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1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

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1

Gliederung

1 Rehabilitation von Patienten mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

an der Alpenklinik Santa Maria 1

2 Einleitung

21 Die Klinik 2

22 Atopische Erkrankungen und Psyche 2

23 Psychische Stoumlrungen als Komorbiditaumlt 3

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der

Alpenklinik Santa Maria 5

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit

Behinderung und Gesundheit ICF 6

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen 9

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe 12

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren 14

35 Personenbezogene Kontextfaktoren 16

36 Zusammengefasste Zielsetzungen 17

4 Umsetzung

41 Prozesse 18

42 Therapiemittel

421 Personal 25

422 Strukturelle Gegebenheit 25

423 Standortvorteil 26

5 Messung Dokumentation Evaluation 27

6 FortbildungWeiterbildung 28

7 Zertifikate 29

8 Verantwortlichkeit 30

Literatur 31

Stand 15072014

2

1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen Stoumlrungen an der

Alpenklinik Santa Maria

Die Alpenklinik Santa Maria bietet Rehabilitationsmaszlignahmen fuumlr Kinder Jugendliche und

junge Erwachsene mit psychischen und psychosomatischen Stoumlrungen an

Indikationen

F32 Depressive Episode

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

F40 Agoraphobie

F42 Zwangsstoumlrung

F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

F45 Somatoforme Stoumlrungen

F70-F79 Intelligenzstoumlrung

F80-F89 Entwicklungsstoumlrungen

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Stoumlrungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

F171 Nikotinmissbrauch und -abhaumlngigkeit

Weitere Indikationen nach vorheriger Ruumlcksprache

Kontraindikationen

Akute Eigen- oder Fremdgefaumlhrdung

Mangelnde Rehafaumlhigkeit (keine Belastbarkeit keine Motivation)

akute psychiatrische Erkrankungen

3

2 Einleitung

21 Die Klinik

In der Alpenklinik Santa Maria werden seit uumlber 30 Jahren sehr erfolgreich Erkrankungen des

atopischen Formenkreises Allergien sowie Uumlbergewicht behandelt Die auszligergewoumlhnliche

Hochtallage der Klinik in den Allgaumluer Alpen das allergenarme Reizklima in Kombination

mit einem sorgsam ausgewaumlhlten Stab an Fachleuten war stets Garant fuumlr

Rehabilitationsleistungen die qualitativ in Europa Ihresgleichen nicht haben

Die gemeinsame Geschichte von atopischem und psychischem Geschehen begleitet die

Arbeit der Alpenklinik seit ihrer Ausrichtung auf die og Indikationen in den 70rsquoer Jahren

22 Atopische Erkrankungen und Psyche

In der historischen Durchsicht der Pathogenese der atopischen Erkrankungen Asthma und

Atopisches Ekzem zieht sich die Psyche des Patienten wie ein roter Faden durch die letzten

200 Jahre Die sicherlich schon viel laumlnger andauernde Vermutung dass das bdquoGemuumlthldquo mit

diesen Erkrankungen in Verbindung stehen muss erhielt 187879 sein Korrelat in den

Forschungen des franzoumlsischen Physiologen Claude Bernard Dieser entdeckte die obstruktive

Rolle der bdquoReisseisenrsquoschen Muskelnldquo (glatte Bronchialmuskulatur) beim Asthma und deren

Innervierung durch den Vagus So bdquostandldquo die lange vermutete Verbindung zwischen

GehirnPsyche und dem Asthma (BERNARD C 1878)1 Wenige Jahre spaumlter ruumlcken Brocq und

Jacquet das Atopische Ekzem mit der Namensgabe bdquoNeurodermitisldquo in die Naumlhe der

bdquoNervenerkrankungldquo (BROCQ L JACQUET L 1891)2 Erst Anfang des 20 Jahrhunderts sah

sich die Psyche vom Podest der Ursaumlchlichkeit gestuumlrzt und zum Verlaufsmodellierer

degradiert Dies gelang durch die Erkenntnis dass die Erkrankungen Asthma und

bdquoNeurodermitisldquo auf einer gemeinsamen erblichen Uumlberempfindlichkeit der Hautoberflaumlchen

des Patienten fuszligten (COCA A F COOKE R A 1923)3 Dennoch hielten sich

Alternativerklaumlrungen eines psychischen Grundprozesses bis in die heutige Zeit

Exemplarisch seien die bdquovegetative Neuroseldquo (ALEXANDER 1950)4 sowie bdquoAsthma als

Reaktion auf die dominierende Mutterldquo (Erweiterte Schulmedizin Bd 2 Psychosomatische

Medizin und Psychotherapie 1995)5 genannt

4

Als bdquoHochgebirgszentrum fuumlr atopische Erkrankungenldquo sieht sich die Alpenklinik Santa Maria

in der Folge der og Erkenntnis einer genetisch bedingten Uumlberempfindlichkeit der

Hautoberflaumlchen des Patienten als ursaumlchliche Bedingung fuumlr die Erkrankung Der Psyche

jedoch unterstellt die Alpenklinik einen hohen Einflusswert auf den Verlauf und das

Management der Erkrankung

Neuere Studien im Bereich der Psychoneuroimmunologie geben Hinweise auf verschiedenste

Zusammenhaumlnge zwischen psychischen Stress und fuumlr Allergiker Asthmatiker und Patienten

mit Atopischem Ekzem relevante Immunprozesse So konnte gezeigt werden dass unter

psychischem Stress ein TH2-lastiges Zytokinprofil eine allergische Immunantwort

wahrscheinlicher macht (WRIGHT R J et al 2004 2005)6 dass unter gestoumlrter Eltern-Kind-

Beziehung (chronischer sozialer Stress) die Wirksamkeit von Glucocorticoiden bei

Asthmapatienten zuruumlckgeht (ebd 2009 MILLER G E et al 2009)7 und dass eine auf

hypothalamischer Ebene bedingte Dysregulation die Hypophysen-Hypothalamus-

Nebennierenrinden-Achse die eigene Cortisolausschuumlttung bei Atopischem Ekzem

reduziertverzoumlgert wird (ua ARCK P 2006 BUSKE-KIRSCHBAUM et al 1997)8 Diese und

weitere Studien legen einen engen Zusammenhang zwischen allergischenentzuumlndlichen und

psychischen Prozessen bei Atopikern nahe Sie bedingen folglich ein breites psychologisches

Engagement an der Alpenklinik Santa Maria Die so Beschaumlftigten waren daher urspruumlnglich

mit Patientenschulungen und therapeutischen Interventionen zur angemessenen Krankheits-

bewaumlltigung betraut

23 Psychische Stoumlrungen als Komorbiditaumlt

Viele Autoren berichten von steigenden Praumlvalenzen komorbider psychischer

Symptomatiken So berichteten COOPER und Kollegen von Symptomen einer

asthmaspezifischen Panik die bei 157 der an Asthma erkrankten Patienten in der

primaumlraumlrztlichen Versorgung auftraten (COOPER et al 2007)9 Nach Ergebnissen der

Arbeitsgruppe ist die Wahrscheinlichkeit einer Angststoumlrung im Vergleich zur

Gesamtpopulation verdoppelt

5

ldquo() the proportion with probable clinical disorder () is double that in the general

populationrdquo (ebda)

Smith und Kollegen sahen 41 der nach einer Exacerbation aus Krankenhaumlusern entlassenen

Asthmapatienten mit depressiver Symptomatik (SMITH et al 2006)10 Daruumlber hinaus

bescheinigten Greaves und Kollegen 189 der Asthmatiker Anzeichen einer Angststoumlrung

(GREAVES et al 2002)11 Sicherlich kann man annehmen dass die steigenden Praumlvalenzen

der letzten Jahrzehnte teils auf immer besser werdende Messinstrumente zuruumlckgehen

verglichen mit Baseline-Werten der Gesamtbevoumllkerung sind sie deutlich erhoumlht (ua

JACOBI F 2006)12

Der funktionale Zusammenhang wird in der Literatur kontrovers diskutiert Ein weitgehend

akzeptiertes Erklaumlrungssystem lieferten Cohen und Rodriguez (1995)13 Mit seinen

unterschiedlichen sich gegenseitig beeinflussenden biologischen behavioralen kognitiven

und sozialen Faktorenclustern mutet es fast schon wie ein Vorlaumlufer des bio-psycho-sozialen

Modells der ICF (WHO 2001)14 an

Cohen S amp Rodriguez M S (1995)

Pathways linking affective disturbances and physical disorders

6

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 2: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

2

1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen Stoumlrungen an der

Alpenklinik Santa Maria

Die Alpenklinik Santa Maria bietet Rehabilitationsmaszlignahmen fuumlr Kinder Jugendliche und

junge Erwachsene mit psychischen und psychosomatischen Stoumlrungen an

Indikationen

F32 Depressive Episode

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

F40 Agoraphobie

F42 Zwangsstoumlrung

F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

F45 Somatoforme Stoumlrungen

F70-F79 Intelligenzstoumlrung

F80-F89 Entwicklungsstoumlrungen

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Stoumlrungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

F171 Nikotinmissbrauch und -abhaumlngigkeit

Weitere Indikationen nach vorheriger Ruumlcksprache

Kontraindikationen

Akute Eigen- oder Fremdgefaumlhrdung

Mangelnde Rehafaumlhigkeit (keine Belastbarkeit keine Motivation)

akute psychiatrische Erkrankungen

3

2 Einleitung

21 Die Klinik

In der Alpenklinik Santa Maria werden seit uumlber 30 Jahren sehr erfolgreich Erkrankungen des

atopischen Formenkreises Allergien sowie Uumlbergewicht behandelt Die auszligergewoumlhnliche

Hochtallage der Klinik in den Allgaumluer Alpen das allergenarme Reizklima in Kombination

mit einem sorgsam ausgewaumlhlten Stab an Fachleuten war stets Garant fuumlr

Rehabilitationsleistungen die qualitativ in Europa Ihresgleichen nicht haben

Die gemeinsame Geschichte von atopischem und psychischem Geschehen begleitet die

Arbeit der Alpenklinik seit ihrer Ausrichtung auf die og Indikationen in den 70rsquoer Jahren

22 Atopische Erkrankungen und Psyche

In der historischen Durchsicht der Pathogenese der atopischen Erkrankungen Asthma und

Atopisches Ekzem zieht sich die Psyche des Patienten wie ein roter Faden durch die letzten

200 Jahre Die sicherlich schon viel laumlnger andauernde Vermutung dass das bdquoGemuumlthldquo mit

diesen Erkrankungen in Verbindung stehen muss erhielt 187879 sein Korrelat in den

Forschungen des franzoumlsischen Physiologen Claude Bernard Dieser entdeckte die obstruktive

Rolle der bdquoReisseisenrsquoschen Muskelnldquo (glatte Bronchialmuskulatur) beim Asthma und deren

Innervierung durch den Vagus So bdquostandldquo die lange vermutete Verbindung zwischen

GehirnPsyche und dem Asthma (BERNARD C 1878)1 Wenige Jahre spaumlter ruumlcken Brocq und

Jacquet das Atopische Ekzem mit der Namensgabe bdquoNeurodermitisldquo in die Naumlhe der

bdquoNervenerkrankungldquo (BROCQ L JACQUET L 1891)2 Erst Anfang des 20 Jahrhunderts sah

sich die Psyche vom Podest der Ursaumlchlichkeit gestuumlrzt und zum Verlaufsmodellierer

degradiert Dies gelang durch die Erkenntnis dass die Erkrankungen Asthma und

bdquoNeurodermitisldquo auf einer gemeinsamen erblichen Uumlberempfindlichkeit der Hautoberflaumlchen

des Patienten fuszligten (COCA A F COOKE R A 1923)3 Dennoch hielten sich

Alternativerklaumlrungen eines psychischen Grundprozesses bis in die heutige Zeit

Exemplarisch seien die bdquovegetative Neuroseldquo (ALEXANDER 1950)4 sowie bdquoAsthma als

Reaktion auf die dominierende Mutterldquo (Erweiterte Schulmedizin Bd 2 Psychosomatische

Medizin und Psychotherapie 1995)5 genannt

4

Als bdquoHochgebirgszentrum fuumlr atopische Erkrankungenldquo sieht sich die Alpenklinik Santa Maria

in der Folge der og Erkenntnis einer genetisch bedingten Uumlberempfindlichkeit der

Hautoberflaumlchen des Patienten als ursaumlchliche Bedingung fuumlr die Erkrankung Der Psyche

jedoch unterstellt die Alpenklinik einen hohen Einflusswert auf den Verlauf und das

Management der Erkrankung

Neuere Studien im Bereich der Psychoneuroimmunologie geben Hinweise auf verschiedenste

Zusammenhaumlnge zwischen psychischen Stress und fuumlr Allergiker Asthmatiker und Patienten

mit Atopischem Ekzem relevante Immunprozesse So konnte gezeigt werden dass unter

psychischem Stress ein TH2-lastiges Zytokinprofil eine allergische Immunantwort

wahrscheinlicher macht (WRIGHT R J et al 2004 2005)6 dass unter gestoumlrter Eltern-Kind-

Beziehung (chronischer sozialer Stress) die Wirksamkeit von Glucocorticoiden bei

Asthmapatienten zuruumlckgeht (ebd 2009 MILLER G E et al 2009)7 und dass eine auf

hypothalamischer Ebene bedingte Dysregulation die Hypophysen-Hypothalamus-

Nebennierenrinden-Achse die eigene Cortisolausschuumlttung bei Atopischem Ekzem

reduziertverzoumlgert wird (ua ARCK P 2006 BUSKE-KIRSCHBAUM et al 1997)8 Diese und

weitere Studien legen einen engen Zusammenhang zwischen allergischenentzuumlndlichen und

psychischen Prozessen bei Atopikern nahe Sie bedingen folglich ein breites psychologisches

Engagement an der Alpenklinik Santa Maria Die so Beschaumlftigten waren daher urspruumlnglich

mit Patientenschulungen und therapeutischen Interventionen zur angemessenen Krankheits-

bewaumlltigung betraut

23 Psychische Stoumlrungen als Komorbiditaumlt

Viele Autoren berichten von steigenden Praumlvalenzen komorbider psychischer

Symptomatiken So berichteten COOPER und Kollegen von Symptomen einer

asthmaspezifischen Panik die bei 157 der an Asthma erkrankten Patienten in der

primaumlraumlrztlichen Versorgung auftraten (COOPER et al 2007)9 Nach Ergebnissen der

Arbeitsgruppe ist die Wahrscheinlichkeit einer Angststoumlrung im Vergleich zur

Gesamtpopulation verdoppelt

5

ldquo() the proportion with probable clinical disorder () is double that in the general

populationrdquo (ebda)

Smith und Kollegen sahen 41 der nach einer Exacerbation aus Krankenhaumlusern entlassenen

Asthmapatienten mit depressiver Symptomatik (SMITH et al 2006)10 Daruumlber hinaus

bescheinigten Greaves und Kollegen 189 der Asthmatiker Anzeichen einer Angststoumlrung

(GREAVES et al 2002)11 Sicherlich kann man annehmen dass die steigenden Praumlvalenzen

der letzten Jahrzehnte teils auf immer besser werdende Messinstrumente zuruumlckgehen

verglichen mit Baseline-Werten der Gesamtbevoumllkerung sind sie deutlich erhoumlht (ua

JACOBI F 2006)12

Der funktionale Zusammenhang wird in der Literatur kontrovers diskutiert Ein weitgehend

akzeptiertes Erklaumlrungssystem lieferten Cohen und Rodriguez (1995)13 Mit seinen

unterschiedlichen sich gegenseitig beeinflussenden biologischen behavioralen kognitiven

und sozialen Faktorenclustern mutet es fast schon wie ein Vorlaumlufer des bio-psycho-sozialen

Modells der ICF (WHO 2001)14 an

Cohen S amp Rodriguez M S (1995)

Pathways linking affective disturbances and physical disorders

6

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

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Page 3: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

3

2 Einleitung

21 Die Klinik

In der Alpenklinik Santa Maria werden seit uumlber 30 Jahren sehr erfolgreich Erkrankungen des

atopischen Formenkreises Allergien sowie Uumlbergewicht behandelt Die auszligergewoumlhnliche

Hochtallage der Klinik in den Allgaumluer Alpen das allergenarme Reizklima in Kombination

mit einem sorgsam ausgewaumlhlten Stab an Fachleuten war stets Garant fuumlr

Rehabilitationsleistungen die qualitativ in Europa Ihresgleichen nicht haben

Die gemeinsame Geschichte von atopischem und psychischem Geschehen begleitet die

Arbeit der Alpenklinik seit ihrer Ausrichtung auf die og Indikationen in den 70rsquoer Jahren

22 Atopische Erkrankungen und Psyche

In der historischen Durchsicht der Pathogenese der atopischen Erkrankungen Asthma und

Atopisches Ekzem zieht sich die Psyche des Patienten wie ein roter Faden durch die letzten

200 Jahre Die sicherlich schon viel laumlnger andauernde Vermutung dass das bdquoGemuumlthldquo mit

diesen Erkrankungen in Verbindung stehen muss erhielt 187879 sein Korrelat in den

Forschungen des franzoumlsischen Physiologen Claude Bernard Dieser entdeckte die obstruktive

Rolle der bdquoReisseisenrsquoschen Muskelnldquo (glatte Bronchialmuskulatur) beim Asthma und deren

Innervierung durch den Vagus So bdquostandldquo die lange vermutete Verbindung zwischen

GehirnPsyche und dem Asthma (BERNARD C 1878)1 Wenige Jahre spaumlter ruumlcken Brocq und

Jacquet das Atopische Ekzem mit der Namensgabe bdquoNeurodermitisldquo in die Naumlhe der

bdquoNervenerkrankungldquo (BROCQ L JACQUET L 1891)2 Erst Anfang des 20 Jahrhunderts sah

sich die Psyche vom Podest der Ursaumlchlichkeit gestuumlrzt und zum Verlaufsmodellierer

degradiert Dies gelang durch die Erkenntnis dass die Erkrankungen Asthma und

bdquoNeurodermitisldquo auf einer gemeinsamen erblichen Uumlberempfindlichkeit der Hautoberflaumlchen

des Patienten fuszligten (COCA A F COOKE R A 1923)3 Dennoch hielten sich

Alternativerklaumlrungen eines psychischen Grundprozesses bis in die heutige Zeit

Exemplarisch seien die bdquovegetative Neuroseldquo (ALEXANDER 1950)4 sowie bdquoAsthma als

Reaktion auf die dominierende Mutterldquo (Erweiterte Schulmedizin Bd 2 Psychosomatische

Medizin und Psychotherapie 1995)5 genannt

4

Als bdquoHochgebirgszentrum fuumlr atopische Erkrankungenldquo sieht sich die Alpenklinik Santa Maria

in der Folge der og Erkenntnis einer genetisch bedingten Uumlberempfindlichkeit der

Hautoberflaumlchen des Patienten als ursaumlchliche Bedingung fuumlr die Erkrankung Der Psyche

jedoch unterstellt die Alpenklinik einen hohen Einflusswert auf den Verlauf und das

Management der Erkrankung

Neuere Studien im Bereich der Psychoneuroimmunologie geben Hinweise auf verschiedenste

Zusammenhaumlnge zwischen psychischen Stress und fuumlr Allergiker Asthmatiker und Patienten

mit Atopischem Ekzem relevante Immunprozesse So konnte gezeigt werden dass unter

psychischem Stress ein TH2-lastiges Zytokinprofil eine allergische Immunantwort

wahrscheinlicher macht (WRIGHT R J et al 2004 2005)6 dass unter gestoumlrter Eltern-Kind-

Beziehung (chronischer sozialer Stress) die Wirksamkeit von Glucocorticoiden bei

Asthmapatienten zuruumlckgeht (ebd 2009 MILLER G E et al 2009)7 und dass eine auf

hypothalamischer Ebene bedingte Dysregulation die Hypophysen-Hypothalamus-

Nebennierenrinden-Achse die eigene Cortisolausschuumlttung bei Atopischem Ekzem

reduziertverzoumlgert wird (ua ARCK P 2006 BUSKE-KIRSCHBAUM et al 1997)8 Diese und

weitere Studien legen einen engen Zusammenhang zwischen allergischenentzuumlndlichen und

psychischen Prozessen bei Atopikern nahe Sie bedingen folglich ein breites psychologisches

Engagement an der Alpenklinik Santa Maria Die so Beschaumlftigten waren daher urspruumlnglich

mit Patientenschulungen und therapeutischen Interventionen zur angemessenen Krankheits-

bewaumlltigung betraut

23 Psychische Stoumlrungen als Komorbiditaumlt

Viele Autoren berichten von steigenden Praumlvalenzen komorbider psychischer

Symptomatiken So berichteten COOPER und Kollegen von Symptomen einer

asthmaspezifischen Panik die bei 157 der an Asthma erkrankten Patienten in der

primaumlraumlrztlichen Versorgung auftraten (COOPER et al 2007)9 Nach Ergebnissen der

Arbeitsgruppe ist die Wahrscheinlichkeit einer Angststoumlrung im Vergleich zur

Gesamtpopulation verdoppelt

5

ldquo() the proportion with probable clinical disorder () is double that in the general

populationrdquo (ebda)

Smith und Kollegen sahen 41 der nach einer Exacerbation aus Krankenhaumlusern entlassenen

Asthmapatienten mit depressiver Symptomatik (SMITH et al 2006)10 Daruumlber hinaus

bescheinigten Greaves und Kollegen 189 der Asthmatiker Anzeichen einer Angststoumlrung

(GREAVES et al 2002)11 Sicherlich kann man annehmen dass die steigenden Praumlvalenzen

der letzten Jahrzehnte teils auf immer besser werdende Messinstrumente zuruumlckgehen

verglichen mit Baseline-Werten der Gesamtbevoumllkerung sind sie deutlich erhoumlht (ua

JACOBI F 2006)12

Der funktionale Zusammenhang wird in der Literatur kontrovers diskutiert Ein weitgehend

akzeptiertes Erklaumlrungssystem lieferten Cohen und Rodriguez (1995)13 Mit seinen

unterschiedlichen sich gegenseitig beeinflussenden biologischen behavioralen kognitiven

und sozialen Faktorenclustern mutet es fast schon wie ein Vorlaumlufer des bio-psycho-sozialen

Modells der ICF (WHO 2001)14 an

Cohen S amp Rodriguez M S (1995)

Pathways linking affective disturbances and physical disorders

6

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

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Page 4: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

4

Als bdquoHochgebirgszentrum fuumlr atopische Erkrankungenldquo sieht sich die Alpenklinik Santa Maria

in der Folge der og Erkenntnis einer genetisch bedingten Uumlberempfindlichkeit der

Hautoberflaumlchen des Patienten als ursaumlchliche Bedingung fuumlr die Erkrankung Der Psyche

jedoch unterstellt die Alpenklinik einen hohen Einflusswert auf den Verlauf und das

Management der Erkrankung

Neuere Studien im Bereich der Psychoneuroimmunologie geben Hinweise auf verschiedenste

Zusammenhaumlnge zwischen psychischen Stress und fuumlr Allergiker Asthmatiker und Patienten

mit Atopischem Ekzem relevante Immunprozesse So konnte gezeigt werden dass unter

psychischem Stress ein TH2-lastiges Zytokinprofil eine allergische Immunantwort

wahrscheinlicher macht (WRIGHT R J et al 2004 2005)6 dass unter gestoumlrter Eltern-Kind-

Beziehung (chronischer sozialer Stress) die Wirksamkeit von Glucocorticoiden bei

Asthmapatienten zuruumlckgeht (ebd 2009 MILLER G E et al 2009)7 und dass eine auf

hypothalamischer Ebene bedingte Dysregulation die Hypophysen-Hypothalamus-

Nebennierenrinden-Achse die eigene Cortisolausschuumlttung bei Atopischem Ekzem

reduziertverzoumlgert wird (ua ARCK P 2006 BUSKE-KIRSCHBAUM et al 1997)8 Diese und

weitere Studien legen einen engen Zusammenhang zwischen allergischenentzuumlndlichen und

psychischen Prozessen bei Atopikern nahe Sie bedingen folglich ein breites psychologisches

Engagement an der Alpenklinik Santa Maria Die so Beschaumlftigten waren daher urspruumlnglich

mit Patientenschulungen und therapeutischen Interventionen zur angemessenen Krankheits-

bewaumlltigung betraut

23 Psychische Stoumlrungen als Komorbiditaumlt

Viele Autoren berichten von steigenden Praumlvalenzen komorbider psychischer

Symptomatiken So berichteten COOPER und Kollegen von Symptomen einer

asthmaspezifischen Panik die bei 157 der an Asthma erkrankten Patienten in der

primaumlraumlrztlichen Versorgung auftraten (COOPER et al 2007)9 Nach Ergebnissen der

Arbeitsgruppe ist die Wahrscheinlichkeit einer Angststoumlrung im Vergleich zur

Gesamtpopulation verdoppelt

5

ldquo() the proportion with probable clinical disorder () is double that in the general

populationrdquo (ebda)

Smith und Kollegen sahen 41 der nach einer Exacerbation aus Krankenhaumlusern entlassenen

Asthmapatienten mit depressiver Symptomatik (SMITH et al 2006)10 Daruumlber hinaus

bescheinigten Greaves und Kollegen 189 der Asthmatiker Anzeichen einer Angststoumlrung

(GREAVES et al 2002)11 Sicherlich kann man annehmen dass die steigenden Praumlvalenzen

der letzten Jahrzehnte teils auf immer besser werdende Messinstrumente zuruumlckgehen

verglichen mit Baseline-Werten der Gesamtbevoumllkerung sind sie deutlich erhoumlht (ua

JACOBI F 2006)12

Der funktionale Zusammenhang wird in der Literatur kontrovers diskutiert Ein weitgehend

akzeptiertes Erklaumlrungssystem lieferten Cohen und Rodriguez (1995)13 Mit seinen

unterschiedlichen sich gegenseitig beeinflussenden biologischen behavioralen kognitiven

und sozialen Faktorenclustern mutet es fast schon wie ein Vorlaumlufer des bio-psycho-sozialen

Modells der ICF (WHO 2001)14 an

Cohen S amp Rodriguez M S (1995)

Pathways linking affective disturbances and physical disorders

6

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

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38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

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Page 5: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

5

ldquo() the proportion with probable clinical disorder () is double that in the general

populationrdquo (ebda)

Smith und Kollegen sahen 41 der nach einer Exacerbation aus Krankenhaumlusern entlassenen

Asthmapatienten mit depressiver Symptomatik (SMITH et al 2006)10 Daruumlber hinaus

bescheinigten Greaves und Kollegen 189 der Asthmatiker Anzeichen einer Angststoumlrung

(GREAVES et al 2002)11 Sicherlich kann man annehmen dass die steigenden Praumlvalenzen

der letzten Jahrzehnte teils auf immer besser werdende Messinstrumente zuruumlckgehen

verglichen mit Baseline-Werten der Gesamtbevoumllkerung sind sie deutlich erhoumlht (ua

JACOBI F 2006)12

Der funktionale Zusammenhang wird in der Literatur kontrovers diskutiert Ein weitgehend

akzeptiertes Erklaumlrungssystem lieferten Cohen und Rodriguez (1995)13 Mit seinen

unterschiedlichen sich gegenseitig beeinflussenden biologischen behavioralen kognitiven

und sozialen Faktorenclustern mutet es fast schon wie ein Vorlaumlufer des bio-psycho-sozialen

Modells der ICF (WHO 2001)14 an

Cohen S amp Rodriguez M S (1995)

Pathways linking affective disturbances and physical disorders

6

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 6: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

6

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 7: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

7

24 Psychischepsychosomatische Stoumlrungen an der Alpenklinik Santa Maria

Die og psychischen Komorbiditaumlten atopischallergischer Erkrankungen und der Adipositas

waren schon immer Teil des therapeutischen Wirkens unseres Hauses Es galt damals zu

Zeiten der Fachausrichtung der Klinik als notwendig ndash und es ist es heute mehr denn je

Die Alpenklinik Santa Maria behandelt psychische Stoumlrungen

Dies in der Vergangenheit als bdquomutmaszliglicheldquo Komorbiditaumlt in der Gegenwart schon gehaumluft

als Primaumlrindikation bei nebenstehenden somatischen Erkrankungen und in der Zukunft

auch als allein stehende psychische Stoumlrung

Das bdquoHandwerkszeugldquo ist in allen og Faumlllen das Gleiche Ein interdisziplinaumlres primaumlr

verhaltenstherapeutisches Vorgehen Dies wurde in den vergangenen Jahrzehnten

entwickelt verfeinert und hoch geuumlbt

Abb interdisziplinaumlre Therapie psychischer Stoumlrungsbilder an der

Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

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Page 8: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

8

3 Ausrichtung der psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen am ICF

31 Die Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und

Gesundheit ICF

An dieser Stelle eines Klinikkonzeptes wurden uumlblicherweise in freier Form Rehaziele

Zielgruppen ua zu Papier gebracht In der vorliegenden Arbeit soll dem eine Alternative

voran gestellt werden die aufgrund internationaler Konvention zwar weniger Freiheitsgrade

in der Ausfuumlhrung hat jedoch eine praumlzisere Arbeitsvorlage fuumlr den Klinikalltag liefern kann

als bisher Da dieses Vorhaben jedoch noch eine fuumlr viele in der Rehabilitation Beschaumlftigte

ungewohnt neue Sichtweise erfordert sei unter Punkt 4 ff die bis dato uumlbliche Form

nachgereicht

bdquoDie Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) kann vor dem Hintergrund ihres

biomedizinischen Modells als eine international anerkannte und einheitliche Sprache

aufgefasst werden mit der Krankheitsphaumlnomene in einer fuumlr alle professionellen Gruppen

im Gesundheitswesen gleichen Weise benannt und verstanden werden Erst hierdurch wird

eine eindeutige Kommunikation uumlber Krankheiten innerhalb und zwischen Professionen und

Institutionen moumlglichldquo (SCHUNTERMANN M F 2006)15 Hinter dieser Sprache steht ein

mehrdimensionales Modell welches den Patient mit seiner Erkrankung in dessen

Lebensumwelt moumlglichst praumlzise verorten laumlsst Fuumlr die vorliegende Arbeit bedeutet dies

dass in dem interdisziplinaumlren Prozess der Rehabilitation alle Betrachtungen und daraus

folgenden Prozesse nicht mehr einer einseitigen Dynamik folgen (zB einer

pharmakologischen) sondern einer Resultierenden aus allen beteiligten Disziplinen So kann

es gelingen dem Patienten mit seiner sehr individuellen Problemlage ein Rehabilitations-

Paket zu schnuumlren welches sehr viel angemessener und praumlziser zum Erfolg fuumlhrt als es

bisher mit eindimensionalen Betrachtungsweisen (bdquoer hat eine Depressionldquo) moumlglich war

Der bdquoRaumldquo des bio-psycho-sozialen Modells wird aus den Dimensionen bdquoKoumlrperfunktionen

und ndashstrukturenldquo bdquoAktivitaumlten und Teilhabeldquo so wie den Clustern aus Kontextfaktoren der

Umwelt und des Patienten aufgespannt

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Telefon (08324) 78-0

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Page 9: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

9

Das bio-psycho-sozialen Modell der ICF (2001)

Sollte es zukuumlnftig gelingen durch die og Groumlszligen einen Patienten in seiner Situation vor

der Rehabilitation in den ICF-Raum zu projizieren so koumlnnte man ebenso einen Zielzustand

fuumlr den Patient nach der Reha definieren Der resultierende Vektor zwischen diesen beiden

Zustaumlnden wuumlrde so den Rehaprozess darstellen und boumlte die Grundlage fuumlr die

Zusammenstellung noumltiger Therapiemaszlignahmen

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

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Page 10: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

10

Modell ICF-Raum mit Patient vornach Reha

Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch bdquoZukunftsmusikldquo

Die ICF befindet sich in Deutschland in der Implementierungsphase (SCHUNTERMANN M F

2006) Obschon fuumlr einige Krankheitsbilder hilfreiche Instrumente aus dem bio-psycho-

sozialen Modell hervorgingen so gibt es in den meisten Bereichen der Rehabilitation noch

dies bezuumlglich viel zu tun

In der Alpenklinik Santa Maria dient die ICF schon heute als Betrachtungsmodell welches

den Sprachgebrauch standardisiert die Anamnese strukturisiert und bei der

Therapiegestaltung unterstuumltzt

Im Folgenden wird das bio-psycho-soziale Modell der ICF in seine Elemente zerlegt und aus

diesen exemplarisch Therapie-bdquoVektorenldquo gewonnen Basis der dbzgl Uumlberlegungen sind ua

der bdquoMini-ICF-APP fuumlr psychische Stoumlrungenldquo (LINDEN M BARON S MUSCHALLA B 2009)

das Coprehensive-Core-Set for Depression (CIEZA et al 2004)17 sowie klinikeigenen

Erfahrungen und Ideen

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 11: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

11

32 Schaumldigungen von Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen

Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen die von der Erkrankung betroffen sein koumlnnten werden begutachtet Der Grad einer moumlglichen Beeintraumlchtigung kann gemaumlszlig ICF nach folgendem System beurteilt werden

ICF Qualifier bull 0 Problem nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4 bull 1 Problem leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24 bull 2 Problem maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49 bull 3 Problem erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95 bull 4 Problem voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100 bull 8 nicht spezifiziert bull 9 nicht anwendbar

Koumlrperfunktionen

und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 12: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

12

Je nach Defiziten im Bereich der Koumlrperfunktionen und ndashstrukturen koumlnnen jetzt

Therapieziele und Maszlignahmen zu deren Umsetzung gesucht werden

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b130 Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1301 Motivation allg und krankheits-spezifische Motivation steigern

bewegter Rehaalltag (Paumldagogik) Arztgespaumlch psychologische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Temperament und Persoumlnlichkeit

erkennen + individuell angemessen therapieren

interdisziplinaumlre Konferenz

Gesundheitsproblem F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1263 Psychische Stabilitaumlt herstellenstaumlrken paumldagogische Intervention Millieutherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b126 Funktionen von Temperament und Persoumlnlichkeit

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1265 Optimismus herstellenstaumlrken psychologische und paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b1142 Orientierung zur Person

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b11420 Orientierung zum Angemessenes Selbstbild psychologische Betreuung

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 13: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

13

eigenen Selbst

Gesundheitsproblem F80-89 Entwicklungsstoumlrung

b147 Psychomotorische Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

gezielt Greifen Defizite beheben Ergotherapie Mototherapie

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung

b152 emotionale Funktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b1520 (Situations)Angemessenheit der Emotion

angemessene Emotion Psychologische Intervention (Kognitive Umstrukturierung)

Gesundheitsproblem Hypertonie bei chron Stress

b420 Blutdruckfunktionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

b4200 Erhoumlhter Blutdruck Normalisierung

Entspannungstechniken Stressmanagement (Psych Betreuung) Pharmakotherapie

Gesundheitsproblem F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung in Verbdg mit X78 Selbstverletzendem Verhalten

s810 Struktur der Hautregionen

FunktionStruktur Ziel Maszlignahme

Haut (Ritzen) Beenden SSV psychologische Intervention -Betreuung paumldagogische Betreuung

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Marseille Muumlnchen (1995)

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17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 14: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

14

33 Beeintraumlchtigung von Aktivitaumlten und Teilhabe

Anamnestisch wird nach individuellen Beeintraumlchtigungen alltaumlglicher und besonderer

Aktivitaumlten und Teilhaben gesucht Diese zwei Begrifflichkeiten sind schwer voneinander

abgrenzbar Folgendes Beispiel koumlnnte eine Operationalisierung im Modell verdeutlichen

Der Patient kann aufgrund chronischer psychosomatischer Kopfschmerzen kein Fuszligballspiel

(Aktivitaumlt) bestreiten Deshalb ist er von der Teilhabe am Fuszligballvereinsleben

ausgeschlossen

Hier wird deutlich was deshalb therapeutisch angezeigt ist BeseitigungBesserung der

psychischen Grundstoumlrung Entspannungstechniken Sport (Fuszligball lernen) paumldagogische

Betreuung (Kontakt zum Fuszligballverein herstellen Patient zum Eintritt motivieren)

Weitere Therapievektoren in diesem Teilgebiet der ICF bei Verwendung des gleichen

Bewertungsschemas (ICF Qualifier) wie unter dem vorangegangenen Punkt

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

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Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

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17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 15: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

15

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung

Wissensanwendung (d160-d179)

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d177 Entscheidungen treffen

noumltige und richtige Entscheidungen treffen

psychologische (Selbstwert Strukturiertheit) und paumldagogische Betreuung (Einuumlben)

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung F42 Zwangsstoumlrung F43 Reaktionen auf schwere

Belastungen und Anpassungsstoumlrungen

d230 Die taumlgliche Routine durchfuumlhren

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2301 Die taumlgliche Routine planen d2302 Die taumlgliche Routine abschlieszligen

Alltagstauglichkeit herstellen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2400 Mit Verantwortung umgehen

selbstverantwortliches Leben ermoumlglichen

Millieutherapie paumldagogische Betreuung

Gesundheitsproblem alle

d240 Mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen

AktivitaumltTeilhabe Ziel Maszlignahme

d2401 Mit Stress umgehen

Alltagstauglichkeit herstellen

Entspannungstechniken Millieutherapie psychologische Betreuung

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

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Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

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17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 16: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

16

34 Umweltbezogene Kontextfaktoren

Bei Kindern und Jugendlichen stellen der Umweltfaktor bdquoFamilieldquo und bdquoFreundeldquo einen

besonders betrachtenswerten Bereich dar Bei psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen in

dieser Altersgruppe ist eine genaue Familienanamnese aufgrund von Erbgaumlngen oder Lernen

am Vorbild nicht selten ursaumlchlich erklaumlrend

Da die umweltbezogenen Kontextfaktoren bezuumlglich dem Gesundheitsproblem eine Barriere

oder einen Foumlrderfaktor darstellen koumlnnen muss nicht nur deren AnwesenheitZutreffen

beruumlcksichtigt werden sondern auch ihre blockierende oder foumlrdernde Wirkung Im ICF wird

folgendes Beurteilungsschema vorgeschlagen

Barrieren Foumlrderfaktoren

xxx0 xxx+0 nicht vorhanden (ohne kein unerheblich ) 0-4

xxx1 xxx+1 leicht ausgepraumlgt (schwach gering ) 5-24

xxx2 xxx+2 maumlszligig ausgepraumlgt (mittel ziemlich ) 25-49

xxx3 xxx+3 erheblich ausgepraumlgt (hoch aumluszligerst ) 50-95

xxx4 xxx+4 voll ausgepraumlgt (komplett total ) 96-100

xxx8 xxx+8 nicht spezifiziert

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene

Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 17: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

17

xxx9 xxx+9 nicht anwendbar

Im Folgenden wie bei den vorangegangenen Punkten einige exemplarische

Therapiefaktoren welche sich aus den umweltbedingten Kontextfaktoren ergeben koumlnnen

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 1 Produkte und Technologien

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1101 Medikamente optimale Medikation aumlrztliche u psychologische Begutachtung -testung ggf psychiatrisches Konsil

Gesundheitsproblem Sozialer Ruumlckzug aufgr uumlbermaumlszligiger PCInternetnutzung

e115 Produkte und Technologien zum persoumlnlichen Gebrauch im taumlglichen Leben

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e1150 Allgemeine Produkte zum persoumlnlichen Gebrauch e125 Produkte und Technologien zur Kommunikation

vernuumlnftige PC-Nutzung paumldagogische Betreuung (regulierte PC-Zeit)

Gesundheitsproblem alle

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e310 Engster Familienkreis e315 Erweiterter Familienkreis

Unterstuumltzung bekommen Elterngespraumlch Familiengespraumlch

Gesundheitsproblem F32 Depressive Episode F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung ua

Kapitel 3 Unterstuumltzung und Beziehungen

Kontextfaktor Ziel Maszlignahme

e320 Freunde Bekannte Seinesgleichen (Peers) Kollegen Nachbarn und andere Gemeinde-mitglieder

soziale Integration staumlrken

Staumlrkung der sozialen Kompetenzen d paumldagogische Betreuung Sozialparcours (Schule)

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 18: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

18

35 Personenbezogene Kontextfaktoren

Im verbleibenden personenbezogenen Bereich der Kontextfaktoren finden wir einen

umfassenden Steckbrief des Patienten Einzelne Elemente wie Coping Motivation oder

Erfahrungen haben eindringlichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und beduumlrfen staumlndiger

Beachtung ndash auch wenn ihr Wirken auf die anderen ICF-Bereiche nicht immer eindeutig

erklaumlrbar ist

1 Alter

2 Geschlecht

3 Ethnie

4 Charakter Lebensstil Coping

5 sozialer Hintergrund

6 BildungAusbildung

7 Beruf

8 Erfahrung

9 Motivation

10 Handlungswille

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene

Kontextfaktoren

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

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Marseille Muumlnchen (1995)

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17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 19: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

19

11 Mut

12 genetische Praumldisposition

Modifiziert nach SCHUNTERMANN M F (2006)

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 20: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

20

36 Zusammengefasste Zielsetzungen

Die in den vorangegangenen Punkten exemplarisch genannten Zielsetzungen sind als

Teilziele der Rehabilitationsmaszlignahme zu betrachten Sie folgen einem uumlbergeordneten

Reha-Zielekatalog Diesen auf das bio-psycho-soziale Modell der ICF projiziert ergibt

folgende Abbildung

Koumlrperfunktionen und -strukturen

Aktivitaumlten

Teilhabe

Gesundheitsproblem Psyche

Umweltbezogene Kontextfaktoren

Personenbezogene Kontextfaktoren

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

altersgerecht ermoumlglichen und einuumlben

kurieren und schuumltzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

Schutzfaktoren identifizieren und nutzen

nachhaltig beheben

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 21: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

21

4 Umsetzung

41 Prozesse

Der Rehagesamtprozess benoumltigt idR 4 bis 6 Wochen

Medizin

Paumldagogik

Sporttherapie

Anreise

Aktenstudium AufnahmeDiagnostik ZwischenuntersuchungErfolgskontrolle Abschluszliggespraumlch

Berichte

Abreise

Aufnahmegespaumlch paumld Betreuung Gruppengespraumlche therapeutische Freizeitgestaltung (Klettern Raftingetc)

Sporttherapie Moumlglichkeiten und Grenzen erfahren

Ergo-Mototherapie

Physiotherapie

ggf physiotherapeutische Intervention bei somatischer Symptomatik

Verwaltung

Bereitstellung aller noumltigen Ressourcen administrative Prozesse

Leitung

Zielsetzung Steuerung Kontrolle

Psychologie

Psychodiagnostik Psych Intervention oder ndash Betreuung

Schule

Training der sozialen Kompetenzen ggf Leistungsdiagnostik Training bei Teilleistungsstoumlrungen

Training defizitaumlrer Teilbereiche

Entspannungs-Team

Vermitteln und einuumlben von Entspannungstechniken

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

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hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

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Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 22: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

22

Medizin

Der behandelnde Arzt bildet zusammen mit dem behandelnden Psychologen ein Entscheider-

Team Sie legen gemeinschaftlich die individuell notwendigen Therapiemaszlignamen fest Die

aumlrztliche Versorgung an der Alpenklinik Santa Maria ist verhaltensmedizinisch ausgerichtet

Verordnung und Koordination der therapeutischen Elemente nach den Erkenntnissen aus

der Diagnostik

Kontrolle des Therapieverlaufs

Zusammenfassende Bewertung der therapeutischen Leistungen

Therapie der somatischen Symptomatik

Pharmakotherapie der psychischen Komponente

Psychologie

Dem behandelnden Psychologen obliegen saumlmtliche zur Besserung der psychischen

Beeintraumlchtigung noumltige Interventionen Dazu gehoumlrt eine eingehende Anfangsexploration

eine Zielvereinbarung und eine Abschlussbesprechung mit dem Patienten sowie die

Berichterstattung zur Krankenakte

Die Psychologie der Alpenklinik ist verhaltenstherapeutisch ausgerichtet Zu ihren

Werkzeugen gehoumlrt ua

Kognitive Selbstkontroll-Selbstinstruktionsverfahren

Problemloumlsetrainings

kognitive Umstrukturierung

Entspannungsverfahren

Wahrnehmungsuumlbungen

Konfrontationsverfahren (Implosion Systematische Desensibilisierung Flooding)

Operante Verfahren (Token-System Kontingenzvertrag)

Krisenintervention

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 23: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

23

Paumldagogik

Die Mitarbeiter der Paumldagogik haben zeitlich den groumlszligten Anteil am Kontakt mit dem

Patienten So ist die Moumlglichkeit zur Verhaltensbeurteilung und ndashbeeinflussung hier effektiv

zu nutzen Die Ergebnisse der psychologischen und paumldagogischen Interventionen werden in

diesem Bereich in die Tat umgesetzt und im Alltaumlglichen trainiert So wird der Transfer der

therapeutischen Arbeit in das zukuumlnftige Leben des Patienten gewaumlhrleistet und diese

nachhaltig verankert Die Mitarbeiter der Paumldagogik erstellen individuelle

Verhaltensprotokolle die im weiteren Therapieprozess die Grundlage fuumlr Modifikationen des

weiteren Vorgehens sind

Die paumldagogische Arbeit geschieht im Rahmen von

Betreuung in altershomogenen Gruppen

paumldagogischer Einzel- und Gruppenarbeit

sozialem Kompetenztraining Konflikt- und Problemloumlsetrainings

erlebnispaumldagogischen Interaktionsspielen

erlebnispaumldagogischer Gruppen- und Selbsterfahrung

Stressbewaumlltigung durch Entspannungsverfahren

Elternberatung durch den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst

Schule

Die preisgekroumlnte Klinikschule bdquoSophie Schollldquo (Deutscher Schulpreis 2010) ist in die

Therapie psychischerpsychosomatischer Stoumlrungen eingebunden Sie haumllt mit ihren

Sonderschulpaumldagogen besonderen Vorgehensweisen und diagnostischen Moumlglichkeiten

(Teilleistungsstoumlrungen Intelligenzbeeintraumlchtigungen) alle Werkzeuge vor welche in

einem Reha-Setting dem Patienten deutliche Vorteile verschaffen koumlnnen Ebenso gelingt es

hier die durch psychisch auffaumlllige Verhaltensweisen an der Heimatschule aufgetretenen

Defizite auszugleichen

Konzept bdquoGesunde Schuleldquo (Auszug aus dem Konzept der Klinikschule)

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 24: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

24

Unser Schulmotto bdquoFair miteinander leben und lernenldquo bildet den Kern unserer Konzeption

von bdquoGesundem Lernenldquo In einer von gegenseitigem Respekt gepraumlgten Atmosphaumlre ist es

unser Bestreben Interesse und Freude am Lernen zu wecken und unsere Schuumller zur aktiven

Teilhabe am Leben zu befaumlhigen Neben dem Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung

gehoumlren zu einer erfolgreichen Partizipation aber auch die Faumlhigkeit vernetzt zu denken

globale Zusammenhaumlnge zu erkennen und verantwortlich zu handeln Dies ist fuumlr ein

bdquogesundes Lebensgefuumlhlldquo unerlaumlsslich Demzufolge verstehen wir den Begriff bdquogesundes

Lernenldquo in einem umfassenden und ganzheitlichen Sinn der weit uumlber die Bereiche

Bewegung Ernaumlhrung und Gesundheit hinaus geht und das soziale und emotionale Lernen

ebenso in den Blick nimmt wie Globales Lernen und Gewaltpraumlvention Diese Konzeption

von gesundem Lernen impliziert dass wir Schule als lernende Institution begreifen die

durch Freude an Innovation und staumlndige Weiterentwicklung wesentlich zu gelingendem

Lernen beitragen muss Dazu bedarf es eines Kollegiums fuumlr das eine lebendige Teamkultur

und Freude am Gestalten von Schule wesentliche Bestandteile der taumlglichen Arbeit

miteinander sind

Zum Gesunden Lernen gehoumlrt es auch den Fokus auf die Unterstuumltzung der

Persoumlnlichkeitsentwicklung unserer Schuumller zu richten Der individualisierte Unterricht die

besondere Lehrer-Schuumller-Kommunikation die nicht von Notendruck sondern von

Feedbackkultur gepraumlgt ist sind sichtbare Zeichen von Wertschaumltzung die es dem Schuumller

ermoumlglichen ein positives Selbstbild aufzubauen und an Selbstvertrauen zu gewinnen

Leistbare Anforderungen und Erfolgserlebnisse vermitteln ihm Vertrauen in die eigene

Leistungsfaumlhigkeit Die vielfaumlltigen Erfahrungen im Bereich des sozialen Lernens geben den

Schuumllern Gelegenheit sich erfolgreich in Gruppenprozesse einzubringen Das Helfer- und

Expertensystem in den heterogenen Lerngruppen macht den Schuumllern unmittelbar deutlich

dass Unterschiedlichkeit eine Bereicherung ist und dass jeder Staumlrken hat Durch die

bdquosonderpaumldagogischeldquo Haltung der Lehrkraumlfte wird der Schuumller nicht nur mit seinen

kognitiven Faumlhigkeiten sondern auch in seiner individuellen emotional-sozialen

Entwicklung gesehen und unterstuumltzt Bei der Arbeit mit dem entwicklungspaumldagogischen

Lernziel-Diagnosebogen (ELDiB) werden gemeinsam mit dem Schuumller seine Faumlhigkeiten in

den Bereichen bdquoVerhaltenldquo bdquoKommunikationldquo und bdquoSozialisationldquo eingeschaumltzt und

besprochen Aus dieser gemeinsamen Einschaumltzung Lehrerbeobachtung und

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 25: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

25

Selbsteinschaumltzung des Schuumllers ergeben sich entwicklungspaumldagogische Foumlrderziele die

direkten Eingang in die taumlgliche Wochenplanarbeit finden Begrifflichkeiten die in diesem

Zusammenhang verwendet werden wie bdquoDas kann ich schonldquo bdquoDas uumlbe ich jetztldquo bdquoDas uumlbe

ich spaumlterldquo sind Ausdruck einer positiven ressourcenorientierten Haltung gegenuumlber den

Schuumllern bei der Staumlrken wahrgenommen werden Dieser Aspekt des Gesunden Lernens

unterstuumltzt den Schuumller in seiner Persoumlnlichkeitsentwicklung

Daruumlber hinaus halten wir regelmaumlszligig einen Sozialkompetenzparcours (SKP) ab bei dem

Schuumller aus dem Primar- und dem Sekundarbereich in moumlglichst heterogene Lerngruppen

eingeteilt werden und verschiedene Gruppenaufgaben gemeinsam loumlsen muumlssen Die

Lehrkraumlfte bieten dazu verschiedene Stationen an und geben der Gruppe unmittelbar im

Anschluss Feedback Nach dem Ende des SKP werten die Lehrkraumlfte ihre Beobachtungen aus

und die Klassenleiter notieren sich die wichtigsten Aspekte des von ihren Schuumllern

gezeigten Sozialverhaltens und lassen dies natuumlrlich auch in das Wochenfeedback mit

einflieszligen Auch diese Gespraumlche foumlrdern die Faumlhigkeiten der Schuumller zur Selbsteinschaumltzung

und ermutigen sie ihr Verhaltensrepertoire zu erweitern

(Auszug Ende)

Sporttherapie

Das sportliche Angebot soll durch die psychischepsychosomatische Stoumlrung hervorgerufenes

Schon- und Vermeidungsverhalten beseitigen Daruumlber hinaus erhoumlht es das Aktivier-

ungsniveau der Patienten was Verhaltensveraumlnderungen im therapeutischen Prozess

beguumlnstigt und emotional eine Positivierung erwirkt Durch Mannschaftssportarten wird der

Patient in die Klinikgemeinschaft integriert soziale Ruumlckzugstendenzen werden vermieden

Moumlglichkeiten und Grenzen koumlnnen im Rahmen kompetitiver Sportarten erfahren werden

Trainingsprogramm zur Verbesserung von Ausdauer Koordination Kondition koumlrperlicher

Leistung und zur Aktivierung der Patienten (Gruppensport Schwimmen Jogging

Fruumlhsport Fahrradergometertraining Wanderung Fahrradtour Ballspiele Muskel-

aufbautraining etc)

26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

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26

Trainingsziele im Hinblick auf BewegungSport (Steigerung der koumlrperlichen Aktivitaumlt

Motivation zur Bewegung Koumlrperwahrnehmung Koumlrperbewusstsein Vermittlung von

Freude an der Bewegung Belastungssteuerung Training motorischer Beanspruch-

ungsformen Vermittlung sportspezifischer Faumlhigkeiten etc)

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 27: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

27

Physio-Ergo- und Mototherapie

Liegen bei einem Patienten mit einer psychosomatischen Stoumlrung muskulo-skelettale

Komponenten vor so sind physiotherapeutische Anwendungen angezeigt Ebenfalls werden

atemtherapeutische Schulungen angeboten (Panikstoumlrung mit Hyperventilation VCD)

Die Ergotherapie leistet einen wichtigen Beitrag zur Staumlrkung des Selbstwertgefuumlhls und

vermittelt handwerkliches Geschick

Bei Defiziten in motorischen- und Wahrnehmungsbereichen kommen gezielt

mototherapeutische Anwendungen zum Einsatz

Entspannungs-Team

Ein mulitdisziplinaumlres Team aus Psychologen Paumldagogen Physio- und Mototherapeuten

vermittelt den Patienten Entspannungstechniken wie

Autogenes Training nach Schulz

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

QiGong

Phantasiereisen

Es ist hier besonders wichtig dass diese Techniken zuhause im Rahmen des

Stressmanagements weiter genutzt werden

Berufsberatung In den letzten und vorletzten Schulklassen des jeweiligen Bildungsganges bieten wir fuumlr

Jugendliche uumlber den klinisch-paumldiatrischen Sozialdienst in Zusammenarbeit mit dem

Berufsberater der Arbeitsagentur eine individuelle Berufsberatung an

Elternberatung

Die Einbindung der Eltern in die Therapie wird bereits waumlhrend der stationaumlren

medizinischen Rehabilitation angestrebt um durch Unterstuumltzung im familiaumlren Umfeld

Verhaltensveraumlnderungen Veraumlnderung des Bewegungsverhaltens und Freizeitgestaltung im

28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

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28

Sinne einer Lebensstilaumlnderung laumlngerfristig abzusichern Dies geschieht je nach

Kontaktmoumlglichkeiten durch Informationen Beratungen und Empfehlungen fuumlr weitere

Therapiemoumlglichkeiten am Heimatort

Nachsorge und Vernetzung

Die stationaumlre medizinische Rehabilitation betrachten wir als Teilaspekt eines

Gesamttherapieplanes im Verbund mit vor- und nachgeschalteten ambulanten Maszlignahmen

(bdquoReha-Ketteldquo zB ambulante Nachsorgeleistungen gemaumlszlig IRENA Rahmenkonzeption)

Neben Kontakten und dem Informationstransfer uumlber den aumlrztlichenpsychologischen

Bericht zu den niedergelassenen Aumlrzten am Heimatort bemuumlhen wir uns auch

Zugangsmoumlglichkeiten zu ambulanten Programmen und Selbsthilfegruppen aufzuzeigen

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 29: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

29

42 Therapiemittel

421 Personal Stellen mit Stand vom 01072013

6 Aumlrzte (inkl Chefarzt)

4 Psychologen

4 Sporttherapeuten

2 Physiotherapeuten

1 med BademeisterMasseur

2 Diaumltassistentinnen

2 Koumlche

4 Med techn Assistentinnen

1 Motopaumldin

1 Ergotherapeut

18 Krankenschwestern

7 Sozialpaumldagogen

28 Erzieher

2 Kinderpfleger

12 Lehrer

422 Strukturelle Gegebenheit 1 Sporthalle 2 Rudergeraumlte

1 Hartplatz 1 Ellipse

1 Gymnastikraum 15 Paar Schneeschuhe

1 Schwimmbad 60 Paar Langlaufski

1 Sauna

2 Physiotherapieraumlume

1 Fitnessraum

7 Spinningraumlder

7 Fahrradergometer

1 Kletterwand

25 Mountainbikes

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 30: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

30

7 Schulungsraumlume

1 Lehrkuumlche

1 Diaumltkuumlche

423 Standortvorteil

Die Hochgebirgslage der Alpenklinik Santa Maria im Oberjocher Hochtal kam seit vielen

Jahrzehnten vor allem den Lungenerkrankten und den Allergikern zu gute Es wurde dabei

uumlbersehen dass auch Patienten mit psychischen Stoumlrungen von der Hanglage am Fuszlige des

Berges Ornach profitieren koumlnnen Da die Alpenklinik aus 13 verschiedenen Gebaumluden

besteht und ein normaler Therapietag zahlreiche Gebaumludewechsel erfordert kommen uumlber

die gesamte Rehazeit ein Aumlquivalent mehrerer Bergbesteigungen zusammen Dies hat einen

das Aktivierungsniveau des Patienten steigernden Einfluss

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

Page 31: 1 Rehabilitation von Patienten mit psychischen ...€¦ · 2 1. Rehabilitation von Patienten mit psychischen Störungen an der Alpenklinik Santa Maria Die Alpenklinik Santa Maria

31

5 Messung Dokumentation Evaluation

Saumlmtliche patientenbezogenen Daten (Testergebnisse Gutachten KTL-Leistungen) werden

in einem Computersystem gespeichert Dieses System genuumlgt houmlchsten

Sicherheitsanforderungen und ermoumlglicht statistische Auswertungen personenbezogener

oder rehabezogener Art

Parallel dazu wird eine Krankenakte gefuumlhrt Sie enthaumllt ebenfalls Kopien der

Abschluszligberichte und wird unter strengem Verschluss aufbewahrt

Einmal jaumlhrlich (oder bei akutem Bedarf) werden die Therapieergebnisse vom Therapeuten-

Team unter Leitung des Chefarztes diskutiert Bei ungenuumlgenden Erfolgen wird vom Team

nach Defiziten gefahndet und diese durch geeignete Maszlignahmen beseitigt

Am Ende der Rehazeit werden die Patienten um eine Stellungnahme zu ihrem Aufenthalt

gebeten Diese wird an die betreffenden Therapeuten weitergeleitet

Nach einem Jahr werden die Patienten von der Alpenklinik Santa Maria angeschrieben und

um eine weitere Meinung zur Rehabilitation allgemein und zu ihrer eigenen Therapie im

Besonderen gebeten Kritik oder Verbesserungsvorschlaumlge werden direkt in Kopie den

betreffenden Mitarbeitern weitergeleitet Die Originale werden in Ordnern gesammelt und

stehen den Mitarbeitern der Alpenklinik Santa Maria jederzeit zur Verfuumlgung

Die Fuumlhrung saumlmtlicher Unterlagen wird im Rahmen der Qualitaumltssicherung im gesamten

Verband der Katholischen Jugendfuumlrsorge der Dioumlzese Augsburg (Traumlger der Alpenklinik

Santa Maria) jaumlhrlich mehrfach uumlberpruumlft

32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

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32

6 FortbildungWeiterbildung

Der Chefarzt fertigt jaumlhrlich eine Fortbildungsplanung an Die Bedarfsermittlung obliegt ihm

und dem leitenden Psychologen Neue Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich sind

nach positiver Evaluation bekannt zu machen und umzusetzen

Die regelmaumlszligigen Teamsitzungen (gem Besprechungsmatrix QM) sind nach Moumlglichkeit zur

Vermittlung neuer Kenntnisse zu nutzen Verantwortlich dafuumlr ist der Teamleiter

Einschlaumlgige externe Fortbildungen und Tagungen sind zu besuchen Fuumlr solche stellt die

Alpenklinik Santa Maria ihre Mitarbeiter ggf frei und traumlgt die Kosten

Fortbildungsmatrix ldquoPsycheldquo Alpenklinik Santa Maria

Chefarzt

behandelnder Arzt

leitender Psychologe

Therapeuten Team

Therapeuten Team

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf und ordnet an

ermittelt jaumlhrlich Fortbildungsbedarf

ordnet an melden Nuumltzlichkeit zuruumlck

33

7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

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7 Zertifikate

Saumlmtliche der hier ausfuumlhrlich beschriebenen Zustaumlndigkeiten und Prozesse zur

Rehabilitation von Kinder und Jugendlichen mit psychischenpsychosomatischen Stoumlrungen

werden im Rahmen des hausinternen und verbandsweiten Qualitaumltsmanagement beschrieben

und u a uumlber Audits uumlberwacht Die Alpenklinik Santa Maria ist nach DIN EN ISO 9001

2008 sowie QMS-REHA zertifiziert

34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

Internet wwwsanta-mariade

E-Mail Infosanta-mariade

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34

8 Verantwortlichkeit

Verantwortlich fuumlr dieses Konzept

Prof Dr med Josef Rosenecker

Facharzt fuumlr Kinder- u JugendmedizinKinderpneumologie Chefarzt Alpenklinik Santa Maria

14

1032 150

72

014

35

Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

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15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

Riedlesweg 9

87541 Bad Hindelang Oberjoch

Telefon (08324) 78-0

Telefax (08324) 70-101

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Literatur 1 Bernard Claude (1878) Leccedilons sur les pheacutenomegravenes de la vie communs aux animaux

et aux veacutegeacutetaux Tome 1 Editeacute par Albert Dastre Paris J-B Bailliegravere et fils

2 Brocq L Jacquet L (1891) Notes pour servir a Ihistoire des nevrodermites Ann

Derm Syph (Paris) p 97193

3 Coca A F Cooke R A (1923) On the classification of the phenomenon of

hypersensitiveness J Immunol

4 Alexander Franz (1950) Psychosomatic medicine its principles and applications

New York Norton

5 Hubert Feiereis Reinhard Saller (Herausgeber) Erweiterte Schulmedizin Bd2

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Ein Lesebuch fuumlr alle Fachgebiete Hans

Marseille Muumlnchen (1995)

6 Wright R J Finn P Contreras J P Cohen S Wright R O Staudenmayer J

Wand M Perkins D Weiss S T amp Gold D R (2004) Chronic caregiver stress and IgE

expression allergen-induced proliferation and cytokine profiles in a birth cohort

predisposed to atopy Journal of Allergy and Clinical Immunology 113 1051-1057

Wright RJ Cohen RT Cohen S The impact of stress on the development and expression of

atopy Curr Opin Allergy Clin Immunol 5 23-29 2005

7 Wright Rosalind J (2009) Stress and acquired glucocorticoid resistance A

relationship hanging in the balance The Journal of Allergy and Clinical Immunology

Volume 123 Issue 4 Pages 831-832 April 2009

Gregory E Miller PhD Alexandra Gaudin BA Eva Zysk BA and Edith Chen PhD (2009)

Parental support and cytokine activity in childhood asthma The role of glucocorticoid

sensitivity J Allergy Clin Immunol 2009 123824-30

8 Arck P Paus R (2006) From the brain-skin connection the neuroendocrine-

immune misalliance of stress and itch Neuroimmunomodulation 13(5ndash6) 347ndash356

36

noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

(WHO)ndashKurzeinfuumlhrung Internet httpwwwdeutsche-rentenversicherungde caeservlet

contentblob35814publicationFile17936icf_kurzeinfuehrungpdf

37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

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noch 8 Buske-Kirschbaum A Jobst S Wustmans A Kirschbaum C Rauh W D

Hellhammer H (1997) Attenuated free cortisol response to psychosocial stress in children

with atopic dermatitis Psychosomatic Medicine 59 (1997) 419-426

9 Cindy L Cooper Glenys D Parry Carol Saul Alyn H Morice Bruce J Hutchcroft Julia

Moore and Lisa Esmonde (2007) Anxiety and panic fear in adults with asthma prevalence

in primary care BMC Family Practice 2007 862doi1011861471-2296-8-62

10 Amena Smith Jerry A Krishnan PhD Andrew Bilderback Kristin A Riekert Cynthia

S Rand Susan J Bartlett (2006) Depressive Symptoms and Adherence to Asthma Therapy

After Hospital Discharge CHEST October 2006 vol 130 no 4 pages 1034-1038

11 Greaves CJ Eiser C Seamark D Halpin DMG (2002) Attack context an important

mediator of the relationship between psychological status and asthma outcomes Thorax

2002 57217-221

12 Jacobi F (2006) Die aktuelle europaumlische Forschung zur Epidemiologie Affektiver

Stoumlrungen Praumlvalenzen Krankheitskosten und Risikofaktoren Abstract Loumlsel F amp Bender

D (Hrsg) 45 Kongress der Deutschen Gesellschaft fuumlr Psychologie (155) Lengerich Pabst

13 Cohen S amp Rodriguez M S (1995) Pathways linking affective disturbances and

physical disorders Health Psychology 14 374-380

14 World Health Organisation International Classification of Functioning Disability and

Health ndash ICFGeneva 2001

15 Schuntermann M F(2006) Die Internationale Klassifikation der

FunktionsfaumlhigkeitBehinderung und Gesundheit (ICF) der Weltgesundheitsorganisation

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37

16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

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17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

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16 Linden M Baron S Muschalla B (2009) Mini-ICF-Rating fuumlr psychische

Stoumlrungen (Mini-ICF-APP) Ein Kurzinstrument zur Beuteilung von Faumlhigkeits- bzw

Kapazitaumltsstoumlrungen bei psychischen Stoumlrungen Goumlttingen Hans Huber

17 Cieza A Chatterji S Andersen C Cantista P Herceg M Melvin J Stucki G de

Bie R (2004) ICF Core Sets for depression J Rehabil Med 2004 Jul (44 Suppl)128-34

38

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