16
1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1

Proseminar Interne Erfolgsrechnung

WS 2007/08

Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale

Deckungsbeitragsrechnung

Julian Rautenberg

Page 2: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

215.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Einführung

Definition Deckungsbeitrag„Betrag, der sich nach Abzug der variablen Kosten von den Verkaufserlösen ergibt und der zur Deckung der Fixkosten dient. Das Arbeiten mit Deckungsbeiträgen ermöglicht die Bewertung der einzelnen Produktlinien.“

Andere Bezeichnungen► Grenzkostenrechnung, Direktkostenrechnung, Direct Costing, u.a.

Einfaches Schema: Umsatzerlöse- variable Kosten= Deckungsbeitrag- Fixkosten= Betriebsergebnis

Page 3: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

315.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Einführung

Variable KostenKosten für Material, Rohstoffe, Produktion oder Vertrieb und direkt zurechenbare allgemeine Kosten für z.B. Verwaltung► werden auf die Kostenträger verrechnet► es verbleibt der Deckungsbeitrag

Fixkosten z.B. Miete, allgemeine Verwaltungskosten, fixe Kosten der Produktion etc.► müssen mit den Deckungsbeiträgen gedeckt werden

GewinnBetrag, der nach Abzug der Fixkosten vom Deckungsbeitrag verbleibt

Page 4: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

415.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Einstufige, mehrstufige, mehrdimensionale DB-Rechnung

Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung ► Bei Unternehmen: Unterschiedliche Komplexitätsniveaus, je nach Produktpalette, Anzahl der Absatzregionen oder Kundensegmentierung

► Differenzierte Komplexitätsanforderungen an Kostenrechnungssysteme

► Die drei Stufen tragen der jeweiligen Komplexität Rechnung

► Ziel: differenzierte Analyse der Kosten- und Erlössituation

Page 5: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

515.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Einstufige DB-Rechnung

Einstufige Deckungsbeitragsrechnung► einfachste Form der Deckungsbeitragsrechnung ► Unterscheidung nach Entstehungsart der

variablen Kosten, dadurch DB I und DB II

Für Unternehmen mit► einem Produkt oder mehreren von einander

trennbaren Produkten► einer homogenen Kundengruppe ► einem Absatzmarkt

Page 6: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

615.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Beispiel einstufige DB-Rechnung

Beispiel Automobilbau

Steigende Marge in der Herstellung

Teurer in der Präsentation / Werbung

= Grenzertrag: bestimmt bei welcher Stückzahl die Fixkosten gedeckt sind Langfristig: Fixkostenanpassung

Page 7: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

715.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Zusammenfassung einstufiger DB

Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung

► liefert genauere Daten für die kurzfristige (mittelfristige) Planung► ermöglicht den Vergleich der variablen Kosten durch die Darstellung in

relativen Deckungsbeiträgen, also in Prozentangaben

Kritik

► Proportionalisierung der Fixkosten unterbleibt► Fixkosten sind ein undifferenzierte Block► Somit nur kurzfristige Informationsermittlung ► Lediglich erste Hinweise für unternehmerische Entscheidungen

Page 8: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

815.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Mehrstufige DB-Rechnung

Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung► Im Beispiel entfallen ca. 30% der Kosten auf Fixkosten Transparenzbedarf► möglichst weitgehende Aufspaltung des Fixkostenblocks in Fixkostenschichten ► Unterscheidung nach

„Produktnähe“ / Bezugsgröße

► Produkt(arten)fixkosten

► Produktgruppenfixkosten

► Bereichsfixkosten

► Unternehmensfixkosten

Page 9: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

915.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Beispiel mehrstufige DB-Rechnung

Definition

Page 10: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1015.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Zusammenfassung mehrstufiger DB

Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

► zusätzlicher Erkenntnisgewinn durch Aufspaltung des Fixkostenblocks (720 Mio.€)► dadurch wird eine Betrachtung der Kosten entlang der Produktionstiefe möglich► z.B. Margen: Kleinwagen 4,8%, Mittelklassewagen 22,4%, Luxusbereich 20,2%► Fixkosten im Bereich Stahlkarosserie: 2,1% vs. 4,5% im Aluminiumkarosseriebau

Kritik

► um Entscheidung treffen zu können (z.B. Stahl- vs. Alukarosserie) müssen die Wirtschaftlichkeitskriterien der dynamischen Investitionsrechnung herangezogen werden, da z.B. Fixkosten sich nicht sofort abbauen lassen

► lediglich „schwache Signale“ zur strategischen Programmplanung

Page 11: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1115.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Mehrdimensionale DB-Rechnung

Die Mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung

► trägt dem Bedürfnis der Unternehmen an differenzierten Informationen über ihren Wertschöpfungsprozess Rechnung

► liefert eine Differenzierung der Fixkosten nach z.B. Verkaufsgebieten, Regionen, Absatzkanälen, Anwendungsgebieten oder strategischen Geschäftsfeldern

► beleuchtet deshalb die Fixkosten nicht nur nacheinander (wie in der mehrstufigen DB-Rechnung), sondern auch nebeneinander

► ermöglicht so eine Fixkostenanalyse in Abhängigkeit der Betrachtungsdimension,durch Querschnittsanalyse können Fixkosten isoliert oder kombiniert, mit zwei

oder mehreren weiteren Dimensionen betrachtet werden

Page 12: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1215.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Anwendung mehrdimensionaler DB

Die grau unterlegte Fläche

► verdeutlicht die Betrachtung der Fixkosten der Produktgruppe 2 in der Kundengruppe 2 im Absatzgebiet 1

Durch diese differenzierte Betrachtung

► entstehen eindeutige, von Führungs-kräften verantwortbare Deckungs-beitragsziele pro Verkaufsgebiet, Produktgruppe, Profit Center, Absatzgebiet, Geschäftsfeld etc..

Page 13: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1315.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Zusammenfassung mehrdimensionale DB-Rechnung

Die mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung

► ermöglicht vielfältige Kombinationsmöglichkeiten (3! = 6) zur Fixkostenanalyse► durch Kombination mehrerer Dimensionen und Ändern der Reihenfolge kann

der Fixkostenblock wie mit einem „Scheinwerfer“ durchleuchtet werden► Identifizierung erfolgreicher/weniger erfolgreicher Einheiten im Unternehmen► liefert den größten Erkenntniswert aller Deckungsbeitragsrechungsmethoden► in der Praxis beliebt vor allem bei Vertriebsabteilungen, Handelsunternehmen

und Banken: differenzierter Umgang mit (nach DB selektierten) Kunden

Kritik

► die Höhe der jeweiligen Deckungsbeiträge hängt von der Reihenfolge ab, in der die einzelnen Dimensionen einbezogen werden

► deshalb: erst genau hinschauen, dann vergleichen!

Page 14: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1415.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Zusammenfassung & Kritik

► Erkenntnisse der einstufigen Deckungsbeitragsrechnung begrenzt und ausschließlich für operative Zwecke, wie z.B. Preisuntergrenzenermittlung

► Zu den gleichen Ergebnissen wie mit der einstufigen kommt man mit der mehrstufigen DB-Rechnung, aber weitergehende Erkenntnisse hinsichtlich der Erfolgsstruktur des Unternehmens

► Die mehrstufige DB-Rechnung kann wesentliche Daten zur Vorbereitung operativer und strategischer Entscheidungen, z.B. zur Programm-, Absatz- und Investitionspolitik liefern

► Somit ist die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung der Ausgangspunkt für das entscheidungsorientierte Rechnungswesen

► Die mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung ermöglicht eine vielseitige und tiefgehende Analyse des Fixkostenblocks; je nach Betrachtungsstandpunktdifferenzierte Einblicke in die Kostenstruktur

Page 15: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

1515.01.2008: Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

Kritik

„Deckungsbeitragrechnung ist als eine kurzfristige Rechnung auf der Basis vorhandener Kapazitäten konzipiert und dient daher primär den Belangen der kurzfristigen Planung. Die Entscheidungen der langfristigen Planung, die fast immer mit Investitionen verbunden sind, erfordern dagegen die Anwendung der Investitionsrechnung. Da hier die Kapitalbindung erfasst werden muss, geht die Investitionsrechnung nicht von Kosten und Erlösen, sondern von Ein- und Auszahlungen aus.“ (Kilger/Pampel/Vikas (Plankostenrechnung 2007), S.692)

► Es gibt kein Kostenrechnungssystem, das alle betriebswirtschaftlichenDaten einbezieht und gleichzeitig deren Komplexität Rechnung trägt

► Um eine unternehmerische Entscheidung auf möglichst verlässlicher Grundlage fällen zu können, ist eine Kombination verschiedener Kostenrechnungssysteme sinnvoll

► Die Deckungsbeitragsrechnung stellt nur eines dieser Systeme dar

Page 16: 1 Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08 Thema 10: Einstufige, mehrstufige und mehrdimensionale Deckungsbeitragsrechnung Julian Rautenberg

16

Proseminar Interne Erfolgsrechnung WS 2007/08

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

Julian Rautenberg