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1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien Der gesamte Wortschatz (Wortbestand) einer Sprache gliedert sich in Wortarten ( Wortklassen). Dieser Gliederung liegen im Prinzip drei Kriterien zu Grunde: 1. das morphologische Kriterium - danach zerfallen die Wortarten in (a) flektierbare (formveränderliche) und (b) unflektierbare (formuunveränderliche) Drei Arten der Formveränderung (Flexion) sind möglich: Konjugation, Deklination, Komparation. 2. das syntaktische Kriterium - damit sind gemeint die unterschiedliche Funktionen im Satz: Satzgliedteil, Fügeelement 3. das semantische (lexikalische) Kriterium Darunter versteht man die begrifflich kategorische Prägung der Wörter = = ihre gr. Bedeutung laufen der Lauf Aus der Dominanz dieses oder jenes Kriteriums ergibt sich eine unterschiedliche Zahl von Wortarten. In den gegenwartigen Grammatiken des Deutschen herrscht einerseits die Tendenz vor, die Zahl der Wortarten zu verringern, anderseits wird - in Vergleich zur traditionelen Grammatik - diese Zahl vergrößert. Faktisch werden alle in der d. Sprache vorhanden Wortarten in verschiedenen Darstellungen wiedergespiegelt und abhängig davon, ob sie als selbständige Klassen anerkannt oder als Teilklassen anderen Klassen zugeordnet werden. Die Zahl der Wortarten ist von ungeordneter Bedeutung. In der Schulgrammatik sind es bekannte 10 Wortarten; davon sind die ersten 6 flektierbar die anderen 4 unflektierbar: Substantiv Adverb Artikel Präposition Pronomen Konjunktion

1phil.muny.cz/data/NJI_27/NJI_27_gramatika.doc · Web viewReflexive Verben und der Akkusativ mit Infinitiv (A.c.I.) werden in der Literatursprache nicht ins Passiv gesetzt. Das Zustandspassiv

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1. Einteilung der Wortarten nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien

Der gesamte Wortschatz (Wortbestand) einer Sprache gliedert sich in Wortarten ( Wortklassen). Dieser Gliederung liegen im Prinzip drei Kriterien zu Grunde:

1. das morphologische Kriterium

· danach zerfallen die Wortarten in

(a) flektierbare (formveränderliche) und

(b) unflektierbare (formuunveränderliche)

Drei Arten der Formveränderung (Flexion) sind möglich: Konjugation, Deklination, Komparation.

2. das syntaktische Kriterium

· damit sind gemeint die unterschiedliche Funktionen im Satz: Satzgliedteil, Fügeelement

3. das semantische (lexikalische) Kriterium

Darunter versteht man die begrifflich kategorische Prägung der Wörter =

= ihre gr. Bedeutung

laufen

der Lauf

Aus der Dominanz dieses oder jenes Kriteriums ergibt sich eine unterschiedliche Zahl von Wortarten.

In den gegenwartigen Grammatiken des Deutschen herrscht einerseits die Tendenz vor, die Zahl der Wortarten zu verringern, anderseits wird - in Vergleich zur traditionelen Grammatik - diese Zahl vergrößert. Faktisch werden alle in der d. Sprache vorhanden Wortarten in verschiedenen Darstellungen wiedergespiegelt und abhängig davon, ob sie als selbständige Klassen anerkannt oder als Teilklassen anderen Klassen zugeordnet werden. Die Zahl der Wortarten ist von ungeordneter Bedeutung. In der Schulgrammatik sind es bekannte 10 Wortarten; davon sind die ersten 6 flektierbar die anderen 4 unflektierbar:

Substantiv

Adverb

Artikel

Präposition

Pronomen

Konjunktion

Adjektiv

Interjektion

Numerale

Verben

In der Grammatik unterscheidet man 6 Wortarten

1) Verben

Hauptwortarten

(Die Wörter dieser Wortarten sind im stärkeren Maße bedeutungtragend als die folgenden Wortarten)

2) Substantive

3) Adjektiv

4) Begleiter und Stellvertreter des Substantivs (Artikel, Pronomen, Numerale)

5) Partikel (Adverb, Präposition, Konjunktion)

6) Interjektion

Die Wortarten im Überblick (nach Duden)

Merkmale

Wortart

morphologisch

syntaktisch

semantisch/pragmatisch

Flektierbare

Verb

Konjugation

Funktion: v.a. Prädikat

Distribution: in Kongruenz mit dem Subjekt (Personalform)

Zustände, Vorgänge,

Tätigkeiten, Handlungen

Substantiv

Deklination

Funktion: Subjekt, Objekt,

adverbiale Bestimmung, Attribut

Distribution: mit Artikel

Lebewesen, Sachen,

Begriffe (Abstrakta)

Adjektiv

Deklination

Komparation

Funktion: Attribut, adverbiale

Bestimmung

Distribution: mit Substantiv bzw. Verb

Eigenscchaften, Merkmale

Artikel, Pronomen

Deklination

Funktion: Attribut oder

Substantivstellvertreter (mit

entsprechender Funktion)

Distribution: mit oder an Stelle eines Substantivs

Verweis, nähere

Bestimmung

Unflektierbare:

Adverb

Funktion: Attribut oder

Umstandsangabe

Distribution: mit Substantiv,

Adjektiv, Verb

nähere Umstände

Partikel

Funktion: Saztgliedteil/Attribut

Distribution: v.a. bei Hauptvorarten oder syntaktisch isoliert

Sprechereinstellung,

-bewertung

Präposition

Funktion: Präpositionalkasus

Distribution: vor Substantiven

(Pronomen)

Verhältnisse, Beziehungen

Konjunktionen

Funktion: Verbindung, Einleitung, Unterordnung

Distribution: zwischen Sätzen,

innerhalb von Satzgliedern und

Attributen

Verknüpfung im

logischen, zeitlichen,

begründenen, modalen u.ä. Sinn

Transposition der Wörter - Wortartwechsel

Es kommt vor, daß ein Wort aus einer Wortart in eine andere transponiert wird. Am leichtesten erfolgt die Substantivierung. Sie besteht darin, daß ein Wort einer beliebigen Wortart in ein Substantiv verwandelt wird. in diesem Fall erhällt es den Artilkel.

Der Infinitv und alle unflektierbaren Wortarte erhalten das sächliche Geschlecht - das Warten

das Heute

das Aber

das Acht

Die Zahlwörter sind veiblichen Geschlechts - die Drei, die Fünf (nach: die Zahl, die Ziffer).

Substantivierte Adjektive und Partizipien können alle drei Geschlechter haben - r, s, e Kranke.

Die Verbalisierung ist jedenfalls nicth selten.

Dabei wird eine Wortart - meist ein Substantiv oder ein Adjektiv - in ein Verb verwandelt, indem sie alle Verbalformen, vor allem das Infinitivsufix erhält.

Land > landen

Mond > monden

wassern > (=aufs Wasser niedergehen)

reif > reifen

Ein Wortwechsel erfolgt auch bei manchen Substantiven, deren Kasusformen oder Präpositonalverbindungen zu Adverbien oder Präpositionen erstatt sind.

Adverbien: tags, morgens, abends, zuzeiten

Präpositionen: zwecks, laut, u.a. …

2. Einteilung der Verben nach morphologischen, syntaktischen und semantischen Kriterien

Die Wortart Verb ist von semantischen, syntaktischen und morphologischen Standpunkt aus in mehrere Schichten gegliedert. Diese Schichten oder Gruppen fallen nicht völlig zusammen, obwohl sie sich vielfach berühren und überlappen /překrývají/.

z.B.: Modalverben X Präteritopräsentia

wissen = Präteritopräsentium X Modalverb

wollen = Modalverb X Präteritopräsentium

2.1 Semantische Einteilung

Man kann zunächst 2 große Gruppen unterscheiden:

A) Vollverben

B) Hilfs- und Funktionverben

ad a) 1) Tätigkeits- oder Handlungsverben

1) Vorgangsverben - fallen, wachsen, …

2) Zustandsverben - dulden, hungern,…

3) Geschehens- oder Ereignesverben - geschehen, passieren, sich zutragen, stattfinden

4) Witterungsverben - regnen, frieren

Jede dieser Gruppen läßt sich noch weiter aufgliedern. Man knn eine Reihe von thematischen Untergruppen aussondern - z.B.: Verben der Bewegung

Verben der Mitteilung (Verba dicendi)

Verben Sinneswahrnehmung

Gefühlsverben

Verben der Einschätzung

andere

ad b)

1) Hilfsverben der analytischen Formen - sein, haben, werden

2) Modalverben - können, mögen, vollen, sollen, müssen

3) Kopulative Verben - sein, werden, bleiben

4) Angaben der Aktionalität und des Genus

5) Funktionsverben in Streckformen

ad 4) - anfangen, beginnen, losgehen, anheben,

· fortsetzen, eignen

· abschließen, aufhören, schlußmachen

· bekommen, erhalten, gehören - z.B.: Er bekommt ein Fahrrad geschenkt.

ad 5) Hilfe leisten,…

2.2 Syntaktische Einteilung und die Valenz

Die syntaktische Klassifikation der Verben stützt sich auf dem Begriff der Valenz (= Wertigkeit, Fügungswert).

Unter der Valenz einem Verbs versteht man seine Fähigkeit bestimmte Leerstellen um sich zu eröffnen, d.h. Satzglieder um sich heranzuziehen (Subjekte, Objekte, adverbiale Bestimmungen, Prädikative).

Man nennt sie Mitschülern oder Aktanten.

Solche Valenzbedingte Satzglieder bezeichnet man als Ergänzungen zum Unterschied von Satzgliedrn, die auf der Valenz des Verbs beruhen und als Angaben bezeichnet werden.

Die Zahl der Ergänzungen schwankt von null bis drei .

· einstellige, Einwertige, zweitstellige, zweitwertige Verben usw.

(absolute, relative, transitive, intransitivie, reflexive Verben)

Es regnet.

· formale Valenz, formales Subjekt, nullstelliges Verb (avalentes Verb)

Vater schläft.

· einstellige, monovalente Verben

Oscar schlägt den Hund.

(transitive Verben)

Die Sitzung dauert 2 Stunden.

Prag liegt an der Moldau.

= divalente Verben

Peter schenkt Marek ein Haus.

Er hängt das Bild an die Wand.

Die Eltern nannten ihren Sohn Klaus.

Wenn man die Valenzbedingten Glieder nach ihre syntaktische Rolle im Satz, d.h. nach ihrem Satzgliedwert klassifiziert, so ergeben sich bestimmte Kombinationen von Satzgliedern, die man als Satzmodelle oder Satzbaupläne bezeichnen.

(Verb) V = P (Prädikat)Oa - Objekt im Akkusativ

E1 = S (Subjekt)El - Lokalergänzung

E2 = Oa / El / Et / usw.Et - Temporalergänzung

E3 = Od / Ea / usw.

S - P - Oa - Od

S - P - Et

S - P - El

Nicht alle theoretisch möglichen Kombinationen sind tatsächlich in der Sprache vorhanden. Die Zahl der Satzbaupläne ist beschränkt. Die freien Angaben konstituiren keine Satzbaupläne.

· Er hängte damals schnell das Bild an die Wand.

· S - P - ( At - Am ) - Oa - Ed (direktive Bestimmung)

2.3 Die morphologische Klassifikation

Das deutsche Verb besitzt 3. Grundformen, die allen anderen Formen zugrunde liegen.

Das sind: INFINITIV (Präsenzstand)

PRÄTERITUM (Präteritalstand)

PARTIZIP II.

Je nach der Bildung der Grundformen können Verben eingeteilt werden in:

1. STARKE und UNREGELMÄßIGE Verben

2. SCHWACHE VERBEN

Anmkg: Die Temini "stark" und "schwach" stammen vom Jakob Grimm.

Stark sind seiner Bedeutung nach, die Verben mit inneren Vokalwechsel, schwach sind die verben, die einer äußeren Stütze in Form eines besonderen Sufixes bedürfen.

Vezeichnis der Starken und unregelmäßigen Verben

· Duden Grammatik - 4.Auflage (1984) St. 183 und folgenden

· 5. Auflage (1995) St. 132 und folgenden

· Engel - Deutsche Grammatik

DIE STARKEN VERBEN

Diese Gruppe ist unproduktiv. Die Zahl der starken Wurzelverben beträgt etwa 150. Ihre Frequenz ist sehr hoch. Mittels Präfixe und Zusammendsetzungen nimmt die Zahl der starken Verben ständig zu.

Die Hauptmerkmale der starken Verben sind: 1) Der Vokalwechsel des Wurzelmorphems

2) Das Fehlen des Sufixes -te in Präteritum

und das Sufix -en in Partizip II.

Der Vokalwechsel läßt sich nur diachronisch erklären. In der historischen Grammatik spricht man hier vom sogenannten Ablaut und unterscheidet 7 Ablautreihen.

Auch der Konsonantenwechsel, der bei einigen starken Verben vorkommt, ist ein Übleibsel phonetischer Besonderheiten aus vergermanischer Zeit. Historische Grammatiken nennen diese Erscheinung grammatischen Wechsel: d - t (leiden - litt - gelitten)

(h) - g (ziehen - zog - gezogen)

Die einzelnen Ablautreihen (ohne die Erklärung der sprachlicher Entwicklung)

1. Ablautreihe: ei - i (ie) - i (ie)

Die beiden Varianten unterscheiden sich in der Vokalquantität

z.B.: streichen - strich - gestrichen

steigen - stieg - gestiegen

mit grammatischem Wechsel - leiden - litt - gelitten

2. Ablautreihe: ie, ü, au - o - o

Das ist eintwede lang oder kurz, wobei dies ortographisch nur inkonsequent bezichnet wird.

bieten - bot - geboten

fließen - floss - geflossen

lügen - log - gelogen

sougen - sog - gesogen

mit grammatischem Wechsel - sieden - sott - gesotten /vřít /

ziehen - zog - gezogen

3. Ablautreihe

Das Merkamal der 3. Reihe ist iene Konsonanten Verbindung

a) die Lautgruppe Nasal + Konsonant

oder nasale Doppelung

i - a - u / o

· finden - fand - gefinden

· gewinnen - gewann - gewonnen

a) Liquida + Konsonant

e - a - o

· sterben - starb - gestorben

4. Ablautreihe e - a - o

Das Merkmal der 4. Reihe ist sonorer Laut (r-l-m-n), erfolgt den Vokal oder ergibt ihm häufig voraus.

nehmen - nahm - genommen

stehlen - stahl - gestohlen

sprechen - sprach - gesprochen

5. Ablautreihe e / i - a - e

Das Merkamal der 5.Reihe ist beliebiger Konsonant außer den Sonorlauten.

geben - gab - gegeben

bitten - bat - gebeten

6. Ablautreihe a - u - a

fahren - fuhr - gefahren

7. Ablautreihe (reduplizierende Verben)

V(Vokal) - ie / i - V

Im Infinitiv kann beliebiger Vokal auftreten. Er wiederholt sich in der Regel im Partizip II.

Im Präteritum erscheint ie oder i.

rufen - rief - gerufen

fangen - fing - gefangen

Anmerkung: Die verbale Ableitungen und Zusammensetzungen haben denselben Vokalwechsel wie dei Wurzelverben.

entkommen wie kommen

teilnemhen wie nehmen

haushalten wie halten

Wird aber das Verb von einem Namen abgeleitn, so gehört es zu den schwachen Verben:

beauftragen - von Auftrag X beauftragte, -t

ratschlagen - von Ratschlag X h. ratschlagt

Anstelle von der sprachgeschichtlich gegründeten Einteilung der starken Verben in die 7 Ablautreihen, wird in den Grammatiken häufig auch ein anderes Einteilungsprinzip angewendet. Man unterscheidet 3 Gruppen, je nachdem ob und wilche der 3 Grundformen gleiche oder verschiedene Vokale aufweisen.

1.Gruppe

In allen drei Grundformen sind die Wurzelvokale verschieden (ABC).

binden - band - gebunden; sitzen - saß - gesessen, stehlen - stahl - gestohlen

2. Gruppe

Der Infinitiv und das Partizip II. haben denselben Vokal (ABA)

lesen - las - gelesen, fahren - fuhr - gefahren

3. Gruppe

Das Präteritum und das Partizip II zeigen denselben Vokal (ABB)

bleiben - blieb - geblieben, riechen - roch - gerochen

VERBEN MIT SCHWANKENDER KONJUGATION

Die starken Verben sind in der Gegenwartssprache unproduktiv. Die Zahl der Wurzelverben vermindert sich immer mehr, da manchen von ihnen zu den schwachen Verben übergegangen sind - falten, salzen, verhehlen.

In vielen Fällen bestehen 2 Varianten nebeneinander: die starke und die schwache Konjugation.

Wir teilen sie in 2 Gruppen ein:

I. Doppelformen ohne Bedeutungsunterschied

II. Doppelformen mit verschiedener Bedeutung und homonymische Verben

3. Gebrauch und Bildung der Tempora im Deutschen

3.1 Das Pr(sens

Das Pr(sens bezieht sich sowohl auf Gegenw(rtiges (auf im Sprechzeitpunkt Ablaufendes, Vorhandenes, G(ltiges) als auch auf Zuk(nftiges.

Bildung:

a) Aktiv

Wortstamm (Infinitiv - Endung -(e)n = fahr-, wohn-, klapper-)

+ Endungen -e, -st, -t, -en, -t, -en

1) Verba, deren Stamm auf -t,-d, Konsonantengruppe mit -m, -n = - E-Erweiterung

du arbeitest, er badet, du atmest

2) Verba, die auf -ern ausgehen = -e- (aus diesem -ern) in 1.Pers. Sg. kann wegfallen

ich wandere / wandre

ich lindere / lindre

3) Verba, die auf -eln ausgehen = -e- (aus diesem -eln) in 1.Person ausfallen lassen

ich sammele / sammle

ich handele / handle

4) Starke Verba - in. 2. Und 3. Person Sg. e > i; (,( > i

- Umlaut

5) Verba, wie z.B. halten (Stamm auf -t) - 2.Person Sg. -st

- 3.Person Sg. - ohne Endung

du h(ltst, er h(lt XXX du arbeitest, er arbeitet

b) Passiv

werden(in Pr(sens) + 2.Partizip(des Vollverbum)

Der Text wird ins Deutsche (bersetzt.

Der Sohn wird gelobt.

Die Verwendungsweisen

1. Bezug auf Gegenw(rtiges

Das Pr(sens bezieht sich auf ein Geschehen, das im Sprechzeitpunkt - und in diesem Sinne in der Gegenwart - schon oder noch abl(uft.

Es regnet. Ich schreibe gerade einen Brief.

2. Bezug auf Allgemeing(lltiges

Aussagen, die Allgemeing(ltiges beinhalten, z.B. Sprichw(rter.

Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert.

3. Bezug auf Zuk(nftiges

Bezug auf noch nicht begonnenes Geschehen

- Konkurenzform: FUTUR I

4. Bezug auf Vergangenes

historisches Pr(sens (Praesens historicum), an Stelle des Pr(teritums

stilistische Wirkung - eine st(rkere Verlebendigung und Vergegenw(rtigung

Da liege ich doch gestern auf der Couch und lese, kommt Ingeborg leise ins Zimmer und gibt mir einen Ku(.

- oft in Schlagzeilen, Geschichtstabellen

szenisches Pr(sens: historisches Pr(sens in einer „pr(teritalen Umgebung“

Und aus einem kleinen Tor, das … sich pl(tzlich aufgetan hatte, bricht - ich w(hle hier die Gegenwart, weil das Ereignis mir so sehr gegenw(rtig ist - etwas Elementares hervor … (Th. Mann)

Das Pr(sens kann jedoch an die Stelle des Pr(teritums als des eigentlichen Erz(hltempus treten. (= keine stilistische Wirkung wie bei hist./epis. Pr(sens.)

3.2 Das Pr(teritum

a) Aktiv

Wortstamm + Endungen -(e)te, -(e)test, -(e)te, -(e)ten, -(e)tet, -(e)ten (e) f(r bessere Aussprache bei einigen Verba

(Starke Verba (ndern ihren Stammvokal - geben > ich gab

fahren > ich fuhr

bleiben > ich blieb

- manchmal auch Stammkonsonantwechsel gehen>ging

Starke Verba schlie(en in 1. Und 3. Pers. Sg. keine Endungen an

Schwache Verba: 1. = 3. Pers. Sg. ich liebte = er liebte

haben - ich hatte

sein - ich war

werden - ich wurde

b) Passiv

werden (Pr(teritformen) + 2. Partizip des Vollverbs

Der Sohn wurde vom Vater gelobt.

Wir wurden oft danach gefragt.

Die Verwendungsweise

Das Pr(teritum wird immer dann gew(hlt, wenn ein Geschehen (eine Handlung) im Sprechzeitpunkt vergangen und abgeschlossen ist und in diesem Sinne der Vergangenheit angeh(rt. Das Pr(teritum ist als Vergangenheitstempus das Haupttempus in allen Erz(hlungen und Berichten, die von einem erdachten (fiktiven) oder wirklichen (nicht-fiktiven) Geschehen der Vergangenheit handeln (episches Pr(teritum).

Gestern regnete es. Vor hundert Jahren wurde der K(lner Dom vollendet.

3.3 Das Futur I

a) Aktiv

werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Pr(sens

ich werde loben - budu chválit

ihr werdet fragen - budete se ptát

b) Passiv

werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Pr(sens Passiv

(= 2.Partizip des Vollverbs + Infinitiv „werden“)

er wird geliebt werden - bude milován

ihr werdet gelobt werden - budete chváleni

Die Verwendungsweisen

1. Bezug auf Zuk(nftiges, auf ein Geschehen, das noch nicht im Sprechzeitpunkt abl(uft.

Ich werde einen anderen Anwalt nehmen. Vezmu si jiného právníka.

Er wird sp(ter einmal das Gesch(ft (bernehmen.

Varianten: a) FI kann einen festen Entschlu( oder eine feste Absicht ausdr(cken.

Ich werde dich nie verlassen!

b) FI kann einne Aufforderung oder einen Befehl zum Ausdruck bringen.

Sie werden p(nktlich kommen. Přijdete přesně.

Und jetzt wirst du schlafen. A teď budeš spát.

2. Bezug auf Gegenw(rtiges, VERMUTUNG (modal), (UN)WAHRSCHEINLICHKEIT

(wir gebrauchen Modalpartikel, um die Unklarheiten zu vermeiden)

(besonders in 3.Pers. Sg., Pl.)

Das wird (wohl) seine Frau sein. To je zřejmě jeho žena. To bude (asi) jeho žena)

Jedesmal denke ich, es werden schon die richtigen sein. Vždycky si myslím, to jsou už jistě ti správní lidé.

3.4 Das Futur II

a) Aktiv

werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Perfekt (infinitiv minulý) Aktiv des Vollverbs

(aufger(umt haben, gesegelt sein)

ich werde aufger(umt haben - budu mít uklizeno

b) Passiv

werden (Pr(sensformen) + Infinitiv Perfekt (infinitiv minulý) Passiv des Vollverbs

(geschickt worden sein)

er wird geschickt worden sein - bude pos(í)lán

Verwendungsweisen

1. Bezug auf Vergangenes, Vollzug oder Abschlu( einer Handlung in der Vergangenheit

= VERMUTUNG (BER EINE HANDLUNG IN DER VERGANGENHEIT

(vyjádření hypotetičnosti (domněnky, (ne)pravděpodobnosti) děje v minulosti, který již tedy proběhl a je ukončen. Čeština tento modální prostředek nemá. V češtině se tu minulého času s příslušnou modální částicí, což je v němčině rovněž možné) In dieser Verwendungsweise dient das Futur II als ein Vergangenheitstempus.

Du wirst sicher alles erwogen haben. // Du hast sicher alles erwogen.

Jistě jsi všechno uvážil

Er wird krank gewesen sein. // Er war wohl krank.

Byl zřejmě nemocen.

Gestern werde ich wohl zu viel geschwatzt haben. // Gestern habe ich wahrscheinlich zu viel geschwatzt.

Včera jsem toho asi hodně nažvanil.

2. Bezug auf Zuk(nftiges

Vollzug oder Abschlu( eines Geschehen mit Zukunftsbezug

(děj ukončný v budoucnosti, děj označený temporálním určením, v češtině zde odpovídá dokonavý tvar slovesa, u mnoha tranzitiv také opis budu mít + příčestí trpné dokonavého tvaru (výsledný stav).)

Konkurenzform: Indikativ Perfekt

Bis Sonntag wird er das Buch gelesen haben. // Bis Sonntag hat er das Buch gelesen.

Do neděle knihu přečte.

In ein paar Tagen wird der Schnee aufgetaut sein. // In ein paar Tagen ist der Schnee aufgetaut.

Během několika dní sníh roztaje. Během několika dní bude sníh roztátý

V souvětích se Futur II kombinuje zpravidla s Futur I nebo Pr(sens (ve významu Futur) a funguje v nich jako čas relativní vyjadřující děj ukončený před dějem věty hlavní. I v těchto případech se většinou nahrazuje perfektem.

Wenn ich es gesehen haben werde, werde ich es glauben.

// Wenn ich es gesehen haben, werde ich es glauben.

Až to uvidím, uvěřím tomu.

Wenn ich den Brief geschrieben haben werde, gehe ich zur Post

// Wenn ich den Brief geschrieben habe, gehe ich zur Post.

Až dopis napíšu, půjdu na poštu. Až budu mít dopis napsaný, půjdu na poštu.

3.5 Das Perfekt

a) Aktiv

haben / sein (Pr(sensformen) + 2. Partizip des Vollverbs

Er ist gestern in die USA gereist.

Pomocí sein tvoří perfektum většina intranzitivních sloves vyjadřujících:

a) změnu stavu, např.: einschlafen, fallen, platzen aj.

b) změnu místa, např.: kommen, gehen, fahren, laufen, zur(ckkehren aj.

c) slovesa sein, werden, bleiben

Pomocí haben tvoří perfektum slovesa:

a) intranzitivní vyjadřující trvání děje či stavu, např.: bl(hen, brennen, schweigen, sitzen.

b) tranzitivní slovesa

c) reflexivní a reflexivně užitá slovesa

d) neosobní slovesa (regnen, schneien)

Některá slovesa téhož významu mají v perfektu haben, pokud se vyjadřuje trvání děje, a sein, jde-li o vyjádření změny, nastolení nového stavu:

Sie haben gefroren. Mrzli. Bylo jim zima. X Sie sind gefroren. Promrzli. Jsou zmrzlí.

Er hat (stundenlang) gesegelt. X Er ist (zur Insel) gesegelt.

Také slovesa téhož významu při tranzitivním užití mají haben, při intranzitivním sein:

Sie hat den Brief verbrannt. Spálila dopis.

X Der Brief ist verbrannt. Dopis shořel.

Ich habe den Schi gebrochen. Zlomil jsem lyži.

X Der Schi ist gebrochen. Lyže se zlomila.

b) Passiv

werden (Perfektformen) + 2.Partizip des Vollverbs

(ohne -ge)

Der Sohn ist vom Vater gelobt worden.

Das neue Krankenhaus ist schnell gebaut worden.

Verwendungweisen

1. Bezug auf Vergangenes

Vollzug oder Abschlu( eines Geschehens mit Bezug auf den Sprechzeitpunkt

(Perfekt als Vergangenheitstempus)

Kathrin hat ein Klavier gekauft.

2. Bezug auf Allgemeing(ltiges - kommt sehr selten vor

Ein Ungl(ck ist schnell geschehen.

3. Bezug auf Zuk(nftiges (//Futur II)

Abschlu( oder Vollzug einer Handlung in der Zukunft. Bedingung: Zeitangabe

Morgen hat er sein Werk vollendet.

Bis Sonntag wird er das Buch gelesen haben. // Bis Sonntag hat er das Buch

gelesen.

Do neděle knihu přečte.

4. Szenisches Perfekt

wie ein szenisches Pr(sens. Es tritt an die Stelle eines Plusquamperfekts (gegen das es es immer ausgetauscht werden kann), um ein vergangenes Geschehen lebendig vor Augen treten zu lassen:

Und aus einem kleinen Tor, das … sich pl(tzlich aufgetan hat (statt: aufgetan hatte), bricht … etwas Elementares hervor.(vgl. Pr(sens)

(aufgetan hat - szenischen Perfekt, bricht - szenisches Pr(sens)

3.6 Das Plusquamperfekt

a) Aktiv

haben/war (Pr(teritformen) + 2.Partizip

ich hatte gespielt, ich hatte gelesen

ich war abgereist, ich war gekommen

b) Passiv

werden (Plusquamperfektformen) + 2. Partizip des Volverbs

(ohne ge-)

Der Sohn war vom Vater gelobt worden.

Verwendungweise

Vollzug oder Abschlu( eines Geschehens mit Bezug auf die Vergangenheit (Vorvergangenheit)

3.7 Infinitiv und Partizip: Infinitive Verbformen

3.7.1 Der Infinitiv

Die Endung des einfachen Infinitivs (Pr(sens Aktiv), der als solcher durch Person, Numerus, Modus und Tempus nicht weiter bestimmt ist, ist -en (les-en) oder -n (klapper-n, h(kel-n). Im einzelnen unterscheidet man folgende Infinitivformen:

Infinitiv Pr(sens Aktiv (loben, erwachen)

Infinitiv Futur I Aktiv (loben/erwachen werden)

Infinitiv Perfekt Aktiv (gelobt haben, erwacht sein)

Infinitiv Futur II Aktiv (gelobt haben/erwacht sein werden)

Infinitiv Pr(sens (Vorgangs)passiv (gelobt werden)

Infinitiv Perfekt (Vorgangs)passiv (gelobt worden sein)

Infinitiv Pr(sens (Zustands)passiv (ge(ffnet sein)

Infinitiv Perfekt (Zustands)passiv (ge(ffnet gewesen sein)

3.7.2 Das 1. Partizip

1) Das 1.Partizip (Pr(senspartizip oder Mittelwort der Gegenwart) wird mit der Endung -end bzw. - bei Verben auf -eln und -ern- -nd gebildet:

Die Lehrerin lobt ihn. - Die ihn lobende Lehrerin.

Er tanzte. - Er kam tanzend herein.

2) Das 1. Partizip ist zeitlich neutral und bezieht sich in der Regel auf den Zeitpunkt, der aus dem Tempus des Finitums hervorgeht.

Die bl(henden Blumen erfreuen uns / erfreuten uns / werden uns erfreuen.

3) Die Form „zu …-nd-„ entspricht dem lateinischen Gerundiv(um), sie hat passivische Bedeutung, mit ihr wird eine Notwendigkeit oder M(glichkeit ausgedr(ckt. Sie kann nur von transitiven Verben gebildet und wird nur attributiv gebraucht.

Das ist ein nicht zu billigender Schritt. Krok, s nímž nelze souhlasit

3.7.3 Das 2. Partizip

Die Verbform, mit der im Deutschen das Perfekt wird und die als 3.Stammform h(ufig in W(rterb(chern und Grammatiken erscheint, hei(t 2.Partizip, Perfektpartizip oder Mittelwort der Vergangenheit.

1) Das 2. Partizip der regelm((igen Verben wird mit -t oder -et, das der unregelm((igen Verben mit -en gebildet. Bei beiden Gruppen wird in der Regel das Pr(fix ge- gebraucht:

(regelm((ig) ge-lob-t, ge-red-et

(unregelm((ig) ge-bund-en, ge-worf-en, ge-sung-en

2) Bei den 2.Partizipien trennbarer Verben wird ge- nicht vorangestellt, sondern zwischen Partikel und Verb gesetzt. Entsprechendes gilt auch f(r Verben, die aus einer syntaktischen F(gung entstanden sind:

abh(ren - abgeh(rt, einsehen - eingesehen, hinfallen - hingefallen

3) Folgende Verbgruppen bilden das 2.Partizip ohne ge-:

a) Verben mit untrennbaren Pr(fixen (besucht, entkommen, verfahren)

b) Verben mit Sufix -ier-en (studiert, rasiert)

c) Einige andere Verben, die nicht auf der ersten Silbe betont sind (prophezeit)

4) Besonderheit: Ersatzinfinitiv statt 2.Partizip

Bei bestimmten Verben, die sich mit einem Infinitiv verbinden k(nnen, wird das 2.Partizip im haben-Gef(ge (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur II, Infinitiv Perfekt) durch den Infinitiv ersetzt (sog. Ersatzinfinitiv).

a) fest ist dieser Gebrauch bei den Modalverben und bei brauche (selbst mit zu)

Er hat kommen m(ssen(nicht gemu(t).

b) Die Verben hei(en, lassen, sehen stehen (berwiegend im Infinitiv

Er hatte mich kommen hei(en (selten: gehei(en)

c) Die Verben (f(hlen, helfen, h(ren) stehen heute sowohl im Infinitiv als auch im

2.Partizip.

Sie hat ihn gestern abend kommen h(ren (neben: geh(rt)

d) Im 2.Partizip stehen im allgemeinen die Verben lehren, lernen, machen:

Er hat mich lachen gemacht. (selten: machen)

Im Infinitiv Perfekt tritt das 2.Partizip nur auf, wenn haben am Ende steht:

Ich erinnere mich, ihn laufen gesehen zu haben.

Sonst steht auch hier der Ersatzinfinitiv:

Sie wird ihn haben laufen sehen.

Zum Gebrauch des 2. Partizips

Das wie ein Adjektiv gebrauchte 2.Partizip der transitiven Verben wird in der Regel auf ein Substantiv bezogen, das in einem entsprechenden Aktivsatz Objekt bzw. In einem Passivsatz Subjekt ist.

Der geha(te Feind. - Er ha(t seinen Feind. / Der Feind wird geha(t.

Das 2.Partizip der intransitiven Verben steht im allgemeinen bei einem Substantiv, das in einem entsprechenden Aktivsatz Subjekt ist:

Die untergegangene Sonne - Die Sonne geht unter.

Mit den Partizipien der imperfektiven transitiven Verben wird das mit dem Verb genannte Geschehen oder Sein im allgemeinen auf die Zeit bezogen, die mit der finiten Verbform des Satzes angegeben wird (sie bilden somit geradezu „ein passives Gegenst(ck“ zum „aktiven“ 1.Partizip).

Er pflegte/pflegt das geliebte Kind. Ein von zwei Lokomotiven gezogener Zug fuhr/f(hrt in den Bahnhof ein. Das gest(tzte Dach spendete/spendet Schatten.

Mit den Partizipien der perfektiven intransitiven bzw. Transitiven Verben wird im allgemeinen angegeben, da( ein Geschehen oder Sein vollendet ist, da( aber das Ergebnis als Zustand in der vom Finitum genannten Zeit andauert(trvat) und nachwirkt(dále úèinkovat).

Ein gebundenes Buch lag/liegt auf dem Tisch. Sie rollten/rollen ein gef(lltes Fa( auf die Stra(e. Das in F(ulnis (bergegangene Fleisch war/ist ungenie(bar.

4. Die genera Verbi (Aktiv, Vorgangspassiv, Zustandspassiv)

Mit Hilfe des Genus verbi wird das Verhältnis des grammatischen Subjekts zum Geschehen im Satz ausgedrückt. Zu unterscheiden sind dabei das Aktiv, das Vorgangspassiv und das Zusatandspassiv. Die charakteristischen Bedeutungen der Genera verbi (lat. - ‚Geschlecht des Verbs‛) werden besonders beim passivfähigen Verb deutlich.

4.1 Das Aktiv

1. Das Aktiv bezeichnet bei Tätigkeitsverben eine Handlung des Subjekts. Ein Objekt kann dabeistehen.

Die Kinder spielen. Ich las den Roman. Ich helfe dem Freund.

2. Das Aktiv kann auch einen Vorgang oder Zustand bezeichnen. Vorgangs- und Zustandsverben sind nicht passivfähig.

Die Sonne scheint. Die Rose blüht. Die Tage werden kürzer.

3. Nur im Aktiv kommen Impersonalia vor, bei denen eigentlich gar kein Subjekt zum Ausdruck kommt (es ist Scheinsubjekt).

Es donnert. Es hat geklopft. Es grünt und blüht. Was gibt´s?

4.2 Das Vorgangspassiv

1) Im Passiv wird das Akkusativobjekt des Aktivsatzes zum (grammatischen) Subjekt. Die Bezeichnung des Agens (des Täters) kann im Passivsatz fehlen oder wird Präpositionalobjekt, als Urheber mit von, als Ursache oder Mittel mit durch (dreigliederiges Passiv). Es gibt Fälle, wo man im Gebrauch der Präposition schwanken kann:

Er trifft das Ziel. Das Ziel wird von ihm getroffen.

Bomben zerstörten Dresden. Dresden wurde durch Bomben zerstört.

Sputniks umkreisen die Erde. Die Erde wird von (durch) Sputniks umkreist.

Die Blickrichtung ist also in den Genera verschieden. Weil das Akkusativobjekt des Aktivsatzes zum Subjekt im Passiv wird, spricht man auch von "Umkehrrichtung" (Schmidt, Grudfragen, S.208).

2) Das Wesen des Passivs liegt aber nicht nur in der umgekehrten Blickrichtung. Folgendes ist zu beachten:

a) Mann kann bei transitiven Verben ein Vorgangspassiv ohne Nennung des Agens bilden (zweigliedriges Passiv):

Das Ziel wurde getroffen. Die Abhandlung wurde gedruckt.

b) Bei intransitiven Verben, soweit diese ein Passiv bilden können, stellt das subjektlose Passiv eine Tätigkeit ohne Angabe des persönlichen Urhebers und teilweise auch ohne Angabe des Ziels dar.

Solange verhandelt wird, wird nicht geschossen. Davon muss gesprochen werden. Der Toten wurde gedacht.

c) Eine Anzahl Verben, die einen Akkusativ bei sich haben können, aber keine aktive Handlung des Subjekts bezeichnen, bilden kein Passiv. Es handelt sich um Verben wie haben, bekommen, wissen, kennen, anmuten, kosten, umfassen, betragen sowie es gibt.:

Wir haben schönes Wetter, zuverlässige Freunde. Es gibt jetzt Erdbeeren.

Dazu gehören auch die Verben mit dem Akkusativ des Inhalts.

Dieses Buch enthält Novellen von Keller. Ich habe das Buch von einem Freund bekommen.

Reflexive Verben und der Akkusativ mit Infinitiv (A.c.I.) werden in der Literatursprache nicht ins Passiv gesetzt.

4.3 Das Zustandspassiv

Ausser dem Vorgangspassiv, das aus werden + Partizip II gebildet wird, gibt es noch das Zustandspassiv, das aus sein + Partizip II von Tätigkeitsverben gebildet wird und einen Zustand kennzeichnet, der Resultat einer vorausgegangenen Tätigkeit ist. Der Täter wird im Zustandspassiv nur äusserst selten genannt. Man muss Vorgangs- und Zustandspassiv klar unterscheiden.

Das Fenster wurde geöffnet. Der Fenster ist geöffnet.

Merke:

Das Zustandspassiv darf nicht mit Formen intransitiver Vorgangsverben verwechselt werden, die ihre zusammengesetzten Zeiten im Aktiv mit sein bilden:

Die Rose ist verblüht. Der Kollege ist ganz überraschend gestorben.

4.3.1 Zum stilistischen Gebrauch des Passivs

1) Soll das Ziel der Handlung zugleich Gegenstand der Aussage sein, so ist das syntaktisch nur im Passiv möglich:

Die 5. Klasse wird von Frau Meier unterrichtet.

Der Täter kann unbekannt sein.

In der Nacht zum Montag wurde in dem Juweliergeschäft ein Einbruch verübt.

Das Passiv eignet sich gut für allgemeingültige Aussagen:

Unter Materie wird die objektive Realität verstanden, d.h. alles, was ausserhalb und unabhängig vom menschlichen Bewusstsein existiert.

2) Für das Futur I des Passivs verwendet man in der Umgangssprache fast immer das Präsens.

Ich werde erwartet.

4.3.2 Konkurrenzformen des Passivs

1) Konkurrenzformen des Passivs ohne modale Komponente

a) Die persönlich-unbestimmte Konstruktion mit man ist zwar agensbezogen, aber die Agensangabe ist unbestimmt und nicht spezifiziert:

Man rief nach einem Arzt, nach der Polizei.

b) die Reflexivkonstruktion, bei der sich das Verb und das Reflexivum auf ein Subjekt beziehen, das das Patiens nennt.

Plötzlich öffnet sich die Tür.

c) Intransitive lexisch-semantische Varianten von Verben, die sowohl intransitive als auch transitive Sememe besitzen:

Das Museum öffnet sonntags zehn Uhr und schliesst siebzehn Uhr.

d) Bei der Konstruktion bekommen / erhalten / kriegen (umg.) + Partizip II wird die Bezeichnung des Adressaten syntaktisches Subjekt:

Eine Erkenntnis, die der Zuschauer leider nur aus dem Kommentatortext vermittelt bekommt.

e) Funktionsverbfügungen mit Passivbedeutung bestehen aus einem Substantiv, das von einem transitiven Verb abgeleitet wurde, und einem der Funktionsverben erfahren, erhalten, finden, gelangen, geniessen u.a.

Seine Leistung hat allgemeine Anerkennung gefunden (= ist allgemein anerkannt worden)

Der Gelehrte geniesst in Fachkreisen grosse Achtung.

f) Verbalsubstantive können auch mit Ereignisverben kombiniert werden:

Die Abscheidung des Kupfers geschieht entweder durch Zementation mit Eisen oder durch Elektrolyse.

2) Konkurrenzformen des Passivs mit modaler Bedeutungskomponente

a) von Verben abgeleitete Adjektive auf –bar, -lich bezeichnen die Eignung einer Sache für eine Tätigkeit, eine Möglichkeit

Die Strasse nach Elend ist nicht befahrbar.

b) Die Fügung sein + zu + Infinitiv ist nicht eindeutig; sie kann eine Möglichkeit (Ersatz durch können + Passiv) oder eine Forderung (Ersatz durch sollen oder müssen + Passiv) ausdrücken:

Diese Aufgabe ist zu lösen (= kann/soll gelöst werden.)

c) Ähnlich verhält es sich mit dem Gerundiv (lat. gerundivum ‚auszuführend‛), dem attributiven Partizip I mit zu:

die zu erwartende Nachricht (= die Nachricht, die erwartet wird)

d) Reflexivkonstruktionen mit lassen oder mit Modalergänzung:

Dieses Material lässt sich biegen, dehnen, gut verarbeiten.

Diese Ware verkauft sich gut.

e) Konstruktion aus es gibt / bleibt + zu + Infinitiv:

Es gibt jetzt eine Menge Arbeit zu tun (= Es muss.... getan werden)

f) Funktionsverbfügungen aus bedürfen + Verbalsubstantiv im Genitiv:

Solche Beispiele bedürfen einer besonderen Erörtung und Erläuterung. (= müssen besonders erörtert und erläutert werden).

5. Die Modi (Indikativ, Konjunktiv, Imperativ)

Ein Geschehen kann vom Standpunkt des Sprechers als wirklich, vorgestellt, möglich, vermutet, erwünscht, befohlt, erforderlich, unsicher, zweifelhaft, nichtwirklich dargestellt werden. Er kann die Rede eines anderen wiedergeben, mit mehr oder weniger persönlicher Zustimmung. Um diese unterschiedlichen Geltungsgrade, die Modalität der Aussage, auszudrücken hat die Sprache verschiedene lexikalische, syntaktische und morphologiesche Mittel zur Verfügung. Lexikalische Mittel sind die Modalwörter (hoffentlich, sichr, vermutlich, leider u.a.), Partikeln (also, beinahe, fast, geradezu usw) und Modalverben. Syntaktische Mittel sind vor allem haben und sein mit folgendem Infinitiv mit zu, sowie die Umschreibung mit würde. Morphologische Mittel, die Modalität ausdrücken, sind die Modi (lat. modus = Art und Weise, d.h. die Aussageweisen des Verbs: der Indikativ, der Konjunktiv, der Imperativ.

5.1 Der Indikativ

Der Indikativ (lat. indicare = ‚anzeigen‛) ist der häufigste, weil neutrale Modus. Er stellt einen Sachverhalt als gegeben dar. Die Gültigkeit der sprachlichen Äusserung ist dabei nicht eingeschränkt.

Der Indikativ steht im einfachen Satz und im Hauptsatz, auch bei energischem Befehl.

Der Indikativ steht im Nebensatz, wenn dessen Aussage als wirklich vorgestellt wird. (z.B. Konditionalsatz.)

Der Indikativ steht in der indirekten Rede nach Verben des Sagens, Erwartens, Hoffens, Versprechens, Fürchtens u.a. im Präsens, besoders wenn sie in der 1.Person Singular oder Plural gebraucht werden. Ich glaube, dass er im Recht ist. XXX Ich glaubte, er komme/käme.

5.2 Der Konjunktiv

Zum Wesen des Konjunktivs (lat. conjungere = ‚verbinden‛) ist folgendes zu sagen:

· Der Konjunktiv ist heute durch eine grosse Vielfalt von Gebrauchsweisen und durch dadurch bedingte Vieldeutigkeit gekennzeichnet. Der Konjunktiv bezeichnet das Nichtwirkliche und nicht Überprüfte im weitesten Sinne, d.h. die Aufforderung, den Wunsch, das Ungewisse, das Nichttatsächliche, das mittelbar Berichtete.

· Zwischen zeitlichen Bedeutungen des Indikativs und des Konjunktivs besteht keine Parallelität. Z.B. Im Gegensatz zum Indikativ hat der Konjunktiv des Präteritums keine Vergangenheitsbedeutung. Er kann wie das Präsens gegenwärtiges Geschehen bezeichen. Will man die Vorzeitigkeit des Geschehens im Nebensatz ausdrücken, so muss man den Konjunktiv des Perfekts oder Plusquamperfekts setzen. Im konjunktivischen Hauptsatz steht Vollendetes oder vollendet Gedachtes immer im Konjunktiv Plusquamperfekt (Ich hätte dich fragen können.)

· Unter Konjunktiv I versteht man die Konjunktive des Präsens, des Perfekts und des Futurs I, unter Konjunktiv II die Konjunktive des Präteritums und des Plusquamperfekts.

5.2.1 Funktionsbereich I: Aufforderung und Wunsch

Hauptsatz

Konjunktiv I Dem Autor sei Dank, Modalverben Man möge es verstehen oder verurteilen. Das wolle Gott verhüten. trinke man. In mathematischen Fachtexten, in Anweisungen und Anleitungen auf Rezepten und in Redewendungen und Formeln (Gott sei Dank. In der Zeichnung sei die Ellipse eine Planetenbahn. Man nehme täglich dreimal eine tablette)

Nebensatz

(Wunschsatz, Finalsatz): wenn hier Konjunktiv I auftritt, dann handelt es sich um die indirekte Wiedergabe eines direkt geäusserten Wunsches, einer Bitte oder Aufforderung. Die Form der direkten Äusserung kann der Imperativ sein, der Konjunktiv I oder eine Infinitivfügung mit sollen.

Wunschsatz: (entweder dass oder uneingeleitet mit mögen)

:und so bat ich Gott, er möge es doch einrichten,

: und so bat ich Gott, dass er es so einrichte…

Finalsatz damit, auf dass, dass

: Die Kinder dürfen noch ein wenig aufbleiben, auf dass ihnen das Erwachsenengespräch zum Vorteil gereiche.

5.2.2 Funktionsbereich II: Irrealität und Potentialität

Der Konjunktiv II dient als Zeichen dafür, dass der Sprecher seine Aussage nicht als Aussage über Wirkliches verstanden wissen will, sondern als eine gedankliche Konstruktion, als eine Aussage über etwas nur Vorgestelltes, nur möglicherweise Existierendes. In diesem Sinne ist der Konjunktiv II ein Modus der Irrealität und Potentialität; man spricht auch vom Coniunctivus irrealis bzw. Coniunctivus potentialis.

5.2.2.1 Haupsatz

a) Irrealer Aussage- und Fragesatz

Das wäre schön. An seiner Stelle hätte ich anders gehandelt.

b) Irrealer Wunschsatz

Wenn sie doch jetzt da wäre! Wäre sie jetzt doch da!

5.2.2.2 Nebensatz

a) Konditionalsatz

b) Irrealer Konzessivsatz (Auch wenn man mir 100 Mark anböte, verkaufte ich das Buch nicht.)

c) Exzeptivsatz (eine Variante des Konditionalsatzes) Er ist verloren, es geschähe den ein Wunder.

d) Modaler Relativsatz (als, als ob) …sagte sie, als ob meine Grossmutter daran schuld wäre.

e) Irrealer Konsekutivsatz (als dass, dass; Korrelat so oder zu) Er ist nicht so klug, als dass er alles wüsste.

f) Relativsatz Ich kenne ein gutes Mittel, das in der Apotheke zu bekommen wäre.

5.2.3 Funktionsbereich III: Indirekte Rede

Der Normalmodus der indirekten Rede ist der Konjunktiv. Er kann immer gewählt werden und ist daher niemals falsch.

Für Fälle, in denen der Indikativ statt des Konjunktivs steht, lassen sich keine festen Regeln formulieren, sondern nur Tendenzen im Gebrauch beschreiben und Empfehlungen geben: Je mehr sich die geschriebene Sprache in ihrem Stil- und Normniveau der gesprochenen Sprache annähert, desto größer ist die Neigung, den Indikativ zu setzen.

Wenn die einleitende Konjunktion daß fehlt, steht der Konjunktiv im Satz zwingend, weil er - neben der Pronominalverschiebung - das einzige Merkmal für die indirekte Rede bildet.

Dasselbe gilt für die sogenannte berichtete Rede - eine Folge mehrere in indirekte Rede umgewandelter Sätze.

(Oskar versicherte), daß sie das Feuer nicht gelegt hätten. Vielleicht seien es die Lehlinge der Schichauwerft gewesen, vielleicht aber auch Leute vom Westerlandverband. Die Stäuber seien keine Brandstifter gewesen… (G. Grass)

Der Indikativ steht bei indirekter Rede mit "daß" vor allem dann, wenn diese etwas allgemeingültiges wiedergibt, also etwas, was auch zum Zeitpunkt der Berichterstattung wahr ist:

Sabine sagte: "Der Schlüssel liegt jeweils unter der Fußmatte." (Sabine sagte, daß der Schlüssel jeweils unter der Fußmatte liegt.

Der Indikativ steht allgemein, wenn der übergeordnete Satz die Einstellung des Sprechenden zum Ausgesagten wiedergibt. Es liegt dann eigentlich gar keine indirekte Rede vor; entsprechend ist die Umformung in direkte Rede nicht möglich:

Ich glaube, daß sich dieses Problem lösen läßt / dieses Problem läßt sich lösen.

Zur Tempusumwandlung in indirekter Rede

a) Wenn der Indikativ beibehalten wird, ändert sich in der Regel auch das Tempus der direkten Rede nicht:

b) Wenn der Indikator der direkten Rede nicht beibehalten wird, sind die folgenden Entsprechungen zwischen den indikativischen und den konjunktivischen Formen zu beachen.

Indikativ

Konjunktiv

Konjunktiv I

Konjunktiv II

Präsens (1)

Präsens

Präteritum/Futur I

Präteritum (2)

Perfekt (3)

Perfekt

Plusquamperfekt/Futur II

Plusquamperfekt (4)

Futur I (5)

Futur I

Futur I

Futur II (6)

Futur II

Futur II

Das Verb des übergeordneten Satzes beeinflußt die Wahl des konjunktivischen Tempus nicht.

1. Der Angler sagt(e): "Wir plaudern, und das Wasser steigt."

( Der Angler sagt(e), daß sie plaudern, plauderten, plaudern würden und das Wasser

steige/stiege/steigen würde.

2. Sie sagt(e): "Mein Mann war nie dabei."

( Sie sagt(e), daß ihr Mann nie dabeigewesen sei/dabeigewesen wäre/dabeigewesen sein

würde.

3. Betty sagt(e): "Dieses Bild habe ich immer besonders geliebt."

( Betty sagt(e), dieses Bild habe/hätte sie immer besonders geliebt/würde sie immer

besonders geliebt haben.

4. Vera erzählt(e):"Manchmal hatte Vater mich rufen lassen, und ich hatte ihm etwas

vorgelesen.

( Vera erzählt(e), ihr Vater habe/hätte sie manchhmal rufen lassen und sie habe/hätte

ihm etwas vorgelesen/ ihr Vater würde sie manchmal haben rufen lassen und sie

würde ihm etwas vorgelesen haben.

5. In einem Sachbuch heißt (hieß) es: "Ohne Sauerstoffmaske wird man sich auf dem Mars

Mars nicht bewegen können.

(In einem Sachbuch heißt (hieß) es, daß man sich ohne Sauerstoffmaske auf dem Mars

nicht werde/würde bewegen können.

6. Ein Verlagsprojekt kündigt(e) an: "Bis zum Jahresende wird die erste der insgesamt zwölf

Lieferungen erschienen sein."

( Ein Verlagsprojekt kündigt(e) an, daß bis zum Jahresende die erste der insgesamt

zwölf Lieferungen erschienen sein werde/würde.

Zur Wahl zwischen Konjunktiv I und II

1. Wenn eindeutige Formen des Konjunktivs I zur Verfügung stehen, sind sie gegenüber Formen des Konjunktivs II vorzuziehen. Als eindeutig gelten alle Konjunktivformen, die sich äußerlich vom Indikativ unterscheiden. Besonders deutlich sind die folgenden:

· alle Formen des Verbs sein

· die Singularfomen der Verben wollen, sollen, müssen, dürfen, können, mögen, wissen

· die 3.Person Singular der übrigen Verben mit der Endung -e

2. Wenn sich die Fomen des Konjunktivs I nicht von denen des Indikativs unterscheiden, verwendet man den Konjunktiv II.

3. Wenn in der direkten Rede Formen des Konjunktivs II stehen, bleiben sie in der indirekten Rede erhalten.

5.3 Der Imperativ

Der Imperativ (lat. imperare = ‚befehlen‛) wird in der Regel im selbständigen Satz gebraucht. Seine Formen gelten nur für die zweite Person im Singular und Plural. Der Imperativ ist nicht nur "Befehlsform". Er drückt auch Erlaubnis, Warnung und Bitte aus. Jeder Imperativ aber ist eine Willensäusserung, die an einen Angesprochenen, zuweilen auch an den Sprecher selbst gerichtet ist oder den Sprecher einschliessen kann.

Manchmal sind andere Formen der Aufforderung treffender als der Imperativ (der kategorische Indikativ des Präsens oder des Futurs als energischste Befehlsform, der Konjunktiv I, der Infinitiv, das Partizip II, das subjektlose Passiv (Jetzt wird gearbeitet). ) Der Imperativ kann wie der Konjunktiv durch Modalverb + Infinitiv vertreten werden, nämlich durch finite Formen des Präsen von sollen, wollen, müssen, nicht dürfen sowie die 2.Person Plural von lassen (Du sollst kommen! Lasst uns baden gehen.)

6. Die Aktionsarten

6.1 Die Bedeutung der Aktionsarten

Die genaue Wiedergabe der Wirklichkeit verlangt, ein Geschehen auch in seiner Verlaufsweise darzustellen, und zwar sowohl in bezug auf den zeitlichen Ablauf als auch in bezug auf die modale Differenzierung. Ordnungsweisen mit dieser sprachlichen Aufgabe heissen Aktionsarten. Nicht alle Verben lassen sich eindeutig eine Aktionsart zuordnen. Es gibt im Deutschen auch keine Formmerkmale, die ausschliesslich und deshalb eindeutig die Aktionsart kennzeichnen.

Nach dem zeitlichen Verlauf des Geschehens unterscheidet man eine durative (lat. durare ‛andauern‛) oder imperfektive Aktionsart (dieser Ausdruck ist weniger empfehlenswert), die nur den Ablauf kennzeichnet, also der zeitlichen Begrenzung gegenüber neutral ist, und ein nichtdurative oder perfektive Aktionsart, die ein Geschehen kennzeichnet, das zeitlich irgendwie begrenzt oder vollendet ist, mit einem Ergebnis verläuft.

A. Bei zeitlich neutralem Geschehen, das nur den Ablauf erkennen lässt, sprechen wir von durativer Aktionsart und von durativen Verben. Dabei unterscheiden wir im einzelnen

· Ein Verb kann die (mehrfache) Wiederholung eines Prozesses ausdrücken. Wir sprechen von iterativer oder frequentativer Aktionsart und von iterativen oder frequentativen Verben:

betteln (mehrfach bitten), klingeln (zu klingen), sticheln (zu stechen), tröpfeln (zu tropfen), klappern (zu klappen)

· Mit einigen Verben wird ein grösserer oder geringerer Grad, die stärkere oder schwächere Intensität eines Vorgangs gekennzeichnet. Man nennt sie intensiv.

· Im Falle einer Verstärkung sprechen wir von intensiver Aktionsart und von intensiven Verben:

bücken (zu biegen), endigen (zu enden), hochschätzen (statt schätzen)

· Wenn eine geringere Intensität des Geschehens ausgedrückt wird, sprechen wir von diminutiver Aktionsart und von diminutiven Verben:

lächeln (leicht lachen), hüsteln (leicht husten), streicheln (sanft streichen)

B. Bei einem Geschehen, das eine Vollendung des Vorgangs erkennen lässt, sprechen wir von nichtdurativer oder perfektiver Aktionsart und von perfektiven oder nichtdurativen Verben. Dabei unterscheiden wir im einzelnen

· die ingressive oder inchoative Aktionsart und entsprechend ingressive oder inchoative Verben, wenn der Beginn des Geschehens akzentuiert wird, z.B.

aufjagen, abfahren, einschlafen, erblicken, entbinden, loslaufen

· die resultative (egressive) Aktionsart und entsprechend resultative Verben, wenn das Verb den Abschluss eines Geschehens bezeichnet, z.B.

finden, erjagen, erreichen, gewinnen, verblühen, ausschlafen, sterben

· Wenn Verben bezeichnen, was ohne zeitliche Ausdehnung punkthaft geschieht, nennt man sie punktuelle oder momentane Verben

· die mutative Aktionsart und entsprechend mutative Verben, wenn der Übergang von einem Zustand in einen anderen, ein Wandel, ausgedrückt wird, z.B.

grünen, reifen, rosten, faulen, erkranken, sich erkälten, gesunden

· Ein Verb kann gegenüber einem anderen ein Veranlassen, ein Bewirken ausdrücken. Wir sprechen dann von kausativer oder faktitiver Aktionsart und entsprechend von kausativen oder faktitiven Verben:

fällen (zu fallen): veranlassen, bewirken, machen, dass etwas fällt

flössen (zu fliessen): veranlassen, machen, dass etwas fliesst

tränken zu trinken

stecken zu stechen

senken zu sinken

schwenken zu schwingen

In dieser Weise kann die Sprache heute keine Kausative mehr bilden. Kausative Aktionsart wird deshalb besonders durch Funktionsverbfügungen mit bringen und setzen (in Gang/in Bewegung setzen; in Schwung, zum Kentern bringen), lassen + Infinitiv und Adjektiv + machen ausgedrückt. Zu unterscheiden sind auch:

Er drängte sich durch die Menge und drang bis zum Podium vor.

Er hängte das Bild über das Regal, dort hing es lange.

Der Hund erschreckte den Vogel; der Vogel erschrak.

6.1.1 Die sprachliche Darstellung der Aktionsarten

A. Viele Verben bringen allein durch ihre Bedeutung die Aktionsart mit zum Ausdruck. Die meisten einfachen Verben sind Durativa (arbeiten, bitten, lesen, tönen, klingen).

B. Die Aktionsart kann durch Ableitung oder Zusammensetzung zum Ausdruck gebracht werden.

· die ingressive Aktionsart wird vor allem durch die Präfixe er-, ent-, ge-, auf- ein- ab- an- sowie die Adverbien los und weg gekennzeichnet. (erbleichen, erheben, gefrieren, losgehen, aufblühen)

· die resultative Aktionsart wird durch die Präfixe be-, er-, ge-, ver-, zer, durch Adverbien und Adjektive gekennzeichnet. (bereinigen, beleuchten, gebären, zerbrechen, verblühen)

· die kausative Aktionsart kann durch Umlaut oder e/i-Wechsel und durch Ableitung aus Adjektiven ausgedrückt werden. (bleichen, glätten, setzen (zu sitzen), legen (zu liegen)

C. Die Aktionsart kann durch Suffixe ausgedrückt werden. Iterative und diminutive Aktionsart ist oft an den Suffixen –eln, -ern sichtbar. Intensive Aktionsart wird durch –igen, -sen, -zen, -chen, -ieren kenntliche gemacht. (kündigen zu künden, horchen zu hören).

D. Die Aktionsart kann durch Mittel der Wortwahl und der Satzfügung zum Ausdruck kommen:

· Durativ: Er übt weiter. Er ist und bleibt krank. Er kommt gelaufen. Er fährt fort zu üben.

· Ingressiv: Er beginnt zu reden. Er ist im Begriff, den Betrieb zu verlassen. Er kommt ins Reden. Plötzlich ruft es.

· Resultativ: Ich schwimme durch den Fluss. Er hört auf zu reden.

· Iterativ: Sie pflegen nach dem Essen zu schlafen. Er grüsst jedesmal zuerst. Er putzt täglich zweimal die Zähne.

E. Die Aktionsart kann durch den Gebrauch von haben und sein be den zusammengesetzten Zeiten gekennzeichnet werden. (Er hat lange geschwommen. Er ist ans Ufer geschwommen.)

7. Die grammatischen Kategorien des Substantivs

7.1 Das Genus

Das Genus (grammatisches Geschlecht) ist eine Kategorie des Substantivs und der mit ihm eng zusammenhängenden Wortarten, des Artikels, des Pronomens und des Adjektivs. Es gibt ein natürliches und ein grammatisches Geschlecht. Das natürliche Geschlecht (Sexus) kann nur männlich oder weiblich sein. Das grammatische unterscheidet seit indoeuropäischer Zeit Maskulina (lat. massculinum = ‚männlich‛), Feminina (la. femininum = ‚weiblich‛) und Neutra (lat. neutrum = ‚keins von beiden‛). Die Einteilung geht aber offenbar nicht auf das natürliche Geschlecht zurück. Das Genus scheint sich besonders aus der Lautgestalt der Suffixe ergeben zu haben. Manche Wortbildungsmorpheme weisen auch heute eindeutig auf ein bestimmtes Genus hin (z.B. ling, er, heit, keit). Substantive sind genusfest, Adjektive und ein Teil der Pronomen genusveränderlich, d.h., diese richten sich im Genus nach dem Substantiv, auf das sie sich beziehen.

Das Geschlecht der Substantiva nach ihrer sachlicher Zugehörigkeit

MASKULINA

- Namen der Jahreszeiten (r Lenz - vesna, r Winter), Monate, Tage

(XXX das Jahr, die Woche)

- Namen der Himmelsgegenden (světové strany), Winde, Niederschläge

(r Norden, r Taifun, r Reif (jinovatka), r Hagel (krupobití)

(XXX die Bora)

- Namen der Erd- und Gesteinsarten (zeminy, horniny)

(r Lehm (jíl), r Ton (hlína), r Kies (štěrk, r Sand)

(XXX die Kreide; Kreidenfelsen - křídové útesy)

- viele Geldnamen

(r Heller, r Dollar, r Pfennig)

(XXX e Mark, e Krone, s Pfund, e Lira)

- Bergsnamen

(r Vesuv, r Etna, r Harz)

(XXX e Hohe Tatra, die Alpen, die Anden)

- Flüsse

- die meisten au(erdeutschen Namen (r Kongo, r Mississipi, r Don, r Iber)

FEMININA

- Baum- und Blumenbezeichnungen

(e Linde, e Papel (topol), e Buche, e Fichte, e Kiefer, e Lärche (modřín)

(XXX r Ahorn (javor), r Lorbeer (vavřín))

(e Nelke, e Aster, e Brenne(el)

(XXX s Veilchen, s Vergi(meinnicht, r Löwenzahn (pampeliška))

- substantivierte Zahlen

(e Eins,e Vier;Ich fahre mit der Drei.Ich hebe lauter Einsen/Einser bekommen)

- die meisten deutschen Flüsse und au(erdeutschen Flüsse auf -a und -e

(e Elbe, e Donau, e Spree, e Wolga, e Seine, e Temse)

(XXX r Rhein, r Main, r Inn, r Neckar)

- Länder- und Gebietsnamen auf -ei, -ie, -e, ..... Republik (mit Artikel)

(e Slowakei, e Türkei, e Ukraine, e Schweiz, e Pfalz, e Laussnitz, e Krim)

- Bezeichnungen von Schiffen und Flugzeugtypen

(-vor allem wenn sie nach Städten und Ländern benannt sind)

(die Bremen)

NEUTRA

- die meisten Namen der Metalle, der chemischen Elemente und der Medikamente

(s Eisen, s Kupfer, s Silber, s Platin, s Zink, s Aspirin)

(XXX r Schwefel)

- Deminutativa auf -chen, -lein, -le

(s Körbchen, s Blümlein)

- e Bruchzalen (zlomky) auf -tel ((teil)

(s Fünftel)

- nichtsubstantivische Wörter, die gelegenheitlich substantiviert werden

(s Lesen, s Heute, s Zuhause (Heim), sein ewiges Warum, sein lautes Ja

- Länder und Ortsnamen

(Bayer, ganz Europa, Amerika, s Nikolsburg (Mikulov), s Reichenberg

(Liberec))

(XXX r Haag, r Irak, r Iran, r Jemen, r Balkan, r Sudan, r Peloponnes)

Aufgrund der Zugehörigkeit zu einem Wortbildungstyp

A) MASKULINA

- Deverbativa (von Verben abgeleitet) ohne Ableitungsuffix

r Schlaf, r Lauf, s Sprung, r Schmuck

- Substantive auf -er, -el, -ig, -ling,

- Lebewesenbezeichnungen, Berufe (r Tischer, Gärtner, r Maurer)

- ant, ent, är, or, ismus, ist, eur/ör, ier (Aspirant, Legionär, Organismus)

B) FEMININA

- Substantiva von Verben mit -t (e Fahrt, Kunst, Sicht)

- auf -e, -keit, -heit, -ung, -schaft, -ei, -in, -enz, -itis, -ion, -ät

(Bitte, Eigenschaft, Konferenz, Familie(ie), Bronchitis, Nation, Aktivität)

C) NEUTRA

- chen, -lein, -le

- icht (s Rehricht - rákosí)

- tel

- sal (s Schicksal, s Rindsal - stružka, s Scheusal - ohyzda)

- tum (s Altertum - starověk, s Mittelalter, e Neuzeit, XXX r Reichtum, r Irrtum)

- nis (s Bildnis XXX e Kenntnis, e Finsternis)

- sel (s Rätsel XXX r Wechsel)

- Ge- Sammelnamen - Gestirn, Getier (zvířectvo), Gesträuch(křoviny), Gelaufe

(pobíhání), Geschie(e (střílení), Geschiebe (posunování)

- et, in, um, a, ent (Buffet, Benzin, Zentrum, Drama)

Wechsel und Schwanken des Genus

Substantive mit schwankendem Genus

Z.B. (!)

Abscheu der, die

Dschungel der, seltener das

Absze( der, das

Filter der, das

Barock das, der

Gelee das, der

Bereich der, seltener dasGong der, seltener die, das

Bonbon der, das

Gulasch das, der

Dotter der, das

Marzipan der, das

Terpentin der, das

Meter das, ugs. uns Schw. der

Virus das, ugs. der

Plaid der, das

Wulst der, seltener die

Podest der, das

Zierat der, die

Pyjama der, öst. das

Zigarillo das, seltener der, ugs. die

Quader der, das

Zubehör das, seltener der

Gleichlautende verwandte Substantive

mit verschiedenem Genus und verschiedener Bedeutung

Z.B.(!)

Band, das (Fessel, enge Beziehung) - Band, der (Eingebundenes, Buch)

Bauer, der (Landmann) - Bauer, das (Vogelkäfig)

Bord, der (Schiffsrand) - Bord, das (Bücherbrett)

Bouclé, das (Zwirn) - Bouclé, der (Gewebe, Teppich aus diesem Zwirn)

Bund, der (Bündnis) - Bund, das (Gebinde, Bündel)

Ekel, der (Abscheu) - Ekel, das (widerlicher Mensch)

Erbe, der (Erbender) - Erbe, das (Geerbtes)

Erkenntnis (Einsicht) - Erkenntnis, das (richterliches Urteil)

Flur, der (Korridor) - Flur (Feld und Wiese)

Gefallen, der (Gefälligkeit) - Gefallen, das (Freude)

Gehalt, der (Inhalt, Wert) - Gehalt, das (Arbeitsentgelt)

Hut, der (Kopfbedeckung) - Hut, die (Schutz, Aufsicht)

Junge, der (Knabe) - Junge das (neugeborenes oder junges Tier)

Kaffee, der (Getränk) - Kaffee, das (Café)

Pack, der (Packen) - Pack, das (verächtl. für minderwertige Menschen)

Pantomime, die (Gebärdenspiel) - Pantomime, der (Darsteller einer Pantomime)

Verdienst, der (Einkommen, materieller Erwerb) - Verdienst, das (anerkennenswertes Verhalten)

Weise, der (weiser Mensch) - Weise, die (Art, Singweise)

Wurm, der (Tier) - Wurm, das (hilfloses Kind)

Gleichlautende nichtverwandte Substantive

mit verschiedenem Genus und verschidener Beduetung

Z.B. (!)

Alp, der (Alpdrücken) - Alp, die (Bergweide)

Golf, der (Meeresbucht) - Golf, das (Rasenspiel)

Harz, das (Holzabsonderung) - Harz, der (Gebirgsname)

Laster, das (Ausschweifung) - Laster, der (ugs. für Lastkraftwagen)

Leiter, die (Gerät mit Sprossen zum Steigen) - Leiter, der (Person in übergeordneter Stellung)

Mangel, der (Fehler) - Mangel, die (Wäscherolle)

Mast, die (Mästung) - Mast, der (Mastbaum, Stange)

Messer, das (Schneidegerät) - Messer, der (Messender, Me(gerät, nur als lezter Bestandteil in Zus.)

Ohm, der (Oheim, veralt.) - Ohm, das (Ma(bezeichnung für elektr. Widerstand)

Schock, das (60 Stück) - Schock, der (Nervenerschütterrung)

Tau, der (Niederschlag) - Tau, das (starkes Seil)

Taube, die (Vogel) - Taube, der (Gehörloser)

Tor, das (gro(e Tür) - Tor, der (törichter Mensch)

Verwandte Wörter von etwas abweichender Form

mit verschiedenem Genus und gleicher oder verschiedener Bedeutung

Z.B. (!)

Akte, die (Schriftstück) - Akt, der (Handlung, Theateraufzug, Plastik)

Backe, die (Teil des Gesichts) - Backen, der (südd. Form)

Ecke, die (z.B. Stra(enecke) - Eck,das (in Ortsbezeichnungen, das Deutsche Eck, Dreieck)

Etikette, die (Förmlichkeit, Hofsitte) - Etikett, das (Zettel, aufgeklebtes Schildchen)

Gurt, der (Band, Gürtel) - Gurte, die (seltenere Nebenform)

Lüge, die (Unwahrheit) - Lug, der (fast nur noch in der Formel Lug und Trug)

Maie, die (Maibaum) - Maien, der (schweiz. Blumenstrau() - Mai, der (Monatsname)

Posse, die (Possenspiel) - Possen, der (Unsinn, Spielerei)

Quelle, die (Herkunftsstelle, hervorsprudelndes Wasser) - Quell, der (dicht. veralt. für Quelle)

Ratte, die (Nagetier) - Ratz, der / Ratze,die (mdal. bzw. ugs. Nebenform)

7.2 Numerus

- r Singular (e Einzahl)

- r Plural (e Mehrzahl)

Die meisten Substantive können sowohl im Singular als auch im Plural gebraucht werden. Wir nennen sie nummerusfähige Substantive (Bild-Bilder)

Es gibt verschiedene Gruppen von Substantiven, die aufgrund ihrer Sachbedeutung nur im Singular benutzt werden, das sind sogenannte singularia tantum.

Eine andere Gruppe bilden Substantive, die nur im Plural auftreten können, das sind pluralia tantum.

Singularia tantum:

1) Eigennamen, die ein bestimntes einzelnes Wesen oder Ding bezeichnen (Karl, Maria)

Ausnahmen: a) wenn man mehrere Träger des gleichen Namens, oder sämtliche

Mitglieder einer Familie bezeichnen will.

(die drei Heinrichs, die Schmidts, Ottonen)

b) wenn Eigennamen zu Gattungsnamen geworden sind

(Er raucht fünf Havanas täglich)

2) Sammelnamen - der Sg. drückt schon eine Vielheit aus. (das Obst, das Vieh-got. fehu)

Ausnahmen:a) Sammelnamen, die als Einzelgruppen auftreten können

(die Völker, die Herden, die Dörfer)

3) Stoffnamen - wenn sie zur allgemeinen Bezeichnung einer Masse dienen.

(Wir verkaufen Holz, Stahl, Butter, Blei, Milch. Milch ist gesund.)

Ausnahmen: a) wenn Arten und Sorten unterscheiden werden sollen, treten sie

im Plural auf, in der Fachsprache

(Wir haben feste Wollen /pevné vlny/)

edle Hölzer /ušlechtilá dřeva/

feine Mehle /jemné mouky/

feine Tuche /jemné látky/)

ABER: Fleischarten, Butterarten

4) Reine Abstrakta (die Treue, die Traue/smutek/, das Gute)

Ausnahmen:a) wenn Abstrakta konkret benutzt werden

(die Schönheiten - krásky, krásy)

(viele Talente - mnoho talentovaných lidí)

b) Abstrakta, die Tätigkeit bezeichnen

(Wurf-Würfe, Gesänge, Bemühungen)

c) Manche Abstrakta bilden Plural mit Ableitungen

Rat - Raschläge, Ort - Ortschaften, Alter - Alterstufen

Tod - Todesfälle, Streit - Streiten, Streitigkeiten,

Furcht - Befürchtungen, Schnee - Schnefälle (sněžení)

5) Ma(-, Mengen-, Münzenbezeichnungen

() Neutra, Maskulina - nach Zahlwörter im ungebeugten Singular

2 Stück Seife, 3 Glas Helles Bier, 10 Fa( Wein, 4 Duzend Federn

3 Klafter (sáh) Holz, 3 Sack (pytel) Bohnenkaffee, 15 Grad Wärme

2 Hand breit (na šíři 2 ruk)

!!! - selbständig benutzt, bilden Plural: 3 Paare

() weibliche Bezeichnungen(-e) - bilden Plural

3 Kannen Milch, 3 Flaschen Wein, 2 Tassen Tee, 5 Tonnen Kohle

10 Kronen, 10 Peseten, 20 Liren

Pluralia tantum

1) Jména označující skupinu osob:

(die Eltern, die Gebrüder, die Geschwister, die Vorfahren)

2) Některé názvy nemocí:

die Pocken (neštovice), die Blattern (neštovice) die Röteln (zarděnky)

3) Názvy časových úseků a svátků:

Ferien, Flitterwochen (líbánky), Ostern, Pfingsten(svatodušní svátky) , Weihnachten,

4) Výrazy z oblasti financí:

Aktiva/Aktiven, Auslagen, Einkünfte (příjmy), Kosten (náklady), Zinsen

5) Některé výrazy z oblasti obchodu:

Altwaren, Chemikalien, Immobilien, Lebensmittel, Spirituosen, Textilien

6) Některé názvy geografické:

die Alpen,die Karpaten,die Pyrenäen,die Azoren,die Bermudas,die Niederlande,die USA

7) Různá jednotlivá substantiva např.

Annalen, Möbel, Jura, Leute, Rechte, Tropen, Shorts

Některá substantiva mají v singuláru jiný význam než v plurálu:

die Unruhe // Unruhen

neklid, nepokoj // nepokoje, boje

die Gesellschaft//Gesellschaften

společnost //spolky, organizace

die Sü(igkeit // die Sü(igkeiten

sladkost (vlastnost) // cukroví, sladkosti

das Wesen // die Wesen

podstata // bytosti

das Brett // die Bretter

prkno // jeviště; lyže; ale také prkna

Viele Substantive, die im Tschechischen nur im Plural auftreten, sind im Deutschen numerusfähig.

r Bart,¨-e - vousy

e Brust - prsa

r Dudersack - dudy

e Gabel - vidle

e Grenze - hranice

e Häfe - kvasnice (heben-häfe)

e Hose,n - kalhoty

r Rücken - záda

e Kleie - otruby

e Schere - nůžky

e Krippe - jesle

r Schlitten - sáňky

e Leber,n - játra

s Tor - vrata

r Mund - ústa

e Treppe - schody

r Offen - kamna

r Trog - necky

e Zeitung - noviny

s Karlsbad - Karlovy Vary

s Böhmen - Čechy

e Brille - brýle

r Rodel,- - sáňky

s Geld,er (Pl. - větší sumy) - peníze

e Uhr, en - hodiny

e Tür,en - dveře

Bildung des Plurals

1) ohne Endung, wenn Umlaut möglich ist ( Umlaut

- Maskulina auf -er,-el,-en (Lehrer, Kuchen, Rodel)

- Neutra auf -chen, -lein (Mädchen)

- Neutra Ge-.....-e (s Gebirge, s Gewerbe (živnost)- Gewerbeschein - živn.list)

- 2 Feminina - die Mütter, die Töchter (matka ke šroubu - pl. Muttern)

2) -e Endung

- die meistens Maskulina Tage, Käfige, Bäche

- Neutra - e Jahre, Gesetze, Geheimnisse, mit Umlaut nur Flö(e = vory

- Feminina - mit Umlaut - Fäuste, Früchte, Häute, Künste

3) -(e)r Endung, Maskulina, Neutra, keine Feminina

- Maskulina - Geister, Götter, Männer, Münder, Ränder, Irrtümer, Reichtümer,

Sträucher

- Neutra (einsilbige + -tum) (Felder, Fü(er, Weiber, Bäder, Kälber, Bistümer)

4) -s Endung

- Maskulina (Vatis, Uhus, Staus)

- Feminina (Muttis, Omas)

- Neutra (Autors, Echos, Tiefs)

5) -(e)n Endung

- Maskulina: schwache Deklination

- Feminina: Frauen, Krankheiten

- Neutra: Augen, Betten, Hemden

Das Schwanken zwischen verschiedenen Pluralformen

a) ohne Einflu( auf die Bedeutung

r Boden, - oder ¨-

r Bogen, - oder ¨-

r Magen, - oder ¨-

s Gewand, ¨-er oder -e

r Mund, ¨-er oder ¨-e oder -e

b) mit Einflu( auf die Bedeutung

die Bande - pouta, vazby

Bänder - stuhy

die Bänke - lavice

Banken - banky

die Bauern - sedláci

Bauer - klece

die Blöcke - kvádry

Blocks - bloky domů, bloky na psaní, politicky

die Dornen, hovor. Dörner - trny

Dorne - trny (technicky)

die Drucke - tisky

Drücke - stisky, tlaky

die Gesichte - vidiny

Gesichter - obličeje

die Lande (die Niederlande)

Länder - země

die Lichte - světla (poet.)

Lichter - světla

die Orte - místa

Örter - místa (geom.)

die Worte - slova, řeč, projev

Wörter - slova (jednotlivě)

7.3 Die Kasus

Das heutige Deutsch verfügt über ein Vierkasussystem. Die Vier Fälle decken sich nicht mit den sieben im Tschechischen.

Nominativ – der Nennfall (lat. nominare = ‚nennen‛), casus rectus

Genitiv - (die griechische Bezeichnung dieses Kasus wurde fälschlich auf lat. genitus = ‚hervorgebracht‛ statt auf genus =‚Gattung‛ bezogen) – kennzeichnet Satzglieder und Gliedteile, (possessivus, des Ursprungs, qualitatis, partitive...)

Dativ – meist bezeichnet die Beziehung des Subjekts zu einem Partner (ein geistiges, ein sinnliches oder ein räumliches Verhältnis).

Akkusativ (accusare = ‚anklagen‛) – was von der Handlung betroffen ist

Die Kasus, die von einer Präposition abhängen, nennt man Präpositionkasus.

Die Kasus ohne Präpositionen sind reine Kasus (prosté pády).

Nach der traditionellen Einteilung, die auf Jakob Grimm zurückgeht, gibt es im Deutschen drei Arten der Substantivdeklination:

die starke Deklination

die schwache Deklination

die gemischte Deklination

Man erkennt sie an den Endungen im Genitiv des Singular und Nominativ des Plural. Die Substantive, die in allen Kasus mit Ausnahme des Nominativs Singularis Endung -n,-en haben, bezeichnet man als schwach und diejenigen Substantive, die -en nur im Plural aufweisen als gemischt, alle anderen sind stark.

Schwache Deklination

- ist sehr produktiv, denn viele ältere und neuere Fremdwörter schlie(en sich die(er Deklination an.

- nur Maskulina, nur Namen von Lebewesen

der Boten,n,n

der Erbe,n,n

der Narr,en,en

der Fink,en,en(pěnkava)

Gemischte Deklination

- zur gemischten Deklination gehören alle Substantive, die in der Einzahl stark und in der

Mehrzahl schwach dekliniert werden. Vor allem sind es die meisten Feminina auf -e, -el

-er (au(er Mutter und Tochter), -heit, -keit, -schaft, -ung, -ei, -in

Mder Staat,es,en

der Nerv,es,en

der Schmerz,es,en

der Muskel,s,n

der See,s,n

der Dorn,es,en

der Sporn,es,n (ostruha)der Stachel,s,n(bodlinky)der Strahl,es,en

Fdie Pflicht,en

die Arznei,en

die Uhr,en

die Konditorei,en

die Gefahr,en

die Detektei, en (detektivní kancelář)

die Biene,n

die Ärztin,en

die Lehrerin,en

die Gabe,n

die Gabel,n

die Feder,n

die Kleinigkeit,en

die Lösung,en

Ndas Auge,s,n

das Ohr,es,en

das Bett,es,en

das Herz,ens,en

das Ende,s,n

das Insekt,es,en

s Hemd,es,en

das Leid,es,en

Zu den einzelnen Deklinationendungen

1) -es oder -s im Gen. Sg. der starken Maskulina und Neutra

Die volle Endunng steht a) bei den Wörtern mit Zischlaut (r Butz,es)

b) nach -st (r Ast,es)

- ES wird bevorzugt bei deutschen Substantiven, die einsilbig sind (der Baum,es)

- ES steht auch bei Substantiven, die auf mehrere Konsonanten enden (das Feld,es)

- S a) nach schwachtonigen Silben (nepřízvučných) (r Garten,s)

b) in der Regel bei Fremdwörter und bei Eigennamen (des Generals, Manns Werke)

c) in Festwendungen (mittags, unterwegs, halbwegs - tak tak, Tags darauf - den

na to, von Rechts wegen - podle zákona)

d) sehr oft bei Substantiven mit unbetonter Endsilbe (des Käfigs)

e) sehr oft bei zusammengesetzten Substantiven (Vollmonds, Kunstwerks)

2) Dativendung

- fällt im Sg. der starken Maskulina und Neutra weg

dem Garten, aus Holz, von Mund, zu Mund, von Haus zu Haus

XXXzu Hause, nach Hause

In festen Wendungen hat sich das dativ -e gehalten:

zustande bringen - provést, uskutečnit

zustande kommen - dosáhnout čeho

zugrunde gehen - zahynout, přijít nazmar

zutage bringen - odhalit

nicht im Bilde sein - nevyznat se

zu Wasser und zu Lande - ve vodě a na souši

auf dem Lande - venkově

zuwege bringen - svést, dokázat

unter Tage arbeiten - pracovat pod zemí

Deklination der Fremdwörter

a) starke Deklination - s Konzert, s Metall,s,e; r Amateur,s,; s Ballet,s,e

Plural:

0-er,-el,-en Mechaniker

-e

Regale, Instrumente, Paläste, Spitale// Spitäler (produktiv)

b) schwache Deklination - r Kollege, r Sklave, r Diamant, r Paragraph, r Tyran,en; e Bar,s

c) gemischte Deklination

unbetontes -orr Direktor,s,en

r Professor,s,en

r Venilator,s,en

r Examinator,s,en

-us

r Typus,Typen

r Rhytmus,Rhytmen

r Organismus

r Globus

-os

r Epos, Epen

Neutra auf -ums Datum,en

s Zentrum,en

s Album,en

s Thema,en // Themata // Themas

s Mineral,ien//e

s Material,ien

s Komma,s // Kommata

s Schema,en // s // Schemata

8. Deklination und Komparation des Adjektivs

(das Eigenschaftswort, das Beiwort, das Artwort)

Das Adjektiv dient zur Bezeichnung von Merkmalen, vor allem von Eigenschaft. Es charakterisiert Wesen, Dinge, Eigenschaften und Umstände und es kann als Atribut bei Substantiven, Adjektiven und Adverbien stehen. Das Adjektiv kann auch ein Geschehen (ein Sein) kennzeichnen, und es steht also auch bei den Verben. In diesem Sinne benutzt man es als Prädikativum (prädikatives Attribut) (jmenný přísudek). (Das Kind ist noch klein.)

Verwendung

1) attributiv - Ich lese ein schönes Buch.

2) prädikativ - Das Buch ist schön.

3) Adverbialbestimmung - Das Buch erzählt schön

8.1 Die Deklinationstypen

Das Adjektiv wird dekliniert, wenn es als Attribut Substantiv näher bestimmt und wenn es substantiviert wird.

Das Adjektiv ohne Artikel (stark)

weich-er

warm-e

hart-es

weich-en-(e)s

warm-er

hart-en -(e)s

weich-em

warm-er

hart-em

weich-en

warm-e

hart-es

warm-e

warm-er

warm-en - n

warm-e

Auch nach:endungslose Formen: manch kleiner Junge

bei solch ausgezeichnetem Arzt

wenig gutes Essen

welch guter Mann

etwas warme Speise

mehr neue B(cher

nach Genitiv

dessen kleiner Sohn (přivlasťnovací 2.pád)

nach wessen

wessen kluger Vorschlag

in Mehrzahl ein paar andere, einige, viele, mehrere wenige,

Zahlw(rter 2 - ...

Das Adjektiv nach dem bestimmten Artikel (schwach)

der -e

die -e

das -e

des -en

der -en

des -en

dem -en

der -en

dem -en

den -en

die -e

das -e

die -en

der -en

den -en

die -en

Auch nach:

derselb-

solch-

derjenig-

all-

dies-

sämtlich-

jed-

irgendwelch-

jedwed-

jeglich-

jen-

im Plural: nach Possesivpronomina (mein)

keine, beide

Das Adjektiv nach kein, keine, kein (gemischt)

(im Plural schwach)

kein -er keine -e

kein -es

keines -en

keiner -en

keines -en

keinem -en

keiner -en

keinem -en

keinen -en

keine -e

kein -es

keine -en

keiner -en

keinen -en

keine -en

Auch nach: ein,eine,ein

Possesivpronomina

(ein,mein,kein)

+ im Plural schwach

8.2 Die Vergleichsformen (Steigerungsformen) des Adjektivs (Komparation)

Positiv (Grundstufe, gleicher Grad): schnell

Komparativ (Mehr-/Höherstufe, ungleicher Grad), länger als

Superlativ (Meist-/Höchststufe, höchster Grad): der längste, am längsten

Elativ (absoluter Superlativ, sehr hoher Grad): lauteste

Der Positiv

Mit dem Positiv wird die grundlegende Eigenschaft bezeichnet:

Die Strecke a ist 3 cm lang.

Gleichheit zweier Glieder: (eben)so - wie (als wie - veraltet) ;genauso, geradeso

doppelt so - wie, dreimal so - wie

kalt wie Eis, (so) schlau wie ein Fuchs

Der Komparativ

Mit dem Komparativ wird ausgedrückt, dass zwei oder mehr Wesen, Dinge u.a. in bezug auf ein Merkmal, eine Eigenschaft u.ä. ungleich sind: ungleicher Grad. Dem Komparativ folgt in der Regel als (než):

Frauke fährt schneller als Leonie.

Herr Nowak übertrifft Herrn Novotný an Reichtum = ist reicher

Bildung:

dur Anhängen von -er an die Grundstufe; bei bestimmten umlautfähigen Wörtert tritt Umlaut ein (ebenso beim Superlativ)

ohne Umlaut: 1) bei Adjektiva auf -l, -r, -n, e (dunkel/dunkler/dunkelste)

2) -bar,-sam,-ig,-haft (fruchtbar, langsam)

3) faul, genau, schlau, falsch, glatt, klar, schlang, zart, froh, hohl, bunt

rund, stumpf(tupý)

4) fremde Adjektive (interessant)

b) alle steigerungsfähige Partizipien (passend, auffalend)

beide Formen: gesund, fromm, glatt, nass

Verstärkung des Komparativs

viel älter, weit, bei weitem, erheblich, bedeutend, entschieden, wesentlich, ungleich, noc, wenig, etwas, weniger, minder

Der Superlativ

Mit dem Superlativ wird ausgedrückt, dass von mindestens drei Wesen, Dingen u.a. einem der höchste Grad einer Eigenschaft, eines Merkmals zukommt:

Eva ist die fleissigste von allen. (Mit dem bestimmten Artikel)

Bildung:

attributiv: durch Anhängen -st oder -est an die Grundstufe, frei-freieste

prädikativ: am .....-sten // am .......-esten Peter ist am klügsten.

Verstärkung und Negation

der aller-, weitaus (zdaleka), denkbar (myslitelně), bei weitem

am wenigsten// am mindesten

Präpositionen:

das hübscheste Mädchen von//unter allen (ze všech).

Absolute Benutzung der Superlativformen (Elativ):

-drückt einen hohen Grad aus, ohne zu vergleichen.

liebste Eltern (přemilí rodičové)

beim besten Willen (při nejlepší vůli)

im tiefster Trauer (v nejhlubším smutku)

aufs beste (nejlépe, velice dobře)

auf wärmste (nejvřeleji, vřele)

höchstens

zu mindest (alespoň, nejméně)

bestens (Ich danke Ihnen bestens für Ihren Brief)

Weitere sprachliche Mittel zum Ausdruck des sehr hohen Grades

- sehr, höchst, äusserst, überaus, ungemein, besonders, ungewöhnlich, wirklich, erstaunlich

- bestimmte Präfixe, Halbpräfixe und Zusammensetzungen: urkomisch, steinreich, steinhart

- durch Wiederholung von Positivformen: eine lange, lange Reihe

- durch entsprechende Wortwahl: ein winziges Teilchen

Der zu hohe Grad: zu, allzu + Positiv : zu hoch

: Komparativ+Positiv (von demselben Wort), klüger als klug

: Verbindung von über- oder hyper- mit dem Positiv: überreif, hypernervös

Der gesteigerte Grad: mehr als + Positiv: Er ist mehr als ein kleiner Dieb.

Ein möglichst hoher Grad: so + Positiv + wie/als möglich: so grob wie möglich

: möglichst + Positiv: möglicht grob

: Zusammensetzung: baldmöglichst

Der beständig zunehmende Grad: immer + Komparativ: immer schöner

: Positiv + Komparativ: lang und länger

: Komparativ + Komparativ: tiefer und tiefer

: mehr und mehr + Positiv: mehr und mehr bedenklich

Der eingeschränkte Grad: mässig(mírný), ziemlich + Positiv: ziemlich reich

Unregelmässige Steigerungen

gut - besser - der beste

dobrý-lepší-nejlepší

viele - mehrere - die meisten

mnozí-několik-většina

hoch - höher - der höchste

vysoký-vyšší-nejvyšší

nahe - näher - der nächste

blízký-bližší-nejbližší/příští

wenig - weniger- am wenigsten

málo-méně-nejméně

wenig - minder- der mindeste

málo-méně-nejméně

Vergleichsfromen zusammengesetzter oder zusammengeschriebener Adjektive

1. První, určující slove složeniny stupňujeme, jestliže si obě části uchovaly svůj původní význam. (Den ersten Bestandteil setzt man in die Vergleichsform, wenn jedes der beiden Glieder noch seinen eigenen Sinn bewahrt hat)

ein schwerverständlicher Text - ein noch schwerer verständlicher Text

- der am schwersten verständliche Text

2. Základní slovo složeniny stupňujeme, jestliže složenina vyjadřuje jednotný pojem, často s přeneseným významem (Das Grundwort setzt man in die Vergleichsform, wenn die Zusammenseetzung einen einheitlichen Begriff, zumal einen Begriff mit neuem, übertragenem Sinn, ergibt):

in altmodischster Kleidung, zartfühlender als du

9. Das Pronomen (Bedeutung, Fügungswert, Einteilung)

Die lateinische Bezeichnung „Pronomen“ (Pl. „Pronemina“) bedeutet „Für-Wort“. Sie bezieht sich auf die Fähigkeit dieser Wortart, als Stellvertreter oder Platzhalter für ein Nomen zu dienen, obwohl nicht alle Pronomina über diese Funktion verfügen.

Nach den Beziehungen zwischen dem Pronomen und dem zugehörigen Nomen werden die Pronomina in folgende Gruppen eingeteilt:

1. Personalpronomina (persönliche Für-Wörter) und Reflexifpronomina(rückbezügliches Für-Wort)

2. Possessivpronomina (von „posidere“, besitzanzeigende Für-Wörter)

3. Demonstrativpronomina (hinweisende Für-Wörter)

4. Interrogativpronomina (fragende Für-Wörter)

5. Relativpronomina (bezügliche Für-Wörter)

6. Indefinitpronomina (unbestimmte Für-Wörter)

9.1 Personalpronomina und Reflexivpronomina

Das Personalpronomen

Personalpronomina dienen zur allgemeinen Bezeichnung des Sprechenden (ich/wir), des Angesprochenen (du, ihr, Sie) oder des Besprochenen (er, sie, es, sie)

Ich, du, wir, ihr, Sie(Pl.) - ungeschlechtig (bezrodá) - gebraucht ohne Hinsicht auf Geschlecht

Das Reflexivpronomen

1. Person

2. Person

3. Person

Sg.

Nom.

-

-

-

Gen.

meiner

deiner

seiner(Mask.,Neutr.) / ihrer (Fem.)

Dat.

mir

dir

sich

Akk.

mich

dich

sich

Pl.

Nom.

-

-

-

Gen.

unser

euer

ihrer

Dat.

uns

euch

sich

Akk.

uns

euch

sich

Reflexivpronomina stehen dort, wo sich ein Geschehen auf das Subjekt des Satzes zurückbezieht. Ich wasche mich.

Manchmal beziehen sie sich auf das Akkusativ-Objekt des Satzes. Es ist aber eiher eine phraseologische Angelegenheit. Wir wollen ihn jetzt sich selbst überlassen.

Das Reflexivpronomen bei den reziproken Verben

Wenn mit dem Subjekt zwei oder mehr Personen, Dinge usw. gemeint sind, dann kann durch die entsprechende Formen des Reflexivpronomens oder durch einander (in Verbindung mit Präpositionen) eine gegenseitige Bezüglichkeit, eine Wechselbezüglichkeit ausgedrückt werden. Zur Vermeidung etwaiger (nahodilý, eventuální) Mehrdeutigket kann das Reflexiv-pronomen durch gegenseitig ergänzt werden:

Die Freunde haben sich die Hände gereicht. Sie haben sich schon lange nicht gesehen.

Nebeneinander. Die Geschwister dachten aneinander.

9.2 Possessivpronomina

Durch Possessivpronomina wird ein Besiztverhältnis oder ganz allgemein eine Zugehörigkeit, Zuordnung, Verbundenheit oder Zusammengehörigkeit ausgedrückt. Jedem Personalpronomen etspricht ein Possessivpromen. Possessivpronomina sind aus dem Genitiv der Personalpronomina gebildet. Sie werden vorwiegend adjektivisch gebraucht. Ihre Formen stimmen mit dem Substantiv, bei dem sie stehen, in Kasus, Numerus, Genus, überein (Kongruenz)

Ich habe mein Buch.(Wessen Buch ist das. - Das ist meines. 1.K.Mask, 1.,4.K.Neutr.)

Du hast dein Buch.

Er/Es hat sein Buch.

Sie hat ihr Buch.

Wir haben unser Buch.

Ihr habt euer Buch.

Sie haben ihr Buch.

1.Person,

die von sich selbst spricht

2. Person,

die angesprochen wird

3. Person

(Sache), von der gesprochen wird

vertraulich

höflich

Mask.

Fem.

Neutr.

familiär

distanziert

Singular

mein

dein

Ihr

sein

ihr

sein

Plural

unser

euer

ihr

ihr

ihr

Deklination:

(Sg. - wie der unbestimmte Artikel, Pl. - wie der bestimmte Artikel)

1.Possessivpronomina können auch substantiviert werden. Ich habe das Meine getan. Die

Unseren haben gewonnen.

2. Seiner Zeit - svého času (!nemění se!) (Sie war seiner Zeit hübsch)

3.Anstelle „sein“, „ihr“ werden die Genitivformen der Demonstrativpronomina „dessen“,

„deren“ gesetzt, wenn das Possessivpronomen Beziehung nicht eindeutig ausdrücken kan.

Karl begegnet seinem Freund und dessen Schwester.

9.3 Demonstrativpronomina

Mit Demonstrativpronomina, die nur Pronomina der 3.Person sind, weist der Sprecher /Schreiber in besonderer Weise auf eine Person, Sache oder einen Sachverhalt hin.

Die Demonstrativpronomina werden als Begleiter eines Substantivs (diese Person) und/oder - ähnlich wie das Personalpronomen der 3.Person - als Stellvertreter eines Substantivs (+Artikel) gebraucht: (Das Buch? Das habe ich auch gelesen.)

Der, die, das

1. Mit der, die, das wird auf etwas voraus- oder zurückgewiesen, ohne da( über die Lage in bezug auf den Sprecher/Schreiber (sei es Nähe, sei es Ferne) etwas ausgesagt wird. sie sind lagemä(ig neutrach. Dadurch unterscheiden sich der, die, das von dieser und jener.

2. Formen derer, deren, dessen:

Gen.Sg.dessen, deren - statt der Formen der Possessivpronomina (sieh dort)

Gen.Pl. derer - odkazuje na následující vztažnou větu (die Kenntnisse derer, die den

Kurs besuchen)

deren - poukazuje na to, co předcházelo (Wei(t du eine Lösung? Es gibt deren

viele.)

dieser, diese, dieses; jener, jene, jenes

1. Pronomina dieser und jener - sie weisen dieselben Endungen auf - werden als Begleiter

und als