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„ Differenz, Hierarchie und Geschlecht – Neuordnungen im Verhältnis von Lehre und Forschung am Beispiel der Lehrprofessur“ Romy Hilbrich und Robert Schuster - PowerPoint PPT Presentation
Anzahl Doktorand/innen
Differenz, Hierarchie und Geschlecht
Neuordnungen im Verhltnis von Lehreund Forschung am Beispiel der Lehrprofessur
Romy Hilbrich und Robert Schuster
Projekt: Mnnliche Forschung weibliche Lehre? Konsequenzen der Fderalismusreform fr Personalstruktur und Besoldung am Arbeitsplatz Universitt
Wittenberg, 26. April 2013
1) Einleitung
2) Theorie und Fragestellung
3) Methode und Analyseebenen
4) Ergebnisse
5) Zusammenfassung
Gliederung des Vortrags2
1) EinleitungForschung und Lehre bisher wenig differenziert auf: Rollen- und Organisationsebene Ressourcenebene (Schimank 2001)
Deutsche Universittssystem zunehmend unter Vernderungsdruck (wachsende Studierendenzahlen; Intensivierung der Lehre durch Bologna Reformen etc.)
WR schlgt Mglichkeit zur Differenzbildung auf der Ebene der Professur vor: die Professur mit Schwerpunkt Lehre
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2) Theoretischer Rahmen Differenz: der Systembezge der Organisation Universitt zum Erziehungs- und Wissenschaftssystem
Systemtheorie
Hierarchie: durch Akkumulation von Kapitalien
Feld und Kapitaltheorie
Differenzbildung und Hierarchisierung als Ressource fr die Konstruktion von Geschlecht (Wechselwirkung)
Feministische Professionssoziologie
2) Theoretischer Rahmen Geschlechtersoziologie Differenzbildung und Hierarchisierung von Arbeitsfeldern als Ressource der Konstruktion von Geschlecht < > Geschlecht als Ressource um arbeitsteilige Zustndigkeiten zu organisieren (Sozialkonstruktivismus)
SystemtheorieDifferenz der Systembezge der Organisation Universitt zum Erziehungs- und WissenschaftssystemKeine von der Organisation geleistete Priorisierung/Hierarchisierung der Bereiche Unterschiedlicher Organisationsmodus der Systembezge
Kapital- und Feldtheorie Wissenschaft = Spiel mit spezifischen Regeln und EinstzenHierarchie durch Akkumulation von KapitalienUnterschiede in Wertigkeit und Konvertierbarkeit der Kapitalsorten
2) ForschungsfragenIn welchem Umfang machen die Universitten von der Mglichkeit Gebrauch, Lehrprofessuren einzurichten?
Welche Probleme erzeugt die Differenzierung von Forschung und Lehre fr die jeweiligen Stelleninhaber/innen und welche Bewltigungsstrategien entwickeln diese?
Inwieweit ist die Etablierung von Lehrprofessuren aus gleichstellungspolitischer Perspektive zu problematisieren?
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3) Methoden und Analyseebenen Universittsleitungen (schriftliche Befragung: 24; Leitfadengesttzte Interviews: 10) Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte (Online-Erhebung: Rcklauf: 57%; explorative Interviews: 6) Besetzte Lehrprofessuren (Online Recherche)
Lehrprofessor/inn/en (Berufsbiografische Interviews, 8 ) OrganisationPersonLandeshochschulgesetze und Lehrverpflichtungsverordnungen (Inhaltsanalytische Auswertung)Hochschulpolitische Stellungnahmen (Inhaltsanalytische Auswertung)Organisations-umwelt7
4) Ergebnisse Verbreitung und institutionelle Ausgestaltung der Lehrprofessur
42 Lehrprofessuren an 16 Universitten in 7 Bundeslndern (BW, BY, BE, HH, NI, NW, SH)
W2 als Regelfall
unbefristet und befristet (eine oder mehrere Zwischenevaluationen)
Vorrangig in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften
FchergruppeFachGesamtRechts-, Wirtschafts- und SozialwissenschaftenGeschichte3BWL2Politikwissenschaften2Jura9Sozialwissenschaften1Sozialpdagogik118Sprach- und KulturwissenschaftenRomanistik1Germanistik5Philosophie1Erziehungswiss.2Psychologie1Theologie111Mathematik/NaturwissenschaftenWirtschaftsmathematik3Informatik1Mathematik 37Humanmedizin/GesundheitswissenschaftenMedizin44Kunst, KunstwissenschaftenDigitale Medien / Medienpdagogik22GESAMT42
4) Ergebnisse (Organisation)Skepsis gegenber der Lehrprofessur
Argumentationen: Qualittsverschlechterung der Lehre durch (partielle) Entkopplung von Lehre und Forschung (Humboldt)
Prestigearmut der Lehrprofessur
Gleichstellungspolitisches Risiko
4) Ergebnisse (Organisation)Organisationale Erwartungen an die Lehrprofessur
Lehrqualitt Strategie der qualitativen Verbesserung der Lehre Erwartung: besonderes Engagement in Lehre und Lehrorganisationz.T. korrespondierend mit modifizierten Forschungserwartungen
LehrquantittStrategie der Steigerung der quantitativen Lehrleistung Lehrerwartungen vor allem in Form von SWSTraditionelle Forschungserwartungen
4) Ergebnisse (Person)Motive, Prferenzen und OrientierungenForschungsinteresse (!) als Hauptmotiv fr Besetzung einer Lehrprofessur
Selbstverstndnis als Forscher/innen
Familires Engagement als bedeutsamer Faktor in berufsbiographischen EntscheidungssituationenBeschrnkte rumliche MobilittSicherheit statt riskanter wissenschaftlicher Karrieren
4) Ergebnisse (Person)Probleme und Strategien der Lehrprofessor/inn/en
(1) ZeitbudgetproblemIndividueller Wettbewerbsnachteil im Forschungswettbewerb Sinkende Lehrqualitt
Strategien Stabilisierung der Forschungsorientierung (Arbeitsintensivierung, Rationalisierung der Lehr- und Forschungsorganisation, Vorgezogene Forschungsinvestitionen, Reduktion des Lehrvolumens, Reduktion der Lehrqualitt, Exit)
Reduktion und Modifikation der forschungsbezogenen Selbsterwartungen
4) Ergebnisse (Person)Probleme und Strategien der Lehrprofessor/inn/en
(2) PrestigeproblemGeringere Anerkennung auf Grundlage der Reputationsasymmetrie Lehre-ForschungWeniger offensive Problematisierung durch die Befragten (eine Professur, wie jede andere auch)
Strategien NegierenSelektives Kommunizieren Aufwerten der Stelle Exit
4) Ergebnisse (Person)(3) Gleichstellungspolitisches Risiko der Lehrprofessur Diskursiv: gleichstellungspolitisches Fiasko: Frauen lehren, Mnner forschenEmpirisch: mnnliche Dominanz (29 Mnner, 11 Frauen, 2 Stellen unbesetzt)
Mgliche Erklrungsanstze:Prestigearmut der LP durch Verunsicherung universitrer Stellenstrukturen nivelliertIndividuelle Dispositionen (Forschungs- und Familienorientierung) einflussreicher als biologisches GeschlechtFcher?
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5) ZusammenfassungEtablierung der LehrprofessurAusgeprgte Skepsis und Zurckhaltung der Universitten
Bedeutung der Differenzierung Lehre-Forschung fr die Lehrprofessor/inn/en?Forschungsinteresse als wichtiges Motiv der Stelleninhabenden fr die LehrprofessurIntensiviertes Zeitbudgetproblem durch hhere Lehrverpflichtung als herausragendes ProblemPrestigegeflle als verdecktes Problem
Gleichstellungspolitische Problematisierung der LehrprofessurDiskursiver Entwurf der Lehrprofessur als prestigearm und weiblichFaktisch mnnliche DominanzErklrungshypothesen: vergleichsweise hohe Attraktivitt der Stellespezifische Prferenzen > biologisches Geschlecht
Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit!