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Dresdner Zwinger

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Page 1: Dresdner zwinger

Dresdner Zwinger

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Lage: Nordwesten der Inneren Altstadt, zwischen Theaterplatz, Residenzschloss und Postplatz

Bauzeit: 1710-1733 (Ergänzungen: 1783, 1852-1857, 1928)

Architekt: Matthäus Daniel Pöppelmann, figuraler Schmuck: Balthasar Permoser

Nutzung: Zuerst Orangerie, ab 1719 höfischer Festplatz, ab 1728 Aufbewahrungs- und Ausstellungsort für die Kurfürstlich-Königlichen Kunst- und Naturaliensammlungen; heute ist das vielbewunderte Bauwerk Heimstatt mehrerer Museen von Weltruf; mit dem Wallpavillon bietet der Zwinger eine prächtige Kulisse für regelmäßig stattfindende Sommerkonzerte

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Merkmale: Berühmtestes Bauwerk Dresdens und eines der bedeutendsten Barock-Bauwerke nördlich der Alpen, Stilmischung aus römischem (Hoch-Barock) und französischem Barock mit Einflüssen des Wiener Kaiserstils, die schwungvolle kurvenreiche Architektur weist auf Einflüsse des böhmischen Barock hin, prächtige Wasserspiele nach italienischem Vorbild; von der Gesamtanlage bis hin zum feinsten Detail zeigt sich der Zwinger in vollendeter Harmonie, in der Silhouette wechseln eingeschossige Galerien und zweigeschossige Pavillons nicht abrupt, sondern in harmonischen Linien einander ab; aus Elbsandstein gebaut, den 204 x 116 m großen Hof umgeben auf hohe Sockel gestellte Bogen- und Langgalerien mit sechs prächtigen Pavillons (darunter zwei ovale Pavillons auf der Längsachse des Zwingers) und dem Kronentor an der Längsseite (am Wallgraben)

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Unter einem "Zwinger" ist ganz allgemein der Freiraum zwischen der äußeren und der inneren Wehrmauer einer Festungsanlage zu verstehen. Für die Festungen und befestigten Städte, in denen es stets sehr beengt zuging, bot er sich als Platz für Turniere, Spiele und andere Belustigungen an.

Der Dresdner Zwinger ist das Meisterwerk des berühmten Barock-Baumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736), der ab 1686 in Dresden wirkte. Er errichtete das prächtige Barock-Ensemble zwischen 1710 und 1732 im Auftrag von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (August der Starke; zugleich König August II. von Polen; reg. 1694-1733) als erstes Dresdner Bauwerk im Stil des römischen Hochbarock.

Der Dresdner Zwinger - Meisterwerk der sächsischen Barockbaukunst

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Wallpavillon

Der Wallpavillon im Norden des Zwingers gilt - nicht zuletzt wegen des hervorragenden figuralen Schmucks von Balthasar Permoser - als Höhepunkt der Dresdner Barock-Baukunst. Architektur und Bildwerk zeigen sich bei diesem bewegten, plastisch gebogenen Baukörper in einem einzigartigen Zusammenklang.

Die geschwungenen Stufen der Freitreppe führen zu den reich verzierten Arkaden hinauf. Oben auf dem Wall ist der ovale Festsaal des Pavillons über eine kleine Brücke zugänglich.

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Die großartig gearbeiteten Hermenpilaster an den Pfeilern des Pavillons meißelte der damals 65-jährige Balthasar Permoser ohne Modell aus dem Block. Am Wallpavillon sind neben dem üppigen Schmuckwerk und den Satyr-Hermen auch Götter und Heroen der griechischen Sage wie Aphrodite, Paris, Athena, Artemis, Zeus und Hera zu sehen

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Über dem Giebelaufsatz mit dem von posaunenden Genien flankierten sächsisch-polnischen Wappen (mit den Insignien A.R. - Augustus Rex) bekrönt der die Weltkugel tragende Hercules Saxonicus (als einzige Skulptur des Zwingers persönlich von Permoser signiert) den Pavillon. Dies ist eine Referenz an August den Starken, der im Jahr 1711 - nach dem Tode von Kaiser Joseph I.- auch die Verantwortung als Reichsvikar trug. Beiderseits des Wappens ist eine griechische Sage abgewandelt dargestellt: Der jugendliche August der Starke hält als lorbeerbekränzter Paris statt eines Apfels die polnische Königskrone in der Hand. Er wendet sich Aphrodite zu, während auf der anderen Seite die "verschmähten" Göttinnen stehen. Die vier Winde verkünden der Welt den Ruhm des Kurfürsten und Königs.

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Flache Galerien verbinden den Wallpavillon mit zwei annähernd spiegelbildlichen Pavillons: dem Mathematisch-Physikalischen Salon im Westen und dem Französischen Pavillon im Osten. Der Reichsadler am Giebelschmuck des Mathematisch-Physikalischen Salons weist auf das zeitweilige Amt Augusts des Starken als Reichsvikar hin.

Mathematisch-Physikalischer Salon, Französischer Pavillon

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Das hinter dem Französischen Pavillon - im Wall der ehemaligen Stadtfestung - gelegene Nymphenbad zeigt sich als barockes Wasserkunstwerk von festlicher Pracht und zugleich intimer Atmosphäre. Die Nymphenfiguren, die der Anlage den Namen gaben, und andere Details wie der tropfsteinartige Schmuck des Grottenwerkes und die wasserspeienden Delphine und Tritonen stammen aus der Werkstatt von Balthasar Permoser. Die Steinmetze schöpften mit ihnen nahezu alle Möglichkeiten der barocken Bildhauerkunst aus.

Nymphenbad

Bild: Fassade des Französischen Pavillons im Nymphenbad

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Bild: Blick in das Nymphenbad des Zwingers

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Im Nymphenbad stehen neben den Figuren aus Permosers Werkstatt (die Nymphe mit der Muschel sowie die zum Bade gehende und die vom Bade kommende Nymphe gelten als eigenhändige Arbeiten des Meisters, andere Skulpturen stammen von Benjamin Thomae, Johann Joachim Kändler und Johann Christian Kirchner) auch Skulpturen, die die Zwingerbauhütte (u.a. von den Bildhauern Georg Wrba, Paul Polte und Alexander Höfer vertreten) in der Zeit um 1930 rekonstruierte. Die aus dem Barockzeitalter stammenden Skulpturen wurden inzwischen durch originalgetreue Kopien ersetzt. Die Originale sind in einer nahegelegenen Bildhauerwerkstatt eingelagert.

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Bilder: Kaskade des Nymphenbades im Dresdner

Zwinger

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Langgalerien und Kronentor

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Das Kronentor an der Westseite des Zwingers (ein Wahrzeichen Dresdens) zeigt mit seiner überreichen Pilaster- und Säulenarchitektur Merkmale des italienischen Hochbarocks und antike Elemente. Die vier polnischen Doppeladler und die vergoldete Krone symbolisieren die Würde August des Starken als polnischer König. Das blaue Kupferdach mit den goldenen Applikationen repräsentiert die Farben Blau/Gold des Hauses Wettin (des Geschlechts der sächsischen Landesherren).

Der zum Torturm (Frontispiz) gesteigerte Triumphbogen mit Turmzwiebel ist mit lebensgroßen Nischenfiguren der vier Jahreszeiten - Flora, Ceres, Bacchus und Vulkan (Ceres und Vulkan sind Werke Permosers) - geschmückt. Die Figuren Venus und Amor im Obergeschoss, die Permoser zunächst für einen anderen Zweck geschaffen hatte, kamen erst später hinzu.

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Beiderseits des Kronentores, entlang des Zwingergrabens, erstrecken sich Langgalerien mit jeweils 18 Fensterachsen. An der Hofseite sind sie mit phantasievoll gestalteten steinernen Brunnen und vorkragenden Konsolsteinen, die von Faunsgestalten gestützt werden, geschmückt. In ihren Merkmalen und ihrem plastischen Schmuck entsprechen die Langgalerien den Bogengalerien zwischen den nordwestlichen Pavillons.

Die Langgalerien stehen etwas schräg auf der Zwingergrabenmauer (der alten Festungsmauer der Bastion Luna der Stadtfestung), weil sie in vorgegebene Baufluchten eingepasst werden mussten.

Die Wirkung des aufstrebenden Kronentores wird durch die flache Gestalt der Langgalerien noch gesteigert. Allerdings stört das Schauspielhaus diese Wirkung, seit es im Jahr 1913 an seinem sehr unglücklich gewählten Standort direkt gegenüber dem Zwinger errichtet wurde.

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Das Gegenstück des Wallpavillons auf der Längsachse des Zwingers ist der Glockenspielpavillon (bis 1936 Stadtpavillon genannt). Er steht anders als der Wallpavillon zu ebener Erde auf Straßenhöhe (Bild: vom Zwingerhof gesehen).

Das schon von Pöppelmann vorgesehene Glockenspiel aus Meissener Porzellan®, das dem Pavillon seinen Namen gab, wurde erst 1930 installiert. Seit 1995 erklingt es wieder, allerdings wegen seiner Empfindlichkeit nicht im Winter.

Glockenspielpavillon, Porzellanpavillon, Deutscher

Pavillon

Bild: Glockenspielpavillon (ehem. Stadtpavillon), vom Zwingerhof gesehen

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Zwinger Map

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Besten Dank!