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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Innsbrucker Nachrichten. 1854-19451915
(25.11.1915) Mittagausgabe
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Bezugs-Preise : Km platzemonatlich1K; mit täglicherPostversendung in Oesterreich-Ungarn vierteljährigK 4.80,nach DeutschlandK T-—, nach den übrigen Ländern des
WeltpostvereinsK 9 .—. Linzel- Nummer 10 h.
für unverlangt eingesandte Manuskripteübernimmt die Schristleitung keine Verantwor¬tung . UücksenLungen erfolgen nur. wenn das
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landes nimmt Aufträge entgegen.
Donnerstag Nr . 595 25. November 1915Wochenkaleuder: Montag 22. Cacilia. Dienstag 23. Klemens. Mittwoch 24. Johannv. Kreuz. Donnerstag 25. Katharina. Freitag 26. f Konrad. Samstag 27.
Virgilius. Eonntag 28. 1 Adv. SosthemZ.
Die Schlacht auf dem Amselfelde ist geschlagenund unsere Truppen haben, vereint mit den deut¬schen Streitträsten , den Sieg davongetragen.Auch hier vermochten die Serben dem Vordrin¬gen der Verbündeten nicht standzuhalten, trotzdemdie serbische Heeresleitung schon seit langem ihreganze Hoffnung in die Schlacht auf dem Amsel-felde gesetzt und demgemäß auch alle Vorbereitun¬gen getroffen hatte, so gut dies eben bei einemzertrümmerten Heere möglich ist, das seit Wochenauf dem Rückzuge eine Niederlage nach der ande¬ren erleidet. Auf dem Amselsewe sollten dieSerben dem siegreich vordringenden Gegner ge¬genübertreten, ein Plan , für den in erster Reihedie zu einer Schlacht so gut geeignete Boderrge-staltung der Kossowopolje entscheidend war . Unddann rechnete man in der serbischen Heeresleitungnoch immer damit, daß es den in Südserbienstehenden französischen und serbische!: Truppen ge¬lingen würde, den Riegel zurückzuschieben, dendie Bulgaren zwischen Süd - und Nordserbien ge¬legt halten. Aber alle Vorstöße gegen die LinieUesküb-Kalkandelen blieben erfolglos. Nur vor¬übergehend— wenigstens behaupteten das seiner¬zeit verschiedene Meldungen, die allerdings nichtdementiert, aber ebensowenig amtlich bestätigtwurden — gelang es den Serben , Kalkandelenwieder in ihren Besitz zu bringen. Sie vermochtenaber die Stadt nicht zu halten und verloren siewieder an die Bulgaren . Seit jener Zeit aberstand die bulgarische Front fest und ließ nichtsdurch, was gegen Süden wollte. Die bulgarischenSiege von Katschanikund Gilan brachten eineSchwenkung der Front Uesküb—Kalkandelen nachNorden, wobei Kalkandelen der Drehpunkt war.Die bulgarischen Truppen standen keine zwanzigKilometer mehr von Pristina entfernt. Zu glei¬cher Zeit aber setzten gewaltige Operationen derdrei verbündeten Heere ein. Von Kurschumljemit der Stoßrichtung Pristina und durch dasJbartal in die Gegend von Raska drangen öster¬reichisch-ungarische und deutsche Truppen vor,während bulgarische Kampfgruppen vom To-pliza-Tal ausgehend, die Flanke der serbischenMorawa -Armee bedrohten. Die Folge dieser in-einandergreifenden Operationen war" der Rück¬zug der Serben aus dem Morawa -Dopliza-Win-kel. Was die serbische Heeresleitung noch zu ret¬ten vermochte, dürfte hier sehr wenig gewesensein, denn gerade in jener Zeit wurden von unse¬ren, den deutschen und den bulgarischenTruppenTausende von Gefangenen eingebracht und mitihnen eine stattliche Menge von Kriegsmaterialaller Art . Und unsere ganze Front schnellte vor¬wärts und legte sich um Pristina , das nun nahe¬zu halbkreisförmig eingeschlossen war. Hand inHand mit dem Vormarsch auf Pristina gingen dieOperationen im Ibar -Tale, wofür der beste Be¬weis die ganz gleichzeitige Erreichung des End¬zieles bei jeder der beiden Heeresgruppen ist.
Unser Sieg auf dem Amselfelde bildet gleich¬sam den Schlußstein zu dem stolzen Gebäude un¬
serer Operationen in Serbien . Was er für dielhier geschlagenen Reste des serbischen Heeres be¬deutet, werden schon die allernächsten Tage zei¬gen. Aus dem Raum , in dem die geschlagenenserbischen Truppen zusammengedrängt sind, führtkeine Eisenbahn, keine bedeutende Straße nachMontenegro. Die Serben sehen sich auf dreiSeilen den verbündeten Truppen gegenüber undauf der vierten Seite den unwirtlichen monte¬negrinischen Grenzbergen. Immerhin aber bleibt'den Serben noch eine Möglichkeit des Entweichensnach dieser Seite , eine Möglichkeit, welche dasEnde nur um weniges hinausschieben kann. Rndinzwischen rüsten Engländer und Franzosen nochimmer, um den Serben „Hilfe" zu bringen\Ger gestrige Bericht des österreichischen
Generalstabes.KB. Wien, 24 . Nov. Amtlich wird heute Ver¬
lautbart:An der oberen Drina verlief der Tag ruhig.
Bei Priboj haben sich unsere Truppen den Ueber-gang auf das Südufer des Lim erkämpft. Süd¬wärts Novipazar dringen k. u. k. Streitkräftegegen die montenegrinischeGrenze vor.
Tie durch das Jbartal vorgehenden österrei¬chisch-ungarischen Truppen warfen unter heftigenKämpfen den Feind aus seinen Stellungen nord¬östlich Mitrowiza und rückten in diese Stadtein. Sie nahmen 700 Mann , unter ihnen 4 Offi¬ziere gefangen. Auch Pristina ist den Serbenentrissen worden. f
Eine deutsche Kolonne drang von Nordenher ein, eine bulgarische folgte von Osten.Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes:
v. Höfer , FML.Zur Kriegslage.
Telegramm unseres Kriegsberichterstatters.—, 25. Nov. 1915.
Die von allen Verbänden r^sch und gleich¬mäßig vorgetragene Offensive hat nun gleichzei¬tig zur Einnahme von Mitrowiza und P ri-st i n a geführt und damit das letzte, noch in ser¬bischen Händen befindliche Stück der BahnU e s kü b—M itrowiza in den Besitz derVerbündeten gebracht. Die österreichisch-ungari¬schen, die deutschen und die bulgarischen Truppensind an diesen großen gestrigen Erfolgen in glei¬cher Weise beteiligt, ein neuer Beweis für ihrglänzendes Zusammenwirken. Mitrowizaist von der k. u. k. Gruppe eingenomnren wor¬den, die über B o l j e t i n im Jbartal vortze-stoßen war . Noch einmal suchten die Serben rmNorden der Stadt deren Schicksal aufzuhalten,aber weder am Bandol noch an der Barana ver¬mochten sie das Vordringen der oberungarischenBataillone zu hemmen und ebensowenig denUebergang über die Sitniza zu hindern. ImEndkampf wurden 700 Gefangene eingebracht.Damit steigt die Gesamtzahl der von den Ver¬bündeten gefangenenSerben auf 10.600 Mann, *
An Pristina hatten sich Kräfte der ArmeeGallwitz und bulgarische Abteilungen herangeschoben. Erstere drangen an der vom Lab gegendie Stadt führenden Straße östlich der Bahn überdie Sizevsla vor. Bon der Armee Bojadjeff standjene Gruppe der Stadt am nächsten, die im An¬schluß an die Deutschen nach der Ueberquerungder Goljak Planina von Osten her über die Pra-polrza Planina anmarschierte. Den deutschenKolonnen gelang es zuerst, den Gegner aus derStadt zu werfen. Bald nach ihrem Einzugetauchten aus der Richtung von Butowaz" bul¬garische Truppen auf, die von den deutschenKameraden freudig begrüßt wurden. Die Freudeerfuhr eine bedeutende Steigerung , als sich her¬ausstellte, daß die Serben auf ihrem schleunigenRückzug 2000 österreichisch-ungarische Kriegsge¬fangene zurückgelasfen hatten, die von den Ver¬bündeten sofort in liebevolle Obhut genommenwurden. Mit der Einnahme von Pristina ver¬binden sich auch" strategische wichtigeFolgen. Die stark nach Oste:: ansgebogeneFrontschleife, in der deutsche und bulgarischeKräfte sich aus Norden und Süden entgegenwirk¬ten, erfährt eine wesentliche Verkürzung und er¬hall eine einheitliche Richtung gegen Westen.
Oesterreichisch-ungarische Kräfte der Armee v.Koeveß, die Novipazar durchschritten, haben sichnach Süden gegen Montenegro weitergekämpftund drängen die serbischen Formationen gegendie M o kr a g r e n zb e r g e.
Mit den gestrigen Erfolgen ill der Sieg inder Schlacht auf dem Amselfeldeentschieden.
Eugen Lennhofs.Die trostlose Lage in Serbien.
KB. London, 24 . Nov. „Daily Telegraph"meldet aus Saloniki unterm 22. d. M . : Einserbischer Stabsoffizier , der am 15. Novembervom Amselfeld hieherkam, gab schrecklicheSchil¬derungen von den dort herrschenden Zustän¬den. Die Bevölkerung Altserbiens, die dort zu¬sammenflüchtete, leide entsetzliche Not ; die mei¬sten seien obdachlos und ohne Kleidung für deneingetretenen Winter. Pferde und Ochfen feterPinfolge Futtermangels zugrunde gegangen. DerWeg nach Albanien komme für die Flüchtlingekaum in Betracht. Die ganze Gegend sei durchdie Menschen, die schon früher durchkamen, allerVorräte entblößt. Auch der Rückzug nach Mon¬tenegro sei abgefchnitten, weil dort ohnehin wegender Sperrung des Hafens von Antivari dieLebensmittel knapp seien. Die Lage der Trup¬pen, die das Amselfeld verteidigen, sei infolgeder umfassenden Bewegung der Billgaren ge¬fährlich.
Ein neuer Bericht Magrinis.TU. L u g a n o, 24. Nov. Magrim telegraphiert
Ullter dem 17. November aus Florina an den„Secolo" : Die französischen Marinefoldaten ausBelgrad sind gestern nach einem Marsche VM
Seite 2. Nr . 595.
Nisch über Kraljewo, Mitrowiza und Albanien!und trotz schwerster Strapazen in Monastir einge-trofsen. Von den englischen Marinesoldaten feh¬len noch alle Nachrichten. In Monastir ist einePanik ausgebrochen. Man erwartet jeden Augen¬blick das Anrücken der Bulgaren . Die Serbenscheinen sich von Babuna südöstlich von Mori-kowo zurückgezogen zu haben, um den Versuchzu machen, sich mit den .westlich des Vardar stehen¬den Franzosen zu vereinigen. Man glaubt, daß dieBulgaren nach der Besetzung von Monastir sich,nach Resna wenden werden. Nachrichten aus Al¬banien schildern das Land als vollkommenruhig.
Russische Lügen über Bulgarien.KV. Sofia, 24 . Nov. Die A^ nce Tel. Bulg.
meldet: Tie Petersburger Tel.-Ageutur verbrei¬tet immer wieder Meldungen über die Lage inBulgarien , von denen eine tendenziöser ist assdie andere. Nach den Erfindungen dieser Agen¬tur soll in Bulgarien finsterer Schrecken herr¬schen. Tie Armee hätte keine Fühlung mit derZivilbevölkerung. Jeder Verkehr der an die Frontgesandten Soldaten mit ihren Familien sei ver¬boten. Gewisse Regimenter sollen dreiviertet ihrerBestände verloren haben. Tie Zahl d , Ver¬wundeten erreiche eine außerordentliche Höhe unddas Land wäre darüber in Schrecken taten.König Ferdinand und Ministerpräsident R .dosla-wow betrachteten die Lage mit Beklemmung, dader Krieg langwierig sein werde und die Nationeinen langen Krieg nicht aushalten könnte. Diegenannte Agentur gehr in ihren Verleumdungenweiter und beschuldigt die Mitglieder der Regie¬rung und ihren Chef Radoslawow, diesen Kriegaus eigennütziger Berechnung begonnen zu haben,um unreine Geschäfte zu besorgen. Alle dieseAlbernheiten regen niemand in Bulgarien auf,wo jedermann vom Gange der militärischen Ope¬rationen aufrichtig und innigft befriedigt ist undder Zukunft mit festem Vertrauen entgegensieht,ohne sich um das unsinnige Geschwätz'der feind¬lichen Presse zu kümmern, die sich durch vollstän¬dige Unkenntnis der Tinge in Bulgarien aus¬zeichnet.Verstärkung der bulgarischen Front
in Mazedonien.P . Gens, 25 . Nov. Die Heeresleitung der
Ententetruppen in Saloniki gibt bekannt, daßBulgarien seine gesamte Heeresmacht nun gegendie englisch-französische Front konzentriert. Dievon den Bulgaren bisher innegehabten Stellun¬gen würden von Deutschen und Oesterreicherneingenommen.
England und Serbien.KB. London, 24 . Nov. Im Unterhause
teilte Grey mit, es werde alles mögliche getan,um die Serben vor dem Hunger zu schützen. Diebritische Regierung suchte im Vereine mit den Ver¬bündeten alles zu tun, um -genügend Nahrungs-mittel herbeizuschafsen.
Italien und GriechenlandTU. Rotterdam, 24 . Nov. Dr . Dillon
telegraphiert dem „Daily Telegraph" aus Rom,daß die dortige öffentliche Meinung die Hal¬tung Griechenlands mit Beunruhigung ansieht.Die kürzlich erfolgte Rückberufung sämtlicher grie¬chischer Schiffe aus dem Auslände, die Verstär¬kung des griechischen Generalstabes in Salonikiund anderes seien als ominöse Anzeichen zudeuten.Zu den Aeußernugen des griechischen
Justizrninisters.KB. London, 24 . Nov. In der Unterredung
des Mitarbeiters der „Daily Mail " mit dem grie¬chischen Justizminister Rhallis sagt? dieser: Wirwerden 24 Stunden , nachdem die Alliierten Salo¬niki verlassen haben, demobilisieren. Zornig er¬klärte dann der Minister : Ti ? britische Regierungund Presse nehmen eine schändliche Haltung gegenuns ein. Ihr seid infam (wörtlich !). Daseinzige, was wir wollen, ist der Friede . Ihr aberwollt uns in den Krieg hineinziehen und uns dannverhungern lassen. Der Minister zeigte dem Vertretet der „ Daily Mail " eine Abbildung aus (den.griechisch-bulgarischen Bandenkämpsen und sagte.:Ihr wollt, daß wir das Gleiche wieder aushalten.sollen, während keil! englischer Soldat den Ser¬ben zu Hilfe kam oder für die Serben eine Flinteabgeschossen hat. Die englische Regierung will,nachdem sie Fehler aus Fehler gehäuft hat, daßwir eintreten und dafür sterben, während ihr nurein paar Tausend Mann sendet, um uns zu unter-
HnnsoruÄer NachrichTen
stützen. Wir wollen kein zweites Belgien oderSerbien werden.
Die Absichten der griechischenRegierung
KB. Athen, 22 . Nov. (Verspätet eingelangt.)Wie der Berichterstatter des Wolffbüro erfährt, istdie griechische Regierung gewillt, d?m Wierverbandsoweit entgegenzukommen, wie es mit der Würdeund Neutralität des Landes vereinbarlich ist.
Die Frage der Entwaffnung.P . Genf, 25 . Nov. Der neue Kollektivschritt
des Vierverbandes in Athen will, wie aus An¬deutungen der französischen Presse hervorgeht,die griechische Regierung zu einer klaren Ernstst i-düng bezüglich der Entwaffnung der aus griechi¬sches Gebiet übertretenden englisch-französischenTruppen zwingen. S -kuludis hatte im letztenAugenblick den Vorschlag gemacht, Griechenlandwerde von der Entwaffnungder allii r??n Trup¬pen zwar absehen, verlange aber, daß die über¬getretenen 'Ententetruppen sich j e de r w ei.t er e nm i l i t ä r i s che n T ä t i g keit enthielten.Dieser Vorschlag, der darauf hinauslstfe, sich se.i-willig internieren zu lassen, sei nicht disku¬tierbar. Die Entente müsse dah?r aus der DMobilisierung oder Zurückziehung der bei Salonikistehenden Truppen Griechenlands besth n.Die französischen Flieger in Saloni i.
TU. Saloniki, 24 . Nov. Von dem Flug¬plätze Kuetscholek-Kavabo steigen täglich fran¬zösische Flieger auf. Die Flugzeuge kreisen überSaloniki . Zwischen Flvca und All-atini sollenjetzt neue Hangavanlagen errichtet und Flug¬zeuge aus Frankreich untergebracht werden.
Kitcheners Millisnenheere.P . G en f, 25. Nov. Aus 'Athen berichten Lyo¬
ner Blätter , Kit che n er habe dort 'e-zählt, Eng¬land würde im kommenden März v i e r M i l l i o -neu Soldaten unter den Fahnen Halen und inder Lage sein, außerdem noch 6 Millionen rus¬sische Soldaten zu bewasjneu. und zu verpflegen.
Anser Kriegmit Italien.
Die Italiener haben vorgestern den Schwer¬punkt ihrer Jnfanterieangriffe wieder einmal inden Abschnitt südlich des Görzer Brückenkopfesverlegt, wo sie beiderseits des Monte San Micheleund im Raume von San Martina einen Sturmnach dem anderen einsetzten. Aber ihre Anstren¬gungen sind wieder ohne Erfolg geblieben, undder kleine Raumgewinn , den sie nördlich desMonte S . Michele durch den Einsatz weit über¬legener Kräfte erzielen konnten, wurde ihnen vonden Unsrigen rasch wieder abgejagt. Wieder istein Äiag— der achtunddreißigste nach dem Beginnder zwei letzten großen Schlachten am Jsonzo —vorübergegangen, ohne daß der italienische Mas¬sensturm unsere Stellungen verschoben hätte, undwieder kann Cadorna nur die schwersten Verlusteseiner Truppen als das einzige Ergebnis seinerVerzweiflungsstrategie buchen.
Der Görzer Brückenkopf ist am Dienstag vonder italienischen Infanterie nicht angegriffenworden. Nur die Artillerie des Gegners setzte ihreTätigkeit ohne Unterbrechung fort, aber die Er¬fahrung hat uns längst bewiesen, daß auch daswütendste Trommelfeuer der italienischen schwe¬ren Geschütze unsere Verteidiger nicht erschütternkann.
Auch Riva ist, vermutlich wie früher vomMonte Altissimo aus , wieder einmal von denItalienern beschossen worden und das Ziel ihrerGranaten war auch vorgestern der alte Stadtteilund der Bahnhof. Im Uebrigen herrscht an derTiroler Front Ruhe, und selbst Cadorna weißnichts mehr von den „erfolgreichen Unternehmun¬gen" zn berichten, die nach seinen Darstellungenmm ein halbes Jahr lang immer an der gleichenStelle eingeleitet wurden.
Der gestrige Abendbericht unserer Heereslei¬tung besagt:I t 6 r i e n i s che r K r i e g s s cha u p l a tz:
Der Görzer Brückenkopf stand zwar auch gesternunter lebhaftem Geschütz- und Minenwerfer-Feuer, in den Jnfanteriekämpfen trat jedoch einePause ein, da die Italiener nicht angriffen. Umso erbitterter wurde beiderseits des Monte S.
Donnerstag , den 25. November 1915.
Michele gerungen . Nördlich des Berges dran¬gen starke italienische Kräfte nachmittags in unsereStellungen ein. Steyrische Infanterie und Hon-veds schritten zum Gegenangriff und warfen denFeind nach wechselvollen, wütenden Nahkämpfenvollständig zurück. Mehrere Angriffe aufden Monte S . Michele selbst und im Raume vonSan M a r t i n o wurden unter den schwerstenVerlusten der Italiener abgewiesen.
Angriffsversuche gegen unsere Stellungen aufdem M o n t e d e i s e i B u si wurden sofort durchFeuer erstickt. Gegen die Straßensperre bei Z a-g o r a warf der Gegner schwere Minenwerferbom¬ben, die giftige Gase entwickelten.
An der Tiroler S ü d s r o n t wurde derBahnhof und der alte Stadtteil von Riva wiederbeschossen. Einer unserer Flieger belegte Barak-ken und Magazine von Ala mit Bomben.Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs:
FML . v. H ö s e r.lieberdie Verteidigung der Zfonzofront
berichtet jetzt der amerikanische Journalist Karlv. Wiegand, von dem wir bereits einenArtikel über die Kämpfe im Görzischen ver¬öffentlicht haben, abermals bemerkenswerteEin¬zelheiten:
„Ohne den Monte San Michele" , so kabelter seinen amerikanischenBlättern , „wäre derBesitz von Görz, wenn sie ihn schon erlangensollten, für die Italiener unhaltbar, weilsie von dieser beherrschenden Höhe aus demösterreichischen Flankenseuer ausgesetzt sein wür¬den. Deshalb opferte Cadorna wahre Heka¬tomben, um den San Michele zu erobern unddeshalb halten die Oesterreicher und Ungarn anihm mit Nägeln und Zähnen fest. Die GräbenCadornas liegen noch immer auf der anderenSeite der P o d g o r a h ö h e und seine Be¬mühungen, die Höhe der Podgvra zu nehmen,sind ebenso groß wie die Anstrengungen um denSan Michele. Die Besatzung der Podgorahöhebilden die s1awisen Dalmatiner, anderen eiserner Linie der Stoß der italienischenAngriffe sich immer wieder bricht. Ihre Nach¬barn sind die berühmten Wiener Deuts ch-m ei st er . Beide verteidigen mit unglaublicherStandhaftigkeit, nerviger Energie und Tapfer¬keit einen der wichtigstenPunkte der Jsonzo-
linie."Wiegand hatte auch eine längere Unter¬
redung mit Muera ! v. Boroevic, dem dieösterreichisch-ungarischen Truppen an der Jsonzo-front unterstellt sind. General v. Boroevic sagteunter anderem: „Der italienische Generalissi¬mus Cadorna hat bisher tausende und abertau¬sende Leben geopfert, ohne dafür viel ausweisenzu können.Görz, das Cadorna um jeden Preis zu nehmen
wünscht,ist vom militärischen Standpunkte aus d a sBlut nicht wert, das seinetwegen vergossenwird. Cadorna weiß das selbst, er weiß aberauch, daß die Eroberung von Görz für Z weckeder Stimmungsmache gefordert wird undso kommt es mir vor, daß der General sich, dem
! politischen Moment, wie es Regierung und Königausdrücken, unterzuordnen gehabt hat.
Die Italiener waren anfangs etwas feuerscheu,eben weil der Krieg für sie etwas Neues war,während unsere Truppen als kriegserfahrene Ve¬teranen gelten können. So sind auch die italieni-
j schen Soldaten rasch besser geworden und manmuß ehrenhasterweise anerkennen, daß sie jetztmit großer Tapferkeit und großem Elanvorwärtsstürmen . Auch hat jede Nation ihr eige¬nes Temperament und dieses Temperamentäußert sich auch auf dem Schlachtfelde. DenDeuts che n zeichnet Pflichtgefühl undB a t e r l a n d s l i e b e aus . Er ist entschlossen,beharrlich, furchtlos, ruhig und kaltblütig. Essind dies Eigenschaften.und Gesinnungen, die ihmangeboren sind oder ihn: vorn ersten Schultag aneingeprägt werden. Ter Italiener, ein ty¬pischer Vertreter des aufgeregten lateinischenTemperaments, st ü r m t w i e d e r Wirbel¬wind vor , aber wenn der Sturm mißlingt,geht er noch rascher zurück , als er ge¬kommen ist . Bisher haben die Italiener nochnicht jene Ausdauer, jenes Festhalten mit Nägeln
Donnerstag , den 25 . November 1915«
und Zähnen gezeigt, wie es die Russen und Ser¬ben immer bewährten.
Sehr viel hängt natürlich von den Trup¬penoffizieren ab . Man kann sagen, daßzum Kampfeswert einer Truppe Kommandantund Offiziere vielleicht 80 Prozent beistellen. Ichhabe Truppen gesehen, die als wertlos galten, sichaber, sowie sie neue Offiziere erhielten, als Heldenzeigten."
Der General wandte sich dann den augenblick¬lichen Vorgängen zu und meinte: „Was
die Verluste der Italieneranlangt , so kann ich natürlich keine bestimmtenAngaben machen. Ich bin auf Grund verschiede¬ner umfangreicher Meldungen zur Schätzung ge¬langt, daß die Italiener in den ersten dreiSchlachten und Gefechten3 0 0.0 0 0 Mannverloren haben . Ihre Verluste sind an ge¬wissen Stellen geradezu s n r cht b a r. T a n-s e n d e v o n u n.b e g r a b e n e n Leiche n lie¬gen vor unseren Schützengräben. Es ist selbstver¬ständlich, daß unsere Verl u st e ü n g I e t cf)ge ring er sind. Denn unsere Leute stehen inihren, dem Feinde unsichtbaren Gräben und ihreGewehre und Maschinengewehre mähen die dieAnhänge heraufstürmenden Italiener nieder.Hier sehen Sie zwei Karten . Eine zeigt unsereStellungen im Juni . Auf der anderen habe ichunsere gegenwärtige Stellung eingetragen. WieSie sehen, ist, militärisch gesprochen, keineA ende r u n g eingetreten. Die große Niede¬rung östlich des Jsonzo haben wir den Italienernvon allem Anfang an überlassen und keinen Ver¬such gemacht, sie zurückzuholen, aber wo wir*zuBeginn Stellung genommen haben, dort st e h e nw i r noch i m m e r u n d d o r t w e r d e n wirst e h c u b l e i b e n, wenn es nur irgend in un¬serer Macht liegt,"
Der Beriet Cadvrnas.KB. Wien, 25 . Nov. Aus dem Kriegspresst-
qüartier wird gemeldet:I t a l i en isch er G e n e r a l sta b s b er i cht
vom 22. November.Artillerietätigkeit an verschiedenen Punkten d,r
Trentiner und carnischen Front . Tie feindlicheArtillerie versuchte die gewohnte Zerstörungsax-beit gegen Dosoledo und Camelico, wurde abersofort bekämpft. Am Jsonzo wurden gesterndie Kämpfe mit w a chsen d er Erb i t t e r u n gfortgesetzt, besonders um die Höhen bei Pev m aund O's l a v i j a und jene Stellungen , welche demMonte Sabotino und Görz vorgelagertsind. Der Feind unternahm eine hartnäckigeGe¬genoffensive zur Wiedereroberung seiner vellore-nen Stellungen.
Tie von starkem Artilleriefeuer vorbereitetenKämpfe steigerten sich hauptsächlich bei Osla-vij a zu besonderer H efti gkei t. Mehrere-male drang der Gegner in unsere Stellimgen ein,wurde aber stets im Handgemenge wieder zurück-getrieben. Unsere Truppen , besonders die vierteTivision, wichen im erbitterten Kampfe nicht vonder Stelle . Bei einem Bajonettangriff ans denFeind fügten wir diesem schwere Verluste zu undmachten 80 Gefangene, darunter 4 Offiziere.
Am K a r stp l a t e a u wurden feincliche An¬griffe zurückgeschlagen; am folgenden Morgennahmen unsere Truppen den Kampf wieder auf.Am Monte San Michele machten wir neue Fort¬schritte. In der Richtung auf San Martinowurde ein sehr starker Schützengraben erobert,wobei dem Feinde 120 Gefangene, 4 Maschinen¬gewehre, ein Geschütz, ein Bombenwerfer, Waffenunh Munition abgenommen wurden.
Von de« Kufsteiner Standschützen.Die zweite Kompagnie der Kufsteiner Stand-
schützen(Hauptmaun Gug gelberg er) spendete fürdas bulgarische. Rote Kreuz den Betrag von151 Kronen. In Anbetracht, daß dies die schwächsteKompagnie ist, muß vorstehende Gabe als hoch¬herzige Tat der braven Schützen anerkannt werden.
Wie aus dem heimatlichen Schreiben hervor¬geht, ist viel Sorge um uns Standschützen ver¬breitet wegen des begonnenen Schneefalles undder einsetzenden Kälte. Zum Trost kann gemeldetwerden, daß wir — auch in den abgelegenstenStellungen — nicht so viel Schnee haben alsIhr daheim. Etwas kalt wirds freilich, dasspüren besonders die Nachtposten. Aber durch dieFürsorge der Offiziere und das Entgegenkommender höheren Kommandos sind unsere Leute mitWinterkleidung gut ausgerüstet. Untergebrachristdas Bataillon teils in Häusern, teils in soliden.
JNErucker Nachrichten
festgebauten großen Unterstanden, welchem't Ostenversehen sind. Holz zum Heizen haben wir genug.Gewiß bringt der eintretende Winter manchesharte 'Extraopfer für den Krieger an der Front,aber ällzu große Sorgen braucht Ihr nicht um unszu haben. Nebenbei bemerkt ist unsere Gegendgerade jetzt in dieser Zeit ob der Schneeverklärungvon besonderer Schönheit, auch ern Entgelt fürmanches größere oder kleinere winterliche Un¬gemach.
England.Churchill an der Front.
KB. Amsterdam, 24 . Nov. .Hiesigen Blät¬tern zufolge, teilte der Korrespondentder „Times"beim englischenHauptquartier mit, daß Chur¬chill den Gardegrenadieren zugeteilt worden sei,Majorsrang bekleide und bereits Schützengraben- ,dienste getan habe.
Zur Munitionsversorgung desVierverbandes.
KB. London, 24 . Nov. Der ^Munitions¬minister beriet vorgestern den ganzen Tag mitden Vertretern der französischen, italienischen undrussischen Regierung. Wie verlautet, wurde neuer¬lich die einheitliche Versorgung der Alliierten mitMunition besprochen.
Die Türkeiim Kriege.
Der türkische Generalstabsbericht.Drakfront.
KB. Konstantinopel, 23 . Nov. (AgenceMilli .) Dias Hauptquartier teilt mit:
Nichts wesentliches, abgesehen von bedeutungs¬losen Scharmützeln zwischen unseren Vorpostenund feindlichen Truppen in der Gegend nördlichvon Korna und am Tigris . Am 21. d. M . er¬beuteten wir ein englisches Flugzeug , das durchunser Feuer herabgeschossen war. Der Führer,der Mäjorsrang bekftidete, wurde leicht verwundetgefangen. — Am Kaukasus Scharmützel zwischenPatrouillen.
D a r d a n e l l en fron t.Bei Anaforta und Ariburun zeitweise aussetzen¬
des Artillerieduell und Bombenwerfen. Bei ;Sed-dilbahr versuchte der Feind am 21. d. M . sich ineinem unserer vorgeschobenen Schützengräben zubehaupteil. Wir vertrieben ihn durch einen An¬griff und wiesen einen Gegenangrisf vollständigab. Am 22. d. M . heftiges Artillerieduell amrechten Flügel. Unsere Artillerie zerstörte einenTeil der' feindlichen Schützengräben. Fm Zentrumheftiger Bombenkampf. Eine Mine, die der Feindam linken Flügel zur Explosion brachte, richtetekeinen bedeutenden Schaden an.Die bevorstehende „Einnahme " von
Bagdad.KB. K o n sta n t i n o p el, 24. Nov. Agence
Milli schreibt: Die großbritannische Regierungveröffentlicht, um die öffentliche Meinung abzu¬lenken und die Mißerfolge in der Meerenge zuverschleiern, die Nachricht über die angeblich be¬vorstehende Eillnahmc von Bagdad. Englandsollte nicht vergessen, daß jeder von ihm bei diesemUnternehmen gemachter Schritt es dem Abgrundenäher bringt.
Zur Lage in Persien.TU. Ofen Pest , 24. Nov. Ein Mitarbeiter
des „Az Eft" hatte eine Unterredung mit dempersischen Gesandten in Wien, Khan ,Mirza Mu-stapha. Dieser erklärte: Die Gerüchte, tvelche ge¬genwärtig über Persien kursieren und sich wider¬sprechen, entbehren wohl sämtlich der Grundlage.Ich glaube nicht, daß der Schah und die persischeRegierung von Teheran nach Jspahan übersiedel¬ten'. Derartige Meldungen werden in Londonund Petersburg von den amtlichen Telegraphen¬agenturen zwecks gewisser Stimmungsmache ver¬breitet. Ich glaube auch nicht, daß die Russen inTeheran mitteilten, daß sie demnächst dort ein¬ziehen werden, um Recht und Ruhe der Bürger¬schaft zu wahren. Einstweilen kann ich allerdingsnichts Sicheres sagen, da die einzige Verbindungzwischen Teheran und Wien durch Kirmandschführt und diese Linie bei Bagdad zur Zeit unter¬brochen ist. Man ist bemüht, die Verbindung
Nr. 595. Seite 3.
wieder herzustellen. Meine persönliche lieberzeugung ist die, daß Persien mit der größten An¬strengung seine Neutralität zu wahren sucht. InNordpersien ist die Stimmung r u ss e n f e r n d-l i ch, Südpersien haßt die EngländerDieser Haß ist auf religiöse Ursachen zurückzufüh¬ren. Die persische Regierung ist gegen die Volks¬stimmung ohnmächtig.
Unser Kampfmit Rußland.
lieber die Lage an der Düna front macht dergestrige Bericht der deutschen Obersten Heeres¬
leitung nach langem Schweigen wieder einigeAngaben, die am deutlichsten die Erfolglosigkeitder nun bereits abgeflauten russischen Gegew-»angriffe zeigen. Die genannten Orte — Berse-münde südöstlich Riga und Jsnopol nordöstlich'Dünaburg liegen in der gleichen Front , diedie Deutschen vor mehr als einem Monat erreichthaben und die russische Offensive hat also nirgendsRaum gewinnen können. Größere Bedeutungkommt den gestern gemeldeten Kämpfen an derDüna wohl nicht zu. Wenn nicht alle Anzeichentäuschen, so ist die große deutsch-österreichisch-un¬garische Angriffsbewegung gegen Rußland heutezu einem bestimmten Abschlüsse gelangt unddarum vorläufig zu einem gewissen Stillständegekommen. Es ist eine Linie erreicht, die für dieVerbündeten ein weiteres Vordringen augenblick¬lich entweder nicht gebietet oder aber nicht mehrnotwendig macht. Vereinzelte, wenn auch sehrheftige Kämpfe an gewissen Stellen der fast ge¬raden Kampflinie von der Düna bis an die buko-winaer-rumänische Grenze ändern daran garnichts. Der russischem Heeresleitung mußte nachder Üebernahme des Befehles durch den Zaren vieldaran liegen, irgendeinen Erfolg zu erzielen.Solche Erfolge waren auch dem russischen Heereim südlichen wie im nördlichen Teile der Kampf¬linie wohl beschiedeu. Aber sie blieben in ihrerWirkung nur örtliche Erfolge, herbeigeführt durchüberraschende Angriffe mir weit überlegenen Kräf¬ten, die aber nicht ausgenützt werden konnten undin späteren Abschnitten von den Verbündeten wie¬der wettgemacht wurden. „So sind die Truppender Verbündeten nach.und nach in den Hauptstel¬len der östlichen Front zum Stillstand in ihrerVorwärtsbewegung gelangt, um daS zu sichern,was in den gewaltigen Kämpfen vom Im bisSeptember in dem unerhört großen, in der Kriegs¬geschichte bisher allein verzeichneten Siegessturmeerreicht wurde.
Es ist ja selbstverständlich, daß auch in derVerteidigung keine Armee untätig bleibt. Mnn dieSicherung der Stellung allein erfordert anstrenstgen de Tätigkeit. Andererseits darf die Be' eich-nung „Stillstand " nicht wörtlich genommen wer¬den,' denn gewiß haben österreich.-ungar . Trup¬penteile wie deutsche noch, bestimmte Aufgabenzu erfüllen und werden darum in der nächstenZeit selbst noch Vorstöße gegen die russischenLinien zu unternehmen haben. Im allgemeinensteht aber die Kampflinie• im Osten jetzt wohlfest. In dieser Kampflinie heben sich nun dreiPunkte hervor, deren Besitz für beide Teile vonganz besonderer Wichtigkeit ist und um die darumauch jetzt noch und gewiß 'in der späteren Zeitbis zu einer völligen Entscheidung gekämpft wer¬den wird. Diese drei Punkte sind: Der endgültige Besitz der Dünalinie in der vollen Strecke von.Dünaburg bis Riga , der unbestrittene Besitz vonBaranowiczi und der Styr - und Jkwa-Linie. BeiDKnaburg kreuzen sich die Bahnen Warschau-Petersburg , Libau—Smolensk und Riga - Smolensk. Hier laufen die wichtigstenVerbindungenfür das russische Heer nach Norden und Nord-osten ins Innere des Reiches. Um Dünaburg jemwickelt sich darum ein überaus Lebhafter Kampf,und Dünaburg den Russen abzunehmen und demeigenen bisher gewonnenen Raume einzusügen,wird Aufgabe und Streben der deutschen Heeres¬leitung * bleiben.. Tie Kämpfe um Aluxtzsind Kämpfe um Tünaburg . Ebenso sind dieKämpfe um den Drvswjatysee und die Kämpfe inder Seenenge nichts anderes als Kämpfe um beitBesitz von Tünaburg . In diesem Gebietsteilewechseln deutsche Angriffe mit russischen Gegen¬angriffen. Baranowiczi, 4vo ebenfalls auch leb¬hafte .Kampfe stattfinden, ist wie Tünaburg einüberaus wichtiger Knotenpunkt russischer Eisen¬bahnen. Die Linien Moskau—Brest-Litowsk undWilna—Rowo treffen sich Wer. Der Ort ist in
r
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deutschen Besitz und die Russen sind p\ di .' inheftigen Ungrif,en sich der Stellung t e - DeutschenZu bemächtigen suchen. Diese Angeis e s heincnjetzt zu einem Sillstand gelangt zu sein, i :t denletzten Tagen tour de wenig , ens aus diesem Kamps-abschnitte " nichts oder nichts Wesentliches ge¬meldet.
Umso lebhafter ging es gerade in den letztenWochen auf dem Kampfäbschnitte südlich d.rPripeisümpfe zu . Im Mcktelp unkte bt .tt Kumpfelag Rzartorijsk am Styr . Aber nicht bloß derRaum zwischen Czartorijsk und Rajalow .a warder Schauplatz heftiger russischer Angriffe , auchsüdlich bei 'Alekfiniec an der galizisch-russischenGre nze versuchten die Ru chm wiederholt , dieSt .klungen der Be ;bündAen zu durchbrechen Mirals örtliche TagesersoLge waren ihnen nicht de-schieden. Tie ' Mmpfesum Czartorijsk endetenschließlich mit einer schweren Niederlage des Geg¬ners , der heute wieder überall über den StyrflußZurückgedrängt ist. Eine dritte Kampfesstelle imGebiete südlich der Sümpfe bilden die Stellungen!an der Strypa , deren Bewältigung den Russen!nicht bloß vom militärischen , sondern auch vom!politischen Standpunkte aus besonders wichtigscheint. Aber auch hier war den Russen kein Er¬folg beschicden und ihr Durchbruchsversuch ist ge¬scheitert.
Die Kämpfe in Czartorijsk.K'QE . Wien, 25 . Nov . Aus dem Kriegs-
pressequartier wird berichtet : Ter amtliche Berichtder russischen Heeresleitung behauptet , daß die'Russen Czartorijsk am 19 . November zu- !rückerobert hätten . Tie Meldung ist jedoch er- !logen. 'Die Ortschaft Czartorijsk war in jB r and g e st c cft worden und alle russischen Pa - >trouillen , die den Fluß überschritten , wurdenwieder auf das Ostuser zurückgcworfen , so daßam West ufer kein einziger Russesteht.Aufhebung eines russischen Emfuhr-
vlrbvt 's.TU . Bukarest, 25 . Ncv . Die Blätter ver¬
öffentlichen eine Mitteilung der Agentur „ West-nik" , wonach das russische Einfuhrverbot vonWaren aus Ländern , mit denen sich Rußlandim Kriegszustand befindet , seit dem 18 . d. Mts.aufgehoben ist.
Verschiedene MeldungenEine Reichsjugendwehr für
Deutschland.KB . Berlin, 24 . Nov . Dem „ Tageblatt " !
zufolge , gehen dem am 30 . d. Mts . tagenden'Reichstage zahlreiche Bittschriften betreffend dieSchaffung einer Reichsjugendwehr zu.
Butterkarten in Dresden.P . Dresden, 25 . Nov . Vom 30 . d. Mts.
ab werden für den Stadtbezirk Dresden But¬te r ka r t e n ausgegebcu.Kardinal Hartmanns Reise nach Rom
P . Zürich, 25 . Nov . Kardinal Hartmannvon Köln ist in Zürich eingetrossen . Er reiftmit freiem Geleit nach Rom weiter.
Tie Artterbrmgung der Kriegs¬gefangenen in der € chwoiz.
P . B ent, 25 . Nov . Nach einer Meldungdes , 'T ii r Bund " werden die Verhandlungenüber die Unterbringung der Kriegsgefangenen inder Schweiz fortgesetzt. Es besteht die Aus¬sicht, daß tuberkulöse Kriegsgefangene inden Sanatorien der Schweiz Aufnahme finden.Lebeusmittelkrawalle in französischen
Städten.TU . Paris, 25 . Nov . Laut einer Meldung
des „Petit Journal " aus Brest kam cs infolgevon Lebensmittelteuerung zwischen den Einwoh¬nern dieser Stadt und den Nahrungsmittelhänd¬lern zu Streitigkeiten . Infolge der Festsetzungvon Höchstpreisen für den Fleischverkauf schlos¬sen alle Metzger ihre Läden und weigerten sich,den Anordnungen der Behörden Folge zu lei¬sten. Aehnliche Vorfälle werden auch' aus an¬deren Provinzstädten Frankreichs sowie vonParis gemeldet.
Einstellung des italienisch aMerika-nischen Schiffsverkehrs.
TU . Paris, 24 . Nov . Man meldet dem„Temps " aus Neuyork , daß die Bureaus der!
£nn4fctvi €;eic SRaätrf Altert
italienischen Dampferlinien die Unterbrechungder Schisfahrt zwischen Italien und Amerikabestätigen . Die Schisse , die diesen Dienst ver¬sehen, waren „ Europa " , „ Dante Alighieri " und„Easerta " Die Agenturen der Schissahrtskvm-pagnien haben keinen Grund für die Anordnungdieser Maßnahme angegeben , doch glaubt man,daß derselbe in der Versenkung der „A n -c o n a" durch ein österreichisches Unterseeboot zusuchen ist.Amerikanische Munition für Spanien.
TU . Lyon, 24 . Nov . Der Lyoner „ Non-vclliste " erfährt aus Neuyork , daß der spanischeTransportdampfer „ Almnante Lob " im Häfenvon Neuyork anlegte , mit Munition für diespanische Armee einzuschifsen . Der Feldzug inM a r o kko gebe der MuniLionsfrage in Spa¬nien eine ganz besondere Bedeutung.
Explosionsunglück.KB . Neuyork, 24 . Nov . Aus Parry Sound
(Ontario ) wird berichtet : Explosionen zerstörtenfünf Gebäude der kanadischen Explosionssto .s-werke. Ta die Explosionen gleichzeitig erfolgten,glaubt mar ^ daß sie nicht zufällig erfolgt seien.
Vierzig eroberte Festungen.Wie viele Festungen sind in diesem Weltkriege
bisher genommen worden ? Wie viele von denMittelmächten und Bulgarien ? Wie viele vondem Vierverb and e nebst Zubehör ? Von deut¬schen, österreichisch-ungarischen und bulgarischenTruppen wurden , wie wir einer Zusammen¬stellung in der „ Voss. Ztg ." entnehmen , über¬wunden : 5 Festungen in Belgien , nämliche Lüt¬tich, Huy , Namur , Denbermond und Antwerpen;12 in Frankreich , nämlich Longwy , Montmedy,Givet , Laon , La Fere , Maubeuge , Lille , dazu diekleineren Befestigungsanlagen von Manonvillers,Cainp de Romains , Hirsen , Quesnoy und Pe-rcnne ; 15 in Rußland , nämlich Jwangorod,Warschau , Nowo ^Georgiewsk , Pultusk , Przaszn 'tz,Rozan , Ostrolenka , Lomza , Ossowiec, - Grodno,Olita , K'owno , Brest -Litowsk , Luzk und Dubno;8' in Serbien , und zwar Belgrad, Semendria,Pozevarez , Negot in, Zajezar , Knjjazevaz , Pi rotund Nisch — zusammen 40 . Diesen umfang¬reichen Erfolgen haben die Gegner , wenn inanvon dem entfernten Tsingtau und ein paaralten Befestigungen aus der Spitze von Gallipoliabsieht , nichts gegenüberzustellen.
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§ Geld - und Rauchzeug - Spenden für die VD Weihnachts - Bescherung der Kaiserjäger , D| Landesschützen und Standschützen nehmen DD die „Innsbrucker Nachrichten " entgegen . D
Transport K 4751 .—Sparkasse der Stadt Innsbruck 2000 .—Alois WopsnerVonr Erlös für Kupfer von Dr.
" 100 .—
Pritzi u . Frau „ 50 .—Dr . Anton Rößler , Ebenste „ 60 .—Rasim 20 .—Fr . v. Glantz 20 .—Gertraud und Günther 20 .—Frau Vizepräsident Anna v. Sanier 20 .—Frl . Emmi v. Sanier , Wien 10 .—Ungenannt 10 .—Frau Türmer 5 .—Ungenannt „ — .80
Summa K 7066 .80
Gefüllte LiebeAgabenkartvns gaben weiter beiuns ab : Fda Schwetz (2), Marie Böhm,Mostar (4).
Uebertrag : 10, zusammen 16.
Uebertrag : 17 .730 Zigaretten , 240 Zigarren,208 - Pakete Tabak , 67 Pfeifen.
Frau Sofie Lehrner 3000 Zigaretten ; Un¬genannt 1 Paar Stutzen , 3 Paar Socken, 8Sacktücher , 5 Pakete Tabak , 3 Pfeifen , diversePseifenbestandteile ; Frau Präsident Walter 6Paar Socken, 3 Paar Stutzen , 100 Zigarren;Kommissär Toschini 10 Bücher.
Zusammen : 20 .730 Zigaretten ; 340 Zigar¬ren , 213 Pakete Tabak , 70 Pfeifen-
Donnerstag , den 25 . November 1615.
Der Verkehr mit Kriegs¬gefangenen.
Cs wurde in Tirol folgende amtliche Verord¬nung erlassen : Jeder Verkehr zwischen Zivilper¬sonen und Kriegsgefangenen , der nicht durch dqsArbeits - oder Tienstverhältnis unbedingt notwen¬dig ist, ist verboten . Uebertretungen dieses Ver¬botes sind an Zivilpersonen von den politischer!Behörden nach der . kaiserlichen Verordnung vom20 . April 1854 , R .-G .-M . Nr .' 96 , zu bestrafen.
Den Kriegsgefangenen ist dieses Verbot kund¬zumachen . Kriegsgefangene , die dieses Verbotübertreten , sind den Militärgerichten zur Beflrafung nach Z 296 c M .-St .-G ., anzuzeigen.
Der unerlaubte Verkehr von Zivilpersonen mitKriegsgefangenen ist außerdem an j neu Wirt-schastsbesitzern, in deren Wirtschaft die Ueber-tretung begangen wurde , mit der Entziehung allerals Arbeitskraft zugewiesenen Kriegsgefangenenzu bestrafen . Tie politischen Behörden erster In¬stanz haben daher von jeder ihr durch die Gen-darmerie oder auf anderem Wege 5 ugekommmenAnzeige jenem Militärkommando Mitteilung zumachen , in dessen Bereich d r B gchungsort liegt.Das Militärkommando veran 'äßt die Einziehung.
Wenn erwiesen ist, daß eine sF r a u e n s p e r -s 0 n mit einem Kriegsgefangenen inpinem Liebes¬und Geschlechtsverkehr getreten ist, so ist bas vonder politischen Behörde erster Instanz gefällteStraferkenntnis (§ 1) in der ?Gemeinde d s Wohn¬ortes dieser Frauensperson ortsüblich z uw e r-lautvaren.
'Fürs Vaterland gefallen.D «en Heldentod vor dem Feinde hat der aus
Imst stammende Kaisers äger I - s f M eh ring ererlitten . Er fiel nach eiper Mitteilung seines Kom-Pagnie -Kommandanten am 17 . Lk .ober bei einemGefecht in Russisch-Polen.
Internem Lazaretten Kitzbühel starb am 21.November der Kaisersüger Georg Kreisbaueraus Wolfsberg und am 22 . November der .Feld¬jäger Joses Winter aus Oberamstättenhu GrazLetzterer kam schon im Herbste vorigen Jahres aiseiner der allerersten Verwundeten (Schuß durchdas Rückenmark) in das Schulhausläzarctt , woihm die aufopferungsvollste P lege der SchwesterSofie Mastera zuteil wurde . Nur dieser sorgfäl¬tigen Pflege verdankte er es , daß sein Lebenein volles Jahr wriLergesrister wurde . Eine Hei¬lung war mit Rücksicht aus die komplizierte Ver¬wundung schon im vorhinein aussichtslos.
Aus Imst schreibt man uns : Der . hiesigeSchneidermeister Josef Triffner, der zu Beginn des Krieges zur Festungsartillerie einrückte und die erste und zweite Belagerung vonPrzemysl nütgemacht hat , nach Einnahme dergenannten Festung aber in russische Krstgsge-fangenschast geriet , ist, wie nunmehr von ver¬läßlicher Seite hierher gemeldet wurde , schonim Juli im Kriegsgefangenenlager zu Samar¬kand in Turkestan in Llsiati sch-Rußland , gestor¬ben . .Sein Freund , Herr Peter Thallner , k. k.Straßenmeister von Ried im Oberinntal , der vonden Russen in Przemysl gleichfalls gefangen undin demselben Gefangenenlager interniert ivurde,schreibt an eine Amtsstelle in Imst , daß eran dem gleichen Leiden wie Treffuer schwer krankdarniederlag , aber nunmehr an seine endgül¬tige Wiedergenesung glaube . SchneidermeisterTvessirer hinterläßt eine Witwe mit vier kleinenKindern , von denen das jüngste erst nach seinemEinrücken zum Waffendienste geboren wurde.
Auf dem südlichen Kriegsschauplätze starb denHeldentod fürs Vaterland der erst 19 Jahrealte Jäger Albert M a d e r , ein Sohn des pen¬sionierten Straßenmeisters Johann Mader inSalvaum bei Steinach.
.Im Festungsspitale zu Przemysl starb am 24.Oktober an den bei einem Sturmangriff erlitte¬nen Verletzungen der Gastwirt von „Gschößl " inSt . Anton bei Bozen , Herr Lorenz Vieh wei¬de r , Unterjäger im 1. Landesschützenregiment.
Am 7. d. M . fiel in den Dolomiten OresteDal P r a , Patrouilleführer , Einjährig -Freiwil¬liger . Er war Student des 8 . Gymnasialkursesund Sohn des Kreisgerichtsdieners Luigi DalPra in Trient.
Fürs Vaterland gefallen ist anfangs Novem¬ber bei einem Vorpostengeplänkel aus dem italie¬nischen Kriegsschauplätze der Standschütze JosefW i d m 0 s e r , Gastwirt am Bahnhof von We¬stendorf , das sechste Opfer vom Bataillon Kitz¬bühel . Ehre seinem Andenkewl
Donnerstag , den 25. November 1915. JnnSvvuSer Nachrichten Nr. 595. Seite 5.
MW-KMMWWll.Seine k. und k. Apostolische Majestät haben
mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Novem¬ber d. Js . Sr . k. und k. Hoheit dem hochwürdigst-dnrchlanchtigstenHerrn Generalobersten Erzher¬zog Eugen die Bewilligung zur Annahme undzum Tragen des HöchstdemselbenverliehenenGroßkreuzes des königlich bayerischen Militär-Max-Josef<Ordens allergnädigst zu erteilen geruht.
Seine k. und k. Apostolische Majestät geruhtenallergnädigst zu verleihen:
das Militär -Verdienstkreuz dritter Klasse mither Kriegsdekoration in Anerkennung vorzüg¬licher Dienstleistung vor dem Feinde : dem Haupt¬manne Moritz Edlen v. Matt, überkompl. im4. Tir . Kaisers.-Reg., rugeteilt dem General¬stabe, dem Rittmeister in der Reserve FriedrichGrasen Resseguier des ß. Ulanen -Reg. ;
anzubefehlen:daß neuerlich die Allerhöchste belobende An¬
erkennung bekanntgegebenwerde:für vorzügliche Dienstleistung vor dem Feinde :
dem Hauptmanne Rudolf Zerlauth, überk.im 59. Jnf .-Reg., zugeieilt dem Generalstabe;
für tapferes Verhalten vor dem Feinde:dem Leutnant in der Reserve 5) ermann Gug-genberger des 5. Feldhaubitz-Reg. ;
zu verleihen:das Goldene Verdienstkreuz mit der Ktone am
Bande der Tapferkeits-Medaille in Anerkennungtapferen und aufopferungsvollen Verhaltens vordem Feinde : dem Assistenzarzt-Stellvertreter inder Reserve Dr . Florian Müh locker des II.Landessch.-Reg. ;
oas Goldene Verdienstkreuzmit der Krone amBande der Tapferkeits-Medaille in Anerkennungvorzüglicher und aufopferungsvoller Tienftlei-leistung vor dem Feinde : dem Assistenzarzt inder Reserve Dr . Johann Bader des 1. Tir.Kaisers.--Reg. ;
das Goldene Verdienstkreuz am Bande derTapferkeits-Medaille in Anerkennung vorzüglicherDienstleistung vor dem Feinde: dem Militär-Verpflegöakzessisten in der Reserve Emil Stei¬ner beim ,14. Korpskommando.
das Silberne Verdienstkreuz mit der Kroneam Bande der Tapferkeits-Medaille : in Aner¬kennung besonders pflichttreuer Dienstleistungvor dem Feinde : dem Referveoberjäger AntonFuchs des II ., dem Beschlagmeister erster KlassePeter Matzer des III ., den Rechnungsunteroffi¬zieren erster Klasse Josef Aster des I. Landes-schützen-Reg. und Montz Kessler des I./22.Landst.-Bat . ;
das Silberne Verdienstkreuz am Bande derTapferkeits-Medaille in Anerkennung besonderspflichttreuer Dienstleistung vor dem Feinde:dem Zugsführer Franz Längte des I. Landes-schützen-Reg.das Ehrenzeichen zweiter Klasse vomRoten Kreuze mit der Kriegsdeko-
» rotton:dem Oberoffizial d. R . Franz K er n d l, Kom-
Mandanten der freiwilligen Sanitäts -AbteilungTirol 1.
*
Seine k. und k. Apostolische Majestät geruhtenallergnädigst zu verleihen:
den Orden der Eisernen Krone dritter Klassemit der Kriegsdekoration taxfrei in Anerken¬nung erfolgreichenVerhaltens vor dem Feinde:dem Oberstleutnant Emil Jung graf des 8.Geb.-Art .-Reg. und dem Major Ferd. Kafkader reit. Tir . Landessch.-Div. ;
das Militär -Verdienstkreuz dritter Klasse mitder Kriegsdekoration in Anerkennung tapferenVerhaltens als Flieger vor dem Feinde : demHauptmanne Josef Kastranek des III . Lan-dessch.-Reg. ;
in Anerkennung tapferen Verhaltens vor demFeinde: dem Oberleutnant im Verhältnisse derEvidenz Alois Hafner beim 1. Landst.-Jnf .-Reg. ; ,
anzubefehlen:daß die Allerhöchste belobende Anerkennung
bekanntgegeben werde:für tapferes Verhalten vor dem Feinde:
dem Haupt manne im Verhältnisse der Ev id enzJohann Falkensammer beim 160. Landst.-Bat ., den Oberleutnants im Verhältnisse derEvidenz Karl Horinek beim 59. Jnf .-Reg.,Friedrich Etti bei der reit . Tir . Landessch.-Div. und Eberhard Ritter v. W eitlenh illerbeim 164. Landst.-Bat . ; dem Landsturm-Leut-rnnt Franz beim L6L Landst.-BB -I
dem KompagniekommandantenJosef Eder beimfreüv. oberösterr. Schützen-Reg. ; dem Zugskom¬mandanten Josef Pedross beim Standschützeir-Bat . in Schlanders und dem Oberleutnant imVerhältnisse der Evidenz Hans Bern hart beim1. Landst.-Jnf .-Reg. ;
für vorzüglicheDienstleistung vor dem Feindedem Oberleutnant Franz Reitz Edlen v. Boll-heim des I. Landes sch.-Reg., dem Oberleutnantim Verhältnisse der Evidenz Franz Chlanbei der Geniedirektion in Trient , dem Landst.-Oberlentnant Josef Prügl beim 165. Landst.-Bat . und dem Landsturm-Eeutnant Rich. H o l z-h a m nr er beim ,14. Korpstrainkommando;
zu verleihen:das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone
!am Bande der Tapferkeits-Medaille : in Aner¬kennung vorzüglicher Dienstleistung vor demFeinde: dem Landsturnr-Untertierarzte AugustW i e si n g er beim Munitionspark der 14. schw.Haubitz-Div. ;
das Silberne Verdienstkreu mit der Kroneam Bande der Tapferkeits-Medaille in Aner-
;kennung besonders pflichttreuer Dienstleistung vordem Feinde : dem Rechnungsunteroffizier ersterKlasse Franz Rauch des I. Landessch.-Reg.beim 18. Korpstrainkommando;
das Silberne Verdienstkreuz am Bande derTapferkeits-Medaille in Anerkennung besonderspflichttreuer Dienstleistung vor dem Feinde:dem Zugsführer Josef Kefer der 14. Train-Division.
Se . k. und k. Apostolische Majestät geruhtenallergnädigst anznordnen die Uebernahme in den
!Ruhestand des Majors August Bots chen desArtilleriezeugsdepots in Trient nach dem Ergeb¬nisse der Superarbitrierung als zum Truppen-
idienste im Heere untauglich-, zu Lokaldiensten ge-!eignet;
zu ernennen zum Feldkuraten in der Reserve!des k. u. k. Heeres den röm.-kath. WeltpriesterNikolaus Widmann der Diözese Brixen inder Evidenz der Ersatzreserve beim Landessch.-ErgünzungsbezirkskommandoBrixen.
Alfred Freiherr Unterricht er von R ech¬ten tal und Salegg, Major i. R . mit Titelund Charakter, wurde zum Major ernannt.
Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste HerrErzherzog Franz Salvator haben als Pro¬tektorstellvertreter des Roten Kreuzes in derMonarchie in von Sr . k. und k. ApostolischenMajestät Allerhöchst übertragenem Wirkungskreisein Anerkennung besonderer Verdienste um diemilitärische Sanitätspflege im Kriege taxfrei zuverleihen geruht:das Ehrenzeichen zweiter Klasse vom
' Roten Kreuze als Förderern:dem Hauptmanne d. R. Karl Edlen v. Heyß inBregenz; dem Landsturm-Oberleutnant WalterHohenegger in Innsbruck ; dem Leutnant-Rechnu-nungsführer Thomas Kndlie in Innsbruck , demOberleutnant in der Reserve Aladar Nehoda,Kommandanten der Kraftwagentruppe Innsbruck;dem Leutnant Josef Oberlechner des Stand-schützen-Bat . Sillian ; dem Oberleutnant in derReserve Kurt Popper des 6. Feldj.-Bat . ; demLeutnant in der Reserve Dr . Georg Taster derTelephonzentrale in Trient ; dem Oberleutnantin der Reserve Karl Werkmann des I. Landes-schützen-Reg.
Verliehen wurden bei der Armee im Feldevon den hiezu von Sr . k. und k. ApostolischenMajestät bevollmächtigten Kommandos:
in Anerkennung tapferen Verhaltens vor demFeinde die
Silberne Tapferkeits - Medailleerster Klasse:
dem Fähnrich in der Reserve Stephan Emödy,dem Oberjäger Josef Auckenthaler, dem Zugs-
;führer, Tit .-Oberjäger Josef Singer , den Unter-Ijägern Josef Benedetti, Jakob Zingerle, den!Patrouilleführern Engelbert Stuffer , Leopold!Willi und dem Jäger Josef Bromberger, alle' acht des, 1. Tir . Käiserj.-Reg. ;
dem Kädettaspiranten Karl Erkert, den Ober-!jägern Hermann Arnold, Alois Gasteiger, denZugsführern Franz Moser, Josef Plattner , dem
!Unterjäger, Tit .-Zugsführer Josef Viehweider,!den Unterjägern Benjamin Demarchi, GottlieöjMargreiter , Heinrich Seiler , dem Patrouille-!führer Martin Stecher, den Jägern FranzlBeiser, Anton Grubhofer, Silvio Trenlini und!Franz Mascha, alle 14 des 2. MaijFrj.-i
dem Zugsführer Sebastian Mitterer und deinPatrouilleführer Bartlmä Bischoser, beide des4. Tir . Kaisers.-Reg. ;
dem Gefreiten Paul Cargnelli , den SappeurenRaimund Kranzl und Franz Mäuler , alle dreides 14. Sapp .-Bat . ;die Silberne Tapferkeits - Medaille
zweiter Klasse:dem Fähnrich in der Reserve Albin Fuchs, dem
Sanitätskadetten Karl Lessmann, dem Zugs¬führer (Sanckätsunteroffizier) Leopold Bachmann,dem Unterjäger Sebastian Maas und dem JägerRobert Schönacher, alle fünf des 1. Tir . Käi¬serj.-Reg. ;
den Zugsführern Ludwig Huber, Franz Weiss-nicht, den Unterjägern Josef Hoher, Franz Kröll,Franz Prazak, dem Sanitätsunterosfizier MartinKuen, den Patrouilleführern Anton Häusler,^Karl Krebs, Alois Larcher, Johann Rein, Chri¬stian Seppi , den Jägern Anton Alber, DomenicoEornella, Amadio Fioroni , Anton Graf , Ale¬xander König, Leopold Partus , Eduard Santi-faller, Engelbert Schmidinger, Peter Schneider(Hornist), Josef Schönherr, Alois Schuen, AloisPrögl , Alois Weis, Franz Woita und dem Offi¬ziersdiener Simon Buchauer, alle 26 des 2.und dem Oberjäger Franz Hellbock des 4. Tir..Kaiserj.-Reg.
Aus Stadt und Land.(Landesgesetzblatt .) Das am 23. Nov.
ausgegebene 53. Stück des Landesgesetzblattes ent¬halt eine Verordnung des Statthalters betreffendden Verkauf von Konsummilch und die Herstellungvon Milchprodukten.
(Schweizer Aerzte,) 20 Herveit in Uni¬form, befinden sich derzeit in Innsbruck, derersten größeren Stadt , auf ihrer Studienreisedurch Oesterreich-Ungarn. Die Aerzte wurdenbei ihrer Ankunst am Bahnhöfe von General¬stabsarzt und Militär -Sanitätsreferenten Dr.Parthon mit einer großen Zahl von Militär¬ärzten unserer Garnison empfangen. Gesternabend fand zu Ehren der Gäste im Großgasthofe„Maria Theresia" ein Essen statt, bei welchemauch die Militärmufik mitwirkte. Heute abendfindet in Kieners Restauration am HanpLbahn-hofe ein gemeinsames Abendessen der Schweizerund der hiesigen Militärärzte statt, morgen erfolgtdie Abreise der Gäste.
(Un ' v : rfitäts - Kriegsfürsorg e.) Der„Universitäts-Bekleidnngshilfe" für entlasseneKrieger ist in den letzten Tagen eine sehr will¬kommene hochherzige Spende von der Genossen¬schaft der Kleidermacher in Innsbruck zugegangen.Die Spende besteht ans 39 fast lauter neuenvollständigen Herrenanzügen, einer größeren An¬zahl von Ueberziehern und anderen Kleidungs¬stücken. Die „Universitäts-Bekleidungshilfe" istfür diese wertvolle Gabe zu großem Danke ver¬pflichtet, umso mehr, als ihre Inanspruch¬nahme, je langer der Krieg dauert, eine stetswachsende wird. Bis jetzt sind bereits 330 ent¬lassene Krieger ausgestattet worden.
(Dekorierung eines Standschützen .)Man schreibt uns : Eine doppelte Freude bereitetees dem Kommandanten des NotreservespitalesNr. II in Innsbruck (Servitenkloster), Herrn
Oberleutnant Obre Ni , gestern vormittags, wieer in seiner Ansprache besonders hervorhob, dies¬mal einen Standschützen zu dekorieren. Ter Aus¬gezeichnete ist der 19j.ährige TischlermeisterssohnJulius Krismer aus Arzl bei Hall . Er hatmit dem Jager Josef Holzer, Briefträger ausJnnsbruck-St . Nikolaus, im Sextener Abschnittin ungefähr 3000 Meter Höhe eine in dichtemNebel heranfchleichende italienische Abteilungrechtzeitig entdeckt und zurückgeschlagen, wobeizwei Italiener getötet wurden, worauf die an¬deren die Flucht ergriffen. Für diese wackere Taterhielt nun Standschütze Krismer die SilberneTapferkeitsmedaille 2. Klasse. Auch sein Kame¬rad auf dem gefährlichen und verantwortungsvol¬len Patrouillengange im tiefsten Schnee, JosefHolzer, wurde in Beneschau ausgezeichnet. TieTekoriernngsseier im Servitenkloster gestaltetesich möglichst feierlich. Oberleutnant Obrelli hielteine sehr warme, von patriotischem Schwung ge¬tragene Ansprache an den Gefeierten und hefteteihm nach einem dreimaligen Hoch auf den Kaiserund Vaterland die Auszeichnung an die Brust.Nachher beglückwünschten der Kommandant, derHerr Prior des Servitenklosters Pater Haller unddie Aussichtsdame Frau OberrechnungsratMhaber mit ihrem den Tsekorierten.
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Seite 6. Nr . 593. Nachrichten Donnerstag , den 25. November 1915.
Für Krismer war zudem von der Anfsichtsdanreauf einem sehr hübsch mit Blattpflanzen undBlumen gezierten Tischchen eine wohlschmeckendeZause bereitgestellt. Auch die zur Dekorierungangetvetene Mannschaft"des Spitals wurde miteiner Zigarettenspende bedacht.
/ 'Die Anmeldestelle bedürftige rKr i eg s w a i se n) zur Wei h n a ch.t s b e s ch e-run g mit W in t er kl e i d ung befindet sich fürdas Stadtgebiet Innsbruck im Armenamte, wodie bezüglichen auszufnllendeu Trucksorten auf¬liegen und auch Posterlagscheine erhältlich sind,wenn sich Wohltäter allenfalls solcher für Spen¬den bedienen wollen. In allen anderen Orten Ti¬rols und Vorarlbergs ist die Anmeldestelle auchbeim Magistrate oder bei der 'Gemeindevorstehung.Die Anmeldungen müssen bis spätestens 8 De¬zember erfolgen. Im Anmeldebogen muß u. s.auch die Körperlänge, Aermellänge und Fußlangedes angemeldeten Kriegswaisenkindes, sowie diezu bescheinigenden Daten über den'Tod des Vatersinfolge des Krieges eingetragen werden.
(Vortrag .) Bruder Willram wird sei¬nen Vortrag , den er am 21. d. M . begonnen,am 28., um 8 Uhr abends im Kaisersaale,Jnnrain 37, fortsetzen. Der kath. Arbeiterver¬ein ladet zu diesem patriotischen Willram-Abendseine Mitglieder und Gäste höfl. ein.
(Unter den Pferden .) Am 23. d. Mts.um 5 Uhr abends überquerte eine schwerhörige65 Jahre alte Frau bei der KunsthandlungUnterberger die Museumstraße und lief direktunter die Pferde eines vorbeifahrenden Fuhr¬werkes. Nach Aussage eines Zeugen trifft denLenker des Fuhrwerkes kein Verschulden. DieFrau wurde von Passanten aufgehoben und voneiner Pflegeschwesterin ihre Wohnung begleitet.Sie gab dort an, unverletzt zu sein.
(Boshafte 'Hände .) In der Nacht vomDienstag auf Mittwoch wurden sämtliche amt¬lichen Kundmachungen und die anderen Mauer-anschWge beim Gemeindeamte Hötting von bos¬haften Händen herabgerissen und auf dem Wegeherumgestveut. Auch die Tafel für die Brot¬kartenausgabe befand sich am Fenster eines an¬deren Hauses.
(Das Eiserne Wahrzeichen von Kuf¬stein .) Die feierliche Enthüllung und Erst-benagelung des Knfsteiner Standschützen ist aufSonntag , den 5. Dezember vormittags 101,4Uhr im Eggersaale festgesetzt worden.
(Ein Gesangverein im Schützengra-be n.) Der „Tiroler Grenzbote" berichtet: Herzur Zeit im, Felde stehende, gewesene Lehrervon Kiefersfelden. Anton Sattler , langjährigesMitglied der Kufsteiner Liedertafel, schrieb vor'kurzem an genannten Verein, daß er in sei¬nem Schützengraben an der Westfront einenGesangverein gegründet habe und sich von derLiedertafel den von derselben öfter gesungenenMännerchor „Das blanke Wort" erbitte. Freu-dig'st kam diese den: Wunsche der sangesfreudigenKrieger nach und heute erschallt bereits der klang¬volle, markige, nationale Chor aus den rauhenSoldatenkehlen vor der feindlichen Stellung.Was werden sich die Franzosen denken, wenn siehören, daß die Deutschen Zeit und Lust fin¬den, angesichts des lauernden Todes Gesangs-Übungen zu machen? Dieses Vorkommnis zeigtwieder, von welch guter Stimmung . Zuversichtund Ruhe die Feldgrauen im Westen beseeltsind, die sich selbst nach 15 Kriegsmonaten nochder Pflege des deutschen Liedes erinnern ! Heilden wackeren Mitgliedern des neuen Gesang¬vereines im Schützengraben, der „OrtsgruppeAreas" der Kufsteiner Liedertafel!
(Ein böses Wilddiebstückchen .) AusScharnitz wird uns unterm 24. d. M . geschrie¬ben: Unsere Wilderer und Wilddiebe gehören be¬kanntlich zu den geriebensten Verfechtern derTheorie, daß die Tiere des Waldes Gemeingutseien, und Gems, Hirsch, und Hase als kosten¬lose Menageaufbesserung anzusehen sind. Hatdoch schon der alte . . . . einen für den Her¬zog von Coburg jahrelang für dessen höchst¬eigenen Abschuß gehegten und gepflegten Acht-zehnender direkt von der Futterstelle weg ge¬stohlen und das prächtige Stück, dem das Ge¬weih von der Hirnschale weggestemmtwar, mitWollpatschen an den starken Läufen anderenTags an den Futterbarren gehängt. Und dieZahl der gelatzten (in Schlingen gefangenen)Rehe und Hasen geht in die Hunderte. Inden letzten Tagen haben nun die Wilderer wie¬der ein Stückl aufgeführt, das für die Betroffe¬nen mehr als ärgerlich ist. Zwei Standesper¬
sonen der Gemeinde hatten die Erlaubnis er¬halten, in dem von Dr . Kathwinkel gepachte¬ten Teile der Gemeindejagd mehrere Hirsche ab¬zuschießen, und tatsächlich gelang es denselbenam letzten Sonntag , drei schwere, ältere Hirscheund zwei jüngere zu erlegen. Trotz der mit¬genommenen guter: Märende fühlten sich diebeiden .glücklichenJäger ' doch nicht stark ge¬nug, die Beute selbst heunzubesövdern, sonderndingten in einem Gasthause mehrere Burschenauf, die am nächster: Tage mit einem Karrenins Revier fahren und das Wildbret heimholensollten. Dieser Ausdingung mußten jedoch, un¬berufene Horcher angewohnt haben, denn als amanderen Morgen die Burschen an der bezeich-neten Stelle im Walde anlangten, um das vonden Nimroden in einem vermeintlich totsicherenVersteck untergebrachte Wildbret auszunehmen,fanden sie anstatt desselben nur noch die vomAusbruch des Wildes herrührenden fünf Wam¬pen vor. Und nebenan waren unzweifelhafteSpuren wahrzunehmen, daß nicht etwa reißendeTiere, sondern verwegene und dazu übermütigeMenschen den Braten geholt hatten.
(Vo n d er Jagd im Karwendel - undGleirschtal .) Aus Scharnitz wird uns unterm24. d. M . geschrieben: Die Barone Ringhosfer,drei Herren, die bekanntlich die Gemeindejagdin Gleirsch gepachtet halben und dort unweitder letzthin abgebrannten „Amtssäge" ein hüb¬sches Jagdhäusl besitzen, sind in den letztenTagen hier mit größerem Jagdgefolge zur Gems-jag'd eingetvosfen. Auf den Schneesall der Vor¬woche ist nunmehr warmer Wind eingetreten unddadurch in den Bergen Lawinengefahr entstan¬den. Im Karwendeltale, im Jagdgebiete desHerzogs von Coburg, wurden zwei schöne, starkeHirschen durch eine Lawine über die Schrofenhinausgeschleudert und blieben zerschmettertliegen.
(Eine neue Haltestelle der Karwen¬del b a h n.) Man schreibt uns aus Ehrwald:Wie schon berichtet, wird auf tirolischer Seiteim Loisachtale an der Karwendelbahn eine neueHaltestelle errichtet. Sic befindet sich unweit derbayerisch-tirolischen 'Grenze bei Griefen zwischenKilometer 2 und 3. Da der Eisenbahnfahrplanaber die Kilometer von Kempten aus berechnet,kommt Kilometer 77 bis 78 in Betracht. Dieneue Haltestelle befände sich demnach 3% Kilo¬meter von Ehrwald-Schanz, bezw. 2.8 Kilometervon Griefen entfernt und käme in erster Linieden Waldarbeitern und im Sommer den Dürr¬sten zugte. Ein Anhalten der Züge dürfte wohlnur bei Bedarf stattfinden. Da hier mächtige,der Gemeinde Ehrwald gehörige Wälder liegen,so erleichtert diese Haltestelle nun auch die Ab¬fuhr von Ban und Brennholz per Bahn . Lautamtlicher Bekanntmachung findet die politischeBegehung am 29. November ab Ehrwald-Schanzstatt und haben sich alle Interessenten dortbis .nachmittags halb 2 Uhr einzusinden. DerBauentwurf kann bei der k. k. Bezirkshaupt¬mannschaft in Reutte eingesehen werdend
(Von den Schutzh ütten .) Wie man unsaus Holzgau in: Lechtale nntteilt , ist die Rappen¬see- und Kemptener-Hi'Ute bis auf weiteres fürden Besuch gesperrt, auch für solche, die im Besitzeines ’Alpenvereinsschlüsfelssind.
(Z u g s e n t g l ei su n g.) Aus Reutte wird unsunter dem 23. November gemeldet: Gestern ent¬gleiste der Reutte-Kemptener Frühzug unweitDurach bei einer der dortigen für den Bahnbetriebschon oft verhängnisvoll gewordenenKurven. Vonden Passagieren und dem Bedienungspersonal kamniemand sonderlich zu Schaden, nur hieß es:„Aelles usstiega und Schusters Rappe ein-spänna !" Auch der Materialschaden ist kein gro¬ßer.
in Gries sollten am 24. d. M . die amtlichen Kom¬missionen zur Durchführung der M .tallbcschlag-nahrne ihre Tätigkeit beginnen. Am 22. Nach¬mittag wurde jedoch bekannt, daß die Metall¬beschlagnahme aus unbestimmte Zeit verschobenworden ist.
(Vermögens - B eschl a g n a h m e.) DasLandesgerichtInnsbruck .hat den Beschluß gefaßt:In : Strafverfahren . gegen Attilio Lorenz :,1883 geboren, nach Mortasv, Bezirk Tione, zu¬ständig, Sodawasserfabrikant, wegen Desertionzum Feinde, wird zur Sicherung des Staates aufErsatz des durch die verbrecherische Handlung un¬mittelbar oder mittelbar verursachten Schadenssowie zur Sicherung der als Sühne zuzusprechen-den Entschädigung die Beschlagnahme des inOesterreich befindlichenbeweglichen und unbeweg¬lichen Vermögens des Beschuldigten angeordnet.
(Was wollte der Grieche !?) Aus Feld¬kirch wird uns vom 23. November berichtet: VomGrenzposten in Tisis wurde dieser Tage ejnGrieche verhaftet, der ohne Schriften nach Liechetenstein gelangen wollte und zu diesem Zweckedie Bauern befragt hatte, wo ihm der Uebertrittam Leichtesten gelingen könnte. Zu gleicher Zeitkam ein Fuhrwerk des Weges, welches mit leerenFässern beladen war. Der Grieche trat nun an denWagenführer mit der Bitte heran, ihn in einleeres Faß einzusperren und so über die Grenzezu schmuggeln. Während der Fremde noch ver¬handelte, kam der von dem Bauern verständigteMilitärposten und nahm den Mann fest.
(Milch dieb stähle .) Aus Feldkirch berichtetman uns vom 23. November: In letzter Zeithäuften sich die Fälle, in denen den Parteiendie in den Hausgängen stehende Milch samt denGeschirren gestohlen wurde, ohne daß es bishergelungen wäre, des Täters habhaft zu werden.Manchmal hatte der Dieb sogar die Frechheit,die Milch an mehreren auseinanderfolgendenTa¬gen der Reihe nach zu stehlen. Gestern hatte so esmLangfinger sogar die unerhörte Frechheit, die imHausgange des Polizeiwachlokalessteh.ndc Milch¬kanne mit 41/2 Litern zu entwenden und die leereKanne morgens an das Haus zu.stellen. In diesenFällen dürfte es dem Täter nicht allein dar.unzu tun sein, überhaupt eine Milch zu bekommen,sondern diese ohne Bezahlung zu erlangn.
(V er n: ä h l u n g.) Heute fand in der Kapelledes f. e. Borromäums in Salzburg die Vermäh¬lung des Dir. .med. Leo »C h r i sta n el l aus Me¬ran, Ässistenzarzts an der Landesirrenanftaü ' inHall, mit Fräulein Ottilie Spöttl aus Sch'lan-ders statt. Die Traunrgszeremonie nahm der Bru¬der des Bräutigams , Professor Dr . Franz Chri-stanell vor.
(80. Geburtstag .) Herr Siegmund Ler-getporer, k . k. Finanzrechnungsrat i. R.,in Innsbruck , beging am 21. d. M . seinen80. Geburtstag . Herr Lergetporer war 1859mit der Innsbrucker Studentenkompagnie ge¬gen Italien ausgerückt. Er ist auch Mitgliedder Innsbrucker Liedertafel.
(Soldatenbegräbnisse .) Von den ge¬fangenen Italienern in Kufstein ist ein Soldatmit Namen Domenico Balino an seinen Ver¬wundungen gestorben. — Im Reservespitale zuBregenz starb der Militärarbeiter FranzBehlolavek, 49 Jahre alt, aus Brezinka inBöhmen. Gestern wurde er beerdigt.
Thearer.Aus der T h e a t e r ka n z l e i wird uns ge¬
schrieben:Heute, Donnerstag , 25. d. M . wird die be¬
liebte Strauß 'sche Operette „Wiener Blut"gegeben. Herr KapellmeisterKöhler dirigiert dasWerk, Spielleiter Strehn setzt die Operette in
(Waldbrand .) Aus Sand in Täufers be- Szene,richtet man uns : Im Walde des Obersteiners Freitag, den 26. Nov., gelangt „Diein Luttach brach letzter Tage infolge der Un- F r a u v 0 m M e e r" nochmals zur Ausführung.Vorsichtigkeit eines Hütbuben ein Waldbrand aus , (Serie rot.) Es dürfte dies die letzte Wiedergabeder sich infolge des vielen dürren Grases rasch sei::.ausbreitete. Glücklicherweise konnte der Brand Samstag, den 27. Nov., Pr mürenabend.von den Ortsbewohnern noch gegen Abend loka- !Zur Erstaufführung gelangt das anmutige Lust-lisiert werden. spiel „K a m n: ? r m u s i k" von Jlgenstein.
(Plötzlicher Tod .) Aus Sand in Tau- (Außer Abonnement.) In demselben wirken mitfers schreibt man uns : In St . Johann in Ahrn die Damen : v. Asten, Pape , Czernitz, und diewurde Karl Oberhollenzer, Kausmann in St . Herren : Schich, Groß, Dr . Kende. SpielleiterJohann in Ahrn, in feinem Schlafzimmer von Schich setzt die Neuheit in Szene,seiner Tochter tot am Boden liegend, aufge- Für Sonntag , den 28. d. M . wird eine Aus¬funden. Ein Herzschlag hatte das Leben dieses sührung von Leo Falls beliebter Operette „DieMannes so schnell beende/. ; geschiedene Frau " vorbereitet.
(Die Metallbeschlagnahme) Aus Am Nachmittage geht, allgemeinen WünschenBozen berichtet man : Sowohl in Bozen als auch Folge gebend, bei bedeutend ermäßigten Preisen
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— 16 —
- 24 -
Eva Maußen hatte wiederholt versucht, Gerhilde Trost inihrem herben Leid zu bringen,. St .ets vergebens.
„Geduld, liebe Schwester," tröstete Dr . Wustrow, dem siebetrübt von ihren Mißerfolgen erzählte. „Geduld! Die Zeitheilt alle Wunden, besonders, wenn ntan noch jung ist, wie unserskleine Hilde!"
„Meinen Sie ?" erwiderte die Mankenpflogerin mit einemseltsamen Lächeln.
Und der diese einfachen Worte begleitende Blick war soschmerzlich, daß der kleine Doktor sich räusperte und rasch hin--zufügte:
„In den meisten Fällen wenigstens. Es gibt freilich Aus¬nahmen."
sDies alles aber hinderte den gutmütigen und überaus meld-schensreundlichen Arzt nicht, jeden Tag nach Gerhilde Rotterzu sehen, ohne daß er eine merkliche Besserung ihres Seelen-zuftandes konstatieren konnte.
Gerhilde war ruhig und freundlich zu jedermann im Hause.Aber ihre großen Augen hatten einen seltsam leeren Blick.Niemals mehr lächelte ihr Mund . Und ihr Gang hatte etwasSchwebendes, gleichsam Unirdisches bekommen, als weilte sie nichtmehr aus dieser Erde.
Als Dr . Wustrow sich heute am Gärtentor von Gerhildeverabschiedet hatte und sich nochmals den klanglosen Ton ver¬gegenwärtigte, mit dem seine Patientin ihm Lebewohl gesagt,da fühlte er, wie ihm etwas die Kehle herausftieg, und er schluckteein paarmal heftig, bevor er wieder „er selbst" war.
Eine S -taubwolke riß ihn aus seinem trüben Versunkensein.Ein hoher, zweirädriger Bucky jagte vorbei. Es war der Red-witz'scbe. Wagen. Auf dem leeren Sitz neben dem selbstkutschieren¬den Baron lag ein Riesenstrauß zart abgetönter, blaßlila Or¬chideen. Und aus dem Arm seiner Schwester, da, wo sonst derMiniaturhund thronte — das kleine Vieh hockte heute zitternd ineiner Ecke — hing ein zierliches Körbchen aus Bast, gefülltmit den ausgesuchtesten Früchten.
„Hol der Kuckuck diese Gesellschaft!" knurrte Dr . Wustrowin sich hinein, indem er stehen blieb und mit den Augen demGefährte folgte, das soeben mit scharfem Ruck am Gartentovdes Rotter 'schen Gutes hielt.
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— 06
Beilage zu den „Fnnsdrucker Nachrichten".
— 17 —
Als die Ulanenpatrouille die ersten Trümmer des Dorfes er¬reichte, waren die schwarzen Wolken am nächtigen Himmel ver¬schwunden. Hell und klar schien der Mond herab und beleuchtetegespenstisch die zerschossenen kleinen Häuser, die hochragendenMauerreste, die stillen Gassen, laus denen die Toten und Verwun¬deten bereits weggeschafft worden waren.
'Alles still ringsum.Der Brand der Häuser war verglommen. Nur selten noch,
daß ein schwacher Rauch einem verborgenen Feuerherd entstieg.Kein Wort .fiel mehr zwischen den sechs. Mit geladenen Kara¬
binern und hocherhobenenLanzen, jeder Sinn aufs äußerste ge¬spannt, ritten sie in langsamem Tempo das Dorf hinunter.
Kein lebendes Wesen begegnete ihnen ; nicht einmal ein Hundoder eine Katze.
Wie ausgestorben war das ganze Dorf.Stille — unheimliche Stille — —„Mir scheint, die Schwadron wurde falsch berichtet," meinte
Fritz Schmiedecke, zum erstenmale das lauschendeSchweigen bre¬chend. „Hier ist man nicht nur vor Granaten und Schrapnellssicher, sondern auch vor — "
„Pst !" machte der kleine Karl Müller . „Ich höre was."„Unser Kleiner hat gute Ohren," gab Roland Liers gedämpft
zurück. „Auch mir erscheint dort oben, hinter dem dunklen Mauer¬loch nicht alles geheuer — horch!"
Alle sechs hielten ihre Pferde an und lauschten —Da kracht schon ein Schuß iaus dem Mauerloch heraus.Der kleine Karl Müller stürzt vornüber — rutode getroffen,
indes der Rappen wie toll davonsprengt.Ein zweiter Schuß — .
>E.in anderer der Patrouille liegt am Boden.Und nun Schuß auf Schnßj. Es ist, als ob es hinter den
Trümmerhaufen ringsum lebendig würde.Ein Stöhnen , ein Röcheln — wieder find zwei zur Strecke
gebracht. Pferde- und Menschenleiberein wirrer Knäuel.Nur noch Roland und Fritz sind übrig.Da trifft eine Kugel aus dem Hinterhalte Fritzens Pferd.
Es bricht unter ihm zusammen.Und auch Rolands Fuchs hinkt bereits bedenklich.Schon geben dfe beiden letzten der Patrouille sich verloren.Da packt Roland der Mut der Verzweiflung..Erich F r i r j en, Gestern noch auf stolzen Rossen. 3
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— 18 —
Für seine kerngesunde Natur war der Krieg von Anfangan n.icht nur eine PflJchterMlnng gegen das Vaterland — nein;eine neue , nie geahnte Kirast schwellte oft seine Glieder bei alldiesem Höchsten an Aufregung und Nervenanspannung , das derM .iog von jedem Einzelnen verlangt.
Njcht nur mittun wollte er , nicht nur , sich kommändierenlassen , wie ein Herdentier . Nein , etwas Besonderes wollte erleisten ; etwas Großes , Gefahrvolles!
Sich hier so ohneweiters von Franktireurs totschießen lassen?E.iner hungrigen Menschenmeute zum Opfc^ ? Nie and nirnmer-mehr ! Wenn er fallen soll , . so wenigstens erst nach verzweisel -tem Kampf ! Erst , weim er ein paar Dutzend dieser Menschenbestienden Garaus gemacht!
„Komm ! Schnell !" raunt er Fritz Schmiedecke zu. „Mirnach !"
Noch einen raschen Blick des Bedauerns wirft er auf diegefallenen vier Kameraden , von denen ihm besonders „unserMeiner " leid tut , dann überläßt er sein nur noch langsam vor¬wärts humpelndes Pferd seinem Schicksale, jagt rvie der Windum eine nahe Mauerecke und klettert behende die geborstene/Gartenmauer empor.
Fritz ihm nach.fjtocf) schon muß man ihr Vorhaben bemerkt haben.Eine Franktireurkngel pfeift an ihnen vorbei — zum Glück
zu hoch gezielt . _„Vorwärts ! Vorwärts !" knirscht Roland und reißt den an¬
dern mit sich empor.Fetzt sind sie oben . Ein Sprung nach der anderen Seite
herunter-Die beiden atmen auf.Da zeigt sich auch schon oben auf der Mauer ein Käppi.
Und ein blaues Blnsenhemd , und noch eins , und ein drittes.Roland und Fritz zielen — drücken ab —Zwei schwanke Gestalten fallen schwer jenseits der Mauer
hinab.Drüben wütendes Geheul , wildes Fluchen.Hastig lassen die beiden Feldgrauen ihre Blicke umherschweifen.
Dort — ein kleines Hans ! Es ist seltsamerweise unversehrt ge-büeöerx.
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— 23 —
Die alte Frau wollte es so. Trotz ihrer Hinfälligkeit , jtrotzihrer halb gelähmten Glieder , wollte sie den Sohn bei sichhaben . Da halfen keine Vorstellungen , keine Bedenken seitensdes Arztes und der Krankenschwester.
„Ich will ihn selbst gesund pflegen ?"Dabei blieb die wunderliche Alte.Und der Rekonvaleszent , dessen robuste Natur , zur rasche«
Heilung der Wunde viel beigetragen hatte , saß wohlgemut imLehnstuhl am Fenster und schmauchte seine Pfeife und bliesgroße Rauchwolken an die niedrige Decke, während MuttchSchmiedecke mühsam hin und her humpelte und den großen,kräftigen Burschen bediente , als wäre er ein kleines , hilfloses Kind.
„Warum kommt Fräulein Rotter nie mehr zu dir ?" fragteder Bursche eines Tages seine Mutter . „Sie brachte dir dochsonst oft allerhand gute Sachen !"
Als die Alte ihm achselzuckend zu verstehen gab , der; Todihres Pslegebruders scheine sie halb verrückt gemacht Zu haben,sie verlasse das Haus gar nicht Mehr , da verzog ein hämischesLachen Fritzens Lippen.
Urxd mit einemmale war die alte Feindschaft wieder, in ihmerwacht — eine Feindschaft , welche die gemeinsamen Kriegs¬strapazen verwischt hatten , die aber jetzt aufs neue hell ausloderte.
„Sie liebt den Toten noch über das Grab hinaus !" ,Dieser Stachel setzte sich fest in Fritz Schmiedeckes egoisti-
scheur Herzen und bohrte sich dort ein und brannte und wühlte.Es erstickte jedes bessere Gefühl , das während der langen Kriegs¬kameradschaft emporgewachsen war.
Auch Frau Marianne trauerte aufrichtig um den Pflegesohn.Aber ihr Schmerz war kein tiefer . Die Witwe Schmiedecke behialtrecht : Roland Liers hatte ja keine „ leibliche " Mutter , die sichum seinen Tod Lärmte.
Nur für ein Wesen war mit Rolands Tod der Sonnenscheinauf Erden ansgelöscht : für Gerhilde Rotter.
Fritz Schmiedecke hatte mit solcher Bestimmtheit und einemAufwand an theatralischen Gesten erklärt , er habe Roland „mause¬tot " gesehen, daß jeder Zweifel ausgeschlossen erschien^ Und ob¬gleich man seine Leiche n.icht gefunden hatte , wurde er , ausGrund jener Aussage seitens eines seiner KviegskameraLen«in der VerluHliste als „ gesalbeu " axrgeMr ^.
Donnerstag , den 25 . November 1915. Flrnsbruüer Rachrichtert Nr . 595 . Seite 9.
der urdrollige Schwaelk „Die -panische Fliege"in Szene, und zwar ist dies die letzte Auffüh¬rung des überaus lustigen Werkes.
Musik.(Der Liederabend Anton Tausche .)
Die Nachfrage nach d:it Sitzen für das heute Don¬nerstag den 25. November 8 Uhr abends imMusikvereinssaale unter dem Prot ktora e IhrerExzellenz der Frau General Michaeline Danktstattfindende Konzert ist eine überaus erfreulicheund rege. In der von der MusikalienhandlungI . Groß wiederum unentgeltlich übernommenenVorverkaufsstellefind bereits fast alle Platze fürdiesen künstlerischbedeutungsvollen Liederabenddes Wiener Konzertbaritons Anton Tausche unddes Leipziger Konzertpianisten Alfred Wasser¬mann, bekanntlich eines gebürtigen Hallers undSchülers Pembaur 's, vergriffen. Sowohl die zuerwartenden Kunstgenüsse, als auch der Zweck derVeranstaltung — der Reinertrag wird sür Weih¬nachtsgaben für unsere Tiroler Grenzwacht ver¬wendet— dürsten zu diesem(voraussichtlich großenErfolg wohl gleichmäßig beigetragen haben. Wirmachen besonders aufmerksam, daß das Konzertnicht im Stadtsaal , sondern im M u si kv er e i n §-saale abgehalten wird. Der Kartenvorverkaufin der Musikalienhandlung Johann Groß wirdum 6 Uhr geschlossen. Abendkasse ab halb 8 Uhroffen
Die dritte Kriegsanleihe.Beim Wiener Bank - Verein betragen
die Zeichnungsanmeldungen auf die 3. österrri-chische Kriegsanleihe 471,000.090 K, ferner aufdie 8. ungarische Kriegsanleihe 86,000.000 K, sodaß sich bei diesem Institute das gesamte Zeich¬nungsergebnis auf die dritten KriegsanleihenOesterreichs und Ungarns auf .557,000.000 K ge¬genüber 305,000.000 K auf die zweiten Kriegs¬anleihen Oesterreichs-Ungarns und 215.000.000Kronen auf die ersten Kriegsanleihen Oesterreichsund Ungarns beläuft. Insgesamt wurden alsobei dem Wiener Bankverein auf die drei Lbriegs-anleihen beider Reichshälften 1.077 MillionenKronen gezeichnet.
Zolloffizial Karl P r r che r in Küssen hat beider 3. Kriegsanleihe wieder 2000 Kr. gezeichnet.
Bei der Stadtsparkassa Kitzbühel wurden fürdie zweite Kriegsanleihe gezeichnet von Ein¬legern 27.000 Kronen und auf laufende Rechnungbei anderen Geldinstituten angewiesen70.000 Kr.Für die dritte Kriegsanleihe wurden bei der¬selben gezeichnet von Einlegern 116.000 Kronen,auf laufende Rechnung bei anderen Geldinstitutenangewiesen 40.000 Kronen.
Zur Lebensmittel -Frage.Tie Approvisionierungskommission des Kur¬
ortes Meran hielt unter dem Vorsitz des Meraner Bürgermeisters Gemaßmer eine Sitzung ab,welcher auch Baron Gudenus als Vertreter derpolitischen Behörde beiwohnte. Ttzr Vorsitzendeerstattete einen eingehendenBericht über die am18. d. M . in Innsbruck abgehaltene Sit - 'zung der Landesapprovisionierung. Aus den be¬züglichen Berichten war zu ersehen, daß die Ge¬fahr bestehe, daß infolge der verzögerten Trusch-arbeiten eine Unterbindung der M HAnfuhr ein-treten könnte. Es würde in diesem Falle Tirolvielleicht eine kurze Zeit ohne Zuschub an Brot-oder Kochmehl sein. Tie Bevölkerung des Kur¬ortes wird aufmerksam gemacht, daß jedoch. Erd¬äpfel in genügender Menre vorhanden sind, und !für die obige Zeit die .Mehlprodukte cr>!;eu müs¬sen. Jedenfalls wird die Bevölkerung ersucht,schon jetzt mit den Mrh .'Vorräten möglichst Haus¬halten zu wollen. 58 Waggons Erdäpfel aus
Böhmen und Mähren sind bereits auf dem Wegenach Meran und werden zu 13 Heller für dasKilogramm abgegeben. Die Einwohner des Kur¬ortes Meran werden ersucht,- die für den Haus¬halt notwendigen Erdäpfelmengen bei sich einzu¬kellern. Tie Kommission befaßte sich dann aus¬führlich mit der Milchfrage und beschloß, andie Bezirkshauvtmannschastdas Ersuchen zu ste¬ten, eine Versammlung, an welcher sowohl dieMilchproduzenten als auch die Konsumenten teil-nchmen sollen, zur Klärung der Frage einzuberu¬fen. Ferner wurde beschlossen, schon in der näch¬sten Zeit Fettkarten einzusühr-en, welche denzur Ausgabe gelangenden Brotkar .en angehängtwerden. Was das Heizmaterial anbelangt,so wurden 10 Waggon Briketts bereits ange¬kauft: ebensoHolz aus Neurateis, und wird mitdessen Verkauf in acht Tagen begonnen werden.
Die k. k. BezirkshauptmannschastBozen rich¬tete an alle Gemeinden und -Gendarmeriepostenihres Bezirkes das folgende Rundschreiben: UeberAnregung der Bezirkshauptmannschastzur Hint¬an h al ?ung v on Prei str eib erei teilte dasLandesverteidigungskommandomit, daß es bereitsaus eigenem Antriebe einen Befehl verlautbarthabe, der allen Militärpersonen den Ankauf vonBedarfsartikeln zu höheren als den behördlich fest¬gesetzten Höchstpreisen unter Androhung von Stra¬fen neuerlich verbot. Tja ich jede zur KenntnisgelangendeUebertretung zur Anzeige des genann¬ten Kommandos bringen werde, ersuche ich, mirden Namen und die Adresse der einkaufendenMilitärpersonen, falls selbe zu höheren Preisenkaufen, mitteilen zu wollen. Ter Statthalterei¬rat : Haymerle.
Wie wir erfahren, stehen in der- Schweizüber 600 Waggon mit L e b e n s m i t t e l n,besonders Reis, znm Abrollen nach Oesterreichbereit. Es ist nur noch die Bewilligung derKompensationsforderungen der Schweiz abzu¬warten, bann steht der Einfuhr nichts mehr imWege. Die Schweiz fordert als Kompensation1000 Waggon Zucker.
Zn Kriegsgefangenschaft.Ans Kirsanovo Gouvernement Tombasch
schrieb Johann Tomasi, daß er dort mit ' EmilTurrini, Josef Gianni und Vigil Periniaus Arco gefangen sei. — Johann Zanin vonPrimör kam, bei einem Bajonetlkampfe verwun¬det, ebenfalls in russische Gefangenschaft.
T«er in Bozen stationiert gewesene Feldkuratund Divisionspfarrer Andreas Fronta hat einevom 12. Oktober 1915 datierte Karte gesendet,in der er mitteilt, daß er nach überstandenenschweren Krankheiten (Typhus, Skorput, akuteGastritis ) jetzt in Krasnovodsk am KaspischenMeere in Asten als Kriegsgefangener interniertist-
Tot geglaubt.Der im Herbste d. I . amtlich gemeldete Tod
des. Paul Folie aus Unterram , für welchenbereits die Sterbegottesdienste abgehalten wur¬den, ist zur Freude der Angehörigen falsch. Wie-
!derum amtlich gelangte hieher, daß Paul Folie in‘ russische Gefangenschaftgeriet und sich dort ge¬sund befinde.
Vermißt ?.Guido Carpentari, Unterjäger im 1. Tir.
Kaiserj.-R g., 10. Komp' , Feldpost Nr . 98 undAttilio Carpentari, Gefreiter im 54. Jn-
, fanterie-Reg., 3. Komp., 1. Zug, Feldpost 72,aus VielgereuLh, Bezirk Rovereto, Südtirol , sind:Guido seit 7. September 1914 und Attilio seit3. September 1915 vermißt. Kameraden werdengebeten, über deren Verbleib Nachricht zu geben
an deren Bruder Franz Carpentari , k. k. Gen¬darmerie-Wachtmeister tzalbbrigade 50/5 b, Feld¬post 215.
Wer über den. Verbleib des Alois Ried-mann, Landesschützeim 3. Regiment, 1. Baon,2. Kompagnie, Feldpost 207, welcher seit 26.Dezember 1914 vermißt ist, Mitteilungen machenkann, wird herzlichst- gebeten, selbe an dessenGattin Julie Riedmann, Innsbruck , HöttingerauNr . 45, gelangen zu lassen.
Francesco Brida aus Tres im Nonstale,beim II . Landessch.-Neg., 2. Bat ., 5. Komp.,wird seit 2. April in der Bukowina vermißt.Kriegskameradenwerden freundlichst ersucht, even¬tuelle Nachrichten an feine trostlose Frau AmaliaBrida in Tres , Nonstal , Südtirol , gelangenzu lassen. Spesen werden v rgütet.
Emgesendet.Die Kohlenfrage.
Zu dieser Frage wird uns geschrie¬ben: Bezugnehmend auf das Ginge sendet inNr . 591 vom. 23. >d. M. Ihres Blattes , betref¬fend die Holz- und K'ohlennot ersuche ich nurdie Notwendigkeit der Bestellung von Aufsichts-organen bei der Kohlenlieferuna zu beweisen, feitgende Beispiele zu veröffentlichen: Eine hiesigeGeschäftsfirma, der Name ist der Redaktion be¬kannt, bezog am 28. Oktober von einer hiesi¬gen Kohlenhandlung 2 Säcke Koks und 2 SäckeKohlen zum bekannten Gewichte von 50 Kilogr.Die Kohlen ergaben beim Nachwiegen ein Ge¬wicht von Brutto 93 Kilogr., der Koks aberwog nur 73 Kilogr. Bei der sofort erfolgtentelephonischen Vorstellung wurde die Sache nachAnwendung von Ausreden vom Kohlenhändlergeordnet. Zwei Angestellte der obigen Firmahaben auch zur selben Zeit vom selben Kohlen¬händler Kohlen bezogen. Beim Nachwiegen dernoch ungebrauchten, bezw. unausgeleerten Menge,ergab sich bei vier Säcken einer dieser Parteien -eine Gesamtdifferenz von Netto 40 Kilogr., undebenfalls bei vier Säcken der zweiten Parteieine solche von 50 Kilogr. Die übrigen be¬zogenen Kohlen konnten, da sie schon ausge-schüttet waren, nicht nachgewogen werden. Dasmacht, rund gerechnet, einen Gewichts abgang vonüber 20 Prozent . Ein bischen zu viel für diejetzige Zeit ! Zum Schlüsse möchte ich noch be¬merken, daß der Fall frei der Behörde angezeigtwurde, bis heute jedoch ohne Erledigung ge¬blieben ist.
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Veremsnachrichten.(Akad . H istorikerklub .l Heute Donnerstag
Schlag halb 9 Uhr abends Versammlung beim „Bi -.r-wastl" . Referat des H. B- A. Svarber über „Länder¬kunde der österr. Alpen" von Krebs.
(D- u. Oe . Alpenverein, Zweig Innsbruck .)Heute keine Büchereistunde.
(Alldeutscher W ä h ! e r v e r e i n>) Heute umhalb 9 Uhr abends Zusammenkunft im Gasthof Kred.
(Verein der Deutschen aus Böhmen irInnsbruck .) Heute Vereinsabend im Gasthof „NeuePost". _
Briefkasten.„Grillparzerstraße " . Bei aller Berücksichti-
g-ung Ihres bedauerlichen Falles wird doch nichtsanderes übrig, bleiben, als unter besonderem Hin¬weis dauf Ihre Verhältnisse doch noch einmal beimMagistrat vorzusprechen, um städtische Milch zu er¬halten.
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bei Bmstkrankheiten .Keuchhusten,Asthma , Influenza.» Wer so/ / S/ro/in nehmen ?1. Jedermann,der an länger andauerndem Husten leidet . 3. Asthmatiker .die durch Sirolin wesentlich
Oenn es ist besser Krankheiteh verhüten,als solche heilen . erleichtert werden.2 . Personen mir chronischen ßronchial - Katarrhen , die 4,Skrofulöse Kinder,bei denen Sirolin von gün.
mittels Sirolin geheilt werden . srigem Erfolg auf das Allgemeinbefinden ist.
f ?
Gerte 10. Nr. 505- JnnsbrttSer NachrrHLerr Donnerstag, den 25. Nov-eMier 1915.
Im .KleinenAnzeiger"kennenAnnoncenmitund ohneAdresseerscheinennnd wird Auskunftan den Anschängerafelnsowie in unsererDer-walkuna. Erkerstr. 7, unentgeMtchn.undlichodergegenEinsendungdes Rückportosbrieflicherteitt.
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über alle Anzeigen (mitAusnahme der Chiffrebrieseiwerden von unserer Verwal¬
tung mündlich kostenlos, schriftlich gegen Bei'läge des Nückvortos erteilt.
Daselbst werden auchChiffrebriefeentgegen-genommenund nur gegen Vorweisung'desJnseratenscheines ausgcfolqt. Eine Haftungfür etwa beigeschlossene Dokumente re. wirdnicht übernommen, Original-Dokumente:c.sind den Chiffrebriesendaher stets in Formvon Abschriften beizuschließen.Verwaltung der „Innsbrucker Nach¬
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Donnerstag , den 25. November I91ö. Innsbrucker Rachrichte« Nr . 595. Seite 11.
Tiefgebeugt geben wir die Tranernachricht von dem Hinscheidenunseres herzensguten, lieben, treubejorgtenGatten, Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders. Schwagers. Onkels, des Herrn
Obsrrevident i. P . der k. k. Staatsbahnen
welchen der liebe Gott nach langem schweren, mit größter Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den heil. Sterbsakra'menten im 73. Lebensjahre ruhig entschlafen ließ.
Tie Beerdigungdes lieben Dahingesch ebenen findet Freitag den 26. November um 4 Uhr nachmittags vonder Leichenkapelle des Wiltener Friedhoies aus in die e-gene Familiengruft statt.
Die heil. Seele messen werden am Samstag den 27. November um halb 8 Uhr früh in der WiltenerPfarrkirche gelesen.
Innsbruck, den 2ck Norember 1915.In tiefster Trauer:
Katharina Schönherr geb. WalserFrau; Mayr , Mag.-Rechnungsrat Qlga Mayr geb. SchönherrVerwalter des städt. Krankenhauses als Tochter
als Schwiegersohn Arthur Schönherr , Revident der k. f. StaatsbahnenMathilde Schönherr geb. Pu gl Oskar Schönherr, Revident derk. k. priv. Süd bahnKathi Schön berr geb. PaLfitlger Anton Schönherr, Adjunkt derk. k. Staatsbahnen
als Schwiegertöchter als Söhne
11462
Rudolf Müller , Leichonbestattungs-Anstall „Humanität ", Heiliggeistr. 6.
rL? Der erste Jahres-^ Gottesdienst für den ge-[ . J sallenen Krieger 11417
Gabriel SuenBrauführer
findet Freitag den 26. Novemberum halb 8 Uhr früh in derPfarrkirche zu St .Nikolaus statt.
DanksagungFür die bew-esene Teilnahme an dein schm rzlichen Verluste und die zahlreiche Beteiligung
am Leichenbegängnisse unserer leben G ttm, Mutter, Schwester und Tante, der wohlgeboruen Frau
sprechen wir aus diesem Wege unseren Freunden und Bekannten unseren tiefgefühltesten Dank aus.In tiefster Trauer die Familien: 11416
Lurger, D'Andrea, Staller , Knottner.
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Todes-Anzeige.Gott hat die Seele unserer über alles geliebten Mutter,
Großmutter, Schwester und Tante, der wohlgebornen Frau
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nach langem Leiden zu sich genommen.Die Beerdigung erfolgt am Donnerstag, den 25. No¬
vember. um 4 Uhr nachmittags von der Wiltener Leichen-kavelle aus auf dem dortigen Friedhof.
Der Seelengottesdienst wird am Samstag den£7. ds.,um i/s8 Uhr früh in der Wiltener Pfarrkirche abgehalten.
Die tieftranernd Hinterbliebenen:Maxeo Mayr , k. u. k. Major,
Karl Mayr , k. u. k. Haüptmann,Anton Mayr , k. k. Bezirks-Inspektor,
Artur Mayr , Miuistenälbeamter,als Söhne.
Marie Mayr , Offiziantin,als Tochter.
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