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FROHES FEST! Die Lieblingsbücher unserer Buchexperten für Sie REGENSBURG Rückblick auf Mitgliederversammlung und Bischofsempfang IM GESPRÄCH Titus Müller erzählt das Alte Testament neu Das Magazin des Sankt Michaelsbundes T R E F F P U N K T BÜCHEREI HEFT 4 / 2018

2018 BÜCHEREI · Das Magazin des Sankt Michaelsbundes T R E F F P U N K T BÜCHEREI HEFT 4 / 2018. 2 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) ... 29 Verlag Sankt Michaelsbund ... gabe

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FROHES FEST! Die Lieblingsbücher unserer Buchexperten für Sie

REGENSBURG Rückblick auf Mitgliederversammlung und Bischofsempfang

IM GESPRÄCH Titus Müller erzählt das Alte Testament neu

Das Magazin desSankt Michaelsbundes

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P U N K T

BÜCHEREIHEFT 4 / 2018

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2 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

Inhalt

Bitte beachten Sie unsere Beilage

• Zuschussantrag 2019• Statistikformular• Anlage zur Statistik • Erläuterungen zur Statistik• Bayern im Buch 2018/2 • Bestellliste Bayern im Buch 2018/2• Flyer Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.:

„Praxisseminare: Preisverdächtig!“

30 Ausbildung: Volontäre und Auszu-bildende im Sankt Michaelsbund

04 Raum für Begegnung: Die neue Bücherei in Pettendorf

41 Diözesankurse: Rückblick auf die Kurse in Augsburg und Passau

3 Editorial

4 Unser Jahresthema

8 Kurz notiert

12 Buch- und Medientipps

28 Aus- und Fortbildung

29 Verlag Sankt Michaelsbund

30 Forum30 Ausbildung im Sankt Michaelsbund

32 Im Gespräch mit Titus Müller

34 Mitgliederversammlung und Bischofs­empfang in Regensburg

36 Geistlicher Impuls von Domkapitular Dr. Heinrich Hohl: Büchereiarbeit als Beitrag zur missionarischen Sendung der Kirche

38 Lesen? Lesen! Beitrag von Melanie Dirauf

40 Aus den Diözesen

43 Treffpunkt Bücherei

46 Termine / Impressum

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Liebe Leserin, lieber Leser,

Ihnen und all Ihren Mitar-beiterinnen und Mitarbei-tern danken wir an dieser Stelle sehr herzlich für den Einsatz in Ihrer Büche-rei und dafür, dass Sie vor Ort das ganze Jahr über so vielfältige Angebote für die Leserinnen und Leser machen. Wir vom Sankt

Michaelsbund wünschen Ihnen, Ihren Familien, Freunden und allen, die Ihnen nahestehen, schon jetzt ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, erholsame Festtage und alles Gute für das Neue Jahr 2019.

In dieser Ausgabe von „Treffpunkt Bücherei“ stellen wir Ihnen unsere ganz persönlichen Lieb-lingsbücher 2018 vor. Die ausgewählten Buch-tipps sollen Sie – nicht nur wegen des bevorste-henden Weihnachtsfestes – dazu ermuntern, sich selbst eine besondere Freude zu machen und auch denen, die Sie mit einem guten Buch be-schenken möchten. Noch mehr neuen und emp-fehlenswerten Lesestoff finden Sie rund um die Uhr im Online-Shop www.michaelsbund.de

Gerne begrüßen wir Sie und Ihr ganzes Team aber auch zu den üblichen Öffnungszeiten im Showroom unserer Münchner Büchereizentrale und in unserer Buchhandlung Lesetraum in der Münchner Innenstadt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Im Oktober fanden die Mitgliederversammlung und Diözesanstellenkonferenz unseres Landes-verbandes im Haus Werdenfels (Bistum Regens-burg) statt. Beim abendlichen Empfang von Bi-schof Dr. Rudolf Voderholzer wurde einmal mehr deutlich, welchen Beitrag im Bereich der Bildung, der Leseförderung und auch der Pastoral die katholischen öffentlichen Mitgliedsbüchereien im Sankt Michaelsbund leisten können in einer Kommune und wie sie dabei gleichzeitig auch das kirchliche Leben in einer Pfarrei bereichern.

Wir sind als Sankt Michaelsbund ganz bewusst ein Betrieb, der junge Menschen ausbildet und sie fit machen möchte auf dem Weg in den von ihnen gewählten Beruf. In diesem Heft geben wir Ihnen Einblicke, welche Ausbildungen bei uns derzeit möglich sind und lassen dabei die Volon-täre und Auszubildenden sowie die Ausbilder zu Wort kommen.

Viel Spaß bei der Lektüre von „Treffpunkt Bü-cherei“ wünscht Ihnen

Ihr

Dipl.-Theol. Stefan EßDirektor

TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 3

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Lebendige Ortsmitte und Treffpunkt: Die Eröffnung der neuen Bücherei im alten Sparkassengebäude

Anfang Oktober 2018 fand sich doch tatsäch­lich auf der Titelseite der Süddeutschen ein großes Foto einer – wenn auch ziemlich anti­

quiert und unbelebt wirkenden – großen Bibliothek. In der Unterüberschrift wurde dann festgestellt, dass ­ eher überraschend ­ sogar heute noch neue Bibliotheken ge­baut werden. Die Redakteure wussten sicher nicht, wie zeitgenau sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatten, wurde doch am Erscheinungstag dieser Wochenendaus­gabe der SZ der Neubau der Gemeindebücherei St. Margareta in Pettendorf nordwestlich von Regensburg eingeweiht

Wenn ein begeisterter Zeitungsleser – also sicher kein „digital native“ unter 40 – am darauffolgen-den Montag den Regionalteil der Mittelbayeri-schen Zeitung aufgeschlagen hat, dann konnte er einen ebenso umfangreichen wie begeisterten Artikel über die neue Bücherei lesen, der mit zahl-reichen Fotos garniert war, auf denen die neue Pettendorfer Bücherei mit vielen alten und jungen Besuchern abgebildet waren – ganz im Gegen-satz zu den oft menschenleeren Bibliotheksfotos in dem ebenso umfangreichen wie erschreckend inhaltsarmen Text der Süddeutschen. Hilmar Klu-te, der feingeistige Verfasser dieses langen Beitrags stilisierte – meilenweit von der bibliothekarischen Realität des 21. Jahrhunderts entfernt – die Bib-liotheken als eine Art Museum für gedrucktes und möglicherweise auch noch schlecht riechendes al-tes Papier, wo „viele Menschen ehrfürchtig und in Filzpantoffeln durch die alten Büchersamm-lungen schleichen…“. Zudem sind ihm böse Re-cherchefehler unterlaufen, etwa der, dass man in der aktuellen europäischen Vorzeigebibliothek „dokk1“ in Aarhus nur noch elektronische Inhalte ausleihen könne – reiner Quatsch!

In Pettendorf schleichen die Besucher definitiv nicht in Filzpantoffeln über den neu verlegten Fußboden. Elektronische Inhalte können sie aber – wie bei der großen Schwester in Dänemark, dem bevorzugten Reiseziel des Büchereileiters Rein-hold Demleitner – schon länger im Onleihe-Ver-bund LEO-SUED ausgeliehen werden. Trotzdem stechen zwei Dinge im Zusammenhang mit der neuen Bücherei heraus, über die man nachdenken sollte.

Die neue Gemeindebücherei Pettendorf – regt zum Nachdenken an!

4 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

UNSER JAHRESTHEMA

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 5

UNSER JAHRESTHEMA

Die Dankesworte von Reinhold Demleitner bei der Eröffnung an all diejenigen, die ihn bei der Bauplanung, Bausanierung, beim Umbau selbst, bei Umzug und dann bei der endgültigen Gestal-tung unterstützt haben, nahmen fast kein Ende, das halbe Dorf schien am Bau beteiligt gewesen zu sein, beginnend vom Bürgermeister als Bauherrn über die Handwerker bis zu seinen Büchereimitar-beiterinnen und bis zu den Kindern, die die Men-schenkette bildeten, die die Bücher beim Umzug vom alten ins neue Gebäude transportierte. Es ist kaum vorstellbar, dass es noch vor der Inbetrieb-nahme der Bücherei einen Menschen in Petten-dorf gegeben haben könnte, der nicht wusste, wo sich denn die neue Bücherei befindet. So etwas nennt man „Partizipation“, auf Deutsch „Beteili-gung“, „Teilhabe“, „Mitwirkung“ und „Einbezie-hung“.

Wenn man die Ergebnisse der eine Woche danach stattgefundenen Landtagswahlen kritisch be-trachtet, dann sind diese auch ein Beweis dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger schon seit lan-gem eben nicht mehr an vielen Dingen teilhaben können; gerade die Politiker der sog. „etablierten Volksparteien“ werden wieder lernen müssen, die Menschen und deren Gedankenwelt“ – und auch ihre christliche Grundhaltung – wieder in ihre Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen, zu lange schon scheinen manche von ihnen auf ei-nem eigenen Planeten gelebt zu haben, auf den sie vielleicht mit der „Bavaria One“ geschossen wor-den sind... Aber auch die Träger, Planer und „Ma-cher“ von Bibliotheken, die Architekten ebenso wie die „Berater“ vom Sankt Michaelsbund sind gut beraten, in Zukunft neben den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern der Bücherei auch die künftigen Nutzer der Bücherei, die Bevölkerung, in die Planungsprozesse miteinzubeziehen. Denn Büchereien werden ja für die Menschen, die im Mittelpunkt unserer bibliothekarischen Arbeit ste-hen müssen, gebaut.

Möglicherweise heißt es dann aber auch gerade für die Architekten und die BibliothekarInnen, Abschied von vielen oder gar allen traditionel-len Vorstellungen und Bildern von Büchereien zu nehmen, was beiden sicher nicht leicht fallen wird und sicher auch nicht den kommunalen oder kirchlichen Bauherren... Beim Bayerischen Biblio-thekstag 2018 in Weiden stellten MitarbeiterInnen

aus der Stadtbücherei Würzburg die Planungen für die Zweigstelle in dem völlig neu entstehen-den Stadtteil „Am Hubland“ vor. Hier entwickeln BibliothekarInnen, LeserInnen und Aat Vos, einer der besten und zugegeben „sehr unkonventionell“ agierenden Bibliotheksdesigner Europas, eine Bü-cherei, die auf den ersten Blick sicher etwas „über-rascht“. Man kann darauf gespannt sein, ob und wie eine derartige, räumlich nicht einmal übertrie-ben großzügige Lösung letztendlich funktioniert.

Zurück in die Oberpfalz: Die neue Pettendorfer Bücherei ist im alten Sparkassengebäude unter-gebracht worden, in einer von vielen ehemaligen Bankzweigstellen, die in den letzten Jahren ge-schlossen wurden, was in vielen Orten eigentlich einen weiteren Schritt zur Verödung des Dorf-zentrums bedeutete. Für Pettendorf bedeutet es zunächst, dass im Vorraum der Bücherei ein Bankautomat steht – und egal, wer dort in Zu-kunft Geld zieht, er muss unweigerlich einen Blick durch die raumhohe Glaswand in die Bücherei werfen, eine bessere „Werbung“ kann man sich kaum vorstellen. In vielen Gemeinden, Marktfle-cken und kleineren Städten Bayerns finden sich unzählige dieser sog. „Leerstände“, seien es nun

Büchereileiter Reinhold Demleitner mit einem Archiv-Band, im Hintergrund die Menschenkette

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6 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

UNSER JAHRESTHEMA

Die Kinder sind begeistert vom neugestalteten Lesezelt und der Bilderbuchburg

alte „Postämter“, Kramerläden, Drogeriemärkte, Kinos, ja sogar Wirtshäuser, die seit Jahren leer stehen und langsam verfallen. Allmählich beginnt aber in einigen Regionen ein Umdenken, werden Leerstandsinitiativen gegründet mit dem Ziel, alte Bausubstanz zu retten und damit auch Bauwerke, die für viele Frauen und Männer des Ortes Teil ihrer persönlichen Biografie sind. In wie vielen Pfarreien und Kommunen, in denen Büchereien oft schon jahrelang vollkommen unzureichend untergebracht sind, gibt es im Ortszentrum tote Häuser, die nur darauf warten, mit neuem Leben, mit Menschen erfüllt zu werden? Es bedarf eigent-lich nur ein bisschen Phantasie und Mut und den politischen Willen, mit einer Bücherei einen neuen Baustein für eine lebendige Ortsmitte zu setzen.

In Pettendorf war für einen Außenstehenden fas-zinierend zu beobachten, erstens, wie schnell der Gedanke geboren wurde, in der „alten Sparkasse“ die Bücherei unterzubringen, und zweitens, wie schnell sich die Verantwortlichen der Gemeinde dann endgültig zu diesem Schritt entschieden haben. Der Etat, der für den Umbau und die Neumöblierung bereitgestellt worden ist – ein niedriger sechsstelliger Betrag, ist trotz steigender Mittel im kommunalen Finanzausgleich für eine kleine Gemeinde ohne nennenswerte Steuerein-nahmen kein Pappenstiel, noch dazu, weil es für die Umbaumaßnahme selbst keinerlei staatliche

Zuschüsse gab – die Pettendorfer Bücherei ist ja schließlich nicht die Münchner Konzerthalle, und die Buben und Mädchen, die sich hier am Land Bücher holen, sind ja nicht die feinen Damen und besseren Herren, die sich gerne auf Opernpremi-eren zeigen.

Dafür wirken die typischen Eventbesucher oft nicht einmal so glücklich wie die Kinder, die be-geistertsten Glieder bei der Menschenkette, zu der die MZ u.a. schrieb: „Unter Applaus verließ am Wochenende das letzte Buch die alte Gemeinde-bücherei. In einer Menschenkette schickten rund 130 kleine und große Händepaare insgesamt gut 1.500 Bücher auf die Reise in die neue Biblio-thek…Schmunzelnd berichtet Demleitner von einer Leserin mit Vorliebe für historische Roma-ne, die im Verlauf der Bücherkette mehrere von ihr bislang unentdeckte Wälzer in Händen hielt, die sie nun unbedingt ausleihen und lesen möch-te… Nur mit viel Überredungskunst ihrer Mutter konnte eine junge Dame davon überzeugt werden, dass „Mama Muh räumt auf“ erst einmal in die neue Bücherei und nicht gleich ins heimische Kin-derzimmer wandern darf…“

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 7

UNSER JAHRESTHEMA

Und was gibt es über die neue Bücherei sonst zu sagen?

Schön ist sie geworden - und hell, auf beiden Ge-schoßen stehen weiße Metallregale mit birkefur-nierten Fachböden. Im Erdgeschoß ist die Kinder-bücherei untergebracht samt einer phantasievoll gestalteten Bilderbuchburg mit Lesezelt, aber auch die Zeitschriften finden sich hier, so dass die Mamas bei einer Tasse Kaffee einen Blick auf ihre Kleinen werfen können, während sie selbst in der „Landlust“ schmökern. Im Erdgeschoß dominiert ein lebendiges „Rot“, etwa bei der Frontblende der Verbuchungstheke – und natürlich fehlt auch die berühmte rote Couch nicht… Im Obergeschoß herrscht dagegen ein ruhigeres „Grün“ vor, etwa beim modernen Schaukelstuhl – natürlich däni-sches Design… Dort stehen die Romane und die Sachbücher, etwa in pfiffigen Ausstellungskästen, in denen die Buchständer wie kleine Schaukelstüh-le wirken. Hier findet sich auch die neue Bienen-bibliothek (Beitrag in Heft 2 / 2018) oder auch ein Pressearchiv über Pettendorf, ein schwerer groß-formatiger Band, für den ein spezielles Pult an-geschafft werden musste, das bei der Einweihung als Rednerpult zweckentfremdet wurde. Und zum krönenden Abschluss der Einweihungsfeier konn-te Reinhold Demleitner das „Büchereisiegel“ in Gold an die Eingangstür kleben, da schmeckte die extra zur Einweihung gebackene Büchertorte aus ledergebundenen Büchern nochmal so gut.

Michael Sanetra

Die Romane und Sachbücher im ersten Stock erwarten die Besucher in gemütlicher Atmosphäre – und Wünsche werden auch erfüllt

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8 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

KURZ NOTIERT

„Praxisseminare: Preisverdächtig!“

AM 25. JUNI 2019 IN MÜNCHEN

PRAXISKONZEPTE ZU DEN NOMINIERTEN BÜCHERN DES DEUTSCHEN

JUGENDLITERATURPREISES 2019

Der Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V., ist Mitveranstalter der „Praxisseminare: Preisver­dächtig!“, die vom Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V. jährlich durchgeführt werden. Im Rahmen eintägiger Kompaktseminare können Sie kreative Vermittlungs­methoden zu den nominierten Büchern des Deut­schen Jugendliteraturpreises für Ihren Berufsalltag kennenlernen und erproben. Das Seminar bietet vor­mittags und nachmittags Workshops zu den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch und Jugendbuch an. Jeder Seminarteilnehmer kann zwei verschiedene Work­shops hintereinander besuchen. Am 25. Juni 2019 findet das Seminar im Kardinal­Wendel­Haus in Mün­chen statt. Melden Sie sich mit dem beiliegenden Fly­er doch einfach gleich an!

EINKAUFS- WOCHENENDEN

2019

Die regulären Einkaufszeiten in der Büchereizentrale sind:Montag bis Donnerstag 8:30 Uhr – 17:00 Uhr und Freitag 8:30 Uhr – 12:00 UhrAls besondere Serviceleistung bieten wir monatlich jeweils ein langes Einkaufswochenende mit folgen­den Öffnungszeiten an: Freitag von 8:30 Uhr – 17:00 Uhr und Samstag 10:00 Uhr – 16:00 Uhr.

25. und 26. Januar22. und 23. Februar29. und 30. März26. und 27. April24. und 25. Mai

Melden Sie sich bitte mindestens eine Woche vorher telefonisch unter 089/23 225 - 453 oder per E­Mail an [email protected] an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

28. und 29. Juni30. und 31. August27. und 28. September25. und 26. Oktober29. und 30. November

Schließzeit der Büchereizentrale, Buchhand-lung Lesetraum und Landesfachstelle

Die Büchereizentrale ist für den Publikumsverkehr von Montag, den 17.12.2018, bis einschließlich Sonntag, den 06.01.2019, geschlossen. Sie öffnet also wieder am Montag, den 07.01.2019.

Die Buchhandlung bleibt am Montag, den 07.01.2019, wegen Inventur geschlossen.

Die Landesfachstelle ist für den Publikumsverkehr von Donnerstag, den 20.12.2018 bis einschließlich Sonntag, den 06.01.2019 geschlossen.

Vorleseseminare - „SMB-Bayern-Tour“

MIT CHRISTINE KRANZ, STIFTUNG LESEN,

VOM 20. – 24. MAI 2019

Vorlesen kann doch jeder - oder?!

Sie wissen: Vorlesen hat einen positiven Effekt auf die individuelle Entwicklung von Kindern. Außerdem för­dert regelmäßiges Vorlesen ihr soziales Empfinden und Verhalten. Einer Gruppe von Menschen vorzule­sen erfordert etwas Mut, Übung und auch einiges an Hintergrundwissen. Mit einem Seminar zu starten ist deshalb immer hilfreich.

Wir freuen uns, dass wir Christine Kranz, Referentin für Leseförderung der Stiftung Lesen in Mainz und Expertin für das Vorlesen, dafür gewinnen konnten, fünf Vorleseseminare in verschiedenen Standorten in Bayern anzubieten und für Sie eine Woche durch die bayerischen Diözesen zu touren.

5 Vorleseseminare finden ab dem 20. Mai statt. Sie erfahren u.a., wie Sie eine Vorlesestunde gestalten, geeignete Literatur auswählen und Ihre Stimme am besten einsetzen. Wir informieren Sie zeitnah über die konkreten Termine und Anmeldemöglichkeit.

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 9

KURZ NOTIERT

Die Buchhandlung Lesetraum des Sankt Mi-chaelsbundes ist mit dem Gütesiegel des

Börsenvereins des Deutschen Buchhandels ausge-zeichnet worden. Das Siegel mit dem Titel „Le-seforum Bayern – Partner der Schule“ honoriert die Bemühungen der Buchhandlungen um die Leseförderung. Der Börsenverein vergibt die Aus-zeichnung zusammen mit dem Bayerischen Kul-tusministerium.

Die Buchhandlung in der Münchner Innenstadt erhält das Siegel bereits zum 14. Mal. Hervorge-hoben werden in der Begründung unter anderem das anspruchsvolle Sortiment an Kinder- und Jugendbüchern und das abwechslungsreiche Ver-anstaltungsprogramm. So gab es etwa eine Le-sung der Autorin Juliane Breinl aus ihrem Roman „Graue Wolken im Kopf“ zum Thema jugendliche Depression (wir berichteten). Zudem schauen häufig Schulklassen vorbei, um den Betrieb einer Buchhandlung näher kennenzulernen.

Ebenso erwähnt wird in der Bewertung das Pro-gramm „Bücher und Kekse“. Der Kinder- und Jugendleseclub existiert seit 2016. Die Leseratten sind in zwei Gruppen, von 10 bis 12 Jahren und 13 bis 16 Jahre aufgeteilt. Mehrere Male im Jahr treffen sich die Gruppen, nehmen sich Leseexem-plare mit nach Hause und besprechen sie für den Online-Shop www.michaelsbund.de

Die Buchhandlung Lesetraum gibt es seit 15 Jah-ren. Das Gütesiegel wird seit 2003 jährlich neu vergeben.

Lukas Fleischmann

Gütesiegel: Ausgezeichnet

Unsere Buchhandlung Lesetraum

Das Team der Buchhandlung Lesetraum freut sich zusammen mit Direktor Stefan Eß über die Auszeichnung

NEU! Treffpunkt Bücherei auf dem Tablet oder Smartphone kostenfrei lesen - mit der App

Mit der neuen Michaelsbund­App das Magazin „Treffpunkt Bücherei“ bequem auf dem Tablet oder Smartphone lesen und bspw. Bücher direkt im Online­Shop bestellen. Einfach im Apple­App­ bzw. Google­Play­Store „Michaelsbund“ eingeben oder unter www.micha-elsbund-digital.de an Ihrem PC die komplette digitale Welt der Printmedi­en aus dem Haus Sankt Michaelsbund, bspw. die Münchner Kirchenzeitung und das MK Magazin, entdecken.

Viel Freude beim Ausprobieren!

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10 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

KURZ NOTIERT

ABSCHLUSS DES STAATSZUSCHUSSPROGRAMMS 2018 Das Staatszuschussprogramm des Haushaltsjahres 2018 nähert sich in Riesenschritten seinem Abschluss. Dafür gelten folgende Fristen bzw. Zeitrahmen: Der Fakturschluß (nur Staatszuschussprogramm) beim Sankt Michaelsbund ist am 06.12.2018, d.h., die letzten Buchsendungen werden bis Mitte Dezember bei den Büchereien eintreffen. Dann werden, um korrekte Jahresabschlüsse zu erzielen, Buchbestellungen erst wieder ab dem 07.01.2018 ausgeliefert. Wichtig: Natürlich können Sie im gesamten Zeit-raum weiterhin Bestellungen tätigen!

WICHTIG: ÄNDERUNGEN BEI DEM ANTRAG AUF STAATSZUSCHUSS 2019

Dieser Nummer von Treffpunkt Bücherei liegt auch wieder der Staatszuschussantrag für das Haus­haltsjahr 2019 bei. Im folgenden Haushaltsjahr ergeben sich sowohl beim Formular selbst wie bei den Richtli­nien einige Änderungen, die wir die Antragsteller zu beachten bitten. Das beiliegende Antragsformular ersetzt das bisherige und den meisten Büchereileitern vertraute Formular und gilt für den Medienetat, also die Buch­ und Medien­beschaffungen u.ä.m. Die Büchereien, die bereits in den beiden Onleihe­Verbünden LEO­SUED und LEO­NORD aktiv sind, können ab 2019 die im Rahmen der Verbün­de anfallenden Kosten ebenfalls über das Staatszu­schussprogramm laufen lassen, d.h., dass sie die Mittel bei der Angabe der Eigenleistungen berücksichtigen müssen. Auch niederwertigere Möbelbeschaffungen können in Zukunft über diesen Etat abgewickelt wer­den.Falls bei Büchereien im Jahr 2019 spezielle Projektkos­ten anfallen, darunter sind z.B. zu verstehen Neu­ bzw. Ergänzungsmöblierungsmaßnahmen ab einer Ge­samtsumme von mindestens € 3.000,­, EDV­Erstaus­stattungskosten ab mindestens € 1.500,­, Erstkosten für den Einstieg in Onleihe­Verbünde ab mindestens € 3.500, – o.ä., sind diese Kosten ebenfalls zuschussfä­hig, so keine Kürzungen bei den staatlichen Zuschuss­mitteln eintreten.

Zuschussanträge für diese Projektmaßnahmen lie-gen nicht bei, sondern sind auf unserer Homepage zu finden, ebenfalls die entsprechenden Richtlinien:

www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit/ formulare.html

Für Rückfragen stehen Ihnen bzw. den Büchereiträ­gern die Landesfachstelle oder die Diözesanstellen gerne zur Verfügung.

STATISTIK 2018 Am Jahresende werden in den Büchereien die Jahres­abschlussarbeiten durchgeführt. Diese Tätigkeiten sind zwingend notwendig, um das aktuelle Berichtsjahr 2018 abzuschließen und das neue Ausleihjahr 2019 zu beginnen. Diese Tätigkeiten sollten zwischen dem letzten Ausleihtag 2018 und dem 31.12.2018 bzw. vor dem ersten Ausleihtag in 2019 durchgeführt werden. Bei elektronischer Ausleihverbuchung stellen die Bibliothekssoftware­Hersteller hierzu entsprechende Hilfen zur Verfügung, so dass Sie das Jahr auch tech­nisch richtig abschließen können.

Statistikformular Teil I und Teil IIDie Statistikformulare bestehen aus einem Hauptteil (Teil I) und der Anlage zur Statistik (Teil II). Ein farbiges Erläuterungsblatt enthält wichtige Erklärungen zu den Fragekomplexen im Detail und erleichtert Ihnen das Ausfüllen des Bogens. (Dem Heft liegen die Unterlagen in einfacher Ausführung bei). Grundsätzlich können Sie sich bei Unklarheiten an Ihre Diözesanstelle wen­den. Die Kolleginnen und Kollegen sind Ihnen gerne behilflich und unterstützen Sie beim Ausfüllen der Statistikformulare.

Abgabetermin – 31. Januar 2019Wir bitten Sie, die Statistikformulare (Teil I und II) sorgfältig auszufüllen und mit den Unterschriften der Büchereileitung und des/der Träger/s in einfacher Ausführung bis spätestens 31.01.2019 an Ihre Diözes­anstelle zu schicken. (Bitte nicht an den Sankt Micha­elsbund in München!) Die Formulare stehen auch auf unserer Homepage zum Herunterladen bereit. Wie ge­wohnt können die Formulare direkt am PC ausgefüllt und anschließend ausgedruckt und unterschrieben versendet werden.

Mehr zur Statistik, Formulardownload und Infor-mationen zu Neuerungen im Formular erfahren Sie unter:

www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit/statistik.html

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 11

KURZ NOTIERT

Das Internetangebot „korbiwiki“ kommt aus der Erzdiözese München und Freising und

ist der weltweiten Plattform „Wikipedia“ ähnlich, der allgemeinen Online-Enzyklopädie. Mit dem Bären des Hl. Korbinian, Schutzpatron der Erz-diözese München und Freising, hat das bildungs-orientierte Projekt seinen Namen und sein Wahrzeichen bekommen. Unter

www.korbiwiki.de trägt der Bär diesmal nicht die Lasten des Schutz-heiligen über die Alpen, sondern die Bildungsinhalte über die Datenauto-bahn der digitalen Welt zu den Men-schen.

Ziel des Projektes ist es, das vorhan-dene Wissen für alle Bildungsakteure und Interessierte transparent darzu-stellen und nutzbar zu machen. Der Fokus von korbiwiki liegt auf Bil-dungsgeschehnissen, insbesondere des Gebietes der Erzdiözese München und Freising. Mit korbiwiki will man also keine neue Enzyklopädie vorle-gen, denn dabei soll nur das widerge-spiegelt werden, was mit Bildung in der Erzdiözese München und Freising in Verbin-dung gebracht werden kann. Interessierte können also auf der Plattform korbiwiki einen Eindruck von der Vielfalt katholischer Bildung bekommen. Fachlich kompetente Personen präsentieren In-halte, die es wert sind, geteilt zu werden: Best-Practice-Beispiele, Einrichtungspräsentationen, erfolgreich durchgeführte Projekte, Standardan-gebote oder besondere Aktionen.

Eine Wort-Wolke in der Startseite enthält bereits ausgewählte Themen und in der linken Sidebar der Internetseite gib es eine Übersicht über die verschiedenen Bildungsbereiche, die im korbiwi-ki dargestellt werden. Alle Themen werden diesen

Bereichen zugeordnet. Man kann auch Begriffe in die Suchfunktion oben rechts im Feld eingeben, um das gewünschte Thema zu finden. Nach den Kooperationsprinzipien kann man darüber hinaus ein Nutzerkonto erstellen, um neue Artikel hinzu-zufügen oder einen Text zu ergänzen.

Der Mehrwert von korbiwiki wird durch eine Verknüpfung zur KEB-Veranstaltungsdatenbank besonders deutlich. Dadurch haben die Nutzer neben allgemeinen Informationen konkrete Hin-weise zu Veranstaltungen in ihrer Nähe.

Dr. Simone MalagutiReferentin für WissensmanagementGeschäftsstelle KEB München und Freising e.V.

Wissen suchen und finden auf korbiwiki

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12 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

BUCH- UND MEDIENTIPPS

NOVEMBER

Sabine Vöhringer Das Ludwig Thoma Komplott

Die Münchner Verlegerin Julia Frey ist überrascht, als sie im Nachlass ihres Großvaters ein bisher unveröf­fentlichtes Manuskript von Ludwig Thoma findet. Der berühmte bayrische Schriftsteller war ein enger Freund ihres Großvaters und hatte ihm die Rechte an der Fortsetzung zum „Münchner im Himmel“ übertragen. Eigentlich ein unfassbarer Glücksfall, doch als sie sich in die Lektüre vertieft und in den beiliegenden Unterlagen auf ein altes Foto stößt, merkt sie, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und sieht sich gezwungen, ihren Schulfreund, Hauptkommissar Tom Perlinger, einzu­schalten. Leider kann Tom ihren gewaltsamen Tod nicht verhindern: Der charmante Polizist und leidenschaftli­che Münchner mit amerikanischen Wurzeln muss sich in die (neuere) bayrische Geschichte vergraben, um einen komplizierten Fall zu lösen, der immer weitere Kreise, bis hinauf in die Politik, zieht.

TIPP

Zsuzsa BánkWeihnachtshausGelesen von der AutorinFreiburg: Audiobuch, 20181 Mp3 CD, 180 Min.ISBN 978­3­9586­2089­614,95 €

Zu den Hörbüchern des Monats: www.michaelsbund.de/hdm

Hörbuch des MonatsSankt Michaelsbund

Hörbuch des Monats

Christopher WilsonGuten Morgen, Genosse ElefantEine persönliche Spuren­suche. Wie Gott uns überall begegnetKöln: BASTEI LÜBBE, 2018CD, Spieldauer 450 Min.ISBN 978­3­7857­5918­920,00 €

Sabine VöhringerDas Ludwig Thoma KomplottGelesen von Thomas BirnstielMünchen: ABOD Verlag, 20188 CDs, 552 Min.ISBN 978­3­9547­1629­616,95 €

DEZEMBER Zsuzsa Bánk Weihnachtshaus

Zsuzsa Bánks Ich­Erzählerin, Mutter von zwei Kindern, hat vor einigen Jahren unerwartet und ausgerechnet in der Weihnachtszeit ihren Ehemann verloren. Seit­dem ist das Fest der Liebe natürlich nicht mehr so wie früher. Liebevoll unterstützt von ihrer Familie und ih­rer besten Freundin Lilli hat sie es trotzdem geschafft, nie den Mut und die Lebensfreude zu verlieren. Ge­meinsam mit Lilli, die sehr früh Mutter geworden ist und eine komplizierte Kindheit hatte, betreibt sie ein gemütliches kleines Café in der Frankfurter Innenstadt und hat ein halbfertiges, noch unbewohnbares Haus

OKTOBER

Christopher Wilson Guten Morgen, Genosse Elefant

Moskau, Anfang der 50er Jahre: Der zwölfjährige Juri Zipit ist ein besonderer Junge, jeder vertraut ihm sofort seine Geheimnisse an, weil die Menschen spüren, dass sie bei Juri sicher sind. Dabei hat er schon viel Trauriges erlebt: Als Sechsjähriger erlitt er einen schweren Unfall, der nicht nur eine Körperbehinderung, sondern auch eine Hirnschädigung zur Folge hatte, manche halten ihn des­wegen – irrtümlicherweise – für ein wenig beschränkt. Wäre sein Vater nicht Direktor des Moskauer Zoos und der beste Veterinär der gesamten Sowjetunion, wäre er längst von der Geheimpolizei aus dem Weg geräumt worden. Doch so kann er seine schützende Hand über Juri halten und ihn mit vielen Ratschlägen ausstatten, die der Junge im Herzen bewahrt und die ihm am Ende das Leben retten werden. Denn eines Tages, als er durch aberwitzige Umstände zum Vorkoster und engsten Ver­trauten Josef Stalins wird, verändert sich für ihn alles…

im Odenwald gekauft. Die beiden Frauen träumen davon, dort einmal gemeinsam den Heiligen Abend zu feiern. Eines Tages bringt Lillis Vater den Deutsch­Amerikaner Bill mit ins Café, der durch einen Sturm in den USA alles, was er besaß und jeden, den er liebte, verloren hat. Obwohl selbst voller Trauer, wird Bill für die beiden Frauen zum Weihnachtsengel.

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 13

BUCH- UND MEDIENTIPPS

NEU: Das religiöse Buch des Monats mit Videoclip: www.michaelsbund.de/rbm

TIPP

Yvonne WillicksGlaube ganz einfachEine persönliche Spurensuche. Wie Gott uns überall begegnetAsslar: adeo Verlag, 2018192 S.ISBN 978­3­8633­4212­8 16,00 €

Das religiöse Buch des Monats

OKTOBER

Johannes Röser (Hg.) Gott? Die religiöse Frage heute

„Die Frage nach Gott ist nicht erledigt. Ganz im Gegen­teil!“, schreibt Norbert Scholl in diesem Sammelband zum siebzigjährigen Bestehen der Zeitschrift ‚Christ in der Gegenwart‘. Sein Rückblick auf ein halbes Jahrhun­dert Theologiegeschichte zeigt ihm, dass die Gottesfrage gerade anfängt, interessant zu werden. Das zeigen die 135 kurzen Beiträge dieses Lesebuchs, das Johannes Röser, Chefredakteur der Zeitschrift, zusammengestellt hat. Ein üppiges, intelligentes, for­derndes und vor allem höchst lesenswertes Werk, in dem die Gottesfrage von Zeitgenossen – u.a. den Schriftstel­lern Ulla Hahn und Patrick Roth, den Politikern Winfried Kretschmann und Sebastian Kurz, den Bischöfen Gerhard Kardinal Müller und Manfred Scheuer, dem Theologen Thomas Ruster und dem Philosophen Volker Gerhardt – diskutiert wird.

NOVEMBER

Yvonne Willicks Glaube ganz einfach

„Glaube – ganz einfach.“ Eine Einführung in den christ­lichen Glauben, die wirklich gar nichts voraussetzt und ganz ohne theologische Fachbegriffe die wichtigsten Grundlagen und vor allem lebenspraktischen Auswir­kungen des Glaubens gut verständlich erklärt, dazu noch die Traditionen, Bräuche und Feste des Kirchen­jahres – so etwas können heute viele Menschen gut gebrauchen. Und wenn die Autorin dieser Einführung eben gerade keine Theologin, sondern eine „normale“ Christin ist: umso besser! Dass Yvonne Willicks oben­drein eine Fernsehmoderatorin ist, bekannt durch

DEZEMBER

Andrea Schwarz Wilde Weihnachten

Geschenke besorgen, Plätzchen backen, Kinder zu Adventsfeiern fahren – und selbst an Adventsfeiern teilnehmen, Wohnung putzen und weihnachtlich deko­rieren, auf den Weihnachtsmarkt gehen – für viele Men­schen ist die Adventszeit mit viel Stress verbunden. Dabei ist gerade in dieser Zeit die Sehnsucht nach Ruhe und Besinnung groß, Trainingslager für Weihnachten sozusa­gen. Und das wäre ja eigentlich auch der Sinn dieser Zeit. „Advent will uns lehren, achtsam zu sein, neu hineinzu­schauen, sich auf das Kommen des Herrn vorzubereiten“, schreibt Andrea Schwarz in ihrem Lesebuch. Sie ermutigt ihre Leser/innen, ihre Gewohnheiten in der Adventszeit zu ändern, den Advent nicht mit Geschen­kestress, Weihnachtsfeiern und ­märkten etc. vergehen zu lassen. Dazu bietet sie für jeden Tag zwischen dem 1. Dezember und dem 6. Januar Anregungen.

mehrere Sendungen mit praktischen Ratschlägen zu Hauswirtschaft und Verbraucherschutz, ist natürlich ein besonderer Glücksfall: Ihr Name ist gewisserma­ßen ein Garant für die anschauliche Vermittlung von konkreter Lebenshilfe im Alltag.

Johannes Röser (Hg.)Gott? Die religiöse Frage heuteFreiburg: Herder, 2018412 S.ISBN 978­3­4513­8297­028,00 €

Andrea SchwarzWilde WeihnachtenDas andere Lesebuch für die Advents­ und WeihnachtszeitOstfildern: Patmos­Verlag, 2918123 S.ISBN 978­3­8436­1073­515,00 €

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14 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

BUCH- UND MEDIENTIPPS

OKTOBER

Power Women – Geniale Ideen mutiger Frauen

Power, so definierte die brillante britische Schau­spielerin Emma Thompson auf dem Münchner Filmfest in diesem Sommer, ist eine Mischung aus Lebenserfahrung, Liebe zum Menschen und zur Welt, Neugier und Energie – ist eine Haltung, die nichts zu tun hat mit dem patriarchalischen Verständnis von Power als Status und Leistung. Und in genau diesem Sinn erzählt uns das fabelhafte Buch „Power Women“ von 25 mutigen, charismatischen Frauen aus Vergan­genheit und Gegenwart. Von Frauen, die die Welt zu einem besseren Ort machen wollten und wollen; Abenteurerinnen, die ihren Traum verwirklicht ha­ben. Noch dazu ist es wunderbar illustriert und viel mehr als eine Sammlung von Biographien, denn es beschäftigt sich mit der Frage, was diese Frauen wohl zu konkreten Problemen des täglichen Lebens raten würden. Hier finden wir Vorbilder und ein wahres

Feuerwerk an Inspiration, ein Buch, das begeistert – ein großartiges Geschenk für sich selbst, für jedes Mädchen, jede Frau – jedermann!

Empfohlen von Ina Winkler,Buchhandlung Lesetraum

Power Women – Geniale Ideen mutiger FrauenWas würden sie dir raten?München: ARS EDITION, 2018112 S.ISBN 978­3­8458­2862­616,00 €

Alle Lieblinge finden Sie unter: www.michaelsbund.de/liebling

Unsere neue persönliche Empfehlung

Ab jetzt neu: Unsere Empfehlung für Sie – der Liebling des Monats

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 15

BUCH- UND MEDIENTIPPS

Husch JostenLand sehenBerlin: BERLIN VERLAG, 2018240 S.ISBN 978­3­8270­1379­820,00 €

Oliver JeffersHier sind wirAnleitung zum Leben auf der ErdeZürich: NORDSÜD VERLAG, 201848 S.ISBN 978­3­3141­0453­416,00 €

DEZEMBER

Husch Josten Land sehen

Husch Josten hat einen spannenden und unterhaltsa­men Familienroman geschrieben, der nach und nach ein ungewöhnliches Familiengeheimnis offenbart. Der Ich­Erzähler trifft nach Jahrzehnten wieder auf seinen Onkel, der die Familie im Streit verlassen hatte. Inzwischen ist der Onkel – für den Neffen ziemlich unvorstellbar – Priester und Ordensmann geworden. In vielen Gesprächen kommen sich die beiden dann aber doch sehr rasch näher, der Neffe versteht seinen Onkel immer besser und lernt ihn immer mehr zu schätzen. Ganz besonders, als er erfährt, was damals die Familie entzweit hatte... Man liest diese berüh­rende Familiengeschichte, die in unterhaltsamer Weise die Vielschichtigkeit des Lebens sehr anschau­lich zum Ausdruck bringt, wirklich gerne und möchte

NOVEMBER

Oliver Jeffers Hier sind wir

Die Erde ist ein Planet voller Wunder und bietet Platz für vielfältiges Leben. Und weil sie die einzige Hei­mat ist, die wir Menschen haben, müssen wir lernen, behutsam mit ihr umgehen. „Anleitung zum Leben auf der Erde“, so heißt es im Untertitel des neuen Bil­derbuchs von Oliver Jeffers, das aus meiner Sicht das bemerkenswerteste Bilderbuch des Jahres 2018 ist. Es ist ein sehr persönliches Werk, denn der vielbeschäf­tigte irische Bilderbuchkünstler hat es kurz nach der Geburt seines Sohns für ihn geschrieben und gemalt. Aus diesem sehr privaten Projekt ist ein wunderbar anrührendes Buch geworden, in das wirklich jeder einmal hineinschauen sollte. Begeistert von der Schönheit unseres blauen Planeten lädt Jeffers Groß und Klein dazu ein, sich die Erde einmal näher anzu­sehen. Traumhaft magische Bilder zeigen Land und Wasser, Berg und Tal und erzählen von der wunder­baren Vielfalt der Tierwelt genauso wie von den vie­len Menschen, die zusammengehören, obwohl keiner dem anderen gleicht. Jeffers zeigt auf eindrucksvolle

sie ebenso gerne ganz vielen Leserinnen und Lesern weiterempfehlen!

Empfohlen von Dr. Thomas Steinherr, Lektorat Buchprofile

Weise, dass unsere Welt groß genug für alle ist, wenn wir nur achtsam mit ihren Ressourcen umgehen. Das so bezaubernde wie geniale Buch gibt mit den fan­tasievollen und trotz aller Ernsthaftigkeit wunderbar humorvollen Bildern jede Menge Anregung zum Schauen und Entdecken und ermuntert gleichzeitig zum Nachdenken, Fragen und Staunen über die Wun­der der Erde.

Empfohlen von Angelika Rockenbach, Buchberatung

Alle Lieblinge finden Sie unter: www.michaelsbund.de/liebling

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BUCH- UND MEDIENTIPPS

„Kinder- und Jugendliteratur praktisch“

U nsere neue Reihe „Kinder­ und Jugendlitera­tur praktisch“ mit Tipps zur praktischen Um­setzung empfehlenswerter Bücher setzt in die­

ser Ausgabe die Erinnerungsarbeit in den Fokus.

Erzähl mal! Vergessen – Erinnern – Erzählen Kinderbücher als Beitrag zur Biografiearbeit

In diesem Beitrag soll es nicht nur um Vergesslich-keit oder (beginnende) Demenz in Kinderbüchern gehen, obwohl zugegebenermaßen die Tatsache, dass „Alzheimer“ immer weitere Kreise zieht, sicher eine Begebenheit ist, weshalb die Erinne-rungsarbeit (nicht nur in Senioren- und Altenein-richtungen) inzwischen als so wertvoll angesehen wird. Beim gemeinsamen „sich erinnern“ stehen nicht der Verlust des Gedächtnisses oder der Erin-nerungen, sondern die Begegnung auf Augenhöhe und das gemeinsame Erzählen im Vordergrund. Anhand von Materialien im „Erzählkoffer“, der auch zum „Zeitreisekoffer“ werden kann, können Menschen unterschiedlicher Generationen ins Gespräch kommen. Ausgewählte Gegenstände wie Spielsachen oder Bücher von früher werden zum Erinnerungsanker und regen zum Erzählen an. Kinder erfahren mehr von ihren Großeltern und nicht selten werden auch Geschichten ausge-graben, die die Generation zwischen Alt und Jung ebenfalls „vergessen“ hat. Diese Gespräche schaf-fen Verbindung und Beziehung.

In der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur fin-den wir viele Bücher zum Thema „Alt und Jung“ und zunehmend auch Geschichten über Demenz und ihre Auswirkung in den Familien. Die drei ausgewählten Bücher bieten jungen Lesern eine Möglichkeit zur Identifikation und können gleich-zeitig den Horizont für ihnen noch unbekannten Lebenswelten erweitern. Alle drei Geschichten können darüber hinaus vielfältig für die pädago-gische Arbeit in der Bücherei (und Schule) einge-setzt werden.

Omas Rumpelkammer von Bette Westera

Auf der Empfehlungsliste zum Kath. Kinder- und Jugendbuchpreis 2018 heißt es: Sofia liebt es, ganz allein bei Oma zu Besuch zu sein, gemeinsam in der alten Rumpelkammer nach geheimen Schät-zen zu kramen und den vielen Geschichten und Erinnerungen an früher zu lauschen. Omas zu-nehmende Vergesslichkeit nimmt Sofia im Gegen-satz zu ihren besorgten Eltern gelassen hin. Für die Erinnerungslücken ihrer Oma hat sie immer phantasievolle Erklärungen parat, mit denen sie sie vor den Erwachsenen in Schutz nimmt. Sofia will den Umzug der Großmutter in ein Altenheim auch dann nicht akzeptieren, als Oma nach einem verhängnisvollen Sturz endgültig nicht mehr allein zurechtkommt. Verstört vom plötzlichen Ende des vertrauten Miteinanders verweigert sie lange jeden Besuch in Omas neuem Heim. Erst als die beiden heimlich ein paar Erinnerungen in einem kleinen „Rumpelschrank“ verstecken, entdeckt das Mäd-chen die alte Vertrautheit wieder und kann die neue Situation annehmen.

Bette Westera erzählt ebenso einfühlsam wie unter-haltsam, wie die fortschreitende Demenz der Oma die Familie emotional belastet. Alltags situationen werden nachvollziehbar und humorvoll, aber nie

Bette Westera Rumpel-Omas

kammerpel-

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 17

BUCH- UND MEDIENTIPPS

lächerlich, geschildert. Wunderbar eingefädelt von der Autorin, lässt das kleine „Rumpelschränk-chen“ die alte Vertrautheit wieder aufleuchten, und wird so zum Trost für Sofia und zur Freude der Oma. Sie verstecken darin Schätze, die Sofia beim Ausräumen der echten Rumpelkammer in Omas Haus gerettet hat. Ein Stück Blümchen-tapete, wobei die Tapete eigentlich anders her-um gehört, hinten drauf ist Sofias Bild von Omas Haus. Eine Knopfkette kommt zum Vorschein – Oma weiß noch von den meisten Knöpfen wozu sie gehörten. Eine liebenswerte, alltagsnahe Ge-schichte für Kinder ab 8 Jahren zum Selberlesen, ab 6 Jahren zum Vorlesen. Auch und ganz beson-ders für die Kontaktaufnahme mit Schulklassen, Seniorentreffen, oder einer (Familien-)Vorlesezeit in der Bücherei oder Pfarrei geeignet.

Ideen zur Literaturvermittlung:

Wer das Buch, vor allem gegen Ende, aufmerksam liest, wird unweigerlich auf Ideen stoßen:• Rumpelschränkchen basteln oder bauen• Knöpfe sammeln und Knopfkette herstellen• Mit angeschlagenen Sachen (Tasse ohne Hen-

kel) Museum spielen• Erzählkoffer mit Gegenständen von früher be-

stücken

„Wenn mein Mond deine Sonne wäre“ von Andreas Steinhöfel

Max´ Großvater wohnt wegen einer beginnen De-menz seit einem Jahr im Pflegeheim. Obwohl Max seinen geliebten Großvater regelmäßig besucht, wird seine Sehnsucht nach ihm immer größer, so-dass er ihn kurzerhand „entführt”. Das wunderli-che Fräulein Schneider, Großvaters Mitbewohne-rin, läuft einfach hinterher. Alle drei erleben einen unvergesslichen, sommerlichen Nachmittag auf der Wiese im Blumental, einem Ort, mit dem der Großvater in vielen guten Erinnerungen verbun-

den ist. Klar, dass die Abtrünnigen gesucht und auch gefunden werden. Vorher kann Max aber seine Angst, dass Opa auch ihn vergessen könnte, zum Ausdruck bringen. Er erfährt Trost in Groß-vaters Zusage („Siehst du den Mond?” fragt er Max „Er ist auch immer da, auch wenn Du ihn nur nachts siehst”), dass das große Vergessen ihrer liebevollen Verbindung nichts anhaben kann. An-dreas Steinhöfel macht Max´ und Opas unvergess-lichen Tag zu einem unvergesslichen Lesevergnü-gen, das sich auch noch steigern lässt, wenn man sich (auch gemeinsam) dem Zauber der passend ausgewählten Musik von Prokofjews „Ein Som-mertag” auf der beigefügten CD hingibt. Originell illustriert von Nele Palmtag. Ein warmherziges Buch für Kinder ab 8 Jahren und ein besonders wertvolles Familien-Vorlese buch und Hörbuch.

Ideen zur Literaturvermittlung:

• Charaktere malen (alle Hauptfiguren werden sehr originell geschildert, die Buntstiftzeich-nungen der Illustratorin geben zusätzlich An-regungen)

• Einfaches Brettspiel herstellen (welche Hin-dernisse tauchen auf, als Max Opas Entfüh-rung aus dem Altenheim plant)

© okalinichenko ­ stock.adobe.com

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18 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

BUCH- UND MEDIENTIPPS

„Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war“ von Anke Bär

Lotte wohnt in einem Forsthaus, obwohl ihr Papa gar kein Förster ist. Grund dafür ist der Krieg, der ihrem Vetter Knut den Vater genommen hat und Lehrer Fettig ein Auge. Seit die gräßliche Frau Greßmann im Forsthaus das Sagen hat, ist vieles verboten – Kirschenpflücken zum Beispiel. Doch Lotte lässt sich nicht unterkriegen. Wer Kirschen haben will, muss sie eben klauen. Und dass nur Jungs Lederhosen tragen dürfen sieht sie schon gar nicht ein!

In 36 kurzen Kapiteln, die man wunderbar ein-zeln (vor-)lesen kann, lässt die Ich-Erzählerin Lotte eine Zeit lebendig werden, an die sich heu-te nur noch (Ur-)Großeltern erinnern. Anke Bär hat Geschichten gesammelt über den samstägli-chen Badetag, den selbstverständlichen Umgang mit Tieren, über unbeaufsichtigte Abenteuer und Entdeckungen, aber auch von den Repressalien gegenüber Flüchtlingen und der Ungleichbehand-lung von Mädchen und Jungen. Ein echtes Erin-nerungsbuch, das zu vielen Gesprächen zwischen

den Generationen anregt. Sehr wertvoll auch die Anhänge mit Bildern von Gegenständen aus die-ser Zeit, einem Verzeichnis zur Nachkriegsliteratur für Kinder und Museums-Tipps.

Ideen zur Literaturvermittlung:• Erzähl- bzw. Zeitreisekoffer mit Spielsachen

und Büchern von früher (viele Anregungen dazu im Anhang des Buches)

• Fragekärtchen zur Erinnerungsarbeit (s.a. Kartenquiz: „Erzähl mal“), z.B.: • Was war der Lieblingsplatz meiner Oma /

meines Opas?• Welcher Geruch erinnert mich an Oma

oder Opa?• Was war auf der Welt los, als mein Opa

geboren wurde?• Mit welchen Spielsachen hat meine Oma /

mein Opa gespielt?• Welcher Bücher hat meine Oma / mein

Opa gelesen?• Was hat Deine Oma / Dein Opa für Dich

getan, was Du nie vergessen wirst?• Was hat Dir Deine Oma / Dein Opa bei-

gebracht?• Kenne ich Lieblingsorte meiner Groß-

eltern und ihre Geschichten?• Auf der Verlagsseite www.gerstenberg-

verlag.de kann kostenfrei ein „Familien-forscherheft“ heruntergeladen werden, das Kinder dazu anregt, ihre eigene Familien-geschichte im Gespräch mit den Eltern und Großeltern kennenzulernen.

Diese und weitere empfohlene Bücher zum The-ma finden Sie im Online-Shop unter:

www.michaelsbund.de/demenz

Elisabeth Wagner­EngertLese­ und Literaturpädagogin (BVL)

© okalinichenko ­ stock.adobe.com

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 19

BUCH- UND MEDIENTIPPS

Die Preisträger und die Jugendjury bei der Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 2018 auf der Frankfurter Buchmesse

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird seit 1956 vom Bundesministerium für Familie, Se-nioren, Frauen und Jugend gestiftet und jährlich verliehen. Die Organisation von Preisfindung und Bekanntgabe liegt beim Arbeitskreis für Ju-gendliteratur e.V. Ziel des Deutschen Jugendli-teraturpreises ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken und ihnen Orien-tierungshilfe bei einem schier unüberschaubaren Buchmarkt zu bieten. Ausgezeichnet werden her-ausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur. Die Kritikerjury, bestehend aus neun erwachse-nen Juroren, vergibt den Deutschen Jugendlitera-turpreis in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch. Parallel dazu verleiht die Jugendjury ihren eigenen Preis. Sie setzt sich aus sechs über die Bundesrepublik verteilten Le-seclubs zusammen. Die Jurys prüfen die Bücher aus der Produktion des Vorjahres und nominieren davon sechs Titel pro Sparte.

Deutscher Jugendliteraturpreis

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Am Freitag, dem 12. Oktober 2018 hat Bundes-ministerin Dr. Franziska Giffey die Sieger des Deutschen Jugendliteraturpreises 2018 auf der Frankfurter Buchmesse bekanntgegeben und die Preise persönlich verliehen. Die Preissummen be-trugen insgesamt 72.000 Euro. Zusätzlich erhiel-ten alle Preisträger eine Skulptur, die Michael En-des Momo darstellt.

BilderbuchØyvind Torseter (Text, Illustration) Der siebente Bruderoder Das Herz im Marmeladenglas Aus dem Norwegischen von Maike Dörries Hildesheim: Gerstenberg Verlag, 2017 120 S. ISBN 978­3­8369­5900­1 26,00 €

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BUCH- UND MEDIENTIPPS

Jurybegündung: Weil seine sechs Brüder von der Brautschau nicht zurückgekommen sind, macht sich auch der siebente und jüngste Bruder auf den Weg, um seinem Vater die Söhne zurückzubrin-gen. Doch sein Abenteuer wird nicht leicht: Zum einen hat er nur ein klappriges und nicht sehr abenteuerlustiges Pferd, zum anderen findet er die Brüder schneller, als ihm lieb ist – und leider nicht in allerbestem Zustand. Sie stehen zu Stein ver-wandelt Seite an Seite mit ihren Bräuten vor der Höhle eines Trolls. Befreit können sie nur werden, wenn es gelingt, dessen Herz zu vernichten. Doch kann es ein einzelner, junger Prinz wirklich schaf-fen, den Troll zu überwältigen? Wenn nicht durch Körperkraft, dann doch vielleicht durch List?

Dieses norwegische Märchen hat Øyvind Tor-seter zu einer opulenten Graphic Novel inspiriert, in der er verschiedenste Illustrationsstile zu einem künstlerisch höchst anspruchsvollen, gelungenen Ganzen verbindet. Im Wechsel zwischen Panels und ganzseitigen Bildern entwickelt die Geschich-te eine große Spannung, die auch die Übersetzung von Maike Dörries wiedergibt. Das Düstere des Märchens spiegelt sich in der dunklen Farbge-bung; gleichzeitig aber begegnet Torseter dem Un-heimlichen mit seinem witzig und karikaturhaft gezeichneten Helden und dessen sarkastischem Pferd. Ein außergewöhnlich kunstvolles Bilder-buch, das dem Betrachter einiges abverlangt – ihm aber auch unendlich viel bietet.

Jurybegründung: Gute Erstlesebücher zu fin-den, ist schwer. Die Notwendigkeit, sprachliche Komplexität zu reduzieren, führt oft zu einer ge-ringen Literarizität. Viele Grüße, Deine Giraffe bildet hier eine Ausnahme. Megumi Iwasa gelingt ein sprachlich einfacher Text, der literarisch ge-staltet ist. Diese Wirkung ist auch der Übersetzung von Ursula Gräfe zu verdanken. Ganz nebenbei

KinderbuchMegumi Iwasa (Text) Jörg Mühle (Illustration) Viele Grüße, Deine Giraffe Aus dem Japanischen von Ursula Gräfe Frankfurt am Main: Moritz Verlag, 2017 112 S. ISBN 978­3­8956­5337­7 10,95 €

erklärt der Text überdies, wie Vorstellungsbildung beim Lesen funktioniert. Wie stellt sich ein Pin-guin, der nur Wale und seinesgleichen kennt, ein Tier mit einem langen Hals vor? Die Prinzipien Wiederholung und Variation werden durch den Briefwechsel auf gelungene Weise in Szene gesetzt.

Viele Grüße, Deine Giraffe schließt dabei eng an die kindliche Erlebenswelt an, denn der Giraf-fe ist furchtbar langweilig in ihrer begrenzten und vertrauten Welt. Die Idee des Pelikans, einen Post-dienst zu eröffnen und dabei den eigenen „Hori-zont“ im wortwörtlichen Sinn zu erweitern, setzt einen äußerst witzigen Briefwechsel in Gang, der in eine Reise von Afrika zum Südpol mündet und schließlich zu einer Begegnung führt, in der die eigene Vorstellungswelt revidiert werden muss. Die Illustration von Jörg Mühle greift pointiert die Situationskomik des Textes auf und schafft eine ei-gene Atmosphäre mit vielen witzigen Details.

Jurybegründung: Mimi wächst in den 1980er und 90er Jahren in einem Ort in der brandenbur-gischen Provinz auf. Jahre nach der Wende erin-nert sie sich an ihre Kindheit und ihren Freund Oliver, der sich später selbst „Hitler“ nennt und als Neonazi die rechtsradikale Jugend des Ortes um sich schart.

Präkels faszinierender, autobiografisch gefärb-ter Roman erzählt mit dokumentarischer Genau-igkeit vom Aufwachsen in der DDR, den Vorbo-ten der Wende und ihren Folgen. Authentisch schildert sie die Alltagskultur der DDR und führt am Beispiel von Mimis Familie eindringlich vor, welche tiefen Spuren die Auflösung des sozialis-tischen Staates in den Biografien der Menschen hinterlässt. Vor allem erzählt Präkels aber davon, wie rechtes Gedankengut, Wut und Hass in der einstmals ländlichen Idylle um sich greifen, wie aus Kinderfreunden Täter, wie aus Oliver „Hitler“ werden konnte.

JugendbuchManja Präkels (Text) Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß Berlin: Verbrecher Verlag, 2017 232 S. ISBN 978­3­9573­2272­2 20,00 €

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 21

BUCH- UND MEDIENTIPPS

Präkels porträtiert eine Generation, die den Nie-dergang der DDR abseits der Großstädte weniger als Befreiung denn als widersprüchliches gesell-schaftliches Ereignis erlebt. All dies gelingt ihr mit einer mal sachlichen, mal poetischen Sprache, die den Lesern Mimis Kindheitserinnerungen ebenso anschaulich vor Augen führt wie die zunehmen-de Beklemmung und Angst angesichts rechter Gewaltexzesse in der Wendezeit. Gerade in die-ser Hinsicht ist Präkels‘ beeindruckender Roman über das Jungsein in erschreckender Weise aktuell.

Jurybegründung: In 18 Kapiteln schildert Gian-umberto Accinelli die mitunter verheerenden Folgen menschlicher Eingriffe in das sensible Gleichgewicht der Natur. Die als „Dominoeffekt“ bezeichneten Kettenreaktionen im Ökosystem werden an teils dramatischen, teils kuriosen Bei-spielen veranschaulicht.

Mit seinen Fallbeispielen aus unterschiedli-chen Kontinenten fordert Accinelli eindringlich zum respektvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und zur Achtsamkeit gegenüber allen Lebewesen auf. Die komplexen ökologischen Zu-sammenhänge werden in flüssigem Erzählton be-schrieben, die Gliederung in kurze Abschnitte mit Zwischenüberschriften trägt zur Verständlichkeit der Darstellung bei. Die kenntnisreiche Überset-zung von Ulrike Schimming wird diesem außer-gewöhnlichen „literarischen Sachbuch“ auch in der deutschen Ausgabe gerecht. Die künstlerisch anspruchsvollen Illustrationen von Serena Viola kommentieren phantasievoll den Text und verlei-hen ihm eine eigenwillige Leichtigkeit. Gezeich-nete „Fäden“ durchziehen das gesamte Buch vom Vorsatz bis zum Schlusskapitel und machen sym-bolhaft deutlich, dass immer alles mit allem in Zu-sammenhang steht.

Jurybegründung: Starrs Alltag im Schwarzen-ghetto ist geprägt von Gangkonflikten und der Konfrontation von Schwarzen und Weißen. Sie erlebt diese täglich direkt, da ihre Eltern sie auf eine Privatschule schicken, die vorwiegend von Weißen besucht wird. Starr ist zerrissen zwischen der „hood“ und der Schule. Die Krise eskaliert, als ihr Freund Khalil von einem weißen Polizis-ten erschossen wird und sie die einzige Zeugin des Vorfalls ist. In ihrer Nachbarschaft reagieren die Menschen aggressiv, Unruhen brechen aus. In der Schule kann sich Starr nicht zu dem Vorfall äu-ßern, sie wird mit dem Rassismus der Mitschüler konfrontiert. Sie muss sich entscheiden und den Mut aufbringen, sich zu bekennen.

Die Protagonistin überzeugt: Starr ist einfach eine normale 16-Jährige – sie will sich amüsie-ren, kämpft mit Liebeskummer und hat Streit mit Freundinnen und Eltern. Der Leser folgt ihren Überlegungen, dabei werden die Konsequenzen des Vorfalls bewertet. Starrs Suche nach Identität zeigt sich auch auf sprachlicher Ebene, sie steht erkennbar in einer Welt voller Zerwürfnisse, aber auch von großer Solidarität und Zusammenhalt. Ihr Mut, Vorurteile und Streitigkeiten zu überwin-den, motiviert, das eigene Handeln zu hinterfra-gen. Angie Thomas thematisiert die aktuelle Frage von Recht und Gesetz in der Gesellschaft, sie ist nicht nur fokussiert auf die USA, sondern ruft ge-nerell zu mehr Zivilcourage auf.

Weitere Infos zum Preis finden Sie unter: www.jugendliteratur.org

Online bestellbar unter: www.michaelsbund.de/jugendliteraturpreis

SachbuchGianumberto Accinelli (Text)Serena Viola (Illustration)Der Dominoeffekt oder Die unsichtbaren Fäden der Natur Aus dem Italienischen von Ulrike SchimmingFrankfurt am Main: Fischer Sauerländer, 2017136 S. ISBN 978­3­7373­5471­419,00 €

Preis der JugendjuryAngie Thomas (Text) The Hate U Give Aus dem Englischen von Henriette Zeltner München, cbj, 2017 512 S. ISBN 978­3­5701­6482­2 18,00 €

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BUCH- UND MEDIENTIPPS

Unsere Lieblingsbücher 2018©

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Der Engländer Peter Leigh war in seinen jungen Jahren schwerer Alkoholiker, die

Wende in ein neues Leben gelang ihm erst, als er sich bei einem Krankenhausaufenthalt in eine Krankenschwester verliebte. Bea, eine überzeugte freikirchliche Christin, bringt Peter nicht nur los vom Alkohol, sondern auch zum Glauben an Gott. Voller Dank für seine Errettung aus dem Alkoho-lismus beginnt Peter bald sogar, mit großem Eifer als Pastor in Beas Gemeinde zu arbeiten. Doch nun wird er für eine sehr ungewöhnliche Missions-reise ausgewählt: Er soll auf dem vor wenigen Jah-ren entdeckten Planeten Oasis die Außerirdischen vom Christentum überzeugen. Seine Frau Bea kann allerdings nicht mitkommen, zu teuer wäre die Raumfahrt, die durch einen Privatkonzern na-mens USIC durchgeführt wird. Gemeinsam ent-scheiden Peter und Bea, dass sie um des großen Zieles willen die notwendige lange Trennung in Kauf nehmen werden. Auf Oasis angekommen, stellt Peter fest, dass er sich vieles ganz anders vorgestellt hatte. Trotz des Namens Oasis hat der neue Planet recht schwierige Lebensbedingun-gen, die hohe Luftfeuchtigkeit macht nicht nur den USIC-Mitarbeitern zu schaffen, sie erschwert vor allem auch den Anbau von Nutzpflanzen. Un-geachtet ihrer technischen Überlegenheit sind die

Menschen dort deshalb auf die Zusammenarbeit mit den Oasiern angewiesen, die genau wissen, wann, wo und wie sie die zum Überleben unerläss-liche Weißblume am besten ernten können. Da die Lebensauffassung der Oasier aber recht verschie-den ist von derjenigen der USIC-Mitarbeiter, ha-ben diese die Religion als eine mögliche Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit entdeckt. Ob-wohl Peter schnell durchschaut, dass seine Mis-sionstätigkeit also im Grunde instrumentalisiert wird, ist er andererseits fasziniert von der großen Empfänglichkeit zumindest einiger Oasier für die Frohe Botschaft des Christentums. Er lebt bald nicht mehr bei den USIC-Mitarbeitern, sondern ganz mit den Oasiern und widmet sich mit gro-ßem Eifer der Glaubensunterweisung. Zu schaf-fen macht ihm nur, dass er bei den Oasiern keine Kommunikationsmöglichkeit mit seiner Frau Bea mehr hat. Alle paar Wochen kehrt er darum in die USIC-Basis zurück – um jedes Mal voller Schre-cken festzustellen, dass sich in der Zwischenzeit die Lebensumstände auf der Erde dramatisch ver-schlechtern: Naturkatastrophen und Wirtschafts-krisen lösen die soziale Ordnung immer mehr auf, die Erde scheint in einem Chaos regelrecht unterzugehen. Wenn Peter dann aber wieder bei den Oasiern ist, betrifft ihn diese schlimme Ent-wicklung auf der Erde kaum noch, und selbst sei-ne Liebe zu Bea scheint immer weiter in die Ferne zu rücken…

„Das Buch der seltsamen neuen Dinge“

Dr. Thomas Steinherr empfiehlt:

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 23

BUCH- UND MEDIENTIPPS

Michel Faber hat mit diesem Roman eine Mi-schung aus Science fiction, Liebesgeschichte und Überlegungen zum religiösen Glauben geschrie-ben, die wirklich einzigartig sein dürfte. Das Gan-ze ist aber zu einer derart überzeugenden und spannenden Geschichte verwoben, dass man sich als Leser mit großer Faszination in einen regel-rechten Sog hineinziehen lässt, der auch nach der Lektüre nicht so bald abklingt. Eindrucksvoll.

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause

Ina Winkler empfiehlt:

Michel FaberDas Buch der seltsamen neuen Dinge Zürich: Kein & Aber, 2018688 S.ISBN 978­3­0369­5779­1 25,00 €

Carol Rifka BruntSag den Wölfen, ich bin zu HauseMünchen: Eisele Verlag, 2018448 S.ISBN 978­3­9616­1007­522,00 €

Die 80er Jahre in Westchester in der Nähe von New York. Aids ist kaum bekannt und Ho-mosexualität ein Tabu. Leidenschaftlich verehrt die 14jährige June Elbus ihren Onkel Finn, einen berühmten Maler. Sie weiß, dass er sehr krank ist, und sie ahnt, dass das Porträt, das er von ihr und ihrer älteren Schwester malt, sein letztes Ge-schenk an sie sein wird. Nach Finns Tod ist June untröstlich. Doch dann meldet sich Toby, der scheue junge Mann, den sie auf Finns Beerdigung im Hintergrund gesehen hat. June erfährt ein Fa-miliengeheimnis und schließt Freundschaft mit Toby, denn er scheint der einzige Mensch zu sein, der ihre maßlose Trauer teilt. Während sie Trost aus der Freundschaft zu Toby schöpft, bedrückt es June sehr, dass ihre ältere Schwester Greta sich mehr und mehr von ihr entfernt, fremd wird, un-heimliche Dinge unternimmt, sich immer wieder in Gefahr begibt. Und was ist mit dem Gemälde, das Finn seinen Nichten hinterlassen hat und das sich auf rätselhafte Weise zu verändern beginnt…? Da Junes Eltern mit ihrer Arbeit beschäftigt sind, merken sie nichts von ihren vielen heimlichen Fahrten nach Manhattan und ihren verbotenen Besuchen in Finns Wohnung.

Dieses furiose Romandebüt hat mich überwältigt: Eine innig erzählte Geschichte über Liebe und Verlust, über die komplizierte Beziehung zwei-er Schwestern und das Erwachsenwerden, über Kunst, Krankheit und unterdrückte Sehnsüchte. In zwei Nächten habe ich das Buch verschlungen – und bedauert, als ich am Ende angelangt und noch lange nicht bereit war, mich von den Men-schen darin wieder zu verabschieden!

Eine Expedition ins Abenteuer! Lange hat Stella davon geträumt, als Mitglied des legen-dären Polarbären-Entdeckerclubs ins unerforsch-te Eisland aufzubrechen. Doch der altehrwürdi-ge Club mit seinen vielen verschrobenen Regeln nimmt grundsätzlich keine weiblichen Mitglieder auf. Stellas liebenswerter und ziemlich unkonven-tioneller Adoptivvater Felix, der sie wegen ihrer ungewöhnlichen eisblauen Augen und den weißen Haaren als Schneewaise bezeichnet, hält von der-lei altertümlichen Konventionen wenig und setzt ihre Teilnahme gegen vielerlei Bedenken durch. Schon die Schifffahrt ins Zielgebiet gestaltet sich mehr als abenteuerlich. Kurz nach der Ankunft im eisigen Nirgendwo werden Stella und drei andere Jungentdecker durch den Einsturz einer Eisbrü-cke von den Erwachsenen getrennt. Der Weg zu-rück zum Schiff wird nicht einfach, denn überall lauern Gefahren. Die vier ganz unterschiedlichen jungen Leute müssen ihre gegenseitigen Ani-mositäten schnellstens in den Griff bekommen, wenn sie die Begegnung mit riesigen Yetis, bissi-gen Frost elfen, fleischfressenden Kohlköpfen, fa-belhaften Einhörnern und bösen Trollen überle-ben wollen. Mit jedem überstandenen Abenteuer

Reise ins Eisland – Der Polarbären-

Entdecker club Bd. 1

Angelika Rockenbach empfiehlt:

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24 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

BUCH- UND MEDIENTIPPS

Alex BellReise ins Eisland – Der Polarbären-Entdecker-club Bd. 1Frankfurt a. Main: Fischer Sauerländer, 2018336 S.ISBN 978­3­7373­5498­116,00 €

Margret GreinerMargaret Stonborough- Wittgenstein Grande Dame der Wiener ModerneWien: Kremayr & Scheriau, 2018 304 S.ISBN 978­3­2180­1110­5 24,00 €

Was für eine Familie, was für eine Frau, was für ein Leben! Ihren Bruder Ludwig

Wittgenstein, den Philosophen kennt man – doch die Schwester Margaret (1882–1958)? Wäre da nicht Gustav Klimt… dazu jedoch später! Als jüngste Tochter des assimilierten jüdischen Groß-industriellen Karl Wittgenstein (1847–1913) konnte sie ein weitgehend selbstbestimmtes Le-ben führen, nicht nur aufgrund ihrer Wohlhaben-heit, sondern weil sie es wollte und ihr scharfer Intellekt, ihre unerschrockene Persönlichkeit, ihre „Straightforwardness“ Margaret dazu befähigten. Kunst und Kultur waren wichtige Bestandtei-

Margaret Stonborough- Wittgenstein

Elisabeth Burgis empfiehlt:

Diese und viele Weitere Buchtipps finden Sie auch in unserem Online­Shop unter:

www.michaelsbund.de/lieblingsbuch

kommen sich die mutige Stella, der schlaue, aber scheue Beanie, der geheimnisvolle und durchset-zungsstarke Shay und der eingebildete Besserwis-ser Ethan näher. Doch dann taucht das Schloss der eiskalten Schneekönigin am Horizont auf und Stella erfährt, wer sie wirklich ist. Wenn sie zulässt, dass ihr Herz zu Eis gefriert, gibt es für die jungen Abenteurer keine Hoffnung mehr.

Eine unerforschte eisige Landschaft voller magischer Wesen und vier junge Abenteurer, die einander vertrauen müssen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen – das sind die interessanten und absolut lesenswerten Zutaten dieses spannenden Schmökers, den man bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die britische Autorin zieht ihre jungen Leser mit ihrer atmosphärisch dichten Erzählweise vom ersten Kapitel an in ih-ren Bann und schreibt dabei so locker und ver-ständlich, dass auch leseschwächere Kinder faszi-niert dabeibleiben können. Auf die Fortsetzungen dieses fantastischen Lesevergnügens kann man sich wirklich freuen.

le des Familienlebens, man begegnete dort dem „who is who“ der Kulturszene Wiens. Das Mäze-natentum für die „neue“, zeitgenössischen Kunst in der Secession und der Wiener Moderne ist le-gendär, die Kunstbesessenheit der Tochter eben-so. 1905 heiratet Margaret Wittgenstein den New Yorker Fabrikanten Jerome Stonborough, mit dem sie, rastlos von Ort zu Ort ziehend, jedoch nicht glücklich wird. Überhaupt ist ihr Leben in groß-bürgerlichem Luxus von vielen Schicksalsschlägen geprägt: familiäre Tragödien, zwei Weltkriege, die Flucht ins Exil und letztlich der Verlust ihres Ver-mögens.

Der Autorin gelingt es grandios, dieser faszinie-renden Frau Leben einzuhauchen, wir LeserInnen sind hautnah dabei: bei Gesprächen, Begegnun-gen, den gesellschaftlichen Entwicklungen und Umbrüchen. Dabei überrascht „Gretl“ immer wieder mit einer unkonventionellen, pragmati-schen Handlungsweise, die Großzügigkeit, hohes soziales Engagement stets aufs Neue nachdrück-lich unter Beweis stellt. Ist Hilfe nötig handelt sie, egal in welcher Größenordnung, das gehörte zur „ethischen Grundausstattung der Familie Witt-genstein.“ Eine wunderbare Biographie in der Margret Greiner die unterschiedlichen Persönlich-keiten, die interessanten Erzählthemen, die zahl-reichen Dokumente (Briefe, Tagebuchauszüge) so miteinander verwebt, dass ein bunt schillernder Lebens- und Leseteppich entsteht. So schillernd preziös wie das lebensgroße, beeindruckende Por-trät Gustav Klimts von 1905. Es lädt ein, Mar-garet Stonborough-Wittgenstein „persönlich“ zu begegnen – in der Neuen Pinakothek München!

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 25

BUCH- UND MEDIENTIPPS

Nigel SlaterDas WintertagebuchRezepte, Notizen und Geschichten für die kalten MonateKöln: DuMont, 2018480 S.ISBN 978­3­8321­9935­738,00 €

Ich liebe die Vorweihnachtszeit, das habe ich von meiner Mutter geerbt,

die oft schon im Oktober vorsichtig und – wie sie glaubte – heimlich testete, ob ihre Weih-nachtsschallplatten noch funktionierten. Natür-lich weiß ich, dass man bis zum Advent warten sollte, das Haus zu schmücken, Plätzchen backen und über Menüs und Geschenke zu sinnieren und ich weiß auch, dass der Sinn von Advent und Weihnachten nicht in Christsternen, Duftkerzen, Kaufrausch, Glühwein und amerikanischen Weih-nachtsliedern zu finden ist. Trotzdem macht mich diese Zeit glücklich, in der ich versuche, der Stadt, in der ich arbeite und dem Dorf, in dem ich lebe, winterlichen Zauber abzugewinnen und Freude in kleinen Dingen zu finden. Und nun habe ich endlich jemanden gefunden, der diese Gesinnung mit mir teilt: Nigel Slater. Der englische Journa-list und Koch ist ein bekennender Fan der kal-ten Jahreszeit, und seine Liebe zum Winter, zu Winteressen und Winterbräuchen hat seinen Weg in ein opulentes Buch gefunden – seinem „Win-tertagebuch“. Der Winter beginnt für ihn am 1. November und endet am 2. Februar, deswegen ist sein prächtiges Hausbuch auch kein simpler Ad-ventkalender, denn niemals würde er seiner Lei-denschaft in nur 24 Kapiteln gerecht werden kön-nen. Beinahe jedem Tag ist eine Geschichte, eine Erinnerung oder ein Rezept gewidmet, manchmal auch essayistische Gedanken über Weihnachtsmu-sik, das Schreiben von Weihnachtskarten, traditio-nellen Weihnachtsschmuck und seinen ganz eige-nen Bräuchen, die er über die Jahre kultiviert hat. Er sinniert darüber, wie man Gäste so empfängt, dass sie sich nicht nur willkommen, sondern zu-hause fühlen. Frische Zweige, echtes Kerzen-wachs, das Aroma aus Töpfen und Backrohr sollen seinem Haus einen natürlichen weihnachtlichen Duft verleihen, der die Vorfreude auf das Fest der Feste begleiten soll. Nigel Slater bleibt aber nicht nur in seinen heimeligen vier Wänden, er besucht das festlich und bunt geschmückte London, das glitzernde Wien, probiert echten Stollen in Dres-den und schlendert über den Nürnberger Christ-kindlesmarkt. Von überall bringt er Inspirationen heim nach England. Die Rezepte in diesem Buch haben deswegen neben dem unverkennbar briti-schen Charakter einen modernen Twist und zeu-

Das Wintertagebuch

Susanne Steufmehl empfiehlt: gen von Einflüssen der Küchen anderer Länder. Nigel Slater ist beileibe kein Vegetarier, aber auch Menschen, die sich fleischlos ernähren, werden in dieser verführerischen Rezeptfülle viele Gerichte zum Nachkochen finden. „Das Wintertagebuch“ ist vieles: ein Kochbuch mit sanften, nostalgisch wirkenden Fotos, ein inspirierender aber auch nachdenklicher Wegweiser durch die kalten Tage, eine kulinarische Biografie und ein Buch, das man an jeder Seite aufschlagen kann, um darin zu ver-sinken. Mit anderen Worten, ein wunderbares Ge-schenk für alle, die den Winter lieben und natür-lich für sich selbst.

Die schönsten Bibliotheken der Welt Die Privatbibliothek der Medici, die Bibliothek des Trinity College in Dublin, die Handschriften­ und Büchersammlungen des Vatikan, eine Klosterbibliothek in Lima und die Morgan­Bibliothek in New York: Massimo Listri führt durch einige der ältesten und schönsten Bibliotheken der Welt.

Liebhaberpreis 150 Euro bei Taschen Verlag

Besonderer Tipp

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Am 24. Dezember 1818 ließen der Hilfspfarrer Joseph Mohr und der Dorfschullehrer und Or­

ganist Franz Xaver Gruber zum ersten Mal das neu komponierte Lied in der kleinen St. Nikolai­Kirche in Oberndorf erklingen. Schon um die darauffolgen­de Jahrhundertwende hat es als eines der beliebtesten Weihnachtslieder seinen Weg um die Welt gefunden und wurde in 300 Sprachen und Dialekte übersetzt. Sein besonderer Zauber, die magische Kraft von Lied und Text verbindet die Menschen weltweit – auch und ge­rade in seiner Wirkung als Friedenshymne in alle Welt. Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt, ergänzt von einem lesenswerten „Klassiker“, begleiten das Lied­ Jubiläum auf verschiedenste Art und Weise, beschrei­ben unterhaltsam und informativ Entstehung, Erfolgs­weg und Botschaft von „Stille Nacht, Heilige Nacht!“

DAS BUCH ZUM LIED – Untertitel und State-ment zugleich. Diese Aufsatzsammlung ragt aus der Fülle an Publikationen heraus: durch die Vielfalt liedrelevanter Themen, erkennbarer Fach-kenntnis und vor allem durch erfreulich aussa-gekräftige Bebilderung in der Bewertung dieses besonderen, 2011 in den Rang des immateriellen Kulturerbes Österreichs erhoben Musikstückes. Die Vielfalt an dargelegten Lied-Zugängen reflek-tiert Kontexte: zu historisch-politischen Umbrü-chen, zu Volkskundlichem, oder zu einer politisch-kommerziellen Instrumentalisierung. Auch der Verbreitung des Liedes durch neu entstandene mediale Formen unter dem Stichwort „Vom Glo­ckenspiel zu „youtube“ und einer darin sichtbaren „universellen Präsenz“ wird spezielle Aufmerk-samkeit zuteil. Spannende und lesenswerte Quint-essenz der Lied-Forschung zum Jubiläumsjahr.

Was macht die Einzigartigkeit, und die Wirkung dieses Weihnachtliedes, das lange als anonym betrachtet wurde, bis heute aus? Eine von vielen Fragen, auf die der Autor faktenorientiert und historisch korrekt Auskunft gibt. Eingebettet in die familiäre Situation Joseph Mohrs, die Kriegs-und Notzeiten in denen das Lied entstand, erzählt Werner Thuswaldner detailreich und ohne verklä-rende Ausschmückungen so, dass sich der Leser in Zusammenhang mit den daraus resultierenden Lebensumständen der Bevölkerung, die histo-rische Situation des Weihnachtsabends 1818 in Oberndorf bei Salzburg vorstellen kann und auch, warum diese Musik in ihrer einfachen, berühren-den Form jedem gleich verständlich war. Detail-informationen zur Rezeptionsgeschichte durch Film, Bühne oder Literatur vervollständigen seine aufschlussreiche mit Schwarz-weiß Abbildungen und einem heimelig anmutenden Cover illustrier-te, mit zahlreichen neuen Erkenntnissen überar-beitete, wahre Geschichte dieses Welterfolgs.

Zu Recht bemerkt die Musikwissenschaftlerin und Autorin, dass jeder zu „Stille Nacht, Heilige Nacht“ einen persönlichen Zugang hat, individu-elle Kindheitserinnerungen beim Hören des Lie-des wach werden. Während sie dem Lied und sei-nem Weg ins 19. und 20. Jahrhundert folgt, dabei auch seinen Bedeutungserweiterungen über den

„Stille Nacht, Heilige Nacht“ feiert 200.Geburtstag

Stille Nacht Das Buch zum LiedHerausgegeben von Thomas Hochradner und Michael NeureiterSalzburg: Pustet, 2018260 S.ISBN 978­3­7025­0865­4 29,00 €

Werner ThuswaldnerStille Nacht! Heilige Nacht! Die Geschichte eines LiedesSalzburg: Residenz, 2018 192 S. ISBN 978­3­7017­3454­2 20,00 €

Silvia Steiner­Span, Anna Holzner Stille Nacht! Heilige Nacht! Ein Lied verbindet die Welt Kevelaer: Butzon & Bercker, 2018 200 S. ISBN 978­3­7666­2545­8 20,00 €

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BUCH- UND MEDIENTIPPS

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christlichen Kontext hinaus nachspürt, gelingt ihr der Spagat zwischen Fakten und der starken Tra-dition von Mythen & Legenden. Letzteren ist in ihrer Aufarbeitung ein eigenes Kapitel gewidmet: Dichtung und Wahrheit: Wie „Stille Nacht“ nicht entstand. Reizvoll ist auch die Heranziehung von Schriftzeugnissen aus dem Umfeld der Schöpfer von „Stille Nacht“, Zeitzeugen, die zu Wort kom-men und die historischen Umstände während der Entstehung und Verbreitung dieses Weihnachts-liedes widerspiegeln. Dem Lied heute begegnen kann man in den hier genannten „Stille Nacht-Gesellschaften“, Museen und Gedenkstätten! Eine besondere Liedinterpretation durch den Erz-bischof von Salzburg Dr. Franz Lackner (OFM) beschließt diesen gehaltvollen, mit vielen Bilddo-kumenten ausgestatteten, ansprechenden Band.

Wie ist wohl der Text, die Musik zu diesem Weih-nachtslied entstanden? Diese Frage hat den Schriftsteller Titus Müller vor einigen Jahren in-spiriert, sich dazu eine Erzählung auszudenken, wie es hätte sein können! Und so beginnt seine Geschichte mit der Hauptperson Joseph Mohr, der seine Stelle als Hilfspfarrer antritt. In einer Rahmenhandlung sucht er nach seinen familiären Wurzeln und findet in dem Ort seinen dort zu recht vermuteten Großvater. Parallel dazu schildert Ti-tus Müller das harte Leben der Dorfbewohner, die sich als Flussschiffer ihr kärgliches Brot verdienen und ihre von Not und Armut geprägten Lebens-verhältnisse. Ihnen ist Mohr ihrer Bedrängnis sehr zugetan. Doch es kommt zu Missverständnissen, zu falschen Entscheidungen und irgendwie sind dabei die einzelnen geschilderten Lebensschicksa-le mit dem Entstehen dieses Andachtsliedes in der Volkssprache (!) verknüpft. Titus Müller ist eine kleine, in Details fein recherchierte, historische Erzählung geglückt. Nicht nur das Lied vermag zu verzaubern, auch die Zeilen dieses Weihnachts-klassikers im Stil angemessener und gelungener Feinfühligkeit.

Kindern wird mit diesem geschichtenreichen Vor-lesebuch die Entstehungsgeschichte von „Stille Nacht“ mit den so zahlreich tradierten Legen-den phantasievoll nahegebracht. Sie können sich für Geschichten wie „Das schönste Käsefest der Welt“, in der zwei Mäuse an der kaputten Orgel, der wir das Lied angeblich verdanken, nicht ganz unschuldig gewesen sein sollen, begeistern. Da-neben gibt es belegbares Faktenwissen rund ums Lied und um seine weltweite Beliebtheit zu un-terstreichen die Wiedergabe der Liedzeile „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in 17 Sprachen. Alles ganz wunderbar bunt, plakativ von der Künstlerin Bjar-ke illustriert. Eine beigefügte, extra vom Wiener Glasharmonika-Duo eingespielte CD lässt „Stille Nacht“ in besonderer Weise erklingen.

Elisabeth Burgis

Alle Titel finden Sie auch im Online-Shop unter: www.michaelsbund.de/stillenacht

TIPP: Landesausstellung in Österreich

Gleich neun Museen und Orte schließen sich zur Landes­ausstellung „200 Jahre Stille Nacht! Heilige Nacht! – Ös­terreichs Friedensbotschaft an die Welt” von Michaeli bis zum 03. Februar 2019 zusammen. Die Museen in Arns­dorf und Oberndorf, das Salzburg Museum in der Lan­deshauptstadt, das Stille­Nacht­Museum in Hallein, das neue Museum im Pflegerschlössl in Wagrain sowie das Museum Mariapfarr im Lungau zeigen unterschiedlichs­te Facetten rund um das Lied und dessen Schöpfer. Hin­tersee, wo Joseph Mohr ein Jahrzehnt lang als Pfarrvikar gewirkt hat, lädt ein, den neuen Themenweg rund um die Geschichte des Ortes, die Bewahrung der Schöpfung und den Klang in der Natur zu erleben. Über die Salzbur­ger Landesgrenzen hinweg sind auch Hochburg­Ach in Oberösterreich, der Geburtsort von Franz Xaver Gruber, sowie Fügen mit dabei, denn vom Zillertal nahm die in­ternationale Verbreitung des Liedes seinen Ausgang.

Alle Details finden Sie unter www.stillenacht.com

Titus MüllerStille Nacht ErzählungAsslar: Adeo, 2015160 S. ISBN 978­3­8633­4074­2 9,99 €

Karin Ammerer, Heinrich Götz Stille Nacht Die schönsten Geschichten rund um das weltbekannte WeihnachtsliedWien: G & G Verlagsgesellschaft, 2018 88 S., m. Audio­CDISBN 978­3­7074­2160­6 16,95 €

TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 27

BUCH- UND MEDIENTIPPS

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28 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

AUS- UND FORTBILDUNG

Ein Angebot für alle Büchereimitarbeiterin-nen und -mitarbeiter, die ihre Kompeten-zen für die Büchereiarbeit ausbauen und

vertiefen möchten. Der Kurs vermittelt bibliothek-spraktische Inhalte sowie Wissen zu verschiedenen Literaturbereichen, mit dem Ziel, zukunftsfähige Konzepte für die eigene Bücherei zu entwickeln.

Sie arbeiten mit Elementen des E-Learnings: Neben den Präsenzphasen mit qualifizierten Re-ferentinnen und Referenten, erfolgt die Vor- und Nachbereitung der Seminare online auf einer Lern- und Kommunikationsplattform. In drei Hausarbeiten setzen Sie neu erlerntes Wissen in die Praxis um, sodass Sie und Ihre Bücherei direkt von dem Besuch der Weiterbildung profitieren. Daneben bietet der Kurs viele Möglichkeiten zur Begegnung und Austausch mit Gleichgesinnten.

Nach erfolgreichem Abschluss des KiBüAss-Kur-ses erhalten Sie einen Leistungsnachweis und ein Zertifikat. Der Kurs findet im kommenden Jahr an folgenden Terminen statt: 1. Präsenzphase: 26. – 29. Juni 2019 2. Präsenzphase: 25. – 28. September 20193. Präsenzphase: 22. – 25. Januar 2020

Bitte melden Sie sich bis 28. Februar 2019 an, wenn auch Sie dabei sein möchten. Die Formulare erhalten Sie bei Ihrer Diözesanstelle. Die Kursge-bühren in 2019/2020 betragen 495 € pro Präsenz-phase. Fahrtkosten werden nicht erstattet. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Diözesanstelle bzw. Ihrem Träger unbedingt nach einer Bezuschus-sung bzw. der vollständigen Kostenübernahme.

Elisabeth Straube

Weiterbildung zur/m Kirchlichen Büchereiassistentin/-assistenten (KiBüAss)

Anmeldungen für den Kurs 2019/2020 im Katholisch­Sozialen Institut in Siegburg/Bonn ab sofort möglich!

Profil und Selbstverständnis der Katholischen öffentlichen Bücherei (KÖB)1

Bestandsaufbau / -abbau2

Finanzierung der KÖB3

Medienpräsentation und Raumgestaltung 4

Formal- und Sacherschließung von Medien 5

Veranstaltungsarbeit6

Pressearbeit / PR-Management 7

15 Themeneinheiten(mit insgesamt 75 Unterrichtseinheiten¹ in den Präsenzphasen)

Teamarbeit und professionelles Freiwilligenmanagement9

Nichtbuchmedien, Mediennutzung und die Auswirkungen auf den Bestand10

Bilderbuch11

Kinder- und Jugendsachbuch12

Erzählende Kinderliteratur13

Schöne Literatur: Texte lesen, beurteilen und empfehlen14

Sachbuch für Erwachsene – Bücherei als Ort der Wissensvermittlung!?15

Öffentlichkeitsarbeit mit Statistik und Jahresbericht 8

¹ eine Unterrichtseinheit = 45 Minuten

Abschluss mit Zertifikat und Zeugnis

+Online – Lern- und Kommuni-kationsplattform zur Vor- und Nachbereitung

Präsenzphasen à 4 Tagen

3Monate Gesamtdauer der Weiterbildung

12praxisorientierte Hausarbeiten

3

Weiterbildung zur/zum Kirchlichen Büchereiassistentin/-assistenten

* Themeneinheit mit Hausarbeit

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 29

VERLAG SANKT MICHAELSBUND

Der Verlag auf der Buchmesse

Zu den Büchern des Verlags Sankt Michaelsbund: www.michaelsbund.de/verlag

Auch 2018 war der Verlag Sankt Micha-elsbund wieder auf der Frankfurter Buchmesse vertreten, als Teil des Ge-

meinschaftsstandes des Katholischen Medien-verbandes. Umringt von Kollegen u.a. aus den Verlagen Rosenheimer Verlagshaus, Beuroner Kunstverlag, Don Bosco Verlag, Verlag Fried-rich Pustet, Echter Verlag oder auch dem Bor-romäusverein haben wir unser aktuelles Ver-lagsprogramm präsentiert und die Zeit für den Austausch mit dem Fachpublikum genutzt.

Im Vordergrund der Verlagspräsentation stand selbstverständlich unsere Herbstneu-erscheinung: „Bedenkenswert – Ethik und Theologie für Herz und Verstand“ von Hans

Tremmel ist pünktlich zur Buchmesse erschie-nen. Wir haben uns sehr gefreut, dass der Au-tor und Diözesanratsvorsitzende der Katholi-ken der Erzdiözese München und Freising die Zeit gefunden hat, ebenfalls nach Frankfurt zu reisen. „Bedenkenswert“ versammelt Hans Tremmels Kolumnen aus der Münchner Kir-chenzeitung, sowie einige seiner wichtigsten Ansprachen. In verständlicher Sprache, mit einer Prise Humor und viel Herzblut geht der Autor in seinen Texten auf die wesentlichen Fragen und Themen unserer Zeit ein und regt damit zum Weiterdenken an.

Hannah Kölschbach

Prof. Tremmel auf der Frankfurter Buchmesse

Hans TremmelBedenkenswertEthik und Theologie für Herz und VerstandMünchen: Verlag Sankt Michaelsbund, 2018ISBN 978­3­9431­3589­3208 S.14,90 €

DENKENswertHans Tremmel

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mit Vorworten von Kardinal Reinhard Marx

und Prof. Dr. Thomas Sternberg

Ethik und Theologie für Herz und Verstand

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Verlag Sankt Michaelsbund

Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier: www.michaelsbund.de/bedenkenswert

Neuerscheinung

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FORUM

T homas Stöppler hat einen Kopfhörer aufge-setzt und beobachtet auf seinem Bildschirm,

wie dort viele blaue Striche an ihm vorbeiziehen, nach oben ausschlagen und nach einer Zeit un-ten bleiben. Dann drückt er an einer Stelle schnell die linke Maustaste. Die blauen Striche, die ein bisschen an ein EKG-Diagramm erinnern, sind Lautstärke-Ausschläge und Thomas Stöppler schneidet gerade an einem von ihm aufgezeich-neten Interview die wichtigsten Passagen heraus. Danach wird er einen Text zu diesen sogenann-ten Original- oder O-Tönen schreiben und beides mit einer Redakteurin besprechen. Ein Kollege spricht die Zeilen anschließend ins Mikrofon, die mit den O-Tönen verbunden werden und Thomas Stöppler hat seinen ersten Beitrag für das Münch-ner Kirchenradio gemacht.

Der 32jährige Literaturwissenschaftler ist seit kur-zem Volontär im Sankt Michaelsbund. Genauso wie Céline Kuklik, die für ihre Ausbildung extra aus dem Saarland in die bayerische Landeshaupt-stadt gezogen ist. Sie sitzt ein Stockwerk tiefer an einem Computer in der Redaktion der Münchner Kirchenzeitung und passt gerade ein Photo in eine weiße Fläche auf dem Bildschirm ein. Der Text

steht schon daneben, er braucht ein wenig mehr Platz als vorgesehen und das Bild muss kleiner werden. Beide Volontäre wollen in den Redaktio-nen des katholischen Medienhauses das journalis-tische Handwerk lernen.

Das ist hier in einer bundesweit einzigartigen Vielfalt möglich. Im Sankt Michaelsbund entste-hen Fernsehbeiträge für das Landesfenster von RTL, Radiostücke für Antenne Bayern oder das hauseigene Münchner Kirchenradio, hier werden Zeitungen und Sonderhefte gemacht; die Online-Redaktion bedient die Sozialen Medien und sorgt dafür, dass auf der Internetseite mk-online.de aktuelle Meldungen und Berichte stehen, ebenso wie die Videos zum Religiösen Buch des Monats.

In Kooperation mit der katholischen Journalis-tenschule IFP (Institut zur Förderung publizisti-schen Nachwuchses) bildet der Sankt Michaels-bund regelmäßig Volontäre zu Redakteuren aus. Die 26jährige Sprachwissenschaftlerin Céline Kuklik und Thomas Stöppler können nach ihrer Ausbildung selbständig und rechtlich verantwort-lich Beiträge von Kollegen bearbeiten, Informati-onen recherchieren und prüfen. Sie werden selbst

Schnittprogramme, Twitter & WerbekampagneDer Sankt Michaelsbund als Ausbilder in Medienberufen

Unsere Volontäre Thomas Stöppler, Céline Kuklik und die Auszubildende Josefine Seitzinger (v.l.)

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 31

FORUM

schrei ben, wahrscheinlich aber auch kleine Videos für Facebook oder Twitter mit dem Smartphone drehen und posten, O-Töne für einen Radio-Pod-cast holen und schneiden. Denn die einzelnen Mediengattungen sind immer weniger vonein-ander getrennt. Deshalb haben das IFP und der Sankt Michaelsbund seit dem Herbst 2018 ein sogenanntes crossmediales Volontariat eingeführt. Zwar schauten die Auszubildenden im katholi-schen Medienhaus auch zuvor immer über den Tellerrand von Print oder Radio hinaus, waren aber einer Redaktion fest zugeordnet.

Nun erleben die Volontäre jeweils drei Monate lang die Arbeit in den verschiedenen Teilredak-tionen und bekommen dort einen Redakteur als fachlichen Begleiter zugeordnet. Im zweiten Jahr bestimmen die Redaktionsleitungen, die Volontä-re und der Ausbildungskoordinator im gegensei-tigen Einvernehmen einen festen „Heimatplatz“ in einer der zuvor durchlaufenen Stationen. In dieser Stammredaktion, etwa der Münchner Kir-chenzeitung wenden die Volontäre aber weiterhin ihre zuvor erworbenen Kenntnisse in den anderen Medien an, schreiben also auf einer Pressekonfe-renz nicht nur für ihren Printbeitrag mit, sondern twittern von dort auch. Céline Kuklik hat gleich in den ersten Tagen überrascht, „wie eng die Redak­tionen tatsächlich zusammenarbeiten und gemeinsam Geschichten für unterschiedliche Medienentwickeln“. Dass die Themen „nah am Menschen sind und auch Unangenehmes wie den Missbrauchsskandal nicht aussparen“, schätzt die Volontärin besonders. Von ihrer Ausbildung erwartet sie sich, „dass ich mich in allen Mediengattungen sicher bewegen lerne und ein Auge für Bilder und Geschichten entwickele, die Men­schen ansprechen“.

Thomas Stöppler schneidet mittlerweile schon viel schneller und begeistert an seinem nächsten Beitrag für das Münchner Kirchenradio: Das Te-lefoninterview mit einer jungen Frau aus dem Erz-bistum München und Freising, die in Indien als „Missionarin auf Zeit“ arbeitet. Dem protestanti-schen Christen gefällt „das Katholische“ an dieser Geschichte. In München-Sendling ist die junge

Frau Ordensleuten begegnet, die auf dem Sub-kontinent die Ärmsten unterstützen: „Das Loka­le steht in der katholischen Kirche immer im globalen Kontext“, sagt er und wendet sich wieder seinem Schnittprogramm zu.

Die Medien, in denen eine solche Geschichte er-scheint, wollen aber auch beworben und, ja, auch verkauft sein. Die Inhalte sollen schließlich mög-lichst weit verbreitet und bezahlt werden. Auch das lässt sich im katholischen Medienhaus Sankt Michaelsbund lernen. Josefine Seitzinger arbeitet sich gerade in ein Verwaltungsprogramm für die Abonnenten der Münchner Kirchenzeitung ein. Die 19jährige hat vor einigen Wochen mit ihrer Ausbildung zur „Medienkauffrau Digital und Print“ begonnen: „Mich interessiert der Hinter­grund, also wie Medien kaufmännisch funktionieren, die uns ja tagtäglich umgeben.“ Das bedeutet natür-lich viel mehr, als Zahlungseingänge zu kontrollie-ren. Es sind gezielte Werbekampagnen zu entwi-ckeln, kostengünstige Vertriebswege zu finden und Anzeigenkunden zu gewinnen. Hin und wieder will auch ein aufgebrachter Abonnent freundlich beschwichtigt werden, wenn die Post die Zeitung zu spät gebracht hat. Das lernt die angehende Me-dienkauffrau im Vertrieb der Münchner Kirchen-zeitung, wo sie mit drei Kolleginnen das Büro teilt, „die sich viel Zeit nehmen und alles genau erklären“. Josefine Seitzinger hat sich bewusst gegen eine Ausbildung in einem großen Verlagshaus entschie-den, „das zwar viele Abteilungen hat, aber in dem die Azubis oft nur oberflächliche Einblicke bekommen und alles viel unpersönlicher ist“.

Da ist ihr der Sankt Michaelsbund deutlich lieber, den sie „als offenen und freundlichen Teil der katholi­schen Kirche“ erlebt. Und dem ist die Ausbildung ein besonderes Anliegen. „Wir wollen da als Un­ternehmen eine gesellschaftliche Verpflichtung wahr­nehmen“, erklärt Direktor Stefan Eß. „Und gut ausgebildeter Nachwuchs wird überall gesucht und ge­braucht.“ Auch in den verschiedensten Bereichen im eigenen Haus. Hier soll es neben den beiden Volontären und der angehenden Medienkauffrau schon bald einen weiteren Auszubildenden ge-ben: Der Lesetraum, die Buchhandlung des Sankt Michaels bundes, hat soeben einen Ausbildungs-platz für eine/n BuchhändlerIn ausgeschrieben.

Alois Bierl

Ausbildung ist uns ein besonders Anliegen

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Ob es um den Untergang der Titanic geht, um revolutionäre Unruhen in Berlin oder, wie zu­letzt im „Tag X“ um den DDR­Aufstand von

1953, Titus Müller begeistert sich für Geschichte. Jetzt ist er ein paar Jahrhunderte weiter zurückgegangen – in biblische Zeiten. Er erzählt knapp 30 Geschich­ten aus dem Alten Testament neu in seiner Sprache. Gabie Hafner hat den Autor getroffen:

Wie kamen Sie auf die Idee, Erzählungen aus dem Alten Testament zu schreiben?Die Idee kam dadurch zustande, dass ich mich selber beim Bibellesen dabei ertappt habe, immer zu springen. Weil mein Gehirn gesagt hat: „Kenn ich, weiß ich schon!“. Vielleicht sind die Formu-lierungen schon so gewohnt, oder die Geschichten wie sie dargeboten sind, bekannt. Und das woll-te ich nicht. Ich wollte das gerne wieder neu er-leben. Das Geschilderte richtig auf mich wirken lassen. Und da ich ja Romanautor bin und auch Geschichte studiert habe und liebe, habe ich ge-guckt, was ich noch über die Zeit damals rausfin-den kann und welche Alltagsdetails die Geschich-te lebendiger machen würden. Und ich habe dann versucht, das, was in der Bibel in wenigen Versen erzählt ist, romanhaft auszuerzählen.

Sie recherchieren ja sehr exzessiv für Ihre Bücher, was haben Sie in diesem Fall benutzt, um sich all diese Dinge, die Sie brauchen für lebendige Schilderungen, zu besorgen?

Altes Testament neu erzählt

von Titus Müller©

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Es gibt Bücher, die fast eher für Archäologen ge-schrieben sind. Sehr kompliziert, wo ich kaum da-hinter steige. Und dann natürlich welche, die eher für Typen wie mich alles ein bisschen einfacher darstellen. Ich habe mir Details rausgepickt, die mich am meisten angesprochen haben. Wenn man mal nur ein Beispiel rausnimmt: „Mose“. Sich klar zu machen, dass es damals die Pyramiden schon gab und dass es Uhren, Wasseruhren und Badezimmer mit Spiegeln und eine Hofbibliothek mit medizinischen, geometrischen und astronomi-schen Büchern gab. Dann rückt mir Mose näher. Er ist mir vertrauter. Er ist nicht nur so eine große Gestalt, sondern auch ein Mensch, der vielleicht am Hof des Pharaos im Luxus aufgewachsen ist als Ziehsohn. Und dann plötzlich führt er dieses Wüstenvolk und hat so einen Wechsel in der Bio-graphie. Das wird dann für mich fühlbar.

Sie versorgen die Leser mit Kontext, mit Farben und mit Details, die helfen, uns auch wirklich in diese Zeit, in diese Figuren besser hineinzuversetzen. Genau! Und mit Emotionen. Also ich bin ein emotionaler Typ, ich heule beim Film gucken und so was. Mir fehlt das manchmal in der Bibel. Ich habe versucht, mich reinzufühlen: Wie muss sich das angefühlt haben, was da passiert ist? Ich dich-te das natürlich dazu, das muss man auch sagen. Das ist eben meine Vorstellung, wie die sich in der Situation gefühlt haben.

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Der Buchtipp im Münchner Kirchenradio

Jeden Dienstag um 13:40 Uhr in „München am Mittag“ ein aktuelles Buch oder ein Hörbuchtipp mit Tönen von Autoren. Zu hören auf DAB+ oder im Internet unter:

münchner-kirchenradio.deUnd zum Nachlesen auf:

https://radio.mk-online.de/sendungen/literatur.htmlDas Münchner Kirchenradio bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte und Denk­anstöße zu Themen und Entwicklungen, die Christen im Erzbistum München und Freising bewegen.

Das vollständige Interview finden Sie unter: https:// mk-online.de/meldung/

titus-mueller.html

„Die Stimme des Schöpfers“ heißt das Buch, und man hat das Gefühl, Sie haben diese Stimme wirklich auch gehört. Oder auch die Stimmen von Adam und Eva, wie sie sich un-terhalten, wenn sie so im Paradies unterwegs sind. Oder auch die Stimme von David.Ja, bei Adam und Eva habe ich mich ein bisschen von Mark Twain inspirieren lassen. Der hat über diese ganz frühen Teile der Bibel so lustige Erzäh-lungen geschrieben, das hat mich einfach begeis-tert.

Wie verstehen Sie denn dieses Buch? Als Neuerzählung? Als Auffrischung?Zum Lust machen vielleicht. Also ich empfinde die Bibel als sehr großen Schatz. Der eben leider leicht mal verstaubt. Aber das ist schade, weil ich glaube, dass es Gott gibt und ich wünsche mir, mehr über ihn zu erfahren. Aber leider, auch wenn ich jeden Tag bete, ist das, was ich erlebe, so we-nig. Ein paarmal im Leben hat man den Eindruck, eine Antwort auf ein Gebet bekommen zu haben oder jetzt etwas von Gott gefunden zu haben. Und dann ist die Bibel ein guter Weg. Wenn man sich vorstellt: Über Jahrtausende haben Menschen festgehalten, was sie mit Gott erlebt haben. Und das ist spannend für mich.

Das ist ja nicht Ihr erstes Buch, in dem Ihr religiöser Hintergrund durchscheint. Haben Sie als Schriftsteller zwei Seiten? Die des Autors von historischen Stoffen und die ei-nes Autors, der nach wesentlichen Dingen im Leben sucht?Eigentlich nicht, in meinen historischen Romanen tauchen die Fragen nach Gott auch immer auf. Aber manchmal sehr im Hintergrund, mal nur in einer Szene oder so. Aber das bin halt einfach ich. Ich bin Gottsucher und ich werde auch bis an mein Lebensende Gottsucher bleiben. Wenn man den letzten Roman „Der Tag X“ nimmt, da geht es ja auch um die Verfolgung der jungen Gemein-de in der DDR.

Woran arbeiten Sie gerade? Verraten Sie ein bisschen was? Ein historischer Roman, der so in den 20er bis 30er Jahren des letzten Jahrhunderts spielt. Aber viel werde ich noch nicht dazu sagen, weil ich noch so mittendrin bin. Das ist ein bisschen wie wenn man Tiefseetier nach oben taucht, meistens

sterben die dabei. Also das ist noch so verletzlich, das muss da ganz unten tief im Meer bleiben und kann noch nicht auftauchen. Aber die Zeit kann ich schon verraten. Und den Rest muss ich erst noch gut hinkriegen. Es erscheint erst im Herbst 2019.

Ich bedanke mich für das Gespräch!

Das Gespräch führte Gabie Hafner vom Münchner Kirchenradio

BUCHTIPPTitus MüllerDie Stimme des Schöpfers Erzählungen aus dem Alten TestamentAsslar: Gerth Medien, 2018176 S.ISBN 978­3­9573­4527­114,00 €

Online bestellbar unter www.michaelsbund.de/

stimme

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Die Diözesanstelle Regensburg war in diesem Jahr der Ausrichter der Mitgliederversammlung und

Diözesanstellenkonferenz für den Landesverband des Sankt Michaelsbundes. Die zweitägige Veranstaltung fand im Haus Werdenfels statt, und bei einem Bischofs­empfang zeichnete der Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer persönlich elf langjährige ehren­amtliche Büchereimitarbeiterinnen aus, die zwischen 25 und 36 Jahren ihren Dienst leisten.

Camilla Weber, Leiterin der Bischöflichen Zent-ralbibliothek Regensburg und Diözesanbeauftrag-te für den Sankt Michaelsbund, sah es als Zeichen der großen Wertschätzung gegenüber den Eh-renamtlichen, dass Bischof Rudolf, Domkapitu-lar Gerhard Auer (Passau) und Landrätin Tanja Schwaiger (Regensburg) zum Bischofsempfang für die Mitglieder, die Diözesanbibliothekare und Ehrenamtlichen gekommen waren. Sie dankte

auch Ursula Pusch, der Leiterin der Diözesanstelle des Sankt Michaels-bundes in Regensburg, zu der 1.400 Büchereimitarbeiter aus dem Bistum Regensburg gehören, für die Organi-sation.

„Ein Haus ohne Bücher ist wie ein Garten ohne Blumen“ sagte Bischof Rudolf Voderholzer bei seiner Lau-datio. Er sprach über die Bedeutung der Bücher und blickte vor allem auch auf das Alte Testament, in dem die Geschichte Gottes mit seinem Volk erzählt wird sowie auf das Neue Testament, in dem uns Gott nahe wird in der Gestalt von Jesus aus Nazareth. „Gott drückt uns mit der

Büchereien sind pastorale Chancen

Elf Büchereimitarbeiterinnen wurden für über 25-jährige ehrenamtliche Tätigkeit vom Sank Michaelsbund ausgezeichnet und stellten sich gemeinsam mit Bischof Rudolf Voderholzer, der Diözesanbeauftragten Camilla Weber (re.) und der Leiterin der Diözesanstelle Ursula Pusch (li.) zum Erinnerungsbild

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Bischof Rudolf Voderholzer bei der Verleihung der Ehrenmedaillen an lang-jährige Büchereimitarbeiterinnen

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Bibel nicht nur ein Buch in die Hand, sondern die Geschichte mit Menschen“ betonte er. „Bücher gehören zum Grundbestand der abendländischen Kultur“, so der Bischof und er erinnerte an die jahrhundertealten Bibliotheken in den Klöstern. Bischof Rudolf gestand auch seine eigene Vorliebe für Bücher – nicht nur wegen dem Einlegen von Erinnerungs- oder Sterbebildern. „Es ist etwas wunderbares, ein Gebetbuch ein Leben lang in Begleitung zu haben“. Ihm ist auch die gute Aus-stattung in den Sakristeien mit den Lektionaren wichtig und er freut sich über die „gute Buchpfle-ge“ im Bistum Regensburg. Von seiner Seite werde er alles tun, damit die Liebe zum Buch erhalten bleibt. Dazu würden auch die vielen Ehrenamt-lichen in den Büchereien beitragen. „Es braucht engagierte Leute, die sich um das Buch küm-mern“ so der Bischof und er resümierte abschlie-ßend: „Beim Buch kommt man nur weiter durch Blättern, nicht durch Wischen“.

Landrätin Tanja Schwaiger sprach ein herzliches Willkommen im Landkreis Regensburg aus und stell-te diesen mit seinen 41 Gemeinden kurz vor. Der Michaelsbund sei im Landkreis stark vertreten und sorge mit den Büchereien für offene Be-gegnungsstätten. Lebhaft berichtete sie von der Freude ihrer Kinder und betonte: „Mit Kindern gemeinsam Bücher lesen, lässt zusammenrü-cken und Gemeinsames erleben. Le-sen ist wie Kino im Kopf“. Zwischen den Reden spielte die Gruppe „La-waschkiri“ verschiedene Folkmusik wie beispielsweise ein israelisches Hochzeitslied und ein polnisches Trinklied.

Stefan Eß, der geschäftsführende Direktor des Sankt Michaelsbundes, erläuterte die fünfzehn Mindestanforderungen an Büchereien, um die Auszeichnung „Büchereisiegel in Gold oder Sil-ber“ zu erhalten. Von den 136 Büchereien im Bis-tum Regensburg konnten 25 mit Silber und 15 mit Gold ausgezeichnet werden. Stellvertretend wur-den an die Gemeinde- und Pfarrbücherei Ober-traubling sowie die Marktbücherei Langquaid, die Eß als Aushängeschilder für die Orte bezeichnete, das Goldene Büchereisiegel überreicht.

Auch der Vorsitzende des Landesverbands Bay-ern im Michaelsbund, Domkapitular Gerhard Auer, gratulierte allen Ausgezeichneten. In den Büchereien des Michaelsbundes werde sich mit Religiösität und Spiritualität auseinandergesetzt. So seien Büchereien pastorale Chancen und sein besonderer Dank gelte den sieben bayerischen Bi-schöfen für die große ideelle und finanzielle Un-terstützung. Sehr ermutigend sei, dass gerade in Bayern die Büchereien auch von den Kommunen kräftig unterstützt werden. Unterstützung und of-fene Ohren könne man aber seitens der Politik vor allem im ländlichen Raum noch bekommen. Hier stellte der Landesvorsitzende die Ortschaft Pet-tendorf im Landkreis Regensburg als vorbildlich heraus. Dort wurde die gesamte Bevölkerung in die Eröffnung einer neuen Bücherei miteinbezo-gen – in Form einer Menschenkette, die Bücher vom alten ins neue Gebäude brachte.

Über das Goldene Büchereisiegel des Sankt Michaelsbundes durften sich die Marktgemeinde Langquaid und die Gemeinde- und Pfarrbücherei Obertraub-ling freuen

„Danke Pettendorf, dass ihr uns gezeigt habt, wie es geht“ so Domkapitular Auer. An Bischof Ru-dolf richtete er einen ganz speziellen Dank für das wunderbare Werk der Regensburger Sonntags- bibel und kündigte „Nachahmung“ an.

Irmgard Hilmer

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Ende Oktober wird in der katholischen Kir-che der Weltmissionssonntag begangen. Dieser Tag ist eine große Solidaritätsak-

tion unter den Katholiken mit ihren Gemeinden und Diözesen weltweit. Jeder bringt ein, was er hat: Gebet füreinander und für die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi, Ideen, Impul-se, Methoden zur Ausbreitung des Evangeliums, Lieder und, ja, auch Geld zur Unterstützung der Bemühungen. In den evangelischen Kirchen gibt es einen Sonntag ähnlichen Inhalts.

Biblischer Ausgangspunkt aller Missionsbemü-hungen ist klassisch Mt 28, 18-20. Dort steht ge-schrieben:Nach seiner Auferstehung trat Jesus auf seine Jünger zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Daneben gibt es noch weitere biblische Belege, die als Grundlage der christlichen Mission gelten: Etwa die Aussendung der 12 Jünger und dann die Erzählung der Aussendung von 72 Jüngern (Lk 9, 1-6 bzw. Lk 10, 01-16); natürlich auch das Bei-spiel der Apostel, die sich nach dem Pfingstereig-nis aufgemacht haben, um die Frohe Botschaft zu verkünden; unter den Apostel insbesondere das umfänglich dokumentierte Wirken des Apostels Paulus.

Wir wissen, dass aufgrund von Missionierung auch in unser Land der christliche Glaube getra-gen worden ist. Etwa durch Bonifatius und Lioba, Kilian und seine Gefährten, Willibald und viele andere. Wir wissen, dass die Missionsmethoden in der Kirchengeschichte manchmal mehr als fragwürdig waren, dass unter dem Mantel der Glaubensverbreitung sich Geld- und Machtgier verborgen haben. Wir wissen, dass sich gegen un-lautere Motive bei der Mission auch Widerspruch geregt hat.

Auch heute wird weltweit Mission gefördert. Der methodische Ansatz ist Bildung, Entwicklung und die Befähigung zu eigener, selbständiger und frei-er Entscheidung. Der Glaube und das Evangelium werden angeboten als Option und Maßstab, das eigene Leben und die ganze Welt zu verstehen, zu deuten und zu gestalten.

Was manchmal bei der kirchlichen Mission ausge-blendet wird, ist die Tatsache, dass Mission nicht nur in fernen Ländern stattfindet. Die Länder der Erstmissionierung werden weniger.

Ausgeblendet wird: Auch sogenannte christiani-sierte Länder und Zeiten brauchen immer neu die Weitergabe des Glaubens, brauchen die Mission der Kinder, der Nicht-Christen, der Nicht-mehr-Christen. So ist etwa das christliche Abendland kein Selbstläufer, wie manche Populisten meinen. Nur wenn der christliche Glauben im Alltag gelebt wird, ist der Glaube auch lebendig. Es braucht Evangelisierung oder Neu-Evangelisierung.

Geistlicher Impuls von Domkapitular Dr. Heinrich Hohl:

Büchereiarbeit als Beitrag zur missionarischen

Sendung der Kirche

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Ausgeblendet wird: Ob wir nun von Mission, von Evangelisierung oder Neu-Evangelisierung reden, immer braucht es das Zeugnis für den Glauben, immer wieder braucht es Menschen, die als Zeu-gen des Glaubens auftreten, die Glaubenszeugen sind.

Ausgeblendet wird: Jeder Christ ist durch die Tau-fe und den Empfang des Hl. Geistes berufen, sich an der missionarischen Sendung zu beteiligen, sie mitzutragen.Jeder Christ ist (definitionsgemäß) Glaubenszeu-ge bzw. Glaubenszeugin.

Vielleicht fragen Sie sich, was die kirchliche Missionssendung mit Büchereimitarbeite-rinnen und dem Diözesantag kirchlicher Bü-chereien zu tun hat. Einige knappe Gedan-ken:

Frau Dr. Tanja Kinkel erhielt am 25. Oktober 2018 den Kulturpreis der Stadt Bamberg, den E.T.A.-Hoffmann-Preis verliehen. In der Einfüh-rung zur Feier hat der Oberbürgermeister Frau Kinkel gewürdigt, die schon andere Preise erhal-ten hat und Mitglied in illustren Zirkeln ist. Eher nebenbei erwähnte der Oberbürgermeister, dass Frau Kinkel einen Hilfsverein gegründet hat und diesem vorsteht, „Brot und Bücher“. Den Verein hat sie übrigens im Alter von 24 Jahren ins Leben gerufen.

In einer Veröffentlichung las ich, was die Ziele des Vereins sind, nämlich: die Schaffung und Förde-rung von Bildungsmaßnahmen, Schulen, Inter-naten sowie medizinischer Versorgung für Kinder. Frau Kinkel arbeitet konkret und vor Ort oft mit christlichen Partnern zusammen. Bei all dem ist m. E. christlicher Missionsgeist wirksam. Frau Kinkel verwirklicht, was ihr als Christin zukommt. Sie nimmt teil am missionarischen Sendungsauf-trag ihrer Kirche. Sie ist Glaubenszeugin. Nun, ich will Frau Kinkel nicht heiligsprechen und auch nicht vereinnahmen. – Beeindruckend finde ich ihr Engagement allemal.

Und Sie und Ihre Bücherei?

Ihre Büchereien sind wichtig. Sie sind Orte der Bildungsmöglichkeit, der kulturellen Teilhabe, der sozialen Kommunikation.

Büchereien sind auch Orte, an denen Kirche für die Menschen da sein, den Menschen dienstbar sein kann. Sie sind Orte der kirchlichen Arbeit; Orte, an denen sich die kirchlich-missionarische Sendung verwirklicht; nicht zuletzt dadurch, dass christliche bzw. lebensdeutende Literatur mit christlichem Wertekontext angeboten wird. – Das muss nicht sein, dann wäre eine Chance der kirch-lichen Sendung verpasst. Aber es kann doch ge-schehen. Allein deshalb sind die Büchereien für die Kirche wichtig, als Elemente, die kirchliche Sendung zu verwirklichen.

Und Sie selbst? Sie wirken in den Büchereien vor Ort; hoffentlich mit Freude. Sie sind ansprechbar für die Menschen. Sie sind ganz überwiegend eh-renamtlich tätig. Das macht Ihren Dienst für die Gesellschaft, für die Bildung, für die Menschen besonders glaubwürdig.

Falls Sie getauft sind, gehört die Büchereiarbeit zu Ihrer christlichen Existenz. Dann ist die Bücherei ein Ort, wo Sie als Christ wirken; wo Ihre christli-che Berufung konkret wird; wo Sie am Sendungs-auftrag der Kirche als Glaubenszeugin mitwirken. Deshalb ist Ihre Arbeit in den Büchereien wichtig für die Kirche.

Ich lade Sie ein, Ihre Arbeit in der Bücherei und die Bücherei selbst als Beitrag zur missionarischen Sendung der Kirche zu sehen.

Als Mitglied der Diözesanleitung danke ich Ihnen vielmals für Ihren Dienst und sage: Dankeschön und vergelt`s Gott.

Domkapitular Dr. Heinrich HohlDiözesanverantwortlicher Erzbistum BambergImpuls im Rahmen des Diözesantags in Oberhaid

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Lesen? Lesen!

E s ist Sonntag früh um 9.00 Uhr. Familie Schmitt aus Willanzheim kommt mit vol-len Büchertaschen rasch in die Bücherei

gelaufen. Schnell die schwere Büchertasche abge-ben und dann gemeinsam den Gottesdienst besu-chen.

Nach dem Gottesdienst bleibt viel Zeit, um noch-mal miteinander in Ruhe die Bücherei zu besu-chen, neue Medien auszusuchen und mit prall gefüllten Taschen wieder nach Hause zu gehen.Dieses Ritual am Sonntagmorgen ist für die Kin-der Hannah und Tim ein ganz wichtiger Termin.

In dieser Zeit haben sie ihren Papa ganz für sich alleine. Gemeinsam suchen sie Bücher aus, die am Abend vorgelesen werden können oder die sie selbst lesen. Während die Kinder in dem viel-fältigen Bilderbuchangebot stöbern oder am gut gefüllten Kinderbuchregal ein spannendes Buch entdecken, hat ihr Papa Zeit, in den Zeitschriften zu blättern und sich für die nächste längere Auto-fahrt ein Hörbuch auszusuchen.

In zahlreichen der 99 Büchereien in der Erzdiöze-se Bamberg findet sich die oben geschilderte Situ-ation wieder. Die Öffnungszeit am Sonntag ist ein großartiger Service, der außer in den Büchereien des Sankt Michaelsbundes kaum zu finden ist.

634.361 Besucher zählten die Büchereien in der Erzdiözese Bamberg im vergangenen Jahr. Davon waren 49.539 als aktive Leser eingetragen. Grund für die hohen Zahlen ist das außerordentlich at-traktive Kulturangebot, das in vielen Büchereien der Erzdiözese Bamberg in Kooperation mit vie-len politischen Gemeinden offeriert wird.

Büchereien sind niederschwellige Einrichtungen, in denen Begegnung und Kommunikation statt-finden, daher spielen sie auch in einer zunehmend von Digitalisierung geprägten Welt eine wichtige Rolle. Hier treffen sich Menschen allen Alters, un-abhängig von ihrer politischen und religiösen Ge-

sinnung. Die Besucher schätzen ihre Büchereien, da sie Bücher und viele andere Medien ausleihen können, fundierte Auskunft erhalten oder an inte-ressanten Veranstaltungen teilnehmen können.

Dies ist ein wichtiges Ergebnis der sog. Allensbach- Studie. Die 2015 durchgeführte repräsentative Befragung der 16- bis 75-jährigen Bürger und Bürgerinnen in Deutschland gibt Aufschlüsse über Leseverhalten, Bibliotheksnutzung und Zu-kunftserwartungen an Bibliotheken. So sehen so-wohl die Bibliotheken als auch die Bevölkerung es als wichtigste Aufgabe an, „ein Haus der Bücher und der Medienvielfalt“ (Bücher, Zeitschriften, eBooks, Filme und Musik) sowie ein „Zentrum für Wissen, Information und Beratung“ zu sein.

Aber auch die vielen gemütlichen Leseecken oder Lesecafés in den Büchereien erfreuen sich eines immer größeren Zulaufs, da die Besucher es zu-nehmend schätzen, wenn ihre Bücherei auch als Raum für Begegnung und Aufenthalt dient. Die Ergebnisse der Allensbach-Studie machen uns Mut, denn der Treffpunktcharakter unserer Bü-chereien ist eines der wichtigsten Standbeine, ganz im Sinne unseres Jahresthemas „Unsere Bücherei: Raum für Begegnung“!

Wir wissen: Seit etlichen Jahren stehen nicht mehr die Bücher im Zentrum der bibliothekarischen Arbeit, sondern die Menschen, die Büchereibesu-cher. Eine weitere – vor allem von Kitas, Schulen und Eltern – geschätzte Funktion unserer Büche-reien ist die Hilfe beim Leseerwerb. Zahlreiche spielerische Angebote zur Leseförderung machen Kindern Lust auf Bücher.

Es steht außer Frage, dass Lesen eine Schlüssel-qualifikation und die wichtigste Kulturtechnik ist, die Menschen haben. Ohne die Kunst und Tech-nik des Lesens ist der Alltag kaum zu meistern. Lesen als Fähigkeit, erst einfache und später kom-plexe Informationen zu entschlüsseln und zu ver-arbeiten, liegt allem Lernen zugrunde. Besonders das frühe Vorlesen stärkt Kinder darüber hinaus sozial und emotional.

Schon bei der Einschulung liegen viele Kinder um Jahre zurück. Sie brauchen mehr Unterstützung, als Eltern, Kita und Schule bieten können. Die Projekte der Bücherei helfen dabei!

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Nutzen Sie die kleinen Aktionen von Lese-Flash-mobs bis zu Bücherschränken in verschiedenen Orten der Erzdiözese oder besuchen Sie einen un-serer zahlreichen Bibliotheksneubauten.

Dass Lesen auch in einem hochtechnisierten Land einen ganz besonderen Stellenwert hat, sieht man am Bau des spektakulären Palasts der Bücher, der ausgerechnet im hyperschnellen China gebaut wurde.

Nehmen Sie sich Zeit für einen Besuch in Ihrer Bücherei in unserem Erzbistum! Unsere Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter heißen Sie herzlich willkommen!

Alle Büchereien der Erzdiözese finden Sie unter www.st-michaelsbund.de

Melanie DiraufDiözesanbibliothekarin Bamberg

Dieser Beitrag ist im Heinrichsblatt 35/2018 im Rah­men der Serie „Jahr der Kultur“ erschienen.(Hinweis: Die Namen im Artikel sind frei erfunden)

Eines lässt sich trotz persönlicher Vorlieben jedoch nicht übersehen: Das Leben mit digitalen Medien gehört mittlerweile zum gewohnten Alltag vieler Kinder und Jugendlicher dazu. Ob beim Infor-mieren auf Wikipedia, dem Lesen von Status-mel-dungen auf Facebook oder beim Entdecken in-teraktiver Geschichten-Apps ist Lesekompetenz gefragt. „Sie ist im digitalen Zeitalter mehr denn je eine Schlüsselkompetenz, um an Bildung teil-zuhaben, Informationen zu bewerten und unsere Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können“, äußert sich Dr. Sigrid Fahrer von der Stiftung Lesen.

„Umgekehrt besitzen digitale Angebote ein gro-ßes Potenzial, um Kinder und Jugendliche zum Lesen zu motivieren und können erfolgreich in Familie, Kita, in der Schule und natürlich auch in der Bücherei eingesetzt werden. Daher sind die Büchereien und deren Angebote wichtige Partner vor allem der Eltern, Kindergärten und Schulen. Gleich, welches der Leseförderprogramme (z.B. „Bibfit“) angeboten wird – Kinder haben viel Spaß, mit Büchern Lesen zu lernen“.

Ganz wichtig ist dabei – wie auch in der Familie – der persönliche (Augen-) Kontakt; werden doch nur darüber Stimmungen und Emotionen über das Geschehen im Buch übertragen. Und was gibt einem Kind mehr Geborgenheit, als ein Buch auf dem Schoß eines Elternteils anzuschauen?! Oder gemeinsam abends in einem Buch zu schmökern.

Ein weiteres Aufgabengebiet der Bücherei ist die soziale Büchereiarbeit. Dabei werden Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, integriert. „Bücher in Leichter Sprache“, Bücher in verschie-denen Sprachen, zielgruppenorientierte Führun-gen und Veranstaltungen sind nur ein paar der in-teressanten Angebote.

In der Stadtbücherei Bamberg gibt es weitere Service-Leistungen wie z.B. kostenloses W-LAN. Allen Büchereien in der Erzdiözese Bamberg ge-meinsam ist, dass sie viele attraktive Dienstleis-tungen für Menschen allen Alters anbieten.

Büchereijubiläumsgottesdienstin der KÖB Baiersdorf

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AUS DEN DIÖZESEN

U rsula Pusch hat ihre Tätigkeit als Diözes-anbibliothekarin am 1.1.2002 begonnen. Nach Hans Voggenreiter und zwei wei-

teren Herren, die es beide aus unterschiedlichen Gründen nicht lange an dieser Stelle ausgehalten haben, wurde sie ausgewählt, obwohl ihr damali-ger Chef, Msgr. Paul Mai, immer einen ehernen Grundsatz postuliert hatte: in „seine“ Diözesan-stelle kommt nur ein Mann, nur ein gebürtiger Bayer, und nur einer, der gedient hat… – die per-fekten Voraussetzungen für eine junge Frau aus NRW… Wahrscheinlich hat ihn an Ursula über-zeugt, dass sie ihren Mann, einen waschechten Regensburger, während ihres Studiums in Köln kennengelernt hat, wo er als Bundeswehrsoldat – ihr? – „gedient“ hat…

In den vergangenen siebzehn Jahren hat Ursula die Diözesanstelle trotz schwieriger Rahmenbedin-gungen auf ihre ganz eigene, ebenso kompetente wie charmante Art geprägt. Die Unterbringung der Diözesanstelle war und ist – auch nach dem Umzug zunächst hausintern im Obermünster und jetzt im Ausweichquartier am Regierungsplatz – stets von räumlicher Enge und karger architekto-nischer Qualität geprägt. Vielleicht war auch das ein Grund, warum Ursula mit umso größerer Begeisterung bei Um- und Neubaumaßnahmen von Büchereien mitgewirkt hat und es gerade bei der Planung von Bilderbuchbereichen zur Meis-terschaft gebracht hat. Da ist dann schon schade, dass „ihre eigene Austauschbücherei“ architekto-nisch ebensowenig vorzeigbar war wie deren Per-sonalausstattung ausreichend. Ursula musste dort nicht nur einmal quasi als Notnagel mitaushelfen, obwohl ihre Arbeit vor Ort in den Büchereien des Bistums ungleich wertvoller war. Denn auch das zeichnete sie aus, ihre Präsenz draußen in den Bü-chereien, etwa bei Bestandsreorganisationen oder Arbeiten bei der Bestandsaufstellung. Nicht zu vergessen sind auch die unzähligen Abend- und

Wochenend termine bei KAG-Sitzungen oder bei BASIS - 12- Kursen.

Am meisten in ihrem Element war Ursula Pusch aber, wenn es darum ging, bei Bücherei-neugründungen oder -reorganisationsmaßnah-men neue Ehrenamtliche oder gleich komplett neue Büchereiteams „anzulernen“. Es hat auch die MitarbeiterInnen in unserer Büchereizent-rale und der Landesfachstelle immer wieder fas-ziniert, mit welcher Begeisterung die „frischen“ Mitarbeiterinnen beim Bucheinkauf oder bei den Fortbildungsveranstaltungen entweder in Hirsch-berg oder bei den Diözesankursen in Werdenfels auftauchten. Diese Diözesankurse hat sie zu einer unverzichtbaren Institution gemacht, es sind zwei-tägige Kurse mit einem ebenso bibliothekarisch instruktiven wie abwechslungsreichem Programm für oft über 100 Teilnehmerinnen entstanden. Ur-sula war es schließlich auch, die für die Bücherei-mitarbeiterinnen die Fahrten zur Leipziger Buch-messe ins Leben gerufen hat, die inzwischen alle bayerischen Diözesanstellen kopieren.

Liebe Ursula, für all das, was Du für die Büche-reien in der Diözese Regensburg, noch mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen Bibliotheken, für uns beim Sankt Michaelsbund in München und letztendlich für das gesamte kirchliche Büchereiwesen in Bayern geleistet habe, möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Wir alle werden Dich vermissen und wünschen Dir gleich-zeitig alles Gute für all das, was Du jetzt vorhast!

Michael Sanetra

Ursula Pusch verlässt die

Diözesanstelle Regensburg

Mit herzlichen Worten wurde Ursula Pusch als Leiterin der Diözesanstelle Regensburg verabschiedet

© H

ilmer

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TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 41

AUS DEN DIÖZESEN

te Vorstellung der diesjährigen Herbstnovitäten. Direktor Stefan Eß informierte über Neuentwick-lungen und erweiterte Angebote des Sankt Mi-chaelsbundes, z.B. über den Zeitschriften-Service für Büchereien, über die eLearning-Angebote im Rahmen des Onleihe-Verbundes LEO-SUED und das neue Kinderaudiosystem der Tonies.

Auf großes Interesse stieß der Beitrag von Ste-fan Frühwald zum Gesetz über den Kirchlichen Datenschutz. Der Datenschutzbeauftragte des Bischöflichen Ordinariates Augsburg wies unter dem Titel „Keine Angst vor dem Datenschutz“ auf die wichtigsten Bereiche hin, auf die in den Büchereien geachtet werden muss. Stellvertretend für das große ehrenamtliche Engagement erhiel-ten sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vier Büchereien das Ehrenzeichen des Sankt Mi-chaelsbundes. Diözesanbibliothekar Peter Hart bedankte sich, auch im Namen von Elisabeth Wagner-Engert und von Sieglinde Heckel für das gute Miteinander in den 171 Büchereien der Diözese Augsburg.

Peter Hart

Herbsttagung in Augsburg

145 Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus 64 Büchereien nahmen am diesjährigen Augsbur-ger Diözesankurs teil. Vom Tagungshaus St. Ul-rich ging es am Freitagabend in die nahegelegene Kirche Evangelisch Sankt Ulrich. Pfarrer Frank Kreiselmeier führte kenntnisreich in die Kirchen-geschichte von Augsburg und das ökumenische Miteinander in der ehemaligen Reichsstadt ein. Kirchenmusikdirektor Peter Bader begeisterte durch sein begleitendes Spiel auf der Barockorgel der Ulrichskirche. Der zweite Tagungstag starte-te mit dem Beitrag „Kita & Co in der Bücherei“. Martina Lutz, Referentin für die Fachakademi-en für Sozialpädagogik der Diözese Augsburg, machte in ihrem engagierten Beitrag Mut, auf Kindertagesstätten zuzugehen. Sie plädierte für Gelassenheit, Großzügigkeit, Humor und Liebe im Umgang mit Kindern als Nutzer der Büche-reien. In ihren Praxisanregungen machte sie Mut, Jugendliche zu Aktionen anzuregen, wie Hörspiele herzustellen, ein Buch zu verfilmen oder aus ei-nem Gedicht einen Rap zu machen.

Herzstück und Zentrum der gesamten Tagung war die gekonnt, informativ und anregend von Dip-lom-Bibliothekarin Susanne Steufmehl moderier-

Peter Hart, Sigrid Winter (Bücherei Augsburg – St. Elisabeth), Ulrike Schell (Gemeindebücherei Vilgertshofen), Stefan Eß, Sabina Miller (Bücherei Biessenhofen), Erich Maydl und Wilhelmine Busl (Augsburg – Patientenbücherei Zentralklinikum), Erna Kühnl (Augsburg – St. Elisabeth) (v. li.)

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42 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

AUS DEN DIÖZESEN

„Von der Keilschrift zum E-Book“, dieses Thema klingt eigentlich nach einem mehrtägigen Semi-nar. Hermann Beiler, ein sehr vielseitig interes-sierter Büchermacher aus Spiegelau, schaffte es aber, die Geschichte der Schrift und des Lesens auf 45 Minuten prägnant und humorvoll darzu-stellen. Neben seiner Powerpoint-Präsentation gab es eine große Ausstellung aus seiner privaten Sammlung, darunter die Replik einer Keilschrift-tafel (O-Ton Hermann Beiler: Genauso handlich wie ein E-Book) und eine originale Ausgabe der (natürlich großen, dicken, schweren) Lutherbibel.

Auch wenn die Hauptakteurin des abendlichen Events, Poetry-Slamerin Anita Fürst, krankheits-bedingt absagen musste, konnte noch kurzfristig die Poetin Gudrun Sagberger gewonnen werden. Zusammen mit den meisterlich spielenden Flo-rian Kasberger (Steirische) und Regina Augustin (Gitarre) trug sie ihre stimmigen und vor allem sehr amüsanten Gedichte vor, die nicht selten ku-riose Lebenssituationen beschreiben. Nachfragen für entsprechende Büchereiveranstaltungen vor Ort dürften dem Trio sicher sein.

Zu Gast war auch der Leiter für Unternehmens-entwicklung im Sankt Michaelsbund München, Georg Frericks. Er referierte zum Thema „Ehren-amt – ein Modell mit Zukunft“. Anhand ausführ-licher Grafiken und Forschungsergebnisse, er-läuterte er seine Einschätzungen und Prognosen.

Eine der vielen interessanten Schlussfolgerungen ist das einerseits leicht zunehmende ehrenamtli-che Engagement in verschiedensten Bereichen, andererseits die tendenzielle Abnahme der Stun-den pro Woche, die man für eine ehrenamtliche Tätigkeit aufbringen will.

„Der böhmische Samurai“ – dieser erfolgreiche Roman wurde von seinem Autor, Bernhard Setz-wein, vorgestellt und gelesen. Dargestellt ist die Geschichte der böhmischen Familie Coudenho-ve-Kalergi, insbesondere die von „Hansi“, deren Mutter Japanerin war. Seine Geschwister waren später berühmte Persönlichkeiten: Richard Cou-denhove-Kalergi (Paneuropa-Idee), Ida Görres (Schriftstellerin), nur vom Schicksal des Hansi wusste man bislang wenig. Sehr genaue Recher-che bringen nun, romanhaft dargestellt, Licht ins Dunkel. Viele Kursteilnehmer/innen wussten es schon vorher: Äußerst spannend zu lesen!

Abgerundet wurde der Kurs mit ausführlichen Novitätenvorstellungen von Elisabeth Burgis und mit aktuellen Themen und Anregungen aus dem Landesverband durch den Leiter der Landesfach-stelle, Michael Sanetra, dem der Zelebrant des Gottesdienstes, Dr. Bernhard Kirchgessner, an diesen 29. September herzlich zum Namenstag gratulierte.

Gunther Mader

Passauer Diözesankurs

„Von der Keilschrift zum E-Book“: Büchermacher Hermann Beiler mit einer Originalausgabe der Lutherbibel

Poetin Gudrun Sagberger mit Florian Kasberger (Steirische) und Regina Augustin (Gitarre) (v.l.)

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TREFFPUNKT BÜCHEREI

TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 43

TREFFPUNKT BÜCHEREI

ASCHAFFENBURG

Lesen was geht!

Unter diesem Motto stand unser zweiter Sommer-ferien-Leseclub für Grundschüler in diesem Jahr. Aus der Mozart-Grundschule Aschaffenburg-Obernau meldeten sich 46 Kinder an, 36 waren aktive Leser im Club. Der Zeitraum begann am 15. Juli 2018 und endete am 10.September 2018 mit unserem Abschlussfest. Insgesamt hatten die Kinder 446 Bücher ausgeliehen.

Bei wunderbarem Sonnenschein kamen ca. 70 Kinder, Eltern und Großeltern in den Pfarr-hof zur Urkunden- und Preisverleihung. Etliche selbstgebackene Kuchen und genügend Getränke erwarteten unsere Gäste unter der Kastanie.Als Ehrengäste durften wir Frau Bürgermeiste-rin Jessica Euler, unseren Gemeindereferenten Swen Hofmann, Herrn Schuck von der Sparkas-se Aschaffenburg-Alzenau und Frau Schulleiterin Martina Rack begrüßen.

Dankenswerterweise übernahm die Ehrungen wieder Frau Bürgermeisterin Euler. Jedes Kind erhielt eine Urkunde und einen Preis, sowie einen Eisgutschein von Frau Euler. Der Hauptpreis war eine Eintrittskarte mit Begleitung in die Carrera-World bei Nürnberg. Weitere Preise spendeten uns die FSC Möve Obernau, die Eisdiele Madonie, die DJK-Obernau, das Buchkabinett Obernburg

Bücherei als lebendiger Ort

AUNKIRCHEN

Zahlreiche neue Kinderbücher dank Spende

Pünktlich zum Schuljahresbeginn werden in der Pfarrbücherei Aunkirchen eine Vielzahl neuer Kinder- und Jugendbücher zur Ausleihe bereitge-stellt.Während üblicherweise übers Jahr hinweg für alle Büchereinutzer, also für Kinder, Jugendliche und Erwachsene insgesamt Medien für etwa 3.000 € beschafft werden, konnte infolge der großzügigen Spende der Knorr-Bremse der Bestand an Kin-der- und Jugendbüchern alleine im August mit ei-nem Einkauf von rund 1.000 € deutlich verbessert werden.

Gemütliches Beisammensein beim Abschlussfest des Sommerferien-Leseclubs

und sehr großzügig die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau.

Mit gemütlichem Zusammensein und interessan-ten Gesprächen klang unser Abschlussfest aus.

Ulrike Fischer

Johanna, Anna Maria, Antonia und Sophia haben ein Buch ausgewählt und freuen sich jetzt auf´s Lesen. Im Hintergrund (von links): Ludwig List und Christine Fischer vom Aunkirche-ner Büchereiteam, Matthias Hüttinger und Martina Amann, Projektverantwortliche Ehrenamt, Fa. Knorr-Bremse

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TREFFPUNKT BÜCHEREI

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TREFFPUNKT BÜCHEREI

JOHANNESBERG

JQuadrat liest! spendet 1.330 €

Bereits im Frühjahr hatten die Jugendlichen über-legt, womit sie ihre Bücherei unterstützen können, damit dort noch mehr Bücher für Jugendliche zur Verfügung stehen.

Im Vorfeld wurde den Kindern Gelegenheit gege-ben, unter Einbindung ihrer Eltern bei der Aus-wahl der Bücher selber mitzubestimmen. Diese Beteiligung erfolgte in Form einer sehr gut an-genommenen Wunschzettelaktion. Auch im Aun-kirchener Kindergarten wurden Wünsche erfragt. Soweit möglich und sinnvoll, wurden die Anre-gungen beim Einkauf berücksichtigt.

Zurückzuführen war die Spende der Knorr-Brem-se Aldersbach auf ein firmeninternes Projekt im Frühjahr dieses Jahres, welches das ehrenamtli-che Engagement der Knorr-Bremse Mitarbeiter in der Region fördert. Die Pfarrbücherei Aunkir-chen wurde nach einem Antrag unter dem Motto „Steigerung der Lesekompetenz von Kindern“ bei der Auswahl der förderwürdigen Vorhaben erfreu-licherweise mit 1.000 € berücksichtigt.

Ludwig List

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Mehr Bücher für Jugendliche: Das wünschten sich die Jugend-lichen von ihrer Bücherei

Eine erste Wunschliste war nach langem Stöbern in den örtlichen Buchhandlungen und im Internet bald erstellt. Bücher, Hörbücher und einige Spie-le im Wert von insgesamt 150,00 € sollten ange-schafft werden. Die Frage war nur: woher soll das Geld kommen?

Die Jugendlichen entschlossen sich, einen Floh-markt zu organisieren und dort Bücher und Selbstgemachtes zu verkaufen. Und sie bereiteten sich gründlich darauf vor: Sie legten sich auf ihren Namen fest: JQuadrat liest! (Johannesberger Ju-gend = J²). Mit einem Foto, das die sechs Jungen und Mädchen im Büchereifenster zeigt, machten sie sich bekannt. Die Gruppe präsentierte sich auf Werbeflyern und in der Presse. Beim Sommerfest des Kindergartens gab's schon mal einen Probe-lauf mit einem Verkaufsstand. In der Zwischenzeit wurde gebastelt, Marmelade und Sirup gekocht sowie Bücherspenden für den Flohmarkt organi-siert.

Und nachdem dann endlich der Flohmarkt nach dem sonntäglichen Gottesdienst bei strahlendem Sonnenschein eröffnet wurde, zeigte sich, dass das Konzept aufging:

Die vielen Vorbereitungen zahlten sich aus und der Tag wurde ein voller Erfolg, denn viele Besu-cher unterstützten die Aktion. Neben Flohmarkt-büchern wurden alleine 100 Gläser Marmelade und 50 Flaschen Sirup verkauft. Auch die selbst-gemachte Limonade war bald ausverkauft. Und nach sechs Stunden zählten die Jugendlichen 1.330 € in ihrer Kasse. Nicht nur das Bücherei-team war überrascht und erfreut über das große Engagement und über den hohen Spendenbetrag. Auch die Johannesberger Jugendlichen der Grup-pe „JQuadrat liest“ waren überwältigt von der Anerkennung und dem großen finanziellen Erfolg ihrer Aktion.

Ines Sauer

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TREFFPUNKT BÜCHEREI

TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018) — 45

TREFFPUNKT BÜCHEREI

UNTERSPIESHEIM

„BrotZeit der Sinne“: Lesung

Jedes Jahr zur Herbstzeit organisiert die KÖB Un-terspiesheim eine Veranstaltung. Meist sind es Au-torenlesungen, die immer gut besucht sind. Auch heuer kamen rund 50 Gäste in den schönen Raum des Gemeindezentrums.

„Brot – himmlisch irdisch“: So heißt das Buch, das der Benediktiner-Pater Anselm Grün und Leo Stöckinger aus Oberspiesheim gemeinsam veröf-fentlicht haben. Darin beschäftigen sich Anselm Grün und Leo Stöckinger, der Bäckermeister der Klosterbäckerei in Münsterschwarzach, mit der Geschichte und den Geheimnissen dieses beson-deren Lebensmittels. Es geht ganz wesentlich um die Wertigkeit des Brotes.

Auf der Grundlage dieses Buches entstand die Veranstaltung in der KÖB Unterspiesheim. Un-ser Gemeindepfarrer Thomas Amrehn gestaltete die Lesung aus den spirituellen Texten von An-selm Grün und Leo Stöckinger erzählte über die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte des gemeinsamen Buches. Seine Bewegründe bei der Mitarbeit zu diesem Buch: Er möchte damit dazu beitragen, dass die Wertigkeit des Nahrungsmit-tels Brot gesteigert wird. Das sei ein Kulturgut rund um den Erdball, und ein Symbol dafür, was uns nährt und stärkt.

Zu dieser Veranstaltung mitgebracht hatte er meh-rere Brotsorten aus dem Sortiment der Kloster-bäckerei. Bei dieser Verkostung konnten die Gäste

WIR FREUEN UNS AUF IHRE BÜCHEREI BERICHTE!

Bitte liefern Sie uns Texte als offene Word­Datei und Fotos mit mindestens 300 dpi Auflösung zu und geben uns bitte ggf. den gewünschten Co­pyright­Vermerk mit an. Achten Sie bitte darauf, dass Sie die Abdruckerlaubnis der abgebildeten Person/en zur Weitergabe an uns besitzen, wenn Sie selber fotografieren. Ein Muster­Formular einer Einwilligungserklärung für Erziehungsbe­rechtigte bei Fotos mit Minderjährigen finden Sie zum Download unter:

www.st-michaelsbund.de/buechereiarbeit/ publikationen-mehr/treffpunkt-buecherei.htmlSie haben sicher Verständnis dafür, dass wir uns eine redaktionelle Bearbeitung der Texte vorbe­halten müssen und selbstverständlich auch nicht alle eingesandten Berichte abdrucken können.

„Brot – himmlisch irdisch“: Über die Wertigkeit des Brotes

die Aromavielfalt der Brote „erschmecken“. Das Büchereiteam trug auch zur Verköstigung bei. Tel-ler mit pikanten Käsewürfeln und Trauben stan-den für die Gäste bereit. Dazu auch Schinken- und Käsestangen.

Zum Abschluss bedankte sich Karin Karch vom Team der Bücherei bei den beiden Protagonisten für den anregenden und genussreichen Abend. Dank besonders an Herrn Pfarrer Thomas Am-rehn, der sich gern für die Mitgestaltung bereit erklärt hatte.

Heidi Kiesel mit Team

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46 — TREFFPUNKT BÜCHEREI 04 (2018)

TERMINE / IMPRESSUM

IMPRESSUM

Treffpunkt BüchereiDas Magazin des Sankt MichaelsbundesHeft 4, Dezember 2018ISSN 2194­1092

Herausgeber:Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e. V.Herzog­Wilhelm­Straße 5, 80331 MünchenTelefon: 089/23225­0, Fax: 089/23225­440E­Mail: info@st­michaelsbund.deInternet: www.st­michaelsbund.de

Erscheinungsweise: Viermal jährlichAbo­Preis: € 20,00 pro Jahr inkl. PortoFür den Inhalt verantwortlich: Direktor Dipl.­Theol. Stefan EßRedaktion: Carolin AhrabianGrafik: Susanne Zirker, Petra GebhardRedaktionskonferenz: Carolin Ahrabian, Elisabeth Burgis, Stefan Eß, Ulrich Glatz, Elmar Pabst, Michael Sanetra, Thomas Steinherr

Gestaltungsvorlage und Druck:Don Bosco Medien GmbH, München und Ensdorf

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

Wir danken den Verlagen für die gewährten Abdruckrechte. Falls es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen sein sollte, von allen abgedruck­ten Texten und Abbildungen die Abdruckrechte zu erhalten, so bitten wir um Verständnis.

Titelbild: © daviddelossan ­ stock.adobe.com

WICHTIGE GEDENKTAGE 2019

Hintergrundinformationen finden Sie auf diesen Seiten im Netz:

https://www.oebib.de/fachinformation/lese- und-literaturfoerderung/kalender/

https://geboren.am/ http://www.literaturspektrum.de/listing.php?

sort=jubilar http://www.munzinger.de

Termine23. Januar 2019 – 26. Januar 2019KiBüAss-Kurs 2018/2019 – 3. Präsenzphase

25. Januar 2019 – 26. Januar 2019Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale

22. Februar 2019 – 23. Februar 2019Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale

29. März 2019 – 30. März 2019Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale

06. April 2019Diözese Passau: Treffen der Bücherei leiter/innen

13. April 2019Diözese Augsburg: Frühjahrsdiözesantag

23. April 2019Welttag des Buches

26. April 2019 – 27. April 2019Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale

10. Mai 2019 – 12. Mai 2019Fortbildungstagung: Büchereien auf die Tagesordnung – praktische Lobbyarbeit

11. Mai 2019Diözese Eichstätt: Diözesantag

17. Mai 2019 – 18. Mai 2019Erzdiözese München und Freising: Diözesankurs

17. Mai 2019 – 18. Mai 2019Diözese Regensburg: Diözesankurs

18. Mai 2019 – 19. Mai 2019Diözese Würzburg: Frühjahrs-Bücherei-Wochenende

24. Mai 2019 – 25. Mai 2019Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale

25. Juni 2019Praxisseminar Preisverdächtig

26. Juni 2019 – 29. Juni 2019KiBüAss-Kurs 2019/2020 – 1. Präsenzphase

28. Juni 2019 – 29. Juni 2019Langes Einkaufswochenende in der Büchereizentrale

19. Juli 2019 – 21. Juli 2019Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: KURS 1

23. Juli 2019 – 25. Juli 2019Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: KURS 2

26. Juli 2019 – 28. Juli 2019Jahreskurse des Sankt Michaelsbund: KURS 3

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