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Wie viel Stauraum braucht Ihr Büro? sign_2: Im Zeichen der Eleganz. Umweltdeklarationen auf Knopfdruck. Analoge Büros für digitale Nomaden. Ausgabe 14, April 2012 Titelfoto: © GettyImages/Jean Locke

Wiesner Hager

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Wie viel Stauraum braucht Ihr Büro?

sign_2: Im Zeichen der Eleganz.

Umweltdeklarationen auf Knopfdruck.

Analoge Büros für digitale Nomaden.

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Quo vadis, Trend?Wer sich seriös mit dem Thema Bürokonzepte be schäftigt, muss seine Finger am Puls der Zeit haben und sich dabei ganz selbstverständlich mit der Frage „Wohin geht der Trend?“ beschäftigen. Gemeint sind hier aber keine modischen bzw. design­orientierten Trends – es geht vielmehr um die Evolution der Arbeitswelt und des Arbeitsverhaltens. Die neuen Arbeitsplatzmodelle der Generation Web 2.0 oder die stete Veränderung des Kommunikationsverhaltens sind nur einige Beispiele, die eine Anpassung unserer Sicht­weise auf neue Anforderungen geradezu herausfordern. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese spannenden Entwicklungen zu beobachten und von ihnen zu lernen. Begleiten Sie uns in dieser Ausgabe auf eine Reise in die Welt des Co­Workings, entdecken Sie neue Office­Kon­zepte und erfahren Sie, wie die neue Employer­Genera­tion in Stockholm ihre Mittagspausen gestaltet. Außerdem werden wir Ihnen einen eiskalten und vor allem spektakulären Qualitätstest vorstellen. Sie können das Thema „Licht“ in neuem Licht betrachten und Blicke auf den Schreibtisch eines Stararchitekten sowie über die Schultern erfolgreicher Produktdesigner werfen. Und Sie werden staunen, was es über das Thema „Stauraum“ zu sagen gibt. Viel Spaß beim Blättern.Ihr Markus Wiesner

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„Lunch Beat“: Neuer Mittagstrend aus Skandinavien .....................

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Try Hard 3.0: Der härteste Qualitätscheck aller Zeiten! ..............................

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AMAG Ranshofen überrascht mit neuem Raumdesign ........................................................... 20

Herausgeber: Wiesner­Hager Möbel GmbH, Linzer Straße 22, A­4950 Altheim, T +43/(0)7723/460­0, F +43/(0)7723/460­331, altheim@wiesner­hager.com, www.wiesner­hager.com; Konzept, Redaktion, Art Direktion, Layout: 360°ideas (Partner von plenos); Satz­ & Druckfehler vorbehalten.Impressum.

Arbeitslust in leidenschaftlich gestalteten Räumen ................................................................ 22

Produktnews ....................................................................................................................... 24Heute Lederhose, morgen Buddha ........................................................................................ 26

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Designer sind Überzeugungs täter

Wiesner-Hager war zu Besuch bei arge 2, einem langjährigen Partner in Sachen Produktdesign (z. B. ayo, update, sign_2, arta). In ihrem Studio in München gehen Georg Kaserer und Michael Spindler ihrem Traumberuf nach. arge 2 sind Allrounder, von der Pommesboutique in München über Fischer Ski Nordic bis hin zu Büromöbel und Haushaltsgeräte. Ihr Ziel: Die Raffinesse eines Produktes definieren – nicht unbedingt alles anders machen.

Who is Who

Gutes Essen bereichert das Leben wie gutes Design.“ ”

Mike: Bei mir war es der „Marienkäferball“, bereits zu meiner Studienzeit. Der wurde unglaublich oft verkauft und viele kennen ihn aus ihrer Kindheit, wenn ich Fotos davon zeige (Anm. d. Red.: auch wir!).

Kommt es vor, dass ihr ein Projekt ablehnt?

Georg: Ja, wenn wir keinen Sinn darin sehen und wenn es das bloße Erbringen einer Leistung wäre. Mike: Uns ist auch wichtig, dass die Chemie mit dem Kunden stimmt.

Wie schwierig ist der Spagat zwischen den Wünschen des Auftraggebers und euren Ideen?

Georg: Das hängt ganz vom Kunden ab. Natürlich arbeiten wir kundenorientiert, wir wollen aber auch den Kunden herausfordern, mit ihm zusammenarbeiten, auch er soll seinen Beitrag leisten.Mike: In der Zusammenarbeit entsteht dann eine gewisse Reibung. Und die ist gut, denn sie bringt Neues.

Habt ihr einen gewissen Stil? Wie würdet ihr ihn be­schreiben – in wenigen Worten?

Georg: Authentisch, sympathisch und beständig. Unser Design ist kein modisches Gimmick und muss auch nicht zwanghaft neu sein. Mike: Wir sind nicht laut.

Was wolltet ihr schon immer mal designen?

Mike: Ein Segelboot. Segeln ist meine Leidenschaft, aber die Boote vermitteln oft die Pseudogemütlichkeit eines Wohnwagens. Mir schwebt ein Segelboot mit Interieur im skandinavischen Blockhausstil vor.

Was war euer bislang ungewöhnlichstes Projekt?

Georg: Eine Großflächensämaschine mit einer Arbeitsbreite von bis zu 25 Metern. Man würde gar nicht glauben, wie viel Design in einer modernen Land­wirtschaftsmaschine heutzutage steckt – besonders auch im Führerstand!

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Was ist euch dabei wichtig?

Georg: Die Produkte auch im Detail auf den Punkt zu bringen. Oft hören wir von den Kunden „deshalb verkaufen wir auch kein Stück mehr“ oder „das fällt doch keinem auf “.Mike: Das mag sein, aber der Konsument spürt, wenn ein Produkt in sich nicht stimmig ist, auch wenn sie’s mangels Fachwissen nicht artikulieren können.

Woher holt ihr euch eure Inspiration?

Georg: Als Designer hat man den Drang Neues zu entdecken, neue Grenzen auszuloten. Das ist ein Prozess des ständigen Hinterfragens: Wie wirkt etwas?Mike: Man muss einfach ein guter Beobachter sein, egal wann und wo.

Welche großen gesellschaftlichen Veränderungen gab es in den vergangenen Jahren? Wie macht sich das im Design bemerkbar?

Georg: Die vergangenen Jahre waren intensiv. Ein wesentliches Thema ist die Umweltproblematik und dass sich auch die Politik ihrer endlich bewusst wird. Auch die Bereiche Globalisierung/Lokalisierung spielen da mit rein.Mike: Das Design entfernt sich zunehmend vom Über­zogenen und vom Protz. Die Konzentration liegt nun eher auf einer simplen Idee, auf mehr Originalität. Die Liebe zum Detail, die eigenen Werte stehen wieder im Mittelpunkt. Ehrlichkeit und Authentizität bekommen einen höheren Stellenwert.

Lässt sich der Kopf eines Produktdesigners je ausschalten?

Georg: Ein Designer ist ein Überzeugungstäter. Die Arbeit ist genussvoll, reizvoll. Man beschäftigt sich mit dem Leben, lebt seine Neugierde aus. Das ist kein 40­Stunden­Bürojob. Mike: Die Psyche ist aber auch damit verhaftet. Wenn ein Ergebnis nicht stimmt, dann kann sich das auch mal aufs Gemüt schlagen und man leidet.

Was ist euer Lieblingsbuch?

Georg: Ich lese eher Kurzgeschichten und Novellen, für Längeres ist selten Zeit.Mike: Am häufigsten in Gebrauch ist mein vegetarisches Kochbuch – wobei ich kein militanter Vegetarier bin. Gutes Essen bereichert das Leben wie gutes Design.

Who is Who

Shopdesign von arge 2 für Pupille Optik in Schwaz in Tirol

Das Design der Pommesboutique in München entstand in Kooperation von arge 2 mit dem Architekten Martin Schmöller.

Product

Das neue Mehrzweckstuhlprogramm sign_2 ist mehr als ein bloßes Facelifting des erfolgreichen Stuhlklassikers sign. Als zeitgemäßes Redesign vereint es gestalterische Modernität mit höchsten funktionalen Ansprüchen: Die Form des Stuhls wurde auf das „Wesen des Sitzens“ reduziert und komplexe Anforderungen wie Stapelbarkeit, Reihenfunktion oder Variantenvielfalt unscheinbar in das gestalterische Stuhlkonzept integriert.

Im Zeichen der Eleganz

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Trendwatching

Licht aus – die „Stromfresser“ gehn nach Haus

Die Produktsparte Beleuchtung erfährt seit ei-nigen Jahren eine rasante Entwicklung, zumal die herkömmliche Glühbirne als „Stromfresser“ mehr und mehr ausgebrannt hat. Auch das gän-gige Vorurteil, die neuen Lichtlösungen seien zu hell und steril, ist schon lange passé – das zeigen die jüngsten Trends.

Den Himmel ins Büro holen: Die dynamische Licht decke „Virtual Sky“

Der Mensch und seine biologische Uhr sind auf das natürliche Licht und seine Veränderungen seit jeher programmiert. Intelligente Lichtsteuerungen reagieren hierauf, sie passen die Farbtemperatur und Lichtintensität an den menschlichen Bio­rhythmus an. Licht mit hohem Blauanteil fördert beispiels­weise die Konzentration und macht munter. Der Grund: Es hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Perfekt also für die Zeit im Büro.

Im Rennen um die Nachfolge der Glühbirne liegt die Leuchtdiode (LED) um Längen voraus. Ihre Vorteile gegenüber Mitbewerbern wie Halogen­Leuchten und Ener­giesparlampen sind klar, vor allem in punkto Energie­ und Kosteneffizienz. LEDs haben einen geringen Verbrauch und eine Langlebigkeit von bis zu 20 Jahren (und länger!). Ihre niedrige Wärmeentwicklung reduziert die Klimatisierungs­kosten. Weitere Vorzüge sind ihre Umweltverträglichkeit, die hohe Farbwiedergabe und keine Mehrfachschatten auf der Arbeitsfläche.

So gut wie alle namhaften Hersteller wie beispielsweise Zum­tobel, Artemide und Waldmann bieten bereits Büroleuchten auf LED­Basis an. Zusätzliche Unterstützung in der Be­leuchtungsplanung bekommen Unternehmer von speziellen Lichtdesignern.

Einen neuen Weg beschreitet das Stuttgarter Fraunhofer­Institut mit seiner Innovation „Virtual Sky“. Es holt den Himmel ins Büro: 50 mal 50 Zentimeter große LED­Kacheln simulieren einen blauen Himmel, auf dem Wolken vorüber­ziehen. Die leichten Veränderungen der Lichtverhältnisse fördern Wachheit und Konzentration. Erste Prototypen sind bereits im Einsatz.

Energieeffizient: Stehleuchte Ataro von

Waldmann

sign_2 besticht auf den ersten Blick durch seine einfache homogene Grundform. Mit dem Prinzip der sich verjün­genden Schichtholzlehne entsteht ein fließender Übergang von den Hinterbeinen in die Rückenlehne, die nach oben dezent ausschwingt. Denselben natürlichen Formverlauf findet man im Übergang von der Rückenlehne zur Arm­lehne, die sich ergonomisch zur Handauflage verbreitert.Hinter dem Designkonzept verbirgt sich eine feine Technik und die Auswahl hochwertiger Materialien, wie zum Beispiel Eiche, Esche oder Buche für die Schichtholz­Rückenlehnen – verfügbar in zahlreichen unterschiedli­chen Beiztönen. Besonderes Augenmerk wurde auf den Sitzkomfort gelegt: Die Komfortpolsterung in Verbindung mit der elastischen, atmungsaktiven ilira­Sitz­Unterfede­rung bilden eine ergonomische Sitzmulde, die auch nach stundenlangem Sitzen in Meetings noch Bequemlichkeit bietet. Die Langlebigkeit des Sitzes wird durch das hohe Raumgewicht des Schnittschaums gewährleistet.Haupteinsatzgebiete von sign_2 sind alle Bereiche der Kommunikation wie Schulung, Seminar, Veranstaltung oder Besprechung. Die hochwertige Freischwinger­Variante mit seinem schlanken klassischen Profil wurde speziell für Konferenzbereiche und als Besucherstuhl in Managementbüros konzipiert.

Fazit: Der neue sign_2 verbindet zeitlose Eleganz mit So­lidität und hoher Wertigkeit, ohne wuchtig zu erscheinen.

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Sie sind Kulturmanager, machen Kundenmediation, arbeiten als Lebenskuratoren, bieten ganzheitliche Unternehmensbera­tungen an, betreiben Yoga­Blogs, unterrichten Körpersprache, veranstalten Rhetorikseminare für Kleinkinder, sind als Es­peranto­Dolmetscher tätig, versuchen sich als freischaffende Trend­Scouts, stellen selbst gezeichnete Visitenkarten her und manufakturieren Schokobonbons aus Blütenstaub. Das neue Jahrtausend steckt voller neuer Berufsideen. Und das passt gut zum Trend, denn von den rund 4,1 Millionen er­werbstätigen Österreichern sind etwa 478.500 Personen, also knapp zwölf Prozent, selbstständig tätig. Tendenz steigend. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren war die Selbstständigenquote noch um ein Fünftel geringer. „Die Kreativität der neuen Selbstständigen ist beachtlich“, sagt der Wiener Soziologe Reinhold Knoll. „Es ist schön, dass junge Menschen den Mut haben, eine Marktnische zu finden, sich dort einzunisten und sich langsam emporzuarbeiten. Aber das darf uns nicht von dem Umstand ablenken, dass der allgemeine Arbeitsmarkt in Europa immer kleiner und kleiner wird.“ Die Sozialpolitik lasse allmählich nach, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen seien schwieriger als je zuvor. „Am Ende ist das Einzelunternehmertum oft nichts anderes als ein kreativer Versuch, um der Armutsfalle zu entkommen“, meint Knoll. „Das mag vielleicht ein paar

Analoge Büros für digitale NomadenImmer mehr Kreative, immer mehr Home-Offices. Doch der junge Worker von heute, lehren uns Markt und Werbung, ist nichts, wenn er nicht auch ein Co-Worker ist. Anmerkungen zu einem Trend.

Panoramaaufnahme von The HUB in Prag

Lounge­Bereich im Neno­Office in Wien

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Monate lang gut gehen. Aber sobald die Subventionen und steuerlichen Vorteile nachlassen, beginnt der tägliche Kampf ums Überleben. Und wie wir nur zu gut wissen, sind nicht alle in der Lage, ökonomisch zu reüssieren.“ Eine große finanzielle Belastung ist das eigene Büro. Miete und Möbel fressen viel Geld. Eine Möglichkeit, diesem Druck zu entkommen, ist Co­Working, also das Anmieten eines Büroarbeitsplatzes auf bestimmte Zeit. Erstens wird die Nach­frage danach immer größer, und zweitens ergibt sich dadurch eine weitere wertvolle selbstständige Berufstätigkeit, nämlich die des so genannten Co­Working­Office­Betreibers. Und das ist gut so. Das Angebot in den Großstädten ist vielfältig und reicht vom urigen Erdgeschoßlokal im WG­Look über boboide Großraumwerkstätten bis hin zu slicken Studios, die den Eindruck vermitteln, man befände sich auf dem Filmset eines Science­Fiction­Films, irgendwann in den Sixties, als die Zukunft noch weiß und hell erleuchtet war. Was fehlt, sind Captain Kirk und Lieutenant Uhura.

Solche Büros sind beispielsweise das The HUB in Prag (Location: ehemaliges Fabriksgebäude) oder auch das Neno­Office in Wien (Location: an der pulsierenden Mariahilfer Straße gelegen). Was Reinhold Knoll von ihnen hält? „Diese Büromodelle kommen dem Kommunikationsbedürfnis arbeitender Menschen sehr entgegen und im besten Fall gibt es am temporären Arbeitsplatz auch noch eine studentische Lockerheit, die unserem Kulturmodell der nächstfolgenden jungen Generation sehr gut entspricht.“ In den meisten Co­Working­Offices kann man sich schon für ein paar Euro pro Tag einmieten, Sozialkontakte inklusive. Womöglich entpuppt sich der Sitznachbar eines Tages als potenzieller Kunde. Das wäre durchaus im Sinne des Co­Working­Gedankens. Im Idealfall würde man die neolabora­tive Dienstleistung dann nicht einkaufen, sondern tauschen. Ganz nach dem Motto: Suche Homepage­Grafiker, biete Gestaltungssupervision. Das einzige Problem, das dadurch ungelöst bleibt, wäre Knolls Befürchtung des monetären Misserfolgs. Wojciech Czaja

Trendwatching

Die Kreativität der neuen Selbstständigen ist beachtlich.“ ”

Besprechungsraum The HUB Prag

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Paris am Rande der abgetretenen Touristenpfade. Rue des Vignoles, nur ein paar Minuten von der Place de la Nation entfernt. Und da ist es: Dietmar Feichtingers Büro im Erdgeschoß eines sozialen Wohnhauses. „Wir haben das Geschäftslokal 1998 übernommen, als wir gerade am Wettbewerb für die Passerelle Simone de Beauvoir gearbeitet haben“, sagt Dietmar Feichtinger. „Der Zustand war roh, ja sogar mehr als roh. Es gab einen Betonboden und zwei Baustellen­Steckdosen.“ Der raue Charme des Innenraums ist bis heute erhalten. An der Decke sind Wärmedämmplatten montiert, die Wände sind großteils ungestrichen und das WC ist ein Provisorium aus verzink­ten Regalen und Schichtsperrholz. Über dem Spülkasten baumelt eine Schreib tisch­leuchte. Erst vor Kurzem wurde eine der Wände weiß gestrichen. „Wir haben eine Powerpoint­Präsentation für unseren Bauherrn vorbereitet und haben einen hellen, neutralen Untergrund gebraucht“, erinnert sich der Chef. Rund 30 Mitarbeiter sind hier tätig. Alle haben einen fixen Arbeitsplatz. Alle bis auf einen. „Ich habe keinen eigenen Schreibtisch und ich habe keinen eigenen Computer. Meistens sitze ich am Besprechungstisch. Und wenn ich einmal digital arbeiten muss, schnappe ich mir einen Platz, der gerade frei ist.“ Doch das Büro platzt aus allen Nähten. Es ist eng geworden. Demnächst wird man nach Montreuil übersiedeln.

Dietmar Feichtinger, was liegt auf Ihrem Schreibtisch?

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Der Schreibtisch ist ein einfaches Gestell mit einer weißen Spanholzplatte. Billig, aber groß.

Unverkennbar, weiße Drehstühle von Ikea!

Neben dem Schreibtisch steht der Prototyp der Holzbänke, die wir für die Passerelle Simone de Beauvoir entworfen haben.

Das ist unsere kleine Bürowerkstatt mitsamt Kopiergerät und umfassendem Stempelarchiv.

Unser Druckerpapier.

Eine Flasche Badoit. Ich bin ein leidenschaftlicher Mineralwas-ser-Trinker.

Da arbeiten wir gerade an einem Wettbewerb: Baumassen- und Topografie-Modell für einen neuen Elite-Universitätscampus in Saclay am Rande von Paris.

Das ist der Katalog zu unserer Ausstellung „Dietmar Feichtinger Architectes 1993–2011“.

Projektmappen für einen Wettbewerb, der gerade abgeschlos-sen wurde: Firmensitz von Veolia Environment. Mal schauen, was daraus wird.

Entwurf für eine Fußgängerbrücke in Mantes-la-Jolie.

Am 11. Februar wurde unsere Schule in Nanterre eröffnet. Wir haben für die Schülerinnen und Schüler eine kleine Ausstellung gemacht.

Die Aquafix-Rollen müssen wir aus Österreich importieren. Das Transparentpapier in Frankreich ist zu dick, das österreichische ist viel feiner und viel angenehmer. Am Flughafen werde ich mit den Rollen im Handgepäck jedes Mal aufgehalten und kontrolliert.

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What’s on your desk?

Marktplatz Büro: Spielplatz der Kommunikation

Formale Meetings aus dem täglichen Workflow und Konferen­zen werden nach wie vor meist im klassischen Besprechungsraum abgehalten. Immer häufiger entstehen aber auch Mischzonen, sogenannte Marktplätze im Office, in denen Kommunikation auf ganz andere Weise stattfindet. Der Motor für diese Entwicklung ist vor allem die neue Mobilität der Technik. Sie macht ortsunge­bundenes Arbeiten spielerisch leicht.Marktplätze können auf vielfältigste Weise genutzt werden: Sie bieten Raum für den aktiven Austausch von Informationen, für informelle Gespräche und das Arbeiten zwischendurch. Gleich­zeitig sind sie persönlicher Rückzugsbereich. Offen und doch mit einem Hauch von Privatsphäre schaffen Marktplätze einen ganz speziellen Office Lifestyle, der in klassischen Büros oder Kommunikationsräumen nie zustande kommt.Räumlich werden Marktplätze meist in zentralen Zonen angesie­delt: in Mittelzonen (häufig in Verbindung mit einer Technikin­sel und einem Gruppenarchiv), als zentrale Meeting Points und in Verbindung mit Working Cafés oder Lounges.Ebenso unbegrenzt wie die Nutzung ist der Spielraum für die Gestaltung: Die Innenraumgestalter lassen bei Markt plätzen ihrer Kreativität freien Lauf. Es gibt nichts, was es nicht gibt: von superstylish bis gediegen, von reduziert bis patchworkartig, von praktisch bis verspielt. Durch eine CI­konforme Gestaltung lässt sich auch die Unternehmenskultur vermitteln. Firmen wie die Wiener Stadtwerke, Google oder Microsoft bauen sich ganz eigene Landschaften, die nicht nur die Innovationskraft des Unternehmens unterstreichen, sondern vor allem auch der Kreativität ihrer Mitarbeiter dienen. Die Möbel unterstützen den spontanen, informellen Charakter der Marktplätze. Lockere Sitzgruppen und Stehtische mit Bar­hocker werden genauso eingesetzt wie Bistromöbel oder Lounge­Sessel. Immer häufiger findet man auch sportliche Elemente wie Billard, Darts oder Tischfußball. Den Einrichtungsideen sind eigentlich keine Grenzen gesetzt – und das ist gut so.

Office Concepts

Es gibt nichts, was es nicht gibt: von superstylish bis gediegen, von reduziert bis patchworkartig,

von praktisch bis verspielt.“ ”

Klassische Büros, egal ob Zellen- oder Großraum-büros, bieten wenig Spielraum für die Face-to-Face-Kommunikation. Dabei nimmt der Bedarf an spontaner zwischenmenschlicher Koordination und Vernetzung massiv zu. Der „Marktplatz Büro“ bietet hierfür den nötigen Raum.

Möbelprogramm LTB

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Ökologische Fußabdrücke sind in aller Munde. Wiesner-Hager schafft Tatsachen und führt – unter Möbelproduzenten weltweit erstmalig – die Umwelt-Produktdeklaration (EPD) auf Knopfdruck ein.

Umweltdeklarationen auf Knopfdruck

Ökologie

Wiesner­Hager läutet in der Möbelbranche ein neues Zeitalter der ökologischen Transparenz ein. Durch die Einführung der Umweltwirkungskennzahlen in das interne SAP­Stücklistensystem ist es erstmals möglich, mit nur einem Klick eine EPD zu erhalten. Und zwar für jedes Produkt, egal in welcher Ausführung. Die Deklaration zeigt auf, welche Umweltbelastungen auf dem Lebensweg eines Produktes entstehen. Das gilt bis hin zur letzten Schraube. Folgendes wird bei einer EPD ausgewiesen: die Auswirkungen auf die Co2­Belastung (Global Warming Potential), den Ozonabbau, die Bildung von Sommer­smog, die Bodenversauerung und die Überdüngung.

Die EPD Typ III Zertifizierung (nach ISO 14025) garantiert 100%ige Transparenz und schafft interna­tionale Vergleichbarkeit – im Gegensatz zu den vielen individuellen ECO­Labels, die meist nur von regionaler Bedeutung sind. Die freiwillige Initiative von Wiesner­Hager könnte in einigen Jahren Standard bzw. Pflicht sein. Sie ist ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung bei Unternehmen und öffentlichen Stellen. Besonders bei Ausschreibungen und Kaufentscheidungen könnte die EPD zum Zünglein an der Waage werden. Vor al­lem gegenüber Billiganbietern, die häufig ohne jegliche soziale und ökologische Standards agieren. Mit den EPDs setzt Wiesner­Hager seinen rigorosen Kurs in Sachen ökologische Transparenz fort. Bereits seit 1992 erstellt der Betrieb eine jährliche Input­Output­Bilanz, seit 2009 weist Wiesner­Hager eine umfassende Ökobilanz von der Rohstoffgewinnung bis zur Fertigstellung der Möbel aus.

Die Bürostuhlfamilie paro von Wiesner­Hager trägt das Österreichische Umwelt­zeichen. Seine Herstellung verursacht 56,7 kg CO2 . Das entspricht 400 km Fahrt mit dem privaten Pkw.

Werkstoff/Stoff Anteil % Gewicht kg

Metalle 61,2 10,31

Kunststoffe (PVC frei) 18,4 3,1

Nachwachsende Rohstoffe 14,4 2,40

Mineral. Werkstoffe 4,7 0,79

Farben & Klebstoffe 1,2 0,21

Betriebshilfstoffe 0,1 0,01

Summe 100 16,83

Die Tabelle zeigt, aus welchen Rohstoff­Anteilen der Bürostuhl paro_plus besteht.

Wirkungsfaktor Maßeinheit Summe

Treibhauseffekt (GWP) CO2 (kg) 56,7

Ozonabbau (ODP) CCl3F (mg) 4,9

Sommersmog (POCP) C2H4 (g) 16,6

Versauerung (AP) SO2 (g) 229,0

Überdüngung (NP) PO4-3 (g) 104,4

Der „explodierte“ paro_plus zeigt, aus wie vielen Teilen er besteht. Jedes einzelne davon wird in der EPD mitberechnet.

Die Umweltwirkungen einer EPD beziehen sich auf die Zeitspanne von der Roh­stoffgewinnung bis zur Entsorgung nach der Nutzungsphase eines Möbelstücks. Hier werden die Summen der Umweltwirkungen dargestellt.

STOFFliCHe ZuSAMMeNSeTZuNG

ÖKOBilANZ

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Organisation

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So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Das richtige Maß an Stauraum zu finden, ist eine der wichtigen Aufgaben, die bereits bei der Büroplanung zu klären sind. Immerhin beträgt der Investitionsaufwand in Stauraum – vom Rollcontainer bis zum Archivschrank – bis zu 50 Prozent der Einrichtungs­kosten im Büro. Es lohnt sich also kritisch zu hinterfragen, wie viel Stauraum im unmittelbaren Arbeitsumfeld, im Team­bereich oder in Archivzonen wirklich nötig ist.

Die zentralen Fragestellungen sind: „Was brauche ich häufig, manchmal oder nur sehr selten?“ und „Was kann ich ausschließlich elektronisch archivieren?“. Besonders die elektronische Archivierung ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen ausufernde Papierberge. Regelmäßiges „Ausmisten“ ist auch zu empfehlen, haben doch die meisten Ausdrucke ohnehin eine recht kurze Halbwertszeit. In der Praxis bietet sich dies vor allem bei Umzügen an. Sie sind eine Möglichkeit bis zu 30 Prozent der archivierten Unterlagen zu entsorgen. Was dann noch an Ordnern und Unterlagen übrig ist, lässt sich mit den richtigen Büromöbeln platzsparend und über­sichtlich ablegen. Damit Sie in Ihrem Büro auch weiterhin den Überblick haben. Ach ja, als professionelle Büroplaner unterstützen wir Sie in der Wahl der richtigen Stauraum­Möbel natürlich gerne.

Wer kennt sie nicht: Schreibtische unter einer dicken Papierschicht vergraben oder Schränke vollgestopft mit Unterlagen, die, wenn auch überflüssig, hartnäckig vor dem Aktenvernichter bewahrt werden. Aber wer hat noch die Zeit, einen Akt auf Wichtigkeit und Unwichtigkeit zu überprüfen und auszusortieren?

Faustregeln für persönlichen Stauraum

· Gering: 2 Lfm (z. B. IT­Fachleute)· Durchschnittlich: 6–8 Lfm (emp­

fehlenswert für die meisten Büromit­arbeiter)

· Hoch: bis zu 15 Lfm (z. B. Back Office, Sekretariate oder Rechnungs­wesen)

· Sehr hoch: bis zu 30 Lfm (z. B. spezielle Branchen wie Kanzleien)

(Angaben in Laufmeter/Lfm, wobei die Ordnerhöhen fortlaufend mit einem Maßband gemessen werden)

float_fx: das universelle Stauraumprogramm für alle Office­Bereiche

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Nur die Besten kommen durch. Das gilt auch für die Büromöbel von Wiesner-Hager. Darum schickt die Try-Hard-Serie ausgewählte Exemplare in einen Qualitätstest der extremen Art. In Runde drei stellt sich der Barhocker fizz dem Eiskanal am Königssee. Prädikat: staunenswert!

Try Hard 3.0: Der härteste Qualitätscheck aller Zeiten!

Making of

Die wichtigsten Regeln sind schnell erklärt. Wenn es dein erstes Mal ist: Tanze. Wenn es dein zweites, drittes, viertes Mal ist: Tan­ze. Jeder Anwesende ist dein Tanzpartner. Quatsche nicht über deinen Job und wenn du nur Essen willst, dann geh woanders hin.

Um punkt 12 Uhr mittags treffen sich Büromenschen von jung bis alt in einer kultigen Location. Eine Stunde lang heißt es dann abschalten und tanzen, tanzen, tanzen. Ein gesunder Snack und Wasser sind im Eintritt inkludiert. Um punkt 13 Uhr endet der Zauber und jeder kehrt glücklich und beseelt zurück an seinen Arbeitsplatz.

Die Schwedin Molly Ränge hat mit ihrer Lunch­Beat­Idee 2010 den Nerv der Zeit getroffen. Sie wollte schlichtweg ihre beiden Leidenschaften – Arbeit und Tanzen – miteinander verbinden. Was mit 14 Leuten in einer Tiefgarage begann, erobert welt­weit mehr und mehr Städte im Sturm. Auch erste Termine in Deutschland und Österreich scharren in den Startlöchern. Mehr dazu unter www.lunchbeat.org.

„Lunch Beat“: Neuer Mittagstrend aus Skandinavien

Vital Office

Schweinsbraten, Bratwurst und Leberkäse wa-ren gestern, heute schwingt in der Mittagspause das Tanzbein. Wie das geht? Die Schweden machen’s vor, mit „Lunch Beat“, dem neuen gesunden Trend für die Zeit von 12 bis 13 Uhr.

Schnappschuss vom Lunch Beat im Kulturhaus im Stockholmer Stadtzentrum

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Wir sind gnadenlose Qualitätsfanatiker. Das ist auch der Grund, warum uns der branchenübliche Belastungstest im Labor zu wenig ist. Deshalb setzen wir unsere Produkte immer wieder Extremsitu­ationen aus (siehe YouTube). In Try Hard 1.0 (2009) wurde der Bürosessel paro_plus im Skatepark getestet, in Try Hard 2.0 (2010) versuchte sich der n.f.t. Klapptisch im Wasserskilauf. Die Messlatte für die dritte Ausgabe von Try Hard lag hoch. Doch es ging noch besser.

Am 27. Februar 2012 startete der fizz von Wiesner­Hager seinen wilden Ritt im Eiskanal am Königssee im Berchtesgadener Land und schrieb damit als erster Barhocker der Welt Geschichte. Es war ein risikoreiches Unterfangen, zu dem viel Mut gehörte.

Wie würde das Material auf die Kälte reagieren? Auf die physika­lischen Kräfte der Geschwindigkeit? Die Bahn wurde eigens vor der Fahrt mit frischem Wasser präpariert, um die Reibung zu verringern und das Tempo weiter zu steigern.

Wo normalerweise Hightech­Sportgeräte um Tausendstel kämpfen, sollte nun ein Barhocker bestehen. Das gesamte Film­ und Produk­tionsteam starrte gespannt auf die Bahn und hielt den Atem an. Würde es gelingen?

Sehen Sie selbst, gleich hier auf YouTube.Aber beachten Sie: Don’t try this at home!

Making of

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AMAG Ranshofen überrascht mit neuem Raumdesign

Verbindung zum Geschäftsfeld der AMAG, die zwar Akzente setzt, aber keine unerwünschte Kühle erzeugt.

Der in die CI­Farbe blau getauchte Multifunktionsraum wurde vom Planungsteam auf Flexibilität getrimmt: Schließlich ging es darum, unterschiedliche Anwendungen wie Seminare, Konferenzen oder Veranstaltungen in einem Raumkonzept unter einen Hut zu bringen. Mobile Möbel wie das Seminar­Tischsystem n_table in Verbindung mit dem ex­trem dicht stapelnden Kufenstuhl outline von Wiesner­Hager ermöglichen die rasche Anpassung an wechselnde Nutzungen. Eine große Lichtkuppel an der Decke dient als Tageslicht­quelle und kann am Abend hinterleuchtet werden.

Der kleinere statische Besprechungsraum ist weitgehend in dezentem Grau gehalten, getragen von einem angenehm warmen dunklen Holzboden. Auch hier findet sich ein aus­gewogener Mix aus kühlen und warmen Farben, harten und weichen Materialien wieder.

Im Zuge der Umgestaltung wurde auch eine Art Marktplatz kreiert, der an den großzügigen Empfangsbereich anschließt: ein Raum mit einem verspielten Buffet, flankiert von Stehtischen, Bistromöbeln und dem Wiesner­Hager Sitz­würfel pixie, der locker im Raum verteilt wurde. Der sehr frei und doch reduziert gestaltete Marktplatz hat sich als ideale Pausen­ und Aufenthaltszone für Mitarbeiter etabliert. In der ungezwungenen Atmosphäre werden auch gerne kurze Be­sprechungen mit Kunden und Geschäftspartnern abgehalten und von Zeit zu Zeit wird der offene Raum auch als kleinere Veranstaltungs­Location genutzt.

Fazit: Mit dem Innenarchitekturprojekt AMAG ist ein Spagat gelungen, der Effizienz und Funktionalität mit hohem Wohlfühlfaktor verbindet – eingetaucht in ein stylishes Er­scheinungsbild, das für ein Industrieunternehmen untypisch und überraschend zugleich ist.

Vor der Möblierung hat der Bauherr im April 2010 die Roomware Consulting GmbH mit dem Planungs­ und Innenarchitekturkonzept beauftragt. Das Gesamtkonzept umfasste die Büros mit ihren Wartebereichen, den Emp­fang mit angeschlossenem Marktplatz, einen Multifunk­tionsraum für Seminare und Konferenzen sowie einen Besprechungsraum. Die Vorgaben der Bauleitung für die Gestaltung mit Attributen wie „offen, kühl, geradlinig, funktional aber doch mit Wohlfühlfaktor“ ließen dem Roomware­Innenarchitektur­Team rund um Helga Eigner viel Raum für kreative Ideen. Das Thema „Aluminium“ wurde reduziert in Akustikpanelen und Alu­Sockelleisten im Multifunktionsraum aufgenommen. So entstand eine

Betritt man den Empfangsbereich des neuen Headquarters der Austria Metall AG in Ranshofen, könnte man auf den ersten Blick meinen, in einer Werbeagentur oder bei einem Modelabel gelandet zu sein. Mit dem stylishen Umbau des Verwaltungsgebäudes hat sich das Unternehmen in neue Sphären der Innenarchitektur gewagt. Die Umsetzung kann sich sehen lassen.

Projekte

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Innenarchitektur

Qualifizierte Innenarchitekten schaffen für ihre Kunden – aufbauend auf die Funktionsplanung – eine angenehme, wohltuende Raumstim­mung. Sie machen damit nicht nur die Seele des Unternehmens sicht­bar, sondern unterstützen durch die richtige Farb­ und Materialwahl auch die jeweiligen Arbeitsprozesse.Wie unterschiedlich die Ergebnisse von Farb­ und Materialkonzepten in ihrer Wirkung sein können, zeigen die vier Beispiele für ein und denselben Raum, der hier in Form von Renderings dargestellt wird. Jedes Bild lässt bestimmte Assoziationen zu, die im Grunde jeder für sich selbst entdecken kann: jung­dynamisch, gediegen­klassisch, stylish­elegant oder kreativ­anregend?Welches Bild auch immer dabei entsteht, was immer einen anspricht: Leidenschaftliche Raumgestaltung steigert garantiert die Arbeitslust.

Renderings: Innenarchitektur, Roomware Consulting GmbH

Am Anfang steht immer die große Unbekannte: „Wie sollen sie denn aussehen, unsere neuen Räume?“ Sexy Rot oder chilliges Grün, weicher Teppich oder harter Stein, warmes Holz oder kühles Glas, strenge Rollos oder welliger Vorhang? Alles ist stilsicher unter einen Hut zu bringen. Das ist keine leichte Aufgabe und allzu oft erstickt die Leidenschaft im vollen Terminkalender der Verantwortlichen.

Arbeitslust in leidenschaftlich gestalteten Räumen

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Showroom

MACAO BARSTuHlDie Familie ist komplett!Einerseits das zarte und leichte Er scheinungsbild, andererseits die tragfähige robuste Konstruktion: Die wesentlichsten Merkmale von macao finden sich auch im Design des macao Barstuhls wieder. Er komplettiert das macao Cafeteria­programm und ist ein Eyecatcher in Bars, Working Cafés und Pausen­zonen.

FOxxein Bürotisch, viele Möglichkeiten.Modern, funktionell und vielseitig: foxx erfüllt die ver­schiedensten Anforderungen im Büro und lässt sich je nach Bedarf auch zu Einzel­, Gruppen­ oder Teamarbeitsplätzen konfigurieren. Selbst optisch ist er ein Multita­lent: Die „Sohle“ des Fußauslegers lässt sich farblich vom Gestell differenzieren.

uPDATe_BiSTROBringt Farbe ins Bistro! Der farbenfrohe update_bistro wurde speziell für Kantinen, Betriebsrestaurants und Bistros konzipiert. Er ist optisch leicht und klar im Design und dabei anspruchsvoll in Material und Verarbeitung.

Leichtigkeit, Funktionalität, Robustheit, Komfort, Ästhetik, Design und und und. Wer heute am Markt erfolgreich mitmischen möchte, muss ständig neue Produkte ent-wickeln, die eine ganze Menge draufhaben. Wie Sie gleich sehen werden, haben wir uns ordentlich ins Zeug gelegt.

Produktnews

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SiGN_2im Zeichen der eleganz.sign_2 verbindet zeitlose Eleganz mit Solidität und hoher Wertigkeit, ohne wuchtig zu erscheinen. Die Form des Stuhls wurde auf das „Wesen des Sitzens“ reduziert und komplexe Anforderungen wie Stapel­barkeit, Reihenfunktion oder Variantenvielfalt unscheinbar in das gestalterische Stuhlkonzept integriert.

PulSe KONFeReNZSTuHlBusiness as unusual.Der pulse Konferenzstuhl bietet ein hochwertiges, repräsentatives Sitzmöbel für den gehobenen Kommuni­kationsbereich. Er ist in verschiedenen Varianten erhältlich und sorgt in Konferenzräumen, Business­Lounges und Managementbüros nicht nur für Design, sondern auch für Bequemlichkeit.

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Büros aus aller Welt

sind. Es gibt eine Zirbenstube mit Holzwänden, Leder­fauteuil und Kuhfell am Boden, es gibt einen asiatischen Zen­Raum mit niedrigem Tisch und Sitzkissen rund­herum, einen altmodischen Zigarrenclub, wie man ihn aus der Upper East Side in New York kennt, eine Art Gallery mit abgefuckten Stühlen und Graffitis an der Wand und jede Menge kleinerer Rückzugsräume für eine Stunde der Kontemplation oder des Nichtstuns. Auch das gehört zum Arbeitstag dazu.

„Bei den verschiedenen Besprechungszimmern geht es nicht nur um atmosphärische Vielfalt, sondern auch um unterschiedliche Settings und Kommunikations­möglichkeiten“, erklärt Martin Lesjak, Projektleiter bei INNOCAD. „Man hat die Wahl zwischen klassischen Besprechungszimmern, gemütlichen Lounges und Räu­men mit Werkstättencharakter. Ich bin davon überzeugt, dass Sitzposition, Körperhaltung und die Art und Weise des Miteinanders einen großen Einfluss auf den Charakter einer Besprechung haben.“

Besonderheit am Rande: Die Raum­ und Detailplanung wurde von INNOCAD nicht stur durchgezeichnet, sondern erfolgte in Form eines Partizipationsprozesses mit den Mitarbeitern, die sich in mehreren Workshops aktiv ins Projekt einbringen konnten. Lesjak: „Das ist ein wich­tiger Prozess. Dadurch steigt die Identität mit dem neuen Büro und folglich auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz.“ Doch vor allem ist das neue Headquarter von Microsoft ein Beispiel für Raumökonomie und clevere Betriebs­wirtschaft. Denn während von den insgesamt 340 Mitarbeitern früher jeder seinen eigenen Arbeitsplatz hatte, stehen jetzt für die gleiche Anzahl von Microsofties nur noch 240 Workstations zur Verfügung. Der Rest ist auf Lounge­ und Lümmelplätze zwischen Almhütte und Zen­Buddhismus aufgeteilt.

„Viele unserer Mitarbeiter sind im Außendienst tätig und nur unregelmäßig im Büro vorzufinden“, meint Nina Schmidt, zuständig für Human Resources bei Microsoft. „Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, das Konzept der fixen Arbeitsplätze aufzubrechen und stattdessen Shared Desks und eine entsprechend hohe An­zahl an formellen und informellen Meeting­Möglichkei­ten einzuführen. Das einzige, was ein Mitarbeiter bei uns braucht, sind Laptop und Handy.“

Die Idee des kreativen Chaos scheint aufgegangen zu sein. Die Stimmung im frisch sanierten und umgebauten Head­quarter (Gesamtinvestitionsvolumen 4 Millionen Euro) ist überraschend angenehm, die Softies arbeiten mal konzen­triert am Schreibtisch, mal ausgelassen im Sitzsack mit einer Flasche Fanta in der Hand. Neidisch spechtelt man durch eine der großen Glasscheiben. Und am Ende dann einmal rutschen. Das kann man sich nicht verkneifen. Wojciech Czaja

Sportsgeist ist angesagt. Die Mitarbeiter des öster­reichischen Microsoft­Headquarters in der Euro Plaza Wien, liebevoll Microsofties genannt, können nämlich nicht nur Lift fahren und Stiegen steigen, sondern auch rutschen. Zumindest in jene eine Richtung, auf die sich die Schwerkraft begünstigend auswirkt. Zwischen erstem und zweitem Stock wurde eine eigens entworfene Stahlrutsche eingebaut. Sie soll die Höhenüberwindung während des Arbeitstages dynamisch erleichtern.

„Im Grunde genommen geht es darum, junge Menschen geistig und körperlich zu inspirieren und zu Kreativität anzuspornen“, sagt Thomas Lutz, Pressesprecher von Mi­crosoft Österreich. „In einem ganz normalen, monotonen Großraumbüro von der Stange geht das nicht. Wir haben uns daher entschieden, den Mitarbeiterinnen und Mitar­beitern ein Büro mit unterschiedlichen Raumstimmungen und spielerischen Gadgets anzubieten.“

Umgesetzt wurden diese Ideen vom Grazer Architektur­büro INNOCAD. Und dieses lieferte ein Potpourri an Raumlösungen, die in dieser Dichte in Österreich einmalig

Das neue Headquarter von Microsoft Österreich fördert nicht nur die Kreativität seiner Mitarbeiter, sondern reduziert auch die Anzahl an fixen Arbeits-plätzen. Vor allem aber bricht es mit den verstaubten Vorstellungen von Büros.

Heute Lederhose, morgen Buddha

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Mittelfussgestell für geschlossene Konfigurationen,C-Fussgestell für offene Konfigurationen.

Getreidesorte "Emma“

abgeschrägte Tischkante: Für optische Leichtigkeit.Als Kabel- und

Steckerleiste oder als

funktionelle Einhänge-

wanne nutzbar.

Woran man intelligente Office Architecture erkennt? An gut funk-tionierenden und gut gestalteten Räumen! Und an pulse, der neuen Konferenztischgeneration. Mehr unter www.wiesner-hager.com