34
Tfngungsherirbt 11 DREW, K. R.; REID, J. T., 1975: J. Agric. Sci., Cambr. 85, 193-220. Fox, D. G;. PRESTON, R. L.; SENFT, B.; JOHNSON, R. R., 1974: J. Anim. Sci. 38, 437-441. INGENBLEEK, Y.; BECKERS, C., 1975: Lancet 2, 845-847. MAFF (Ministry of Agriculture, Fisheries and Food), 1975: Energy allowances and feed- ing systems for ruminants. Tech. Bull. No. 33, London: HMSO. MILLER, D. S.; WISE,A., 1976: Nutr. Metabol. 20, 125-134. POST, T. B., 1965: Aust. J. Agric. Res. 16, 881-891. REID, J. T.; WHITE, 0. D., 1977: In: Proc. Cornell Nutr. Conf. for Feed Manufacturers. Cornell Univ., Ithaca, N. Y., p. 16-27. THOMSON, E. F., 1979: Dr. Techn. Sci. Thesis, Federal Institute of Technology, Zurich (to be submitted). WALKER, J. J.; GARRETT, W. N., 1970: In: Proc. 5th Symposium on Energy Metabolism. Vitznau, Switzerland. Ed.: SCHURCH, A.; WENK, C.: EAAP Publ. No. 13, p. 183-196. WILSON, P. N.; OSBOURN, D. F., 1960: Biol. Rev. 35, 324-363. VAGENAKIS, A. G.; BURGER, A.; PORTNAY, G. I.; RUDOLPH, M.; O’BRIAN, J. T.; AZIZI, F.; ARKY, R. A.; NICOD, P.; INGBAR, S. H.; BRAVERMANN, I.. E., 1975: J. Clin. Endocrinol. Metab. 41, 191-194. VISSER, T. J.; LAMBERTS, S. W.; WILSON, J. H. P.; DOCTER, R.; HENNEMANN, G., 1978: Metabolism 27, 405-409. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. Author’s address: Institute of Animal Producrion, Swiss Federal Institute of Technology, Uni- versitiitstrasse 2, 8092 Zurich/Switzerland. Gesellschaff fur Ernahrungsphysiologie der Haustiere 33. Tagung in Gottingen vorn 26. bis 28. Man 1979 Vorsitz: K. BRONSCH - Berlin 1. MONIKA SCHWARZ und H. HENKEL - Kid Untersuchungen iiber die Verteilung von intravenos injiziertem DDE im Fettgewebe von Masthahnchen und Schweinen als Voraussetzung zur Korperfettbestimmung am lebenden Tier Verfahren der direkten In-vivo-Korperfettbestimmung sind fur die Bearbeitung zahl- reicher Probleme der Tierphysiologie und -ernahrung von Interesse, besonders, weil damit die Veranderung des Fettgehaltes wahrend der Versuchszeit am selben Tier festgestellt werden kann. Der chlorierte Kohlenwasserstoff DDE (1,l-Dichlor-2,2 bis p-chlorphenylathylen) wurde von LUHRS und HENKEL (1975) erstmals als Tracer zur Korperfettbestimmung bei Masthahnchen verwendet. Die von den Autoren beschriebene Methode wurde nun in weiteren Versuchen uberprufi, vor allem sollte eine gleichmaflige Verteilung der Markierungssubstanz im Korperfett der Versuchstiere naher untersucht werden, weil dieses eine wichtige Voraussetzung fur eine genaue Korperfettbestimmung ist. Ent- sprechende Versuche wurden mit Masthahnchen und Schweinen durchgefuhrt. Im Fettgewebe des Geflugels hatre sich das injizierte DDE sehr schnell gleichrniifiig verteilt. Schon nach 24 Stunden war die DDE-Konzentration im Unterhautfett und im Gekrosefett annahernd gleich. Eine gleichmanige Verteilung scheint bei niedriger US. Copyright Clearance Center Code Statement: 2. Tierphysiol., Tiererniihrg. u. Futtermittelkde. 42 (1979), 11-44 0 1979 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 0044-3565 I ASTM-Coden: ZTTFAA 0044-3565/79/4201-0011 $02.50/0

33. Tagung in Göttingen vom 26. bis 28. März 1979

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  • Tfngungsherirbt 11

    DREW, K. R.; REID, J. T., 1975: J. Agric. Sci., Cambr. 85, 193-220. Fox, D. G;. PRESTON, R. L.; SENFT, B.; JOHNSON, R. R., 1974: J. Anim. Sci. 38, 437-441. INGENBLEEK, Y.; BECKERS, C., 1975: Lancet 2, 845-847. MAFF (Ministry of Agriculture, Fisheries and Food), 1975: Energy allowances and feed- ing systems for ruminants. Tech. Bull. No. 33, London: HMSO. MILLER, D. S.; WISE, A., 1976: Nutr. Metabol. 20, 125-134. POST, T. B., 1965: Aust. J. Agric. Res. 16, 881-891. REID, J. T.; WHITE, 0. D., 1977: In: Proc. Cornell Nutr. Conf. for Feed Manufacturers. Cornell Univ., Ithaca, N . Y., p. 16-27. THOMSON, E. F., 1979: Dr. Techn. Sci. Thesis, Federal Institute of Technology, Zurich (to be submitted). WALKER, J. J.; GARRETT, W. N., 1970: In: Proc. 5th Symposium on Energy Metabolism. Vitznau, Switzerland. Ed.: SCHURCH, A.; WENK, C.: EAAP Publ. No. 13, p. 183-196. WILSON, P. N.; OSBOURN, D. F., 1960: Biol. Rev. 35, 324-363. VAGENAKIS, A. G.; BURGER, A.; PORTNAY, G . I.; RUDOLPH, M.; OBRIAN, J. T.; AZIZI, F.; ARKY, R. A.; NICOD, P.; INGBAR, S. H.; BRAVERMANN, I.. E., 1975: J. Clin. Endocrinol. Metab. 41, 191-194. VISSER, T. J.; LAMBERTS, S. W.; WILSON, J. H. P.; DOCTER, R.; HENNEMANN, G., 1978: Metabolism 27, 405-409.

    6. 7. 8. 9.

    10. 11. 12.

    13.

    14.

    15. 16.

    17.

    Authors address: Institute of Animal Producrion, Swiss Federal Institute of Technology, Uni- versitiitstrasse 2, 8092 Zurich/Switzerland.

    Gesellschaff f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    33. Tagung in Gottingen vorn 26. bis 28. M a n 1979

    Vorsitz: K. BRONSCH - Berlin

    1. MONIKA SCHWARZ und H. HENKEL - Kid

    Untersuchungen iiber die Verteilung von int ravenos injiziertem DDE i m Fettgewebe von Masthahnchen u n d Schweinen als Voraussetzung z u r Korperfet tbest immung am

    lebenden Tier

    Verfahren der direkten In-vivo-Korperfettbestimmung sind fu r die Bearbeitung zahl- reicher Probleme de r Tierphysiologie und -ernahrung von Interesse, besonders, weil damit die Veranderung des Fettgehaltes wahrend der Versuchszeit a m selben Tier festgestellt werden kann.

    D e r chlorierte Kohlenwasserstoff DDE (1,l-Dichlor-2,2 bis p-chlorphenylathylen) wurde v o n LUHRS und HENKEL (1975) erstmals als Tracer zu r Korperfettbestimmung bei Masthahnchen verwendet. D ie von den Autoren beschriebene Methode wurde nun in weiteren Versuchen uberprufi, vo r allem sollte eine gleichmaflige Verteilung der Markierungssubstanz im Korperfet t der Versuchstiere naher untersucht werden, weil dieses eine wichtige Voraussetzung fu r eine genaue Korperfettbestimmung ist. Ent- sprechende Versuche wurden mit Masthahnchen und Schweinen durchgefuhrt.

    Im Fettgewebe des Geflugels hatre sich das injizierte DDE sehr schnell gleichrniifiig verteilt. Schon nach 24 Stunden w a r die DDE-Konzentrat ion im Unterhautfet t und im Gekrosefett annahernd gleich. Eine gleichmanige Verteilung scheint bei niedriger

    US. Copyright Clearance Center Code Statement: 2. Tierphysiol., Tiererniihrg. u. Futtermittelkde. 42 (1979), 11-44 0 1979 Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin ISSN 0044-3565 I ASTM-Coden: ZTTFAA

    0044-3565/79/4201-0011 $02.50/0

  • 12 Gesellschafi f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    Dosiercng des DDE (2-3 mg DDE/kg Fett) schneller zu erfolgen, als bei ciiier hohen Dosierung (20-30 mg DDE/kg Fett).

    Untersuchungcn an insgesamt 38 Masthahnchen zeigten, daa zwischen der DDE- Konzentration im Unterhautfett und der im Gekrosefett keine deutlichen Uiiterschiede zu sehen waren. Dies lBi3t auf eine gleichmaaige DDE-Verteilung im Korperfett schliei3en.

    Bei den Versuchen mit Schweinen war dagegen ein Zeitrauni \-oil 20 Tagen erfor- derlich, um eine gleichmai3ige Verteilung des injizicrten D D E im Nacken-, Schinken-, Bauch- und Flomenfett feststellen zu konnen. Drei bzm. zehn Tage nach der D D E - Injektion war noch keine zufriedenstellende Obereinstimmung vorhanden.

    In einem weiteren Versuch mit vier ausgewachsenen Hybridkastraten, die voni 84.-120. Tag nach der DDE-Applikation auf Erhaltung gefuttert wurden, konnte zwischen der durch Biopsie am 84. Tag entnonimencn Nackenfcttprobe und den Nacken- und Schinkenfettproben zi:ni Schlachtzeitpunkt kein Unterschied in dcr DDE-Konzentration festgestellt werden. Die DDE-Gehalte im Bauch- und Flomen- fett lagen dagegen etwas niedriger.

    Die Verteilung des D D E und ein nioglicher Abbau ini Fettgewebe dcs Schweins scheint davon abhiingig zu sein, ob auf Leistung odcr Erhaltung gefuttert wird.

    2. K. ROHR, M. BRANDT, P. LEUZIEN - Braunschwcig und G. ASSMUS - Hannover

    Verwendung einer Thermoplast-T-Kaniile mit Wehseleinsatzen zur alternativen Bestimmung der Flufirate am Duodenum durch Totalsammlung

    bzw. Stichprobenentnahme

    I n Anlehnung an eine von IVAN (1974, 1976) fur Schweine bzw. Schafe entwickelte Konstruktion wurden Thermoplast-T-Kanuleti hergestellt, die i n das proximale Duodenum zweier Kiihe eingesetzt wurden. Der im Darni befindliclie Teil der Kanule hatte bei einer Lange von 130 mm einen inneren Durchmesser von 30 mni; das aus- tretende Rohr wies eine Offnung von 30 nim X 60 mm auf. Durch Verwendung ent- sprechender Einschube konnte wahlweise eine Totalsanimlung des Chyinus oder eine Stichprobenentnahme vorgenommen werden. Bei einem Tier murde - nach voraus- gegangenem Training - mi taglichen Wechscl der Probennahmetechniken der Duo- denalflui3 uber einen Zeitrauin von sechs Tagen bestininit. Als Marker verwendetcii wir Chromoxid (in Weizenniehl verbacken). Die Trockenmasse dcr Ration bestand zu 33 O / o aus Maissilage, zu 17 O / o aus Heu und zu 51 o / o aus Kraftfutter. Die Auf- nahme an Trockenmasse, organischer Substanz und Stickstoff belief sich auf 10,O kg; 9,18 kg und 254 g. Die am Duodenum nach den verschiedenen Techniken gefutidenen Mengen sind nachfolgend aufgefuhrt:

    Entnahmetechnik

    a m Duodenum gefundcne Mcirgc ( re la t ive Wcr te in Klammern)

    TroBonmasse I org. Substanz I Sridirtoff ( k d (ks) (E)

    Totalsammlung (ohnc Korrektur) . . . . . . 6,03 (100) 4,73 (100) 267 (100) Totalsammlung (auf Cr,O, korrigiert) . . . 6,30 (104) 4,93 (104) 279 (104) Stichprobenentnahme ':.

    (Flufi aus Cr,O, crrechnet) . . . . . . . . . . 6,21 (103) 4,86 (103) 269 (101) ':. in einem Interval1 von jewcils zwei Stunden

  • Tagungsbericht 1 3

    Es sind weitere Versuche fur den Vergleich der Entnahmetechniken vorgesehcn.

    3 . W. DROCHNER - Hannover

    Zur Trockensubstanz- und Wasserpassage im Magen-Diinndarm-Bereich wachsender Schweine in Abhzngigkeit vom Rohfasergehalt der Nahrung

    In einer Versuchsreihe mit 15 Gottinger Miniaturschweinen, die mit Umlcitungs- kaniileii am Ende des Ileums versehen waren, wurde der Einflufl von strukturierten Futterbestandteilen auf den Trockensubstanz- und Wassertransport im Magen-Diinn- darmbereich unrersucht. Gepriifl wurde neben einer rohfaserarmen Kontrollration (A) eine lignin- und zellulosereiche (Z), eine zellulosereiche (R) sowie eine pektin- reiche (P). Die Hohe der Zulagen betrug jeweils 5 O/o. Die stiindliche Anflutung von Digesta am Ende des Ileums wurde bei definierter Futter- und Wassergabe gemessen. Folgende Ergebnisse wurden erzielt :

    1. Steigert man die peroral verabreichte Wassermenge um 50 O / o (von 60 ml pro kg Lebendmasse auf 90 ml), so steigt der Wassergehalt im Ileumchymus nur gering- gradig an (Trockensubstanzruckgang weniger als 1,7 o/o).

    2 . Die durchschnittlichen Trockensubstanzgehalte des Ileuminhaltes lagen zwischcn 9 und 13 O / O , hohere und niedrigere Werte wurden nur selten gemessen. Die Zulagc von 5 O/O der Gesamtration eines ligninreichen Holzfaserstoffes fuhrte zu e i c r signifi- kanten Erhohung des Wassergehaltes im Ileuminhalt.

    3. Die tageszeitabhangigen (Futterungszeitpunkt) Flufimaxima am Ilecineiide lie- gen be1 rohfaserarmen Diaten zeitlich friiher als bei rohfaserreicheren. Das Flufi- maximum ist ausgepragter.

    4. Neben hohen Wassermengen erreichen das Colon auch betrachtliche Natrium- mengei;, die stets hoher sind als die perorale Zufuhr (bei physiologischen Mengen- gaben). Die hohe Wasserabsorptionskapazitat ist also gekoppelt mit einer hohen Natriumabsorption. Die intracaecale Infusion von 150 ml Wasser pro kg Korper- gcwicht innerhalb von acht Stunden fiihrte noch zu keincrlei meflbarcn Veranderun- gen dcr Kottrockensubstanz.

    5. Die Bedingungen fiir reproduzierbare Messungen des Wassertransportes am Ileumende werden dargestellt.

    4. W. DROCHNER - Hannovcr

    Gehalte a n fliichtigen Fettsauren in den faecalen Ausscheidungen wachsender Schweine und deren Beeinflussung durch Diatzusammensetzung

    Ini Rahmen der Untersuchungen zur Inkongruenz von Mast- und Verdauungsver- suclien bei wachsenden Schweinen wurden fur jede Versuchsvariante je 20 Kotprobeii auf die Menge und Zusammensetzung fliichtiger Fettsauren untersucht. Nach Zulage von 15 O / o Weizenfuttermehl (WF) zu einer rohfaserarmen Kontrollration (A) sank der Essigsaureanteil von 50 auf 44 Mol o/o (p = 0,Ol). Wurde zu der Grundration A ein Anteil an Trockenschnitzeln (Tr ) von 15 O / o zugelegt, dann erhohte sich der Anteil an Essigsaure im Kot auf 54 Mol O / o (p = 0,l). I n gleicher Hohe lag der Anteil an Essigsaure nach Zulage von 15 O / O Weizeiikleie (WK), Haferfeinschrot (Hf) und von 5 O / O Luzernegrunmehl (LUZ). Der Propionsauregehalt erfuhr durch die unter- schiedliche Futterzusammensetzung nur geringfugige Veranderungen (20 bis 22 Mol O/o der Gesarntfettsauren).

  • 14 Gcsellschaf? f u r Ernuhrungsphysiologie d e r Haustiere

    Der Buttersauregehalt im Frischkot lag zwischen 13 und 18 Mol O/O der gesamten Fettsauren. Regressionsanalysen zum Kottrockensubstanzgehalt ergaben eine negative Beziehung zwischen dem Gehalt an Buttersaure im Kot und den Trockensubstanz- gehalten, wenn der Buttersaureanteil selbst uber 15 O / o lag.

    Die insgesamt mit der Methode des inneren Standards bestimmten Konzentrationen fliichtiger Fettsauren lagen zwischen 8,7 mMol pro 100 g Frischkot (Variante H f ) und 19,98 m Mol (Variante Tr).

    Die energetischen Verluste durch die faecale Ausscheidung fluchtiger Fettsauren werden kalkuliert und in Relation zur Energieaufnahme gesetzt.

    5. H. VOCT, S. MATTHES und S. HARNISCH - Celle

    Der Einsatz von Propionsaure (LUPROSIL) und AVOTAN-Avoparcin im Alleinfutter fur Masthuhnerkuken (Broiler)

    In fruheren Broilerversuchen wurde die Futterverwertung durch einen Zusatz von bis zu 8 O/o Fumarsaure signifikant urn 1,3 bis 7,3 O / O verbessert; in einem der Versuche bestand eine kurvenlineare Abhangigkeit zwischen Futterverwertung und Fumar- saurezusatz. Die quantitative Keirnbestimrnung im Dunn- und Blinddarni .ergab bei Fumarsaurezusatz zum Futter in der Tendenz eine Verminderung der durchschnitt- lichen Gesamtkeimzahlen auf Kosten der Enterokokken und der anaeroben Sporen- bildner, besonders im Dunndarmbereich.

    Im Herbst 1978 wurde ein weiterer Broilerversuch zweifaktoriell mit 0-0,5-1- 2 O / o Propionsaure (LUPROSIL) und 0-10 ppni AVOTAN-Avoparcin im Futter durchgefuhrt. Der Propionsaurezusatz hatte einen kurvenlinearen EinfluR auf den Sauregrad des Futters. In den Gruppen ohne Antibioticuni bestand zwischen Futter- verwertung (y = g Futter je g Zunahme) und Propionsaurezusatz (x in O / O ) folgende Iineare ( p 0,001) Abhangigkeit:

    y = 1,961 5 - 0,0629 x In der Gruppe mit 2 O/O Propionsaure im Futter betrug die Verbesserung der Fut-

    terverwertung 7 O / o . In vitro hemmte Propionsaure das Wachstum aller untersuchten Darmkeime bis

    zu einer Verdunnung 1 : 1000. Propionsaure hatte keinen gesicherten Einflufl auf die Gewichtsentwicklung und in diesem Versuch keinen Einflua auf die Darmflora.

    10 ppm AVOTAN-Avoparcin verbesserten das Endgewicht um 3,s O / o , die Futter- verwertung um 8 , l O / O und verminderten die Keimzahlen im Dunndarm um 1-2 Zehnerpotenzen. Der Propionsaure- und der AVOTAN-Avoparcin-Einflufl auf die Futterverwertung waren nicht additiv.

    6 . C. WENK - Zurich

    Kaffee-Extraktionsruckstande als Futtermittel

    Bei der industriellen Herstellung von loslichem Kaffee fallen groRe Mengen Extrak- tionsruckstande (Kaff eefuttermehl, KFM) an, die auf Grund ihrer Nahrstoff zusani- mensetzung (Tabelle 1) vor allem als Futtermittel fur Wiederkauer in Frage komnien, aber auch bei Schweinen eingesetzt werden.

    Im K F M fallt der hohe Gehalt an Rohfaser und an Soxhlet-Fett (Rohfett) auf. Der Gehalt an N-freien Extraktstoffen ist entsprechend niedrig. Aus dem hohen Fettgehalt kann auf einen hohen Gehalt an verwertbarer Energie geschlossen werden.

  • Tagungsbericbt

    Verd.uungskoeffiziciir~,, Variante

    15

    Energie Protein

    l I 2 l 3 I h 2 1

    Tabelle 1 Mittlerer Gehalt von Kaffeefuttermehl

    (in der Trodrensubstanz)

    Organische Substanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rohprotein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Soxhlet-Fett ........................ N-freie Extraktstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . .

    g/kg 980-990 g/kg 110-140 g l k g 200-240 glkg 150-200

    Dagegen kann vom Rohfasergehalt des Produktes eine negative Beeinflussung der Verdaulichkeit der Gesamtration abgeleitet werden. Der Rohproteingehalt ist etwa gleich hoch wie jener von Getreide. Wegen des Rostprozesses durfte jedoch das Protein stark denaturiert sein. I n der Rohfaserfraktion des von uns verwendeten KFM konnten rund 60 O/o des Rohproteins gefunden werden.

    Ein Teil des Rohproteins wurde somit bei der Weender-Analyse in zwei Frak- tionen erfaflt, so dag die Fraktion der N-freien Extraktstoffe, die als Differenz berechnet werden, deutlich unterschatzt wurden.

    Der Ersatz des Grundfutters (Variante I ) durch 5 oder 10/o K F M (Varianten 2 und 3) bewirkte eine fast lineare hochsignifikante Abnahme ( p 0,001) der Verdauungs- koeffizienten der Energie (VE[E]) urn 4,5 resp. 3,6 und derjenigen des Rohproteins (VK[RP]) um 4,6 und 2,9. Diese Abnahme der Verdaulichkeit mit zunehmendem KFM-Anted lafit sich mit folgenden aus den Mittelwerten berechneten linearen Re- gressionen beschreiben :

    VK (E) = 86,6 - 0,81 . KFM r = 0,996 VK (RP) = 82,3 - 0,75 . K F M r = 0,983 KFM = Kaffeefuttermehl in der Ration ( V o )

  • 16 G e s e l l s c h a ~ f u r Ernnhrungsphysiologie der Ha:istiere

    -4uf Grund dieser Regressionen kann durch Extrapolation der Gehalt an verdaul icher Energie auf 1 M J / k g und an verdaul ichem R o h p r o t e i n auf 6 g/kg geschatzt werden. Diese Werte sind sehr niedrig, so dafl KFM kauni als nahrstoff liefernde Koniponente einer Schweinernastration betrachtet werden kann. Der niedrige Gehalt an verdau- lichem Rohprotein kann durch Veranderungen beim Rostprozei3 erklart werden. Der tiefe Gehalt an verdaulicher Energie, der trotz des hohen Brennwertes von 23,l MJ/kg (KFM enthalt iiber 20 O / o Soxhlet-Fett) beobachtet wurde, niufl mit dem hohen Rohfasergehalt in Zusammenhang gebracht werden.

    Zur Oberpriifung der Ergebnisse, die in den Laborversuchen unter hygicnisch guten Bedingungen gefunden worden sind, war von Interesse, ob in der Praxis der gleiche Einflufl einer KFM-Zulage zum Mastfutter auf die Verdaulichkeit der Encrgie und des Rohproteins festzustellen sei.

    Deshalb wurde an zwei Gruppen von sieben resp. acht Schweinen in eineni Fiittc- rungsversuch zwei Mischungen verabreicht, wobei in der Versuchsmischung 5 O i a Gerste der Kontrollrnixhung durch 5 O/O KFM ersetzt worden waren. Die Verdaulich- keit der Energie und des Rohproteins wurde a n drei aufeinanderfolgenden Tagen auf Grund von spontan abgesetzten Kotproben niit der Indikatormethode bestinimt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.

    Tnbelle 3 Verdaulichkeit der Energie und des Rohproteins von zwei Futtermisdlungen, in denen 5 O/o

    Gerste (Gruppe 1 ) durch 5 O/o KFM (Gruppe 2) ersetzt waren

    I Verdauungskoeifizientcii I Energie 1 Rohprotcin I

    I Gruppe I I M i d (n = 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79,8 76,l 78,9 75,O I Die in1 ersten Versuch bei Verfutterung von KFM festgestellte Verdauungsdeprcs-

    sion wurde somir auch unter Bedingungen der Praxis bestatigt. Wegen des niedrigen Gehaltes an verdaulicher Energie und an verdaulichem Roh-

    protein sowie wegen des hohen Rohfasergehaltes durfte sich KFM fur Schweine nur in kleinen Dosierungen eignen (< 5 O / o ) . D a aber der Futterverzehr erst bei hoheren Gaben deutlich zuriickgeht, kann die verzehrshemmende Wirkung des K F M zur Regulation der Energieaufnahme bei ad libitum-Futterung kaum ausgenutzt werden. In unserem Versuch konnte nicht abgeklart werden, ob K F M wegen des Gehaltes an speziellen Inhaltsstoffen wie z. B. Coffein oder Chlorogensaure eine stimulierende Wirkung auf den Stoffwechsel des Schweines ausiibt.

    Versuche mit Schafen (vorl i iuj ige Ergebnisse)

    In einer Reihe von Vorversuchen wurde vorerst der Einflufl der Rationzusamrnen- setzung auf den KFM-Verzehr beim Schaf untersucht. Selbst bei ausgepragter Nahr- stoff -Unterversorgung nahmen Versuchstiere kein K F M in reiner, nicht mit anderen Komponenten vermischter Form auf. Erst nach der Zumischung des K F M bis maxi- mal 35 "/o zu einern Beifutter mit 5 O / o Melasse wurden tfglich Mengen von gegen 500 g Futter verzehrt. .

    In einem ersten Verdauungsversuch mit vier Hammeln wurde die Verdaulichkeit der organischen Substanz (0s ) und des Rohproteins (RP) einer Ration von 600 g

  • Tagungsbericht 17

    H e u und 300 g Versuchsfucter mit 35 o / o K F M neben Getreide, Maisstarke, Raps- schrot und Melasse im Vergleich zu 900 g Heu allein untersucht. I n einem zweiten Verdauungsversuch niit funf Hammeln wurde ebenfalls die Verdaulichkeit der orga- nischen Substanz und des Rohproteins von zwei Rationen, bestehend aus 400 g Heu und 300 g Versuchsfutter bestimmt. Zum Futter von Variante 1 aus Getreide, Mais- starke und Melasse, wurden in Variante 2 150 g K F M zugelegt. Die Verdaulichkeit der organischen Substanz und des Rohproteins der Gesamtrationen beider Versuche ist in Tabelle 4 angegeben.

    Tabelle 4 Verdaulichkeit der organischen Substanz und des Rohproteins von Rationen mit Kaffee-

    futtermehl beim Schaf

    HeuiVersuchrfurrer I i l l a l l e i n ?i::feer; ohne KFM I mit KFM I

    Verdauungskoeffizienc organische Substanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 70 75 67 Rohprotein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 59 60 38

    Die Zulage von 17 und 21 O/O K F M zum Futter bewirkte in beiden Versuchen eine deutliche Herabsetzung der Verdaulichkeit des Rohproteins und im zweiten Versuch auch der organischen Substanz. I m ersten Versuch, in dem Heu mit einer Futtermischung, die nur 35 O/O KFM enthielt, verglichen wurde, t ra t keine Wirkung yon KFM auf die Verdaulichkeit der organischen Substanz der Ration auf, wahrend die Proteinverdaulichkeit herabgesetzt war. Im zweiten Versuch war die Verdaulich- keit der organischen Substanz und des Proteins deutlich herabgesetzt. Insgesamt weisen diese Versuche auf einen Futterwert von K F M fur den Wiederkauer hin, der besonders bezuglich des verdaulichen Proteins sehr niedrig ist. Die Ergebnisse deuten sogar auf eine Verschlechterung der Proteinwirkung der iibrigen Ration bei der von uns gewahlten Zulage von etwa 20 O/O K F M hin.

    Vorsitz: K. D. GUNTHER - Gottingen

    7. H. GREIFE und S . MOLNAR - Gortingen

    i4C-Tracerstudien z u m Nukleinsiiurestoffwechsel der Ratte

    Ober uniform 14C-markierte Nukleinsauren oral a n Ratten verabreichte 14C-Aktivitat verblieb 24 Stunden nach der Applikation zu 20 O / o im Tierkorper, wahrend spezifisch (S-W)-markierte Purine und (2-'"C)-markierte Pyrimidine (Basen, Nukleoside und Nukleotide) zumeist unter 5 o /o retiniert wurden.

    Durch Applikation (oral und i. v.) der (2-"C)-markierten Pyrimidinnukleoside Uridin, Cycidin und Thymidin sowie von (U-l4C)-Ribose sollte untersucht werden, ob diese Verbindungen einen nennenswerten Anteil a n der 14C-Retention aus (U-14C)- Nukleinsauren gehabt haben konnen oder ob diese weitgehend auf eine Ausnutzung von Abbauprodukten aus dem enteralen und intermediaren Stoff wechsel der Purine und Pyrimidine zuruckgefuhrt werden mui3. I m Hinblick auf die hohe Pyrimidin- aufnahme bei Verfutterung yon mikrobiellen Proteinen wurde am Beispiel des

  • 18' Gesellschnff f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    Uridins der Einflufi der verabreichten Substanzmenge auf die quantitative Bedeutung der Ausscheidungswege Atemluft, H a r n und Kot sowie die Ausnutzung Lei der Korpernukleotidsynthese untersucht.

    Die ~4CO~-Aktivitatsausscheidung wurde, soweit mefibar, niit Hilfe eines Methan- durchflufizahlers uber 24 Stunden kontinuierlich verfolgt. Aus den '4COi-Verlaufs- kurven konnte die Geschwindigkeit des enzymatischen Abbaus der einzelnen Substan- Zen abgelesen werden. Die Hauptaktivitatsausscheidung niit der Atemlufi erfolgte innerhalb der ersten zwei Stunden nach Verabreichung der Tracer, wobei die orale Applikation im Vergleich zur i. v. Injektion zu einer langsameren Freisetzung von '~CO., fuhrte. Mit steigenden Uridingaben wurde eine zunehniende Verzogerung des Abbaus dieses Pyrimidinnukleosids erreicht.

    Die geringe W-Aktivitatsabgabe uber den Kot nach oraler Applikation verdeut- licht eine hohe Absorptionsrate der aus den Nahrungsnukleinsauren freigesetzten Pyrimidinnukleoside (im Mittel 96,5 O / o ) sowie von Ribose (96,4 O / o ) .

    Intermediar uberwiegen die katabolen Stoffwechselwege. Die aus (2-14C)-Uridin absorbierte 14C-Aktivitat wurde zu etwa 95 O / o mit Atemlufi und H a r n ausgeschieden, fur Thymidin und Cytidin betrugen die entsprechenden Werte 90 O / O und 80 O / O . Nach i.v. Injektion ergab sich fur Uridin eine fhnliche Ausscheidungsrate wie nach oraler Applikation, wahrend i.v. injiziertes Thyniidin zu 30 O / o und Cytidin zu 70 O/O in Korpernukleinsauren retiniert wurde. Die Retention des Radiokohlenstoff s aus dem Tracer (U-14C)-Ribose betrug sowohl nach i.v. als auch nach oraler Applikation mehr als 15 O / o . Nahrungsnukleinsauren konnen demnach von der Ratte durch eine Verwendung von Cytidin bei der Korpernukleotidsynthese und durch die Retention des Kohlenstoff s der Ribose nennenswert anabol genutzt werden.

    Eine mit der verabreichten Uridinmenge sinkende 14COi-Aktivitiitsabgabe wurde durch eine vermehrte renale 14C-Ausscheidung ausgeglichen. D a 14C aus der 2-C- Position der Pyrimidine nur als I4COz freigesetzt wird, kann die mit dem H a r n ausgeschiedene '4C-Aktivitat auf unverandert exkretiertes Uridin und Uracil bzw. auf Abbaustufen bis zum p-Ureidopropionat entfallen. Bei Aufnahnie hoher Uridin- mengen aus mikrobiellen Nukleinsauren verringert sich also die Mogiichkeit einer Nutzung von enzymatischen Abbauprodukten zu Synthesezwecken.

    8. H. MOHME, W. HELMS, R. GOBKKE und K. D. GUNTHEK - Gottingen

    EinfluS der Rohprotein- und Aminosaurenversorgung in der Laktation auf einige Versorgungskriterien bei Sauen und Ferkeln

    In insgesamt 30 Bilarizperioden wurden an Sauen, die sich in der 1.-3. Laktation befanden, vier im Protein- und Lysingehalt unterschiedliche Futterrationen in ihrer Wirkung auf die Korpergewichtsentwiclung der Sauen und der Ferkel geprufi. Die Tabelle 1 zeigt die unterschiedliche Lysinkonzentration im Futterprotein und gibt Aufschlufi uber Anzahl, durchschnittliches Korpergewicht der Sauen sowie deren durchschnittliche Ferkelzahl.

    In der Versorgung mit Futterenergie wurden die Sauen leistungsabhangig gleich behandelt. Eine sechstagige Bilanzperiode wurde jeweils so durchgefuhrt, dafi sie den 21. Lebenstag der Ferkel einschlofi.

    Die Tabelle 2 zeigt den Gewichtsverlust der Sauen, deren N-Bilanz, die tagliche Zunahme der Ferkel sowie deren 21-Tage-Gewicht in Abhangigkeit von der Be- handlung.

  • Tagungsbericht 19

    Futter I N-Niveau

    niedrig I hoch Futter 11 I

    Tabelle 1

    Futter I V

    Futter IV Furter I l l

    4,3 g Lysin/l6 g N 7,5 5,5 @ Korpergcwichr (kg) . . . . l 7 2 f 15 176221 1 6 9 f 1 3 1 8 2 f 2 3 @ Fcrkclzahl . . . . . . . . . . . 8 f 2 , 2 9 , 8 f 1,7 8,3 f 2,5 9,2 f 1,8 Sauen 9 8 8 5

    l l Furter I N-Niveau II ied r i g 1 ho& . . . . . . . . . .

    . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    Tabelle 2

    Futter I 1 I Futter 1V 1 1 Futter I N-Niveau niedrig 1 ho& Gewichtsverlust

    N-Bilanz (g/d) . . . . . . . . . . -6,3f5,7 -2,2210,4 -3,227,7 -7,Of6,6 tsgl. Zunahme

    21-Tagc-Gcwicht (g) . . . . . 5444 f 679 5361 k 558 5593 2 401 4650 f 2 1 0

    dcr Sauen (g/d) ........ 971 2 380 720 f 396 869 f 545 167 f 527

    der Ferkel (g/d) . . . . . . . 2262 42 220 f 27 227 f 32 162 f 22

    Die Leistungen wurden erhalten bei einer taglichen Versorgung der Sauen mit Rohprotein, verdaulichem Rohprotein und Lysin (einschliefllich zur Erhaltung) wie sie die Tabelle 3 angibt:

    Tabelle 3

    g RP/Ferkel . . . . . . . . . . . . 71 f 6 8 8 2 1 1 1 1 4 f 1 9 9 9 f 1 4

    g Lysin/Ferkel .......... 5,3 k 0,5 6,7 f 0,9 6 ,2 f 1,3 4 ,2 f0 ,5 g verd. RP/Fcrkel . . . . . . . 6 4 f 5 7 8 f 1 0 8 6 k 1 4 7 7 k 1 1

    Die Ergebnisse zeigen, dafl wesentliche Unterschiede in der Korperentwidtlung der Sauen durch die unterschiedlichen Behandlungen nicht hervorgerufen wurden.

    Fur das Ferkelwachstum war es gleich, ob eine Sau mit 10 Ferkeln durchschnittlich etwa 700 g oder 1100 g Rohprotein erhalten hat, wenn darin 50-60 g Lysin ent- halten waren.

    9. A. CHWALIBOG and G. THORBEK - Copenhagen

    Protein and energy metabolism in broilers kept a t different temperatures

    34 White Leghorn females where divided in two groups of 17 chickens. Each group was kept in the respiration chamber with the floor of 1.45 m2 where they were able to move freely. One group was kept at a constant temperature of 2 8 O C decreased

  • 20 Gesellscbafl f u r Ernahrungspbysiologie der Hausticre

    continuously with 0 .5O C daily in 18 days and than with l o C for following 7 days by which the temperature of 12OC was kept constant. All chickens were fed ad libitum with a commercial feed compound containing 3885 kcal gross energy (GE) and 196 g crude protein per kg. Each group was measured continuously in 6 balance periods, consisting of 4 days of collection and 2 days of respiration measurements.

    Table I Energy metabolism in broilers kept at different temperatures.

    Mean of 17 chickens in each group

    I I1 111 I V

    28.0 181 28.0 240 28.0 309 28.0 345

    Retained Energy M E H E (CN)

    I kcal I , , I Olnof I ? 140 72 40 30 37 68 37 192 105 44 39 48 87 36 244 129 42 47 69 115 37 269 154 45 43 73 115 33

    V 28.0 388 301 160 42 49 91 141 36 V I 28.0 398 315 178 45 44 93 137 34 I 25.5-23.5 180 138 82 46 29 27 56 31 I1 22.0-20.0 263 204 130 50 38 36 74 28 111 18.0-14.0 330 260 164 50 41 55 96 29 IV 12.0 425 326 214 51 55 57 112 26 V 12.0 457 340 228 49 41 71 112 25 V I 12.0 487 362 246 50 39 77 116 24

    1. I n the first period by an age of 15 days the mean live weight for all chickens was 260 g. I n the last period by an age of 50 days the live weight of chickens kept a t constant temperature of 28O C was 1433 g, while the live weight of chickens kept a t decreasing temp. from 28O C to 12O C was 1372 g.

    2. Daily feed intake was about 120/0 lower for chickens kept a t constant temp. compared with chickens kept a t a decreasing temp. thereby the conversion was 2.37 and 2.87, respectively.

    3. Retained nitrogen in relation to digested nitrogen was about 120/0 higher for chickens kept a t high temp. than for those on low temperature.

    4. Total energy gain was 36Q/0 of gross energy for chickens kept a t 28O C decreas- ing to 27 O / o for the group on low temp., with a corresponding heat production of 43 o / o and 49 O / o .

    5. It is remarkably, that protein gain was of the same magnitude for both groups (41 kcal/animal), while the fat retention, in all periods, was lower in the group kept on low temperature.

    Vorsitz: M. KIRCHGESSNER - Weihenstephan

    10. A. J. H. VAN Es - Lelystad

    The new system of energetic feed evaluation for dairy cows in use in the Netherlands

    Until 1977 the starch equivalent system of feed evaluation for dairy cows was in use in the Netherlands. It was introduced in the Thirties. Mainly due to the fact that

  • Tagtrngsberichc 21

    this system had the digestible nutrients of the feedstuffs as its base practical animal feeding benefitted considerably from it. Moreover, the system was backed up with feeding trials to derive the requirements. Nevertheless already from the start questions arose: 1. Should a feeding value based on fattening steers be used for dairy cows; 2. Were KELLNERS starch equivalent values for roughages and industrial by- products correct - he performed few trials with such feeds, none with some of these (e. g. grass silage) -; 3. Should not the depression of digestibility a t the high feeding levels of high yielding cows be taken into account in the feed evaluation system; 4. Was it true that the first kg of milk required the same amount of starch equivalent as e. g. the thirtiest?

    To answer these questions already before 1940 attempts were made to establish facilities for performing energy balance trials with cattle. It lasted till 1956 before such facilities were available. After some 20 years of experimentation with dairy cows and exchange of views with other research workers, especially in Beltsville and Rostock, a new energy system was derived. It was worked out in detail in close cooperation with my colleagues VAN DER HONING and STEG.

    Use was made of nearly all results of balance trials with lactating cows known so far in the world, moreover the derived system was checked on a number of feeding trials with lactating cows. It was found to predict the feeding value of feeds better than did systems based on starch equivalent, TDN or ME. Its introduction in practice was preceeded by a period of about two years. In this period first discussions were held in small groups with representatives of research, advisory, feed industry and teaching. A few minor changes were made after which the new system was accepted and made known widely in meetings and publications.

    By now it has been fully accepted in practical animal feeding. In the new system feed evaluation starts with the content of digestible nutrients as

    found in sheep fed a t about their maintenance feeding level with rations containing a t least 20 O/O long roughage. From these data the content of metabolizable energy (ME) is computed with an equation derived from results of both old and new experiments. Next this ME value was slightly corrected for digestibility depression so that it applied to the feeding level of cows producing 15 kg of milk per day, the average milk production level in my country. From the balance trials it was found that on average 117 W3I4 kcal ME were needed for the maintenance of such a cow in a tie-stall while 6 O o / o of the ME present above maintenance was converted in milk and tissue energy. However, at a higher ME content of feeds slightly less ME was needed, a t a lower ME content slightly more. Although the influence was small it was considered of sufficient size to account for it in the feeding value and to work with net energy rather than ME. Its inclusion also increased the flexibility of the system with regard to possible changes in the future. The influence was nearly equal for maintenance and for lactation metabolism which allowed to use the same unit of feeding value for both parts of total metabolism, i. e. maintenance net energy and milk net energy could be expressed in each other regardless of ration type and production level. As the unit of feeding value, the VEM (Voeder Eenheid Melk), the quantity of milk energy (1.650 kcal) was chosen which one g of barley would about produce when fed in a balanced ration to a cow producing 15 kg of milk. It was considered that this way of expressing made it easier for the farmer to compare values of various feeds, as he is well familiar with the value of barley, furthermore so it was not necessary to make a choice between calories and Joules. Finally requirements were tabulated, expressed in VEM, for maintenance and milk production; in doing so the slight influence of feeding level on ME content was taken into account. For forages and a few concentrates simplified equations were worked out to derive their VEM value from composition rather than from content of digestible nutrients. A detailed

  • 22 Gesellschafl f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    description of the system has been given in Livestock Production Science 5 (1978) 331 -345.

    11. J. ROBELIN - Theix

    Variation of body and body gain composition of young cattle with liveweight, energy supply, breed and sex

    The requirements of cattle for growth are related to the growth rate and the coni- position of body weight gain. We have analysed the variations of body composition according to weight, energy supply and other factors such as breed and sex. This analysis was done with our own results jointed to that of the bibliography.

    The variation of body composition with body weight was analysed on three types of animals differing in their early maturity: Angus or Hereford steers (n=83; MOULTON, TROWBRIDGE et HAIGH, 1922; JESSE et al., 1976; FOOT et TULLOH, 1977); Friesian t ype bulls (n=214; HOLZSCHUH, 1966; PFAU, 1969; OSINSKA et ZIOLECKA, 1972; SCHULZ, OSLAGE et DAENICKE, 1974; NEESSE et KIRCHGESSNER, 1975; JENTSCH et SCHIEMANN, 1976; ROBELIN et GEAY, 1978) and Charolais or Limousins bulls (ROBELIN et GEAY, 1978; and unpublished).

    The chemical body components can be divided into two different parts: lipids and lean Body Mass (proteins+water+ashes). The weights of proteins (fig. 1) and water are very closely related to thc lean body mass (LBM), independently of the breed or the sex of animals:

    Proteins = 0.1531 LBM1.O"' R C V = 4.1 O / o Water = 0.7805 LBMoJV2 R C V = 2.8 O/o

    Thus, when the daily retention of lipids (1) is known, the daily retention of proteins (p) could be estimated by the relationship:

    p = 0.162 (Empty body weight gain - 1) LBMOJO' In opposition to the weight of proteins or water, the wcight of body lipids varies

    widely (fig. 1). I t increases in growing animals with the Empty Body Weight (EBW) raised to the power 1.51 in Charolais or Limousins bulls, 1.65 in Friesian type cattle and 1.71 Angus steers. This is due to an evolution with body weight of the com- position of Empty Body Weight Gain (EBWG). Between 300 and 500 kg EBW, the lipid content of EBWG increases from 14 to 18 o/o in Charolais and Limousins bulls, 21 to 30 O / o in Friesian type bulls and 36 to 51 "/o in Angus steers. Similar results are observed for the calorific value of EBWG. In the same EBW range (300-500 kg) it increases from 2.36 to 2.68 Mcal/kg gain in Charolais or Limousins bulls, 2.93 to 3.42 Mcal/kg gain in Friesian type bulls and 4.12 to 5.08 Mcal/kg gain in Angus steers.

    These results have been obtained with nearly ad libitum fed growing animals. However, it is well known that when the energy supply is decreased, the growth rate of animals and the fatness of their carcass a t slaughter are decreased. The relationship between the daily lipids, proteins and energy deposition and the daily empty body weight gain has been analysed in growing Friesian bulls, Charolais x Salers bulls and heifers. The variations of empty body weight gain within each type of animals, was obtained by the way of variations in energy supply. When the growth rate was decreased (or increased) by 1OQ/o by the way of energy supply, the daily lipids deposition was decreased (or increased) by 18 o/o and the daily energy retention was decreased (or increased) by 14 O / o . In the same time, the daily protein retention was decreased (or increased) by 8 o/o only. These values near to that of the biblio- graphy, show that the relative variation of composition of body weight gain with

  • Tagungsbericbt 23

    growth rate is similar in various types of cattle, independently of their early maturity. However, for the same growth rate change (1.0 to 1.2 kg/day for example), the absolute increase in energy retention is greater in early maturing cattle such as

    100- - m Y

    L cn

    - 50- .- $ 4 20- .- P A .-

    10-

    Friesian bulls (2.92 to 3.77 Mcal/day) than in later maturing cattle such as Charolais Salers bulls (2.70 to 3.49 McaVday).

    Finally, from this analysis, several models can be proposed for the estimation of protein and energy deposition according to body weight, growth rate, breed and sex. These kinds of models could be used for the derivation of allowances for growing animals.

    12. Y. GEAY - Theix

    N e t energy allowances of growing and fattening cattle

    Different feeding trials carried o u t in France have shown that the growth rate, the calorific value of gain and the feed efficiency differ with the sex, the physiological age, the genotype and the previous daily gain of the animal. Thus, new energy allowances of growing and fattening cattle have been proposed which are related not only to the weight and the daily gain but also to the characteristics of the animals (cf. Alimentation des Ruminants, Ed. I.N.R.A. Publications).

    In the new system proposed in France, the net energy content of a feedstuff for both maintenance and meat production is the product of its M.E. content multiplied by the efficiency kmf, depending on the animal production level (APL).

    As the APL varies as a function of the type of animal, only two groups of cattle have been distinguished: the fast-growing and fattening, and the slow-growing animals:

  • 24 Gesellschaft f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    Live weight (ks)

    a. Among the fast-growing cattle (APL=1.5) males and females, whose daily gain is higher than 0.750 kg/d, the differences between the breeds of young bulls or between the systems of production of steers and heifers in feed efficiency and in body composition were taken into account. Thus, the energy allowances for 3 classes of young bulls breeds, 3 classes of slaughter-age steers, and 2 classes of slaughter-age heifers were determined. These allowances and the energy value of feedstuffs with which they are fed, have been expressed in terms of meat feed units (Unitks Fourraghres Viande: UFV). One UFV stands for the N E value for maintenance and meat production of 1 kg standard barley: 1.855 Mcal.

    b. Among the slow-growing animals (APL=1.2), whose daily gain is lower than 0.750 kg/d, males and females were considered separately. After that the validity of the net energy system for lactation (UFL) used for this kind of animal was tested, this system was adopted. The allowances and the energy value of feedstuffs with which slow-growing animals were fed have been expressed in terms of milk feed units (Unitks Fourrageres Lait: UFL). One UFL being the N E value for lactation of 1 kg standard barley: 1.730 Mcal.

    From the results of our feeding trials using different types of animals and different qtrantities of supplied energy, a relationship was established, for each category of animal, between energy intake (UFV) liveweight (W) and liveweight gain ( A W ) actually measured throughout the experimental period:

    Energy intake (UFV or UFL) = + bWo.75 nW1.4 The form of this equation was chosen to break down the net energy intake into

    two parts: the first, proportional to the metabolic weight by analogy with the main- tenance requirements; the second part, to express the calorific value of gain, taking

    UFV/d Live weight Daily gain I ( k d 1 ( d d ) I UFV/d Daily gain

    Table 1 Energy Allowances (UFV/D) of Early Maturing Bulls of Dairy Type

    (Friesian, Normand)

    800 2.9 800 5.5 1000 3.2 1000 6.1

    150 1200 3.6 350 1200 6.8 1400 4.0 1400 7.5 1600 4.4 1600 8.3

    800 3.6 800 6.0 1000 4.0 1000 6.7

    200 1200 4.5 400 1200 7.5 1400 4.9 1400 8.3 1600 5.4 1600 9.2

    800 4.2 833 6 6 1000 4.7 1000 7.4

    250 1200 5.3 450 1200 8.2 1400 5.8 1400 9.1 1600 6.4 1600 10.0

    800 4.7 800 7.1 1000 5.4 1000 8 .o

    300 1200 6.0 500 1200 8.9 1400 6.7 1400 9.8 1600 7.4 1600 10.8

  • Tagungsbericht 25

    into account its relationship with the weight and the daily gain, obtained from numerous measurements of body gain composition by comparative slaughter technique.

    The energy allowances of different categories of animals have been given in the feeding tables for different weights and different rates of gain (ex. table 1).

    The variations with the liveweight, the daily gain and the type of animals have been analysed. Thus, for a constant daily gain, the net energy intake increases with the weight but less and less because the power of weight is lower than 1. For a constant weight, the net energy intake by unit of gain increases more and more with the daily gain, due to the fact that the calorific value of gain increases with the intensity of gain. And finally, when the liveweight increases, the increment of energy intake per unit of gain is more and more great.

    These data have been compared to previous allowances used in different countries. Their reliability is not the same, whatever the animal category and depends on

    the extent of our knowledge. Different experiments will be carried o u t to improve it, not only concerning the evolution of the body composition especially that of the slow-growing animals, but also the M.E. utilization for growth, by each type of animal.

    Vorsitz: K. D. GUNTHER - Gottingen

    13. M. BRANDT, K. ROHR - Braunschweig

    Bestimmung des Mikroben-N im Chymus des proximalen Duodenums von Milchkiihen mit Hilfe von 15N

    Bei vier Kiihen niit permanenter Pansen- und Duodenalkaniile wurde niit IhN ange- reicherter Harnstoff (1 O / o des Futter-N mit einem 15N-Oberschui3 von 10 Atom O / o ) kontinuierlich in den Pansen infundiert. An jeweils 5 Sammeltagen wurde im Nicht- ammoniakstickstoff ( N A N ) des Chymus sowie in der durch Differentialzentrifugation gewonnenen Mikrobenfraktion der 'SN-UberschuB gemessen. Der Quotient aus diesen 15N-Oberschussen ergibt den Anteil des Mikroben-N am N A N des Duodenalinhaltes:

    Diese Beziehung besitzt nur voll Gultigkeit, wenn der 'SN-OberschuR in1 N A N des Chymus allein aus dem Mikrobenanteil stammt und wenn die abzentrifugierten Mikroben als reprasentativ angesehen werden konnen. Vergleichende 'SN-Messungen an Mikroben, die einerseits aus dem Pansensaft und andererseits aus dem Duodenal- chymus abgetrennt wurden, lassen in Verbindung mit mikroskopischen Beobachtungen den SchluD zu, dai3 die am Duodenum erscheinende Menge an Protozoen-N nur zu 60 O / o erfai3t wird. Andererseits fiihren '5N-Oberschusse im endogenen Protein des Chymus-NAN - deren Hijhe aus '5N-Messungen in der Milch abgeleitet wurde - zu einer Oberschstzung des Mikroben-N im N A N . Nach unseren Messungen kann man davon ausgehen, dai3 die unterschatzte Menge an Protozoen-N durch die nach der obigen Gleichung als Mikroben-N erscheinende Menge a n endogenem Protein kom- pensiert wird. Die Genauigkeit der massenspektrometrischen 15N-Bestimmungen (s = 3- 0,0005 Atonio/o 15N, ermittelt aus 35 Doppelbestimmungen im N A N ) , erlaubt den Einsatz geringer lSN-Mengen, so dai3 die vorgestellte Methode routinemai3ig eingesetzt werden kann. Die in 16 Einzelkuhperioden ermittelte mikrobielle Protein- syntheseleistung betrug 24,3 g Mikroben-N je kg verdauter org. Substanz ( s ? 0,9 g).

  • 26 Gesellschaj? f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    14. w. KAUFMANN und v". LUPPING - Kicl Zur Wirkung von geschiitztem EiweiR und geschiitztem Methionin in praktischen

    Fiitterungsversuchen

    In eineni praktischen Futterungsversuch an 90 schwarzbunten Kuhen des Versuchs- betriebes Schaedtbek wurde geprut?, welchen Einflua eine Zulage von geschutztem Methionin (1 3 ,5 g DL-Methionin als Hydroxy-Methyl-Methionin-Calcium = H M M - Ca) beziehungsweise geschutztem EiweiR (protected protein = formaldehydbehan- deltes Sojaschrot, 0,17 o/o Formaldehyd i.d.Tr.S.) auf die Leistung von Kuhen in1 ersten Laktationsdrittel hat.

    Tabefie 1

    EinfluR von protected protein und HMM-Ca auf die durchschnittliche Tagesleistung in der 3. bis 14. Laktationswoche

    Mcrkmal

    Milchlcistung (kg) Kuhe (K) . . . Farsen (F) . .

    Eiwcifilcistung (g) Kuhe (K) . . .

    Farsen (F) . .

    p = 0,05 zu Kontrollc zu Kontrollc

    ::+':. p = 0,001 zu Kontrolle ::wi p = 0,Ol

    . . . . . . 25,4 27,O::. 27,3':": t 6,4 ? 4,s ? .1,6 ~o,~::.::.::. , 9,9::.::.;:.

    s40::.::.::. 8 70:":'::.

    660::s"::. jo::.::.

    . . . . . . 18,l

    . . . . . . 780

    . _ . . . . 590

    t 3,4 t 3,3 t 3,4

    i 160 ? 140 ri: 150

    ? 90 t 90 t 100

    Die Tiere erhielten eine Grundration aus Heu und Maissilage und handelsubliches Milchviehmischfutter nach Leistung. In den Versuchsgruppen wurde HMM-Ca zuge- legt bzw. 2 kg des Konzentrates gegen 2 kg protected protein ausgetauscht. Die dadurch bedingte Erhohung des Rohproteingehaltes von etwa 1 5 auf 1 9 0 / 0 in der Versuchsgruppe mit protected protein war - wie in parallel laufenden Versuchen in Israel nachgewiesen wurde - ohne positiven Einflufl auf die Leistung. Wochentlich einmal wurden die Milchmengen gemessen und getrennt in Morgen- und Abendmilch der Fett- und Eiweingehalt bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammen- gefaflt.

    Die Ergebnisse zeigen deutlich den positiven Einflua von protected protein und HMM-Ca auf die Milch- und Eiweialeistungen, die uni etwa 8 bis 1 0 O / o steigen. Der Fettgehalt wurde nicht beeinfluat. Benierkenswert ist weiterhin ein stabilisierender Effekt von protected protein, nicht aber von HMM-Ca auf die Leistung.

    HMM-Ca fordert die Milch- und Eiweiflleistung bei Kuhen in den ersten Lak- tationswochen (vorwiegend katabole Stoffwechsellage), wahrend bei Farsen (vor- wiegend anabole Stoffwechsellage) die Milchleistung steigt, bei allerdings sinkenden EiweiBgehalten. Aus diesem Unterschied wird auf eine besondere, steuernde Wirkung des Methionins im Stoffwechsel geschlossen.

  • Tagungsbericl~r 27

    NHdion- xi i trat ion

    (mMol/, Panscnrafi)

    15. P. MUHLBACH und W. KAUFMANN - Kiel

    b a k ~ . vQ i m verfiigbares Protein im Protein-

    synthese 9:;;- Darm (in o/o fer,m.o,s,) (a/io) des Rps i m Futrcr)

    (g/lOO g

    Verfugbares Protein aus gefrorener als auch formaldehyd-behandelter Grassilage

    Eiweiflreiches Grunfutter (18 o/o Rp, 17 o/o Reineiweifl in der Tr.S.) wurde beim Ein- silieren mit 2,O "/o Ameisensaure (AS), 1,0 o/o AS + 0,4 O/o Formaldehyd (FA), 0,8 O / O FA und 1,2 "/n FA in der T r . 5 behandelt. Nach 95 Tagen enthielten die entsprechen- den Silagen 10, 14, 12 und 17O/o Reineiweifl und 5,8; 5,3; 3,5 uiid 0,5,O/o Garsaureii in der Tr.S. Die Silagen wurden in einer Ration mit Heu und Konzentraten jeweils an zwei Kuhen, die mit Pansenfistel und Umleitungskaniilen am Duodenum ver- sehen waren, in sechs taglichen Portionen verfuttert. Im Mittel betrug die Aufnahme 13,7 kg T r S . mit 2,3 kg Rohprotein pro Tag; 50 O/o des Rohproteins stamnite aus den jeweiligen Silagen. Die Behandlung 2,0 o/o AS wurde teils frisch (2,O "/o AS frisch), teils nach Tiefkuhllagerung (-ISo C; 2,O O/o AS gefr.) verfuttert. Die Behandlungen 1,0 O / o AS + 0,4 O / o FA; 0,8 o/o FA und 1,2 "/o FA wurden nach Tiefkuhllagerung verfuttert. Ziel des Versuches war: a) den Effekt des Gefrierens, b) den Effekt der FA-Behandlung auf die Protein-Verwertung zu untersuchen. Die wichtigsten Ergeb- nisse sind in nadifolgender Tabelle zusammengestellt (Mittelwert von zwei Tieren) :

    2,0 O/o AS frisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8,3 22,7 72,O 64,6 2,0 O/o AS gefroren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13,l 24,9 73,5 71,2 1,0 " / o AS 4- 0,4 O / o FA gefr. . . . . . . . . . . . 10,9 23,9 70,O 66,C

    0,8 O / o FA gefr. . . . . . . . . . . . 11,O 2 6 3 71,O 70,O 1,2 O/o FA gefr. . . . . . . . . . . . 6,6 21,4 70,C 71,5

    (65-72)

    Das Einfriercn der 2,O o/o AS-Silage erhoht offensichtlich die Fermentierbarkeit der organischen Substanz (hohere Konzentration an Ammoniak und fluchtige Fett- sauren - von 108 auf 116 mMol/l PansensaR - und hohere BP-Synthese im Pansen im Vergleich zu 2,O O/o AS frisch) und steigert infolge hoherer BP-Synthese den Anteil des verfugbaren Proteins (Bakterien- plus unabgebautem Futterprotein) im Darm. Mit geringerem AS-Zusatz (1,0 o/o AS + 0,4o/o FA) wird dieser Effekt vermindert. Hierbei ist eine zusatzliche Schutzwirkung des Formaldehyds gegen den Eiweifl- abbau noch nicht zu erkennen; offenbar sind beide Dosierungen zu niedrig (sowohl fur hohere Fernientierbarkeit als auch fur den Schutz des Proteins). Demgegenuber nimmt niit 0,8 O/o FA das verfugbare Protein im Darm zu. Bei 1,2 "/o FA entsteht eine Konserve (= Endprodukt praktisch ohne Garung) mit 25 O/o der im Ausgangs- material zugegebenen FA-Menge, die trotz Schutzwirkung im Pansen (verringerte Amrnoniak-Freisetzung) und Erhohung der Proteinmenge im Darm wegen tendenziell abnehmender BP-Synthese und beginnender Verdaulichkeitsabnahme ini Darm in der Praxis nicht ohne Bedenken angewendet werden kann.

  • 28 Gcsellschaft f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    Vorsitz: K. H. MENKE - Stuttgart-Hohenheim

    16. E. FARRIES - Mariensee

    Zum Einsatz von Rationen mit hohem Stroh- und NPN-Anteil bei Schafen unterschiedlicher Leistungsrichtung

    Ziel der Untersuchung war zu prufen, ob junge, wachsende Schafe bei Einsatz extensiv zusammengesetzter Rationen uber langere Zeitraume gehalten werden konnen.

    Die Rationen sollten ein Maximum an Rauhfutter mit geringer Nahrstoffkonzen- tration enthalten, bei einem Minimum an hochwertigem pflanzlichen Protein, das alternativ mit Formaldehyd geschutzt werden sollte. Der Anteil an NPN sollte so hoch wie moglich sein.

    Es wurde ein pelletiertes Alleinfutter (24 mm Cobs) niit etwa 78 O / o N a O H - behandeltem Gerstenstroh und 22 o/o Nahrstoffkonzentrat (vitaminiert und mineral- stoff angereichert) hergestellt. Als N-Quelle dienten Sojaextraktionsschrot und Futter- harnstoff.

    Die Relation von pflanzlichem zu synthetischem Stickstoff betrug 15 : 85 (Vers.- Gruppen I u. 11) bzw. 45 : 5 5 (Vers.-Gruppen 111 u. IV). Der Anteil pflanzlichen Proteins in Gruppen I u. 111 wurde uber Formaldehyd geschutzt.

    Die Rationen wurden an vom Nutzungstyp her unterschiedlichen Rassen, den extensiven grauen, gehornten deutschen Heidschnucken sowie den Deutschen Schwarz- kopfen und Texelschafen geprufk. Der Versuchszeitraum betrug jeweils mehrere Monate. Die Tiere wurden auf Sagemehleinstreu gehalten. Es wurden insgesamt acht Gruppen zu 20 Tieren geprufk. Als wesentliche Ergebnisse konnen festgestellt werden: 1. Die Verdaulichkeit der Rohnahrstoffe liegt vergleichsweise niedrig, jedoch bei den

    Heidschnucken deutlich hoher als bei den Schwarzkopf-Texel. Ein Einflufi der Zusammensetzung des Rohproteins ist nicht zu erkennen.

    2. Die Verwertung des verd. Stickstofis ist sehr niedrig und liegt bei den Heid- schnucken zwischen 18 und 27 O/o, bei den Schwarzkopf-Texel nur zwischen 10 und 14 o/o. Abhangigkeiten von NPN-Anteil oder Formaldehydbehandlung sind nicht zu erkennen.

    3. Die Futteraufnahme wird begrenzt durch den NPN-Anteil und den NaOH-Rest vom Aufschlufi. Heidschnucken im Gewicht von 28 kg nehmen nicht mehr als 1200 g/Tier und Tag auf, Schwarzkopf-Texel von 40-44 kg nicht mehr als 14OOg/ Tag.

    4. Die Gewichtszunahmen liegen in beiden Rassengruppen zwischen 50 und 80 g/Tag. Ein Einflufi des NPN-Anteils wird bei Schwarzkopf-Texel besonders deutlich. Die Nahrstoff verwertung ist besser bei den Heidschnucken.

    Die Ergebnisse zeigen, dafi Schafe mit intensiver Nutzungsrichtung fur Durchhalte- situationen weniger geeignet sind als anspruchslosere Landrassen.

    17. G. BREVES, J. HARMEYER, H. HOLLER, H. MARTENS - Hannover

    Futterungsversuche mit Harnstoff bei Heidschnucken; Trockenmassen- und Stickstoffverdaulichkeit in einzelnen Magen-Darm-Abschnitten

    Bei Heidschnucken werden die Trockenmassen- und Stickstoff verdaulichkeit von zwei Rationen (I1 und IV), die nach Energie- und Rohfasergehalt sowie nach Art der Stickstofherbindungen extrem zusammengesetzt waren, untersucht. Geniessen wurden

  • Tagungsbericbt 29

    die Trockenmassen- und Stickstoff verdaulichkeit in den Vormagen, im Bereich des Diinndarms vom Pylorus bis Ileum und im Dickdarm vom Caecum bis zum Anus. Die Zusammensetzung des pelletierten Alleinfutters war in O / o TM, entsprechend fur Ration I1 und IV: Sojaschrot: 5,09; 15,33; Tapioka: 8,72; -; Harnstoff: 4,43, 2,87; Vit.-Vormischung: 1,OO; 1,OO; Mineralstoffmischung: 2,50; 2,50; Gerstenstroh alkali- behandelt: 78,26; 78,30.

    Die Tiere waren fur die Versuche mit einer Pansenfistel sowie mit Umleitkanulen am prox. Duodenum vor Einmiindung des gemeinsamen Ausfuhrungsganges voii Paiikreas und Galle und am Ileum versehen.

    Nach dreiwochiger Vorperiode wurden die Tiere bis zu 11 Tagen in Stoffwechsel- kfifigen gehalten. Bei kontinuierlicher Fiitterung wurden in dieser Zeit die Ingesta von Duodenum und Ileum sowie Kot und H a r n kontinuierlich gesammelt. Die Ingesta wurden nach Entnahme von Aliquots in das Duodenum und Ileum zuruckgegeben.

    Tabelle 1

    01 02 I 1 511,7 13,71 363,8 13,25 243,8 4,86 153,5 3,14 04 03 I1 342,4 9,25 264,l 6,74 198,8 3,46 152,7 2,55 05 01 11 560,s 15,02 342,5 10,41 262,O 4,11 160,l 2,82 05 02 I1 620,2 16,82 317,l 9,63 196,4 3,51 177,7 3,55 07 01 IV 110,6 2,92 43,9 1,57 34,3 0,94 27,4 0,60 08 01 IV 490,5 13,08 256,O 7,89 184,2 2,85 121,4 2,lO 09 01 IV 699,9 18,66 433,7 14,77 318,O 5,OO 178,3 3,22 10 01 IV 315,1 8,40 214,2 7,15 150,7 2,96 115,2 2,56 11 01 1V 558,6 14,90 282,l 10,28 175,5 3,67 123,3 2,65

    Tabelle 2 Verdaulichkeit O/o

    Tier

    01 04 05 05

    07 08 09 10 11

    I Vers. I Rarion I T>rmi+ti Dunndarm Enddarm N 1 TM N I T M N 02 03 01 02

    01 01 01 01 01

    I1 I1 11 11

    x f s

    I" IV IV IV IV

    x k s

    -

    -

    22,o - 15,5 19,5 35,5 26,6 46,3 39,2 29,s 28,4

    k13 ,9 k l0 ,O 45,6 26,3 42,5 33,O 33,s 14,6

    45,3 24,2 37,6 24,5

    2 1 0 , 6 k 7 , 6

    20,7 -

    27,9 60,6 32,3 19,l 44,s 13,7 17,7 57,7 31,4 33.4 61.2 - 24,5 56,l 25,8

    k7 .4 k 7 . 7 k10.5 16,O 35,4 10,O 22,6 61,2 26,O 21,2 63,7 37,O 24,3 55,5 14,l 32,9 61,6 21,l 23,4 55,5 21,6

    +6,2 k11 ,6 k10,6

    27,5 17,2 22,9

    22,5 k 15,2

    28,6 17,O 27,5

    2,s 19,O 19,O

    k 10,4

    -

    Die mittleren taglichen Trockenmassen- und Stickstofiaufnahmen, die Passage voii Trockenmasse und Stickstofi durch Duodenum und Ileum sowie ihre tagliche Aus- scheidung im Kot sind in Tabelle 1 dargestellt:

  • 30 Gesellschafl f u r Ernnhrungsphysiologie dcr Haustiere

    Die mittleren Trockenmassen und Stickstoff verdaulichkeiten in den drei Abschnit- ten des Magen-Darm-Traktes sind fur beide Rationen in Tabelle 2 dargestellt. Die Verdaulichkeiten sind in "/o der i n den jeweils pros. Darmabschnitt eintretenden Menge angegeben. Die Probenentnahnie aus den Magen-Darin-Abschnitten wurde bei der Berechnung berucksichtigt.

    Die Variation der Verdaulichkeiten zwischen den Tieren i n den einzelnen Magcn-Darm-Abschnitten fur eine definierte Versuchszeit kann durch eine Phasen- verschiebung zwischen Futteraufnahme, Ingestaflua und Kotabsatz entstehen. Die Trockenmasse der Ration I1 wurde in den Vormagen fast um 104'/n schlechter ver- daut als die Trockenmasse von Ration IV. Die hohere N-Verdaulichkeit der Ration I1 in den Vormagen durfte auf Animoniakverlusten aus diesem Darmabschnitt beruhen.

    Diese Ergebnisse unterstreichen die Eignung dieser Schafrasse zur Verwertung von minderwertigen und unkonventionellen Neben- und Abfallprodukten.

    18. M. P F E w E t i n M P und H. MEYER - Hannover

    EinfluB steigender Proteinmengen auf den Wasser- und Phosphorhaushalt des Pferdes

    Vier ausgewachsene Ponies (rund 200 kg) erhielten in drei Bilanzversuchen Rationen aus Heu, Mais, Sojaextraktionssdlrot bzw. -Proteinkonzentrat und Futterzucker niit einem steigenden Proteingehalt von 8,6; 18,Z bzw. 34, l o/o. Die tagliche Protein- aufnahme pro kg LM betrug in den einzelnen Perioden 0,98; 2,06 und 3,88 g.

    Wahrend des Versuches wurden u. a. die Parameter zur Kalkulation des Wasscr-, N- und P-Haushaltes bestininit, sowie die Gehalte an Harnstoff, Aninioniak und Gesamt-N im Blut erfaflt.

    Der Harnstoffgehalt ini Plasma (Nuchternwerte) nahni von 30, l uber 45,3 auf 88,5 mg/dl zu, wahrend Aninioniak und Gesamt-N-Gehalte ini Plasma keine Ver- anderungen zeigten.

    Harnstoffvolumina und Blutharnstoff gehalte waren bei allen Tieren hochkorreliert. Die scheinbare Verdaulichkeit des Phosphors wurde durch die Proteinaufnahnie

    nicht beeinfluat. Wahrend der hochsten Proteinzufuhr kam es zu eineni erheblichen Anstieg des P-Gehaltes im H a r n (von 18,2 auf 65,3 mg/dl) und zu einer negativen P-Bilanz (bis zu 15 mg/kg LM und Tag).

    Vorsitz: G. THORBEK - Copenhagen

    19. M. GINGINS. H. Bictirx und A . SCHURCH - Zurich

    Der Energieumsatz des Wiederkauers bei Unterernahrung und Wiederauffutterung

    Der Wechsel zwischen einer knappen, den Bedarf des Tieres nicht vollstandig decken- den und einer ausreichenden Ernahrung kommt in der Tierproduktion verhaltnis- maRig haufig vor. Die auf eine Phase ungenugender Ernahrung folgcnde Auffutterung fuhrt beini wachsenden Tier zuni sogenannten kornpensatorischen Wachstum, beim ausgewachsenen Tier zur Bildung von Korperreserven, vor alleni in Form von Fett. Der Stoffwechsel scheint bei diesen Vorgangen anders zu verlaufen als bei einer den Bedarf des Tieres regelmaaig deckenden Ernahrung. GINGINS ( 1 978), THOMSON (in Vorbereitung) und SCHNYDER (in Vorbereitung) untersuchten an ausgewachsenen Hammeln sowie an wachsenden Schafen den Einflui3 alternierender Futterungsinten-

  • Tagirngsbericbt 31

    sitat auf den Energieumsatz der Tiere. AuRcrdeni wurde die Auswirkung eincr solchen Ernahrung auf den Gehalt des Blutes an verschiedenen Hornionen und Mcta- boliten ermittelt. Im folgenden wird die Arbeit von GINGINS dargestellt.

    An sieben ausgewachsenen Hamnieln wurde ein gewurfeltes, aus Stroh, Weizen, Sojaextraktionsschrot, Melasse, Mineralstoffen und Vitaminen zusammengesetztes Futter verabreicht, das je kg Trockensubstanz 171 g Rohprotein, 65 g Rohfaser und 12,4 MJ umsetzbare Energie enthielt. Die Futtergaben variierten zwischen 150 g und 1200 g pro Tier und Tag (vgl. Tabelle). Nach jedem Futterungsabschnitt wurde eine funftagige Hungerperiode angesetzt. Die Tiere wurden abwechselnd in Respirations- kanimern gehalten.

    Ergebnisse von Stoffwechselversuchen an ausgewachsenen Hammeln

    E rhaltung . . . . . . . . . . . . . Hunger . . . . . . . . . . . . . . . Unte re rn ih rung . . . . . . . . im Wechscl

    Hunger . . . . . . . . . . . . . . . Auffiitrerung . . . . . . . . . . .

    3 Ticrc: 4 Ticrc:

    Hunger . . . . . . . . . . . . . . .

    600

    150 300

    600 800

    1200

    -

    -

    -

    = Dnucr des Abschnittcs G = Lebendgcwicht a m Endc des Abschnittes h = Hungerunisatz/24 Std. N = N-Bilnnz

    28 374 0,78 0,69 5 45 279 -0,39

    121 275 0,70 0,50 0,75 121 0,77 0,63 0,75

    14 374 0,78 O,h9 @,73 37 374 0,78 @,71 0,73 37 374 0,80 0,74 0,73

    5 34 249 -0,27

    5 40 294 -C,47 40 294

    UEE = Umsetzbarc Encrgie fu r Erhaltung/24 Std. VE = Verdaulichkeit der Energie u = Umsetzbarkcit dcr Energie k p = Teilwirkungsgrad

    Der Hungerumsatz verminderte sich als Folge der Unterernahrung von 279 kL auf 249 kL nietabolische KorpergroEe, d. h. um 11 010. Entsprechend lag der berech- nete Erhaltungsbedarf wahrend der Unterernahrung im Mittel uni 26 O / o , bezogen auf G34, niedriger als der Warmeverlust, der im Erhaltungsabschnitt ermittelt worden war. Aus den Bilanzen lafit sich fur den Auffutterungsabschnitt wieder ein erhohter Erhaltungsbedarf ableiten. Der Teilwirkungsgrad der umsetzbaren Energie lag bei Auffiitterung gleich hoch wie bei Unterernahrung und damit hoher als bei wachsenden Tieren zu erwarten gewesen ware.

    Die Ergebnisse weiscn auf Sparniechanismen wahrend der Unterernahrung hin, die wenigstens zu Beginn der Auffiitterung teilweise anzudauern scheinen. Der Futter- aufwand je Tier fur die gesamte Versuchsdauer betrug 81 o/o des Aufwandes, der notwendig gewesen wiire, urn die Tiere standig entsprechend ihres Erhaltungsbedarfes zu futtern.

    20. J. W. BLUM, M. GINGINS, W. SCHNYVER, P. KUNZ, E. I;. THOMSON, P. VITINS, A. BLOM, A. BURGER und H. BICKEL - Zurich, Wiirenlingen, Oslo, Genkvc

    Die Auswirkung der Energieversorgung des Wiederkauers auf die Horrnon- und Metabolitenkonzentration im Blut

    Bei sieben ausgewachsenen Schafen war eine wahrend 126 Tagen verminderte Ener- giezufuhr (50 und 25 a/, des initialen Erhaltungsbedarfs) und das Hungern wahrend

  • 32 Gesellschaft f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    funf Tagen begleitet von einem signifikanten Abfall (p < 0,01) von Thyroxin (TA) und 3,5,3-Trijodthyronin (T:j) und einer Zunahnie von 3,3, 5-Trijodthyronin (re- verse TH, rT:)). Wahrend der Wiederauffutterung (mit 133 und 2000/0 des initialen Erhaltungsbedarfs) wurde innert weniger Tage eine signifikante (p < 0,01) Zunahme von Td und Ta und eine Abnahme von rTII gemessen. T:l korrelierte am besten mit der Energiebilanz (r = 0,73).

    Die Futterung gemafi dem Erhaltungsbedarf wahrend 133 Tagen fuhrte bei sieben Ochsen im Vergleich zu sieben Kontrolltieren zu einem herabgesetzten Wachstum (60 gegenuber 820 g/Tag) und 02-Verbrauch (indirekte Kalorimetrie, offenes Beluf- tungssystem) und signifikanten Veranderungen (p < 0,001) von TJ (-1450 ng/dl), Tx (-74 ng/dl), Insulin (-11,6 pU/nil), Somatotropem Hormon (STH; +8,3 ng/ ml), Glucose (-6,2 mg/dl), Freien Fettsauren (FFS; + 2,O nig/dl) und a-Amino- saure-N (-290 ng/dl), wahrend siih die Konzentration des Thyroxin-stimulierenden Hormons (TSH) und rT:) nicht unterschieden. Wahrend funftagigem Hungern ergab sich keine Veranderung der TSH- und rTs-Konzentration, dagegen in Obereinstim- mung mit dem Schafversuch eine signifikante (p < 0,Ol) Abnahme der TJ- und Ts- Konzentration (-2300 ng/dl bzw. -87 ng/dl). Dabei entwickelte sich eine aceto- naemische Stoffwechsellage (Acetoacetat: + 1,92 mg/dl ; fi-hydroxybutyrat: + 6,21 mg/dl ; FFS: 26,7 mg/d l ; Glucose: -9,3 mg/d l ; Harnstoff: + 17,3 nig/dI; Insulin: -4,2 pU/ml, alle Differenzen p < 0,Ol). Die energetisch unterversorgten Tiere zeig- ten wahrend der ersten 60 Tage der Realimentierung (Energiezufuhr, bezogen auf das metabolische Korpergewicht, gleich wie bei den Kontrolltieren) mit Zunahme von 1123 g/Tag eine gegenuber den Kontrolltieren erhohte Wachstumsgeschwindigkeit (kompensatorisches Wachstum). Wahrend der ersten zwei Wochen der Wiederauf- futterung waren die Konzentrationen von T:r (-24 ng/dI) und Harnstoff (-10,2 mg/dl) signifikant (p < 0,05) niedriger als bei den Kontrolltieren. Die T:j-Konzen- tration und der 02-Verbrauch normalisierten sich aber nach zwei, der Harnstoff nach drei Wochen. T,, Insulin, FFS und Aminosaure-N erreichten innert weniger Tage die gleichen Werte wie die Kontrolltiere. S T H sank sofort nach dem Beginn der Wieder- auffutterung ab und blieb etwas, jedoch nicht signifikant hoher ( + 4,03 ng/ml) als bei den Kontrolltieren. Die Glucosekonzentrationen waren sieben Wochen nach Be- ginn der Realimentierung signifikant hoher (+5 ,7 mg/d l ; p < 0,05) als bei den Kontrolltieren. Die Konzentration von T S H und rTy Llieben unversndert. Die Albuminkonzentration nahm im Verlauf des ganzen Versuchs bei beiden Versuchs- gruppen zu (+0,88 g/dI) und wurde durch die unterschiedliche Energiezufuhr nicht beeinflufit. Der Oe-Verbrauch war mit dem T4- und TpKonzentrationen korreliert (r = 0,57 bzw. 0,79), nicht jedoch mit rT:J.

    Die unterschiedliche Energiezufuhr war somit begleitet von raschen Veranderungen im endokrinen System und in der Metaboliten-Konzentration. Es bestanden enge Beziehungen zwischen der Ti4-Konzentration und dem Energieumsatz, wahrend die TA-Werte mehr schwankten und weniger gut mit dem Energieumsatz korrelierten. Veranderungen der Energiezufuhr hatten keinen Einflufi auf die TSH-Konzentra- tionen. Die rT:

  • Tagungsbericht 33

    21. K. H. MENKE, J. REICHL und D. FRITZ - Stuttgart-Hohenheim

    EinfIuB der Futterzusanimensetzung auf die Verwertung der umsetzbaren Energie beim Rind

    In 66 Respirationsversuchen an laktierenden (16) und trockenstehenden (14) Kuhen sowie an Ochsen (36) ist der Einflufl des Futterungsniveaus (IMEX, MJ/kg3/4), des Proteingehaltes (XP/ME, g/MJ) und der Umsetzbarkeit der Energie (q = ME/BE) auf die Verwertung der Energie bestimmt worden. Die Mittelwerte und der Streu- bereich der Parameter waren:

    ~ ~ ~

    lakticrende Kuh: I troBcnstehendc Ki&e Ochsen - ~ von bis X von bis x I van bis X

    IMEX . . . . . . . . . . . . 1,33 0,93 2,OO 0,98 0,78 1,18 0,60 0,48 0,76

    q . . . . . . . . . . . . . . . . 0,59 0,47 0,67 0,58 0,52 0,63 0,56 0,47 0,65 Die statistische Auswertung ergab folg. Regressions- (b) und Korrelationskoeffizienten (r):

    X P / M E . . . . . . . . . . 14,s 9,5 20,9 12,5 8,4 17,9 8,3 6,1 13,8

    alle Rinder REX +LEx +SEX

    lakrierende Kiihe LEx+ REX LEx + REX

    IMEx-0,4 16

    (18) I6

    Regr.-Nr. (8)

    I M E X b : 0,121 0,239 -0,243 0,113 0,473 r : 0,07 0,20 0,13 0,36 0,58

    r : 0,33 0,34 0,19 0,26

    r: 0,69xx 0,80xx 0,70xx 0,22 0,44

    r : 0,13

    r: O,C5 0,09 0,09 0,15

    r : 0,44

    (IMEx)* b: 0,187 0,148 0,121 0,08 1

    X P / M E b: -0,0195 -0,0179 -0,0228 -0,0471 -0,00803

    (XP/ME)? b: 0,000856

    q b: 0,094 -0,180 -0,124 -0,158

    wx b: -0,0028 1 0,281 0,255 1,148 1,083 -0,031 r gesamt 0,98 0,98 0,81 0,s 1 0,97 LEX, REX, SEX = Energieansatz in Milch (L), Korper (R) und Konzeptionsprodukten (S) in kJ/kg3I4. xx = signifikant p < 0,Ol.

    Es fallt auf, dafl die Umsetzbarkeit q keinen signifikanten Einflufl auf die Ver- wertung der umsetzbaren Energie hat, weder bei den Milchkuhen allein, noch bei Einbeziehung der trockenstehenden Kuhe und der Ochsen (Regr. Nr. 5). Der starkste EinfluB geht vom Proteingehalt aus, der die Verwertung der Energie verschlechtert.

    Ein Vergleich dieser Ergebnisse niit denen entsprechender Versuche an Kuhen in Wageningen (Wa) und Rostock (Ro) sowie eine Gesamtauswertung einschliefilich der

  • 34 Gesellschafi f u r Ernahrungsphysiologie d e r Haustiere

    von Hohenheim (Hm) fuhrt zu folgenden Regressions- (b) und partiellen Korre- lationskoeffizienten ( r ) :

    IMEX b: r :

    (IMEx)2 b: r:

    XP/ME b: r :

    (XP/ME)2 b : r :

    q b: r : b: q 2 r :

    I.

    r gesamt

    0,550 1,109 0,19 0,29

    0,01 0,15 -C,0065 -0,217

    -0,0058 -0,0031 0 ,28x~ 0,16

    0,321 0,179 0,34xx 0,15

    -0,288 -0,625 0,92 0,92

    0,116 0,06 0,168 0,22x

    -0,0089 0,41

    0,160 0 , 1 9

    0,113 0,93

    -0,0356 0.12

    -0,0060 0 , 2 W

    1,316 0,05

    -0,563 0,03 0,3 I1 0,51

    -0,0129 0,05

    -0,0234 -0,08075

    -0,00062 -0,00224 0 , l l 0,35xx

    0,09 0,3 1 xx 0,1008 2,456 0,07 0,15

    0,13 0,729 0,502 0,22 0,55

    -1,961

    Auch diese Auswertung zeigt, daR der stirkste Einflufl vom Proteingehalt ausgeht. Ein signifikanter Effekt der Umsetzbarkeit tritt nur in den Wageninger Versuchen (Regr. Nr . 1) auf, der aber auch wieder verschwindet, wenn die genannten Parameter auf die Verwertung ki bezogen werden (Regr. N r . 21). Die Gesamtauswertung von 157 Versuchen mit laktierenden Kuhen in Wageningen, Rostock und Hohenheini fuhrt zur Gleichung 31, in die sowohl der Proteingehalt als auch die Umsetzbarkeit als Funktion zweiten Grades eingehen. Zwingt man die Beziehung zwischen der Umsetz- barkeit q und der Verwertung kl in eine lineare Funktion, so zeigt die resultierende Gleichung :

    eine wesentlich schlechtere Anpassung (r = 0,25) als die multiple Regressionsgleichung 31 (r = 0,55). Aus Gleichung 31 laRt sich folgern, daR im Bereich von q = 0,55 bis 0,67 (entspr. 70 bis 84 o/o Verdaulichkeit der Energie) und bei Proteingehalten von 14 bis 22 g/MJ ME praktisch keinc Unterschiede in der Verwertung der unisetzbaren Energie fur die Milchbildung auftreten. Die Differenzen bei Futterstoffen niit Ver- daulichkeiten unter 60 O i o (q < 0,481 werden hingegen bei Anwendung einer linearen Korrekturformel unterschatzt.

    kl = 0,426 + 0,239 q ; n = 157

    Die Daten wurden folgenden Literaturstellen entnommen: Wageninger Versuche: Y. V A N UER HONING (1975): Thesis Wageningen, Agric. Res. Report 836, Centre for Agric. Publ. and Document. Rostocker Versuche: R. SCHIEMANN, W. JENTZSCH, L. HOFFMANN, H. WITTENBERG: Arch. Tierernahr. 1970, 20, 423-440 und 1972, 22,675-720. Hohenheimer Versuche: D. FRITZ ( 1 979) : Diss. Hohenheini, in Vorbereitung.

  • Tngungsbericbt 35

    22. F. BERSCHAUER, URSULA EHRENSVARD, G. GAUS und K. H. MENKE - Stuttgart-Hohenheim

    EinfluB eines isokalorischen Austausches von Kohlenhydratenergie gegen Fettenergie bei Ferkeln auf den Proteinansatz und auf die Gehalte an Harnstoff, Insulin und

    Glucose im Blut

    An je sieben mannliche kastrierte Ferkel der Deutschen Landrasse wurden in1 Ge- wichtsabschiiitt 3-30 kg drei Rationen mit stark unterschiedlichen Fettgehalten (Ration I 4,68 o / o , Ration I1 mit 18,5 " / o und Ration I11 35,5 " / o ) verabreicht. Ent- sprechend dcm in den Rationen I1 und I11 erhohten Gehalt an Unisetzbarer Energie

    Tabelle 1

    I Gruppe I I Gruppe II 1 Gruppc I l l Allgemcinc Versuchsdaten Gchalt dcr Rationen an ME (MJ/kg TS) Gehalt der Rationen

    an verd. Rohprotein (g/kg TS) . . . . . . Futteraufnahmc/Wx (g/d) . . . . . . . . . . . . 56a f 2 Aufnahmc an M E / W x (MJ/d) . . . . . . . . . 0,91ak0,03 Taglichc Zunahmcn (g) . . . . . . . . . . . . . . . 400ak 13 Futterverbrauch/kg Zuwachs (kg TS) . . . 1,22a f 0,06 Stickstoffbilanz Aufnahme an verd. N / W x (gid) . . . . . . . 1,97ak0,06 N-Ansa tz /Wx (g/d) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,60at-0,11 Proteinvcrwertung k, . . . . . . . . . . . . . . . . 0,93a f 0,03

    16,26

    172,7

    Blutparameter Blutharnstoffk. (mg/100 ml)

    Blutharnstoffk. (mg/100 ml)

    Insulin (pU/ml Plasma)

    Glucose (mg/100 ml Blut)

    Insulin (pU/ml Plasma)

    Glucose (mg/100 ml Blut)

    Cholesterinester (mg/ 100 ml Plasma)

    Freie Fettsauren (pmo1/100 ml Plasma)

    Ncutralfctt (mg/100 ml Plasma) . . . . . . . .

    vor der Futterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5,5 h nach Fiitterung . . . . . . . . . . . . .

    20-120 min n. Futterung ...........

    20-120 min n. Futterung . . . . . . . . . . .

    30-63 niin n. Glucosebcl. . . . . . . . . . . . 30-63 niin n. Glucosebcl. . . . . . . . . . . . vor der Futterung . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    vor dcr Futterung . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    vor der Futterung . . . . . . . . . . . . . . . . . .

    I7,7a k 4,O

    19,l a k 4,7

    99a k 37

    79,0= t- 9,1

    66a f 36

    53,Oa f 18,4

    96,2a f 8,3

    41,925 14,O

    33,6ak11,9 In-vitro Fcttsynthese Incorp. nmol Gluc./100 mg Fettgew. . . . . 912af 195 Incorp. nmol Gluc./mg Iosl. Prot. . . . . . . 9 6 a k 26

    19,12

    195,O 47bk 1

    0,89a k 0,02 3 8 9 a f 2 8

    1 , l O b k0 ,03

    1,87b 0,03 1,43b k 0,05 0,89b k 0,02

    10,6bk 3,6

    14,2ab k 4,2

    109ab k 49

    76,3a f 13,2 8 3 a k 4 0

    61,6a k 2 1,5

    I02,9ab f 1 1,5

    49,7a 5 11 , l

    36,Oab k 5,O

    275b k 64 3 5 b k 8

    21,68

    212,8 41c+ 1

    0,881 t- 0,03

    0,90c k 0,02 430bf 15

    1,83b rf: 0,04

    0,97c k 0,02 1,53a f 0,08

    11,8bf1 ,4

    10,8bf 1,9

    6 4 b f 14

    77,3a f 13,O

    84a f 9

    101,2bf 19,5

    115,611 f 9,6

    55,7= f 23,4

    49,7bf 16,l

    146ck 58 23bk 10

    Die angcgebenen f -Werte stellen jeweils die Standardabweichung der Einzelwerte dar. Mittelwertc mit unterschicdlichen Buchstaben unterscheiden sich signifikant mit p < 0,05.

    wurde in diesen Rationen der Gehalt a n verdaulichem Rohprotein erhoht. Durch eine Reduzierung der Futterzuteilung in den Gruppen 11 und I11 wurde erreicht, dai3 alle Gruppen pro Tag annahernd die gleiche Menge an Umsetzbarer Energie und an ver- daulichem Rohprotein aufnahmen. In neun aufeinanderfolgenden N-Bilanzperioden wurde der Proteinansatz der Ferkel im Gewichtsabschnitt 4-27 kg bestimmt. Die

  • 36 GesellschaP fur Ernahrungsphysiologie dcr Haustiere

    Verdaulichkeit der Rohnahrstoffe wid der Gehalt der Rationen an Unisetzbarer Energie wurden in der l., 2., 3., 5., 7. und 9 . Stoffwechselperiode erniittelt. Bei einem Korpergewicht von 27 kg wurden den Ferkeln Blutproben mit Hilfe von Venen- verweilkathedern entnomrnen, um an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die Konzen- trationen an Harnstoff, Insulin, Glucose, Cholesterinester, Freien Fettsauren und Neutralfett vor bzw. zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Morgenfutterung zu bestimmen. Am dritten Tag der Blutentnahmeperiode wurde ein Glucose-Belastungs- test (50 g Glucose oral, 30 Min. nach Glucoseaufnahme, 0,s rng Glucagon i.v. und 543 mg Tolbutamid i.v.) durchgefuhrt, bei dem die Glucoseaufnahme bestimmt wurde. Nach Beendigung der Blutentnahmeperiode wurde den Ferkeln Fettgewebe dcs Rucken- fettes mittels einer Biopsie entnomnicn und darin die In-vitro-Fettsynthese aus Glucose gemessen.

    Aus Tabelle 1 geht hervor, daR bei der Gruppe 111 signifikant hohere tagliche Zunahmen (p < 0,05), eine bessere Proteinverwertung (p < 0,Ol) und eine niedrigere Blutharnstoffkonzentration ( p < 0,Ol) ermittelt wurden als bei der Gruppe I. Der Insulinspiegel war bei der Gruppe I hoher (p < 0,05) und die Glucosetoleranz besser (p < 0,001) als bei der Gruppe 111, wahrend im Glucosespiegel keine Unterschiede zwischen den Gruppen bestanden. Bei den mit der sehr fettreichen Ration ernahrten Tieren wurden signifikant (p < 0,01 bzw. p < 0,05) hohere Cholesterinester- und Neutralfettkonzentrationen erniittelt als bei der Gruppe 1. Die In-vitro-Fettsynthese aus Glucose war bei den Ferkeln der Gruppe I11 signifikant (p < 0,001) niedriger als bei den Tieren, denen die sehr kohlenhydratreiche Ration verfuttert wurde.

    Vorsitz: H. HORNICKE - Stuttgart-Hohenheim

    23. L. K A A B , A. SALEWSKI, H . STEINGASS, W. SCHNEIDER und K. H. MENKE - Stuttgart-Hohenheirn

    Gasbildung im Pansensaft in vi t ro als ein Man fur die Verdaulichkeit und den Gehalt an Umsetzbarer Energie in Futtermitteln fur Wiederkfuer

    Es wird eine einfache Methode zur Bestirnmung der Gasbildung im Pansensaft in vitro vorgeschlagen, mit deren Hilfe unter Hinzuziehung der Gehalte an Protein, Fett und NfE die Verdaulichkeit der organischen Substanz und der Gehalt an Umsetzbarer Energie sehr genau bestimmt werden kann. Die Vergarung wird in sogcnannten Kolbenprobern durchgefuhrt, in denen die gebildete Gasmenge durch Ablesen der Stellung der Kolbenniarkierung direkt errnittelt werden kann. Die optinialc Einwaage fur Kolbenprober mit einer Graduierung bis zu 100 in1 ist 200 mg Futtertrocken- substanz. Die Inkubation erfolgt in einem 50-60 Kolbenprober fassendcii roticren- den Gerat, das in einem Trockenschrank mit Feinregulierung (39 k 0,5'C) und Ventilator Platz hat. Als Inokulum werden 10 nil Pansensaft rnit 20 nil Puffer ver- wendet. Jede Probe wird in zwei verschiedenen Ansatzen mit je drei Parallelen untersucht.

    Zur Eichung der Methode sind 89 Verdauungsversuche an Schafen (n = 5) mit Einzelfuttern, Mischleistungsfuttern und Rationen, bestehend aus Heu, Getreide und Extraktionsschroten, durchgefuhrt und deren Gehalt an Umsetzbarer Energie aus den verdaulichen Nahrstoffen rnit Hilfe der MAFF-Formel (Publ. N r . 33, 1975) berech- net worden. Die beste Anpassung an diese Werte wurde mit folgeiider Gleichung erzielt:

    ME = 0,145 G b + 4,12 XP + 6,5 XP2 + 20,6 X F + 1,54 r = 0,9S; s y . I = 0,247 MJ; s 010 = 2,21; n = 89

  • Tugungsbericht 37

    mit: Gb = ml Gas in 24 Std.; kg/kg TS; M E = M J Umcetzbare E/kg.

    XP = Rohprotein; X F = Rohfett;

    Zusiitzlich sind in 32 Respirationsversuchen mit laktierenden und nicht-laktierenden Kuhen die Gehalte an Umsetzbarer Energie in 14 Rationen mit unterschiedlichem Protein- wid Rohfasergehalt gemessen und die entsprechenden Werte in vitro ermit- telt worden.

    Die Ergebnisse zeigen keine signifikante Abweichung von der an Schafen ermittel- ten Regressiotisgleichung, was zugleich fur die Anwendbarkeit der MAFF-Formel wid die Obertragbarkeit der an Schafen ermittelten Verdaulichkeitskoeffizientcn spricht.

    Unterschiede i n der Zusammensetzutig und Aktivitat des Pansensaftes werden durch den Abzug der Gasbildung in Nullproben (Pansensaft ohne Futterzusatz) und gleichzeitig durch Multiplikation der Meflwerte niit einem Korrekturfaktor, der aus parallelen Messungen mit Standard-Futtermitteln (Heumehl und Starke) fur jeden Ansatz berechnet wird, ausgeglichen. 1st die Streuung der gemessenen Gasbildung groner als 1 ml, so wird ein weiterer Ansatz durchgefuhrt. Die durch Inhomogenitat der Proben bedingten Fehler lieflen sich durch Wiederholung der Ansatze besser eliniinieren als durch Vergroflerung der Einwaage, da dieser Schritt die Verwendung groi3erer Kolbenprober mit groberer Skaleneinteilung notwendig macht.

    24. J. HARMEYER und B. V. JANSSEN - Hatinover

    Effekt von Niacin auf das Wachstum von Pansenmiltroorganismen in vitro

    Die niit detn Futter erfolgende B-Vitaniiiiaufnahmc wird zusammen niit der niikro- biellen Synthese i n den Vormagen allgeniein bei Wiederkauern als bedarfsdeckend angesehen. Nicht gesichert ist bisher jedoch, ob die Bereitstellung von Vitaminen aus den gemtinten Quellen auch fur das mikrobielle Wachstuni und fur die Leistung der Tiere optimal sind. Ober einen erhohten Bedarf von Niacin bei vermehrter NPN- Futteruiig und Niacinmangelsymptonien bei proteinfreier Futterung wurde berichtet.

    In 90 Versuchen wurde die Wirkung einer Niacin-(Nicotinsaure-)Zugabe von 40, 80, 200 uiid 400 pg/ml auf das mikrobielle Wachstum (TCA-fallbarer N ) auf die Produktion fluchtiger Fettsiiuren und auf die mikrobielle Wachstumsokonomie (Bil- dung niikrobieller Zellmasse/Mol fermentierter Glucose) geprufi. Pansensaft von proteinfrei mit 1000/o-Harnstoff-N ernahrten Tieren wurde 1 + 3 niit Puffer verdunnt und sechs Stunden inkubiert. Als Substrat wurden Harnstoff, Zellulose, Starke und Saccharose in einer Menge zugegeben, die suboptimales Wachstum der Mikroorganis- men gewahrleistete. Da das Kulturmedium keinen unloslichen Futter-Stickstoff ent- hielt, entsprach der TCA-fiillbare Stickstoff dem mikrobiellen N. Aliquots fur Analysen wurdc zu Beginn und nach drei und sechs Stunden entnommen. Die Zu- tiahnie an mikrobiellem N betrug in den Kulturen zwischen n u l l und drei Stunden etwa 350/0 wid war in den Ansatzen mit Niacin etwa 20/0 niedriger als in den Niacin-freicn Kontrollen. Im Zeitraum zwischcn drei utid sechs Stunden betrug die Zunahnie an TCA-unloslichem N im Mittel 28 O / o und war in den Proben tnit Niacin gegenuber den Niacin-freien Kontrollen uni etwa 4 O / o verbessert. Die Unterschiede waren nicht signifikant.

    Die Produktion der fluchtigen Fettsauren betrug ini ersten Versuchszeitraum von null bis drei Stunden in den Ansatzen mit Niacin im Mittel 160 pMol/g Pansetisaft utid war gegenuber den Niacin-freien Kontrollen um etwa 8 i(Mol/g Pansensaft erhoht. In1 Versuchszeitraum drei bis sechs Stunden war die Bildung der fluchtigen

  • 38: GesellschaP f u r Ernahrungsphysiologie der Haustiere

    Fettsauren jedoch bei geringfugig verbessertem Wachstum mit 125 pMol/g Pansensafl um etwa 20 yMol/g niedriger als in den Kontrollen ohne Niacin. D a das Fettsaure- muster in beiden Gruppen sich nicht signifikant unterschied, resultierte daraus fur die zweite Versuchsperiode in Anwesenheit von Niacin ein um gut 1O*/o verbessertes (p < 0,05) mikrobielles Wachstum/g fermentierter Glucose. Die Zunahme an mikro- biellem N/g fermentierter Glucose betrug in diesem Zeitraum in Anwesenheit von Niacin 20,6 k 4,6 (n = 38) und ohne Niacin 18,4 & 4,7. Daraus ergibt sich ein posi- tiver Effekt des zugegebenen Vitamins utiter den fur diese Versuche gewiihltcn experimentellen Bedingungen.

    25. P. LEBZIEN - Braunschweig

    Untersuchungen zur Quantifizierung der Produktionsraten a n fliichtigen Fettsauren im Pansen von Milchkiihen beim Einsatz von Fut terrni t teh rnit unterschiedlicher

    Energiekonzentration

    In drei Versuchen an zwei laktierenden schwarzbunten Milchkuhen wurde der Ein- fluB von Sojaol bzw. Koltosfett sowie von rauhfutterreichen und krafifutterreichen Rationen auf die Produktion lturzkettiger Fettsauren im Pansen untersucht. Die Produktionsraten von Essig- und Propionsaure wurden mit Hilfe der Isotopen- verdunnungsmethode bestimmt, wahrend die Buttersaureproduktion geschatzt wurdc. 14C-Acetat und 14C-Propionat wurden dabei permanent uber 24 Stunden i n den Pansen infundiert. Eine Umstellung i n der Technik der Probeentnahme aus dem Pansen im Verlauf der Untersuchungen (Absaugen statt Handentnahme) fuhrte zu absolut gesehen deutlich unterschiedlichen Produktionsraten, was verniutlich auf ungleichmafliges Einniischen der Isotopen und/oder auf unterschiedliche Produktions- raten in einzelnen Pansenbereichen zuruckzufuhren ist. Die rationsbedingten relativen Unterschiede zwischen den Produktionsraten waren jedoch bei beiden Probeentnahnie- techniken annahernd gleich, so dafl beide einen Vergleich der Rationen in bezug auf die Pansenfermentation gestatteten. ReprBsentative Absolutwerte fur die Tages- produktion an Essig- und Propionsaure ergaben nur die aus dem ventralen Pansen- sack abgesaugten Proben. Nach diesen enthielten die produzierten Mengen an Essig-, Propion- und Buttersaure zusammen zwischen 41,8 o/o und 49,7 " / o der zugefuhrtcn verdaulichen Energie. Die Ergebnisse waren sehr gut reproduzierbar.

    Zwischen der Fettsaurekonzentration und der Fettsaureproduktion konnte keine gesicherte Beziehung festgestellt werden. Dagegen waren die Essigsaure- sowie die Gesamtfettsaureproduktion ((22-C.1) eng mit der Zufuhr a n verdaulicher Energie sowie der Zufuhr an verdaulicher organischer Substanz korreliert. Eine hochsignifi- kante Korrelation ergab sich auch zwischen dem Essig- : Propionsaureverhaltnis ini Pansensafi und dem Quotienten aus produzierter Essig- und Propionsaure. Soniit scheint die Moglichkeit gegeben, an Hand von Regressionsgleichungen aus der ver- dauten Energie oder organischen Substanz die Essigsaureproduktion und uber das Essig- : Propionsaureverhaltnis dann auch die Propionsaureproduktion zu schiitzen.

    Sojaol und Kokosfett fuhrten (in den eingesetzten Mengen) zu einer etwas besse- ren Verwertung der fettfreien organischen Substanz fur die Fettsaureproduktion im Pansen. Dies beruhte vorwiegend auf einer erhohten Propionsaureproduktion. Die Essigsaureproduktion je kg fettfreier organischer Substanz war geringfugig herab- gesetzt. D a Fett selbst praktisch nicht als Substrat zur Produktion fluchtiger Fett- sauren im Pansen beitragt, war die Cz-CJ-Fettsaureproduktion je M J zugefuhrter Bruttoenergie zwar nach Fetteinsatz um etwa 3-4 o/o herabgesetzt, dafur war das Fett aber hoch verdaulich.

  • Tagungsbericht 39

    Ein verringerter Rauhfutteranteil in der Ration fiihrte ebenso wie der Einsacz von Futterfetten zu einer Abnahme der Essig- und einer Zunahme der Propionsaure- produktion. Jedoch war der EinfluB auf die Essigsaureproduktion groBer als nach Fetteinsatz. Unter Hinzuziehung von Literaturergebnissen zeigte die Essigsaure- produktion je M J verdauter Energie eine hochsignifikante ( p L 0,Ol) Korrelation zum prozentualen Rauhfutteranteil. Demnach bewegt sich die Essigsaureproduktion je MJ DE je nach Rauhfutteranteil zwischen 0,211 und 0,277 Mol. 10 o / o Rauhfutter erhohen somit die Essigsaureproduktion je M J D E um 3 , l o / o .

    Die Propionsaureproduktion wies keine abzusichernde Korrelation zum Rauh- futteranteil auf und ihre Steigerung bei hoherern Kraftfutteranteil war erheblich geringer als vielfach in der Literatur angegeben. Die Steigerung betrug - nach Ver- minderung des Rauhfutteranteils von 57 auf 41 o / o - 0,13 Mol/kg TS. Der Anteil der in den Gesamtfettsauren enthaltenen Energie an der insgesamt verdauten Energie war nach Einsatz der rauhfutterreichen Ration im Mittel beider Tiere etwas geringer als nach Verfutterung der krafkfutterreichen Ration. Dies ist jedoch nicht auf einen geringeren Anteil der in den Magen verdauten Energie an der insgesamt verdauten Energie, sondern auf einen hoheren Anteil an Ferrnentationsverlusten bei rauhfutter- reicher Ernahrung zuruckzufiihren.

    Die Essigsaureproduktion scheint vorwiegend von der Zufuhr a n verdaulicher Energie und dem Rauhfutteranteil in der Ration abhangig zu sein, wahrend die Propionsaureproduktion in starkerern MaBe noch durch weitere Faktoren wie Fett- zufuhr usw. beeinflufit wird.

    Vorsitz: J. PAL.LAUF - GieBen

    26. H.-P. ROTH - Weihenstephan

    Zum Einflufl von Zinkmangel auf den Insulinstoffwechsel

    Die Bedeutung des Insulins fur die Regulation von Kohlenhydrat-, Fett- und Protein- stoffwechsel ist lange bekannt. Wahrend die Atiologie von Storungen dieses endo- krinen Systems ausgiebig untersucht wurde und wird, liegen uber Mitwirkung von Diltfaktoren auf den Insulinstoffwechsel, wie z. B. der EinfluB des Zn-Gehaltes der Nahrung, kaum Untersuchungen vor. Es wird aber als moglich erachtet, daB Ande- rungen in1 Zn-Status eines Tieres die Synthese, Speicherung, Sekretion und hormonelle Wirksamkeit von Insulin beeinflussen konnen.

    In einern Versuch zum EinfluB von Zn-Mangel auf den Stoffwechsel des I n s u h s erhielten Zn-Mangelratten und pair-fed Kontrolltiere eine intraperitoneale Glucose- Injektion von 200 mg pro 100 g metabolischem Korpergewicht. Zu Injektionsbeginn sowie nach 5, 10, 15, 20, 25 und 30 Minuten wurden in beiden Versuchsgruppen der Gehalt an Zink, Chrorn, Mangan und Protein in Leber und Pankreasgewebe be- stimmt. I m Blut bzw. Serum der Ratten wurde der Gehalt an Glucose, Zink, Chrom, Insulin, Proinsulin, gesamte insulinahnliche Aktivitat und freie Fettsauren gemessen. Bei den Zn-Mangelratten zeigten sich irn Vergleich zu den pair-fed Kontrolltieren signifikante Unterschiede im Gehalt bzw. Verlauf von Protein, Zink, Chrom und Mangan im Pankreas sowie von Chrom und Mangan in der Leber. Ebenso waren im Blut bzw. Serum die Glucosetoleranz, die Zink- und Chrornkonzentration sowie die Gehalte an Insulin, gesamte insulinahnliche Aktivitat und freie Fettsauren gegen- uber den pair-fed Kontrolltieren unverandert, wahrend die Proinsulingehalte keine Unterschiede zeigten.

  • 40 Gesellscl?aj? f u r Emahrungsphysiologie der Hausticre

    27. E. WEICAND - Weihenstephan

    Zur wahren Absorption und Gesamtverwertung von Nahrungszink bei unterschiedlichem Alter

    In einem standardisierten Stoffwechselversuch (vgl. Nutr . Metabol. 20, 314, 1976) erhielten je 16 wachsende Sprague-Dawley-Katten im Alter von rund vier Wochen (Gruppe I) und acht Wochen (Gruppe 11) die gleiche halbsynthetische Diat mit 12,9 ppm Zn in der Trockensubstanz. Wahrend der sechstagigen Vergleichsperiode, in der beide Gruppen die gleiche Wachstumsrate (5,l g/Tag) zeigten, hatten die alteren Tiere auf Grund ihres hoheren Futterverbrauches je Gramni Lebendgewicht- zuwachs im Mirtel eine um 57 &Tag hohere Zn-Aufnahme. Bei einer durchschnitt- Lichen wahren Absorption von 92'J/o der Zn-Aufnahme in Gruppe 11 gegenuber 98 O / O in Gruppe I absorbierten die alteren Tiere eine deutlich hohere Zn-Menge. Dies war mit einer gesteigerten Ausscheidung von endogenem Zink im Kot verbun- den, so dai3 dementsprechend die scheinbare Absorption bei dieser Gruppe mit 74 O / O gegenuber der Gruppe I mit 93 O / O deu