellungskraft. Hier können Medien viel beitragen, indem sie mit eindrucksvollen Zukunftsszenarien vor Augen führen, was auf uns zukommt. Wenn es gelingt, aff ektiv wirksame Geschichten über die Zukunft zu erzählen, werden wir uns mehr mit dem Schicksal nach folgender Generationen auseinandersetzen.

Glauben Sie, dass sich die meisten Politiker ihrer Verantwortung bewusst sind?

Das glaube ich schon. Aber sie haben nur begrenzte Hand-lungsmöglichkeiten. Sie sind im Zeitalter der Globalisierung eher ohnmächtige Akteure. Generell gilt heute, dass der Einfl uss der Politik sinkt. Damit sollen Politiker nicht von ihrer Verantwortung entlastet werden, sondern es geht darum, die Grenzen des politischen Systems stärker zu berücksichtigen.

Können Ethiker besser Verantwortung bezüglich Fragen der Präimplantationsdiagnostik oder Atomenergie über-nehmen, weil sie die Theorie der Verantwortung kennen?

Nein. Die professionelle Beschäftigung mit Verantwortung macht keinen verantwortungsvolleren Menschen. Aber die Kompetenz eines Ethikers liegt auch weniger in seiner persönlichen Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, als vielmehr darin, zu beraten. Wer sich lange mit moralischen und ethischen Dilemmata beschäftigt, ist geübter darin, vernünftig abzuwägen, Lösungen zu suchen und zu fi nden.

„Generell gilt heute, dass der Einfluss der Politik sinkt. Damit sollen Politiker nicht von ihrer Verantwortung entlastet werden, sondern es geht darum, die Grenzen des politischen Systems stärker zu berücksichtigen.“

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NICHT GEGEN SEINEN TYPUSGesellschaftliche Verantwortung ist für Unternehmen heute selbstverständlich – Corporate Social Responsibility (CSR) ist en vogue. Um den Verdacht von Green- oder Whitewashing gar nicht erst aufkommen zu lassen, integrieren Unternehmen ihr Engagement zunehmend in alle Prozesse der Unterneh mens-entscheidungen beziehungsweise in den gesamten Produktlebenszyklus.

Als 2006 dem örtlichen Freibad in Obereisenbach das Aus drohte, wurde der Hilferuf der Gemeinde gehört. Der orts-ansässige Outdoor-Ausrüster VAUDE sicherte als Pächter den Erhalt des „Bädles“. „Die Gemeinde trägt nach wie vor die Betriebskosten, allerdings ist es uns als Pächter durch professionelles Management gelungen, diese zu halbieren“, erklärt Hilke Patzwall, zuständig für Sustainability bei VAUDE. „Gesellschaftliche Verantwortung ist bei uns Programm und Teil unseres Markenversprechens.“ Dazu gehöre es auch, ein gutes Nachbarschaftsverhältnis zu pfl egen.

Das schwäbische Unternehmen gilt als Branchenprimus. Die Aktivitäten des Familienunternehmens mit seinen weltweit 1.500 Angestellten reichen vom fi rmeneigenen Kindergarten über Verpackungen aus Recyclingmaterial bis hin zum 1994 gegründeten ECOLOG-Recyclingnetz-werk zur Wiederaufbereitung von gebrauchten Polyester-produkten. Momentan arbeitet VAUDE gemeinsam mit der European Outdoor Group daran, die ECOLOG-Idee als allgemeinen Branchenstandard zu etablieren.

Im Fokus von Verantwortung und Nachhaltigkeit steht die Erhaltung der Natur. Hilke Patzwall dazu: „Wer davon lebt, dass seine Kunden Freude und Erholung in der Natur fi nden, sollte sich mit Nachdruck um deren Schutz küm-mern.“ Die hehren Ziele setzt VAUDE durch ein konsequen-tes Nachhaltigkeitsmanagement um und lässt sich von externen Stellen regelmäßig überprüfen. „Das ist wichtig für unsere Glaubwürdigkeit und verankert darüber hinaus Nachhaltigkeit in unseren Unternehmensabläufen“, sagt Patzwall weiter. So ist das Umweltmanagement am Stand-ort Obereisenbach inklusive der eigenen Taschenpro -duk tion und Logistik vor Ort nach dem Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) und ISO 14001 zertifi ziert.

Ebenso ist die eigene Produktionsstätte im entfernten Vietnam nach ISO 14001 ausgezeichnet.

Das Engagement muss in den gesamten Produktlebenszyklus integriert sein

Klingt gut. Zu gut? Hilke Patzwall kennt die Vorwürfe: Einsatz für Umwelt und Gesellschaft dienten als „grünes“ Feigenblatt. „Die beste Photovoltaikanlage auf dem Dach der Unternehmenszentrale nützt nichts, wenn man in der Produktentwicklung keine ökologischen Fortschritte erzielt“, sagt sie. Kommunikation ist natürlich wichtig, auch damit das Bewusstsein der Kunden für nachhaltige Produkte geschärft wird. Wichtiger als grünes Marketing ist aber, dass das Engagement sowohl in alle Prozesse der Unter-nehmensentscheidungen als auch in den gesamten Produkt-lebenszyklus integriert ist. Bei VAUDE ist dies Teil des Markenkerns – quasi Bestandteil der Unternehmens-DNA.

„Niemals gegen den eigenen Unternehmenstypus enga-gieren“, rät Bionade-Geschäftsführer Peter Kowalsky, der 2007 vom WWF als Ökomanager des Jahres aus-gezeichnet wurde. Es riecht nach Greenwashing, wenn Unternehmen Aktivitäten unter dem Deckmantel von CSR oder Nachhaltigkeit ins Leben rufen, bei denen kein Zusammenhang zum Produkt oder zum Unternehmen herzustellen ist. Für den Brauer aus Ostheim ist das deut-sche Reinheitsgebot für Bier quasi Grundgesetz. „Soziale und ökologische Verantwortung sind für uns daher selbst-verständlich und in den Genen angelegt“, sagt Kowalsky. Nur natürlich wachsende Produkte, ohne Zusatz von Chemie. Die Affi nität zur Natur ist groß – der Schritt zur Nachhaltigkeit eine logische Konsequenz.

Von Bernd Seidel

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„Alle Rohstoff e, die wir verwenden, sind aus biologischem Anbau, den wir mit Biobetrieben in der Rhön kontinuier-lich ausbauen.“ Exotische Bestandteile wie Litschis und Ingwer bezieht das Unternehmen beispielsweise von Far-men aus Mexiko, mit denen enge Kooperationen bestehen und die nach den strengen deutschen Bioverordnungen wirtschaften. „Dafür zahlen wir gerne höhere Preise, die wiederum die sozialen Strukturen in den Anbaulän-dern verbessern“, erklärt Kowalsky.

Sein Lieblingsprojekt ist die Umweltbildung. In verschiede-nen Projekten erleben Kinder und Jugendliche die Natur dabei hautnah. Sie pfl anzen unter anderem Trinkwasser-wälder, die den jährlichen Wasserbedarf für die Bionade-Produktion egalisieren. „In der Umweltbildung arbeiten wir eng mit einem Verlag zusammen und entwickeln ge-meinsam Lehrmaterial für Schulen.“ Netter Nebeneff ekt: Mit dem Engagement erreichen die Limo-Brauer ihre jugendlichen Zielgruppen.

Von Nachhaltigkeit profi tieren Unternehmen, Natur und Menschen gleichermaßen

„Nachhaltigkeit ergibt aus unserer Sicht eine Win-win-win-Situation: Wir profi tieren, die Natur und die Men-schen“, erklärt Kowalsky den Zusammenhang zwischen Ökologie und Ökonomie. Und er geht noch einen Schritt weiter: Bionade habe das System Limonade verändert: „Früher hat Gesundes meistens nicht geschmeckt. Und was schmeckt, ist häufi g nicht gesund.“ Bionade beweise das Gegenteil und habe einen Markt für alternative Brausen geschaff en, wie die große Zahl an Nachahmerprodukten und auch wirklichen Neuerungen zeige.

Wenn Biozutaten oder Schutz der Natur in den Unter-nehmensgenen angelegt sein müssen, um Greenwashing vorzubeugen, wie kann dann CSR für einen multinatio-nalen Hightech-Konzern aussehen? „Ganz pragmatisch“, erklärt Dr. Thomas Osburg, Leiter Corporate Aff airs Europe beim Chip-Giganten Intel. „Unser Wirkstoff ist Wissen und Bildung.“ Insofern bildet die Förderung von Bildung und Lehre den Schwerpunkt von Intels CSR-Programm. Gut ausgebildete Ingenieure, Mathematiker und Techniker sind die Innovatoren, die Intel braucht und die künftig Hightech-Power in Form von Rechnern und Netzen brauchen. Und: Da ist natürlich Intel inside.

„Die Digitalisierung der Welt, die ja auch von Intel geför-dert wird, hat zahlreiche Auswirkungen auf die Gesellschaft und natürlich auch auf Lehrer“, beschreibt Osburg.

Das Gros der Pädagogen habe seine Ausbildung oft vor 20 oder mehr Jahren abgeschlossen – aus digitaler Sicht also in der Steinzeit. Die Wissenslücke versucht Intel mit der professionellen Weiterbildung „Intel Lehren“ zu schließen, einem Programm, das in enger Zusammenarbeit mit den Kultusministerien entstanden ist und an dem in Deutschland bereits über 400.000 Lehrkräfte in den letzten zehn Jahren teilgenommen haben. Dabei geht es vor allem darum, wie Lehrer lernen können, die richtigen Medien im Unterricht pädagogisch sinnvoll einzusetzen.

Wenn heute CSR oder Nachhaltigkeit von Unternehmen als Whitewashing bezeichnet wird, liegt es, so Intel-Manager Osburg, oft einfach nur an mangelnder Kommunikation. Und: „Die Skeptiker übersehen dabei oft, dass sich Heraus-forderungen wie Klimaschutz und Bildung nur im Zusammen-spiel von Politik, Unternehmen und Gesellschaft meistern lassen.“ Kein Problem der Welt könne von einer Institution alleine gelöst werden. Dabei sollte der Gedanke einer partnerschaftlichen Win-win-Situation immer im Mittel-punkt stehen.

Bionade hat zusammen mit weiteren Partnern, wie regionalen Forstbe-trieben und dem Deutschen Jugendherbergswerk, deutschlandweit bereits elf „Trinkwasserwälder“ gepfl anzt.

Am Fortbildungsprogramm „Intel Lehren“ von Intel, das in enger Zusam-menarbeit mit den Kultusministerien entstanden ist, haben in den letzten zehn Jahren über 400.000 Lehrkräfte teilgenommen.

Für weitere Informationen:

Corporate Social Responsibilitywww.csrforum.euwww.csr-in-deutschland.de

Umweltzertifi zierungen und Standardswww.bluesign.comwww.emas.de

Die modische Wetterschutzjacke mit Green-Shape-Label ist besonders umweltfreundlich hergestellt worden. Sie ist mit dem 2-Lagen-Material Ceplex advanced absolut wasser- und winddicht – die Gewinner können also jedem Wetter trotzen. Einfach eine E-Mail mit der richtigen Antwort senden an: [email protected], Stichwort „Verantwortung“. Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2011.

Gewinnfrage: Aus welchem Land bezieht Bionade Litschisund Ingwer für seine Biobrause?

Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

GEWINNSPIEL Hays verlost jeweils ein VAUDE Men's oder Women's Town Jacket

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Page 11: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

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MITARBEITER AM DRÜCKERUnternehmen fordern von ihrer Belegschaft mehr und mehr Eigenverantwortung. Zu Recht. Denn von den Freiräumen profi tieren alle Beteiligten: Angestellte gewinnen neue Gestaltungsräume, Vorgesetzte arbeiten in motivierteren Teams, und Firmen stärken ihre Reputation und Wettbewerbskraft.

Page 12: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

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Im ersten Job von null auf 20 Mitarbeiter: Jan Loss legte einen wahrhaft rekordverdächtigen Berufseinstieg hin. Direkt nach dem Bachelor-Abschluss in BWL bot ihm der dm Drogeriemarkt die Leitung einer Filiale in Ratingen bei Düsseldorf an. „Das war für mich ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt der 26-Jährige. „Aber ich schwimme gern.“

Verantwortung, ja bitte: So lautet derzeit das Motto in Firmen aller Branchen und Größen. „Ein Großteil der Unternehmen propagiert heute ein Menschenbild, das auf Selbstverantwortung und Anstand fußt“, sagt Reinhard K. Sprenger. Der deutsche Management- und Motivations-guru mit Sitz im schweizerischen Winterthur ist davon überzeugt, dass alle Menschen eine kreative Energie mit-bringen, die nach Entfaltung drängt. „Unternehmen“, so Sprenger, „sollten den Menschen Freiräume eröff nen, diese Energie positiv zu nutzen.“

Von diesen Freiräumen profi tieren alle Beteiligten: Mitar-beiter gewinnen neue Gestaltungsmöglichkeiten, Vorge-

setzte arbeiten in motivierteren Teams und Firmen stärken ihre Wettbewerbskraft – auf dem Absatzmarkt genauso wie als Arbeitgeber.

Das Prinzip Verantwortung ist nicht neu für die Wirtschaft. Bereits 1955 entwickelte der US-Ökonom Peter Drucker die Führungsmethode „Management by Objectives“. Vorge-setzte, so der Gedanke, legen als Bewertungsgrundlage ihrer Mitarbeiter gemeinsam mit ihnen Ziele fest. So tragen alle Angestellten eigenverantwortlich und messbar ihren persönlichen Teil zum Unternehmenserfolg bei.

Eigeninitiative der Mitarbeiter wirkt wie ein Karriereturbo

Diese Denke hat mittlerweile große Teile der Geschäftswelt erobert. Vom Big Player bis zum Kleinbetrieb messen heute viele Firmen ihre Belegschaften an individuell ausge-handelten Zielvereinbarungen. Die Übernahme von Eigen-verantwortung steht hoch im Kurs. Nach einer aktuellen

Von Judith-Maria Gillies

Page 13: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

HaysWorld 02/2011 | 13

Repräsentativstudie von TNS Infratest sind 86 Prozent aller Personalchefs davon überzeugt, dass die Eigeninitia-tive der Mitarbeiter wie ein Karriereturbo wirkt.

Verlangen nach Verantwortung verspürt aber auch der Managementnachwuchs selbst. Dies zeigt das Absolven-tenbarometer 2011 des Berliner Marktforschungsinstituts Trendence, das knapp 12.000 angehende Wirtschaftsab sol-venten nach ihren Anforderungen an potenzielle Arbeit -geber befragte. Der Wunsch nach Eigenverantwortung landete auf einer Liste mit 21 Plätzen auf Rang acht.

Keine Frage: Mitarbeiter wollen zu Mitgestaltern werden. Das Schlagwort von „Employees as Entrepreneurs“ hat seit der New Economy weiter an Anziehungskraft gewonnen.

Auch für Philipp Lück. Seinen Job als Bereichsleiter E-Commerce in der Medienfabrik Gütersloh verdankt er purer Eigeninitiative. In seiner vorherigen Position als Vorstandsassistent einer anderen Bertelsmann-Tochter

musste er „von Tag eins an selbstständig arbeiten“. Der 25-Jährige recherchierte Themen, eruierte Businessmög-lichkeiten, erstellte Entscheidungsvorlagen. „Mein Chef musste nur noch sagen: ,Wir machen es so oder so‘“, erzählt der Betriebswirt.

Zusätzlich schrieb Lück einen Businessplan für ein neues Geschäftsmodell, das mittelständischen Firmen E-Commerce-Leistungen im Baukastensystem anbietet. Sein Engagement und Können überzeugte – so sehr, dass sein Arbeitgeber ihm für den neuen Job ein Millionenbudget und fünf Mit ar-beiter anvertraute. „Vor der Verantwortung habe ich Res-pekt“, sagt Lück. Deshalb auch mal eine Nacht schlecht zu schlafen, gehört für ihn dazu. Die Freiheit und die Verant-wortung, als Unternehmer im Unternehmen zu arbeiten, macht für ihn aber alles wett.

Freie Hand von der Geschäftsleitung hat auch dm-Filialleiter Loss. Sein Geschäftsziel ist es, Kunden zu begeistern – und seine Mitarbeiter für genau dieses Ziel zu gewinnen. „Wenn sie ihren persönlichen Beitrag für den Filialerfolg erkennen, macht ihnen die Arbeit viel mehr Spaß, als wenn sie Anwei-sungen abarbeiten“, ist Loss überzeugt.

Gute Führungskräfte ziehen sich überlegt zurück

So sieht das auch Matthias Krieger. Der Geschäftsführer der Krieger + Schramm Bauunternehmung im thüringischen Dingelstädt bezieht seine 70 Mitarbeiter aktiv in Entschei-dungen ein. Etwa bei der Entwicklung von Unternehmens-vision und Firmenwerten. Die gemeinsam erarbeitete Unternehmenskultur vergleicht der Chef mit Leitplanken. „Zwischen ihnen kann sich jeder frei bewegen – auf der rechten, mittleren und linken Spur oder auch mal zum Auf-tanken an der Raststätte.“ Seine Mitarbeiter lädt der Mittel-ständler zum selbstständigen Arbeiten ein, wie er sagt. „Die Arbeit soll ihnen das berechtigte Gefühl geben, etwas Sinnvolles zu tun und damit ein bedeutender Teil der Firma zu sein“, so Krieger.

Damit das auch wirklich funktioniert, durchlaufen alle Mitar-beiter einen Talenttest. Der zeigt genau, was jemand gut kann und was ihm Spaß macht. Je nach Ergebnis werden die Aufgaben für ihn genau auf seine Fähigkeiten und Inter-essen hin abgestimmt. Zudem bestimmen die Teams ihre Projektziele selbst. Der Chef steht nur bei Bedarf helfend zur Seite. Ansonsten lässt er machen.

Genau die richtige Einstellung, sagen Fachleute. „Gute Füh-rungskräfte ziehen sich angemessen und überlegt zurück“, so Managementberater Sprenger. „Sie handeln nicht über-zuständig, machen nicht jedes Problem zur Chefsache und mutieren nicht zur Antwortmaschine für alle Fragen.“

Verantwortung, ja bitte: So lautet derzeit das Motto in Firmen aller Branchen und Größen.

Page 14: HaysWorld: Verantwortung (Gesamtausgabe 02/2011)

14 | HaysWorld 02/2011

„Wir brauchen Manager, die in der Lage sind, Unterneh-men erfolgreich zu führen. Wir brauchen ihre Visionen, ihre Kreativität, ihre Einsatzbereitschaft, ihre Aggressivität, ihr Charisma und ihre Führungsqualitäten. Sonst sind wir den wirtschaftlichen Herausforderungen in einer globalen Welt nicht gewachsen.“ So lautet der Tenor des Buches „Spiele der Manager“, das Professor August-Wilhelm Scheer heraus-gegeben hat. Aussagen, die seiner Meinung nach auch auf die Spezies CIOs zutreff en. Der frühere Bitkom-Präsident: „Die Rolle der CIOs ändert sich. Sie müssen innovative IT-Konzepte umsetzen, als Enabler für den Aufbau neuer Geschäftsprozesse und die Umsetzung von Geschäfts-strategien dienen.“ Darüber hinaus sei es ihre Aufgabe, den Wertbeitrag der IT zum Business zu erhöhen.

Zu den wesentlichen Aufgaben eines CIOs gehört nach Scheers Meinung weiterhin die saubere Ausführung von Prozessen und Services. Dazu kämen neue Aufgabenfelder, zum Beispiel in den Bereichen Collaboration, Vernetzung interner Mitarbeiter und Cloud Computing. Da sich die IT noch dazu verstärkt zu einem strategischen Wettbewerbs-faktor entwickle, sollten die CIOs, so Scheer, bestrebt sein, die IT so zu transformieren, dass sich neue und innovative Geschäftsprozesse zeitnah umsetzen lassen.

Neben den technischen und organisatorischen Herausfor-derungen sieht Scheer die globale Positionierung der Unter-

nehmen als gewaltige Herausforderung an: „Ein CIO sollte weltoff en, mobil und mehrsprachig sein.“ Wenn er dann noch über einen gewissen globalen Eroberungsdrang verfüge, stünden ihm alle Türen off en.

Nutzen, Effi zienz, Innovation und Sicherheit müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen

So weit die Theorie. Was dies in der Praxis bedeutet, be-schreibt Klaus Hardy Mühleck. Der Volkswagen-Konzern-CIO bringt die Verantwortung seiner IT-Mannschaft auf den Punkt: „Wir unterstützen das Unternehmen, die gesteckten

Von Ina Hönicke

CIO – DIE TREIBENDE KRAFT ZWISCHEN TECHNIK UND GESCHÄFTFrüher war der CIO hauptsächlich für eine reibungslos funktionierende IT zuständig. Heute hat sich sein Verantwortungsbereich vergrößert: Er muss auch gewährleisten, dass die IT wirksam die Geschäftsprozesse unterstützt und Wegbereiter für Innovationen und Wettbewerbsvorteile ist.

Professor August-Wilhelm Scheer

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strategischen Ziele zu erreichen – und das wirtschaftlich und fl exibel.“ Der IT-Chef nimmt in Europas größtem Auto-mobilunternehmen eine besondere Querschnittsfunktion wahr: „Im Prinzip muss ich alle Geschäftsabläufe kennen, um sie fachlich effi zient unterstützen zu können“, sagt Mühleck. Da sich heute ohne IT weder ein Auto wirtschaft-lich entwickeln ließe noch Produktion oder Vertrieb organi-sieren ließen, müsse die IT Dienstleister, Integrator und Innovator zugleich sein. Dienstleister bedeute, IT-Services in höchstmöglicher Qualität anzubieten, von Rechenzentren über Netzwerke bis hin zu Laptop, PC und Software am Arbeitsplatz. Als Integrator wirke die IT bei der Entwicklung von IT-Standards und Modulen. Zudem sei die Rolle des Innovators auszufüllen. Hier trage der CIO besondere Ver-antwortung: „Vorrang vor Schnelligkeit haben der Schutz sensibler Daten und der Schutz des geistigen Eigentums“, betont Mühleck und verweist auf geheime Entwicklungs-daten, sensible Geschäftsvorgänge und rund 3,2 Millionen E-Mails, die bei Volkswagen täglich ein- und ausgingen. Mühleck: „Der Entwicklungsdynamik von Netz und IT-Branche begegnen wir mit Augenmaß und neuartigen Schnittstellen, die mehrere Standards abdecken. So lassen sich intuitiv bedienbare Mobilgeräte wie iPhone und iPad oder neue Desktop-Benutzeroberfl ächen leichter ‚andocken‘.“

Volkswagen habe dieses Jahr Windows 7 und Offi ce 2010 für rund 150.000 PC-Nutzer gestartet. Mühlecks Resümee:

„IT-Verantwortliche müssen Nutzen, Effi zienz, Innovation und Sicherheit in einem ausgewogenen Verhältnis betrachten.“

Der CIO als treibende Kraft zwischen Technik und Geschäft – so sieht auch Dr. Frank Nittka seine Rolle. Wie die erfolg-reiche Verbindung zwischen IT und Business aussehen kann, bewies der CIO beim Wasserfi lterhersteller Brita vor einem Jahr. Damals hatte das Unternehmen einen neuen Vertriebs kanal erschlossen. Über einen E-Shop wurden erstmals Geschäfte direkt mit den Endkunden abge wickelt. „Die Einführung eines Onlineshops verlangt eine enge Abstimmung und ein Gefühl für das Verhältnis von IT und Business“, erklärt der Wirtschaftsinformatiker.

Interne wie externe Partner mussten damals fachlich und fi nanziell koordiniert werden. Trotz einiger Schwierigkeiten hat es Nittka zusammen mit dem E-Marketing geschaff t, das Produktportfolio an einem originären „Point of Sale“ zu präsentieren. „Auch wenn der E-Shop nicht sofort Gewinn abwerfen kann, ist er ein wichtiges strategisches Standbein für die künftige Unternehmensentwicklung“, betont der CIO.

Für Nittka sind die CIOs von heute und morgen nicht nur die Enabler zwischen IT und Business. Sie müssten darüber hinaus auch sicherstellen, dass die neuen Systeme von den Mitarbeitern adäquat genutzt werden.

„Im Prinzip muss ich alle Geschäfts-abläufe kennen, um sie fachlich effizient unterstützen zu können.“

Klaus Hardy Mühleck, Leiter der Konzern-IT sowie Konzern-CIO und Generalbevollmächtigter der VW AG

„Die Einführung eines Onlineshops verlangt eine enge Abstimmung und ein Gefühl für das Verhältnis von IT und Business.“

Dr. Frank Nittka, CIO beim Wasserfi lterhersteller Brita

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GUTES GEWISSEN UND GUTE RENDITENachhaltige Investments sind gefragt, aber der Markt steht am Scheideweg. Fondsanbieter und Banken müssen sich auf klare Rahmenbedingungen und Standards einlassen, um ihre Kunden nicht zu verunsichern.

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Von Alexander Freimark und Bernd Seidel

„Nachhaltiger Profi t“ – ein verlockender Begriff für Anleger in Zeiten extrem volatiler Märkte. Assoziationen zu Stabilität, Sicherheit und regelmäßigen Auszahlungen beruhigen den scheuen Investor, und als Bonus gibt es ein reines Gewissen. Es geht um die nachhaltige Entwicklung der Welt in dem Sinne, dass Unternehmen ihren Ressourcenverbrauch be -schränken. „Die Nachfrage nach derartigen Produkten steigt, und auch die ethisch-ökologischen Banken verzeichnen stetig Kundenzuwächse“, berichtet Karin Baur, Redakteurin bei der Zeitschrift „Finanztest“.

Das Heilsversprechen hat nur einen Haken: Welche Krite -rien kennzeichnen eigentlich nachhaltige Finanzprodukte? Defi niert wird die Nachhaltigkeit in der Finanzbranche anhand von ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten. Diese Eingrenzung ist schwammig und zeigt, dass es einen verbindlichen Standard nicht gibt. „Verant-wortung und Nachhaltigkeit bieten unzählige Möglichkei-ten, diese Attribute in konkrete Investment-Aktivitäten umzusetzen“, sagt Robert Haßler, CEO der Rating-Agentur oekom research. Das Münchner Unternehmen bewertet seit 1993 die Nachhaltigkeitsbemühungen von Unternehmen, um auf Basis der Ergebnisse Investitionsentscheidungen zu ermöglichen.

Ein verbindlicher Standard fehlt

„Nachhaltigkeit“ als Begriff und als Maßstab ist nicht ge-schützt, weder bei Fonds noch bei Banken noch bei Rating-Agenturen. Haßler zufolge kommt eine kulturspezifi sche Prägung hinzu: „Im deutschsprachigen Raum wird Nach-haltigkeit stärker über ökologische Aspekte wahrgenom-men, während in Ländern wie Frankreich in erster Linie soziale und gewerkschaftliche Themen im Mittelpunkt stehen.“ Nachhaltigkeit ist letztlich also das, was der Fondsmanager defi niert.

Dessen ungeachtet waren die vergangenen zehn Jahre eine dynamische Erfolgsgeschichte für die Branche. Das Marktvolumen nachhaltiger Publikumsfonds hat sich in der Zeitspanne im deutschsprachigen Raum verzehnfacht, berichtet das Sustainable Business Institute (SBI). Inzwi-schen hat sich auch herumgesprochen, dass Anleger für ein gutes Gewissen nicht automatisch draufzahlen müssen: „Unter Renditegesichtspunkten können die nachhaltigen Fonds durchaus mithalten“, bestätigt Finanzexpertin Baur, die im vergangenen Jahr 56 einschlägige Produkte unter die Lupe genommen hat.

„Nachhaltige Investments drängen mit Macht aus der Nische“, schrieb die Zeitschrift „Capital“ Anfang 2010. Nach der positiven Aufbruchsstimmung diff erenziere sich inzwischen jedoch der Blick, wirft oekom-CEO Haßler ein, „und viele wünschen sich mehr Qualität in der Auf-wärtsbewegung.“ Die Rechnung ist einfach: Bewerte ichals Analyst 300 Unternehmen anhand von fünf Kriterien oder konzentriere ich mich auf 40 Unternehmen und führe einen intensiven Dialog? Die Qualität der Bewer-tung muss hier zwangsläufi g abweichen. „Noch gibt es keine Standards für nachhaltiges Investment, und auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung sind wir noch lange nicht am Ziel angekommen“, sagt der oekom-CEO.

Auswahlstrategien nachhaltiger Fonds

Nachhaltige Finanzprodukte unterliegen gewissen Auswahl-kriterien. Häufi g werden die Vorgehensweisen kombiniert. Ausschlüsse verringern das so genannte Anlageuniversum, wodurch das Risiko steigen kann.

Blacklist: Branchen wie Rüstung, Alkohol oder Atomkraft sowie Produk-tionsverfahren wie Kinderarbeit werden ausgeschlossen.

Whitelist: Lediglich Unternehmen mit nachhaltigen Produkten und Produktionsverfahren werden berücksichtigt.

Themen: Diese Fonds setzen sich aus Anbietern eines Sektors zusam-men, etwa erneuerbare Energien oder Ökolandwirtschaft.

Best in Class: Traditionelle Investments in allen Branchen, aber jeweils nur in Unternehmen mit einem hohen Nachhaltigkeits-Rating sowie einer starken Finanzkraft.

Robert Haßler, CEO der Rating-Agentur oekom research.

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„WAS UNS ETWAS BRINGT, WOLLEN WIR BEWAHREN“

Herr Professor Kaiser, wie entsteht Verantwortung aus umweltpsychologischer Sicht?

Am Anfang steht die Frage: Wer ist verantwortlich? Dann kommen Emotionen ins Spiel. Ehe man handelt, muss man sich selbst verantwortlich fühlen. So ist es auch im Umwelt-schutz. Bevor ich darüber nachdenke, ob ich verantwortlich bin oder nicht, muss ich allerdings das Problem erkennen. Verantwortlich zu sein, bedeutet aber noch lange nicht, auch entsprechend zu handeln. Umweltschutz profi tiert von Menschen, die Verantwortungsgefühl entwickeln.

Wer entwickelt Verantwortungsgefühl?

Generell die eher sozial eingestellten Menschen. In einer Studie konnten wir zeigen, dass umweltbewusstere Perso-nen dazu neigen, mehr für das Gemeinwohl zu tun. Sie bringen nach dem Kantinenessen das Tablett zurück oder verlassen die Toilette so sauber wie vorgefunden.

Was veranlasst jemanden, überhaupt etwas für die Umwelt zu tun?

Umweltverhalten benötigt wie jedes andere Verhalten auch Motivation. Es ist zielgerichtet und absichtsvoll: Ich tue etwas, weil es mir einen Nutzen bringt. Dieser Nutzen kann intrinsisch sein, etwa Stolz oder Genugtuung, weil ich nach meinen Werten und Überzeugungen handle. Oder er ist extrinsischer Natur, weil ich etwas dafür be-komme, zum Beispiel Anerkennung von anderen oder fi nanzielle Anreize.

Was können fi nanzielle Anreize leisten?

Aus der Lerntheorie wissen wir, dass ein bestimmtes Ver-halten eher gezeigt wird, wenn es belohnt wird. Unter

Strafandrohung schwächt es sich umgekehrt ab. Klassi-sche Strafandrohungen, etwa das Flaschenpfand, verhin-dern das Wegwerfen von Glas. Die Produktion erneuerba-rer Energie fördert der Staat durch steuerliche Anreize und Preisgarantien.

Welche Rolle spielt sozialer Druck?

Damit lässt sich, wie mit fi nanziellen Anreizen, Verhalten extrinsisch, also von außen, fördern. Entspricht mein Verhalten den Erwartungen, ernte ich ein freundliches Lächeln, sonst wird die Augenbraue tadelnd hochgezogen. Die Wirksamkeit externer Anreize ist allerdings begrenzt. So kann ich nur jeweils ein Verhalten beeinfl ussen, etwa die Mehrfachnutzung von Badetüchern in Hotels. Doch was sind schon ein paar nichtgewaschene Badetücher, wenn es darum geht, einen Großteil des Pro-Kopf-Verbrauches an Energie und Wasser einzusparen?

Man kann aber das Umweltverhalten gezielt von außen beeinfl ussen?

Ja, dazu ein Beispiel: In Zürich liegt es nahe, mit der Tram oder dem Bus zu fahren. Die Straßen sind eng, die Parkgebüh-ren hoch und die Parkplätze knapp. Also verzichtet manch einer aufs Auto. Auch in vielen deutschen Städten könnte man Parkplätze verknappen und verteuern und im Gegenzug den ÖPNV auf den Stand von dem in Zürich bringen.

„Auch in vielen deutschen Städten könnte man Parkplätze verknappen und verteuern und im Gegenzug den ÖPNV auf den Stand von dem in Zürich bringen.“

Interview mit Prof. Dr. Florian G. Kaiser

Das Interview führte Winfried Gertz

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Die Folgen liegen auf der Hand. Verhalten von Menschen lässt sich also relativ einfach von außen steuern. Dass Menschen von sich aus, also intrinsisch motiviert, etwas für die Umwelt tun, erreicht man so leider nicht.

Wo liegt das Problem?

Der Status quo der Welt, besser der Umwelt, spiegelt die nicht ausreichend vorhandene intrinsische Motivation zum Umweltschutz von uns allen wider. Unsere ökologi-schen Fußabdrücke sind einfach zu groß. Worauf wir von uns aus bereit sind zu verzichten, reicht bei Weitem nicht aus. In Europa müssten wir unseren Energieverbrauch,wie bereits erwähnt, drastisch senken. Ohne Verzicht und ohne mehr Genügsamkeit geht das nicht.

Menschen sind von Natur aus nicht genügsam, oder?

Nein, leider nicht. Wer geht schon, wenn er die Wahl hat, den Aufzug zu nehmen, zu Fuß in den 6. Stock? Erschwernisse ohne vordergründigen persönlichen Nutzen in Kauf zu nehmen, ist das Problem und gleichzeitig die Erklärung dafür, warum die sozial eingestellten Menschen sowohl mehr für andere als auch für die Umwelt tun. Sie wollen etwas Sinnvolles tun. Der Vorteil solch intrinsischer Motivation ist allerdings, dass man auch langfristig moti-viert bleibt.

Gibt es denn nichts, was man tun kann, um genügsamer zu werden?

In einer Studie mit Biologiestudenten konnten wir zeigen, dass diejenigen, die ein Sumpfgebiet renaturierten, später mehr für den Umweltschutz taten als eine Vergleichsgruppe, die im Klassenzimmer unterrichtet worden war. Off enbar kann allein der Aufenthalt in der Natur etwas bewirken. Aktuell untersuchen wir, ob der positiv erlebte Aufenthalt in der Natur und der als nützlich erfahrene „Konsum“ von Natur langfristig verantwortungsvolles Umweltverhalten hervorzubringen vermag.

Natur mag doch eigentlich jeder, oder?

Manche mehr, manche weniger. Wahrscheinlich sind die-jenigen, die sich die Natur aus Eigennutz erhalten wollen, um sich darin zu erholen oder um sich daran zu erfreuen, oft auch diejenigen, die sich für Umweltschutz einsetzen: Was uns etwas bringt, wollen wir bewahren. Die Frage lautet, ob es möglich ist, über Naturkonsum Genügsam-keit und Umweltschutz zu fördern.

„Der Status quo der Welt, besser der Umwelt, spiegelt die nicht ausreichend vorhandene intrinsische Motivation zum Umweltschutz von uns allen wider.“

Prof. Dr. Florian G. Kaiser

Prof. Dr. Florian G. Kaiser ist Professor für Sozial- und Persönlichkeitspsycho-logie an der Otto-von-Guericke-Uni-versität in Magdeburg und Sprecher der Fachgruppe Umweltpsychologie der Deutschen Gesellschaft für Psy-chologie. In seiner Forschungsarbeit untersucht er, warum sich Menschen für den Umweltschutz einsetzen.

Enge Straßen, hohe Parkgebühren, knappe Parkplätze: Kein Wunder, dass in Zürich Autofahrer auf Bus oder Tram umsteigen – und damit die Attraktivität Zürichs bewahren helfen.

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NACHHALTIGE PFLEGE VON KULTURLANDSCHAFTENIn den Schweizer Alpen wächst der Wald, weil immer weniger Flächen bewirtschaftet werden. Eine folgenreiche Entwicklung für Umwelt und Tradition.

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Wildheuen ist beschwerliche Arbeit. Wildheuer mit einem „Binggel“ im Kanton Uri.

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Der September ist im Kalender der Alpen ein besonderer Monat. Jedes Jahr zu dieser Zeit kehren die Kühe, Schafe und anderen Tiere von den Alpen zurück, wo sie den Sommer verbracht haben. Der Alpabzug ist ein wichtiger Tag im Kulturleben der Alpentäler und wird meist begleitet von einem Festbetrieb, einer so genannten Chilbi (Kirmes).

Die Sömmerung, also die Übersommerung des Viehs in höheren Lagen, hat in der schweizerischen Berglandwirt-schaft eine lange Tradition. Manche Geschichtsforscher nehmen an, dass die Alpweiden schon im 5. bis 7. Jahrhun-dert genutzt wurden. Sicher ist, dass im Mittelalter rund um die Klöster des inneralpinen Raums zunehmend Wälder gerodet wurden, damit Platz für den landwirtschaftlichen Anbau gewonnen werden konnte. Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert verlangte die Zunahme der Bevölkerung nach der Erschließung neuer landwirtschaftlicher Nutzfl ächen. Gleichzeitig ermöglichte das damals in ganz Europa vor-herrschende milde Klima die Besiedlung und Urbarmachung bisher kaum genutzter Gebiete in höheren Lagen.

Traditionelle Sömmerung gerät unter Druck

Mit dem gegenwärtigen Strukturwandel in der Landwirt-schaft ist die traditionelle Sömmerung jedoch unter erheb-lichen Druck geraten. Weil einerseits die Globalisierung auch den Bauern immer mehr Konkurrenz beschert und andererseits Rationalisierung und neue Forschungsergeb-nisse eine intensivere Bewirtschaftung in günstigeren Lagen erlauben, lohnt sich die Sömmerung für immer weniger Bauernbetriebe. Die Zahl der Bauern, die ihr Vieh im Sommer auf die Alp führen, ist deshalb stark rückläufi g. Die Konsequenz: Alpwiesen werden nicht mehr beweidet und gemäht und wachsen zu. „Vergandung“ nennt man das Verwildern von Alpweiden in der Schweiz auch. Die Aufgabe wenig ertragreicher oder schwer erreichbarer Weiden führt parallel dazu, dass die leichter zugänglichen

Gebiete intensiver genutzt werden. Beide Entwicklungen haben schwerwiegende Folgen für Umwelt und Tradition.

Welche landschaftlichen Folgen die geringe Bestoßung – also die Beweidung mit Tieren – von Alpweiden haben kann, zeigt deutlich das 3. Landesforstinventar des Bundesamts für Umwelt und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: Während die bewaldeten Flächen in den Talgebieten und im Flachland zwischen 1985 und 2006 stagnierten oder schrumpften, ist der Wald im Schweizer Alpenraum um ganze 98.000 Hektar gewachsen. „Die Waldfl äche nahm vorwiegend auf natürliche Weise durch das Einwachsen von Alpweiden oder unproduktiven Vegetationsfl ächen zu“, hält der Bericht klar fest. Demgegen-über seien nur gerade zwei Prozent der neuen Waldfl äche auf gezieltes Auff orsten zurückzuführen. Der Schweizerische Bauernverband seinerseits spricht von 4.500 Hektar Alpfl ächen, die jährlich im Berggebiet einwachsen, weil sie nicht mehr bewirtschaftet würden.

Biodiversität nimmt ab

Für die Umwelt ist dies keinesfalls ein Gewinn: Anders, als man im ersten Moment glauben mag, führt die Vergan-dung keineswegs zu einer höheren Artenvielfalt. Im Kultur-land der Alpen haben sich im Laufe der Jahrhunderte viel-fältige biologische Nischen gebildet mit einer interessanten Tier- und Pfl anzenwelt, die an die extensive landwirtschaft-liche Nutzung angepasst ist. Auf diesen so genannten Trockenwiesen und -weiden wachsen rund zwei Drittel der schweizerischen Pfl anzenarten. Dazu zählen nicht nur Grä-ser wie Blaugras, Borstgras, Buntschwingel oder Rostseg-ge, sondern auch viele Begleitarten wie mittlerer Wege-rich, Silberdistel, Wundklee, Sonnenröschen, Thymian und Orchideen. Zudem enthalten Trockenweiden oft auch klei-nere Anteile an guten Futterpfl anzen wie verschiedene Kleearten, rauer Löwenzahn, Rotschwingel, Muttern und

Von Alessandro Monachesi

Geht die Kuh, kommt der Wald: „Vergandung“ nennt man in der Schweiz das Verwildern von Alpweiden.

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Alpenlieschgras. Mit über 100 Pfl anzenarten und bis zu 1.000 Insekten auf 100 Quadratmetern gehören sie zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Mit der Überwucherung drohen diese große Artenvielfalt und der bemerkenswerte Blumenreichtum zu verschwinden. Seit 1945 gingen laut der Alpenschutzorganisation CIPRA bereits 90 Prozent dieser wertvollen Blumenwiesen verloren.

Doch nicht nur die Tier- und Pfl anzenwelt benötigt Lebens-raum. Auch für den Menschen ist die Erhaltung einer lebenswerten Landschaft essenziell. Mit der Bewirtschaf-tung der Sömmerungsgebiete wird ein wichtiger Beitrag zur Landschaftspfl ege geleistet – und damit auch zum Erhalt der abwechslungsreichen, für die Schweiz charakte-ristischen Berglandschaft. Durch die Bewirtschaftung hält die Alpwirtschaft zudem Flächen off en für die Allgemein-heit, sei es fürs Wandern, Skifahren oder Biken. Damit ist sie auch für den Tourismus – ein mittlerweile wichtiges ökonomisches Standbein der Bergregionen – von enormer Bedeutung. Aber auch der Respekt vor Geschichte, Kultur und Traditionen des Alpenraums verbietet die Aufgabe der Bewirtschaftung. Die Landwirtschaft und insbesondere die Alpwirtschaft gehören zur Tradition des Alpenraums und tragen viel zur Identität und zum kulturellen Leben bei. Das zeigen auch und gerade die vielfältigen Festlichkeiten anlässlich des Alpauf- und -abzugs.

Bewirtschaftung ermöglichen

Dass etwas gegen die Vergandung von Alpweiden getan werden muss, darüber herrscht in der Schweiz über weite Strecken Einigkeit. Dabei ist den meisten Akteuren auch klar, dass eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraums sowohl ökologische als auch ökonomische Probleme berücksich-tigen muss. Nur so lassen sich gleichzeitig die Biotope der Artenvielfalt schützen und die Lebensgrundlage der Bevöl-kerung sichern. So fordert etwa die Agrarallianz, ein Zusam-

menschluss von 17 Organisationen aus den Bereichen Konsu-menten-, Umwelt- und Tierschutz sowie Landwirtschaft, mehr Anreize dafür, in den Sömmerungsgebieten eine naturnahe Landwirtschaft zu betreiben. Leistungen wie das Verhindern der Verbuschung und Verwaldung von wert-vollem Kulturland oder die Pfl ege von Trockenwiesen und -weiden müssten besser abgegolten werden.

Diese Bedenken will die Schweizer Regierung in die derzeit laufende Neuformulierung der nationalen Landwirtschafts-politik, der Agrarpolitik 2014–2017, einfl ießen lassen. Unter anderem schlägt der Bundesrat vor, dass Bergbauern künftig nicht mehr nur nach der Anzahl der Tiere unterstützt würden, sondern auch nach der bewirtschafteten Fläche. So würde es sich für viele Bauern wieder lohnen, ihre Alpweiden off en zu halten. Zudem sollen in die neue Strategie auch Unter-stützungsmittel für die Vermarktung regionaler Produkte einfl ießen. Darüber hinaus hat der Bund vergangenes Jahr ein Inventar der Trockenweiden und -wiesen von nationaler Bedeutung in Kraft gesetzt. Das Inventar soll eine Grund-lage dafür bilden, die übrig gebliebenen Blumenwiesen zu schützen.

Doch bei der Erhaltung der Alpweiden ist auch Kreativität gefragt: Mit dem von Naturschutzorganisationen preis-gekrönten Projekt „Wildheu Uri“ gibt der Innerschweizer Kanton Uri seit dem Jahr 2008 Gegensteuer und knüpft dabei an eine alte Tradition an. Mehr als 400 Hektar und damit rund ein Drittel aller Wildheuflächen der Schweiz befi nden sich nämlich auf Urner Kantonsgebiet. Das Natur-schutzprojekt soll dafür sorgen, dass die Wildheufl ächen des Kantons als ökologisch sehr wertvolle Trockenwiesen und -weiden erhalten bleiben. Dazu werden fi nanzielle Anreize gesetzt, aber auch attraktivere gesetzliche Rahmen-bedingungen geschaff en. Eine gezielte Öff entlichkeitsarbeit soll ergänzend die Einzigartigkeit der „Wildheukultur“ in der Bevölkerung verankern helfen. Bis 2013 will Uri so den Rückgang der artenreichen Wildheufl ächen stoppen.

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Sie blicken auf eine lange Zeit als Kinderarzt zurück. Was waren die großen Durchbrüche in der Bekämpfung von Krebs bei Kindern und Jugendlichen?

Für Kinder war dies die Einführung der Chemotherapie. Krebskrankheiten bei Kindern entwickeln sich sehr schnell und nach wenigen Wochen ist der ganze Körper erfasst. Den Tumor zu bekämpfen, ist daher bei Kindern nie eine lokale Angelegenheit. Durch die Chemotherapie liegen die Heilungschancen bei der häufi gsten Form der Leukämie im Kindesalter mittlerweile bei 90 Prozent. Aber ihr Preis ist hoch, auch und gerade durch die Spätfolgen. Daher müssen wir bessere Methoden entwickeln, um sie zu reduzieren. Wir versuchen die Behandlungen so zu schneidern, dass jeder nur das bekommt, was er braucht. Hier helfen uns vor allem die Erkenntnisse über die Biologie der Erkrankungen.

Es gibt einige neue Therapieansätze – wie Erfolg versprechend sind diese?

Ich glaube, dass wir uns gerade in einem Paradigmen-wechsel befi nden. Bisher ging es darum, den Krebs kom-plett zu beseitigen. Aber wie ein Diabetiker tagtäglich mit Insulin recht gut leben kann, halte ich es für möglich, dass wir künftig auch mit Krebs leben können, wenn wir ihn daran hindern, zu wachsen und Metastasen zu bilden.

Wenn ich ihn unter Kontrolle halten kann, ist es auch gut. Meine Vision ist, dass wir irgendwann von unseren Patienten einen genetischen Fingerabdruck erhalten und daher wissen, wie Medikamente in ihrem Körper wirken und welche gene -tischen Eigenschaften ihre Krebszellen haben. Dann gehen wir mit einem Chip zum Apotheker, der uns die exakte Mischung an Wirkstoff en gibt, die wir brauchen. Sicher können wir nicht alle Wege blockieren, über die eine Zelle wächst. Aber vielleicht verfügen wir künftig über Medika-mente, die nicht so gravierende Nebenwirkungen haben.

Wenn wir alles anwenden, was die Forschung zu bieten hat, sprengt dies nicht den Rahmen unseres Gesundheitssystems?

Auf jeden Fall. Wenn sich Ärzte mehr mit Patienten beschäftigen und sie ernst nehmen würden, könnten sie häufi g besser entscheiden, ob zum Beispiel apparative Untersuchungen oder eine medikamentöse Behandlung erforderlich sind. Aber wenn sie überlastet sind, tendieren sie dazu, alles mithilfe von Technik zu überprüfen und Belege zu erzeugen, auch damit sie gegen mögliche Klagen gewappnet sind. Wenn ich meine Patienten ernst nehme, kann ich auf viele unnötige Untersuchungen verzichten. Wenn Ärzte gelernt haben, ihre Finger, ihre Augen und ihren Tastsinn zu nutzen, reicht ganz häufi g eine körper-

Interview mit Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Henze, dem emeritierten Direktor der pädiatrischen Klinik für Onkologie und Hämatologie an der Charité in Berlin

MIT KREBS GUT ZU LEBEN IST DIE NEUE HERAUSFORDERUNG

Das Interview führte Frank Schabel

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liche Untersuchung aus. Ich sehe eine große Gefahr darin, dass immer mehr über Automaten läuft. Wenn ich mir die Laborwerte anschaue, dann muss ich auch den Menschen kennen, um sie tiefer zu verstehen.

Medizin als Reparaturwerkstatt?

Es geht leider immer mehr in Richtung Werkstatt. Klar ist Medizin so komplex geworden, dass wir nicht mehr alles überschauen. Aber der Hausarzt wäre die Instanz, bei der alles zusammenlaufen sollte. Heute ist es eher wie bei der Autoproduktion. Jeder verrichtet seine Aufgabe und macht sich nicht unbedingt Gedanken darüber, wie das „Produkt“ am Ende aussieht. Eine Operation zum Beispiel eines Tumors ist nicht sinnvoll, wenn sie dem Patienten nicht nützt. Wir benötigen bei allem, was wir tun, einen ganzheitlichen Ansatz und eine ganzheitliche Sichtweise.

Wo stehen wir in 20 Jahren mit der Bekämpfung von Krebs?

Im Jahr 2030 wird die Krebsbehandlung viel sanfter sein und hoff entlich auch erheblich effi zienter. Dabei wird das Prinzip des Ausrottens nicht mehr so im Vordergrund stehen, weil die Forschung mehr und mehr in das biologische Wesen der Krankheit eingedrungen ist.

CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY – HAYS ÜBERNIMMT VERANTWORTUNG

Hays stellt sich seiner Verantwortung nicht nur bei den unmittelbaren Geschäftsaktivitäten, sondern unter-stützt auch seit Jahren gezielt Einrichtungen für krebs-kranke Kinder. Die Summe unserer fi nanziellen Hilfe ist direkt mit unserem geschäftlichen Erfolg verknüpft. Für jede erfolgreiche Besetzung einer Position oder eines Projektes spenden wir zehn Euro.

So fördert Hays seit 2003 zum Beispiel das erlebnis-pädagogische Camp „Die Waldpiraten“ in Heidelberg, eine Initiative der Deutschen Kinderkrebsstiftung. Hier können sich krebskranke Kinder und Jugendliche nach ihrer Behandlung erholen, neues Selbstbewusstsein und neuen Lebensmut tanken.

In der kinderonkologischen Ambulanz und Tagesklinik im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg fi nanzieren wir die Arztstelle von Dr. Julia Schäfer. Gemeinsam mit zwei weiteren Ärzten kümmert sie sich um rund 50 junge Krebspatienten, die täglich zu Chemotherapien oder Bluttransfusionen kommen.

An der Berliner Charité fi nanziert Hays eine halbe Arzt-stelle für die Tagesklinik und die Kinderkrebsstation. Die Stelle ist mit der jungen Ärztin Dr. Anna Maria Rupp besetzt. „Sie ist eine begabte und engagierte Kollegin, die seit kurzer Zeit in der Weiterbildung zur Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin tätig ist und sich der Kinderonkologie ‚verschrieben‘ hat“, sagt Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Henze, emeritierter Direktor der pädiat-rischen Klinik für Onkologie und Hämatologie an der Charité in Berlin.

Darüber hinaus unterstützt Hays die Schweizer Kinder-krebshilfe im Jahr 2011 bei ihrem Projekt „Familienferien in Meiringen“. Hier können Eltern gemeinsam mit ihren krebskranken Kindern eine von Sozialpädagogen betreute Freizeit verbringen und sich nach langer Zeit wieder einmal als Familie fühlen und erleben.

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Günter Henze mit Dr. Anna Maria Rupp

Dr. Julia Schäfer

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Notärzte haben immer breite Schultern. So erscheint es jeden -falls in der Einsatzkleidung mit dem refl ektierenden „Notarzt“ auf dem Rücken. Die können sie auch gebrauchen, wenn jede Sekunde zählt. Die Verantwortung der Ärztinnen und Ärzte ist groß und muss gestemmt werden.

Dr. Gregor Lichy, leitender Arzt der Luftrettungsstation Christoph 51 Stuttgart, Facharzt für Anästhesie und Intensiv-mediziner im Klinikum Ludwigsburg, fl iegt rund 20 Einsätze im Monat im Intensivtransporthubschrauber Christoph 51. „Es gibt einige schlimme Verkehrsunfälle, an die man sich als Notarzt wohl immer erinnert“, erzählt er. „Eine junge Frau zum Beispiel, Anfang zwanzig, wurde schwer verletzt mit Beinen und Becken in ihrem stark beschädigten Fahrzeug eingeklemmt.“ Lichy konnte das Opfer in dieser Situation nur von außen versorgen. „Die Angehörigen und der Verlobte der Patientin standen in direkter Nähe der Unfall-stelle, da sie in einem anderen Auto hinterhergefahren waren und den Unfall beobachtet hatten. Das war ein großer emotionaler Druck, bis die junge Frau endlich nach einer Stunde von der Feuerwehr aus ihrem Auto befreit wurde“, erzählt Lichy. Die Patientin überlebte den Unfall und wurde wieder gesund. Lichy besuchte sie einige Tage nach dem Einsatz im Ludwigsburger Klinikum. Dabei erfuhr er, dass die junge Frau jede Minute bis zu ihrer Rettung bewusst miterlebt hatte.

Auf die Frage, ob die Verantwortung manchmal erdrückend ist, antwortet der 38-Jährige pragmatisch: „Mit der Verant-wortung muss man einfach umgehen lernen, denn im Ein-satz ist man als Arzt auf sich allein gestellt.“ Wobei die gute Zusammenarbeit der dreiköpfi gen Crew, gerade angesichts der komplexen Technik in der Luftrettung, sehr wichtig sei. „Bei uns wechselt die Verantwortlichkeit in jeder Phase des Einsatzes zwischen Pilot, Rettungsassistent und Notarzt. Jeder ist auf jeden angewiesen.“

„Das Verantwortungsgefühl dem Patienten gegenüber ist immer gleich hoch, aber das Gefühl der Betroff enheit kann schwanken“, sagt Lichy. „Transportieren wir ein Kind mit schlimmen Verbrennungen, sind wir als Crew sicherlich beson- ders angespannt.“ Das bestätigt auch Dr. Roland Körner, leitender Notarzt in der Berliner Charité und ärztlicher Leiter

NOTARZT IM EINSATZ

Dr. Roland Körner, leitender Not-arzt in der Berliner Charité und ärztlicher Leiter der Rettungs-dienstschule NAW Berlin

Michael Steil, Diplom-Theologe, Notfallpsychologe und Gründer des Netzwerkes PSNV (Psycho-soziale Notfallversorgung) in Freiburg

Von Britta Nonnast

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Von Britta Nonnast

der Rettungsdienstschule NAW Berlin. „Jeder Notarzt hat Angst vor einem kritischen Einsatz mit Kindern oder Schwangeren. Stirbt ein Kind während eines Einsatzes, vergisst man das niemals, auch nach Jahren nicht“, sagt Körner ganz off en.

Jeder Handgriff muss sitzen

Auf die psychischen Belastungen könne man die jungen Kollegen in der Ausbildung wenig vorbereiten, weiß Körner. „In der Ausbildung werden hauptsächlich die Einsatz-strukturen so lange geübt, bis sie perfekt sitzen“, so der Berliner Notarzt. Das gebe den Notärzten Sicherheit und gewährleistet die professionelle Versorgung der Patienten. Das schwierigste Thema werde allerdings immer ange-sprochen: Wie begegnet man trauernden Eltern möglichst einfühlsam?

Die Notarztausbildung unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Gregor Lichy hat in seiner Ausbildungs-zeit unter anderem sechs Monate auf der Intensivstation gearbeitet und 50 Einsätze in Begleitung eines erfahrenen Notarztes absolviert: „Diese Zeit mit den erfahrenen Kollegen war sehr wertvoll, um Sicherheit zu gewinnen und mit der großen Verantwortung umzugehen.“

Psychosoziale Belastungen

Michael Steil, Diplom-Theologe, Notfallpsychologe und Gründer des Netzwerkes PSNV (Psychosoziale Notfall-versorgung) in Freiburg, bedauert, dass innerhalb der Notarztausbildung kaum auf die psychosozialen Belas-tungen der Rettungskräfte eingegangen wird. Derzeit betreut der Theologe Hilfskräfte, die im Auslandseinsatz in Haiti waren, und unter anderem einen jungen Rettungs-

assistenten, der innerhalb von drei Wochen mit vier Suiziden konfrontiert wurde. „Solche Situationen können zum Wendepunkt im Leben werden, deshalb ist es wichtig, dass Notärzte die psychischen Belastungen ihres Berufes nicht unterschätzen und vor allen Dingen wissen, wie sie sie abbauen können.“

Ausnahmesituationen

Bei spektakulären Einsätzen helfe die Nachbereitung mit den Kollegen, fi ndet Notarzt Lichy. „In einem Debriefi ng diskutieren wir die Fälle unter Kollegen und verfolgen, wie es dem Patienten nach dem Einsatz geht.“ Generell dürfe der Einsatz trotz aller Professionalität nicht zur Routine werden, warnt Körner. „Die Einsatzkräfte müssen hellwach bleiben und alles hinterfragen, denn bei zwei von hundert Einsätzen greift die Routine nicht.“

So zum Beispiel bei großen Verkehrsunfällen. Für Steil ist hier die Diskrepanz zwischen dem, was leistbar ist, und dem Bedarf des Einsatzes eine der größten Herausforde-rungen für die Notärzte. „Wem helfe ich zuerst an einer Unfallstelle mit vier Verletzten?“ Der Notfallpsychologe weiß aus Erfahrung, dass viele Rettungskräfte nach einem solchen Einsatz ihre Entscheidung immer wieder hinterfragen.

„Ein Notarzt muss die Fähigkeit haben, die Einsätze auch psychisch abzuschließen“, fi ndet Körner. „Mit der Erfah-rung wächst die Gelassenheit im Einsatz. Dennoch gibt es Kollegen, die nach Jahren noch sehr angespannt sind und ihre Notarzttätigkeit ehrlicherweise aufgeben, weil der Druck zu stark auf ihnen lastet.“ Deshalb glaubt Inten-sivmediziner Lichy auch, dass man für diesen Beruf eines schon in die Ausbildung mitbringen sollte: die gewisse innere Ruhe.

Dr. Gregor Lichy, leitender Arzt der Luftrettungsstation Christoph 51 Stuttgart, Facharzt für Anästhesie und Intensivmediziner im Klinikum Ludwigsburg

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DER SOZIAL-UNTERNEHMERChristian Hiß hat mit der Regionalwert AG in der Region Freiburg ein Pionierprojekt ins Leben gerufen. Private Investoren können sich an derÖkolandwirtschaft ihrer Region beteiligen.

Christian Hiß ist schwer erreichbar. Rund 14 Stunden ist er täglich für sein Unternehmen „Regionalwert AG“ unter-wegs. Was ihn antreibt? Seine Ideale. Denn Christian Hiß ist ein so genannter Social Entrepreneur, ein Unternehmer also, der mit seiner Geschäftsidee zur Lösung gesellschaft-licher Probleme beitragen will.

Das Unternehmertum liegt ihm im Blut. Aufgewachsen ist der ehemalige Gärtnermeister, der dieses Jahr zusätzlich seinen Master in Social Banking and Finance gemacht hat, in einem Gärtnereifamilienbetrieb in Eichstetten bei Freiburg. Doch bereits mit 21 Jahren machte sich der heute Fünfzig-jährige mit einer eigenen Gemüsegärtnerei selbstständig. „Schon als junger Unternehmer empfand ich Defi zite, meine ökologischen Ziele im Betrieb umzusetzen. Beispielsweise war es schwer, Kapital für den ökologischen Umbau meines Betriebes zu bekommen“, erklärt Hiß. „Dadurch kam ich auf die Idee der Regionalwert AG.“

Und die geht so: Bürger beteiligen sich mit ihrem Kapital an der regionalen Landwirtschaft rund um Freiburg, die sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig gestaltet wird. Dazu befragte Hiß 15 regionale und ökologisch wirtschaftende Höfe nach ihren Bedürfnissen und Zielen. Die Ergebnisse fl ossen in sein Konzept ein. Auf regionalen Veranstaltungen warb der dreifache Familienvater in vielen

persönlichen Gesprächen für seine Sache und überzeugte die ersten Bürger. 2006, drei Jahre später, konnte er seine Idee in die Tat umsetzen. Der bürokratische Aufwand sei die größte Hürde gewesen, so Hiß.

Seit 2009 Ashoka Fellow

Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt. 2009 wurde Ashoka, eine Non-Profi t-Organisation zur Förderung von Sozialunternehmern (siehe Kasten), auf ihn aufmerksam und machte ihn zum Fellow. Dies bedeutete nicht nur fi nan-zielle, sondern auch konzeptionelle Unterstützung. Inzwi-schen hat Hiß rund 500 Aktionäre und 1,7 Millionen Euro Kapital gesammelt. Damit erwirbt die Regionalwert AG landwirtschaftliche Betriebe und beteiligt sich an Unterneh-men aus der Region Freiburg.

Die so genannten Partnerunternehmen, zu denen land-wirtschaftliche Betriebe und Unternehmen der Biobranche wie zum Beispiel ein Großhändler für Naturkost oder ein Bioladen zählen, müssen bestimmte sozial-ökonomische Kriterien erfüllen und einmal im Jahr einen sozialöko-logischen Bericht abliefern. Ein Prinzip gilt jedoch für alle zwölf Partnerunternehmen gleichermaßen: Sie müssen nach EU-Richtlinie ökologisch wirtschaften. „Mein Ziel

Von Britta Nonnast

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ist es, vermehrt auch die regionalen Gastronomie- und Hotelleriebetriebe mit ins Boot zu holen, um das Portfolio abzurunden“, erklärt Hiß.

Mit dem Beteiligungskapital der privaten Anleger will Hiß als Vorstand der AG auch kleinen und mittleren Unter-nehmen die fi nanzielle Möglichkeit geben, ihre Betriebe sozial-ökologisch auszurichten. Auf die Frage, welche Ziele die Investoren seiner Meinung nach verfolgen, hat Hiß eine klare Antwort: „Unseren Investoren ist der soziale und der ökologische Wandel wichtig.“ Sie locke nicht nur der monetäre Profi t, sondern auch die sozial-ökologische Mitbestimmung. Deshalb, so Hiß, werde auf der Haupt-versammlung auch diskutiert, welche Rendite maximiert wird, die sozial-ökologische oder die monetäre.

Doppelte Rendite

Die monetären Erträge erzielt die Regionalwert AG aus Pachtzahlungen und aus ihren Beteiligungen. Die sozial-ökologische Wertschöpfung ist weitaus schwieriger zu bewerten. 64 Kriterien werden betrachtet. Darunter fallen

Indikatoren wie Entlohnung und Fluktuation von Mitar-beitern, Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität sowie das Engagement in der Region.

Hiß ist der Meinung, dass durch die sozial-ökologischen Erfolge auf lange Sicht auch die volkswirtschaftlichen Kosten sinken. „Die Kosten von umweltschädlichem Wirtschaften trägt jeder Einzelne, ob er will oder nicht. Durch ein Umdenken sparen wir alle diese Kosten.“

Bisher kann sich Hiß über einen Zulauf von Investoren freuen. Er verbuche momentan ein Wachstum in drei Richtungen. Das Kapital steigt, die Investitionen wachsen und zwei Regionen in Hessen und Bayern wollen das Konzept kopieren. Christian Hiß berät die Verantwortlichen und sein Aufgaben-bereich vergrößert sich dadurch immens.

Für aufwendige Hobbys bleibt daher kaum Raum. In seiner freien Zeit engagiert sich Hiß in der Stiftung Kaiserstühler Gärten für den Erhalt und die Pfl ege gefährdeter Kultur-pfl anzen: „Die Mannigfaltigkeit unserer Pfl anzen für die nächsten Generationen zu erhalten ist quasi mein Hobby.“

Ashoka bezeichnet sich selbst als weltweit größte Non-Profi t-Organisation zur Förderung von Sozialunter-nehmern, den „Social Entrepreneurs“. Ihr Name kommt aus dem altindischen Sanskrit und bedeutet „das aktive Überwinden von Missständen“. Gegründet wurde Ashoka 1980 von Bill Drayton, einem Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmensberater, der sich als sozialer Unter-nehmer einen Namen gemacht hat. Die Organisation hat ihren Hauptsitz in Washington, ist heute aber in knapp 70 Ländern aktiv und fördert mehr als 2.500 Sozialunter-nehmer, so genannte Ashoka Fellows. Prominentestes Beispiel ist der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus, Gründer der Grameen Bank, die Mikrokredite vergibt.

Als Ashoka-Stipendiat kann man sich nicht bewerben, man wird vorgeschlagen. Social Entrepreneurs sollen laut Ashoka mit innovativen, tief greifenden Ansätzen daran arbeiten, ein soziales Problem nachhaltig und möglichst großfl ächig zu lösen.

Die jährlich sieben bis acht Ashoka Fellows in Deutsch-land werden in der Regel aus bis zu 300 nominierten Kandidaten ausgewählt. Die Fellows werden fi nanziell und konzeptionell von der Organisation unterstützt. Finanziert wird Ashoka durch Spenden von Unternehmern, Führungskräften aus der Wirtschaft sowie Unternehmens-stiftungen.

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Freiberufl iche Finance-Spezialisten sind gefragt

Mittlerweile ist die Nachfrage nach freiberufl ichen Finance-Spezialisten auf einem höheren Niveau als vor der Welt-wirtschaftskrise angelangt. Gefragt sind in Unternehmen insbesondere Controlling- und Accounting- sowie Corpo-rate-Finance-Experten. Dies zeigt eine Analyse der Kunden-nachfrage beim Personaldienstleister Hays.

Hintergrund dieser Entwicklung sind unter anderem die ver-änderten Arbeitsstrukturen in den Finanzabteilungen. Zwar arbeiten sie noch vorwiegend im Rahmen formaler Prozesse. Doch eine aktuelle Studie von Berlecon Research im Auftrag der Hays AG (siehe unten) zeigt, dass sie zunehmend projekt-wirtschaftliche Strukturen nutzen. Mehr als 60 Prozent der F&A-Verantwortlichen sehen eine Zunahme der Projektarbeit während der letzten beiden Jahre, unter anderem aufgrund der steigenden Zahl an Compliance-Themen.

Wissensarbeit in Unternehmen unter erhöhtem Druck

Die Bedeutung der wissensintensiven Fachbereiche für den Erfolg von Unternehmen nimmt spürbar zu. Dies ist jedoch mit einem wachsenden Druck auf diese Bereiche, zu denen im Wesentlichen die IT-, Forschungs- und Finanzabteilun-gen zählen, verbunden. Denn sie müssen ihren Wertbeitrag immer häufi ger anhand konkreter Kennzahlen nachweisen, obwohl ihre Budgets tendenziell abnehmen. Gleichzeitig steigt ihr Kommunikations- und Abstimmungsbedarf mit internen und externen Partnern signifi kant an. Dies zeigt die empirische Studie „Fachbereiche im Wandel“, die von Berlecon Research im Auftrag des Personaldienstleisters Hays durchgeführt wurde. Für ihre Wissensarbeit beschäf-tigen bereits mehr als die Hälfte der Unternehmen externe Dienstleister und Spezialisten. Dieser Trend wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen, denn über diesen Weg schließen Fachbereiche ihre Know-how-Lücken und erhalten neue Ideen. Download der kompletten Studie unter: www.hays.de/studien

Hays wächst auf über 1.200 Mitarbeiter in der D-A-CH-Region

Um seine Marktführerschaft weiter auszubauen, setzt Hays stark auf Unternehmenswachstum. Waren 2004 200 Mitarbeiter bei Hays in Deutschland, Österreich und in der Schweiz beschäftigt, wurde im April dieses Jahres die 1.000. Mitarbeiterin eingestellt. Im September 2011 waren es schon mehr als 1.200 Mitarbeiter. Das Wachs-tum beschränkt sich dabei nicht auf die Vertriebseinheiten.

NEWS UND TERMINE

LERNEN SIE HAYS BEI FOLGENDEN VERANSTALTUNGEN PERSÖNLICH KENNEN

9. – 11. November 2011BME-Symposium 46. Symposium Einkauf und Logistik Hotel InterContinental; Berlin

28. Februar – 1. März 2012embedded world 2012Weltweit größte Fachmesse der internationalen Embedded-Community Messezentrum; Nürnberg

6. – 10. März 2012CeBITWeltgrößte Messe zur Darstellung digitaler Lösungen aus der Informations- und TelekommunikationstechnikMessegelände; Hannover

6. – 8. März 2012Facility Management 2012Fachmesse und KongressMessegelände; Frankfurt am Main

23. – 27. April 2012HANNOVER MESSE (Job & Career Market)Das Zentrum für Recruitment und Qualifi zierungMessegelände; Hannover

Um das Key Account Management bei der Zusammen arbeit mit den Kunden und den dort eingesetzten Spezialisten zu unterstützen, baut Hays auch sein Backoffi ce in den Bereichen Rechnungswesen, Recruiting, Vertragswesen, Marketing, IT sowie im juristischen Umfeld aus.

Hays eröff net neue Niederlassung in Köln

Zum 1. Juli 2011 hat Hays ein neues Büro in Köln eröff net. Mit der im Kölnturm/Mediapark beheimateten Niederlassung will Hays in einem ersten Schritt sein IT-Contracting-Geschäft in der Region ausbauen. Mittelfristig ist geplant, weitere Geschäftsbereiche zu eröff nen. „Köln ist durch seine wirt-schaftliche Struktur ein sehr interessanter Markt für uns“, betont Abteilungsleiter Michael Schmidt. „Ihn werden wir nun mit der Nähe zu unseren Kunden systematisch angehen.“ In Nordrhein-Westfalen ist Hays außer in Köln bereits in Düsseldorf und Dortmund mit eigenen Büros vertreten.

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