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© Landesverband Hessen der Angehörigen Psychisch Kranke Wem gehören die Angehörigen? Wem wollen die Angehörigen gehören? Vielleicht irgendwann sich selbst? Heute gilt nach wie vor: Tagtäglich der ganz normale Wahnsinn!

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Wem gehören die Angehörigen?

Wem wollen die Angehörigen gehören?

Vielleicht irgendwann sich selbst?Heute gilt nach wie vor:

Tagtäglich der ganz normale Wahnsinn!

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Tagtäglich der ganz normale Wahnsinn ...

A. Der Wahnsinn hat Methode

B. Methoden gegen den Wahnsinn

Und dann gehören wir Angehörigen vielleicht irgendwann uns selbst.

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Tagtäglich der ganz normale Wahnsinn ...

Wahnsysteme:

1. Der Wahnsinn des innerfamiliären Dramas

2. Der Wahnsinn von Versorgung und Vernachlässigung

3. Der Wahn-Sinn, den sich einige Professionelle auf den Wahnsinn machen

4. Der sozialrechtlich produzierte Wahnsinn

A: Der Wahnsinn hat Methode B: Methoden gegen den Wahnsinn

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A.: Der Wahnsinn hat Methode ...

1.: Das innerfamiliäre Drama

Psychische Erkrankungen - im sozialen Kontext:Familienangehörige werden zu unbeabsichtigten Mitspielern

Z.B.: in Ambivalenzen verstrickt

Z.B.: zu Polarisierungen verführt

Z.B.: in Wahn involviert

Z.B.: „unter Strom gesetzt“ und einer Dauerbelastung ausgesetzt

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A: Der Wahnsinn hat Methode ...

- Abschied nehmen von Zukunftserwartungen und Wünschen- Familien leiden unter dem unkalkulierbaren Verlauf

- wir müssen Gelassenheit und Gefaßtheit erreichen

: schleichende Verzweifelung, aufkeimenden Kleinmut,Pessimismus, Verzagtheit und Demoralisierung -

trotz aller Rückschläge - positive Erwartungen aufrecht halten

- und die Psychiatrie-Erfahrenen werfen Fragen auf ...

Das erzeugt S

pannungen!

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Die Probleme der Psychiatrie-Erfahrenen ...

In der akuten Psychose-

- alles gerät durcheinander-- die eigene Person wird fremd,- alltägliche Selbstverständlichkeiten und soziale Beziehungen werden erschüttert.

Nach der akuten Psychose -

- alle bisher genannten Spannungen und Probleme, die sie in ihrer sozialen Umgebung - außer den unmittelbaren Krankheitsfolgen selbst - ertragen (verarbeiten?) müssen!

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Die Probleme der Psychiatrie-Erfahrenen ...mit sich selbst:

- die inneren und äußeren Erfahrungen verstehen, einordnen ...

- unentrinnbare Erfahrungen, die das weitere Leben prägen

Im sozialen Kontext von Familie, Psychiatrie und Gemeinde:

„krankheitsuneinsichtig“ sind die, die dies von anderen sagen

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Die Probleme der Psychiatrie-Erfahrenen ...mit ihren Familien

- müssen die Trauer ihrer Familien aushalten

- müssen die Fürsorge ihrer Familien aushalten - oder sich massiv dagegen wehren

Verstrickungen, Spannungen, Belastungen -für alle Beteiligten

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Ein Problem der Psychiatrie-Erfahrenen: sie wissen genau, wer ein hilfreicher Helfer ist

Er traut mir etwas zu

Er ist mir zugewandt, auch über einen langen Zeitraum

Er behandelt mich nicht als Objekt

Er gibt mir die unbedingte Sicherheit, daß ich mich zu jeder Zeit bei ihm melden könnte, wenn es mir schlecht geht

Er entmündigt mich nicht - das wäre für mich das Schlimmste

Er gibt mir einen Vertrauensvorschuß, er traut mir was zu

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Die Probleme der Psychiatrie-Erfahrenen ...Sie wissen genau, wer eine hilfreiche Helferin ist

Sie weiß, daß die Qualität der Beziehung wichtiger istals die verwendeten Verfahren - Medikament, Psychotherapie, ...

Sie informiert mich auch über die Wirkungen und Nebenwirkungen der Beziehung zu ihr

Sie sucht zu mir auch in alltäglichen Situationen Kontakt:Kochen, Disco, ...

Wenn Zwangsmaßnahmen und Gewalt gegen mich erforderlichwerden, pocht sie auf einen verantwortungsvollen Umgang damit

Qualitätssiegel

Menschlichkeit

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Wir Angehörigen wissen um diese notwendigen „Helferqualitäten“ –

nur zu häufig verstoßen wir aufgrund derVerstrickungen und Belastungengegen diese „Qualitätsmerkmale“

und machen uns dann noch ein schlechtes Gewissen

um so mehr fordern wir dieseQualitäten von den Mitarbeiterinnen

Mitarbeitern ein!

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A.: Der Wahnsinn hat Methode ...

2.: Der Wahnsinn von Versorgung und Vernachlässigung

Z.B.: unkoordinierte Aufgabenerfüllung

Z.B.: Einige bieten das Gleiche an, Anderes wird vernachlässigt

Z.B.: Übergänge müssen häufig selbst gesucht werden, Prinzip Zufall

Geborgen in der Einrichtung -

Verloren in der Gemeinde

Wären da nicht noch die Familien!!

Z.B. nur „amputierte Leistungen“ durch die niedergelassenen Psychiaterinnen und Psychiater

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Die Familien sind der größte, preiswerteste und flexibelste Einrichtungstyp.

Sie halten im schnellen, personenorientierten Wechsel unterschiedliche Hilfen vor:

vollstationäre soziotherapeutische teilstationäre ambulant-stützende

A: Der Wahnsinn hat Methode ...

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Das muß sich ändern -

mit Methoden gegen den Wahnsinn!

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A.: Der Wahnsinn hat Methode ...

3.: Die Verdoppelung des Wahnsinns:Der Wahn-Sinn, den sich einige Professionelle auf das innerfamiliäre und das Versorgungs-Drama machen

Z.B.: das seelisch belastende innerfamiliäre Drama führt zwingend zu Irritierungen, Unsicherheiten, Selbstzweifeln ... bei Angehörigen

Z.B.: der Wahnsinn von Versorgung und Vernachlässigung führt zu hohen psycho-sozialen und materiellen Belastungen

Z.B.: Mischung aus Unsicherheit und Wut: spannungsreich hartnäckig

1.: Mitverursacher der Krankheit

2.: High-expressed-emotions-Familie

Bestätigt 1 und 2 - Beschäftigung mit Datenschutz

Wissenschaftlich

verbrämtesMißverstehen

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Die Bilder des Gemeinwesens sind geprägt von Theorien und Mustern vergangener Epochen:

- schizophrenogene Mutter- Folge einer Versündigung- Medikamente machen krank

- die Psychiatrie macht krank

nur gefährliche Psychopathen versteckt man!

A: Der Wahnsinn hat Methode ...

- psychisch kranke Menschen sind gefährlich

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Menschen mit psychischen Erkrankungen und ihre Familien teilen diese Bilder!

Selbstverständlichkeiten,alltägliche Urteile,

Alltagshandeln

A: Der Wahnsinn hat Methode ...

Die Folgen der Bilder führen zu einer weiteren Eskalation

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bleibt als Problem :

die Bilder des Gemeinwesens von psychisch kranken Menschen und von Psychiatrie

Stigmatisierung und Diskriminierung

Mit sich, dem Erkrankten und der Psychiatrie im Reinen -

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Drei Geschichten …

• In der Vorbereitungsrunde eines Selbsthilfetages ...

• Im Flugzeug zwischen Afrika und Frankfurt ...

• Im Lions-Club ...

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Alltägliche Bedeutungen

Stigmaspezifische

Bedeutungen

Ich habe einen psychisch kranken Angehörigen

Ihr Angehöriger ist -unverstehbar,fremd und unnahmbar, kommt zu nahe,unberechenbar,stört öffentliche Ordnung,mißachtet gesellschaftliche Normen,gefährlich,macht Angst,der Umgang ist ansteckend

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Das Problem, die Information zu steuern:Eröffenen oder Nicht-Eröffnen,

Sagen oder Nicht-Sagen,Rauslassen oder Nicht-Rauslassen,

Lügen oder Nicht-Lügen -wem, wie, wann und wo?

Einige interaktiven Spannungen können gelöst werden,

aber die meisten können nur verstanden - und müssen ausgehalten werden!

Nach Goffman:

Für Angehörige und Psychiatrie-Erfahrene:

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

1.: zur Entschärfung des innerfamiliären Dramas:

Z.B. Unterstützung beim Verstehen, was da mit uns geschieht

Z.B. Schutz und Hilfe in Prozessen, die uns zu zerreißen drohen

Z.B. alltagspraktische Unterstützung

Erkennen, Akzeptieren und Beantworten eineseigenständigen Hilfebedarfes von Angehörigen

qualitativherausragende

Region

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

1.: Zur Entschärfung des innerfamiliären Dramas:

Z.B. Unterstützung beim Verstehen, was da mit uns geschiehtZ.B. Schutz und Hilfe in Prozessen, die uns zu zerreißen drohen

Z.B. alltagspraktische Unterstützung, auch in Krisenzeiten

Professionelle kennen ausreichend wirksame Methoden - es fehlt daran, sie ausreichend anzubieten

Wir Angehörigen haben gelernt, dies selbst in unseren Gruppen zu bearbeiten

Wie wäre es damit: ....

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B: Methoden gegen den Wahnsinn ...

Ein Beispiel aus dem

Familienlebenmit einem

„hilfeuneinsichtigen“Menschen

1. Zur Entschärfung des innerfamiliären Dramas

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© Landesverband Hessen der Angehörigen Psychisch Kranker e.v.Prof. Dr. Reinhard Peukert, Landesverband Hessen

Ein regionaler ambulanter Dienst ...

- sie ist kontinuierlich verfügbar,- ist in der Wohnung unaufdringlich-ansprechbereit, und erwartungsfrei anwesend,- sie ist jederzeit zu Rat und Tat bereit

der schickt eine Mitarbeiterin in die Wohnung

- steht ohne Zeitdruck den Angehörigen zur Verfügung,

„Familiengast“

- und sie verdünnisiert sich, wenn es an der Zeit ist. (mit Gästen ist es wie mit Fischen: Frisch sind sie willkommen, nach einigen Tagen beginnen sie unangenehm zu riechen)

- bleibt in der Wohnung, die Angehörigen können gehen;

B: Methoden gegen den Wahnsinn ...

1.: Zur Entschärfung des innerfamiliären Dramas

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B: Methoden gegen den Wahnsinn ...

2.: Gegen die Gleichzeitigkeit von Versorgung und Vernachlässigung:

- Integration der Dienste und Einrichtungen, die die psychosoziale Basisversorgung in der Gemeinde leisten, in einem „psychosozialen Zentrum“ (PSZ)

- Regionale Versorgungsverpflichtung für Alle

- Verbindliche Kooperation des PSZ mit niedergelassenen Psychiatern, Tagesklinik und psychiatrischer Abteilung (Klinik) als „Gemeindepsychiatrischer Verbund“

- Integration von Diensten zu einem regionalen ambulanten Dienst

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Integration von Dienstenzu einem flexiblen, regional zuständigen ambulanten Dienst.

Institutsambulanzen (Krankenkassen)

Sozialpsychiatrische Dienste (kommunal und aus Landeszuschüssen)

Niedergelassene Psychiater (Krankenk.)

Soziotherapie (Krankenkassen)

häusliche Krankenpflege (Krankenkassen)

ambulant tätige Klinik (Krankenkassen)

B: Methoden gegen den Wahnsinn ...

Die Basis eines solchen Dienstes ist vorhanden!

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B: Methoden gegen den Wahnsinn der Gleichzeitigkeit von Versorgung und Vernachlässigung:

- erklärt sich für alle psychiatrischen Bedarfssituationen verantwortlich

- verweist niemals auf die Zuständigkeit Anderer

- unabhängig vom konkreten Anlaß: er läßt sich ein, geht in die Situation hinein, stellt sich zur Verfügung (z.B. Familiengast)

Voraussetzung: Integration der bestehenden Dienste,Zusammenfassung der Kompetenzen und finanziellen Ressourcen

Ein ambulanter, regional zuständiger Dienst

- übernimmt die Krisenfunktionqualitativ

herausragendeRegion

qualitativherausragende

Versorgung

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Angehörige wissen, was das Alltagsleben mit den Patienten/Klienten erleichtern könnte;andernfalls ertönt der Ruf nach „starken Strukturen“; besser ist

„ein starker Einsatz in schwachen Strukturen“ (Welschehold, München)

B. Methoden gegen den Wahn-Sinn...

- Irritierungen, Unsicherheiten, „Verrücktheiten“ - als schmerzlichen Zustand erkennen

- als Profi mit und von den Angehörigen lernen: Pflichtteilnahme an Psychoseseminaren für alle Berufsgruppen

- aktives Einbeziehen der Angehörigen in die Hilfeplanung

3.: Gegen den Wahnsinn des Wahn-Sinns

- Angehörigenvisiten in den Kliniken – und der Gemeinde

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

Halt!

Schweigepflicht !!!

Warum?

3.: Gegen den Wahnsinn des Wahn-Sinns

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

Kommen sie her!

Gemeinsame Planung

qualitativherausragende

Versorgung

qualitativherausragende

Versorgung

qualitativherausragende

Versorgung

3.: Gegen den Wahnsinn des Wahn-Sinns

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

Der 1. Effekt bisher angesprochener Methoden:

Aspekte, die „anti-therapeutisch“ wirkende Spannungen in den Familien hervorrufen, werden erkannt und bearbeitet

Damit erhalten die Familien die Möglichkeit,zu Ruhe, Gelassenheit, Geduld und Beharrlichkeit

zurückzukehren -

und ihre ureigenste „therapeutische Wirksamkeit“ zu entfalten,

Rückkehr zu einem normaleren Miteinander.

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

nicht gegen, sondern mit dem familiären Millieu arbeiten

sich gemeinsam auf die Bedürfnisse der Patienten einlassen

zulassen, dass sich die Einstellungen aller - auch der Profis - ändern

im Mittelpunkt steht die Veränderung des innerfamiliären Krankheits- geschehens und nicht die Bewertung personenbezogener oder familiärer

Verhaltensmuster

Angehörige werden Bündnispartner

Der 2. Effekt bisher angesprochener Methoden:

Angehörige werden ernsthaft einbezogenund nehmen dies auch wahr

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angemessene rechtzeitige problemlos zugängliche flexibel verfügbare in der Intensität variablesozialpsychiatrische Hilfe im Lebensumfeld

Ein erstklassiges A-typisches Medikament

Das sozialpsychiatrische Team

des einen ambulanten Dienstesmit der Rolle des

Familiengastes

B: Methoden gegen den Wahnsinn

Der 3. Effekt bisher angesprochener Methoden:

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Tagtäglich der ganz normale Wahnsinn ...

Wahnsysteme:

1. Der Wahnsinn des innerfamiliären Dramas

2. Der Wahnsinn von Versorgung und Vernachlässigung

3. Der Wahn-Sinn, den sich einige Professionelle auf den Wahnsinn machen

4. Der sozialrechtlich produzierte Wahnsinn

A: Der Wahnsinn hat Methode B: Methoden gegen den Wahnsinn

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A: Der Wahnsinn hat Methode ...

Der sozialrechtlich produzierte Wahnsinn

- keine Kooperation der Leistungsträger

- Statt dessen: Versuch, dem jeweils Anderen die Kostenpflicht zuzuschieben

- wesentliche Hilfen finanziert nur die Sozialhilfe: Angehörige werden finanziell herangezogen!

- ein krasses Mißverhältnis in der Verfügbarkeit der Hilfen

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ein krasses Mißverhältnis in der Verfügbarkeit von Hilfen

500

400

1.8001.200

3.000

8.000

900

300

Betreutes Wohnen

Tagesstätte

Werkstatt

WohnheimKontakt und Beratung

Niedergelassener Facharzt

Tagesklinik

Psychiatrische Klinik

wesentliche Hilfen sind falsch finanziert :

ggf. Heranziehung der Familienangehörigen!

Der Effekt:

Eine Verstärkung der familiä

ren Belastung

Der Angehörige gehört s

ich nicht selbst

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

3.: Gegen den sozialrechtlich produzierte Wahnsinn:

Mein Vorschlag:

Traumtherapie

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B: Methoden gegen den Wahnsinn

3.: gegen den sozialrechtlich produzierte Wahnsinn: Traumtherapie

- Vorgaben des SGB IX werden regional positiv umgesetzt:

- überall gibt es Hilfeplanungskonferenzen unter Beteiligung aller Leistungsträger (Krankenkasse, Rentenvers., Sozialhilfeträger ...

- in den Konferenzen werden unter Einbeziehung der Angehörigen alle erforderlichen Hilfen besprochen

- und ihre Finanzierung verbindlich entschieden

- ohne den Angehörigen Kosten und Belastungen aufzubürden!!

Aus Angehörigensicht: noch immer Traumtherapie -

aber:

Seien wir realistisch, erträumen wir das Unmögliche

qualitativherausragende

Versorgung

qualitativherausragende

Versorgung

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Versorgung

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Versorgung

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Wem gehören die Angehörigen?

- und ihre Finanzierung verbindlich entschiedenqualitativ

herausragendeVersorgung

qualitativherausragende

Versorgung

qualitativherausragende

Versorgung

qualitativherausragende

Versorgung

In den Regionen mit diesen vier Qualitätssiegelngehören sie sich endlich selbst – und können ihre ureigenste therapeutische Potenzentfalten:Sie könnten als Eltern, Onkel, Tanten, Geschwister oderKinder alltäglichen familiären Kontakt und Nähebieten, in den kleinen Dingen des Lebens hilfreich sein,und hätten keine Angst mehr, was aus ihrem krankenAngehörigen wird, wenn sie mal nicht mehr sind.

Nicht länger Ausfallbürge sein,sondern auf unbedingte Verlässlichkeit vertrauen können!

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Aber auch wir erleben schmerzlich,dass nicht Alles machbar ist –

trotz engagierter Bemühungen …

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Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!