MITTWOCH, 25. MAI 2016 Regionale Wirtschaft 5

Woche Wissenschaft und Jugend: Jetzt anmeldenGöttingen. Anmeldungen für die „Göttinger Woche Wissenschaft & Jugend“ (13. bis 17. Juni) sind noch möglich. Veranstalter aus

Natur-, Geistes- und Sozialwis-senschaften erwarten in Work-shops, Führungen und Vorträ-gen ihr junges Publikum. ski

kk Der Programmflyer liegt in Schulen aus, ist im Neuen Rat-haus sowie als Download erhält-lich: www.goettinger-woche.de.

Wichtiger Impuls für das Quartier

Neubau des Goethe-Instituts an der Güterbahnhofstraße vorgestellt

Göttingen. Das Göttinger Goe-the-Institut zieht in einen Neubau an der Güterbahn-hofstraße. Das knapp 6,3 Mil-lionen Euro teure Gebäude wird von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Göttin-gen (GWG) gebaut und zum Teil an das Institut vermietet. Wenn alles glatt läuft, kann das Institut 2017 einziehen.

„Das Goethe-Institut passt zu Göttingen wie das Gänselie-sel, wir wollen beide hier nicht missen“, sagte Oberbürgermeis-ter Rolf-Georg Köhler (SPD) am Freitag. Gemeinsam mit Goe-the-Instituts-Chefin Ulrike Hof-mann-Steinmetz, GWG-Che-fin Ursula Haufe und Vertre-tern des Aufsichtsrats der GWG stellte er die Pläne vor. Mit dem Neubau habe man einen wichti-gen Impuls gesetzt, „das Quar-tier bekommt ein ganz neu-es Gesicht“, so Haufe. Der Neu-bau, der nördlich des Restau-rants Amavi entstehen soll, sei einstimmig im Aufsichtsrat be-schlossen worden. Der Bereich Güterbahnhofstraße, den die Göttinger früher eher gemie-den hätten, werde nun zu einem modernen „urbanen Standort“. Haufe sieht dort weiteres Ent-wicklungspotenzial, Vorbild sei die Heidelberger Bahnstadt.

Hofmann-Steinmetz erklär-te, dass die Unterstützung von Stadtverwaltung und GWG für das Institut in Göttingen „über-lebenswichtig“ gewesen sei. Da sich das Institut selbst finanzie-ren müsse, brauche man Rah-menbedingungen, die zu finan-zieren sind. Nun sei die Zukunft in Göttingen für die nächsten

Jahre gesichert. Das sei zuvor keineswegs sicher gewesen. „Ich hoffe, dass die Bagger nun bald rollen und wir 2017 im Neubau Weihnachten feiern können“, so die Instituts-Leiterin.

Die Nähe zum Bahnhof, zur Universität und zur Innenstadt, da waren sich die Verantwortli-chen einig, sei ideal. Zumal am gegenüberliegenden Bartholo-mäusbogen die Gästezimmer für die Goethe-Instituts-Schüler entstehen. Hofmann-Steinmetz: „Wir glauben an dieses Quar-tier.“ Auch wenn sie schon ge-fragt worden sei, warum sie aus-gerechnet „in die Bronx“ zie-he. Sie sprach von einem „Um-zug in zwei Schritten“, denn die

Gästezimmer sollen bereits 2016 genutzt werden, die Lehrräume dann nach Fertigstellung des Neubaus.

In das Gebäude, das das Büro „archConcept“ des Göttinger Architekten Stefan Meyfahrth entworfen hat, sollen neben dem Goethe-Institut als Mieter auch ein IT-Unternehmen und ein Gesundheits-Dienstleister einziehen. Rolf-Georg Köhler rechnet mit einer reinen Bau-zeit von einem Jahr. Laut Hau-fe sollen die Ausschreibungen jetzt zügig auf den Weg gebracht werden. Das Projekt, so Köhler, ist auch ein Zeichen dafür, „wie wichtig das Goethe-Institut für Göttingen ist“. bib

So soll der geplante Neubau aussehen. FOTO: ARCHCONCEPT

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MITTWOCH, 25. MAI 20166 Regionale Wirtschaft

Göttingen. Zum zweiten Mal hat der Deutsche Saunabund die Saunaanlage im Göttinger Badeparadies mit dem Qua-litätssiegel „Premium“ aus-gezeichnet. Damit gehört sie zu den 127 besten öffentlichen Anlagen in Deutschland mit Zertifikat.

Mit seiner Auszeichnung lie-ge Göttingen „einsam an der Spitze“, kommentierte der Ge-schäftsführer des Deutschen Saunabundes, Rolf-Andreas Pieper, am Mittwoch das Pre-

mium-Zertifikat. Etwa 40 Kri-terien müssten erfüllt werden, um bestehen zu können – er-mittelt von unabhängigen Ex-perten. Göttingen punkte un-ter anderem mit mehreren ver-schieden temperierten Saunen, einem „außerordentlich kom-petenten Team“, gesundheitsori-entierten Aufgüssen, einer re-gelmäßig kontrollierten hohen Wasserqualität und hohen Hy-gieneansprüchen.

2150 öffentliche Saunabetrie-be gebe es in Deutschland, so Pieper. 154 davon hätten bisher

eine Zertifizierung beantragt, 127 mit Erfolg. Von 88 Premi-um-Saunen kämen zwölf aus Niedersachsen – „mit der Eis-wiese an der Spitze“.

Und das zum zweiten Mal. Bereits vor drei Jahren wurde die Göttinger Saunalandschaft als Premium-Sauna zertifiziert. Dieses Label darf sie jetzt wei-tere drei Jahre führen. Hoch zu kommen sei leichter, als 18 Jahre lang ein hohes Niveau und im-mer zufriedene Besucher zu hal-ten, sagte Göttingens Oberbür-germeister Rolf-Georg Köhler

(SPD). „Dahinter steckt sehr viel Arbeit.“ Das sei „nicht selbst-verständlich“, zeichne aber gera-de das Göttinger Badeparadies-Team aus.

Auch der Geschäftsführer der Göttinger Sport und Freizeit GmbH, Alexander Frey, wertete die „Re-Zertifizierung“ als Be-lohnung und Anerkennung für die Badeparadies-Mitarbeiter – und „als Orientierung für die Gäste“ aus Göttingen und der Umgebung. Das sind nach sei-nen Angaben im Schnitt 100 000 Besucher jährlich. us

Premium-Qualität bestätigtBadeparadies: Sauna eine der besten deutschen Anlagen / Spitze in Niedersachsen

Wohlfühlen im Paradies: Saunalandschaft an der Eiswiese. FOTO: GOESF

Duderstadt. Schleppende Di-gitalisierung, Lücken in der In-frastruktur, Fachkräftemangel und nicht gesicherte Nachfol-ge sorgen besonders in Firmen im ländlichen Raum für exis-tenzielle Probleme. Wie sie sich besser aufstellen können, disku-tierten Experten aus Politik und Wirtschaft vor etwa 200 Vertre-tern kleiner und mittelständi-scher Unternehmen am Otto-bock-Standort in Duderstadt.

„Durch Digitalisierung fal-len Grenzen weg. Unternehmen sollten keine Angst davor ha-ben und zu Innovationen bereit sein“, sagte der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). Mitarbeiterzufriedenheit fördere die Motivation, mein-te Carsten Hochwald, Personal-chef bei Ottobock. Zum Beispiel sollten Umfragen bei Mitarbei-tern als Input für die Firma ge-nutzt werden.

Prof. Dr. Nick Lin-Hi (Uni-versität Vechta) betonte, sozia-le Unternehmensverantwortung „beeinflusst die Leistungsbereit-schaft der Mitarbeiter“. Mit ei-ner positiven Unternehmens-kultur könnten auch motivierte Fachkräfte gewonnen werden. Dr. Sabine Johannsen, Vorstand der Investitions- und Förder-bank Niedersachsen (NBank), schlug eine weitere demografi-sche Ausrichtung von Arbeits-plätzen vor, die zudem von der niedersächsischen Demografie-agentur gefördert werde. ny

Existenzielle Probleme

lösenBetriebe in der Fläche: Experten diskutieren

Göttingen. Rund 100 Gäste, etwa zwei Drittel kamen aus dem Bundesgebiet, nahmen an der zweiten Logistiktagung der städtischen Wirtschaftsförde-rung (GWG) im Sartorius-Col-lege teil. Thema: Verkehr auf Schiene und Wasser bringen.

Für Göttingen sei die Logis-tik eine wichtige Branche, die von der zentralen Lage der Stadt in Deutschland profitiert, sagte die ehrenamtliche Bürgermeis-terin Helmi Behbehani. Ange-sichts der Straßenverkehrsbelas-tung und des Zustandes der In- frastruktur in Deutschland müs-se die Bahnverladung stärker in den Blick genommen werden – dafür müsse die Bahn aber mehr investieren.

Markus Nölke, Geschäftsfüh-rer der ShortSeaShipping Inland Waterway, sagte, auch für Flüs-se und Kanäle gelte, dass sie un-ter den Aspekten Umwelt und Verkehrsdichte auf den Straßen eine Alternative und sogar kos-tengünstiger sein können.

Peter Hirsch, Vertriebslei-ter der Deutschen Umschlagge-sellschaft Schiene/Straße, beob-achtet in Göttingen seit Anfang 2016 eine gute Umschlagent-wicklung. Das Beispiel Göttin-gen zeige, dass ein Warenum-schlag auf die Schiene nicht erst ab 400 Kilometern aufwärts wirtschaftlich sei, also auch bei kürzeren Strecken (Hamburg ist rund 260 Kilometer entfernt) sehr wohl funktioniere. sg

Schiene und Wasser im

MittelpunktBundesweite Tagung von

Logistik-Fachleuten

Göttingen. Im Untergrund lie-gen mehr als ���� KilometerKanalrohre im Verborgenen,etwa ��� Kilometer entfallendavon auf Anschlussleitun-gen bis zur Grundstücksgren-ze. Die Hauptleitungen desö�entlichen Kanalnetzes ha-ben eine Länge von rund ���Kilometern. Das entsprichtder Strecke von Göttingen biszum Alpenrand.

„Der Wert des Kanalnetzesliegt bei rund 300 MillionenEuro“, erklärt Maren Rei-mann, technische Betriebs-leiterin der Göttinger Ent-sorgungsbetriebe (GEB).

Der älteste ö�entliche Kanalliegt in der Zindelstraße

Die älteren öffentlichenund privaten Kanäle, Schäch-te und Bauwerke entspre-chen nicht mehr den heuti-gen technischen Richtlinien.Das durchschnittliche Alterder Kanäle liegt – dank Sa-nierung und Erneuerung imZuge des Kanalsanierungs-konzepts – bei 40 Jahren, inTeilbereichen sind die Kanä-le sogar schon über �00 Jah-

re alt. Der älteste, sich nochin Betrieb be�ndende öf-fentliche Kanal, stammt ausdem Jahr �887. Er liegt in derZindelstraße.

Der dichte KanalDie Kanäle sind oft un-

dicht, das Wasser läuft nichtmehr richtig ab und sie dro-hen teilweise zusammenzu brechen. Die Ursachenhierfür sind unter ande-rem Rohreinbrüche, Scher-benbildung oder Wurze-leinwüchse. Abwasser dringtaus den Rohren und kannGrundwasser und Boden

verunreinigen, roder Grund-wasser �ießt hinein, wirdbis zur Kläranlage gelei-tet und muss dort unter er-höhtem technischen und �-nanziellen Aufwand gerei-nigt werden. Sind die Kanälekaputt, kann neben Grund-wasser auch Boden eindrin-gen. Die Folge: Hohlräu-me am Rohr, die langfris-tig zu Löchern in der Straßeführen. Ablagerungen, Ein-stürze und Wurzeln könnenauch Verstopfungen verursa-chen. Das Wasser kann dannnicht mehr ordentlich ab�ie-ßen. Der dichte Kanal ist das

wichtigste Grundprinzip beider Umsetzung des Kanalsa-nierungskonzepts.

Kanalsanierung nachdem Göttinger Modell

Erfolgreich ist eine Sanie-rung der öffentlichen Kanä-le jedoch nur, wenn auch dieanschließenden Leitungenauf den Privatgrundstückenmiteinbezogen und saniertwerden. Die privaten Abwas-serleitungen können genau-so beschädigt sein wie dieLeitungen unter den Stra-ßen: Deshalb beraten undunterstützen die Ingenieure

der GEB die Grundstücks-eigentümer vor und währendder Sanierung. Im Rahmender öffentlichen Kanalsanie-rungsmaßnahmen stellen dieGEB die Erfassung und Un-tersuchung der Leitungen,die Beratung durch fachkun-dige Ingenieurbüros und dieBegleitung der notwendigenprivaten Baumaßnahmen in-klusive einer Abnahme kos-tenfrei zur Verfügung.

Nur wenn alle Teile desAbwassernetzes in Ordnungsind, arbeitet das System ef-fektiv, nachhaltig und auchkostengünstig.

Sie finden die GEB im Gro-ner Industriegebiet in derRudolf-Wissell-Straße 5. Un-sere Ingenieure beraten Sieauch gern vor Ort. Vereinba-ren Sie über die Servicenum-mer 0551 / 400 5 400 einfacheinen Termin. Auf www.geb-goettingen.de erfahren SieWeiteres über die GEB, IhrenPartner für nachhaltigen Um-weltschutz.

Ziel ist es, gemeinsam mit al-len Leitungsverwaltungen – wieden Stadtwerken für die Gas-und Wasserversorgungsleitun-gen oder dem Fachdienst Stra-ßen- und Wasserbau für denStraßenbau – die Maßnahmenzu planen und durchzuführen.Dies spart Kosten und vermin-dert in aller Regel Unannehm-lichkeiten für die Anlieger.

Geplante Kanalsanierungsmaß-nahmen 2016 und 2017

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Planen und Bauen

BaumaßnahmeGroner Straße

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Al�er und neu verleg�er Kanal in der Gr�ner S�raße. FotoS: GEB

GemeinsamHand in Hand

Kanalsanierung in Göttingen Grunds�ücksen�wässerung ins ö�en�liche Kanalne�z.

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