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1 Arbeitsessen organisiert von Arbeitsessen organisiert von der Deutschen Botschaft der Deutschen Botschaft La Paz, Bolivien am La Paz, Bolivien am 15. Februar 2012 15. Februar 2012, f , für den r den BT BT-Ausschuss f Ausschuss für Wirtschaft und Technologie r Wirtschaft und Technologie Stand der Entwicklung des Stand der Entwicklung des Ber Bergbau bau- und und Umweltsektors Umweltsektors in Bolivien in Bolivien Dr. Michael H. Biste Dr. Michael H. Biste – Dipl Dipl.-Geol. Geol. – Consultant Consultant Santa Cruz de la Sierra, Bolivien Santa Cruz de la Sierra, Bolivien – e-mail: mail: [email protected] [email protected] Webseite: Webseite: www.michaelbiste.com www.michaelbiste.com Ich begrüsse Sie recht herzlich und bedanke mich für die freundliche Einladung der Botschaft an dem Arbeitsessen teilnehmen zu können. Die Zeit die mir gegeben wurde ist recht kurz und so möchte ich mich auch gleich in das Thema “Stand der Entwicklung des Bergbau- und Umweltsektors in Bolivien” stürzen. Der Schwerpunkt liegt auf metallischen Resourcen, der Umweltsktor wird soweit berührt wie er mit den Problemen im Bergbau verbunden ist. PDF created with pdfFactory Pro trial version www.pdffactory.com

Stand und Entwicklung des Bergbau- und Umweltsektors in Bolivien

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Arbeitsessen organisiert von Arbeitsessen organisiert von der Deutschen Botschaftder Deutschen BotschaftLa Paz, Bolivien am La Paz, Bolivien am 15. Februar 201215. Februar 2012, f, füür den r den BTBT--Ausschuss fAusschuss füür Wirtschaft und Technologier Wirtschaft und Technologie

Stand der Entwicklung des Stand der Entwicklung des BerBerggbaubau--und und UmweltsektorsUmweltsektors in Bolivienin Bolivien

Dr. Michael H. Biste Dr. Michael H. Biste –– DiplDipl..--Geol. Geol. –– Consultant Consultant Santa Cruz de la Sierra, BolivienSanta Cruz de la Sierra, Bolivien –– ee--mail: mail: [email protected]@cotas.com.bo

Webseite: Webseite: www.michaelbiste.comwww.michaelbiste.com

Ich begrüsse Sie recht herzlich und bedanke mich für die freundliche Einladung der Botschaft an dem Arbeitsessen teilnehmen zu können. Die Zeit die mir gegeben wurde ist recht kurz und so möchte ich mich auch gleich in das Thema “Stand der Entwicklung des Bergbau- und Umweltsektors in Bolivien” stürzen. Der Schwerpunkt liegt auf metallischen Resourcen, der Umweltsktor wird soweit berührt wie er mit den Problemen im Bergbau verbunden ist.

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Cerro Rico, PotosCerro Rico, Potosíí –– GrGrößößte Silberlagerstte Silberlagerstäätte der Erdette der Erde

Grösste Zinnlagerstätte der Erde, ununterbrochen im Abbau seit seiner Entdeckung im Jahre 1545. Ganglagerstätte mit Stockworkvererzungen, an rhyodazitische Intrusion (Subvulkan) gebunden. Mit 13.8 Mio. Jahren ist diese Lagerstätte relativ jung. Das Bild drückt aber nicht nur den sagenhaften Reichtum sondern auch die schmerzliche Vergangenheit des bolivianischen Bergbaus der letzten 450 Jahre in bedrückender Klemme aus: Raubbau und Rücksichtslosigkeit auf Umwelt und Mensch. Z.Zt. arbeiten hier nur noch Bergbaugenossenschaften (“Cooperativas”) die fast alle nur mit einfachen Mittel Abbau betreiben. Zurück bleibt ein zerwühlter Berg, der Gefahr läuft in sich zusammenzufallen. Arbeitsunfälle sind deshalb wegen fehlender Betriebssicherheit eher die Regel als die Ausnahme. Die Produktion wird and “Ingenios” verkauft, die sich auf das Aufbereiten des Erzes spezialisiert haben.

Die silbereichen Erzadern sind weitgehend ausgeerzt. Zurück bleibt eine disseminierte Zinn- und Silberveerzung. Man schätzte, das der Cerro Rico nach 460 Jahren ununterbrochener Bergbauaktivität immer noch ein Mineralresource von 540 Mio. t mit Durchschnitsgehalten von 202 g/t Ag und 0.10 bis 0.17 % Sn hat, die in einem riesigen Tagebau abgebaut werden könnten. Das würden die Bewohner Potosis aber niemals zulassen, denn damit würde “Ihr” Berg und Wahrzeichen von der Bildfläche verschwinden.

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LagerstLagerstäättenbildung in den Andenttenbildung in den Anden

Pacifik OceanBolivia

W E

Cu Sn, WAg

Au

Der Reichtum metallischer Lagerstätten der Andenregion ist eng mit der Bildung dieses Gebirges während der letzten 200 Mio. Jahren verbunden. Wie Sie in dieser Abbildung sehen, gerieten Teile der ozeanischen Nasca-Platte des Pazifik in diesem Zeitraum an einer Subduktionszone in grössere Tiefe. Die metallhaltigen Meeressedimente und submarinen vulkanischen Gesteine wurden aufgeschmolzen und stiegen zu verschiedenen Zeitpunkten als Magma nach oben wo sie im oberen Bereich der Erdkrust, z.T. auch nahe der Erdoberfläche, metallische Lagerstätten bildeten, nämlich im Kontaktbereich von Plutonen oder innerhalb vulkanischer Komplexe. Es bildeten sich in Chile und Süd-Peru die berühmten Porphyrykupferlagerstätten, und zwar pazifikküstennah, und epithermale Gold- und komplexe Silberlagerstätten in der Westkordillere und auf dem Altiplano, und Sn-W-Lagerstätten in der Ostkordillere. Die zahlreichen Sb-Au- und eventuell auch ein Teil der silberarmen Pb-Zn-Ganglagerstätten der Ostkordillere gehören wahrscheinlich nicht in den andinen Lagerstättenbildungszyklus sondern sind das Ergebnis eines erheblich älteren Prä-Andinen Zykluses.

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La Paz

Santa Cruz

Corocoro Cu

Huanuni Sn

Mina Bolivar Zn-Pb-Ag

Lago Uyuni Li-B-K-Na

Cerro Rico Potosí Sn-Ag-Zn-Pb

Pulacayo Zn-Pb-Ag

San Cristobal Zn- Pb- Ag

Don MarioCu-Au-Ag

MutúnFe-Mn

0 200 400 km

Prekambrium >570 Mil.a

BeniTiefland

ChacoTiefland

Sub-AndinumAltiplano

Ost-cordillera

West-cordillera

Gas fields

Gas fields

MiguelaCu-Au-Zn

Puquio Norte Au

ManomóREE, U, Nb

Lage wichtiger RohstoffprojekteLage wichtiger RohstoffprojekteLage wichtiger RohstoffprojekteLage wichtiger Rohstoffprojekte

Bolivien gliedert sich von W nach E in die folgenden geomorphologischen Zonen, die +/- parallel zur Pazifikküste (Subduktionszone) verlaufen:•Küstenregion•Westkordillere•Altiplano•Ostkordillere•Subandine Zone•Chaco-Beni-Tiefland•Prekambrischer Schild

Die Westkordillere besteht hauptsächlich aus sehr jungen bist fast rezenten vulkanischen Gesteinen die Vulkankegel bis zu 6.542 m über NN (Vulkan Sajama) bilden. Der Altiplano baut sich aus sehr unterschiedlichen Gesteinen auf, zeigt aber auch weitverbreitet junge vulkanischen Formationen. Seine Höhe schwankt zwischen 3.000 und 5.000 m (Durchschnitshöhe 3.812 m über NN). Die Ostkordillere besteht in der Hauptsache aus paläozoischen, d.h. 245 bis 570 Mio. Jahre alten Sedimentgesteinen mit vereinzelten jüngeren kleinen Plutonen und Subvulkanen wie der Cerro Rico de Potosi, Pulacayo, Tasna, Chorolque u.a.Das Subandio ist weitgehend frei an metallischen Lagerstätten, so wie das Chaco-Beni-Tiefland welches sich in einer Höhe von 110 bis 400 m befindet. Letzteres ist ein kontinentales Sedimentbecken welchses mit dem abgetragenen Material der Andenkette verfüllt wurde. Weiter im E befindet sich der präkambrische Schild, der aus sehr alten metamorphen und intrusiven Gesteinen mit einem Alter von 570 Mio. bis 1.4 Mrd. Jahre besteht. Dieses Gebiet ist mit 220.000 km2 so gross wie 2/3 der Fläche Deutschlands und stellt 20% der Gesamtfläche Boliviens dar. Dieser Schild ist im Gegensatz zu den viel jüngeren Anden seit etwa 600 Mio. Jahren stabil und hat seitdem nur vertikale Verschiebungen der Erdkruste erfahren. In den letzten 20 Mio. Jahren, d.h. seit dem Miozän verwitterte der Schild tiefgründig im tropisch bis sub-tropischen Klima unter lateritischen Bedingungen. Die dadurch entstandene alte Landoberfläche existiert heute noch an vielen Stellen (etwa 60% des Schildes). Sie befindet sich in einer topographischen Höhe zwischen 190 und 550 m NN. Härtere Gesteinseinheiten bilden sogenannte Inselberge, die kleine Gebirgsrücken mit einer Höhe bis zu 1.100m bilden.

Die aktuellen wichtigen grossen Bergbauprojekte Boliviens befinden sich auf dem Altiplano, in der Ostkordillere und im Präkambrium Ostboliviens. Die subandine Zone und deren Grenzzone zum Chaco-Beni-Tiefland enthalten die wichtigen Erdgaslagerstätten in den Departementen Tarija, Santa Cruz und Chuquisaca. Das Land hat nach Venezuela die grössten Erdgasreserven Südamerikas und finanziert den öffentlichen Haushalt seit der Nationalisierung dieser Felder weitgehend durch die Einnahmen der staatlichen Firma YPFB und deren Tochtergesellschaften.

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Lage wichtiger RohstoffprojekteLage wichtiger RohstoffprojekteFortsetzung des KommentarsFortsetzung des Kommentars

Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Bergbauprojekte nennen:Auf dem Altiplano:•Mina San Christobal, 4.500 m NN – Zn, Pb, Ag, Minera San Cristobal S.A. (SUMITOMO, Japan), privat, im Abbau•Mina Corocoro, 4.000 m NN – Cu an Rotsedimente gebuden,JV COMIBOL/Südkoreanischer Partner, im Abbau•Grosser Salzsee Uyuni, 3.670 m - NN, Li, K, B, Mg, COMIBOL, PilotprojektOstkordillere:•Mina Huanuni, 3.950 m bis 4.500 m NN, Sn, COMIBOL, im Abbau•Mina Bolivar, 4.000 m bis 4.500 n NN, Zn, Sn, Ag, Leasing-Vertrag COMIBOL mit Sinchy Wyra (Glencore AG), im Abbau•Cerro Rico de Potosi, 4.000 m bis 4.730 m NN, Sn, Ag, Zn, Pb, Leasing Vertrag COMIBOL mit Bergbaugenossenschaften (Cooperativas), im Abbau•Mina Pulacayo, 4,000 m bis 5,500 m NN, Zn, Pb, Ag, Apogee Silver Ltd., Kanada, privat, im AbbauPräkambrischer Schild:•Mutún,125 m bis 736 m NN, Fe (Mn) JV COMIBOL/Jindal Steel (Indien), Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, Pilotabbau•Don Mario, 273 m bis 390 m und untertage bis etwa -50 m NN, Au, Cu, Ag, Orvana Minerals Corp., Kanada, privat, im Abbau•Cerro Manomó, 300 m bis 680 m NN, Seltene Erden (REE), Nb, U, P, private Konzessionäre, frühes Explorationsstadium•Puquio Norte, 450 m bis 550 m NN, Au, Comsur (Sinchy Wyra) zuletzt Orvana Minerals Corp., Kanada, stillgelegt•Miguela/Buen Futuro, 290 m NN, Cu, Au, Zn, Pb, Ag, Tanganyka/Essex Resources International (Kanada), zuletzt Golden Eeagle International Corp. (USA), privat, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen

Ausserdem sind noch die Projekte San Bartolomé (Cerro Rico, Ag) und Mallku Kota (Ag, Au, Bi) zu nennen , die sich in der Ostkordillere des Departements Potosí befinden.

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CorporaciCorporacióón Minera de Bolivia (COMIBOL)n Minera de Bolivia (COMIBOL)

nn 1952:1952: GrGrüündung durch Verstaatlichung der grondung durch Verstaatlichung der großßen en Zinnminen (PatiZinnminen (Patiñño, Arramayo, Hochschild).o, Arramayo, Hochschild).

nn 1985:1985: ““KleinschrumpfungKleinschrumpfung”” wegen Erschwegen Erschööpfung der pfung der LagerstLagerstäättenvorrttenvorrääte bzw. Unwirtschaftlichkeit der Minen, te bzw. Unwirtschaftlichkeit der Minen, Umsiedlung von 27.500 Bergarbeitern.Umsiedlung von 27.500 Bergarbeitern.

nn Seit 2006: Seit 2006: Erneute Expansion, Exploration, MineralErneute Expansion, Exploration, Mineral--fföörderung, Verhrderung, Verhüüttung, Marketing, Weiterverarbeitung.ttung, Marketing, Weiterverarbeitung.

nn GrGrüündung neuer staatlicher Firmen:ndung neuer staatlicher Firmen: FFüür Fe/Mn (Mutr Fe/Mn (Mutúún), n), Gold (Marketing) , Evaporite (Lithium) und Uran.Gold (Marketing) , Evaporite (Lithium) und Uran.

nn ÜÜbernahme der Hbernahme der Hüüttenwerke:ttenwerke: Vinto (Sn, Sb, Glencore).Vinto (Sn, Sb, Glencore).

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Bergwerk HuanuniBergwerk Huanuni (COMIBOL, Sn)(COMIBOL, Sn)

Zinn-Ganglagerstätte mit Zn, Pb, Ag und W. Letztere Metalle werden z.Zt. nicht ausgebracht. 4.710 Minenarbeiter. Förderung ist 1.400 t pro Tag.2011: 9.700 t Zinnkonzentrat produziert, Reingewinn von $US 30 Mio. Es ist geplant die Aufbereitungskapazität von 1.400 auf 3.000 t pro Tag zu erhöhen.Menschliche Ansiedlung von etwa 20.000 Einwohnern

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Tagebau San CristobalTagebau San Cristobal (Sumitomo, Zn(Sumitomo, Zn--PbPb--AgAg))

Tagebau

Aufbe-reitung

Abraum- halden

Nachgewiesene Reserven (proven, probale): 259 Mio. t @ 1.57% Zn, 0.55% Pb, 62 g/t ZgTagebau seit 2008, Bewegung von 150.000 t Abraum und Erz, Aufbereitung von 40.000 t Erz pro Tag . Wasserverbrauch 50.000 m3 pro TagTagesproduktion: 1.300 t Zn-Ag-Konzentrat, 300 t Pb-Ag-Konzentrat. Zahlung von etwa US$ 100 Mio. Royalties pro Jahr an das Departement Potosí

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Salzsee Uyuni (LithiumSalzsee Uyuni (Lithium--Projekt)Projekt)

Salar de UyuniGößter Salzsee der Erde9.000 km23.670 m über NN

5.4 Mio. t Lithium= 60 % der WeltresourcenAußerdem:110 Mio. t Kalium+ Bor und Magnesium

Tiefe >220m

Der “Salar de Uyuni” ist eine Staatsreserve in der keine Konzessionsrechte an private Firmen vergeben werden. Die Rechte gehören der staatlichen Berbaugesellschaft COMIBOL, die zur Durchführung des Projekts eine besondere Tochtergesellschaft gegründet hat. Damit kontrolliert der bolivianische Staat etwa 60% der augenblicklich bekannten Lithiumreserven der Erde. Die Erschliessung soll in drei Phasen durchgeführt werden.Phase 01, bis 2013 – Prozessuntersuchung zur Produktion von Lithiumkarbonat in einer Pilotanlage. Dazu sind bereits drei Verdamfungsbecken mit einer Gesamtoberfläche von 60.000m2 installiert worden. Problem ist der hohe Gehalt an Sulfaten und an Mg, die Höhe von etwa 3.670m NN und das trocken-kalte Klima. 50 Flachbohrungen wurden bisher niedergebracht um die Permeabilidad, den Salzgehalt und das Pumpverhalten des salaren Untergrunds festzustellen. Die Pilotanlag soll 1.000 t Kalisalz und 40 t Lithiumkarbonat im Monat produzieren. Investition: $US 17 Mio.Phase 02, ab 2014 – Bau einer industriellen Anlage. Ab 2013 sollen 700.000 t Pro Jahr Kalisalz und ab 2014 30.000 t Lithiumkarbonat po Jahr produziert werden. Projektion: Jährlicher Export von Lithiumkarbonat mit einem Wert von $US 374 Mio. Investition: $US 485 Mio.Phase 03, ab 2014 – unbekannt. COMIBOL sucht einen strategischen Partner zur Durchführung. Investition $US 400 Mio.

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Tagebau MutTagebau Mutúúnn (COMIBOL (COMIBOL -- JINDAL, FeJINDAL, Fe--Mn)Mn)

0 3.0 6.0 km

Sichere Resourcen:Primärerz 77 Mio. t - 52.0 % FeEluvial 30 Mio. t - 52.2 % FeColuvial 45 Mio. t - 47.9 % Fe

Geol. Potential etwa 40 Mrd. t

JV zwischen COMIBOL und Jindal Steel (Indien). Vertrag wurde am 02.12.2005 unterzeichnet. Festgelegte Investition: Etwa $US 2.5 Mrd. in Durchführung der notwendigen technisch-finanziellen Untersuchungen, Errichtung des Tagebaus und später einer siderugischen Montanindustrie in der Nähe der Lagerstätte, die 40 km südlich von Porto Súarez/Corumbá liegt.

Produktion von Konzentraten verschiedener Körnung und Eisenpelets. Später Produktion von Eisenschwamm und –brikets durch Reduktion in Hochöfen. Dazu soll bolivianisches Gas eingesetzt werden. Ziel ist es 1.5 Mrd. t Eisenschwamm und 1.4 Mrd. Walzstahl zu produzieren.

Das Projekt kommt nicht voran weil der bolivianische Staat sein Versprechen eine Zufahrtsstrasse zu bauen und die Gasversorgung zu regeln bisher nicht erfüllte.

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Tagebau Don MarioTagebau Don Mario (Orvana, Cu(Orvana, Cu--AuAu--AgAg))

Wasser-reservoir

Tagebau

Aufbe-reitung

Berge- teich

Seit 2002 im Abbau. Goldproduzent mit niedrigen Produktionskosten.Unteres Minerallager – Zwischen 2002 und 2009 wurden 12.6 t Au gefördert. Abgebaut untertage auf 24 Sohlen über eine Teufe von etwa 300m. Erschöpft.Oberes Minerallager – Seit 2011 im Abbau. Reserven: 6.2 Mio. t @ 1.43% Cu, 1.73 g/t Au und 44 g/t Ag. Das entspricht einem Au-Equivalent von 5.58 g/tTagebau, Aufbereitungsanlage mit einer Kapazität von 1.200 t Pro Tag. Es werden Flotation und Laugungsverfahren angewandt.

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Ausgeerzte AuAusgeerzte Au--MineMine PuquioPuquio Norte Norte (Orvana, Tagebau)(Orvana, Tagebau)

Wasser-reservoir

Tagebau

Abraumhaldenüberwachsen

Abbau zwischen 1993 und 1999. Tagebau. Ausbringen durch Laugerei mit Cyanid (CIP-Anlage). Gesamtreserve war 4 Mio. t @ 2.4 g/t, oxidisches Erz. Tiefere Sulphidvererzung wurde wegen dem niedrigen Goldpreis (1999-2001) nicht erschlossen. Diese Vererzung wird z.Zt. von einer Junior-Mining-Gesellschaft untersucht.

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Gesetze zur Regulierung des BergbauGesetze zur Regulierung des Bergbau-- & Umweltbereichs& Umweltbereichs

nn Umweltgesetz Umweltgesetz (Gesetz N(Gesetz Nºº. 1333) vom 27.04.1992. 1333) vom 27.04.1992nn Regulierung Regulierung (Dekret N(Dekret Nºº. 24176) vom 08.12.1995. 24176) vom 08.12.1995

nn BerggesetzBerggesetz (Gesetz N(Gesetz Nºº. 1777) vom 17.03.1997. 1777) vom 17.03.1997nn Umweltregulierung fUmweltregulierung füür Bergbauprojekter Bergbauprojekte (Dekret N(Dekret Nºº. 24782 . 24782

vom 13.07.97)vom 13.07.97)nn Umweltregulierung fUmweltregulierung füür Kiesgrubenbetrieber Kiesgrubenbetriebe (Dekret N(Dekret Nºº. 28590 . 28590

vom 16.01.2006vom 16.01.2006

nn Neue VerfassungNeue Verfassung (07.12.2009) Bergbaukonzessionen wurden (07.12.2009) Bergbaukonzessionen wurden beseitigt und durch beseitigt und durch ““Contratos minerosContratos mineros”” mit dem bolivianimit dem boliviani--schen Staat ersetzt (schen Staat ersetzt (ÜÜbergangsregelungbergangsregelung) )

nn Neues Berggesetz:Neues Berggesetz: In Vorbereitung, soll bis Mai 2012 In Vorbereitung, soll bis Mai 2012 verabschiedet werdenverabschiedet werden

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Neues Berggesetz und BergbaupolitikNeues Berggesetz und Bergbaupolitik

nn PrinzipPrinzip ““Socios y no patronesSocios y no patrones””nn Keine Konzessionen sondern Keine Konzessionen sondern ““Contratos MinerosContratos Mineros””nn Zwang zur TransparenzZwang zur Transparenz d.h. Informationspflicht d.h. Informationspflicht üüber ber

Investitionsvolumen, BetriebsInvestitionsvolumen, Betriebs-- & Produktionssplan& Produktionssplannn VerstVerstäärkterkte staatlichestaatliche KontrolleKontrollenn DurchfDurchfüührung strategischer hrung strategischer GroGroßßprojekteprojekte durch durch

staatliche Bergbaufirmen staatliche Bergbaufirmen nn Zwang (oder Anreiz) zur Zwang (oder Anreiz) zur Veredlung der gefVeredlung der geföörderten rderten

KonzentrateKonzentrate im Landim Landnn Suche nach Suche nach ““strategischenstrategischen”” PartnernPartnern (Joint venture etc.)(Joint venture etc.)nn Schaffung neuer bSchaffung neuer büürokratischer Kontrollinstanzenrokratischer Kontrollinstanzen

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Untergliederung nach BetriebsformUntergliederung nach Betriebsform

nn Staatsbetriebe: Staatsbetriebe: COMIBOL, Tochterfirmen fCOMIBOL, Tochterfirmen füür Au, Li, U, r Au, Li, U, Mn/FeMn/Fe--Projekte und das Betreiben der verstaatlichen Projekte und das Betreiben der verstaatlichen Bergwerke und HBergwerke und Hüüttenbetriebe.ttenbetriebe.

nn Private Firmen:Private Firmen: Abbau von mittleren bis groAbbau von mittleren bis großßen Mineralen Mineral--lagerstlagerstäätten. Uberwiegend gut organizierter Bergbau.tten. Uberwiegend gut organizierter Bergbau.

nn Bergbaugenossenschaften (Bergbaugenossenschaften (““CooperativasCooperativas””): ): Ausbeutung Ausbeutung kleiner oder Teile von mittelgrokleiner oder Teile von mittelgroßßen Lagersten Lagerstäätten. Oft tten. Oft ““wilderwilder”” und schlecht organisierter Bergbau. und schlecht organisierter Bergbau.

nn PachtvertrPachtverträäge:ge: HauptsHauptsäächlich zwischen COMIBOL und chlich zwischen COMIBOL und Bergbaugenossenschaften fBergbaugenossenschaften füür die Ausbeutung kleiner r die Ausbeutung kleiner LagerstLagerstäätten.tten.

nn Jointventure: Jointventure: Zwischen Staatsbetrieben und privaten Zwischen Staatsbetrieben und privaten Firmen, aber auch zwischen privaten Firmen zur Firmen, aber auch zwischen privaten Firmen zur ErschlieErschließßung groung großßer Lagerster Lagerstäätten.tten.

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Produktion, Resourcen & Potential metallischer RohstoffeProduktion, Resourcen & Potential metallischer Rohstoffe

Bolivien ist immer noch ein bedeutendes Bergbauland. Es belegt in der Weltrankliste bei der Produktion von Antimon den dritten, bei Zinn und Zinkden vierten und Wolfram den sechsten Platz. Auserdem produziert das Land erhebliche Mengen an Blei, Silber, Gold und Kupfer. Im präkambrischen Schild Ostboliviens gibt es Tantalitpegmatite. Im Jahre 2011 wurden offiziell 31 t exportiert. Das sind etwa 1.5% der Welttantalitkonzentratproduktion. Die Tendenz bei diesem Mineral ist steigend. Eine meiner Auftragsfirmen ist bei der Entwicklung von Tantalitresourcen involviert.

Auch wenn die in der Tabelle angegebenen Daten über vorhandene Resourcen wahrscheinlich sehr grob sind zeigen sie, dass das Land noch über grosse Mineralresourcen verfügt, die geologisch relativ gut bekannt sind. Z. Zt. gibt es in Bolivien 834 Minen, von denen die Mehrzahl in klein- bzw. mittelständischen Betrieben organisiert ist.

Etwa 45% der Oberfläche Boliviens hat erkennbares Lagerstättenpotential für metallische Rohstoffe. Wenn auch der allgemeine geologische Erkundungsgrad regional gesehen in vielen Gebieten sehr gut ist, fehlt es an Detailexploration, vor allem das Niederbringen von Erkundungsbohrungen, die kostenintensiv sind, da der Zugang zu den Prospekten oft nicht existiert oder schwierig ist, vor allem in der Regenzeit (November bis April). Im Vergleich zu anderen Bergbauländern Südamerikas wie z.B. Chile, Peru, Argentinen und Brasilien steht die Erkundung der Mineralresourcen durch Tiefbohrungen vor allem in Ostbolivien am Anfang. Und nur das Bohren wird neue Lagerstätten identifizieren, nämlich diejenigen, die an der Erdoberfläche nicht erkennbar sind.

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1717

AbgabensystemAbgabensystem

nn Patente Minero: Patente Minero: US$ 1,65 pro Ha, verdoppelt sich US$ 1,65 pro Ha, verdoppelt sich ab fab füünftem Jahrnftem Jahr

nn Royalty:Royalty: Variiert nach Metall und BVariiert nach Metall und Böörsennotierung, rsennotierung, betrbeträägt bis zu 7.5%gt bis zu 7.5%

nn Mehrwertsteuer/Transaktionssteuer:Mehrwertsteuer/Transaktionssteuer: FFäällt nur beim llt nur beim Verkauf innerhalb Boliviens an, 13% + 3% Verkauf innerhalb Boliviens an, 13% + 3% üüber ber KonzentratverkaufswertKonzentratverkaufswert

nn Gewinnsteuer:Gewinnsteuer: 25%25%nn Steuer Steuer üüber auber außßerordentliche Ertrerordentliche Erträäge:ge: 12.5 %12.5 %

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Einkommen der Departemente duch Bergbauroyalties (in Mio. $US)Einkommen der Departemente duch Bergbauroyalties (in Mio. $US)

Quelle: Regionale Regierung des Dpt. Santa CruzQuelle: Regionale Regierung des Dpt. Santa Cruz

$US 1.94 Mio.$US 1.52 Mio.

In dieser Abbildung sehen wir die Einnahmen der BergbaudepartementeBoliviens untereinander im Vergleich und für die Jahre 2010 und 2011. Potosi steht einsam an der Spitze. Hier hat die Produktion des Grossbetriebs San Cristobal mit einer Überweisung von etwa $US 100 Mio. pro Jahr einen erheblichen Anteil. Im Departement Santa Cruz kommen die Einahmen von der Mine Don Mario (Au, Ag, Cu) und von einigen kleineren Betrieben (Sn, Ta, Bolivianit). Man rechnet, das der Betrag von den $US 1.5 Mio. (2011)in den nächsten Jahren deutlich ansteigen wird, aber nur wenn das neue Berggesetz die Lagerstättenexploration im Land stimulieren wird. Wie in Ostbolivien zu explorieren ist, möchte ich jetzt exemplarisch an der Fallstudie und Entdeckung der Lagerstätte Miguela, an der ich entscheident mitgewirkt habe, nachfolgend zeigen.

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1919

Eingeebneter PrEingeebneter Prääkambrischer Schild Ostkambrischer Schild Ost--BoliviensBoliviens

Wie schon angedeutet ist die Exploration für mineralische Rohstoffe im tiefgründig chemisch verwittertem präkambrischen Schild Ostboliviens besonders schwierig . Durch den sytematischen Einsatz moderner Explorationsmethoden wurde in den letzten 15 Jahren nicht nur die vulkanogene massive Sulphidlagerstätte Miguela mit Cu, Au, Zn, Pb und Ag nachgewiesen, sondern wahrscheinlich auch ein bis dahin unbekannter Lagerstättendistrikt, den Grüngesteinsgürtel (Greenstone belt) von Guarayos.

Wir sehen auf dem Bild eine topfebene 20 Mio. Jahre alt (Miozän) Landoberfläche, die sich durch ein bis zu 80 m tiefes Verwitterungsprofil und starke Pflanzenbedeckung auszeichnet. Sulphidische Minerale sind in diesem Mileu instabil, deshalb bis zu grosser Tiefe oxidiert und an der Erdoberfläche mit normalen geologischen Methoden wie Kartierung nicht erfassbar.

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2020

PrPrääkambrium: Exploration verdeckter Lagerstkambrium: Exploration verdeckter Lagerstäättentten

Deshalb wurden halbmechanisierte Spiralhandbohrer eingesetzt um Proben bis zu einer Tiefe von 17 m zu ziehen. Diese wurden dann im Labor auf die Gehalte von Au, Ag und Buntmetalle wie Cu, Pb, Zn und As analisiert um Bereiche mit geochemisch erhöhten anomalen Metallgehalten abzugrenzen. Die Analyse von Arsen hilft dabei oft als “Pfadfinderelement”

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Geophysikalische Anomalie (LeitfGeophysikalische Anomalie (Leitfäähigkeit)higkeit)

Da Sulphidvererzungen meist immer reichlich die Minerale Pyrit und (oder) Magnetkies führen, ist deren Präsenz im Untergrund durch die Anwendung elektrischer und elektromagnetischer Explorationsmethoden feststellbar. Die geochemisch anomalen Gebiete wurden auf engständigen Linenen vermessen. Es stellte sich sogleich der Erfolg ein, denn es wurden erhebliche Unterschiede in der Leitfähigkeit festgestellt. So deckte sich die geochemische Anomalie mit einer geophysikalischen, wie in dieser Abbildung zu sehen ist.

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Untersuchung der Oxidatonszone Untersuchung der Oxidatonszone üüber Sulphidvererzungber Sulphidvererzung

Diese Anomalie wurde dann durch das Ziehen bis zu fast zehn Meter tiefen Schürfgräben untersucht, mit dem Ergebnis, dass eine sehr stark oxidieret Gesteinsformation, Gossan oder auch “Eiserner Hut” genannt, lokalisiert wurde. Die Bemusterung ergab über eine horizontale Länge von 23m einen Goldgehalt von fast 3.0 g/t

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Entdeckung von Sulphiden mit Cu, Au, Zn & Ag in 80 m TiefeEntdeckung von Sulphiden mit Cu, Au, Zn & Ag in 80 m Tiefe

Pirita, calcosina

Gossan 1m

Diese Ergebnisse ermunterten das Explorationsteam schlagende Bohrungenim verwitterten Gestein bis zu einer Teufe von 100 m durchzuführen, und Kerntiefbohrungen bis ins Hartgestein und einer Teufe von 270 m. Die Vermutung, dass Sulphide vorhanden sein müssten wurde bestätigt. In dem Foto sehen sie das ausgebrachte Bohrklein. Jedes Segment repräsentiert ein Bohrintervall von einem Meter. Sie sehen die rotfarbigen Fe-oxide oberflächennah, gefolgt von einer ausgebleichten mittleren Zone und dann ab 46 m Teufe sekundären Kupferglanz gemischt mit primärem Pyrit. Die Gehalte in dieser “supergenen” Zone erreichten in einigen Bohrintervallen bis zu 20 % Cu.

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QuerprofilQuerprofil -- LinieLinie 47.00047.000 N N -- Miguela Miguela AA--1 Zone1 Zone

Die Interpretation der Ergebnisse deutet einen schichtigen massiven Sulphidkörper an, der bis zu 40 m tief oxidiert ist und von einer ebenfalls 40 m mächtigen supergenen Kupferanreicherungszone unterlagert wird. Darunter befindet sich die eigentliche primäre schichförmige massive Sulphidlagerstätte, die bisher nur wenig bekannt ist.

Bisher beschränkten sich die Untersuchungen auf ein sehr kleines Gebiet von 700m * 700 m. In den drei nachgwiesenen Lagern wurde ein oxidisches Measured/Indicated Resource von 2.5 Mio. t @ 1.03 g/t Au und ein supergenes Measured/Indicated Resource von 2.1 Mio. t @ 1.71 % Cu nachgewiesen. Die Untersuchungen werden z.Zt fortgesetzt, denn da wo ein Sulphidkörper ist gibt es meist auch noch andere, wie die Erfahrung aus anderen präkambrischen Schilden zeigt.

Dieses Beispiel zeigt, dass bei Anwendung moderner Explorationsmethoden und die Berücksichtigung bekannter Lagerstättenmodelle im schwer zu explorierenden präkambrischen Schild Ostboliviens mit Neuentdeckungen metallischer Minerallagerstätten zu rechnen ist. Deshalb ist diese Region, die 20% der Fläche Boliviens ausmacht, eine der stillen Hoffnungen für das Departement Santa Cruz die Einkünfte durch Bergbauabgaben (Royalties) in den nächsten Jahren drastisch zu erhöhen. Dazu sind aber erhebliche Risikoinvestitionen in die Lagerstättenexploration erforderlich.

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Die Geologie eines Landes ist schon ein Risiko, und meistens das gösste. Aber die sozio-ökonomischen Parameter bestimmen ausserdem ob privates High-Risk-Kapital für Exploration und Bergbau in das Land fliessen. Die Tabelle zeigt, dass die Länder mit wirtschaftlicher und sozialer Stabilität in der Rangliste weit oben stehen, wie z.B. Chile, Kolumbien und Peru. Investitionen in Bergbauprojekte sind nicht nur sehr kapitalintensiv, sondern auch langfristig. Deshalb wünscht sich vor allem der konservative Investor langfristig stabile politische, soziale und steuerliche Rahmenbedingungen.

Bolivien hat seit 2006 einen neuen wirtschaftlichen und sozialen Kurs eingenommen, der den ausländischen Investor beim flüchtigen Hinsehen eher erst ein mal abschreckt. Die Verabschiedung des neuen Berggesetzes wurde von der bolivianischen Regierung ursprünglich für Juli 2009 angekündigt. Der Widerstand der Bergbaugenossenschaftslobby, die gegen eine hohe Abgabenlast und den Zwang zur Durchführung strenger Umweltmassnahmen ist, hat die Verabschiedung bisher erfolgreich blokiert. Dieser Umstand erzeugte seit Anfang 2010 eine erhebliche Rechtsunsicherheit im Bergbausektor und damit ein schlechtes Abschneiden bei Untersuchungen wie in der gezeigten Tabelle.

Bolivien ist also ein Land für Investoren die gegen den Strom schwimmen und hohe Risiken auf sich nehmen. Dafür sind die Einstiegs- und Betriebskosten i.A. noch relativ niedrig verglichen mit den Ländersn die in der Liste oben stehen.

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Von der BRD bisher durchgefVon der BRD bisher durchgefüührte Rohstoffprojektehrte Rohstoffprojekte

nn 1959 1959 –– 19651965:: UnterstUnterstüützung des bolivianischen tzung des bolivianischen geologischen Dienstes, Bundesanstalt fgeologischen Dienstes, Bundesanstalt füür Bodenr Boden--forschungforschung

nn 1972 1972 –– 19781978:: Aufbau eines Institutes fAufbau eines Institutes füür Angewandte r Angewandte Geologie, FU Berlin Geologie, FU Berlin –– UMSA La PazUMSA La Paz

nn 1980 1980 –– 19861986:: Grupo Minero AlemGrupo Minero Alemáán (GTZ, Otto Gold), n (GTZ, Otto Gold), Aufbau und technische UnterstAufbau und technische Unterstüützung des Fondo Nacional tzung des Fondo Nacional de Exploracide Exploracióón de Bolivia n de Bolivia

nn 2008 2008 –– HeuteHeute:: Kleines Pilotprojekt zur Anreicherung von Kleines Pilotprojekt zur Anreicherung von Lithiumsalzen im Uyuni Salzsee, Bergakademie Freiberg Lithiumsalzen im Uyuni Salzsee, Bergakademie Freiberg mit der Universitmit der Universitäät Tomas Frias in Potost Tomas Frias in Potosíí

nn Deutschen BergbaufirmenDeutschen Bergbaufirmen:: Preussag und MetallPreussag und Metall--gesellschaft, aber keine nennenswerte Investitionen in gesellschaft, aber keine nennenswerte Investitionen in Projekte mit groProjekte mit großßem Risikoem Risiko

Deutschland hat wie diese Zusammenstellung zeigt zwischen 1959 und 1986erhebliche Summen in die Unterstützung bolivianischer Begbauinstitutionen und geowissenschaftliche Forschung ausgegeben. In den letzten zwanzig Jahren ist allerdings Stillstand eingetreten.

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SchluSchlußßfolgerungenfolgerungen

nn Bolivien ist immer noch ein Bolivien ist immer noch ein rohstoffreiches Landrohstoffreiches Land mit mit unendecktem Lagerstunendecktem Lagerstäättenpotential vor allem im Prttenpotential vor allem im Prääkamkam--brium des Departements Santa Cruz.brium des Departements Santa Cruz.

nn Solange es kein neues Berggesetz gibt wird die Solange es kein neues Berggesetz gibt wird die ErschlieErschließßung dieses Potentials nur zung dieses Potentials nur zöögerlichgerlich vorangehen.vorangehen.

nn Das bestehende Umweltgesetz und seine Regulierungen Das bestehende Umweltgesetz und seine Regulierungen sind zeitgemsind zeitgemäßäß, aber , aber es fehlt an Geldmittelnes fehlt an Geldmitteln und Personal und Personal ffüür eine effiziente Anwendung. r eine effiziente Anwendung.

nn Deshalb wird in vielen Betrieben Deshalb wird in vielen Betrieben Raubbau Raubbau betrieben und betrieben und auf Kosten der Umweltauf Kosten der Umwelt produziert. produziert.

nn Bolivien steht z.Zt. unter 25 LBolivien steht z.Zt. unter 25 Läändern auf dem ndern auf dem vorletzten vorletzten PlatzPlatz in der Gunst privater Bergbauinvestoren. Dies in der Gunst privater Bergbauinvestoren. Dies kköönnte sich nach Verabschiedung des neuen Bergesetzes nnte sich nach Verabschiedung des neuen Bergesetzes äändern, wenn Rechtssicherheit garantiert ist.ndern, wenn Rechtssicherheit garantiert ist.

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Mina Anahi Mina Anahi -- BolivianitBolivianit

Anhang: Es gibt auch kleine Minen in Bolivien, die sehr rentabel sind und von mittelständigen Betrieben ausgebeutet werden, so wie die Mina Anahi, die 100 km nördlich von Puerto Suarez nicht weit weg von der brasilianischen Grenze im Depatement Santa Cruz liegt. Hier wird in minutiöser Kleinarbeit Amethyst, Citrin und Bolivianit nicht nur abgebaut, sondern in Santa Cruz geschliffen und zu Schmuck verarbeitet. Der Betrieb Minerales y Metales del Oriente S.R.L. beschäftigt etwa 150 Mitarbeiter und exportiert seine Produkte nach Europa, in die USA und vor allem nach China und Indien.

Wir sind jetzt am Ende meines Vortrags. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und stehe Ihnen gerne für Fragen zur Verfügung.

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