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Verbesserung der 2. Kurzarbeit aus der Geschichte vom 16.06.09 1. Absolutismus Stellen sie die Vor- und Nachteile der absolutistischen Regierungsform zwischen 1648 und 1789 gegenüber. Beziehen Sie dabei auch die Theorien von Bodin, Hobbes und Colbert in ihre Überlegungen ein. Hobbes geht davon aus, dass alle Menschen Krieg gegeneinander führen, und dass ein absoluter Herrscher diesen Krieg beenden kann. Jeder Bürger schließt, weil er sich Frieden wünscht, einen Vertrag mit dem Herrscher und gibt seine persönliche Macht ab. Die Stände bleiben bestehen und haben auch kein „Wiederrufsrecht“mehr, d.h. Sie können ihre Macht, die sie abgegeben haben, nicht zurückfordern. Sie müssen sich natürlich nach den Anordnungen des Königs richten. Der Vorteil dieser Überlegung besteht darin, dass der König schnell und unabhängig handeln kann (wichtig z.B. im Krieg), ohne eine langwierige Abstimmung durchzuführen, der überhaupt Widerspruch zu fürchten. Der Nachteil besteht darin, dass der Herrscher perfekt sein müsste (nicht machtgierig oder eigennützig), da sonst Willkür des Herrschers dem Wohl des Volkes schaden kann. Da der Herrscher über alle bestimmt, könnte er zum Diktator werden. Bodin unterscheidet vor allem zwischen „ius“ und „lex“, wobei ius ein „Naturgesetz“ ist, an das sich auch der König zu halten hat, und lex diejenigen Gesetze sind, die der König beschließt, ohne sich an sie halten zu müssen. Dies hat natürlich den Nachteil, dass der König über die gleiche Willkür verfügt, wie oben beschrieben, und sein Volk ausbeuten kann. Über die Souveränität schreibt Bodin, dass der absolute Herrscher über alles bestimmen darf und niemand (auch nicht die Stände/Bürger) ihm gegenüber ein Vetorecht haben. Colbert schreibt über den Merkantilismus, bei dem die Wirtschaft des Landes staatlich geregelt und reguliert wird. Der König bestimmt über sämtliche wirtschaftlichen Belange seines Landes, hat zwar Berater, muss sich aber an deren Ratschläge nicht halten. Colbert will den Export steigern und den Import verringern, die Infrastruktur stärken (vor allem Straßen bauen) und so mehr Menschen beschäftigen. So soll mehr Geld in die Staatskasse kommen. Diese Ideen sind im Ansatz gar nicht schlecht, allerdings werden nicht die wirklichen Gründe für die hohen Schulden Frankreichs bekämpft. Da der König über alles entscheidet, sieht er natürlich keinen Grund, die Kosten für die Hofhaltung einzuschränken. Der König muss auch über sämtliche Zusammenhänge Bescheid wissen und alle Verantwortung für seine Entscheidung t

11b Geschichte - Verbesserung der 2. Kurzarbeit auf Grundlage meiner Version mit eingearbeiteten Verbesserungen

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Ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder Richtigkeit.1. Bodin, Hobbes und Colbert über den Absolutismus3. Gründe für den Ausbruch der französischen Revolution, die Generalstände, Ludwig XVI bei Ausbruch der französischen Revolution

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Verbesserung der 2. Kurzarbeit aus der Geschichte vom 16.06.091. Absolutismus

Stellen sie die Vor- und Nachteile der absolutistischen Regierungsform zwischen 1648 und 1789 gegenüber. Beziehen Sie dabei auch die Theorien von Bodin, Hobbes und Colbert in ihre Überlegungen ein.

Hobbes geht davon aus, dass alle Menschen Krieg gegeneinander führen, und dass ein absoluter Herrscher diesen Krieg beenden kann. Jeder Bürger schließt, weil er sich Frieden wünscht, einen Vertrag mit dem Herrscher und gibt seine persönliche Macht ab. Die Stände bleiben bestehen und haben auch kein „Wiederrufsrecht“mehr, d.h. Sie können ihre Macht, die sie abgegeben haben, nicht zurückfordern. Sie müssen sich natürlich nach den Anordnungen des Königs richten. Der Vorteil dieser Überlegung besteht darin, dass der König schnell und unabhängig handeln kann (wichtig z.B. im Krieg), ohne eine langwierige Abstimmung durchzuführen, der überhaupt Widerspruch zu fürchten. Der Nachteil besteht darin, dass der Herrscher perfekt sein müsste (nicht machtgierig oder eigennützig), da sonst Willkür des Herrschers dem Wohl des Volkes schaden kann. Da der Herrscher über alle bestimmt, könnte er zum Diktator werden. Bodin unterscheidet vor allem zwischen „ius“ und „lex“, wobei ius ein „Naturgesetz“ ist, an das sich auch der König zu halten hat, und lex diejenigen Gesetze sind, die der König beschließt, ohne sich an sie halten zu müssen. Dies hat natürlich den Nachteil, dass der König über die gleiche Willkür verfügt, wie oben beschrieben, und sein Volk ausbeuten kann. Über die Souveränität schreibt Bodin, dass der absolute Herrscher über alles bestimmen darf und niemand (auch nicht die Stände/Bürger) ihm gegenüber ein Vetorecht haben. Colbert schreibt über den Merkantilismus, bei dem die Wirtschaft des Landes staatlich geregelt und reguliert wird. Der König bestimmt über sämtliche wirtschaftlichen Belange seines Landes, hat zwar Berater, muss sich aber an deren Ratschläge nicht halten. Colbert will den Export steigern und den Import verringern, die Infrastruktur stärken (vor allem Straßen bauen) und so mehr Menschen beschäftigen. So soll mehr Geld in die Staatskasse kommen. Diese Ideen sind im Ansatz gar nicht schlecht, allerdings werden nicht die wirklichen Gründe für die hohen Schulden Frankreichs bekämpft. Da der König über alles entscheidet, sieht er natürlich keinen Grund, die Kosten für die Hofhaltung einzuschränken. Der König muss auch über sämtliche Zusammenhänge Bescheid wissen und alle Verantwortung für seine Entscheidung t ragen, wobei er natürlich Adel und Klerus immer begünstigt aber den 3. Stand vernachlässigt. Insgesamt droht in der absolutistischen Regierungsform die Gefahr eines willkürlichen Herrschers, der seine Bürger unterdrückt, oder eines inkompetenten Herrschers, der keine Ahnung von seinen Entscheidungen hat, die ja einzig und allein ihm obliegen.

2. QuellenanalyseErläutern sie anhand der nachstehenden Grafik die Situation in Frankreich, Wie setzen sich die Stände zusammen? Welche Ziele verfolgen sie? Gibt es gemeinsame Forderungen?

Die Verteilung von Landbesitz und Reichtum ist sehr ungleich und ungerecht. Kleine Teile der Bevölkerung besitzen große Teile des Bodens. So gehört dem Klerus, obwohl er prozentual nur 0,5% der Bevölkerung ausmacht, 10% des Bodens und dem Adel mit 1,5% der Bevölkerung 30% des Bodens. Der größte Teil der Bevölkerung – die Bauern mit 86% der Bevölkerung – muss sich weniger als die beiden ersten Stände zusammen teilen (30%). Daraus resultiert eine große Armut und wirtschaftliche Not unter den Bauern, die in Abhängigkeit von ihren Grundherren geraten. Die Bürger, die oft sehr reich sind und ebenfalls 30% des Bodens besitzen, machen zwar 12% der Bevölkerung aus, dürfen aber, wie auch die Bauern, nicht politisch mitbestimmen. Damit haben 98% der Bevölkerung gar keine Chance, sich politisch zu betätigen.Wie eben angedeutet, sind die Stände nicht homogen, sondern es gibt innerhalb der Stände wiederum Gruppen, die unterschiedliche Ziele verfolgen. Der adle besteht aus Hof- und Amtsadel, beinhaltet aber auch den ärmeren Landadel. Der Klerus setzt sich aus hohen (Bischöfe), mittleren

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(Äbte) und niederen (Landpfarrer) Kirchenämtern zusammen. Während sich die Bischöfe also eher dem Adel zugehörig fühlen wird ein einfacher Dorfpfarrer eher mit den Bauern sympathisieren. ´Der 3. Stand lässt sich auch in reiche, mittelständische und arme Leute aufteilen. Generell lässt sich sagen, dass der König seine Macht und Privilegien verteidigt, während er gleichzeitig gegen seinen Schuldenberg kämpft. Der Adel will seine Privilegien (z.B. Steuerfreiheit) verteidigen und mehr politischen Einfluss erlangen. Der Klerus möchte ebenfalls seine Privilegien (Steuerfreiheit) verteidigen. Der 3. Stand kämpft für mehr politischen Einfluss und bessere Lebensumstände. Bauern und Bürger möchten außerdem eine neue Verfassung, die ihnen Bürger- und Menschenrechte garantiert. Der 3. Stand und der Adel möchten also gegen den König mehr Mitsprache in der Politik, der Adel und der Klerus möchten – gegen den 3. Stand – ihre Privilegien verteidigen. Allerdings herrschte vor allem im 3. Stand eine große Diskrepanz aufgrund gesellschaftlicher Unterschiede zwischen arm und reich.

3. a) Welche Ursachen können für den Ausbruch er französischen Revolution verantwortlich gemacht werden?

1788 gab es eine Hungersnot, vor allem in den Städten. Ludwig XVI war ein schwacher König, wodurch die Stände mehr Macht bekamen. Die Bodenverteilung war ungerecht (s. Nr. 2).Frankreich stand wegen seiner hohen Schulden vor einem Staatsbankrott.Die ökonomische Krise in Frankreich führte zu hoher Arbeitslosigkeit.Es gab soziale Spannungen.

b) Was versteht man unter Generalständen und welche Hoffnungen verknüpfte man mit deren Einberufung? Warum wurden die Hoffnungen enttäuscht?

Die Generalstände waren eine alte Institution aus der Zeit vor dem 30 jährigen Krieg, bei der 300 Vertreter pro Stand je eine Stimme hatten, um über Gesetze abzustimmen. Der 3. Stand erhoffte sich durch die Einberufung der Generalstände mehr politische Mitsprache zu bekommen. Die Zahl ihrer Vertreter wurde auf ihr Drängen hin sogar auf 600 angehoben, allerdings hatten sie immer noch nur zusammengenommen eine Stimme. Durch die vielen Meinungsverschiedenheiten innerhalb des 3. Standes und den engen Zusammenhalt zwischen Adel und Klerus bekam der 3. Stand kaum eine Chance. Die Einberufung der Generalstände sollte die Not der Bauern und der politischen Machtlosigkeit des gesamten 3. Standes entgegenwirken, insgesamt wurde der 3. Stand aber in der Versammlung der Generalstände von Adle und Klerus immer überstimmt. Aus diesem Grund forderte der 3. Stand eine Abstimmung „pro Kopf“, um eine Chance gegen die Übermacht des 1. uns 2. Standes zu bekommen.

c) Hat sich Ludwig XVI in der Krisensituation Frühjahr 1798 Ihrer Meinung nach klug verhalten? Begründen Sie Ihre Ansicht.

Ludwig XVI hat die Situation falsch eingeschätzt. Die Leute wollten ihn ja gar nicht abschaffen, sondern nur eine Chance, ihre Situation zu verbessern. Er hat durch seine Fehleinschätzung und den Gebrauch von Gewalt die Leute erst auf die Idee gebracht, dass sie ihn gar nicht brauchen. Hätte er eingelenkt und dem 3. Stand politische Mitsprache und Gleichbehandlung versprochen, wäre die Situation kaum so sehr eskaliert. Er hätte vielleicht einen Teil seiner Macht verloren, aber nicht seinen Kopf. Es hätte ihn bestimmt weniger geschmerzt, ein bisschen nachzugeben, als am Ende überwältigt zu werden.

Fetter Druck bzw. sind Stellen, die bei mir einen Haken hatten.