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4. Februar 2016
PflanzenschutzPRAXIS 2016
Pflanzenbau-/Pflanzenschutzberater an den KreisstellenKreisstelle Berater Adresse TelefonBorken Yvonne Kateman Johann-Walling-Str. 45, 46325 Borken 0 28 61/92 27-43, 01 76/84 26 97 11
Coesfeld,Recklinghausen
Anja Keuck
Borkener Straße 25, 48653 Coesfeld
0 25 41/910-268, 01 70/7 86 56 05Heribert Große Enking 0 25 41/910-254, 01 75/2 29 40 02Bernhard Wiesmann 0 25 41/910-253, 01 60/98 02 19 39Dr. Ludger LaurenzSpezialberater Landbau
0 25 41/910-247, 01 71/5 58 59 52
Herford, Bielefeld, Minden-Lübbecke
Dirk HökeHerford-Bielefeld
Ravensberger Str. 6, 32051 Herford 0 52 21/59 77-34, 01 60/93 95 03 77
Henning EhlersMinden-Lübbecke
Kaiserstr. 17, 32312 Lübbecke 0 57 41/34 25-46, 01 70/4 05 59 59
Höxter, Lippe, Paderborn
Ferdinand FalkePaderborn
Bohlenweg 3, 33034 Brakel
0 52 72/37 01-218, 01 72/5 24 88 80
Ferdi StammHöxter
0 52 72/37 01-220, 01 70/9 40 55 90
Dirk SpruteLippe
0 52 72/37 01-208, 01 71/3 02 73 33
Märkischer Kreis,Ruhr-Lippe
Siegfried EickelbergRuhr-Lippe
Platanenallee 56, 59425 Unna0 23 03/9 61 61-43, 01 71/6 34 48 91
Martin GrünewaldMärkischer Kreis
0 23 03/9 61 61-44, 01 71/4 93 07 28
Hochsauerland, Olpe, Siegen-Wittgenstein,Soest
Martin Hoppe Dünnefeldweg 13, 59872 Meschede 02 91/99 15-41, 01 71/8 40 22 26Bernd Rüter Haus Düsse, Ostinghausen,
59505 Bad Sassendorf
0 29 45/989-543, 01 75/2 45 01 78Christian DeisenrothSpezialberater Landbau
0 29 45/989-542, 01 71/5 25 16 25
SteinfurtReinhard Wiggenhorn Hembergener Str. 10,
48369 Saerbeck
0 25 74/927-723, 01 60/5 50 36 76Herbert PiepelSpezialberater Landbau
0 25 74/927-750, 01 75/2 95 91 50
Gütersloh, Münster,Warendorf
Burkhard LinneweberGütersloh
Waldenburgerstr. 6, 48231 Warendorf0 25 81/63 79-70, 01 71/8 96 60 49
Hermann KlockenbuschWarendorf
0 25 81/63 79-52, 01 79/4 94 34 03
Kleve, WeselKlaus Theobald
Ackerbauteam NiederrheinElsenpaß 5, 47533 Kleve
0 28 21/996-227, 01 71/3 89 09 84Martin Kanders 0 28 21/996-203, 01 71/5 60 74 43N. N.
Heinsberg, Viersen Josef Hamm Ackerbauteam NiederrheinGereonstr. 80, 41747 Viersen
0 21 62/37 06-51, 01 72/2 63 48 29Mettmann Natascha Droste 0 21 62/37 06-17, 01 52/03 28 00 05Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Stadt Bonn
Sebastian Lammerich Ackerbauteam Düren, Köln-Aachener Bucht, Eifel, Rüttger-von-Scheven-Str. 44, 52349 Düren
0 24 21/59 23-39, 01 76/20 40 35 48
Aachen, Düren Jörg Klingenmeier 0 24 21/59 23-36, 01 72/1 01 57 62Neuss, Euskirchen,Stadt Mönchengladbach
Thomas Ludwicki 0 24 21/59 23-37, 01 63/3 64 65 24
Rhein- und Ober bergischer Kreis,Mettmann, Rhein-Sieg-Kreis
Dr. Frank-Robert BachSpezialberater Grünland
Bahnhofstr. 9, 51789 Lindlar 0 22 66/4 79 99-112, 01 73/2 73 75 65
Ansprechpartner im Referat 32: Pflanzenschutzdienst/Ackerbau Aufgabenbereich Name Dienstsitz E-Mail/TelefonLeitung/Grundsatzfragen Dr. Ellen Richter Bonn [email protected], 02 28/703-21 00 Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland Dr. Anton Dissemond Bonn [email protected], 02 28/703-21 40 Pflanzenschutz in Kartoffeln, Nagetierbe-kämpfung, Beizgraduntersuchung
Dr. Marianne Benker Bonn [email protected], 02 28/703-21 41
Pflanzenschutz in Zuckerrüben Christian Heinrichs Bonn [email protected], 02 28/703-21 47 Pflanzenschutz in Grünland, Futterbau und Körnerleguminosen
Eugen Winkelheide Bonn [email protected], 02 28/703-21 42
Fungizide und Wachstumsregler in Getreide, Raps, Mais
Hermann Hanhart Münster [email protected], 02 51/23 76-628
Herbizide und Beizung in Getreide, Raps, Mais Günter Klingenhagen Münster [email protected], 02 51/23 76-633Insektizide in Getreide, Raps, Mais Ursula Furth Münster [email protected], 02 51/23 76-640Pflanzenschutz in Getreide, Raps, Mais Tobias Schulze Bisping Münster [email protected], 02 51/23 76-627Pflanzenschutztechnik und Lagerung Harald Kramer Münster [email protected], 02 51/23 76-632Genehmigung und Kontrolle, Sachkundenachweis Detlef Moeller Bonn [email protected], 02 28/703-21 13Umwelt- und Verbraucherschutz, Nationaler Aktionsplan, Sachkundefortbildung
Andrea Claus-Krupp Bonn [email protected], 02 28/703-14 28
Bienenschutz Dr. Adrian Engel Bonn [email protected], 02 28/703-21 50
3
InhaltPraxis Pflanzenschutz
Liebe Leserinnen und Leser
Bereits zum 21. Mal erscheint der Ratgeber „Praxis Pflanzen-schutz“. Wie in den Vorjahren soll die Beilage Sie in der gesam-ten Vegetation in Fragen des Pflanzenschutzes begleiten und
helfen, qualitativ hochwertige Nahrungsmittel zu erzeugen sowie gleichzeitig die hohen Sicherheitsstandards zum Schutze unserer Umwelt zu garantieren. Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW hat die Entwicklungen und Erfahrungen aus den Beobachtungen und Versu-chen der vergangenen Jahre zusammengefasst. Damit können Sie Ihre Pflanzenschutzmaßnahmen gezielt an das Wachstum der Pflanzen und die Entwicklung der Krankheiten und Schädlinge anpassen. Für den Kulturerfolg entscheidende Pflanzenschutzprobleme werden mit praktischen Hinweisen zum richtigen Einsatz von Pflanzenschutzmit-teln und den neuesten Informationen zur Pflanzenschutztechnik erör-tert.Der Ratgeber vermittelt in erster Linie Grundlagen für Ihre Entschei-dungen. Diese sollten Sie im Laufe des Jahres mit situations- und jah-resbedingten Empfehlungen ergänzen. Aktuelle Informationen zum regionalen Auftreten von Krankheiten und Schädlingen finden Sie wöchentlich im „Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben“ und in der „LZ Rheinland“. Hilfreich sind auch der Informationsdienst „Pflanzenschutz-Spezial“ und die Faxdienste der Kreisstellen der Landwirtschaftskammer. Aktuelle und schlagbezogene Informationen während der Vegetationszeit liefert darüber hinaus das Informations-system Integrierter Pflanzenbau (ISIP, www.isip.de), das über die In-ternetseiten der Landwirtschaftskammer NRW abgerufen werden kann: www.landwirtschaftskammer.de oder www.pflanzenschutz-dienst.de.Im Rahmen des „Nationalen Aktionsplans“ wurden in NRW acht De-monstrationsbetriebe etabliert, in denen Maßnahmen des „Integrier-ten Pflanzenschutzes“ demonstriert und neue Verfahren auf ihre Pra-xiseignung geprüft werden. Ziel der Demobetriebe ist es, neben den Berufskollegen auch die interessierte Öffentlichkeit aufzuklären und dazu beizutragen, den Pflanzenschutz transparenter zu gestalten und somit die Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit zu verbessern.Weiterhin können durch die Umsetzung der EU-Agrarreform ökologi-sche Vorrangflächen zur Schaffung von Pufferstreifen, Feldrandstrei-fen oder Waldrandstreifen genutzt werden. Damit kann im Rahmen des „Greenings“ ein wichtiger Beitrag für den Schutz der Gewässer und den Erhalt der Biodiversität durch Erhöhung des Anteils von Le-bens- und Rückzugsräumen in der Agrarlandschaft geleistet werden. Pufferstreifen erleichtern zudem die Umsetzung von Anwendungsbe-stimmungen, wie beispielsweise Mindestabstände zu Gewässern, die bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln erteilt werden. Alle im Pflanzenschutz Sachkundigen müssen seit dem 27. November 2015 den Sachkundenachweis besitzen. Zusätzlich müssen alle Sach-kundigen, die Pflanzenschutzmittel anwenden, zur Anwendung bera-ten und/oder Pflanzenschutzmittel verkaufen, alle drei Jahre an einer anerkannten Sachkunde-Fortbildungsveranstaltung teilnehmen. Eine Liste aller anerkannten Fortbildungsveranstaltungen finden Sie eben-falls auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer. Für die kommende Saison wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Kul-turführung, bei der Ihnen der Pflanzenschutz-Ratgeber „Praxis Pflan-zenschutz“ hoffentlich eine gute Hilfe sein wird. Dr. Ellen Richter Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Pflanzenschutzdienst
Autoren dieser AusgabeGünter Klingenhagen, Hermann Hanhart, Ursula Furth, Christian Heinrichs, Dr. Marianne Benker
GUTE FACHLICHE PRAXIS 4 Aufzeichnungspflicht bleibt 5 Die Auflagen beachten 7 Neue Regeln für Glyphosat
PFLANZENSCHUTZTECHNIK 8 Reinigung verhindert Schäden
ENTWICKLUNGSSTADIEN 10 Von der Keimung bis zur Ernte
GETREIDE 12 Herbizide fürs Frühjahr 16 Herbizide in Sommergetreide 17 Wenig neue Resistenzen 18 Nur neue Kombinationen 22 Flexibel gegen die Pilze 26 Roggen: Braunrostgefahr 27 Gelbrost in Triticale 28 Netzflecken schädigen 29 Sparsam in Sommergetreide 30 Schädlinge sicher erfassen 31 Kurz und standfest
MAIS 35 Der Zünsler breitet sich aus 36 Gegen das Unkraut 40 Blattflecken kosten Ertrag
ZUCKERRÜBEN 40 Beizen sichern den Auflauf 41 Wirkstoffe kombinieren 45 Das Blatt gesund halten
RAPS 46 Gelbschale zeitig aufstellen 47 Schützen und kürzen
KARTOFFELN 49 Verträglich im Vorauflauf 51 Insektizide helfen 53 Den Auflauf sichern 54 Flexibel gegen die Krautfäule
4 Impressum
4
Gute fachliche PraxisPraxis
Pflanzenschutz
Praxis Pflanzenschutz ist eine gemein same Verlagsbeilage des Wochenblattes für Landwirt-schaft & Landleben und der Landwirtschaftlichen Zeitschrift Rheinland.
RedaktionJosef Große Enking Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben Hülsebrock straße 2–848165 Münster-HiltrupInternet: www.wochenblatt.comE-Mail: [email protected]
Layout Susanne Wilbuer
VerlageLandwirtschaftsverlag GmbH Münster-HiltrupHülsebrockstraße 2–848165 MünsterTel. (0 25 01) 801-0Fax (0 25 01) 801-204E-Mail: [email protected]
Rheinischer Landwirtschafts-Verlag GmbH Rochusstraße 1853123 BonnTel. (02 28) 5 20 06-533Fax (02 28) 5 20 06-543E-Mail: [email protected]
Verantwortlich für Anzeigen und VertriebWolfgang Gamigliano, Münster-HiltrupMarkus Schulz, Bonn
DruckKonradin Henkel
Titelfotos Wochenblatt für Landwirtschaft & LandlebenLemken (großes Bild)Josef Große Enking (3)
LZ RheinlandLemken
IMPRESSUM
Das Pflanzenschutzgesetz sieht eine intensive Aus- und Fortbil-dung aller Personen vor, die mit
der Beratung oder der Anwendung von Pflanzenschutzmaßnahmen sowie dem Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln be-fasst sind. Dieser Personenkreis benötigt nach einer Ausbildung, die die Kennt-nisse und Fertigkeiten der Pflanzen-schutz-Sachkunde beinhaltet, einen amtlichen Sachkundenachweis im Pflanzenschutz. Sachkundige müssen zudem alle drei Jahre an einer anerkann-ten Sachkunde-Fortbildungsveranstal-tung teilnehmen. In diesem Jahr beginnt der zweite Fortbildungszeitraum für Alt-Sachkundige. Eine Liste aller aner-kannten Fortbildungsveranstaltungen in NRW finden Sie unter: http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirt-schaft/pflanzenschutz/sachkunde/se-minare/index.htm.
AufzeichnungspflichtSeit 2009 wird bei den Fachrechtskontrol-len und den Kontrollen nach Cross-Com-pliance-Vorgaben die Aufzeichnungs-pflicht bei der Anwendung von Pflanzen-schutzmitteln kontrolliert. Wer einen landwirtschaftlichen, forstwirtschaftli-chen oder gärtnerischen Betrieb oder eine Betriebsgemeinschaft leitet, ist verpflich-tet, Aufzeichnungen über die im Betrieb angewandten Pflanzenschutzmittel zu führen.
Folgende Punkte müssen dokumentiert werden:
■ der Name des Anwenders; ■ die Anwendungsfläche (Bewirtschaf-
tungseinheit); ■ das Anwendungsdatum, taggenau; ■ das verwendete Pflanzenschutzmittel; ■ die Aufwandmenge, ■ die behandelte Kultur.
Die Aufzeichnungen sollten zeitnah erfol-gen. Sie sind drei Jahre, gerechnet ab dem Beginn des Jahres, das auf das Jahr der Anwendung folgt, aufzubewahren. Ein-tragungen über Anwendungen aus Okto-ber 2012 sind also bis zum 31. Dezember 2015 aufzubewahren.
Bußgelder vermeidenLiegen keine Aufzeichnungen vor oder sind die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestkriterien der Aufzeichnungs-pflicht nicht erfüllt und wird dies bei CC- oder Fachrechtskontrollen festgestellt, wird ein Bußgeldverfahren eröffnet. Die Bußgeldhöhe wird in jedem Einzelfall, abhängig vom Verschulden des Betroffe-nen, individuell festgesetzt. Zusätzlich erfolgt eine Kürzung der Agrarzahlung, in der Regel von 3 %. Eine solche Kür-zung erfolgt auch, wenn bei einer vertief-ten Prüfung aus den Aufzeichnungen hervorgeht, dass ein nicht zugelassenes oder ein in dieser Anwendung nicht zu-gelassenes Pflanzenschutzmittel ausge-bracht wurde.
Aufzeichnungspflicht bleibtBei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind zahlreiche Auflagen und Regeln zu beachten.
Wichtiger Grundsatz: Die wahrheitsgemäße und zeitnahe Aufzeichnung soll einer-seits den größtmöglichen betrieblichen Nutzen bringen und andererseits sicher-stellen, dass man sich nicht durch „ver-einfachte“ Angaben im Falle einer Be-triebsprüfung einem Beanstandungsrisi-ko aussetzt.Informationen, „Mustertabellen“ und eine „Musterschlagkartei“ finden Sie im Internet unter:
➥ www.agrarmarkt-nrw.de/download/Schlagkartei.pdf
➥ www.agrarmarkt-nrw.de/download/Pflanzenschutz-aufzeichnung.pdf
Gute fachliche PraxisGemäß § 3 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) darf Pflanzenschutz nur nach guter fachlicher Praxis durchgeführt werden. Sie ist gesetzliche Vorschrift und somit auch verbindlich zu befolgen. Die gute fachliche Praxis dient insbeson-dere der Gesunderhaltung und Quali-tätssicherung von Pflanzen und Pflan-zenerzeugnissen und der Abwehr von Gefahren, die durch die Anwendung, das Lagern und den sonstigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln oder durch andere Maßnahmen des Pflanzenschut-zes, insbesondere für die Gesundheit von Mensch und Tier und für den Natur-haushalt, entstehen können. Zur guten fachlichen Praxis gehört, dass die Grundsätze des Integrierten Pflanzen-schutzes und der Schutz des Grundwas-sers berücksichtigt werden. Hinweise im Internet.
➥ http://www.bmel.de/StarkeLandwirtschaft/Pflanzenbau/Pflanzenschutz
Mit der Zulassung von Pflanzen-schutzmitteln werden Anwen-dungsbestimmungen und Aufla-
gen zum Schutz der Umwelt erteilt. Es wird unterschieden zwischen drei Schutzbereichen:
■ Im Schutzbereich Bodenorganismen und Bienen steht der Schutz von Regen-wurmpopulationen und Bienen im Vor-dergrund (NO-, NB-Auflagen).
■ Der Schutzbereich Wasser unterteilt sich in den Naturhaushalt Wasserorganis-men (NW-Auflagen) und in den Naturhaus-halt Grundwasser (NG-Auflagen).
■ Im Schutzbereich Nicht-Zielorganismen (NT-Auflagen) sollen ökologisch wertvolle Saumbiotope zur Schonung von nicht schädlichen Organismen geschützt werden.
B- bzw. NB-AuflagenBei allen Aktivitäten ist der Schutz der Bienen zu beachten.
■ Während des Bienenfluges dürfen z. B. blühende Gründüngungspflanzen nicht gehäckselt werden.
■ Aus Rücksichtnahme sollten Pflanzen-schutz- und Düngermaßnahmen auch mit nicht bienengefährlichen Produkten mög-lichst außerhalb des Bienenfluges erfolgen.
■ Früh blühende Unkräuter in Getreide stellen die erste Nahrung für die Hummel-königin dar. Bienengefährliche Pflanzen-schutzmittel sind hier tabu.Bienengefährliche Pflanzenschutzmittel dürfen grundsätzlich niemals in blühen-den Beständen (außer Hopfen und Kartof-feln) angewendet werden. Dies gilt auch dann, wenn sich im direkten Nahbereich des Bestandes blühende Nachbarkultu-ren, Unkräuter oder Bienenstöcke befin-den. Kartoffeln mit Blattlausbefall und Honigtaubildung werden sehr häufig von Honigbienen beflogen. Auch hier ist der Einsatz von bienengefährlichen Produk-ten verboten.
TankmischungenTankmischungen mit mehreren Insektizi-den dürfen zum Schutz von Bienen nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden, auch wenn die Mischungspartner als bienenunge-fährlich eingestuft sind.Bei Tankmischungen mit Fungiziden sind folgende Auflagen zu beachten:NB 6612: Das Mittel darf an blühenden
Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, nicht in Mischung mit Fungiziden aus der Gruppe der Ergoste-rol-Biosynthese-Hemmer angewendet werden. Dies gilt z. B. für: Cooper, Danji-ri, Mospilan SG, Nexide, Xerxes.NB 6623: Das Mittel darf in Mischung mit Fungiziden aus der Gruppe der Ergoste-rol-Biosynthese-Hemmer an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, nur abends nach dem täglichen Bienenflug bis 23 Uhr angewen-det werden, es sei denn, die Anwendung dieser Mischung an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, ist ausweislich der Gebrauchsan-leitung des Fungizids auch während des Bienenfluges ausdrücklich erlaubt. Dies gilt z. B. für: Fastac SC Super Contact, Hunter, IRO, Jaguar, Kaiso Sorbie, Karate Zeon, Lambda WG, Mavrik, Trafo WG.NN 410: Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten ein-gestuft. Anwendungen in die Blüte sollten vermieden werden oder zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfol-gen. Mit Stand Oktober 2015 sind für den Ackerbau 32 Pflanzenschutzmittel, vor-nehmlich mit den Wirkstoffen Pyrethrine, Pyrethroide und Neonicotinoide sowie Pirimicarb, mit derAuflage versehen.Ansprechpartner bei Bienenschäden: Dr. Adrian Engel, Tel. (02 28) 703-21 50,Detlev Moeller, Tel. (02 28) 703-21 13),Pflanzenschutzdienst, Siebengebirgs-straße 200, 53229 Bonn.
NW-AuflagenZum Schutz von Wasserorganismen wer-den Abstandsauflagen für Oberflächenge-wässer vorgeschrieben, wobei der Ab-stand immer von der Böschungsoberkante aus gemessen wird. Die Abdrift von Mit-teln und die Abschwemmung von Boden, an dem Wirkstoffteilchen haften, in be-nachbarte Gewässer sollen so verhindert werden. In NRW wird zum Schutz vor dif-fusen Einträgen von Pflanzenschutzmit-teln ein Gewässerrandstreifen gefordert. Ab der Böschungskante gerechnet, dürfen in einer Breite von 5 m zu Gewässern kei-ne Pflanzenschutzmittel ausgebracht wer-den. Diese Beschränkung gilt nicht, wenn die Anwendungsbestimmungen der Prä-parate einen geringeren Abstand zulassen. Dann sind die in der Gebrauchsanleitung angegebenen Abstände (mit oder ohne ab-
Die Auflagen beachtenAnwendungsbestimmungen und Auflagen von Pflanzenschutzmitteln dienen dem Schutz der Umwelt.
6
Gute fachliche PraxisPraxis
Pflanzenschutz
driftarme Technik) entscheidend. Auf je-den Fall ist in NRW immer ein länderspe-zifischer Mindestabstand von 1 m ab Bö-schungskante einzuhalten. Dieser darf unter keinen Umständen mit Pflanzen-schutzmitteln behandelt werden. Keine Gewässer im Sinne der NW-Auflagen sind gelegentlich wasserführende Seiten-gräben, die überwiegend ohne Wasser, wohl aber nach starken Regenfällen was-serführend sind. Sie besitzen kein typi-sches Gewässerbett und die Vegetation besteht meist aus Landpflanzen.Während bei älteren Mitteln noch starre Abstände gelten, werden heute NW-Ab-standsauflagen ausschließlich nach Kri-terien der verlustmindernden Anwen-dungstechnik vergeben. Das heißt, je hö-her der Prozentsatz der möglichen Abdriftminderung, umso geringer darf der
Abstand zum Gewässer sein. Ein Sonder-fall sind die NW-Auflagen für Mittel, die auf Flächen angewendet werden, von de-nen aufgrund der Hangneigung behandel-ter Boden in ein benachbartes Gewässer abgeschwemmt werden kann. Hier muss bei der Behandlung zwischen behandelter Fläche und dem Gewässer ein bewachse-ner Randstreifen vorhanden sein, der die Abschwemmung von Boden ins Gewässer verhindert. Die Breite hängt von der Hang-neigung und von der Gefahr des Mittels für das Gewässer ab. Weiterhin existieren bestimmte NW-Auflagen für dränierte Flächen.
NG-AuflagenMit NG-Auflagen soll in Abhängigkeit von den Versickerungseigenschaften der
Wirkstoffe eine Verlagerung in das Grund-wasser verhindert werden. Mobile Stoffe dürfen während der in der Auflage ge-nannten Zeitspanne (verstärkte Grund-wasserbildung durch Winterniederschlä-ge und gleichzeitig inaktiver Boden; Riss-bildung auf schweren Böden) und bei bestimmten Bodenarten mit schwachem Bindungsvermögen nicht eingesetzt wer-den. Maßnahmen sind z. B. Randstreifen bei Flächen mit Hangneigung, Anwen-dungsverbote für bestimmte Pflanzen-schutzmittel oder auf dränierten Flächen.
NT-AuflagenIm Schutzbereich Nicht-Zielorganismen sollen durch die NT-Auflagen ökologisch wertvolle Randflächen, sogenannte Saum-biotope, wie z. B. Feldraine, Hecken oder Gehölzinseln, als Rückzugsgebiete ge-schützt werden. Die NT-Auflagen gelten aber nur, wenn die Saumbiotope breiter als 3 m sind. Nicht hierunter fallen alle land-wirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen oder Straßen, Wege und Plätze (Blühstreifen zählen zu den landwirt-schaftlich genutzten Flächen). Um Abdrift oder andere Einträge von Pflanzenschutz-mitteln in die schützenswerten Flächen zu verhindern, müssen die Landwirte die ers-ten 20 m mit abdriftmindernden Düsen be-handeln (NT 101 bis 106) bzw. zusätzlich einen 5 m breiten unbehandelten Streifen lassen (NT 107 bis 109).Ausnahmen von den NT-Auflagen:Liegt die Fläche in einem Gebiet, das vom Julius Kühn-Institut (JKI) als Agrarland-schaft mit einem ausreichenden Anteil an Kleinstrukturen ausgewiesen wurde, ist man von den NT-Auflagen 101 bis 106 be-freit. Für 107 bis 109 ist kein 5-m-Abstand einzuhalten, wohl aber eine abdriftarme Technik einzusetzen. Das „Verzeichnis der regionalisierten Kleinstrukturanteile“ steht im Internet.
➥ http://www.jki.bund.de
Pufferstreifen nutzenZur Vermeidung von Pflanzenschutzmit-teleinträgen, wie Abdrift, Erosion oder Run-off, sollten Puffer- und Feldrand-streifen, die im Rahmen des Greening an-gelegt werden, genutzt werden. Erforder-lich ist eine Breite von mindestens 5 m, bevorzugt an periodisch oder ständig was-serführenden Fließ- und stehenden Ge-wässern sowie an hängigem Gelände zu Oberflächengewässern.Positiv auf die Filterwirkung zur Vermin-derung von Run-off- und Erosions-Einträ-gen wirkt sich dabei die Anlage mehrjäh-riger, orts treu angelegter Streifen aus. Mit diesen Streifen können auch die Auflagen (NW, NG, NT) einfach erfüllt werden.� ■
NT-Auflagen zum Schutz von Randstrukturen1Anwendungsbestimmung
NT NT NT101 102 103 104 105 106 107 108 109
20 m Breite mit ..... abdrift-mindernder Technik 50 % 75 % 90 % 50 % 75 % 90 % 50 % 75 % 90 %
Zusätzlich 5 m Abstandsofern abdriftmindernde Technik nicht einsetzbar 5 m Abstand
Befreiung von NT, sofern:Anwendung mit tragbarem Gerät √ √ √
Saumstruktur <3 m Breite √ √ √Fläche in klein strukturiertem Gebiet √ √ keine 5 m
Abstand, aber Verwendung abdriftarmer
Technik
Saumstruktur auf ehem. landw./gärtnerisch genutzter Fläche
√
Bienenschutzauflagen beachten2
B1
Bienengefährlichdiese Mittel dürfen nicht angewendet werden:• an blühenden Pflanzen (außer Kartoffeln ohne Bienenbeflug), dies gilt auch für
Unkräuter • an anderen Pflanzen, wenn sie von Bienen beflogen werden• im Umkreis von 60 m um einen Bienenstand innerhalb des täglichen
Bienenflugs nur mit Zustimmung des Imkers• wenn Bienen mit ihnen in Berührung kommen
B2
Bienengefährlich• außer bei Anwendung nach Ende des täglichen Bienenfluges in dem zu
behandelnden Bestand bis 23 Uhr. Es darf außerhalb dieses Zeitraums nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter
B3Nicht bienengefährlich• aufgrund der durch die Zulassung festgelegten Anwendung des Mittels
B4
Nicht bienengefährlich• bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge bzw.
Anwendungskonzentration• diese Mittel dürfen in blühenden Beständen ausgebracht werdenBei einigen Präparaten kann die Einstufung von B4 in B2 umgewandelt werden, sobald sie mit bestimmten Fungiziden gemischt werden (NB 6623). Die Anwendung dieser Mittel ist dann nur nach dem täglichen Bienenflug bis spätestens 23 Uhr möglich.
7
Gute fachliche PraxisPraxis Pflanzenschutz
ProduktZulassung bis:
Glyp
hosa
tgeh
alt g
je l/
kg
Ackerbaukulturen(l/kg je ha)
Getreideernte auf Teilflächen ab EC 89 ermöglichen (au-
ßer Saat- und Braugetreide)(l/kg je ha)
Sonstige(l/kg je ha)
Abstand (m) zur Saum-struktur
Abdrift- minderung
nach der Ernte oder nach dem Wieder-ergrünen
vor dem Auflaufen, bis 5 Tage nach der
Saat; außer Winterraps
vor der Saat
Spätanwendung bei Unkraut-durchwuchs in lagernde Be-stände. Bei Zwiewuchs in stehende und lagernde Be-
stände.
Mais und Zuckerrü-ben bis 2 Tage vor
Saat
Sikkation: Acker-
bohnen/Fut-tererbsen/ Lupinen
Sikkation: Raps außer Saatguter-zeugung
Sikkation: Brassica-
Arten außer Saatguter-zeugung
auf Grün-land mit nach-
folgendem Umbruch
auf Stillle-gungsflä-chen zur Wieder-inkultur-nahme
Hang >2 % Hang >2 % Hang >2 % Wartezeit: Wartezeit: Wartezeit: Wartezeit: Hang >2 % Hang >2 % 90 %
Clinic TF12.2023 360 5 l
NG 402 – –5 l
7 Tagenicht bei Zwiewuchs
3 l – – – 4 lNG 412
5 lNG 402 0
Dominator 480 TF12.2022 480 3,75 l
NG 4023,75 l
NG 4022,55 l
NG 4123,75 l 7 Tage 2,25 l – 3 l
7 Tage – 3 l 3,75 lNG 402 0
Durano-/Rosate-/Landmaster-TF1.2016
360 5 l – – 5 l 14 Tage 3 l – – – 4 l 5 l 0
Glyfos TF Classic12.2016 360 5 l 3 l 3 l 5 l
14 Tage 3 l – – – 4 l 5 l 0
Glyfos Dakar/ Roundup Turboplus12.2019
680 2,65 kg 1,6 kg 1,6 kg 2,65 kg 7 Tage 1,6 l – – – 2,12 kg 2,65 kg 0
Glyfos Supreme12.2019 450 4 l 2,4 l 2,4 l 4 l
7 Tage 2,4 l – – – 3,2 l 4 l 0
Plantaclean 450 Premium12.2016
450 4 lNG 402 – –
4 l 7 Tage
nicht in WR und WT– – 3,2 l
7 Tage – 3,2 l 4 lNG 402 0
Plantaclean Label XL 12.2016 360 5 l – –
5 l 7 Tage
nicht in WR und WT– – 4 l
7 Tage – 4 l 5 l 0
Roundup Power Flex 12.2022 480 3,75 l
NG 4023,75 l
NG 4023,75 l
NG 4023,75 l 7 Tage 3,75 l 3 l
7 Tage3 l
7 Tage3 l
7 Tage3,75 l
NG 4023,75 l
NG 402 0
Touchdown Quattro12.2015 360 5 l – – 5 l
14 Tage 3 l – – - 5 l 5 l 0
Roundup Rekord12.2024 720 2,5 kg
NG 402 – 2,5 kgNG 402
2,5 kg 7 Tage 2,5 kg 2 kg
7 Tage2 kg
7 Tage2 kg
7 Tage2,5 kg
NG 4022,5 kg
NG 402 0
Taifun forte12.2016 360 5 l – – 5 l
7 Tage 5 l – – – – 5 l 0
Kyleo**12.2023 240 5 l – 5 l – – – – – – – 5 Bei allen Mitteln gilt der länderspezifische Mindestabstand (in NRW 1m) zu Gewässern; ** = Enthält zusätzlich 160 g/l 2,4-D-Säure (Wuchsstoff). Gute Wirkung durch Zusatz von 2,4-D-Säure gegen Ackerschachtelhalm, Disteln und Winden. Dadurch aber auch Wartezeiten beim Nachbau von Getreide, Mais 3 Tage, Sorghumhirse, Gräser 7 Tage, Sonnenblumen, ZF-Senf, ZF, Phacelia, Luzerne, Klee 14 Tage, Ackerbohnen, Erbsen 21 Tage, Winterraps, Senf, Buchweizen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zwiebeln 28 Tage, Gemüse 60 Tage; >2 % = Flächen mit Hangneigung >2 % – bei Pflugsaat bewachsener Randstreifen erforderlich; NG 402/412: Zwischen behandelten Flächen mit einer Hangneigung von über 2 % und Oberflächengewässern muss ein mit einer geschlossenen Pflanzendecke bewachsener Randstreifen (NG 402 = 10 m, NG 412 = 5 m) vorhanden sein. Für alle Mittel (außer Kyleo) gelten folgende Verwendungs- und Fütterungsauflagen VV 549: Behandelten Aufwuchs (Abraum vor der Neueinsaat) nicht zur Heugewinnung verwenden, er kann der direkten Verfütterung oder der Silierung dienen, VV 835: Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate ver-wenden. Für alle Mittel gilt die NG 351: Mit diesem und anderen glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln dürfen innerhalb eines Kalenderjahres auf derselben Fläche max. 2 Behandlungen mit einem Mindestabstand von 90 Tagen durchgeführt werden. Die maximale Wirkstoff-Aufwandmenge von 3,6 kg pro ha und Jahr darf dabei nicht überschritten werden.
Einsatz von Glyphosat
Neue Regeln für GlyphosatDie Anwendungsbestimmungen für den Einsatz von Glyphosat wurden verschärft.
Das Bundesamt für Verbraucher-schutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat zusätzliche Anwen-
dungsbestimmungen für Pflanzenschutz-mittel mit dem Wirkstoff Glyphosat fest-gesetzt. Sie begrenzen den Wirkstoffauf-wand pro Jahr und präzisieren die Spätanwendungen in Getreide.
NG 351: Mit glyphosathaltigen Pflanzen-schutzmitteln dürfen innerhalb eines Ka-lenderjahres auf derselben Fläche maxi-mal zwei Behandlungen mit einem Min-destabstand von 90 Tagen durchgeführt werden. Die maximale Wirkstoff-Auf-wandmenge von 3,6 kg pro ha und Jahr darf dabei nicht überschritten werden.
WA 700: Eine Anwendung ist nur auf Teil-flächen erlaubt, auf denen aufgrund von Unkrautdurchwuchs in lagernden Bestän-den oder von Zwiewuchs in lagernden oder stehenden Beständen eine Beerntung nicht möglich ist.WA701: Eine Anwendung ist nur auf Teil-flächen erlaubt, auf denen aufgrund von Unkrautdurchwuchs in lagernden Bestän-den eine Beerntung nicht möglich ist.WA702: Eine Anwendung ist nur auf Teil-flächen erlaubt, auf denen aufgrund von Zwiewuchs in lagernden oder stehenden Beständen eine Beerntung nicht möglich ist.Bewährt hat sich der Zusatz von 5 bis 10 kg/ha SSA auf 200 l/ha Wasser.� ■
8
PflanzenschutztechnikPraxis
Pflanzenschutz
Bei längerer Spritzarbeit und beson-ders wenn Spritzreste über Nacht stehen bleiben, kommt es zu Abla-
gerungen, gegen die man später nicht mehr anreinigen kann, deshalb sollte re-gelmäßig, nach langen Spritztagen täg-lich, gereinigt werden. Besonders wichtig ist die Reinigung in den in Übersicht 1 genannten Fällen. Schäden sind auch möglich, wenn Pflan-zenschutzmittel, die sich „nicht vertra-gen“, gemischt werden. Übersicht 2 nennt die Produkte, die nicht gemeinsam in die Spritze gefüllt werden dürfen. Ausflocken der Spritzbrühe, Verträglichkeitsproble-me bis hin zu starken Ätzschäden, lassen sich so vermeiden.
Reinigung im FeldNicht selten wird die Spritzenreinigung von vielen Landwirten als lästiges Übel wahrgenommen. Da sie der Meinung sind, es handle sich nur um lästige Auflagen ohne sachliche Berechtigung, wird sie zu-meist stiefmütterlich bzw. überhaupt nicht durchgeführt. Gerade die Reinigung auf den Hofflächen stellt hierbei ein be-sonderes Risiko dar. Denn welcher Land-wirt hat schon einen Waschplatz, der das gesamte Waschwasser auffängt und biolo-
gisch abbauen kann. Vielfach wird der Öl-abscheider als adäquates Mittel bemüht, um solche Handlungen zu rechtfertigen. Der Ölabscheider ist jedoch bei den meis-ten Pflanzenschutzmitteln wirkungslos und kann somit den Eintrag in die Kana-lisation nicht verhindern.Die einfachste Methode, diesen Proble-men weitestgehend aus dem Weg zu ge-hen ist, den Reinigungsvorgang direkt im Feld durchzuführen. Einige Spritzen-hersteller stellen der Praxis schon seit geraumer Zeit die unterschiedlichsten, automatisierten Reinigungsprogramme zur Verfügung. Der Landwirt muss für diese einen Aufpreis bezahlen, obwohl die Notwendigkeit dieser Systeme nicht sofort ersichtlich ist. Vorteilhaft ist, dass die meisten Spritzen schon mit dem Nö-tigsten ausgestattet sind, da man für eine effektive Innenreinigung auf dem Feld nichts weiter als einen Frischwassertank und eine Tankinnenreinigungsdüse be-nötigt. Ist die Spritze hiermit ausgestat-tet, muss man nur noch den Klarwasser-vorrat in drei Portionen in den Haupttank einleiten, umwälzen und direkt in einem unbehandelten Stück Fläche ausbringen. Diese Vorgehensweise hört sich nur auf den ersten Blick einfach an. Sie benötigt viel Zeit und ist unter Umständen auch
sehr schwierig durchzuführen. Denn bei vielen Spritzen bedeutet dieses Verfah-ren ein häufiges Auf- und Absteigen vom Schlepper, ein ständiges Umschalten der Spritze von Rühren auf Spritzen und zu-sätzlich muss der Anwender häufig durch schon behandelte Kulturen lau-fen. Um dies zu umgehen, bieten sich daher die automatisierten Systeme der Gerätehersteller an, die das Reinigen deutlich erleichtern.� ■
Gültige Plakette?Jährlich sollte man sich rechtzeitig bei seiner Fachwerkwerkstatt um einen ge-eigneten Kontrolltermin für die Spritze bemühen. Wer im Jahr 2016 zur Kont-rolle geht, erhält eine orange Plakette (gültig bis 2019). Weitere gültige Plaket-ten sind die gelben (2015, gültig bis 2016 – Übergangsregelung), die brau-nen (gültig bis 2016) die rosafarbenen (gültig bis 2017) und die grünen (gültig bis 2018). Hierbei ist es wichtig, den Ab-lauf der Gültigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn dieser nicht auf der Plakette vermerkt ist – erstes oder zwei-tes Halbjahr –, dann sollte der Kontroll-bericht zurate gezogen werden, um bei einer Kontrolle keine böse Überraschung zu erleben.Eine Liste anerkannter Kontrollwerkstät-ten finden Sie im Internet.
➥ www.pflanzenschutzdienst.de/Pflanzenschutz-technik/Pflanzenschutzgerätekontrolle/Anerkannte Kontrollbetriebe in NRW
Spritzenreinigung vor Kulturenwechsel1vor der Behandlung von: wenn vorher folgende Wirkstoffe/Präparate im Behälter waren:
RapsZuckerrübenLeguminosenMais (betrifft nur die Produkte, die in Mais keine Zulassung haben)
Sulfonyl harnstoffe
Absolute M, Acupro, Accent, Alister, Alliance, Arigo, Arrat, Artus, Atlantis, Attribut, Bandera, Biathlon (4D), Brazzos, Caliban Duo (Top), Casper, Cato, Ciral, Cirontil, Clearfield (wenn Nicht-Clearfield-Raps behandelt werden soll), Concert SX, Debut, Dirigent SX, Elumis, Escep, Ergon, Finy, Gropper SX, Harmony Millenium, Harmony SX, Hoestar (Super), Husar OD (Plus), Kelvin, Lexus, Milagro forte, Monitor, MaisTer Power flüssig, Motivell forte, Nicogan, Olando, Pelican Delta, Peak, Permit, Pointer SX, Potacur, Principal, Refine Extra SX, Samson 4 SC (6 OD), Task, Titus, Trimmer SX, Zoom
Sulfonylharnstoff-ähnlich z. B.: Axclean, Axial Komplett, Ariane C, Broadway, Falkon, Pointer Plus, Primus (Perfekt), Pyrat XL, Saracen, Starane XL, Tacco, Terano, Troller, Viper Compact
Wuchsstoffe und wuchsstoffhaltige Präparate
z. B.: Amario, Aniten Super, Basagran DP, Duanti, Duplosane, Foxtril Super, Kyleo, Loredo, Pixie, Platform S, U 46-M, U 46-D, usw.
Dicamba z. B.: Arrat, Cirontil, Mais-Banvel WG, Banvel M, Task, Zoom, Zooro Pack
Leguminosen zusätzlich z. B.: Amario, Duanti, Effigo, Lodin, Lontrel, Pyrat, (Starane) Ranger, Runway, Simplex, Taipan, Tomigan, Vivendi 100
Mais Gräserherbizide z. B.: Agil-S, Axial, Dinagam, Focus Ultra, Fusilade Max, Gallant Super, Gramin, Panarex, Select 240 EC, Targa Super, Ralon Super, Sword, Topik 100, Traxos
Getreide(betrifft nur die Gräserherbizide ohne Zulassung in Getreide)
GräserherbizideGräserherbizide wie oben + Accent, Arigo, Bandera, Cato, Cirontil, Elumis, Escep, Kelvin, MaisTer Power flüssig, Milagro forte, Motivell forte, Nicogan, Principal, Samson 4 SC (6 OD), Task, Titus
Geeignete Reinigungsmittel: z. B. All clear extra (0,5–1%ig)
Reinigung verhindert SchädenBevor die Spritze in einer anderen Kultur eingesetzt wird, ist eine sorgfältige Innenreinigung notwendig.
PflanzenschutztechnikPraxis Pflanzenschutz
Was man nicht mischen sollte!2Additive, z. B. Dash, Mero, Monfast, u. a. + AHL, Artus, Fox, Isofox, Lotus, Oratio, Platform S, Sumimax (Ätzschäden)
AHL pur + Additive (z. B.: Atlantis + FHS, Atlantis OD, Husar Plus + Mero, Monitor + Monfast), Sumimax (Ätzschäden), Fungizide außer Vegas, Talius
AHL + ATS + Wie oben, Herbizide, Mangansulfat (Ausflocken)
Ariane C +
AHL, Etephon-haltige Wachstumsregler wie z. B. Camposan extra. In Mischung mit Moddus, Calma bzw. Moddus + CCC sowie Medax Top + Turbo (max. 0,75 l/ha Medax Top + 0,75 kg/ha Turbo) max. 1,0 l/ha Ariane C. In Gerste Tankmischungen mit Fungiziden wie z. B. Aviator XPro, Adexar, Capalo, Gladio, Input classic, Bontima, Seguris usw. mit max. 1,0 l/ha Ariane C (Verträglichkeit)
Axial 50, Axial Komplett,Ralon Super, Sword, Topik (100), Traxos
+AHL; Bifenox-haltige Präparate wie z. B. Zooro Pack, Fox, Isofox; Zoom; Wuchsstoffe bzw. wuchsstoffhaltige Präparate wie z. B. Basagran DP, Duplosan KV/DP, Loredo, Pixie, Platform S, U 46-M/D (Wirkungsminderungen)
Broadway + FHS +Im Weizen max. 50 l/ha AHL mit 130 g/ha Broadway + 0,6 l/ha FHS. In Mischung mit Medax Top + Turbo (max. 0,75 l/ha Medax Top + 0,75 kg/ha Turbo) und max. 130 g/ha Broadway + 0,6 l/ha FHS. In Mischungen mit Moddus oder Calma max. 0,2 l/ha Moddus oder Calma
Effigo + Wachstumsregler und/oder Gräsermittel im Frühjahr im Raps (Verträglichkeit)Etephon-haltige Wachstums-regler, z. B. Camposan extra, Cerone 660
+Grundsätzlich: Camposan Extra immer zuletzt in den Tank. Ausbringung muss spätesten 5–10 Std. nach dem Ansetzen erfolgen. Herbizide, Unix. In Sommergerste Vorsicht bei Mischung mit Fungiziden (Verträglichkeit)
Fox + Fungizide zur Verbesserung der Winterfestigkeit und Phoma-Bekämpfung im Raps wie z. B. Carax, Ampera, Caramba, Folicur, Matador, Orius, Tilmor, Toprex, Gräsermittel, Insektizide (Verträglichkeit)
Fungizide + Artus, Lotus, Oratio, Platform S (Ätzschäden)Lebosol Mangannitrat + Wuchsstoffe, z. B. DP: Probleme bei wenig kalkhaltigem Wasser, vorher Mischprobe durchführen (Ausflocken)
Mangansulfat + Nicht mit ATS! Auch AHL ist besonders bei älterem Mangansulfat kritisch (vorher in Wasser anrühren), bei Mischung mit Wuchsstoffen vorher Mischprobe durchführen (Ausflocken)
Medax Top + Herbizide (außer Biathlon 4D, Basagran DP, Duanti, Primus, U 46-M, Starane XL), Vorsicht bei AHL (Verträglichkeit)
Moddus, Calma, Countdown, Modan, Moxa + Carfentrazon haltige Produkte (Oratio, Platform S, Artus), Zoom, Additive (Verträglichkeit)
Moddus Start + Carfentrazon haltige Produkte (Oratio, Platform S, Artus), oder Bifenox-haltige Produkte (Fox, Isofox)Monitor + ATS, Epso (Combi)Top, Mangansulfat (Verträglichkeit)
Roundup UltraMax + Terano, Gardo Gold u. a. (Ausflocken, Wirkungsminderung). Mit anderen „alten“ Glyphosaten können Terano, Gardo Gold u. a. gemischt werden.
Sumimax + AHL, Addition, Activus SC, Boxer, Filon, Stomp Aqua, Malibu, Picona, Axial 50, Atlantis, Ralon Super, Topik (100), Traxos, Additive (Ätzschäden)
Taspa + Zwischen Behandlung mit Ariane C, Amario, Duanti, Starane XL sowie Tomigan und dem Taspa-Einsatz müssen 14 Tage liegen (Verträglichkeit)
Fenprodin-haltige Präparate (Agent, Epoxion Top, Gladio, Kantik, Zenit M)
+ AHL, Zoom, Oratio, Lotus, Fenpropimorph-haltige Präparate (Capalo, Corbel, Diamant, Juwel Top, Locstar, Opus Top) (Ausflocken, Ätzschäden)
Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
10
EntwicklungsstadienPraxis
Pflanzenschutz
Von der Keimung bis zur ErnteWas der EC-Code bei Getreide, Raps, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben bedeutet.
GetreideEC Stadium Beschreibung Bemerkung
0–9 Keimung bis Auflaufen
10 Blattspitzen Blattspitzen des nächsten Blattes jeweils sichtbar
11 1. Blatt entfaltet12 2. Blatt entfaltet
13–19 3. Laubblatt entfaltet usw.
21 1. Bestockungstrieb sichtbar
Bestockung kann ab Stadium 13 erfolgen
22 2. Bestockungstrieb sichtbar
23 3. Bestockungstrieb sichtbar usw.
30 Haupttriebe beginnen sich zu strecken
Ähre min. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt
31 1-Knoten-Stadium1. Knoten min. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt
32–34 2-Knoten-Stadium usw. 2. Knoten min. 2 cm vom 1. Knoten entfernt
37 Erscheinen des letzten Blattes (Fahnenblatt)
letztes Blatt noch eingerollt
39 Fahnenblatt voll entwickelt Blatthäutchen sichtbar
45 Blattscheide geschwollen49 Grannenspitzen51 Beginn Ährenschieben59 Ende Ährenschieben Ähre vollständig sichtbar61 Beginn der Blüte65 Mitte der Blüte69 Ende der Blüte71 Beginn Kornbildung Korninhalt wässrig75 Mitte Milchreife Korninhalt milchig
85 Teigreife Korninhalt weich und trocken
87 Gelbreife Fingernageleindruck bleibt89 Vollreife Korn hart; kaum zu brechen
92 Totreife Körner nicht mehr zu brechen
97 Pflanzen abgestorben Halme brechen zusammen
ZuckerrübenEC Stadium Beschreibung
0–9 Keimung bis Auflaufen10 Keimblattstadium: Keimblätter waagerecht entfaltet11 1. Laubblattpaar deutlich sichtbar; erbsengroß12 2 Laubblätter entfaltet (1. Blattpaar)14 4 Laubblätter entfaltet (2. Blattpaar)
15–19 5 Laubblätter entfaltet, fortlaufend bis 9 und mehr Laubblätter entfaltet
31 Beginn Bestandesschluss: 10 % der Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich
33 30 % der Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich
39 Bestandesschluss: über 90 % der Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich
49 Rübenkörper hat erntefähige Größe erreicht
MaisEC Stadium Beschreibung
10 1. Laubblatt aus Koleoptile ausgetreten11 1. Laubblatt entfaltet
12–19 2. Laubblatt entfaltet und mehr bis 1930 Beginn des Längenwachstums31 1-Knoten-Stadium/1. Stängelknoten wahrnehmbar39 9 und mehr Stängelknoten wahrnehmbar51 Beginn des Rispenschiebens; Rispe in Tüte fühlbar53 Spitze der Rispe fühlbar59 Ende Rispenschieben61 Beginn der Blüte; Spitze der Kolbenanlage erscheint65 Vollblüte; Narbenfäden vollständig geschoben69 Ende der Blüte71 Beginn Kornbildung; ca. 16 % T im Korn75 Milchreife; Inhalt milchig; ca. 40 % T im Korn79 Maximale Korngröße erreicht83 frühe Teigreife; Körner teigartig; ca. 45 % T im Korn
85–87 Teigreife (= Siloreife); ca. 55–60 % T; schwarzer Punkt am Korn
89 Vollreife; Körner durchgehärtet und glänzend; ca. 65 % T im Korn
97 Pflanzen abgestorben
Pflanzenschutzmittel müssen, damit sie ihre optimale Wirkung entfalten, oft in einem kurzen Zeitfenster einge-
setzt werden. In der Gebrauchsanweisung und in den Hinweisen der Fachleute in die-ser Beilage wird der Zeitraum mithilfe der EC-Codes angegeben. Diese reichen von der Keimung bis zum Absterben der Pflanze. Wie die Entwicklungsstadien unterteilt werden, lesen Sie in den Übersichten. ■
Wachstumsstadien: Links: Weizen in der Blüte (EC 65), rechts
Gerste in der Milchreife (EC 75)
Fo
tos:
Gro
ße E
nkin
g
EntwicklungsstadienPraxis Pflanzenschutz
RapsEC Stadium Beschreibung
0–9 Keimung bis Auflaufen10 Keimblätter voll entfaltet11 1. Laubblatt entfaltet13 3. Laubblatt entfaltet
14–19 4. bis 9. Laubblatt entfaltet30 Beginn des Längenwachstums31 1. sichtbar gestrecktes Internodium32 2. sichtbar gestrecktes Internodium33 3. sichtbar gestrecktes Internodium39 9 und mehr gestreckte Internodien
51 Hauptinfloreszenz inmitten der obersten Blätter von oben sichtbar
53 Hauptinfloreszenz überragt die obersten Blätter 59 Erste Blütenblätter sichtbar; Blüten noch geschlossen60 Erste offene Blüten
61 10 % der Blüten am Haupttrieb offen; Infloreszenzachse verlängert
65 Vollblüte; 50 % der Blüten am Haupttrieb offen; erste Blüten fallen
69 Ende der Blüte71 10 % der Schoten haben ihre endgültige Größe erreicht75 50 % der Schoten haben ihre endgültige Größe erreicht79 Fast alle Schoten haben ihre endgültige Größe erreicht80 Beginn der Reife; Samen grün81 10 % der Schoten ausgereift; Samen schwarz und hart
83–85 30 % bis 50 % der Schoten ausgereift; Samen schwarz und hart
89 Vollreife: Fast alle Samen an der Pflanze schwarz und hart
97 Pflanzen abgestorben99 Erntegut
KartoffelnEC Stadium Beschreibung
0–9 Keimung bis Auflaufen10 aus Knollen: erste Blätter spreizen sich ab11 1. Blatt (>4 cm) am Hauptspross entfaltet12 2. Blatt (>4 cm) am Hauptspross entfaltet
13–19 3. Blatt (>4 cm) am Hauptspross entfaltet fortlaufend bis 9 und mehr Blätter
21 1. basaler Seitentrieb (>5 cm) gebildet22 2. basaler Seitentrieb (>5 cm) gebildet
23–29 3. basaler Seitentrieb fortlaufend bis 9 und mehr basale Seitentriebe
31 Beginn Bestandesschluss: 10 % der Pfl. benachbarter Reihen berühren sich
33 30 % der Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich
39 Bestandesschluss: über 90 % der Pfl. benachbarter Reihen berühren sich
40 Beginn der Knollenanlage45 50 % der Knollenmasse erreicht
48 Max. Knollenmasse erreicht; Knollen noch nicht schalenfest
49 Knollen schalenfest, bei 95 % Knollen lässt sich die Schale nicht abschieben
51 Knospen der 1. Blütenanlage (Hauptspross) sichtbar59 Erste farbige Blütenblätter sichtbar61 Beginn der Blüte; erste offene Blüten im Bestand69 Ende der Blüte
70–71 Erste Beeren sichtbar79 90 % der Beeren haben die endgültige Größe erreicht
81–89 Frucht- und Samenreife
91 Beginn der Blattvergilbung bzw. Blattaufhellung
95–97 50 % der Blätter braun verfärbt – Blätter und Stängel abgestorben
12
GetreidePraxis
Pflanzenschutz Herbizide für den Frühjahrs einsatz in Getreide – Auflagen und Wirkungsspektrum1a
Zulassung
Wirk
klas
se
Wirkstoff Geha
lt
Mittel
Men
ge
Prei
s
Max
. Men
ge
Gebi
nde
Drän
iert
Hang
>2%
(m)
Was
ser (
m)
Saum
(m)
Winter Som.
G W R T G W H
Einsatz (EC) g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % DüsePräparate gegen Kräuter
+ + + + + + BF1
MetsulfuronDiflufenican
60600
Alliance12.2020 100 g 21 100 g
0,251
2,410 5 013–29 13–29
+ + + + + + +BO
FlorasulamFluroxypyrClopyralid
2,510080
Ariane C12.2018 1 l 34 1,5 l 5
20 * 013–39 13–30
+ + + + + + +BE
Metsulfuron Carfentrazon
100400
Artus12.2016 40 g 18 50 g
0,251
2,5* 013–32 13–25
+ + + + + + + OC3
Dichlorprop-PBentazon
233333
Basagran DP12.2016 2,5 l 40 3,0 l 10
50ab
16.04. 5 * 013–49 13–49+ + + + + + +
B TritosulfuronFlorasulam
71454
Biathlon 4D +
Dash 12.201670 g1 l 28 70 g
0,35 + 51,05 +3 x 5
* 013–39 13–39+ + + + + + +
B Metsulfuron Tribenuron
143143
Dirigent SX12.2020 35 g 18 35 g 0,2
1 10 * 013–37 13–30+ + + + + + +
OFluroxypyrClopyralidMCPA
4020
200Duanti12.2018 3 l 39 4,0 l 10
50 * 024–32 24–32
+ + + + + +O Dichlorprop-P 600 Duplosan DP
12.2015 1,3 l 21 1,33 l 110 10 * 013–29 13–29
+ + + + + +O Mecoprop-P 600 Duplosan KV
1.2016 1,5 l 24 2,0 l 110 10 * 513–29 13–29
+ + + + + + +B Metsulfuron 200 Finy
12.2015 25 g 10 40 g 0,1 10 * 013–32 13–29+ + + +
E Bifenox 480 Fox12.2017 0,75 l 20 1,5 l 5 10 * 021–29
+ + + + + + +B Amidosulfuron 750 Hoestar
12.2021 30 g Pack 40 g * 513–37 13–37
+ + + + + +B Amidosulfuron
Iodosulfuron 12512
Hoestar Super12.2016 135 g 28 200 g 0,75
3 * 513–37 13–37+ + + + + + + O Fluroxypyr 180 Lodin
6.2016 0,75 l 14 1,0 l 15 5 013–39 13–29
+ + + + + + +E Carfentrazon 463 Oratio
3.2016 40 g Pack 50 g * 021–32 21–32+ + + + + + + B
F1MetsulfuronDiflufenican
60600
Pelican Delta12.2016 100 g Pa
ck 100 g 1 10 * 013-29 13-32+ + + + + + O
F1Mecoprop-PDiflufenican
50033
Pixie12.2019 1,5 l 24 2,0 l 1 nein 20 * 013–29 13–29
+ + + + + + + OE
Mecoprop-PCarfentrazon
60014
Platform S2.2016 1 kg 26 1,0 kg 5 * 021–29 21–32
+ + + + + + + B Tribenuron 500 Pointer-/Trim. SX 12.2016 35 g 16 60 g 0,2
1 * 013–37 13–30+ + + + + + +
BTribenuronMetsulfuronFlorasulam
8383
105Pointer Plus12.2016 50 g 50 g 0,25
1 * 512-39 12-39
+ + + + + + +B Florasulam 50 Primus/Troller
12.2016 100 ml Pack 150 ml 1 * 013–39 13–29
+ + + + + + + BO
FlorasulamClopyralid
25300
Primus Perfect12.2016 200 ml 30 200 ml 1
5 * 013–32 13–29+ + + + + + +
O Fluroxypyr 180 Pyrat12.2020 0,75 l 11 1,0 l 1
5 5 013–39 13–29+ + + + + + +
B Tribenuron Thifensulfuron
160333
Refine Ext. SX12.2016 60 g 20 60 g 0,25
1,5 10 * 013–29 13–29+ + + + + + +
B Florasulam 50Saracen/ Axclean12.2016
100 ml 22 150 ml0,25
15
* 513–39 13–29
+ + + + + + + BO
FlorasulamFluroxypyr
2,5100
Starane XL/P.XL12.2016 1 l 31 1,5 l 5
20 * 013–45 13–29+ + + + + + + O Fluroxypyr 200 Tomigan 200
12.2023 0,7 l 13 0,9 l 110 * 513–45 13–39
+ + + + + + O 2,4-D 500 U 46 D-Fluid12.2015 1,5 l 14 1,5 l 1
10 * 513–29 13–29+ + + + + + + O MCPA 500 U 46 M-Fluid
6.2016 1,5 l 12 1,5 l 110 * 013–39 13–39
+ + + + + + + BO
TriasulfuronDicamba
30600
Zoom12.2025 200 g Pa
ck 200 g 0,5 * 013–29 13–29
Bei der Unkrautbekämpfung im Frühjahr geht es um Nachbehand-lungen gegen verbliebene Gräser
oder gegen nachgelaufene Unkräuter. Auch auf Flächen, die im Herbst nicht mehr behandelt wurden, steht der Herbi-zideinsatz an.
Das ist neu 2016Pointer Plus entspricht einer Kombination aus Dirigent SX und Primus. Bei voller Menge von 50 g/ha werden vergleichswei-se 29 g/ha Dirigent SX und 105 ml/ha Pri-mus ausgebracht. So wirkt das Produkt im Vergleich zu Dirigent SX nun auch sicher gegen Klette, Mohn und Kornblume. Poin-ter Plus ist in Winter- und Sommergetrei-de von EC 13 bis 39 zugelassen. Die Aus-bringung in AHL ist möglich.Die Zulassung von Arelon Top ist ausge-laufen. Es wurde durch Arelon flüssig er-setzt. Einsatz jetzt auch in Triticale, nicht aber auf dränierten Flächen möglich.Der Traxos Clean Pack enthält Traxos, Ax-clean und Pelican Delta. Durch Axclean und Pelican Delta verschlechtert sich die Wirkung von Traxos. Von einer gemeinsa-men Ausbringung ist abzuraten.
Strategien im Frühjahr
1Nachbehandlung nach Vorbehandlung im Herbst gegen Unkräuter: Nach Herbstvorlage mit breit wirksamen
Produkten wie Herold SC, Bacara Forte, Trinity usw. ist zum Teil noch eine Nach-behandlung gegen Klette, Kamille, Korn-blume und Ausfallraps erforderlich. In gut entwickelter Wintergerste hat sich ein früher Einsatz gegen diese Restverunkrau-tung bewährt. Geeignet, auch für den frü-hen Einsatz in AHL, sind z. B. Saracen, Primus, Pointer Plus und Primus Perfect. Spielt Kornblume keine Rolle, ist auch Hoestar Super geeignet. In den übrigen Getreidearten bzw. in Beständen, die den Boden nicht so rasch schließen, haben spätere Behandlungstermine Vorteile. So lassen sich mit Anwendungen gegen Ende April auch die im Frühjahr aufgelaufenen Sommerunkräuter bekämpfen. Neben Melde und Gänsefuß sind dies vor allem Floh-, Winden- und Vogelknöterich. Ge-gen diese Art der Verunkrautung hat Ari-ane C am meisten zu bieten. Entscheidend für eine nachhaltige Wirkung sind feucht-warme Verhältnisse. Auch gegen Disteln mit Wuchshöhen ab 20 cm ist dann eine
gute Wirkung gegeben. In Trockenphasen sind die frühen Morgenstunden am besten geeignet, wenn der Tau die Wachsschicht etwas gelöst hat. Gegen Storchschnabel, Taubnessel oder den immer häufiger auf-tretenden Hundskerbel müssen 35 g/ha Dirigent SX zugemischt werden. Wird Ariane C in Mischung mit Wachstumsreg-lern eingesetzt, sollte die Aufwandmenge des Wachstumsreglers um 25 % reduziert werden. Alternativ zu Ariane C kann mit Kombinationen aus 0,5 l/ha Tomigan 200 + 35 g/ha Dirigent SX/Pointer SX gearbei-tet werden. Bis EC 32 kann Dirigent SX durch das preiswerte Finy mit 25 g/ha er-setzt werden. Finy entspricht dem alten Gropper. Zudem ist Biathlon 4D + Dash als breit wirksames Produkt für frühe wie späte Behandlungen geeignet.
2Nachbehandlung nach Vorbehandlung im Herbst gegen Ackerfuchsschwanz: Auf Standorten mit höheren Tonan-
teilen und stärkerem Ungrasdruck wird häufig eine Nachbehandlung erforderlich sein. In Wintergerste bleibt fast nur der Einsatz von Axial mit 1,2 l/ha. Günstig für Wirkung und Verträglichkeit sind Be-handlungen in der Vegetationsruhe. In Winterroggen und Triticale kann anstelle von Axial 50 mit 1,2 l/ha Traxos gearbei-tet werden. Dort, wo Ralon Super noch funktioniert, ist es die günstigere Alterna-tive. Dann muss aber der Vegetationsbe-ginn abgewartet werden. In Weizen bietet Atlantis die höchste Wirkungssicherheit. Aber auch hier sollte möglichst frühzeitig gehandelt werden. In den vergangenen Jahren war es richtig, wenige frühlings-hafte Tage im Februar bzw. Anfang März zu nutzen, selbst wenn danach eine Frost-phase folgte. Nur die auf die Anwendung folgende Nacht sollte frostfrei sein. Durch Zusatz von 30 l/ha AHL bzw. 10 kg/ha schwefelsaurem Ammoniak (SSA) wird die Wirkung deutlich verstärkt. Das macht sich auch an der Kultur bemerkbar, aber Wirkung geht hier vor Verträglichkeit.
3Unkrautbekämpfung – ohne Vorbehand-lung im Herbst: In späteren Saaten nach Mais oder Rüben sind Unkräu-
ter und Ungräser weniger vertreten und klein. Sind die Flächen nicht dräniert, be-steht auf besseren Lehm- und Lössstand-orten zum Teil noch die Möglichkeit, Grä-ser mit 2,5 bis 3,0 l/ha Arelon flüssig aus-zuschalten. Auf Windhalmstandorten ist Lentipur 700 (CTU) besser geeignet. (Sor-tenverträglichkeit bei Weizen beachten). Neben der Windhalmwirkung hat Lenti-
Herbizide fürs FrühjahrNachbehandlungen gegen Gräser und die Bekämpfung von Unkräutern und Gräsern in Spätsaaten stehen an.
13
Herbizide für den Frühjahrs einsatz in Getreide – Auflagen und WirkungsspektrumZulassung
Wirk
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Winter Som.
G W R T G W H
Einsatz (EC) g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % DüsePräparate gegen Kräuter
+ + + + + + BF1
MetsulfuronDiflufenican
60600
Alliance12.2020 100 g 21 100 g
0,251
2,410 5 013–29 13–29
+ + + + + + +BO
FlorasulamFluroxypyrClopyralid
2,510080
Ariane C12.2018 1 l 34 1,5 l 5
20 * 013–39 13–30
+ + + + + + +BE
Metsulfuron Carfentrazon
100400
Artus12.2016 40 g 18 50 g
0,251
2,5* 013–32 13–25
+ + + + + + + OC3
Dichlorprop-PBentazon
233333
Basagran DP12.2016 2,5 l 40 3,0 l 10
50ab
16.04. 5 * 013–49 13–49+ + + + + + +
B TritosulfuronFlorasulam
71454
Biathlon 4D +
Dash 12.201670 g1 l 28 70 g
0,35 + 51,05 +3 x 5
* 013–39 13–39+ + + + + + +
B Metsulfuron Tribenuron
143143
Dirigent SX12.2020 35 g 18 35 g 0,2
1 10 * 013–37 13–30+ + + + + + +
OFluroxypyrClopyralidMCPA
4020
200Duanti12.2018 3 l 39 4,0 l 10
50 * 024–32 24–32
+ + + + + +O Dichlorprop-P 600 Duplosan DP
12.2015 1,3 l 21 1,33 l 110 10 * 013–29 13–29
+ + + + + +O Mecoprop-P 600 Duplosan KV
1.2016 1,5 l 24 2,0 l 110 10 * 513–29 13–29
+ + + + + + +B Metsulfuron 200 Finy
12.2015 25 g 10 40 g 0,1 10 * 013–32 13–29+ + + +
E Bifenox 480 Fox12.2017 0,75 l 20 1,5 l 5 10 * 021–29
+ + + + + + +B Amidosulfuron 750 Hoestar
12.2021 30 g Pack 40 g * 513–37 13–37
+ + + + + +B Amidosulfuron
Iodosulfuron 12512
Hoestar Super12.2016 135 g 28 200 g 0,75
3 * 513–37 13–37+ + + + + + + O Fluroxypyr 180 Lodin
6.2016 0,75 l 14 1,0 l 15 5 013–39 13–29
+ + + + + + +E Carfentrazon 463 Oratio
3.2016 40 g Pack 50 g * 021–32 21–32
+ + + + + + + BF1
MetsulfuronDiflufenican
60600
Pelican Delta12.2016 100 g Pa
ck 100 g 1 10 * 013-29 13-32+ + + + + + O
F1Mecoprop-PDiflufenican
50033
Pixie12.2019 1,5 l 24 2,0 l 1 nein 20 * 013–29 13–29
+ + + + + + + OE
Mecoprop-PCarfentrazon
60014
Platform S2.2016 1 kg 26 1,0 kg 5 * 021–29 21–32
+ + + + + + + B Tribenuron 500 Pointer-/Trim. SX 12.2016 35 g 16 60 g 0,2
1 * 013–37 13–30+ + + + + + +
BTribenuronMetsulfuronFlorasulam
8383
105Pointer Plus12.2016 50 g 50 g 0,25
1 * 512-39 12-39
+ + + + + + +B Florasulam 50 Primus/Troller
12.2016 100 ml Pack 150 ml 1 * 013–39 13–29
+ + + + + + + BO
FlorasulamClopyralid
25300
Primus Perfect12.2016 200 ml 30 200 ml 1
5 * 013–32 13–29+ + + + + + +
O Fluroxypyr 180 Pyrat12.2020 0,75 l 11 1,0 l 1
5 5 013–39 13–29+ + + + + + +
B Tribenuron Thifensulfuron
160333
Refine Ext. SX12.2016 60 g 20 60 g 0,25
1,5 10 * 013–29 13–29+ + + + + + +
B Florasulam 50Saracen/ Axclean12.2016
100 ml 22 150 ml0,25
15
* 513–39 13–29
+ + + + + + + BO
FlorasulamFluroxypyr
2,5100
Starane XL/P.XL12.2016 1 l 31 1,5 l 5
20 * 013–45 13–29+ + + + + + + O Fluroxypyr 200 Tomigan 200
12.2023 0,7 l 13 0,9 l 110 * 513–45 13–39
+ + + + + + O 2,4-D 500 U 46 D-Fluid12.2015 1,5 l 14 1,5 l 1
10 * 513–29 13–29+ + + + + + + O MCPA 500 U 46 M-Fluid
6.2016 1,5 l 12 1,5 l 110 * 013–39 13–39
+ + + + + + + BO
TriasulfuronDicamba
30600
Zoom12.2025 200 g Pa
ck 200 g 0,5 * 013–29 13–29
Dist
el
Ehre
npre
is
Erdr
auch
Gäns
efuß
Hund
sker
bel
Kam
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Klet
te
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++ + + + + +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ ++ ++ +++ +++ ja 2
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+ + +++ ++ + ++ +++ – 1
++ + + ++ + ++ + ++ + + ja 5
++ + + +++ + ++ + ++ ++ + ja 5
+ ++ +++ + +++ ++ ++ ++ + +++ +++ + ++ ++ +++ ja 4
* = länderspezifischer Mindestabstand; Hang >2 % = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer bei Pflugsaat; Wasser, Saum = Abstand zum Gewässer bzw. zum Saumbiotop bei Einsatz einer 90%-Düse; +++ = besonders geeignet; +++ = sehr gute Wirkung; ++ = gut bis ausreichend; + = Teilwirkung
14
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Herbizide für den Frühjahrs einsatz in Getreide – Auflagen und Wirkungsspektrum1bZulassung
Wirk
klas
seWirkstoff Ge
halt
Mittel
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Hang
>2%
(m)
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Saum
(m)
Winter Som.
G W R T G W H
Einsatz (EC) g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % DüsePräparate gegen Kräuter und Gräser
+ BF1
FlupyrsulfuronDiflufenican
56444
Absolute M12.2016 180 g 38 180 g 0,9
4,5 20 * 011–29+ + + + + + C2 Isoproturon 500 Arelon flüssig
12.2018 2,0 l 18 2,0 l 10 nein 20 * 513–29 10–29+ + +
B MesosulfuronIodosulfuron
102
Atlantis OD12.2016 1,2 l Pa
ck 1,5 l 5 l >1,2 lab 16.3. 10 * 013–30
+ +B Mesosulfuron
Iodosulfuron306
Atlantis WG + FHS 12.2016
400 g+1 l 62 500 g 0,5 + 1
2,5 + 5>400 g
ab 16.3. 10 * 513–30
+ + + B Propoxy-carbazone 700 Attribut
12.2015 100 g 44 100 g 1 * 013–29+ + + + + +
A Pinoxaden 50 Axial 505.2016 1 l 38 1,2 l
15
20* 013–39 13–39
+ + + + + +AB
PinoxadenFlorasulam
455
Axial Komplett5.2016 1 l 55 1,3 l
15
10* 013–29 13–29
+ + +B Florasulam
Pyroxulam2368
Broadway + FHS12.2024
130 g0,65 l 48 275 g
1 + 53 +
3 x 5* 012–32
+ + + B Propoxycarbaz.Iodosulfuron
16810
Caliban Duo12.2018 250 g 35 330 g 1 5 * 013–29
+ + +B
Propoxycarbaz.AmidosulfuronIodosulfuron
140608,3
Caliban Top12.2018 300 g 43 300 g 1,5 * 013-29
+ B FlupyrsulfuronMetsulfuron
308161
Ciral12.2015 25 g 35 25 g 0,1
0,5 * 013–29+ + + + + +
B Metsulfuron Thifensulfuron
40400
Concert SX12.2017 100 g 22 150 g
0,21
4,5ab 16.3. 20 * 513–29 13–29
+ + + + C2F1
IsoproturonBeflubutamid
50085
Herbaflex12.2017 2 l 34 2,0 l 10 nein 20 * 011–29
+ + + + +B Iodosulfuron
Mesosulfuron507,5
Husar Plus + Mero 12.2017
0,2 l1 l 47 200 ml
1 + 54 +
4 x 5ab 16.3. 10 * 513–32 13–30
+ + + + C2E
IsoproturonBifenox
333166
Isofox12.2018 3 l 35 3,0 l 10 20 * 021–29
+ +C2 Chlortholuron 700
Lentipur 70012.2017(WW Sortenliste)
2,5 l 30 3,0 l 10 nein 20 * 011–29
+ + B Flupyrsulfuron 500 Lexus12.2015 20 g 27 20 g 0,1
0,5 * 011–29 11–29+ + B Sulfosulfuron 800 Monitor Auf-
brauchf.-30.6.1625 g 43 25 g 0,05
0,125 * 021–32+ + + + + C2 Isoproturon 500 Protugan
12.2016 2,5 l 23 2,5 l 10 nein 20 * 013–29 21–29+ + + + +
A Fenoxaprop 64Ralon Super+Monfast12.2016
1 l0,4 l 21 1,2 l 1
5 10 * 013–29 13–29
+ + + A Clodinafop 240 Sword1.2017 0,25 l 33 0,25 1 * 021–31
+ + +A Clodinafop
Pinoxaden2525
Traxos5.2016 1,2 l 42 1,2 l
15
20* 013–31
Dist
el
Ehre
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++ + – 4
++ ++ + – 2
+ + + – 1
Packs + + + + + + Alliance suPrim
(Pack)Alliance + Troller
100 g100 ml 47 100 g
100 ml11 10 5 013–29 13–29
+ + Atlantis Komplett Pack
Atlantis OD +Husar OD
1 l80 ml 77 1,5 l
200 ml5
0,8ab
16.3. 10 * 013–30+ + + + + + + Hoestar-Pointer-SX
PackHoestar +Pointer SX
30 g45 g 42 40 g
60 g0,3
0,45 * 513–(37)13–30+ + +
Traxos Clean PackTraxos +Axclean + Pelican Delta
1,2 l75 ml75 g
1,2 l100 ml100 g
40,250,25
10 * 013–29
+ + + + + + +Zooro Pack Zoom
+ Oratio150 g40 g 21 200 g
50 g1 + 0,253 + 0,75 * 013–31 13–29
+ ++ + ++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ + ja 2
+ + ++ ++ + +++ +++ ++ ++ ++ +++ ++ + ++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ – 3
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+ ++ + ++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ ++ + – 2
+ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ ++ ++ +++ ++ ++ +++ +++ +++ ja 4
* = länderspezifischer Mindestabstand; Hang >2 % = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer bei Pflugsaat; Wasser, Saum = Abstand zum Gewässer bzw. zum Saumbiotop bei Einsatz einer 90%-Düse; +++ = sehr gute Wirkung; ++ = gut bis ausreichend; + = Teilwirkung
Herbizide für den Frühjahrs einsatz in Getreide – Auflagen und Wirkungsspektrum
Dist
el
Ehre
npre
is
Erdr
auch
Gäns
efuß
Hund
sker
bel
Kam
ille
Klet
te
Knöt
eric
h
Korn
blum
e
Moh
n
Raps
Stie
fmüt
terc
hen
Stor
chsc
hnab
el
Taub
ness
el
Verg
issm
einn
.
Voge
lmie
re
Fuch
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Risp
e, Jä
hrig
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Tres
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Wei
delg
ras
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16
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Sulfat flüssig + 5 kg/ha Epso Combi Top zur Herbizidbehandlung an. Lebosol Mangan Nitrat sollte dagegen nicht mit wuchsstoffhaltigen Herbiziden gemischt werden.Auf besseren Standorten ist neben zahl-reichen anderen Möglichkeiten das Un-krautspektrum über Kombinationen aus Ariane C + Dirigent SX, Tomigan 200 + Pointer SX/Dirigent SX/Refine Extra SX oder Biathlon 4D + Dash abzudecken. Günstig und gut ist zudem der Zooro Pack. Zur Bekämpfung von Windhalm, Flugha-fer, Ackerfuchsschwanz und Weidelgras kann in Sommergerste und -weizen Axi-al 50 genutzt werden. Die beste Wirkung entfaltet Axial 50 im Soloeinsatz. Geht es nur um Flughafer in Sommergerste, ist dieser mit Ralon Super + Monfast günsti-ger zu erfassen.In Hafer steht gegen Windhalm nur Con-cert SX, gegen Ackerfuchsschwanz nur Lexus zur Verfügung. Die Wirkungsgra-de werden also oft nicht mehr ausrei-chen. Aus Verträglichkeitsgründen ist von weiteren Zumischpartnern abzura-ten. Sofern überhaupt erforderlich, kann eine zweite Behandlung zu einem späte-ren Zeitpunkt erfolgen.� ■
Auf leichteren Standorten dominie-ren neben Melde, Gänsefuß, Taub-nessel und Kamille häufig Stiefmüt-
terchen und Knötericharten. Hier haben sich Kombinationen aus 30 g/ha Dirigent SX + 1,3 l/ha Duplosan DP bewährt. Wei-tere Möglichkeiten nennt die Übersicht.
WaschküchenwetterEntscheidend für die Wirksamkeit ist die Witterung. „Waschküchenwetter“ bietet die besten Bedingungen für den Einsatz von Wuchsstoffen. Optimal sind Anwen-dungen im Drei- bis Vierblattstadium des Getreides. Eine ausreichende Benetzung der Unkräuter ist dann noch gegeben, zu-dem wird die Herbizidwirkung durch die rasch zunehmende Konkurrenzkraft der Kultur unterstützt. Ab dem Drei blattstadium des Getreides macht auch eine eventuell notwendige Zumischung von Blattdüngern Sinn. So ist temporärer Manganmangel vorzugs-weise in Sommergerste und Hafer auf leichten, humusreichen Standorten zu finden. Bei regelmäßigem Auftreten von Manganmangel bietet sich die vorbeugen-de Zumischung von z. B. 5 l/ha Mangan
Unkrautbekämpfung im Sommergetreide
Kultu
r
Situation Lösung ha €
Drän
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Was
ser
Saum Einsatz
SG SW HA
Leichte Böden: Knöterich, Kornblume, Stiefmütterchen,
Gänsefuß
Duplosan DP + Dirigent SX
1,3 l 30 g 31 – 10 * 0
EC13–25
Bessere Böden: Klette, Kamille,Vogelmiere, Gänsefuß,
Knöterich, Taubnessel
Ariane C/Tomigan + Dirigent SX schwächer gegen Ehrenpreis und
Gänsefuß
Biathlon 4D+ Dash
70 g1l 27 – – * 0
Zoom + Oratio
150 g40 g 19 – – * 0
Ariane C+ Dirigent SX
0,75 l25 g 33 – 10 * 0
Tomigan+ Dirigent SX
0,5 l30 g 22 – 10 * 0
SG Flughafer Ralon Super+ Monfast
1 l0,4 l 21 – 10 * 0
EC12–13SG
SWFlughafer, Windhalm (0,9 l/ha)
Fuchsschwanz (1,2 l/ha) Axial 50 0,9 l 31 – – * 0
Möglichkeiten der Ungras- und Unkrautbekämpfung in HaferSG SW HA
Windhalm Concert SX 100 g 20 ab 16.3. 20 * 5 EC
11–12
HA Fuchsschwanz Lexus 20 g 24 – – * 0 EC11
>2 % (Hangneigung) = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer (m) bei Pflugsaat; Wasser, Saum: = Abstand zum Gewässer/Saum (m) bei 90 % Abdriftminderung, * = länderspezifischer Mindestabstand (m)
Herbizide in SommergetreideSommergetreide ist konkurrenzstark. Das letzte Unkraut muss nicht beseitigt werden. Reduzierte Mengen reichen.
pur 700 im Vergleich zu Arelon flüssig Wirkungsvorteile gegen Kornblume und Hundskerbel. Behandlungen zu Vegetati-onsbeginn auf feuchten Böden mit an-schließender Hochdruckwetterlage sind optimal für das Wirkungsprofil von IPU und CTU. Etwas Niederschlag (5 bis 10 mm) nach der Anwendung ist wün-schenswert. Wird vor lang anhaltenden Tiefdruckwetterlagen mit ergiebigen Nie-derschlägen (über 20 mm) behandelt, ver-schlechtern sich die Wirkungsvorausset-zungen erheblich. Als Unkrautpartner eignet sich unter anderem Artus.Sind IPU/CTU nicht mehr ausreichend wirksam, bieten sich in Weizen, Triticale und Roggen folgende Alternativen an. Für Windhalmstandorte ist zunächst Broadway zu nennen. Nur bei starkem Auftreten von Stiefmütterchen bzw. zur Kontrolle von Taubnessel, Kornblume und Hunds kerbel empfiehlt sich ein Zusatz von 25 g/ha Finy oder 35 g/ha Dirigent SX. Gegen Kornblu-me ist Dirigent SX, gegen Hundskerbel Finy zu bevorzugen. Broadway verfügt nur über eine Blattwirkung, die Unkräuter und Ungräser müssen also aufgelaufen sein. Ist Husar noch wirksam gegen Windhalm, hat es Vorteile bei der Rispenbekämpfung. Sind die ALS-Hemmer verbraucht, bleibt nur Axial 50. Ackerfuchsschwanz: Sofern kein Raps folgt, kann in Winterweizen schon sehr früh mit 100 g/ha Attribut gegen Ackerfuchs-schwanz und Trespen vorgegangen wer-den. Voraussetzung ist, dass die Ungräser das Dreiblattstadium noch nicht über-schritten haben und der Ackerfuchs-schwanz noch sensibel auf Attribut re-agiert. Da Attribut über eine ausgespro-chene Bodenwirkung verfügt, wird auch Neuauflauf verhindert. Als Mischpartner gegen Unkräuter eignet sich unter ande-rem Artus. Etwas später kann in Winterweizen gegen leicht bekämpfbare Populationen mit 180 g/ha Absolute M oder 20 g/ha Lexus + 40 g/ha Artus gearbeitet werden. Die nur in Weizen zugelassenen Möglichkeiten sind relativ preisgünstig, sollten aber nicht in der Sorte Inspiration eingesetzt werden. Broadway mit 220 g/ha + 1,0 l/ha FHS bie-tet die Möglichkeit, Ackerfuchsschwanz neben Winterweizen auch in Winterroggen und Triticale zu bekämpfen. In der Fuchs-schwanzleistung sind 220 g/ha Broadway mit 300 g/ha Atlantis + FHS vergleichbar. Zur Unkrautkontrolle benötigt Broadway in der Regel keinen Zumischpartner. Hin-sichtlich der Einsatzbedingungen gilt das zuvor zum Atlantis Gesagte.Die sicherste Wirkung gegen Ackerfuchs-schwanz wird mit Atlantis erreicht. Standortabhängig sind 400 bis 500 g/ha Atlantis + FHS einzusetzen. Dabei gilt: 400 g/ha Anfang März wirken besser als 500 g/ha gegen Ende März. � ■
GetreidePraxis Pflanzenschutz
Wenig neue ResistenzenDamit die Wirksamkeit der Fungizide langfristig erhalten bleibt, sind einige Punkte zu beachten.
Grundsätzlich hat sich an der Wirk-samkeit der Produkte zum Vorjahr nur wenig verändert. Besonders bei
den resistenzgefährdeten Krankheiten sind die Besonderheiten der unterschied-lichen Fungizidgruppen zu beachten.
Mehltau: Kaum ProblemeBei der Bekämpfung von Mehltau zeigen Talius und Vegas noch eine gute Wirkung. Bei Talius ist es wichtig, dass ausreichen-de Aufwandmengen ab 0,15 l/ha zum Ein-satz kommen und der Mehltau bei vorhan-denem Befall mit einem eradikativ wirk-samen Produkt wie Kantik, Gladio, Ceralo, Pronto Plus, Corbel oder Agent beseitigt wird. Bei Capalo ist in den letzten Jahren kein weiterer Wirkungsverlust eingetre-ten, es zeigt noch eine Mehltauwirkung. Gegen vorhandenen Mehltau ist die EC 50 von Fenpropidin, Fenpropimorph und Spiroxamide über die Jahre relativ stabil. Bei ausreichend feuchter Witterung (Luft-feuchte über 60 %) und nicht zu hohen Temperaturen (nicht über 20 °C) können gute Wirkungen erreicht werden.
Schwächen bei SeptoriaGegen Septoria tritici sind erhebliche Wirkungsschwächen der Produkte zu be-klagen. Chlorthalonil (Bravo) ist über die
Jahre sehr sicher und nicht resistenzge-fährdet. Die Zulassung erlaubt zudem nur zwei Anwendungen, sodass Septoria nicht ausschließlich mit Kontaktwirkstof-fen bekämpft werden kann. Gleiches gilt für Dithane NeoTec, allerdings auf einem leicht geringeren Wirkniveau.Die besten Azole Prothioconazol und erst recht Epoxiconazol haben enorm abge-baut, sowohl in der heilenden als auch in der vorbeugenden Wirkung. Nur Prochlo-raz zeigt sich über die Jahre stabil. Aller-dings hat es nie die Wirksamkeit der bes-ten Azole erreicht. Alle anderen Azole sind im Soloeinsatz noch geringer wirk-sam. Optimal gewählte Kombinationen aus mehreren Azolwirkstoffen bringen aber einen synergistischen Effekt. Als Mi-schungspartner ist am effektivsten Pro-chloraz geeignet. Eine Ergänzung von Te-buconazol zum Prothioconazol bringt eine breitere Kontrolle der verschiedenen Septoriatypen. Bei Starkbefall ist Septoria tritici heute aber nicht mehr ausschließ-lich mit Azolen zu kontrollieren.Carboxamide sind deutlich besser wirk-sam. In Europa hat keine nachhaltige Aus-breitung von mutierten Erregerisolaten stattgefunden. Die Resistenzstrategie – Carboxamide nur einmal innerhalb der Gesamtspritzfolge einzusetzen – scheint nachhaltig zu funktionieren. Momentan, auch für 2016, sind die Carboxamide mit
den Kontaktwirkstoffen die wichtigsten und wirksamsten Fungizide zur Kontrol-le von S.tritici.
NetzfleckenGegen Netzflecken schwächeln die Car-boxamide. Für 2016 muss mit weiter nachlassender Wirksamkeit gerechnet werden. Eine gute Restwirkung darf aber immer noch kalkuliert werden.Die Wirksamkeit der Strobilurine wird 2016 in etwa die gleiche bleiben wie 2015. Die milde Resistenz, verursacht durch die F129L-Mutation, ist mit etwa 25 % Antei-len in der Gesamtpopulation weit verbrei-tet. Die besten Strobilurine (Pyraclostro-bin und Picoxystrobin) sind aber noch gut wirksam, erst recht wenn Kombinationen aus mehreren Wirkstoffgruppen zum Ein-satz kommen.
Neu: RamulariaEine deutlich nachlassende Wirkung der Carboxamide gegen Ramularia ist zu er-kennen. Erheblich bessere Wirkungsgrade brachten immer Kombination mit Chlor-thalonil. Auch Prothioconazol ist nach wie vor gut wirksam. In Wintergerste soll-te zur nachhaltigen Kontrolle von Netz-flecken und Ramularia eine Kombination mit angepassten Aufwandmengen aus ei-nem Carboxamid + Azol + Strobilurin + Chlorthalonil eingesetzt werden.Die anderen Krankheiten wie Roste, Fu-sarium und Rhynchosporium sind deut-lich geringer resistenzgefährdet. Eine gute und nachhaltige Wirkung gelingt, wenn zum optimalen Termin, bestimmt durch die Witterung, mit ausreichend hoher Aufwandmenge behandelt wird. �■
18
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Fungizide für Getreide und deren Wirksamkeit gegen Krankheiten 2016 1aZulassung
FRAC Wirkstoff Geha
lt
Produkt Men
ge
Prei
sRa
ndst
r. (m
)
Abstand in m zum/zur
Halm
bruc
h
Mehltau
Netz
fleck
en
Rhyn
chos
po-
rium
Ram
ular
ia
Gelb
rost
Brau
nros
t
Septoria tritici
Sept
oria
no
doru
m
DTR
Ähre
n -fu
sario
senG W R T
Gewässer Saumstruktur
Stop
p-w
irkun
g
Daue
r-w
irkun
g
heile
nd
vorb
euge
nd
Abdriftminderung in %zugelassen
bis g/l bzw. kg ha €/ha >2 % – 50 75 90 – 50 75 90
Carboxamide (SDHI)x x x x C2
G1Bixafen + Prothioconazol
75 + 150 Aviator Xpro 1,0
1,2554 67 5 5 5 * * 0 0 0 0 xxx(x) x xxxx xxx(x) xxx(x) xxxx xxx xxxx xxxxx xxx xxxx2–2016
x x x xC2 + G1
G2 + Prothioconazol + Spiroxamine
50 + 100 + 250
Input Xpro 1,5 69 20 ne 20 15 15 0 0 0 0 xxx xx x(x) xxxx xxx(x) xxx(x) xxxx xx(x) xxx(x) xxxxx xxx xxx3–2016
x x x xC2+G1
G1+ Prothioconazol
+ Tebuconazol
75 + 100 + 100
Skyway Xpro 1,0 1,25
5467 20 10 5 5 * 0 0 0 0 xxx x x xxxx xxx xxx(x) xxxx(x) xxx(x) xxxx(x) xxxxx xx(x) xxxx2–2016
x x C2G1 + Prothioconazol
60 + 200 Siltra Xpro 1,0 61 10 5 5 * * 0 0 0 0 xxx(x) x xxxx xxxx xxxx xxx xx(x) xxx(x) xxxxx xxx xxxx2–2016
x x x x C2C3G1
+ Fluoxastrobin+ Prothioconazol
40 50100
Variano Xpro 1,751,5
78 67 5 10 5 5 * 0 0 0 0 xxx(x) x xxxx xxx(x) xxx(x) xxxx(x) xxx xxxx xxxxx xxx xxx(x)7–2019
x x x x C2 G1
Fluxapyroxad + Epoxiconazol
62,5 62,5 Adexar 2,0 83 20 5 * * * 0 0 0 0 xxx x(x) xxxx xxx xxx xxxx(x) xxxx xxxxx xxxxx xx3–2016
x x x x C2 G1C3
+ Epoxiconazol+ Pyraclostrobin
41,641,666,6
Ceriax 3,0 0 10 5 5 * 0 0 0 0 xxx x(x) xxxx(x) xxx xxx xxxxx xxxx xxxxx xxxxx xx(x)12–2025
x x x x C2 + C3 G1 G2
+ Kresoxim-methyl + Epoxiconazol
+ Fenpropimorph
62,5 + 125 +125 +150
Imbrex Star Pack (Imbrex + Locstar)
1,5 +
0,7577 10 15 10 5 5 0 0 0 0 xxx x x(x) xxxx xxx xxx xxxx(x) xxx(x) xxxx xxxxx xx12–2019
x C2 D1
Isopyrazam + Cyprodinil
62,5 +187,5 Bontima 2,0 58 10 15 10 5 5 0 0 0 0 xxx x x(x) xxx(x) xxx xxx xxx(x)11–2015
x x x x C2 + G1 C3 MS
+ Epoxiconazol Azoxystrobin
+ Chlorthalonil
125 + 90 80
+ 400Seguris Opti 1,0
+ 1,5 74 10 ne 20 10 5 0 0 0 0 x (x) xxxx xxx xxxx xxxx(x) xx xxxx xxxxx xx3-2016
Strobilurine (Qol) x x x x
C3 Picoxystrobin 250 Acanto 1,0 47 0 10 5 5 * 0 0 0 0 (x) x xxx(x) xxx xxxx (x) xxxx x4–2016x x C3
MS + Chlorthalonil100
+ 500 Credo 2,0 50 20 ne 20 10 5 0 0 0 0 (x) x xxx(x) xxx xxxx xxx(x) xxx xxxx x(x)10–2016x x x x
C3 Azoxystrobin 250 Azoxystar 1,0 35 10 5 5 * * 0 0 0 0 (x) xx(x) x(x) xxx(x) (x) xxxx x6–2017x x x x C3
MS + Chlorthalonil80
+ 400 Amistar Opti 2,5 44 10 ne 20 10 5 0 0 0 0 xx(x) x xxxx xxx(x) xxx xxxx x(x)12–2016x x x x C3
G1 G2
Kresoxim-methyl + Epoxiconazol
+ Fenpropimorph
125+ 125 + 150
Juwel Top Locstar 1,0 59 10 15 10 5 5 0 0 0 0 x(x) xx xx xx(x) xxxx x(x) xx xxxx x(x)
12–2019
x x x x C3 G1 G2
Pyraclostrobin + Epoxiconazol
+ Fenpropimorph
114+ 43
+ 214
Diamant im Pack mit Adexar
1,75 (40) 0 10 5 5 * 0 0 0 0 x x xxxx xx(x) xxxxx x x(x) xxxxx xx(x)12–2016
x x x x C3 + G1 C2
+ Epoxiconazol + Bocalid
60 + 50140
Viverda im Pack mit Vegas
2,5 72 0 10 5 5 * 0 0 0 0 xxxx x xxxx xx(x) xx xxxxx x(x) xx(x) xxxxx xxx12–2024x x x x C3
G1Fluoxastrobin + Prothioconazol
100+ 100
Fandango im Pack mit Aviator
1,25 1,5
(6579) 10 5 5 5 * 0 0 0 0 xx(x) (x) x xxx xxx xx(x) xxxx x(x) xx xxxx xx(x) xxx
12–2018Thiophanate/Quinazolinone/Phenylacetamide/Benzopheneone/Morpholine/Piperidine
x xB1 Thiophanat-methyl 704 DON-Q 1,1 22 10 20 10 5 5 0 0 0 0 xx(x)
12–2018x x x x
E1 Proquinazid 200Talius im Pack mit Aviator/Opus Top
0,25 (13) 0 5 5 * * 0 0 0 0 x xxxxx12–2022
x x x x*uk Cyflufenamid 51,3 Vegas 0,375 27 0 * * * * 0 0 0 0 xx xxxx
12–2020x x x
G2 Fenpropimorph 750 Corbel 1,0 36 10 ne ne 15 5 0 0 0 0 xxx xx(x) xx xx12–2017x x x x G2
G1Fenpropidin
+ Propiconazol450
+ 125 Agent 1,0 32 20 20 10 5 5 20 20 0 0 xxx xx(x) xx x(x) x (x) x xx xx12–2019
* = länderspezifischer Mindestabstand, >2 % = Flächen mit Hangneigung >2 % – bei Pflugsaat bewachsener Randstreifen erforderlich; ne = nicht erlaubt, es muss eine Düse mit verlustmindernder Technik eingesetzt werden; *uk = keine Einstufung, Wirkort ist unbekannt; XXXXX = überragende Wirkung; XXXX = Spezialprodukt; XXX = sehr gute Wirkung; XX = noch gute Wirkung; X = Teilwirkung; Bewertung nach Erfahrungen in NRW
Genauso wie in den Vorjahren wer-den einige neue Produkte mit alt-bekannten Wirkstoffen zur Verfü-
gung stehen.
Neue Produkte 2016Schon fürs letzte Jahr erwartet und ange-kündigt, hofft die Firma Adama bis zur Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Zulassung von Kantik auch für die frü-he Anwendung ab Schossbeginn. Das Pro-dukt ist momentan schon breit in allen Getreidearten zugelassen, bisher aber nur für Anwendungen nach EC 39 mit einer Anwendung. Aufgrund der Wirkstoffzu-sammensetzung von 200 g/l Prochloraz + 100 g/l Tebuconazol + 150 g/l Fenpropi-din sind aber mit frühen Behandlungen um EC 31 die effektiveren Wirkungsgrade zu erwarten. In Versuchen zeigte Kantik mit der zugelassenen Aufwandmenge von 2,0 l/ha eine sehr breite Wirkung. Mit der Zulassung für die frühe Anwendung wer-den auch erst die genauen Indikationen bekannt. Die Umweltauflagen, insbeson-dere der Abstand zu Gewässern, erlaubt aber keinen uneingeschränkten Einsatz.Beim Eleando von der Firma BASF sind die Auflagen günstiger. Bei Verwendung von Düsen ab der Abdriftminderungsklas-se 75 % darf das Produkt an Gewässern bei Beachtung des länderspezifischen Mindestabstandes angewendet werden. Eleando ist eine Kombination aus 150 g/l Prochloraz + 42 g/l Epoxiconazol. Die Zu-lassung erlaubt einen zweimaligen Ein-satz von EC 30 bis EC 59 mit maximal 3 l/ha. Eleando ist im Weizen mit den In-dikationen Halmbruch, Septoria tritici, Septoria nodorum, Braun- und Gelbrost und DTR zugelassen, in Wintergerste ge-gen Netzflecken und Rhynchosporium. In Triticale und Roggen ist kein Einsatz er-laubt. Die DC-Formulierung (Dispergier-bares Konzentrat) erlaubt eine gute, auch kurative Wirkung.Eleando und Kantik sind gut gegen Rost-krankheiten wirksam, sodass auch früher Gelbrost kontrolliert wird. Gegen Mehltau gehört Kantik durch den enthaltenen Wirkstoff Fenpropidin sogar zu den Spe-zialprodukten. Vorhandener Befall kann ausgeräumt werden. Eleando wirkt fast nicht gegen Mehltau, deshalb wird die Firma in Regionen, wo der Mehltau eine Bedeutung hat, Eleando im Pack mit Ve-gas anbieten. Die Bekämpfung von Septo-
ria wird immer schwieriger. Da Prochlo-raz gegen viele Cyp51-Mutanten noch gut wirksam ist, favorisieren wir derartige Produkte für die frühe erste Anwendung erst recht, wenn enthaltene Wirkstoffe zu-sätzlich gegen Halmbruch wirksam sind. Bis dato war vor allem Cirkon und bei mehr Rost auch Capalo in Kombination mit Bravo besonders geeignet.In Kombination mit 1,0 l/ha Bravo, mög-lichst vor Niederschlägen appliziert, ist von beiden Produkten eine gute Wirkung gegen Septoria zu erwarten. In Situatio-nen mit geforderter Kurativwirkung ist Eleando, gefolgt von Kantik, leicht über-legen. Wenn dominanter Rost auftritt, ist Capalo sicher und bewährt.Ceriax ist ein weiteres neues Produkt der BASF. Grundsätzlich kann Ceriax als Adexar + Strobi angesprochen werden. Fluxapyroxad mit 41,6 g/l ist als Carbox-amid kombiniert mit dem Azol Epoxico-nazol mit 41,6 g/l und dem Strobilurin Pyraclostrobin mit 66,6 g/l enthalten. Die Zulassung erlaubt eine zweifache Anwen-dung von Ende Bestockung bis Anfang Blüte mit jeweils 3 l/ha in Weizen, Gerste, Triticale und Roggen. In den Kulturen ist eine breite Krankheitsbekämpfung mög-lich und erlaubt. Allerdings hat Ceriax ge-gen Fusarium und Ramularia keine Zulas-sung und keine Wirkung. Aufgrund der hohen Wirkstoffaufladung empfiehlt die Firma maximal 2,5 l/ha und zum Schutz vor Resistenzen auch nur eine Anwen-dung in der Vegetation. Ceriax hat günsti-ge Umweltauf lagen. Bei Verwendung von 90 % driftreduzierten Düsen ist nur noch der länderspezifische Gewässerabstand einzuhalten.Durch das enthaltene Strobilurin ist die Wirksamkeit gegen Netzflecken sicherer als beim Adexar. Gegen Septoria zeigte Ceriax in Versuchen manchmal eine leicht bessere Kurativleistung. In Kombination mit Bravo bringt Ceriax die beste Dauer-wirkung gegen Septoria tritici. Auch ge-gen Rostkrankheiten kann eine maximale Wirkung erwartet werden. In Situationen mit geringem bis mittlerem Befall ist die Wirksamkeit in etwa identisch mit der vom Adexar. Ceriax hat oft eine bessere physiologische Leistung, die ertraglich aber nur in Jahren mit langer Abreife zum Tragen kommt. Nach wie vor gelten die Leitlinien eines wirksamen Resistenzma-nagements, sodass Carboxamide mög-lichst nur einmal in der Vegetation einge-
Nur neue KombinationenVöllig neue Wirkstoffe gegen Pilzkrankheiten in Getreide sind nicht in Sicht. Altbekanntes wurde neu kombiniert.
19
GetreidePraxis Pflanzenschutz
Fungizide für Getreide und deren Wirksamkeit gegen Krankheiten 2016 Zulassung
FRAC Wirkstoff Geha
lt
Produkt Men
ge
Prei
sRa
ndst
r. (m
)
Abstand in m zum/zur
Halm
bruc
h
Mehltau
Netz
fleck
en
Rhyn
chos
po-
rium
Ram
ular
ia
Gelb
rost
Brau
nros
t
Septoria tritici
Sept
oria
no
doru
m
DTR
Ähre
n -fu
sario
senG W R T
Gewässer Saumstruktur
Stop
p-w
irkun
g
Daue
r-w
irkun
g
heile
nd
vorb
euge
nd
Abdriftminderung in %zugelassen
bis g/l bzw. kg ha €/ha >2 % – 50 75 90 – 50 75 90
Carboxamide (SDHI)x x x x C2
G1Bixafen + Prothioconazol
75 + 150 Aviator Xpro 1,0
1,2554 67 5 5 5 * * 0 0 0 0 xxx(x) x xxxx xxx(x) xxx(x) xxxx xxx xxxx xxxxx xxx xxxx2–2016
x x x xC2 + G1
G2 + Prothioconazol + Spiroxamine
50 + 100 + 250
Input Xpro 1,5 69 20 ne 20 15 15 0 0 0 0 xxx xx x(x) xxxx xxx(x) xxx(x) xxxx xx(x) xxx(x) xxxxx xxx xxx3–2016
x x x xC2+G1
G1+ Prothioconazol
+ Tebuconazol
75 + 100 + 100
Skyway Xpro 1,0 1,25
5467 20 10 5 5 * 0 0 0 0 xxx x x xxxx xxx xxx(x) xxxx(x) xxx(x) xxxx(x) xxxxx xx(x) xxxx2–2016
x x C2G1 + Prothioconazol
60 + 200 Siltra Xpro 1,0 61 10 5 5 * * 0 0 0 0 xxx(x) x xxxx xxxx xxxx xxx xx(x) xxx(x) xxxxx xxx xxxx2–2016
x x x x C2C3G1
+ Fluoxastrobin+ Prothioconazol
40 50
100Variano Xpro 1,75
1,578 67 5 10 5 5 * 0 0 0 0 xxx(x) x xxxx xxx(x) xxx(x) xxxx(x) xxx xxxx xxxxx xxx xxx(x)7–2019
x x x x C2 G1
Fluxapyroxad + Epoxiconazol
62,5 62,5 Adexar 2,0 83 20 5 * * * 0 0 0 0 xxx x(x) xxxx xxx xxx xxxx(x) xxxx xxxxx xxxxx xx3–2016
x x x x C2 G1C3
+ Epoxiconazol+ Pyraclostrobin
41,641,666,6
Ceriax 3,0 0 10 5 5 * 0 0 0 0 xxx x(x) xxxx(x) xxx xxx xxxxx xxxx xxxxx xxxxx xx(x)12–2025
x x x x C2 + C3 G1 G2
+ Kresoxim-methyl + Epoxiconazol
+ Fenpropimorph
62,5 + 125 +125 +150
Imbrex Star Pack (Imbrex + Locstar)
1,5 +
0,7577 10 15 10 5 5 0 0 0 0 xxx x x(x) xxxx xxx xxx xxxx(x) xxx(x) xxxx xxxxx xx12–2019
x C2 D1
Isopyrazam + Cyprodinil
62,5 +187,5 Bontima 2,0 58 10 15 10 5 5 0 0 0 0 xxx x x(x) xxx(x) xxx xxx xxx(x)11–2015
x x x x C2 + G1 C3 MS
+ Epoxiconazol Azoxystrobin
+ Chlorthalonil
125 + 90 80
+ 400Seguris Opti 1,0
+ 1,5 74 10 ne 20 10 5 0 0 0 0 x (x) xxxx xxx xxxx xxxx(x) xx xxxx xxxxx xx3-2016
Strobilurine (Qol) x x x x
C3 Picoxystrobin 250 Acanto 1,0 47 0 10 5 5 * 0 0 0 0 (x) x xxx(x) xxx xxxx (x) xxxx x4–2016x x C3
MS + Chlorthalonil100
+ 500 Credo 2,0 50 20 ne 20 10 5 0 0 0 0 (x) x xxx(x) xxx xxxx xxx(x) xxx xxxx x(x)10–2016x x x x
C3 Azoxystrobin 250 Azoxystar 1,0 35 10 5 5 * * 0 0 0 0 (x) xx(x) x(x) xxx(x) (x) xxxx x6–2017x x x x C3
MS + Chlorthalonil80
+ 400 Amistar Opti 2,5 44 10 ne 20 10 5 0 0 0 0 xx(x) x xxxx xxx(x) xxx xxxx x(x)12–2016x x x x C3
G1 G2
Kresoxim-methyl + Epoxiconazol
+ Fenpropimorph
125+ 125 + 150
Juwel Top Locstar 1,0 59 10 15 10 5 5 0 0 0 0 x(x) xx xx xx(x) xxxx x(x) xx xxxx x(x)
12–2019
x x x x C3 G1 G2
Pyraclostrobin + Epoxiconazol
+ Fenpropimorph
114+ 43
+ 214
Diamant im Pack mit Adexar
1,75 (40) 0 10 5 5 * 0 0 0 0 x x xxxx xx(x) xxxxx x x(x) xxxxx xx(x)12–2016
x x x x C3 + G1 C2
+ Epoxiconazol + Bocalid
60 + 50140
Viverda im Pack mit Vegas
2,5 72 0 10 5 5 * 0 0 0 0 xxxx x xxxx xx(x) xx xxxxx x(x) xx(x) xxxxx xxx12–2024x x x x C3
G1Fluoxastrobin + Prothioconazol
100+ 100
Fandango im Pack mit Aviator
1,25 1,5
(6579) 10 5 5 5 * 0 0 0 0 xx(x) (x) x xxx xxx xx(x) xxxx x(x) xx xxxx xx(x) xxx
12–2018Thiophanate/Quinazolinone/Phenylacetamide/Benzopheneone/Morpholine/Piperidine
x xB1 Thiophanat-methyl 704 DON-Q 1,1 22 10 20 10 5 5 0 0 0 0 xx(x)
12–2018x x x x
E1 Proquinazid 200Talius im Pack mit Aviator/Opus Top
0,25 (13) 0 5 5 * * 0 0 0 0 x xxxxx12–2022
x x x x*uk Cyflufenamid 51,3 Vegas 0,375 27 0 * * * * 0 0 0 0 xx xxxx
12–2020x x x
G2 Fenpropimorph 750 Corbel 1,0 36 10 ne ne 15 5 0 0 0 0 xxx xx(x) xx xx12–2017x x x x G2
G1Fenpropidin
+ Propiconazol450
+ 125 Agent 1,0 32 20 20 10 5 5 20 20 0 0 xxx xx(x) xx x(x) x (x) x xx xx12–2019
* = länderspezifischer Mindestabstand, >2 % = Flächen mit Hangneigung >2 % – bei Pflugsaat bewachsener Randstreifen erforderlich; ne = nicht erlaubt, es muss eine Düse mit verlustmindernder Technik eingesetzt werden; *uk = keine Einstufung, Wirkort ist unbekannt; XXXXX = überragende Wirkung; XXXX = Spezialprodukt; XXX = sehr gute Wirkung; XX = noch gute Wirkung; X = Teilwirkung; Bewertung nach Erfahrungen in NRW
20
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
setzt werden sollten. Innerhalb der Car-boxamidgruppe wird mit Ceriax der Verdrängungswettbewerb noch größer werden.Mit dem Produkt Azoystar von der Firma Plantan steht nun wieder das Strobilurin Azoxystrobin für alle Getreidearten zur Verfügung. Im Unterschied zum alten Amistar erlaubt die Zulassung aber nur bestimmte Indikationen. Im Weizen ist die zweifache Anwendung von EC 31 bis EC 65 mit 1,0 l/ha gegen Septoria nodo-rum (kommt in Norddeutschland nicht vor), Gelb- und Braunrost sowie gegen Al-ternaria- und Cladosporiumarten (Schwärzepilze) erlaubt. In Wintergerste kann es gegen Netzflecken, Blattflecken und Zwergrost, in Winterroggen und Tri-ticale gegen Braunrost und Blattflecken eingesetzt werden. Auf Schlägen mit über 2 % Hangneigung ist ein 10 m breiter, be-wachsener Randstreifen erforderlich. So-fern mit 75 % driftreduzierten Düsen be-handelt wird, muss zu Gewässern nur der länderspezifische Gewässerabstand ein-gehalten werden. Praktisch ist ein Einsatz von Azoxystrobin eher in Mischung mit Gelb- oder Braunrost-schwachen Produk-ten sinnvoll.In Übersicht 1 sind alle Fungizide, die zur Bekämpfung von Krankheiten zugelassen
sind, aufgelistet und deren Wirksamkeit bewertet. Auffällig ist, dass vor allem die Carboxamide nur noch kurzfristig zuge-lassen sind, viele nur bis zum Frühjahr 2016. Gleiches gilt für die wichtigen Kon-taktwirkstoffe Chlorthalonil und Manco-zeb. Die Firmen hoffen auf eine An-schlusszulassung. Eine Versorgung für die kommende Saison wird aber in jedem Fall gelingen, da auch nach Ablauf der Zulas-sung ein Verkauf für sechs Monate erlaubt ist. Der Landwirt darf Restbestände dann noch ein Jahr nach Verkaufsende anwen-den.
PacklösungenIn Übersicht 2 sind die verfügbaren Pack-lösungen aufgelistet. In der Regel sind die Produkte über angebotene Packs etwas günstiger einzukaufen. Zu beachten ist dabei aber, dass Preisvorteile nur dann zum Tragen kommen, wenn für alle ent-haltenen Produkte eine sinnvolle Verwen-dung gegeben ist. Wird nur ein Produkt optimal verwendet und das Zweite sub-optimal eingesetzt – nur weil es noch zur Verfügung steht –, ist jede Packlösung zu teuer.Oftmals können die Einzelprodukte opti-mal zu unterschiedlichen Einsatztermi-
nen oder auch in verschiede-nen Kulturen für unter-schiedliche Indikationen eingesetzt werden. So kann z. B. der Aviator Duo Pack so aufgeteilt werden, dass Fan-dango mit 0,6 l/ha früh in EC 31/32 in der Wintergerste mit der ersten Wachs-tumskontrolle und das Avia-tor Xpro mit 0,6 l/ha in Kom-bination mit 1,0 l/ha Credo zur Abschlussbehandlung in der Gerste eingesetzt wird. Mit höheren Preisvorteilen kann z. B. der Adexar-Dia-mant Pack zum Einsatz kom-men. Dazu könnte Diamant mit 0,75 l/ha in der Winter-gerste zur ersten Behandlung in EC 31/32 gegen Netzfle-cken, Mehltau und Zwerg-rost eine sehr gute Wirkung gewährleisten. Das Adexar findet eine optimale Anwen-dung im Weizen zur Kontrol-le von Septoria tritici um EC 33 bis 37.Leider sind einige Produkte wie etwa Talius nur über Packlösungen zu beziehen. Hier kann man nur hoffen, dass der Handel diese Packs auseinandernimmt und die Einzelprodukte getrennt verkauft.� ■
Fungizide für Getreide und deren Wirksamkeit gegen Krankheiten 2016 1bZulassung
FRAC Wirkstoff Geha
lt
Produkt Men
ge
Prei
sRa
ndst
r. (m
)
Abstand in m zum / zur
Halm
bruc
h
Mehltau
Netz
fleck
en
Rhyn
chos
po-
rium
Ram
ular
ia
Gelb
rost
Brau
nros
t
Septoria tritici
Sept
oria
no
doru
m
DTR
Ähre
nfus
ari-
osen
G W R TGewässer Saumstruktur
Stop
p-w
irkun
g
Daue
r-w
irkun
g
heile
nd
vorb
euge
nd
Abdriftminderung in %zugelassen
bis: g/l bzw. kg ha €/ha >2 % – 50 75 90 – 50 75 90
Anilino-pyrimidine/Triazole/Imidazole/Chloronitrilex x x x
D1 Cyprodinil 750 Unix im Pack mit Gladio
1,0 41 20 15 10 5 5 0 0 0 0 xxxx x xx(x) xxx x(x) x x xx(x) xx(x)12–2018
x x xG1 Cyproconazol 240 Alto 240 EC 0,4 17 0 * * * * 0 0 0 0 x xx x xx(x) xxx x x(x) xxx x12–2018
x x x xG1
Epoxiconazol125 Epoxion 1,0 35 20 5 5 * * 0 0 0 0 x xx xx(x) xxx(x) x xx xxx xx12–2021
x x xG1 125 Rubric 1,0 31 0 5 5 5 * 0 0 0 0 x xx xx(x) xxx(x) x xx xxx xx4–2020
x G1G2 + Fenpropidin
40+ 100 Epoxion Top 2,5 46 20 ne 20 15 10 0 0 0 0 xxx xxx x(x) xx xxx(x) x x(x) xxx xx12–2022
x x x x G1G2 + Fenpropimorph
84+ 250
Opus Top im Pack mit Talius
1,5 (51) 10 20 15 10 5 0 0 0 0 x(x) xx xx(x) xxx xxxx x(x) xx xxx(x) xx12–2017x x x x
G1 + G2*uk
+ Fenpropimorph
+ Metrafenone
62,5 + 200+ 75
Capalo 2,0 71 10 ne 15 10 5 0 0 0 0 xx x(x) xx(x) xx(x) xxx xxxx x(x) xx xxx(x) xx12–2018
x x x x G1G2 + Metconazol
37,5+ 27,5 Osiris 3,0 70 10 5 5 * * 0 0 0 0 x x(x) xx(x) xxx xxxx(x) xx xx(x) xxxx xx xxxx12–2019
x x x G1C2 + Boscalid
67+ 233
Champion im Pack mit Diamant
1,5 (61) 10 5 * * * 0 0 0 0 xxxx x xxx xx xx(x) xxx(x) x xx(x) xxx(x) xx12–2018x x x x
G1 Metconazol 60 Caramba 1,5 39 0 5 5 5 * 0 0 0 0 (x) x x xx xxx x x xx(x) x xxx12–2016x x x
G1 Prochloraz 450 Mirage 45 EC 1,2 23 5 10 5 5 * 0 0 0 0 x(x) (x) x xxx (x) xx x(x) xxx x x(x)12–2022x x x G1
G1 + Propiconazol400+ 90 Cirkon 1,1 26 0 5 * * * 0 0 0 0 x(x) (x) x xx(x) xx(x) x xx x(x) xxx xx(x) x(x)11–2016
x x x xG1G1 + Tebuconazol
267+ 133 Ampera 1,5 34 10 10 5 5 * 0 0 0 0 x(x) x x(x) x(x) xx(x) xxx xx x(x) xxx(x) x xxx12–2022
x x x x G1G1G2
+ Tebuconazol+ Fenpropidin
200+ 100+ 150
Kantik 2,0 0 ne ne 15 10 0 0 0 0 x(x) xxx xxx x(x) xx(x) xxx xx xx xxx(x) x xxx12–2023
x x G1G1 + Expoxiconazol
150+ 42 Eleando 3,0 0 5 5 * * 0 0 0 0 x(x) x xx xxx xxx(x) xx xx(x) xxx(x) xx x(x)12–2025
x x xG1 Propiconazol 250 Achat 0,5 14 0 * * * * 0 0 0 0 x xx x x x x xx xx12–2018
x x x x G1+ G1+ G2
+ Tebuconazol+ Fenpropidin
125+ 125+ 375
Gladio 0,8 1,0
38 47 20 ne ne 20 10
20 0 0 0 0 xxx xxx xx(x) xx xx(x) x x xxx xxx xx12–2023
x G1G1 + Difenoconazol
250+ 250 Taspa 0,5 30 0 10 5 5 * 0 0 0 0 x x(x) x(x) x(x) xxx(x) xx(x)12–2018
x x x xG1 Prothioconazol 250 Proline im
Pack mit Vegas 0,8 (49) 10 5 5 * * 0 0 0 0 xxx (x) xxx xxxx xxx(x) x xx xx(x) xxxx xxx xxx(x)12–2018x x x x G1
G2 + Spiroxamine160
+ 300 Input Classic 1,25 62 20 ne 20 15 15 0 0 0 0 xxx xx xx xxx xxxx xxx(x) xx(x) xx xx(x) xxxx xxx xxx(x)12–2022x x x x G1
G1 + Tebuconazol125
+ 125 Prosaro 1,0 51 10 5 5 5 * 0 0 0 0 xx x x(x) xx xxx xx xxx x xx xxxx xx xxxx12–2020x x x
G1
Tebuconazol
250 Folicur1,01,25
2532
10 10 5 5 * 20 0 0 0 x x(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xxx12–2020x x x x
G1 200 Orius1,251,5
2429
10 10 5 5 * 0 0 0 0 x x(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xxx12–2020x
G1 250 Fezan 1,0 19 5 10 5 5 * 0 0 0 0 x x(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xxx12–2022x x G1
G1 +Triadimenol225 + 75 Matador 1,0 25 10 10 5 5 * 0 0 0 0 x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xx(x)12–2019
x x x G1G2 + Spiroxamine
133 + 250 Pronto Plus 1,5 36 20 ne 20 15 15 20 0 0 0 xx xx(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xx(x)12–2021
x x x x G1 + G1G2
+ Triadimenol+ Spiroxamine
167 + 43 + 250 Ceralo 1,2 39 20 20 15 15 10 0 0 0 0 xx xx(x) x(x) xx xxxx x x xxx x(x) xx(x)12–2023
x G1G1 + Bromuconazol
107167 Soleil 1,2 35 0 5 * * * 0 0 0 0 x xxx x xxx x xxx12-2025
xMS Chlorthalonil 500 Bravo 500 2,0 20 10 ne 15 10 5 0 0 0 0 x xxxx xxx x4–2016
xMS Mancozeb 750 Dithane NeoTec 2,0 19 0 15 10 5 5 20 20 20 0 xxx xxx x3–2016
* = länderspezifischer Mindestabstand, >2 % = Flächen mit Hangneigung >2 % – bei Pflugsaat bewachsener Randstreifen erforderlich; ne = nicht erlaubt, es muss eine Düse mit verlustmindernder Technik eingesetzt werden; *uk = keine Einstufung, Wirkort ist unbekannt; XXXXX = überragende Wirkung; XXXX = Spezialprodukt; XXX = sehr gute Wirkung; XX = noch gute Wirkung; X = Teilwirkung; Bewertung nach Erfahrungen in NRW
Packlösungen 20162Pack Produkt Gebinde Kosten
l/kgAdexar- Diamant
Adexar 10 + 1033
Diamant 50 + 50Aviator Xpro Duo
Aviator Xpro 5 + 552
Fandango 15 + 15
Aviator Xpro Talius
Aviator Xpro5 + 1 54
TaliusChampion + Diamant
Champion 5 + 541
Diamant 10 + 10Credo-Opus Top
Credo5 + 5 28
Opus TopFezan- Topsin
Fesan5 + 5 18
Topsin
Gladio UnixGladio
5 + 5 42 Unix
Seguris AltoSeguris 3 x 5 + 1 x 5
47Alto 3 x 20 + 1 x 20
Seguris Bravo
Seguris 2 x 5 + 3 x 524
Bravo 2 x 20 + 3 x 20
Seguris OptiSeguris 2 x 5 + 3 x 5
30Amistar Opti 2 x 20 + 3 x 20
Sympara DuoProsaro 1 x 5 + 2 x 5
27Amistar Opti 1 x 20 + 2 x 20
Talius TopOpus Top
1 + 5 37Talius
Vegas Proline
Vegas 1 + 3 64
Proline 1 x 5 + 3 x 5Eleando Vegas
Eleando2 x 10 + 2 x 0,8 ?
Vegas
21
GetreidePraxis Pflanzenschutz
Fungizide für Getreide und deren Wirksamkeit gegen Krankheiten 2016 Zulassung
FRAC Wirkstoff Geha
lt
Produkt Men
ge
Prei
sRa
ndst
r. (m
)
Abstand in m zum / zur
Halm
bruc
h
Mehltau
Netz
fleck
en
Rhyn
chos
po-
rium
Ram
ular
ia
Gelb
rost
Brau
nros
t
Septoria tritici
Sept
oria
no
doru
m
DTR
Ähre
nfus
ari-
osen
G W R TGewässer Saumstruktur
Stop
p-w
irkun
g
Daue
r-w
irkun
g
heile
nd
vorb
euge
nd
Abdriftminderung in %zugelassen
bis: g/l bzw. kg ha €/ha >2 % – 50 75 90 – 50 75 90
Anilino-pyrimidine/Triazole/Imidazole/Chloronitrilex x x x
D1 Cyprodinil 750 Unix im Pack mit Gladio
1,0 41 20 15 10 5 5 0 0 0 0 xxxx x xx(x) xxx x(x) x x xx(x) xx(x)12–2018
x x xG1 Cyproconazol 240 Alto 240 EC 0,4 17 0 * * * * 0 0 0 0 x xx x xx(x) xxx x x(x) xxx x12–2018
x x x xG1
Epoxiconazol125 Epoxion 1,0 35 20 5 5 * * 0 0 0 0 x xx xx(x) xxx(x) x xx xxx xx12–2021
x x xG1 125 Rubric 1,0 31 0 5 5 5 * 0 0 0 0 x xx xx(x) xxx(x) x xx xxx xx4–2020
x G1G2 + Fenpropidin
40+ 100 Epoxion Top 2,5 46 20 ne 20 15 10 0 0 0 0 xxx xxx x(x) xx xxx(x) x x(x) xxx xx12–2022
x x x x G1G2 + Fenpropimorph
84+ 250
Opus Top im Pack mit Talius
1,5 (51) 10 20 15 10 5 0 0 0 0 x(x) xx xx(x) xxx xxxx x(x) xx xxx(x) xx12–2017x x x x
G1 + G2*uk
+ Fenpropimorph
+ Metrafenone
62,5 + 200+ 75
Capalo 2,0 71 10 ne 15 10 5 0 0 0 0 xx x(x) xx(x) xx(x) xxx xxxx x(x) xx xxx(x) xx12–2018
x x x x G1G2 + Metconazol
37,5+ 27,5 Osiris 3,0 70 10 5 5 * * 0 0 0 0 x x(x) xx(x) xxx xxxx(x) xx xx(x) xxxx xx xxxx12–2019
x x x G1C2 + Boscalid
67+ 233
Champion im Pack mit Diamant
1,5 (61) 10 5 * * * 0 0 0 0 xxxx x xxx xx xx(x) xxx(x) x xx(x) xxx(x) xx12–2018x x x x
G1 Metconazol 60 Caramba 1,5 39 0 5 5 5 * 0 0 0 0 (x) x x xx xxx x x xx(x) x xxx12–2016x x x
G1 Prochloraz 450 Mirage 45 EC 1,2 23 5 10 5 5 * 0 0 0 0 x(x) (x) x xxx (x) xx x(x) xxx x x(x)12–2022x x x G1
G1 + Propiconazol400+ 90 Cirkon 1,1 26 0 5 * * * 0 0 0 0 x(x) (x) x xx(x) xx(x) x xx x(x) xxx xx(x) x(x)11–2016
x x x xG1G1 + Tebuconazol
267+ 133 Ampera 1,5 34 10 10 5 5 * 0 0 0 0 x(x) x x(x) x(x) xx(x) xxx xx x(x) xxx(x) x xxx12–2022
x x x x G1G1G2
+ Tebuconazol+ Fenpropidin
200+ 100+ 150
Kantik 2,0 0 ne ne 15 10 0 0 0 0 x(x) xxx xxx x(x) xx(x) xxx xx xx xxx(x) x xxx12–2023
x x G1G1 + Expoxiconazol
150+ 42 Eleando 3,0 0 5 5 * * 0 0 0 0 x(x) x xx xxx xxx(x) xx xx(x) xxx(x) xx x(x)12–2025
x x xG1 Propiconazol 250 Achat 0,5 14 0 * * * * 0 0 0 0 x xx x x x x xx xx12–2018
x x x x G1+ G1+ G2
+ Tebuconazol+ Fenpropidin
125+ 125+ 375
Gladio 0,8 1,0
38 47 20 ne ne 20 10
20 0 0 0 0 xxx xxx xx(x) xx xx(x) x x xxx xxx xx12–2023
x G1G1 + Difenoconazol
250+ 250 Taspa 0,5 30 0 10 5 5 * 0 0 0 0 x x(x) x(x) x(x) xxx(x) xx(x)12–2018
x x x xG1 Prothioconazol 250 Proline im
Pack mit Vegas 0,8 (49) 10 5 5 * * 0 0 0 0 xxx (x) xxx xxxx xxx(x) x xx xx(x) xxxx xxx xxx(x)12–2018x x x x G1
G2 + Spiroxamine160
+ 300 Input Classic 1,25 62 20 ne 20 15 15 0 0 0 0 xxx xx xx xxx xxxx xxx(x) xx(x) xx xx(x) xxxx xxx xxx(x)12–2022x x x x G1
G1 + Tebuconazol125
+ 125 Prosaro 1,0 51 10 5 5 5 * 0 0 0 0 xx x x(x) xx xxx xx xxx x xx xxxx xx xxxx12–2020x x x
G1
Tebuconazol
250 Folicur1,01,25
2532
10 10 5 5 * 20 0 0 0 x x(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xxx12–2020x x x x
G1 200 Orius1,251,5
2429
10 10 5 5 * 0 0 0 0 x x(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xxx12–2020x
G1 250 Fezan 1,0 19 5 10 5 5 * 0 0 0 0 x x(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xxx12–2022x x G1
G1 +Triadimenol225 + 75 Matador 1,0 25 10 10 5 5 * 0 0 0 0 x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xx(x)12–2019
x x x G1G2 + Spiroxamine
133 + 250 Pronto Plus 1,5 36 20 ne 20 15 15 20 0 0 0 xx xx(x) x(x) xx xxx(x) x x xxx x(x) xx(x)12–2021
x x x x G1 + G1G2
+ Triadimenol+ Spiroxamine
167 + 43 + 250 Ceralo 1,2 39 20 20 15 15 10 0 0 0 0 xx xx(x) x(x) xx xxxx x x xxx x(x) xx(x)12–2023
x G1G1 + Bromuconazol
107167 Soleil 1,2 35 0 5 * * * 0 0 0 0 x xxx x xxx x xxx12-2025
xMS Chlorthalonil 500 Bravo 500 2,0 20 10 ne 15 10 5 0 0 0 0 x xxxx xxx x4–2016
xMS Mancozeb 750 Dithane NeoTec 2,0 19 0 15 10 5 5 20 20 20 0 xxx xxx x3–2016
* = länderspezifischer Mindestabstand, >2 % = Flächen mit Hangneigung >2 % – bei Pflugsaat bewachsener Randstreifen erforderlich; ne = nicht erlaubt, es muss eine Düse mit verlustmindernder Technik eingesetzt werden; *uk = keine Einstufung, Wirkort ist unbekannt; XXXXX = überragende Wirkung; XXXX = Spezialprodukt; XXX = sehr gute Wirkung; XX = noch gute Wirkung; X = Teilwirkung; Bewertung nach Erfahrungen in NRW
22
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Das vergangene Jahr hat eindrucks-voll gezeigt, dass Fungizide nur in Abhängigkeit vom Befallsdruck –
sprich von der Witterung und der Anfäl-ligkeit der Sorte – notwendig sind. In Jah-ren mit frühem und hohem Befall sind drei, in Ausnahmen sogar vier Behand-lungen hoch wirtschaftlich. In Jahren mit verspäteter Epidemie können zwei Be-handlungen schon zu viel sein. In jedem Jahr muss zum Winterende, spätestens zum ersten potenziellen Behandlungster-min, die Situation neu eingeschätzt wer-den.Inwieweit im Frühjahr 2016 Krankheiten auftreten, bleibt abzuwarten. Nach Raps und Silomais wurde vielfach früh gedrillt. Trotzdem sind bis Mitte November die Be-stände noch nicht weit entwickelt, da in der ersten Oktoberhälfte sehr kühle Wit-terung vorherrschte. Nach Körnermais und Rüben wurde oft erst in der ersten Novemberhälfte gedrillt. Hier werden die Bestände bis zum Vegetationsbeginn im Frühjahr kaum die Bestockungsphase er-reichen.Letztendlich bleibt abzuwarten, wie sich die Situation im Frühjahr präsentiert. Nachfolgend sind Empfehlungen für ei-nen unterschiedlich intensiven Fungi-zideinsatz in den Übersichten aufgeführt. Wichtig bleibt, dass angepasst an das Auf-treten der Krankheiten behandelt wird.
Feuchtes FrühjahrFrühe Behandlungen, in der Regel ab EC 31, in Ausnahmen auch schon ab EC 30, werden notwendig, wenn feuchte, regnerische Witterung vorherrscht. Be-sonders in höher anfälligen Sorten bzw. in weit entwickelten Beständen zielt die Behandlung dann gegen Septoria tritici (Übersicht 1). Für Septoriainfektionen sind lange Blattnässephasen von mindes-tens 35 Stunden erforderlich, je länger an-haltend (viel Regen), umso intensiver die Infektion. Nach Ablauf der Inkubations-zeit von etwa 300-°C-Tagen erscheinen dann die Läsionen. Mit starkem Befall ist zu rechnen, wenn bei hohem Ausgangs-befall eine frühe Ausbreitung ab EC 31 möglich wird und in der Schoss phase weitere Infektionsblöcke folgen.In den vergangenen Jahren hat auch Blatt-befall durch Schneeschimmel an Bedeu-tung gewonnen. Die Ansprüche an die Witterung sind fast die gleichen wie bei
S.tritici. Nach hohen und an-haltenden Niederschlägen, vorzüglich in kühlen Witte-rungsphasen, sind massive Blattflecken bzw. Blattverluste möglich. Die Ertragsverluste sind in etwa die gleichen wie die von Septoria. Bei feucht-kühler Witterung wird zusätz-lich das Wachstum von Cerco-sporella gefördert, sodass Be-handlungen in solchen Phasen breiter wirksam sein sollten.Mit dem Schwerpunkt der S.tritici-Kontrolle favorisieren wir zur ersten Behandlung Azolkombinationen mit Pro-chloraz + Bravo gefolgt von Car-boxamiden zur zweiten Be-handlung. Behandlungen soll-ten möglichst vorbeugend, also vor Niederschlägen, gefahren werden. Auch deshalb, weil die Azole nur noch eine geringe Kurativwirkung von wenigen Tagen ermöglichen (mit hoher Aufwand-menge maximal drei bis vier Tage). Zumin-dest sollte immer versucht werden, dicke Infektionsklötze vorbeugend auszuschal-ten. Kurzweilige Infektionen von ein bis zwei Tagen vor der Behandlung sind nicht das Problem, diese können noch durch den Partner zum Bravo kontrolliert werden.
So können zur ersten Behandlung mit mindestens 1,0 l/ha Bravo Neuinfektio-nen von Septoria vermieden und durch die Zumischung eines Azols eine Kura-tivwirkung bis drei Tage erreicht werden. Eleando bringt mit etwa drei Tagen (ab-hängig von Aufwandmenge) die beste Kurativwirkung gefolgt von Kantik. Ca-palo ist hier deutlich schwächer. Alle sind gut gegen Gelbrost mit leichter Überlegenheit von Capalo. Auf vorhan-
Flexibel gegen die PilzeIn Winterweizen bringt der gezielte Einsatz von Fungiziden je nach Sorte und Witterung Vorteile.
Strategien ausgerichtet auf Septoria tritici1
Frühsaat, milder Winter, feuchtes Frühjahr und anfällige WeizensortenMehltau
Rost
S. tritici Carboxamid zur Blattbeh.
Ceriax 1,5–2,0 (ev. + Bravo 1,0)
Adexar 1,5–1,75 (ev. + Bravo 1,0)
Skyway Xpro 1,0 (ev. + Bravo 1,0)
Seguris 1,0 + Amistar Opti1,5Aviator Xpro 1,0 (ev. + Bravo 1,0)
Gelbrost + S.tritici
Bravo 1,0 + Kantik 1,25–1,5 Bravo 1,0 + Capalo 1,0–1,25 nur S.tritici
+ Mehltau Talius/Vegas 0,15 – 0,25 l/ha
Bravo 1,0–1,5 + Cirkon/Mirage 1,0
Bravo 1,0 + Eleando 1,75–2,25
mit Fusarium Osiris 2,0–2,75 Osiris 1,25 + Prosaro 0,5 Osiris 1,5 + Ampera 1,0
ohne Fusarium
Taspa 0,4 + Ampera 1,0 Taspa 0,5 + Credo 1,0/Amistar Opti 1,25
Osiris 1,0 + Proline 0,6
EC 30 31 32 37 39 49 51 61 69 71 75 28.4. 4.5. 18.5. 24.5. 28.5. 3.6. 15.6 20.6. 1.7.
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DTR tritt vornehmlich in Mulchsaaten mit Stoppel-weizen auf. Zur Kontrolle der Krankheit sind oft drei gezielte Behandlungen notwendig.
GetreidePraxis Pflanzenschutz
denem Mehltau ist Kantik mit Abstand am besten wirksam. Eleando hat keine Mehltauwirkung, wird aber im Pack mit Vegas angeboten, sodass bei Mehltaupro-blemen vom Vegas mit 0,2 l/ha eine gute vorbeugende Wirkung erwartet werden kann. Auch Capalo ist gegen Mehltau nicht mehr sicher wirksam. Nur bei ge-ringem Befall kann eine ausreichende Wirkung erwartet werden. Falls Mehltau schon im März stärker vorkommt, wäre eine frühere Behandlung von Talius oder Vegas, gleichzeitig mit dem CCC, noch sicher. Wenn danach dann Kantik oder Capalo zum Einsatz kommt, ist der Mehl-tau sicher unter Kontrolle.Wenn nur Septoria zu bekämpfen ist, kann Mirage oder Cirkon dem Bravo zu-gemischt werden. Alle genannten Produk-te haben eine gute Nebenwirkung gegen Halmbasis erkrankungen. Auch gegen Schneeschimmel sind in der Regel gute Nebenwirkungen möglich.Bei anhaltender feuchter Witterung muss vor der Abschlussbehandlung eine zwei-te Blattbehandlung durchgeführt werden. Die erste Behandlung um EC 31/32 er-reicht nur eine begrenzte Dauerwirkung
von 10 bis maximal 14 Tagen. Der Termin der zweiten Behandlung sollte nicht fest in EC 37/39 eingeplant, sondern vielmehr
an Niederschlägen ausgerichtet werden. Bei hohem Septoriadruck und immer wie-derkehrenden Regenfällen muss zügig,
Strategien bei mittlerem Krankheitsbefall2
.
weniger anfällige Sorte, trockener April/MaiMehltau
Rost
S. tritici
früher Gelbrost: AzolsplittingEpoxi- oder Tebuconazol 30 % in EC 30–31 50–80 % ab EC 32
Input Xpro ab 1,25 (Mehltau ++)
Aviator Xpro 1,0
Adexar 1,5–1,75
Seguris ab 0,8 + Amistar Opti 1,2
verspäteter Gelbrost, früher Braunrost
Capalo 1,5 oder Kantik 1,5–2,0oder Eleando 2,5 zusätzlich mehr Septoria
Ceriax 1,75–2,0
mit CCC Talius 0,2
Vegas 0,25
breite Absicherung ink. Fusarium
Skyway Xpro 0,8–1,0 + Osiris 1,25 Siltra Xpro 0,6 + Soleil 1,0 Siltra Xpro 1,0 + Achat 0,5 (DTR)
Osiris 2,0–2,75
Osiris 1,5 + Ampera 1,0
Osiris 1,25 + Prosaro 0,5
Input Cl. 0,8 + Gladio 0,5 (DTR)
EC 30 31 32 37 39 49 51 61 69 71 75 15.4. 25.4 1.5. 12.5. 21.5. 27.5. 3.6. 11.6. 20.6. 1.7.
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GetreidePraxis
Pflanzenschutz
eventuell schon in EC 32, nachgelegt wer-den. Folgt nach der frühen Behandlung eine längere Schönwetterperiode, darf auch gewartet werden, bis Niederschläge vorhergesagt werden. Carboxamide sind in Septoriasituationen für die zweite Be-handlung besonders geeignet. Der Blatt-apparat ist dann schon weiter entwickelt, sodass eine längere Wirkungsdauer, ab EC 34 auch von drei Wochen, möglich wird. Wenn vor Niederschlägen behan-delt wird, kann von allen Carboxamid-kombinationen eine in etwa gleich gute Wirkung erwartet werden. Nach Nieder-schlägen bringen Adexar und Ceriax, ge-folgt von Skyway Xpro und Aviator Xpro, die beste Kurativwirkung. In sehr kriti-schen Septoriasituationen (hoher Aus-gangsbefall, anfällige Sorte, nasser Mai) sollte auch dem Carboxamid, also auch zum Adexar, Ceriax, Aviator Xpro oder Skyway Xpro zur Wirkungsabsicherung noch Bravo zugemischt werden. Alle letztgenannten Produkte können auch in der späten Schossphase noch die Wirkung gegen Halmbasiserkrankungen verbes-sern. Erst recht, wenn dem Pilz bei feucht-kühler Witterung günstige Wachstumsbe-dingungen geboten werden. Auch gegen Rostkrankheiten ist mit dieser Anwen-dung ein sicherer Anschluss an die Ab-schlussbehandlung möglich.
Trockenes FrühjahrWenn die Witterung im Frühjahr eher tro-cken bleibt, hat Septoria keine große Be-deutung. Entscheidend ist vor allem die Witterung in der Phase von EC 30 bis 32, also im April bis Anfang/Mitte Mai. Wenn in dieser Phase sonniges Wetter vor-herrscht, muss vor allem nach milder
Winterwitterung mit frühzeitigem Befall durch Gelbrost gerechnet werden. Erste Behandlungen (Übersicht 2) auch bei frü-hem Befall sind mit dem ersten Wachs-tumsregler um EC 30 sicher auszuschal-ten. Hiermit erreicht man selbst in anfäl-ligeren Sorten eine längere Dauerwirkung.Gegen Gelbrost sind Kombinationspro-dukte auf Basis von Epoxiconazol und Te-buconazol sehr gut wirksam. Wird vor-beugend früh vor EC 32, bei geringem Erst-befall, behandelt, sind z. B. schon 0,5 l/ha Orius, 0,75 l/ha Pronto Plus/Ceralo, 0,5 l/ha Rubrik oder 0,75 l/ha Capalo sehr gut wirksam. In extrem anfälligen Sorten wie z. B. Asano, Loft und Akteur sind bei vorhandenem Befall zur Sicherheit höhe-re Aufwandmengen auch vor EC 32 not-wendig. Wichtig ist hier, das gilt auch für andere anfällige Sorten, dass dicke Infek-tionsklötze getroffen werden. Nach EC 32/33 wird eine längere Dauerwirkung möglich, da nur noch 1,5 Blätter neu zu-wachsen.Wenn Gelbrost oder Braunrost erst spät ab EC 33 auftritt, reicht eine Blattbehand-lung, um Befallsfreiheit bis zur Abschluss-behandlung sicherzustellen. Mit 1,5 l/ha Capalo wird Rost sehr gut gestoppt und Neubefall über zwei bis drei Wochen ver-hindert. Kantik und Eleando sind etwas schwächer, wenn stark vorhandener Gelb-rost beseitigt werden muss. Vorbeugend ist die Wirkung aber auch sehr gut.Carboxamidkombinationen bringen in „Rostsituationen“ keine Vorteile. Wenn aber Mischinfektionen (Wechsel aus son-nigen Phasen mit Schauerwitterung) vor-kommen und auch Septoriainfektionen erwartet werden, sind abhängig von der Sortenresistenz auch Carboxamide geeig-net. Neben der guten Septoriakontrolle
sind gute Wirkungen gegen Rostkrankhei-ten und bis EC 37 noch Nebenwirkungen gegen Halm basis erkrankungen möglich.
Abschluss gegen FusariumNach wie vor favorisieren wir, die Ge-samtstrategie so aufzubauen, dass zum Ährenschieben die letzte Fungizidbe-handlung im Weizen erfolgen kann. Mit Blattbehandlungen wird lediglich ein vor-zeitiger starker Aufbau der Krankheiten verhindert. Die Abschlussbehandlung sollte dann breit wirksam, optimiert auf den dominant vorkommenden Erreger, eingestellt werden. Zusätzlich muss das Fusariumrisiko anhand von Witterung, Sorte, Vorfrucht und Bestellverfahren ein-geschätzt werden. Letztlich bestimmt die Witterung das Fusariumrisiko, die ande-ren Faktoren bestimmen zusätzlich die In-tensität der Behandlung. Mit Fusarium muss immer gerechnet werden, wenn warmes, feuchtes Wetter zur Blüte vor-herrscht. Ist zusätzlich die Sorte anfällig, muss vorsorglich Fusarium kon trolliert werden. Wenn dann noch der Weizen nach einer kritischen Vorfrucht wie z. B. pfluglos nach Mais steht, sollte höchste Priorität auf eine sichere Fusariumwir-kung der Abschlussbehandlung gelegt werden.Auch der Termin der Abschlussbehand-lung ist am Wetter auszurichten. Nieder-schläge fördern Fusarium, Septoria, Schneeschimmel und wenn Schauer bei warmer Witterung auftreten, auch die Rostkrankheiten. Deshalb ist ab Beginn der Blüte bei Niederschlägen der wirk-samste Termin erreicht. Blühbeginn ist dann, wenn allererste Blütenblättchen er-scheinen. Wenn die ganze Ähre mit Blü-tenblättchen übersät ist, ist die Blüte schon abgeklungen.Fusarium benötigt zur Infektion ausrei-chende Temperaturen optimal über 20 °C. Kurze Phasen, ein oder zwei Tage, mit kal-tem Wetter schützen aber nicht vor Fusa-rium. Oft sind die Bedingungen subopti-mal, sodass die Behandlung zur Sicher-heit mit Fusariumwirkung ausgestattet sein sollte. Nur bei absolut trockener Wit-terung hat Fusarium keine Infektions-chance. Der tatsächliche Toxingehalt zur Ernte wird maßgeblich von der Witterung in der Kornfüllungsphase bestimmt. An-haltend feuchte Witterung führt zu hohen, eine schnelle Abreife bei trockener Witte-rung zu geringen Toxingehalten. Mit gu-ten Fungiziden sind Wirkungsgrade um 50 bis 70 % zu erzielen.Aus einer Vielzahl von Produkten kann optimiert entsprechend den Bedingungen ein Produkt oder eine Kombination mit sehr guter Breitenwirkung und einer mitt-leren bis sehr guten Fusariumwirkung (je nach Situation) ausgewählt werden.
Strategien ausgerichtet auf DTR3
Mehltau
Rost
S. tritici
WW nach WW in Mulchsaat mit Stroh, kalter Winter, warmfeuchtes Frühjahr
Gladio 0,8 Diamant* 1,0 + Achat 0,5
Aviator Xpro 1,0 + Achat 0,5
mit FusariumwirkungInput Cl 0,8 + Gladio 0,75Input Cl 1,0 + Achat 0,5Input Xpro 1,25 + Cirkon 1,0Proline 0,8 + Achat 0,5Splitting mit bester DTR-WirkungInput Cl/Xpro 1,0/1,25 ab EC 51 Taspa 0,5 10 Tage später geringe FusariumwirkungInput Xpro 1,25 + Achat 0,5
* = nur bei geringer DTR-Resistenz
Viverda* 1,5 + Achat 0,5
DTR, Halmbruch Gladio 0,6 + Unix 0,6Capalo 0,8 + Cirkon 1,0Input Cl. 0,8 + Achat 0,5Proline 0,6 + Achat 0,5+ Septoria Bravo 1,0 zumischen+ MehltauTalius/Vegas 0,15–0,25 l/ha
EC 30 31 32 37 39 49 51 61 69 71 28.4. 4.5. 18.5. 24.5. 28.5. 3.6. 15.6 20.6. 1.7.
GetreidePraxis Pflanzenschutz
zol sind die wichtigsten Wirkstoffe. Zur ersten Behandlung favorisieren wir Kom-binationen aus Gladio + Unix. Beide sind sehr gut gegen DTR wirksam, zusätzlich wird Mehltau und Halmbruch sehr gut kontrolliert. Gegen Rostkrankheiten sind ausreichende Wirkungsgrade möglich. Wenn Septoria tritici auftritt, ist eine Er-gänzung mit Bravo bei vorbeugender Be-handlung erforderlich.Strobilurine sind nicht mehr voll wirk-sam, bringen aber wirkstoff abhängig noch deutliche Zusatzeffekte. Die Kombination aus Diamant + Achat ist für die späte Blatt-behandlung bei DTR-Infektionswitterung oft noch gut wirksam. Wichtig ist, dass dicke DTR-Infektionsklötze nicht ver-passt werden. Strategien sind nur dann erfolgreich, wenn eine weitgehende Be-fallsfreiheit bis zur Abschlussbehandlung gelingt. Oftmals muss um EC 33 bis 39 viel Wert auf eine sehr gute DTR-Wirkung ge-legt werden.Zur Abschlussbehandlung sind dann fle-xibel Produkte mit guter bis sehr guter DTR-Wirkung und breiter Wirkung abge-stimmt auf das jahresspezifische Erreger-auftreten notwendig.� ■
Dabei ist ein Grundsatz einzuhalten: Car-boxamidkombinationen zur Abschluss-behandlung sollten nur dann Verwen-dung finden, wenn Septoria tritici fast nicht vorkommt, um eine mögliche Selek-tion von mutierten Septoriastämmen zu vermeiden. Zum anderen sollte die zwei-fache Verwendung von Carboxamiden vermieden werden, da hiermit ein noch höherer Selektionsdruck ausgeübt wird. Praktisch heißt das: Wenn im Blattbereich Carboxamide verwendet wurden, sind nur noch Azole zur Abschlussbehandlung einzusetzen.Dementsprechend kann z. B. nach der Vorlage von Kantik oder anderen Azolkombinationen im Blattbereich eine Kombination mit bixafenhaltigen Carbo-xamiden + Azol breit wirksam mit guter Fusariumwirkung eingesetzt werden (sie-he Übersicht 2).Wenn zuvor auf Septoriastandorten Carbo-xamide im Blattbereich eingesetzt wurden, sollten zur Abschlussbehandlung nur Azo-le wie Osiris, Prosaro, Ampera, Input Clas-sic, Proline oder Gladio eingesetzt werden. Kombinationen ergänzen die Formulie-rung und die Breitenwirkung, sodass die
in den Übersichten aufgeführten Mischun-gen zu favorisieren sind.In Witterungsphasen ohne Fusariumge-fahr sind genannte Produkte oft mit leicht reduzierter Aufwandmenge ausreichend. Alternativ können dann auch Kombinati-onen wie z. B. Taspa + Ampera oder Taspa + Credo mit geringerer oder ohne Fusari-umwirkung zum Einsatz kommen.
Folgeweizen als MulchsaatWenn Weizen nach Weizen in Mulchsaat angebaut wird, sind besondere Strategien notwendig. DTR muss in solchen Fällen beachtet werden. Ausgangsbefall wächst auf Weizen- oder Triticalestroh. Schlech-te Strohrotte über Winter und warmes feuchtes Wetter im Frühjahr fördern die Krankheit. DTR hat nur eine kurze Inku-bationszeit von etwa fünf Tagen, deshalb kann auch bei anfänglich niedrigem Befall die Krankheit unter günstigen Infektions-bedingungen innerhalb von drei Wochen explodieren. In der Übersicht 3 sind Mög-lichkeiten der Bekämpfung aufgeführt. Grundsätzlich ändert sich an der Strategie nur wenig. Prothiconazol und Propicona-
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GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Blattflecken, Halmbruch und Mehl-tau sind Krankheiten, die im Rog-gen keine große Rolle spielen. Nur
wenn starker Befall auftritt, sind hierge-gen gezielte Maßnahmen lohnend. Braun-rost ist das Thema im Roggenanbau, je frü-her Befall auftritt und je stärker der Befall, umso höher die Mindererträge. In war-men, feuchten Regionen ist alljährlich mit Problemen zu rechnen. Der Niederrhein und das westliche Münsterland zählen zu den extremsten Braunrostregionen in NRW.
Zwei Mal behandelnIm Rheinland und Münsterland sind in der Regel zwei Behandlungen erforderlich. Auf Basis unserer Versuchsergebnisse ist die Fungizidstrategie im Roggen sehr ein-fach und sicher händelbar (siehe Über-sicht). Zur Abschlussbehandlung sollte im Roggen ein Carboxamidprodukt einge-plant werden. Die gute Dauerwirkung kommt aber nur dann zum Tragen, wenn bis zur Abschlussbehandlung Befallsfrei-heit sichergestellt wird.Dort, wo früh Ausgangsbefall aus dem Herbst und Winter vorhanden ist und eine Ausbreitung bei warmer Witterung im April möglich wird, muss ab EC 33 mit einer gezielten Behandlung Neubefall ver-hindert werden.
Behandlungen sollten nahe an dicken In-fektionsklötzen durchgeführt werden. Diese sind gekennzeichnet durch warmes, sonniges Wetter mit leichten Feuchtepha-sen. Hierfür ist morgendlicher Tau schon ausreichend. Oft sind unter solchen Be-dingungen vier bis sieben Tage Kurativ-wirkung (heilend) notwendig. Optimale Wirkungen sind nur mit einer Kombina-tion aus Acanto + Osiris oder Acanto + Pronto Plus zu erreichen. Alternativ kann auch Diamant + Osiris bzw. + Pronto Plus zum Einsatz kommen. Acanto und/oder Diamant unterstützen die Kurativwir-kung der Azole und gewährleisten eine Dauerwirkung von zwei bis vier Wochen (je nach Aufwandmenge). Nur Osiris und Pronto Plus haben eine teileradikative Wirkung (vorhandene Braun rostpusteln werden beseitigt) und damit einen Vorteil gegenüber anderen Azolen bei vorhande-nem Braunrostbefall.In den typischen Braunrostregionen kann nur mit einer späten Behandlung zur Blü-te eine lange Befallsfreiheit bis zur Milch-reife sichergestellt werden. Hierfür sind die Carboxamidkombinationen Seguris, Adexar und Skyway ideal geeignet. Je nach Vorbehandlung, Infektionsdruck und Anfälligkeit der Sorte können Pro-dukt und Aufwandmenge flexibel be-stimmt werden. Seguris ist mit voller Auf-wandmenge am längsten sicher wirksam.
Roggen: BraunrostgefahrBraunrost ist die vorherrschende Krankheit. Ein gezielter Fungizideinsatz ist notwendig, um sie in Schach zu halten.
Auch Skyway sollte nicht unter 1,0 l/ha eingesetzt werden. Adexar ist etwas auf-wandmengenflexibler. Preiswert kann mit dem Pack aus Diamant + Adexar ge-arbeitet werden.Falls die Situation im Vorfeld falsch ein-geschätzt wurde und zur Abschlussbe-handlung schon Befall auf dem Fahnen-blatt vorhanden ist, sollten die Carboxa-mide mit Osiris oder Pronto Plus ergänzt werden. Zumindest kann damit ein Teil der Pusteln abgetötet werden, um da-durch die Epidemie zu verzögern. Wun-der dürfen aber nicht erwartet werden.
Hier reicht eine BehandlungIn Ostwestfalen reicht oft eine Behand-lung. In normalen Jahren tritt Erstbefall erst spät, oft erst zum Ährenschieben auf. Dann kann mit einer Behandlung eine ausreichende Dauerwirkung er-reicht werden. Hierfür geeignet sind dann die Carboxamidprodukte. So könn-te mit 1,0 l/ha Adexar + 1,0 l/ha Diamant oder mit 1,0 l/ha Seguris + 0,33 l/ha Alto – beides günstige Packlösungen – eine lange Wirkungsdauer sichergestellt wer-den. Auch Skyway Xpro 1,0 l/ha aufge-mischt mit 1,0 l/ha Osiris oder 0,75 l/ha Pronto Plus wäre gut geeignet.� ■
Fungizidstrategien in Winterroggen 2016
Mehltau
Braunrost
Rhynchosporium
flexibel je nach Befallsdruck behandeln
Seguris 1,0Adexar 1,2 + 0,4 DiamantSkyway Xpro 1,0Seguris 0,8 + Pronto Plus 0,75
Seguris 1,0 + Alto 0,33Aviator Xpro 1,0 + Pronto Plus 0,75
Braunrost flexibel je nach Befallsbeginn ab EC 33Diamant 0,8–1,0+ Osiris 1,0/ Pronto Plus 0,75
Acanto 0,4–0,7+ Pronto Plus 0,75/Osiris 1,0–1,5
EC 34 39 51 59 61 65 71 75 24.4. 1.5. 7.5. 16.5. 30.5. 12.6. 23.6.
Braunrost ist die wichtigste Krankheit im Roggen. Derart starker Befall kostet schnell 20 dt/ha an Ertrag.
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GetreidePraxis Pflanzenschutz
Auch 2016 muss mit Gelbrost in Tri-ticale gerechnet werden. Dinaro, Grenado und Agendus sind die an-
fälligsten Sorten. 2015 zeigten aber auch Sorten, die 2014 noch als resistent einge-stuft waren, ersten Gelbrostbefall. Mehltau trat in den vergangenen Jahren nur mit geringem Befall auf. Extrem anfäl-lig ist die Sorte Adverdo, gefolgt von Co-sinus. Wenn Triticale nach Getreide ange-baut wird, sollte auch Halmbruch in Fun-gizidstrategien beachtet werden. Neben den Blattkrankheiten ist Triticale auch fu-sariumanfällig. In der Praxis ein bedeu-tendes Problem, da Triticale vornehmlich auf leichteren Standorten nach Mais an-gebaut wird. Bis jetzt sind keine sehr ge-ring fusariumanfälligen Sorten bekannt, sodass neben der Förderung der Strohrot-te und dem Einsatz von Pflug nach Mais viel Wert auf einen toxinreduzierenden Einsatz der Fungizide zu legen ist. Dem-entsprechend ist auf allen Standorten, wo Triticale in der Fruchtfolge mit Mais an-gebaut wird, immer eine Abschlussbe-handlung zur Blüte mit fusariumwirksa-men Fungiziden einzuplanen.
BlattbehandlungenBehandlungen sollten flexibel, je nach Auftreten der Krankheiten, geplant wer-den. Tritt früher Befall auf, sind zwei Blattbehandlungen sozusagen im Split-ting sinnvoll. In der Übersicht sind die verschiedenen Situationen aufgeführt.Muss nur früher Rost kontrolliert werden, kann Orius, Epoxion oder auch Diamant mit deutlich reduzierter Menge vorgelegt werden. Ab EC 32 bringt dann eine Nach-lage mit Kantik, Viverda oder Capalo ei-nen anhaltenden Schutz bis zur Ab-schlussbehandlung.Wenn früh Mehltau und Rost auftreten, kann optimal Ceralo vorgelegt werden, bei anhaltendem Mehltaudruck in Kom-bination mit Talius oder Vegas. Ab EC 32 wird in der Regel auch dann eine Nachla-ge notwendig. Ohne Halmbruchprobleme ist immer noch Juwel Top mit guter Mehl-tau- und exzellenter Rostwirkung in Tri-ticale geeignet.Wenn zusätzlich gezielt noch Halmbruch zu kontrollieren ist, kann Unix früh ab EC 30 vorgelegt werden. Gegen Rost bringt eine Kombination mit 0,3 l/ha Orius mehr Sicherheit. Das im Pack enthaltene Gladio wird dann in EC 32 bis 34 nachgelegt, um
den Anschluss an die Abschlussbehand-lung zu ermöglichen. Eine noch bessere Halmbruchwirkung ist von der Spritzfol-ge Kantik – Viverda zu erwarten. Auch die Splittinganwendung von zwei Mal Capa-lo ist sehr breit wirksam.Wenn früh keine Krankheit vorkommt, sind auch Strategien mit einfacher Blatt-behandlung ausreichend wirksam. Wich-tig ist dann aber, dass abhängig vom Be-handlungstermin angepasste Aufwand-mengen um 75 % zum Einsatz kommen. Hierfür geeignet sind Viverda, Kantik, Ca-palo oder auch Unix + Gladio.
Abschluss gegen FusariumSofern aufgrund der Fruchtfolge und des Bestellverfahrens eine Fusariumgefahr besteht, sollte auch in Triticale eine Fusa-riumbehandlung eingeplant werden. Grundsätzlich gilt für die Fusariumprob-lematik in Triticale das Gleiche wie im Weizen. Um gute Wirkungsgrade zu errei-chen, kommt der optimalen Terminierung auch hier eine große Bedeutung zu.Im Unterschied zum Weizen beginnt die Blüte der Einzelähren nicht sofort nach dem Herausschieben aus der Blattschei-de, auch nicht bei warmer Witterung. Vielmehr können in Abhängigkeit von der Witterung zwischen dem Schieben der ersten Ähren und der Hauptblüte 14 Tage
Gelbrost in TriticaleTriticale ist nicht mehr die Gesundfrucht. Gelbrost und Ährenfusarium sind die wichtigsten Krankheiten.
Fungizidstrategien in Triticale 2016
bei frühem Befall Blattbehandlung splitten EC 31 u. EC 33nur RostOrius 0,6 oder Epoxion 0,5 oder Diamant 0,75
Nachl. ab EC 32 mit z. B. 1,5 Kantik/Viverda/Capalo
Rost und MehltauCeralo 0,6 + Talius/Vegas 0,2Nachlage ab EC 32 mit z. B. 1,5 Kantik/Capalo/Viverda oder 0,8 l/ha Juwel Top
zusätzlich HalmbruchUnix 0,6 + 0,3 Orius ab EC 32 Gladio 0,6Capalo 1,0 früh ab EC 32 Capalo 1,25Kantik 1,0 früh ab EC 32 Viverda 1,5
Mehltau
Gelbrost/Braunrost
Septoria nodorum Behandlung wenn 100 % Ähren geschoben
unbedingt nach Niederschlägen
mit Fusariumrisiko z. B. Triticale nach Mais
Osiris 2,0–2,5Input Cl. 0,75 + Osiris 1,0Aviator Xpro 0,6 + Osiris 1,25Skyway 0,5 + Osiris 1,5Input Classic ab 1,0Osiris 1,5 + Ampera 1,0
15.4. 28.4. 3.5. 15.5. 28.5. 5.6.
EC 30 31 32 37 39 51 61 65 71
vergehen. Dementsprechend ist der frü-heste Fusariumtermin in Triticale erst dann erreicht, wenn optimal nach Nieder-schlägen (Infektion) fast alle Ähren ge-schoben sind. Als Hilfe zur Bestimmung des Blühtermins sollte das Austreten der Antheren beobachtet werden. Zur Fusari-umbekämpfung in Triticale sind weniger Produkte zugelassen als im Weizen. Pro-dukte wie z. B. Caramba, Orius oder Ce-ralo sind zumindest im Soloeinsatz nicht geeignet, weil deren physiologische Er-tragsleistung in Triticale mit besseren Pro-dukten nicht mithalten kann. Bei einigen ist nicht ausdrücklich die Indikation Fu-sarium genannt, eine Anwendung ist aber bis zum Beginn der Blüte erlaubt. Mit gu-ter Wirkung und hoher Ertragsleistung eignet sich Osiris. Mit 2,0 l/ha werden Rostkrankheiten und Septoria ausrei-chend bekämpft, gegen Fusarium sind aber nur gute Nebenwirkungen möglich. Bei höherer Fusariumgefahr sollten Auf-wandmengen um 2,5 l/ha Osiris zum Ein-satz kommen. Eine noch bessere Fusari-umwirkung ist mit Mischungen aus Osiris + Input Classic zu erreichen.Auch in Triticale können Teilmengen von Carboxamiden wie Skyway oder Aviator Xpro in Kombination mit Osiris zum Einsatz kommen. Genauso wie beim Weizen ist oft eine höhere Ertragsleis-tung aufgrund besserer physiologischer Wirkung zu erwarten. Insbesondere sind bessere Wirkungen gegen Septoria nodo-rum zu erzielen. Zum Schutz vor Resis-tenzen sind in Triticale Carboxamide auch nur einmal innerhalb der Ge-samtstrategie zu verwenden, sodass nach Vorlage von z. B. Adexar im Blattbereich kein weiterer Einsatz zur Abschlussbe-handlung empfohlen wird.� ■
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GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Erstmals 2013 und anhaltend auch 2015 hat eine Verbreitung der Netz-fleckentypen mit einer genetischen
Veränderung am Wirkort stattgefunden. In Laboruntersuchungen wurden verschie-dene Mutationen nachgewiesen. Dabei tritt die C-G79R sehr häufig auf und be-wirkt auch bei Pyrazol-Carboxamiden eine nachlassende Wirksamkeit mit Resis-tenzfaktoren von über 100. Vornehmlich in Nord- und Westdeutschland, aber wei-ter zunehmend auch im Süden sind nun Netzfleckenpopulationen mit hohen An-teilen mutierter Typen anzutreffen. Dem-entsprechend muss für 2016 von einer nachlassenden Wirksamkeit der Carbox-amide gegen Netzflecken ausgegangen werden.Wie schon seit 2014 empfohlen, sollten nur noch Strategien mit Fungiziden aus verschiedenen Wirkstoffgruppen zum Einsatz kommen.Neben den Netzflecken ist Ramularia auch stark resistenzgefährdet. Zur Vorsor-ge sollte das nicht resistenzgefährdete Chlorthalonil eingesetzt werden. So ist mit Kombinationen aus Azol + Strobi + Carboxamid + Chlorthalonil (z. B. Aviator Xpro + Credo) ein maximales Resistenz-management zu realisieren.
Strategien 2016Nach hohem Ramulariabefall im Jahr 2014 sind 2015 nahezu keine Krankheiten in der Wintergerste aufgetreten. Das Jahr 2015 zeigt einmal mehr den enormen Ein-fluss der Witterung auf die Entwicklung von Krankheiten. Strategien zur Kontrol-le der Krankheiten sollten unbedingt an Beobachtungen im Feld ausgerichtet wer-den. Netzflecken und Ramularia sind die wichtigsten Krankheiten. In Höhenlagen kann Rhynchosporium schon mal größe-re Probleme bereiten. Besonders auf leich-teren Standorten ist in Einzeljahren Mehl-tau von Bedeutung. Die im Anbau befind-lichen Gerstensorten besitzen in der Regel gute Resistenz eigenschaften, sodass ange-passt an Witterung und Jahr maximal zwei Anwendungen notwendig werden kön-nen. Beispiele nennt die Übersicht.
BlattbehandlungenZum ersten möglichen Wachstumsregler-termin, also ab EC 31, ist die Gerste auf Krankheitsbefall zu kontrollieren. In sehr
gesunden Beständen ist die Terminwahl auf optimale Einsatzbedingungen für den Wachstumsregler auszurichten. Bei höhe-rem Befall mit Netzflecken und/oder Rhynchosporium sollte nahe an Nieder-schlägen behandelt werden.Auch bei geringem Befall sind Prothioco-nazol-haltige Produkte im Vorteil, da
schon die frühe Behandlung Einfluss auf die Ramularia-Epidemie hat. Vorzugswei-se ist Input Classic (nicht Input Xpro als Carboxamid) oder Fandango mit am Be-fallsdruck angepassten Aufwandmengen von 0,4 bis 0,75 l/ha bzw. 0,5 bis 0,65 l/ha angeraten. Noch höhere Aufwandmengen sind nicht mehr wirtschaftlich und brin-gen auch keine längere Dauerwirkung, da neu zuwachsende Blätter sowieso nicht geschützt sind. Bei stärkeren Mehltaupro-blemen ist auch Gladio ab 0,5 l/ha sehr gut wirksam. Besonders gegen Netzfle-cken wirkt Diamant sehr gut.In absolut sauberen Beständen auch ohne Ramulariagefahr beschränkt sich die erste Behandlung auf den alleinigen Einsatz von Wachstumsreglern. Kombinationen mit Spurennährstoffen von z. B. 5 kg/ha Epso Combitop bringen über eine Vitali-sierung der Bestände wirtschaftliche Mehrerträge.
AbschlussbehandlungDie Abschlussbehandlung kann flexibel, optimal angepasst an das Wettergesche-hen, von EC 39 bis kurz vor der Blüte ge-fahren werden. Bei vorhandenem Aus-gangsbefall sollten aber auch längere Tau-phasen, die Netzfleckeninfektionen begünstigen, beachtet werden. Oftmals kann kombiniert mit einer abschließen-den Wachstumsreglerbehandlung um EC 49/51 behandelt werden. Trotz der Resistenzausweitung der Netz-flecken sind Carboxamide bevorzugt einzusetzen. In der Übersicht sind ver-schiedene Möglichkeiten aufgelistet. Unabhängig von der Wahl des Carboxa-midprodukts sollte immer ein Strobilu-rin zugemischt werden. Je stärker der
Netzflecken schädigenIn Wintergerste werden Netzflecken und Ramularia durch das Auftreten von Resistenzen zunehmend zum Problem.
Fungizidstrategien in Wintergerste 2016
Mehltau
Netzflecken
Rhynchosporium
Ramularia
In Kombinationmit Wachstumsregler
wenig Krankheiten bis stärkerer Befall mit allen Krankheiten
Input Classic 0,4–0,75Fandango 0,5–0,65Gladio 0,4–0,6
Diamant 0,8
Aviator Xpro 0,5–0,75 + Credo 1,0–1,0*
Ceriax 1,25 + Credo 1,0* Adexar 0,8–1,2 + Credo 1,0* Siltra Xpro 0,6–0,8 + Credo 1,0*
Input Xpro 0,75–1,0 + Credo 1,25*
Bontima 1,25 + Credo 1,25*
*= alternativ Amistar Opti 1,25–1,5
Adexar 1,0 + Diamant 1,0
Aviator Xpro + Fandango 2 x 0,65
EC 31 32 37 39 51 71 75 15.4. 22.4. 3.5. 10.5. 14.5. 20.5. 6.6. 25.6.
Die Bekämpfung der Netzflecken wird zunehmend problematischer, da die Wirkung der Carboxamide nachlässt.
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GetreidePraxis Pflanzenschutz
Druck, umso wichtiger ist die ergänzen-de Wirkung. Diamant mit dem Strobi-Wirkstoff Pyraclostrobin bringt die beste Ergänzung gegen Netzflecken, aber keine Entlastung bei Ramularia. Je höher die Ramulariagefahr, umso wichtiger ist die Ergänzung mit Chlorthalonil. Dement-sprechend sollte das neue Produkt Ce-riax auch in Kombination mit Credo ein-gesetzt werden. Durch die doppelt enthaltenen Strobilurine (Pyraclostrobin im Ceriax + Picoxystrobin im Credo) er-gänzt mit dem Carboxamid (Fluxapyro-xad aus dem Ceriax) wird eine maximale Netzfleckenwirkung mit sehr guter Ramularia wirkung realisiert. Bontima + Credo ist auf Standorten mit geringerem Krankheitsdruck ausreichend wirksam. Credo bringt im Vergleich zu Amistar Opti eine etwas bessere Netzfleckenwir-kung, gegen Ramularia sind beide gleich gut. Die Kombination mit Fandango bringt keine richtige Entlastung der Car-boxamide, da das enthaltene Strobi (Flu-oxastrobin) zu den schwächeren gegen Netzflecken zählt und kein echtes Resis-tenzmanagement gegen Ramularia (Chlorthalonil fehlt) möglich wird. Die jeweiligen Aufwandmengen sollten dem Befallsdruck angepasst werden. Bei ge-ringem Infektionsdruck und wenig Aus-gangsbefall sind reduzierte Aufwand-mengen von z. B. 0,5 l/ha Aviator Xpro oder 0,7 l/ha Adexar möglich. Credo sollte nicht unter 1,0 l/ha eingesetzt wer-den, Amistar Opti nicht unter 1,25 l/ha. In Jahren mit hohem Befall sind auch die Carboxamide mit deutlich höheren Auf-wandmengen einzuplanen. � ■
In Sommergerste sind Mehltau und Netz-flecken die wichtigsten Krankheiten. Ramularia tritt in Einzeljahren auf,
kann aber zu erheblichen Ertragsverlusten führen. Früher Mehltaubefall kann gleich-zeitig mit der Unkrautbekämpfung durch Zumischen von Corbel 0,3 l/ha, Agent 0,4 l/ha oder Gladio 0,3 l/ha (beide mit zusätzlicher Netzfleckenwirkung) effek-tiv bekämpft werden. Wenn Netzflecken schon früh an Bedeutung gewinnen, soll-te die Abschlussbehandlung nicht zu spät ab EC 34 erfolgen. Selbst bei stärkerem Be-fall sind maximal zwei Drittel der Höchst-aufwandmenge ausreichend. Bei stärke-rem Auftreten von Mehltau, Netzflecken und erwarteter Ramularia ist eine Mi-schung aus Credo 1,25 l/ha + Gladio 0,4 l/ha oder alternativ aus Credo 1,0 l/ha + In-put Xpro 0,75 l/ha empfehlenswert. Wo Mehltau bis EC 37 von untergeordneter Bedeutung ist, kann eine einmalige Ab-schlussbehandlung, z. B. mit Aviator Xpro mit 0,4 l/ha oder 0,8 l/ha Adexar, beide in Kombination mit 1,0 l/ha Credo den Er-trag absichern. Im Hafer sind die Fungizide Juwel Top, Osiris, Vegas und Zenit M – in Winterha-fer auch Gladio – zugelassen. Hiermit kann angepasst an das Auftreten der
Sparsam in SommergetreideReduzierte Aufwandmengen von Fungiziden reichen zur Kontrolle der Krankheiten.
Krankheiten zielorientiert gearbeitet wer-den. Gegen frühen Mehltaubefall in der Phase EC 29 bis 33 hat Vegas mit 0,2 l/ha Vorteile. Zur Ertragsabsicherung kann ge-gen Haferstreifenkrankheit (Helmintho-sporium avenae) und Haferkronenrost gleichzeitig mit CCC in EC 34 bis 37 Juwel Top mit nicht zu hoher Aufwandmenge von 0,4 l/ha eingesetzt werden. Alternativ mit etwas schnellerer Strohreife ist auch Osiris mit 1,5 l/ha gut geeignet. In Winter-hafer bietet Gladio breite Einsatzmöglich-keiten mit exzellenter Mehltauwirkung und hohen Mehrerträgen durch eine gute Verträglichkeit.Im Sommerweizen rechnet sich eine zwei-malige Fungizidmaßnahme nur in Aus-nahmefällen, dann aber mit reduzierten Aufwandmengen gegen die gleichen Blattkrankheiten, die auch im Winter-weizen auftreten. Die erste Behandlung gegen Mehltau kann bei beginnendem Befall ab Schossbeginn notwendig wer-den. Die effektivste Behandlung ist die Abschlussbehandlung, die ab Erschei-nen des letzten Blattes (EC 37) vor allem gegen Septoriaarten und Rost einzupla-nen ist. Es wird auf die Fungizide, die beim Winterweizen erläutert wurden, verwiesen.� ■
30
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
Blattläuse können Getreide von Mai bis Juli durch Saugschäden an Blät-tern und Ähren schädigen. In man-
chen Jahren kann es schon in EC 37 bzw. vor dem Ährenschieben zu einem nen-nenswerten Blattbefall mit Läusen kom-men. Als Präparate kommen dann wieder die breit wirksamen Pyrethroide infrage. Vorteilhaft ist die lange Dauerwirkung. Zusätzlich vorhandene Schädlinge, wie
z. B. Thripse, Getreidehähnchen oder auch Gall- und Sattelmücken, werden ebenfalls erfasst. In der Regel kommt es aber erst nach dem Ährenschieben zu nennenswertem Befall. Für Winterweizen gibt es Bekämpfungsrichtwerte. Für den Zeitraum von EC 61 bis 75 liegen diese bei drei bis fünf Blattläusen/Ähre bzw. bei 60 bis 80 % befallenen Ähren. Ähnliche Wer-te können für die anderen Getreidearten
Schädlinge sicher erfassenNeben Brachfliege, Sattelmücke, Weizengallmücke und Getreidehähnchen schädigen vor allem Blattläuse.
Wirkstoff
Geha
lt g/
kg/l Präparat
Zulassung bis
Zulassung gegen/Aufwandmenge: ml/g/ha
€/ha
Resi
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n. IR
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liege
Gewässer Saumstruktur
Abdriftminderung in %>2
% 0 50 75 90 0 50 75 90
Pyrethroidebeta- Cyfluthrin 25 Bulldock
wird erwartet300 300 300 – – 300 – – 6
3A
15 n.e. 10 5 5 20 20 20 0 56 1 B2
Deltamethrin 100 Decis forte 12.2024
504 – – – 504 – – – 4 – n.e. n.e. 20 10 20 20 20 0 28 2 B2– 753 – – – – – – 6 n.e. n.e. n.e. 15 20 20 20 0
alpha-Cypermethrin 100 Fastac SC Super Contact
Aufbrauchf. bis 6.2017 – – – – 100 – – 9 10 n.e. 20 10 5 25 25 25 0 35 2 B4125 125 – – 125 – – – 11 n.e. 20 10 5 25 25 25 0
zeta- Cypermethrin 100 Fury 10 EW
wird erwartet150 – – – – – – – 7 – n.e. n.e. 20 10 20 20 20 0 35 1 B2
lambda-Cyhalothrin 50 Kaiso Sorbie/Hunter
12.2023 150 150 – – – – – 150 8 – 20 10 5 5 25 25 5 5 35 1 B4lambda-Cyhalothrin 100 Karate Zeon
12.2022 75 75 75 75 75 75 – 75 9 – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 28 2 B4
tau-Fluvalinat 240
Mavrik + CitronensäureMavrik-Citro-Pack12.2018
200 200 – – – – – – 10 – 15 10 5 5 20 0 0 0 F 1 B4
gamma- Cyhalothrin 60 Nexide
6.2016 80 – 80 80 – 80 – – 5 10 n.e. n.e. n.e. 15 20 20 0 0 35 2 B4lambda-Cyhalothrin 50 Shock DOWN
12.2016 10021001 – – – – – – 4 – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 35 2 B2
Esfenvalerat 50 Sumicidin Alpha EC 12.2016
– 200 – – – 200 – – 10 20 n.e. 15 10 5 20 20 20 0 35 3 B2250 – – – – – – – 12 n.e. 20 10 5 20 20 20 0lambda- Cyhalothrin 50 Trafo WG/Lambda WG
12.2022 150 150 – – – – – – 5 – 20 10 5 5 25 25 5 5 28 2 B4Neonicotinoide
Thiacloprid 240Biscaya12.2016 300 – – – – 300 – – 19 4A 10 5 5 * * 0 0 0 0 F 1 B4
CarbamatePirimicarb 500 Pirimor Granulat >15 °C 200 – – – – – – – 11 1A – 5 * * * 0 0 0 0 35 2 B43.2016 <15 °C 300 – – – – – – – 17 5 * * * 0 0 0 0Pyridinecarboxamide
Flonicamid 500Teppeki1 12.2022 140 – – – – – – – 25 9C – * * * * 0 0 0 0 28 2 B2
Organophosphat
Dimethoat 400Perfekthion/Danadim Progress Aufbrauchf. bis 6.2017
700 – – – – – – – 10 1B – * * * * 25 25 25 5 F 2 B1
Resistenzgruppe nach IRAC: Zur Resistenzvermeidung sollten Insektizide unterschiedlicher Wirkklassen zum Einsatz kommen; * = länderspezifischer Mindestabstand; n. e. = nicht erlaubt; F = Festsetzung einer Wartezeit nicht erforderlich; >2 % = notwendiger Grünstreifen zwischen behandelter Fläche und Gewässer bei Flächen mit mehr als 2 % Hangneigung (bei Pflugsaat); 1 = Zulassung nur in Winterweizen; 2 = Zulassung nur in Winterweizen und -gerste; 3 = keine Anwendung auf dränierten Flächen; 4 = keine Anwendung auf dränierten Flächen zwischen dem 1. November und dem 15. März; B1 = keine Anwendung auf blühenden oder von Bienen beflogenen Pflanzen (gilt auch für Unkräuter); B2 = Anwendung nach dem täglichen Bienenflug bis 23 Uhr – am besten mit Imker abstimmen; B4 = keine Bienenschutzauflage; Tankmischungen mit mehreren Insektiziden sind als bienengefährlich (B1) zu bewerten, auch wenn die jeweiligen Mischpartner bienenungefährlich (B4) sind.
Insektizide gegen Schädlinge im Getreide
angenommen werden. Gezielte Behand-lungen sollten vorzugsweise mit dem schnell wirkenden Pirimor durchgeführt werden. Es hat den Vorteil, dass über die Dampfphase auch die versteckt sitzenden Läuse erfasst werden. 2009 waren gegen die Bleiche Getreideblattlaus die besten Wirkungsgrade mit Pirimor oder Perfekt-hion zu erreichen. Bei Temperaturen über über 15 °C können 200 g/ha Pirimor ein-gesetzt werden. Falls aber Temperaturen unter 15 °C vorherrschen, sollte die Auf-wandmenge auf 300 g/ha erhöht werden.Gezielte Behandlungen sollten mit Kom-binationen aus Pyrethroid und Pirimor bzw. mit Pirimor erfolgen. Treten neben Läusen weitere Schädlinge auf, z. B. Thripse, hat sich auch die Kombination aus Pyrethroid und Pirimor bewährt.� ■
GetreidePraxis Pflanzenschutz
Mit Wachstumsreglern kann situa-tionsbezogen zum richtigen Zeit-punkt die Standfestigkeit der Be-
stände abgesichert werden. Wichtig: Wenn auch die Ansprache der genauen Entwicklungsphase nicht immer ganz ein-fach ist, so ist z. B. die für CCC festgelegte Wartezeit von 63 Tagen in Weizen, Tritica-le und Winterroggen einzuhalten.
Neue Produkte 2016Im Bereich der Trinexapac-ethyl-haltigen Mittel ist 2015 von der Syngenta Moddus Start (250 g/l Trinexapac-ethyl) auf den Markt gekommen. Moddus Start ist als Dispersionskonzentrat (DC) flotter formu-liert als Moddus. Die Aufwandmengen sind somit nicht 1 : 1 vom Moddus über-tragbar, sondern nach unten zu korrigie-ren. Moddus Start eignet sich für den Ein-
satz in frühen, lagergefährdeten, dichten Weizenbeständen. Diese Ausgangslage im Frühjahr hat man oft nach einem grünen, „englischen“ Winter. Da Moddus Start be-reits ab EC 25 in Weizen zugelassen ist, kann dann zusammen mit CCC früh 0,1 bis 0,15 l/ha Moddus Start appliziert wer-den. In Gerste ist ein Einsatz möglich, aber nicht unbedingt nötig, da es verträgliche-re Alternativen gibt. Nur früh in EC 30, in dichten Beständen, erweitert sich durch die Zulassung ab EC 29 das Zeitfenster zur Behandlung. Wenn z. B. Restmengen ab EC 31/32 in die Wintergerste gefahren werden sollen, empfiehlt es sich, die Auf-wandmenge um 0,15 bis 0,2 l/ha im Ver-gleich zu Moddus zu reduzieren. Modan (Vertriebserweiterungen: Flexa, Moxa 250) ist mit kleinen Mengen bereits in der vergangenen Saison vermarktet worden. Trotz der hohen Aufladung von
Kurz und standfestLager kostet Ertrag. Daher müssen Wachstumsregler im Getreide zielgerichtet und verträglich eingesetzt werden.
250 g/ha Trinexapac-ethyl und der recht griffigen Formulierung als Emulsionskon-zentrat (EC) konnte in den Gerstenversu-chen 2015 keine Unverträglichkeit fest-gestellt werden. Modan hat im Weizen eine Zulassung ab EC 29 und ist somit ebenfalls eine Lösung für eine frühe Be-handlung in lagergefährdeten Beständen. Hier sind Mischungen mit CCC + 0,1 bis 0,25 l/ha Modan möglich.Countdown (EC, 250 g/l Trinexapac-ethyl) hat die gute Verträglichkeit 2015 noch-mals bestätigt. Moddus, Modan (Flexa, Moxa 250) und Countdown bewegen sich in der Verträglichkeit in etwa auf glei-chem Niveau. Calma ist griffiger formu-liert. Dieser Aspekt kommt aber nur zum Tragen, wenn es zu Stresssituationen wie z. B. bei hohen Temperaturen, Trocken-heit (besonders auf Sandstandorten) oder auch zu Nachtfrostgefahr kommt. Dann sollte die Anwendung etwas kritischer be-trachtet werden. Unter solchen Bedingun-gen muss die Aufwandmenge etwas nied-riger als die von Moddus gewählt werden. Moddus Start zeigte 2015 eindeutig die schärfere DC-Formulierung. Im nachfol-genden Text und den Empfehlungen wird aufgrund der besseren Lesbarkeit als Oberbegriff Moddus verwendet. Dieser
32
GetreidePraxis
Pflanzenschutz
kann entsprechend mit Calma, Count-down, Modan, Moxa 250 und Flexa aus-getauscht werden.
Tipps für den EinsatzEine verträgliche, aber auch wirksame Be-handlung ist nur dann gewährleistet, wenn das richtige Produkt zum optimalen Termin in angepasster Aufwandmenge zum Einsatz kommt und ungünstige Wit-terungsbedingungen nicht durch hohe Aufwandmengen kompensiert werden können. Bei extremer Trockenheit müs-sen Behandlungen unterbleiben bzw. auf einen späteren Termin nach erfolgten Nie-derschlägen durchgeführt werden. Bei Spritzfolgen ist zu berücksichtigen, dass
Vorbehandlungen die Wirkung der einge-setzten Präparate oftmals erheblich in ih-rer Leistung verbessern, dies gilt beson-ders für Folgebehandlungen mit Moddus nach der Vorlage von CCC.
Standfester WeizenIn der Regel sollte ein zweimaliger Einsatz eingeplant werden. In Übersicht 1 sind sortenspezifisch unterschiedliche Strate-gien aufgeführt. Mit einer ersten frühen Behandlung und dem Einsatz von CCC wird die Basis für eine gute Standfestig-keit erreicht. Die Aufwandmenge ist den Umweltbedingungen anzupassen. Boden-qualität und Wasservorrat im Boden sind die wichtigsten Parameter (feuchter Bo-
den = hohe Aufwandmengen, trockene Böden, warme Witterung = niedrige Auf-wandmenge). Zur zweiten Behandlung hat die sortenbedingte Standfestigkeit stärkeren Einfluss auf die Intensität der Behandlung. Mit zunehmender Einkür-zung in der Reihenfolge CCC solo, gefolgt von Moddus + CCC und der stärksten Wir-kung von Medax Top kann in Abhängig-keit von der Aufwandmenge die endgül-tige Einkürzung und Standfestigkeit fest-gelegt werden. Hier muss wiederum sehr stark in Abhängigkeit von der Boden-feuchte die richtige Aufwandmenge be-stimmt werden.Notfalls kann noch eine dritte Behand-lung in EC 37 bis 49 mit Medax Top oder im Einzelfall mit Camposan extra/Cerone 660 gefahren werden. Ethephon-haltige Mittel sind im Weizen allerdings häufig unverträglich und sollten nur im absolu-ten Notfall eingesetzt werden. Besser kann mit 0,2 l/ha bis 0,4 l/ha Medax Top (+ Turbo) nachgearbeitet werden. Im Sommerweizen (Übersicht 2) ist mit frühzeitigen Behandlungen von CCC, an-gepasst an Witterung, Bodenfeuchte und Standfestigkeit der Sorte, eine gute Stabi-lisierung zu erreichen. Nur in überzoge-nen Beständen kann dann auch in den Sorten Alora, Sorbas, Thasos und Triso eine zweite Behandlung sinnvoll sein. Die zugelassene Aufwandmenge von 1,3 l/ha CCC darf nicht überschritten werden. Al-ternativ wäre dann eine spätere Behand-lung in EC 33 bis 37 mit 0,25 bis 0,4 l/ha Camposan/Cerone möglich.
Verträglich in WintergersteEine frühzeitige Behandlung in EC 31 bis 33 stellt eine gute Stabilisierung an der Halmbasis sicher. Sofern erforderlich, kann dann mit einer zweiten Behandlung die nötige Standfestigkeit abgesichert werden. In lageranfälligen Sorten wie Nerz, Lomerit, aber auch Meridian und Ce-loona sollte immer nachgekürzt werden.In Übersicht 3 sind verschiedene Strate-gien aufgeführt. Für die frühe Wachstumsregulierung sind Moddus oder Medax Top grundsätzlich gleichberechtigt geeignet. Für sehr frühe Behandlungen um EC 31 hat Moddus Vor-teile, da hiermit eine längere Dauerwir-kung möglich ist. In lagergefährdeten Be-ständen kann auch bei der ersten Behand-lung eine Mischung aus Moddus + 0,1 bis 0,3 l/ha Camposan/Cerone 660 gefahren werden. In kühlen Witterungsphasen bringt diese Mischung allerdings wenig, da Ethephon erst ab Temperaturen von etwa 15 °C wirkt. Wenn die Gerste schon stark ins Schossen gekommen ist (EC 33), sollte Medax Top plus Turbo zum Einsatz kommen. In langen, wenig standfesten Sorten sollte besonders bei Verwendung
Wachstumsreglereinsatz in Winterweizen1Behandlung in EC-Stadien 25–29 30–31 31–32 32–37sehr standfeste Sorten Strategien l/haAlexander, Ambello, Apian, Bergamo, Dichter, Edgar, Faustus, Gourmet, Gustav, Kometus, Kredo, Linus, Memory, Pamier, Partner, Premio, Reform, Tabasco, Trapez
CCC CCC
0,6–1,00,15–0,3
CCC + Moddus 0,3–0,5 + 0,1–0,15
mittel standfeste SortenAkteur, Alfons, Anapolis, Asano, Atomic, Benchmark, Bernstein, Biscay, Brilliant, Chevalier, Colonia, Dekan, Desamo, Edward, Ferrum, Folklor, Henrik, Hermann, Johnny, Loft, Manitou, Matrix, Meister, Opal, Panacea, Patras, Pionier, Potenzial, Primus, Produzent, Rebell, Ritmo, Rumor, Tuareg
CCC CCC
0,8–1,20,2–0,4
CCC CCC + Moddus
0,8–1,20,2–0,3 + 0,1–0,15
CCC Medax T + Turbo
0,8–1,20,4 + 0,4
CCC + Moddus
0,8–1,0 + 0,15–0,2
lageranfällige SortenAvenir, Barok, Bonanza, Boregar, Elixer, Genius, Inspiration, Julius, Kerubinio, Kompass, Landsknecht, Lear, Mulan, Midas, Ohio, Tobak, Toras, Winnetou
CCC CCC
1,0–1,40,3–0,6
CCC CCC + Moddus
1,0–1,40,3–0,5 + 0,1–0,25
CCC Medax T+ Turbo
1,0–1,40,5–0,6 + 0,5–0,6
hoch lageranfällige Sorten
Bussard, Capo, Cubus, Discus, Franz, Magnus, Mescal, Smaragd
CCC CCC + Moddus
1,2–1,50,4–0,6 + 0,15–0,3
CCC Medax T + Turbo
1,2–1,50,6–0,8 + 0,6–0,8
CCC + Moddus*CCC + ModdusMedax T + Turbo
1,0–1,2+0,20,2–0,5 + 0,1–0,25
0,3 + 0,3*= Ab EC 25 ist nur Moddus Start zugelassen. Ab EC 29 auch Modan, Moxa 250 oder Flexa.
Wachstumsreglereinsatz in Sommerweizen2Behandlung in EC-Stadien 25–29
l/ha30–32
l/haChamsin, Granus, Kadrilj, Lennox CCC 0,5–0,8Cornetto, Dino, Licamero, Matthus, Scirocco, Sonett, Quintus, Tybalt CCC 0,6–1,0
Alora, Sorbas, Thasos, Triso CCC CCC
0,8–1,20,2–0,4
GetreidePraxis Pflanzenschutz
von Medax Top der Abstand zur zweiten Behandlung mit Camposan/Cerone nicht länger als 10 bis 14 Tage betragen, da an-sonsten die frühen Einkürzungseffekte wieder auswachsen.Bis kurz vor dem Ährenschieben kann noch eine zweite Wachstumsreglerbe-handlung folgen. Für späte Einsätze sollte ausschließlich Camposan/Cerone einge-setzt werden. Aufwandmengen von 0,2 bis 0,6 l/ha sind möglich. Auf schwäche-ren Standorten ist nach guter Vorlage in den meisten Sorten keine Nachlage erfor-derlich.
Strategien in WinterroggenIn Übersicht 4 sind Empfehlungen zum Wachstumsreglereinsatz im Roggen auf-geführt. Eine Kombination von CCC + Moddus empfiehlt sich auf besseren Standorten mit ausreichendem Wasser-angebot. In kritischen, trockenen Witte-rungsphasen sind die Trinexapac-ethyl-Produkte allerdings unverträglich. Ist eine starke Einkürzung erforderlich, soll-te sich die Moddus-Aufwandmenge un-ter kritischen Bedingungen nach unten orientieren. Wird mit CCC + Calma be-handelt, sollten pauschal 0,05 l/ha weni-
ger eingesetzt werden. Der Einsatz von CCC + Camposan in EC 32 ist auf sehr leichten Standorten aus Verträglichkeits-gründen zu empfehlen. Letztendlich ha-
ben beide Mischungen ihre Berechti-gung. Die spezifische Standort- und Jah-ressituation (Vorsommertrockenheit) entscheidet.
Wachstumsreglereinsatz in Wintergerste3Behandlung in EC-Stadien 31–34 39–51extrem standfeste Sorten Strategien l/ha
Ellen, Ketos, Vireni* Moddus 0,3Camposan** 0,25–0,4
sehr standfeste SortenAnja, Antonella, Bella, Galation, Henriette, Kathleen, Kaylin, Keeper, Loreley, Merlot, Quadriga, Tamina, Tenor, Tonic, Albertine*, Anisette*, California*, Caribic*, Famosa*, Infinity*, Liga*, Metaxa*, Sandra*
ModdusCamposan**
0,3–0,50,15–0,4
Medax Top + Turbo Camposan**
0,5–0,8 + 0,5–0,80,15–0,4
Moddusoder
Medax Top + Turbo
0,35–0,5 oder
0,5–1,0 + 0,5–1,0mittel standfeste SortenAmelie, Daisy, Hobbit, Joker, Kosmos, Medina, Meridian, Souleyka, Leoo, Titus, Trooper, Yoole, Wootan, Matros*, Glacier*, Joy*
Moddus Camposan**
0,4–0,50,25–0,5
Medax Top + Turbo Camposan**
0,6–1,0 + 0,6–1,00,25–0,5
Moddus + Camposan** 0,4 + 0,25
Sorten, die intensiver eingekürzt werden müssen
Celoona, Highlight, Leibniz, Lomerit, Nerz
Medax Top + Turbo Camposan/Cerone
0,8–1,25 + Turbox 0,2–0,6
Moddus + Camposan** Camposan
0,4–0,5 + 0,25–0,40,2–0,6
* = zweizeilige Wintergerstensorten, ** = Camposan durch Cerone austauschbar
34
Auch nach wirksamer Vorlage muss bis kurz vor dem Ährenschieben über eine zweite Behandlung entschieden werden.
Triticale: CCC als BasisCCC und Cerone 660/Camposan sind zur-zeit die Produkte der Wahl. Zur ersten Be-handlung ist auch CCC als Basis einzuset-zen. Mit Behandlungen nahe an EC 29/30 werden bessere Einkürzungseffekte er-reicht als früh in EC 25. Die Aufwandmen-gen sollten in Abhängigkeit von Boden-qualität, Bodenfeuchte und Wachstums-bedingungen gewählt werden. Nach der Vorlage mit CCC ist in den sehr standfesten Sorten, wie Grenado, Dinaro und Silverado, oft keine weitere Behand-lung erforderlich. Auf besseren Standor-ten bzw. in dichten Beständen kann aber auch im Dinaro/Grenado/Silverado und fast immer im Talentro eine zweite Be-handlung notwendig werden. Ab EC 32 bis spätestens in EC 49 ist dann Cerone 660/Camposan nachzulegen. In der frü-hen Schossphase bringt die Kombination aus 0,3 bis 0,5 l/ha CCC plus 0,25 l/ha Camposan/Cerone die bessere Stabilisie-rung. Da die CCC-Produkte nur einmalig in der Kultur zugelassen sind, sollte in der Nachlage ein anderes verwendet werden. Nach EC 37 sollte nur noch mit Campo-san/Cerone in Aufwandmengen von 0,2 bis 0,5 l/ha gearbeitet werden.
SommergetreideSommergerste: In sehr standfesten Sorten, wie NFC Tipple ist in der Regel keine Be-handlung erforderlich. Eine einmalige Be-handlung um EC 37 mit Cerone 660/Cam-posan bringt die sicherste Einkürzung. Vorgezogene Behandlungen um EC 31/32 mit Trinexapac-ethyl sind oft verträgli-cher, aber weniger effektiv. Nur in Aus-nahmen, bei sehr hoher Lagergefahr, sind Doppelbehandlungen angeraten.Im Sommerhafer ist am besten kalkulierbar und immer noch am günstigsten, mit CCC die Standfestigkeit zu kontrollieren. Nur in sehr wackeligen Beständen sind Dop-pelbehandlungen erforderlich. Dabei soll-te Moddus/Countdown/Modan um EC 31 mit 0,3 l/ha vorgelegt werden, um mit ei-ner zweiten Behandlung in EC 37 mit 1,25 bis 1,75 l/ha CCC nachzubehandeln. Winterhafer wird deutlich länger und ist weniger standfest als Sommerhafer. In feuchten Regionen sind Doppelbehand-lungen erforderlich. Aber auch hier sollte dann frühzeitig Moddus mit 0,4 l/ha ein-gesetzt werden. In EC 37 kann dann über die Aufwandmenge von CCC entschieden werden. Moddus darf nicht mit Fenpropi-din-haltigen Fungiziden (Gladio) ge-mischt werden, da Unverträglichkeiten mit Mindererträgen möglich sind.� ■
Wachstumsreglereinsatz in Winterroggen4Behandlung in EC-Stadien 31–33 32–39 37–49standfestere Sorten Strategien l/ha
Bendix, Brasetto, Cossani, Dukato, Guttino, Helltop, Hellvus,Mephisto, Palazzo, Santini
CCC + Camposan* Camposan*
0,6–1,2 + 0,2–0,30,15–0,5
CCC + Moddus**Camposan*
0,6–1,2 + 0,20,15–0,5
CCC + Camposan* Moddus**
0,6–1,2 + 0,2–0,30,25–0,4
CCC + Moddus** 0,8–1,0 + 0,2weniger standfeste SortenAllawi, Amilo, Bono, Composit, Conduct, Dellgano, Forsetti, Inspector, Matador, Minello, Performer, Progas, Protherm, Sattelit, Stakkato, Visello
CCC + Moddus** Camposan*
0,8–1,25 + 0,2–0,30,15–0,7
CCC + Camposan* Camposan*
0,8–1,25 + 0,2–0,40,15–0,7
CCC + Camposan* Moddus**
0,8–1,25 + 0,2–0,40,3–0,6
* = Camposan durch Cerone austauschbar; ** = bei Austausch durch Calma um 0,05 l/ha reduzieren.
Wachstumsreglereinsatz in Sommerhafer7Behandlung in EC-Stadien 31–32 34–37sehr standfeste Sorten Strategien l/haKurt i. d. R. keine Behandlungstandfeste Sorten Strategien l/haApollon, Bison, Flocke, Poseidon, Scorpion, Symphony, Tim
CCC 1,0–1,8Moddus/Countdown 0,3
lageranfälligere Sorten
Aragon, Fleuron*, Ivory, Max, Moritz, Ozon, Zorro
CCC 1,5–2,0Moddus/Countdown
CCC0,3–0,4
1,0–2,0* = In Winterhafersorten sind in der Regel höhere Aufwandmengen erforderlich.
Wachstumsreglereinsatz in Sommergerste6Behandlung in EC-Stadien 31–34 34–49sehr standfeste Sorten Strategien l/haNFC Tipple, Irina i. d. R. keine Behandlungstandfeste SortenAvalon, Grace, Milford, Planet, Propino, Quench, Salome, Simba, Sydney, Ventina
Moddus/Countdown 0,3
Camposan 0,25–0,4
längere weniger standfeste Sorten
Barke, Catamaran, Eunova, Flavour, Marthe, Solist, Tesla, Vespa
Moddus/Countdown 0,35–0,5Moddus/Countdown
Camposan0,3–0,4
0,2–0,4
Wachstumsreglereinsatz in Triticale5Behandlung in EC-Stadien 29–30 32–37 37–49sehr standfeste Sorten Strategien l/haAgendus, Agostino, Barolo, Dinaro, Grenado, Mikado, Sequenz, Silverado, Tantris
CCC 0,6–1,2
CCC Camposan*
0,6–1,2evtl. 0,2–0,4
standfeste Sorten
Adverdo, Aveo, Lombardo, Remiko, Talentro
CCC CCC + Camposan*
0,8–1,50,4 + 0,25
CCC Camposan*
0,8–1,50,2–0,5
CCC CCC
0,8–1,50,5
Sorten, die intensiver eingekürzt werden müssen
Benetto, Cosinus, Massimo, Moderato, Rhenio, Securo, Tarzan, Tulus
CCC CCC + Camposan*
Camposan*
1,25 0,5 + 0,25–0,40,3–0,6
CCC Camposan*
1,0–1,750,3–0,6
CCC Camposan* + Moddus
1,0–1,750,4 + 0,2
* = Camposan durch Cerone austauschbar
35
MaisPraxis Pflanzenschutz
Der Maiszünsler hat sich in den meis-ten Kreisen flächenmäßig ausge-breitet, jedoch war die Befallsstärke
auf den befallenen Flächen 2015 deutlich geringer als in den Vorjahren. Auch in den Hauptbefallsgebieten Westfalens (WAF und SO) lag der Befall nicht höher als 2 % befallene Pflanzen.
Kombinierte Bekämpfung Grundsätzlich sollten nach der Maisernte durch einen zusätzlichen Arbeitsgang mit dem Schlegelmulcher die Maisstoppeln zerkleinert werden. Larven in den unteren Stängelabschnitten werden so erfasst. Chemisch kann zum optimalen Termin beim Hauptflug der Falter bis zum Larven-schlupf (Prognose nach Pro Plant) mit ei-nem Insektizid bekämpft werden. Zuge-lassen sind Coragen, Wirkstoff Rynaxa-pyr, Aufwandmenge 125 ml/ha; Steward, Wirkstoff Indoxacarb, Aufwandmenge 125 g/ha sowie Gladiator, Wirkstoff Me-
thoxyfenozid, Aufwandmenge 0,6 l/ha. Neu für diese Anwendung zugelassen wurde SpinTor, Wirkstoff Spinosad mit 200 ml/ha. Neben Decis forte, Wirkstoff Deltamethrin, Aufwandmenge 75 ml/ha, hat auch ein weiteres Pyrethroid Fastac ME die Zulassung mit 250 ml/ha erhalten. So stehen Insektizide aus fünf verschie-denen Wirkstoffklassen zur Verfügung. Auch die Zulassung des Bakterienpräpa-rates Dipel ES (Bacillus thuringiensis, 2 l/ha) liegt langfristig vor. Als weitere bio-logische Maßnahme wird der Einsatz von Schlupfwespen (Eiparasit Trichogramma sp.) zur Bekämpfung weiterentwickelt.
Wenig gegen DrahtwurmZur Bekämpfung des Drahtwurms ist die Verwendung von gebeiztem Saatgut sinn-voll. Auch 2016 steht Mesurol flüssig zur Verfügung, womit allerdings nur Teilwir-kungen zu erreichen sind (siehe Über-sicht). Wird Mesurol-gebeiztes Saatgut
mit pneumatischen Sägeräten gedrillt, müssen diese über eine anerkannte Vor-richtung zur Ableitung der Abluft auf oder in den Boden verfügen. Spezialbeizen gegen Drahtwurm stehen in Deutschland nicht zur Verfügung. Die So-nido-Beize (400 g/l Thiacloprid) ist in Frankreich gegen Drahtwurm im Mais be-reits zugelassen. Mit Sonido gebeizter Saatmais aus Frankreich darf eingeführt werden und ist über den Handel zu bezie-hen. Die Aussaat des gebeizten Saatgutes in Deutschland ist erlaubt. In eigenen Ver-suchen der Landwirtschaftskammer 2013 und 2014 wurde eine ansprechende Wir-kung von bis zu 85 % festgestellt. Bei der Aussaat von mit Sonido gebeiztem Saat-gut ist vorsorglich die gleiche Technik einzusetzen, die auch für mesurolgebeiz-tes Maissaatgut vorgeschrieben ist. Eine Kombination von Sonido mit Mesu-rol ist nicht möglich, da beide Beizen eine negative Wirkung auf die Keimfä-higkeit des Saatgutes ausüben.� ■
Wirkstoff
Geha
lt g/
kg
PräparatZulassung bis:
Resi
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Zulassung gegen
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Fasa
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Mai
szün
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Gewässer Saumstruktur
Abdriftminderung in %
>2
%
0 50 75 90 0 50 75 90
Beizmittel Aufwandmengen: g/Einheit
Methiocarb 500 Mesurol fl. 12.2016 1A 150 – – – 150 – 12 B3
Pneumatische Sägeräte, die mit Unterdruck arbeiten, müssen eine anerkannte Vorrichtung zur Ableitung auf oder in den Boden aufweisen. Saat nur bei Windgeschwindigkeiten <5 m/s.
Spritzmittel Aufwandmengen: g, ml/haChlorantranili-prole 200 Coragen
12.2025 28 – – – – – 125 39 B4 – * * * * 20 0 0 0 35 2
Deltamethrin 100 Decis forte12.2025 3A – – – – – 751 6 B2 – n.e. n.e. n.e. 15 20 20 20 0 0 1
Methoxy-fenozide 240 Gladiator Auf-
brauchf. bis 6.201718A – – – – – 600 61 B4 – * * * * 0 0 0 0 28 1
lambda-Cyhalothrin 50 Kaiso Sorbie/
Hunter 12.20223A 150 – – – – – 8 B4 – 20 10 5 5 25 25 5 5 0 1
lambda-Cyhalothrin 100 Karate Zeon
12.2022 3A 75 – – – – – 9 B4 – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 0 2
lambda-Cyhalothrin 50
Trafo WG/Lambda WG 12.2023
3A 150 – – – – – 7 B4 – 15 10 5 * 25 25 5 5 0 1
Indoxacarb 300 Steward 12.2016 22A – – – – – 125 38 B4 – 15 10 5 * 20 20 20 0 0 1
Bacillus thuringiensis 33 Dipel ES
12.2021 – – – – – 2000 130 B4 Bioprodukt1 = keine Anwendung auf dränierten Flächen; Resistenzgruppe n. IRAC: Zur Resistenzvermeidung sollten verschiedene Wirkklassen zum Einsatz kommen; * = länderspezi-fischer Mindestabstand; >2 % = notwendiger Grünstreifen zwischen behandelter Fläche und Gewässer bei Flächen mit mehr als 2 % Hangneigung (bei Pflugsaat)
Insektizide im Mais
Der Zünsler breitet sich ausMaiszünsler und Maiswurzelbohrer sind die bekanntesten Schädlinge. Die Bekämpfung des Drahtwurms bleibt schwierig.
36
MaisPraxis
Pflanzenschutz Maisherbizide 2016 – Mittelgruppen, Auflagen und Wirkungsspektrum1a
Eins
atz
Wirk
klas
se Wirkstoff
Geha
lt Mittel
Men
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Risp
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Quec
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t
EC g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % Düse Std.Überwiegend blattaktive Präparate
12–18F2BB
MesotrioneNicosulfuronRimusulfuron
36012030
Arigo1 + Trend7.2017
300 g0,3 l 52 330 g 1 + 1
3 + 3 20 * 5 ++ + ++ ++ ++ ++ + + ++ +++ + + ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ 3
13–19 C3 Bromoxynil 235 B 235/Bo 235 12.2015 0,5 l 8 1,5 l 1
5 5 * 0 + + ++ + ++ + ++ + ++ + + 1
14–16 C3 Bromoxynil 225 Bromotril 225 EC 12.2015 0,5 l 8 1,5 l 5 5 5 0 + + + + ++ + + ++ + + 1
14–16 C3 Bromoxynil 225 Buctril 12.2016 0,5 l 9 1,5 l 3 5 * 0 + + ++ + ++ + ++ + ++ + + 1
12–18 F2 Mesotrione 100 Callisto/Maran 5.2016 1 l 48 1,5 l
15
20* 0 ++ + +++ + + ++ + + ++ +++ + ++ + + + ++ 2
11–18 F2 Topramezone 336 Clio + Dash Aufbrauchf. bis 10.2016
0,15 l+ 1 l 50 0,15 l 0,75
+5 * 0 ++ + ++ + + ++ ++ +++ + + ++ ++ ++ ++ ++ 2
11–18 F2O
TopramezoneDicamba
50160
Clio Star Aufbrauchf. bis 10.2016
1 l Pack 1 l 5 * 0 ++ + ++ + ++ ++ ++ ++ ++ +++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ 2
11–16 F2K3
TopramezoneDimethenamid
32538
Clio Super Aufbrauchf. bis 10.2016
1,5 l 78 1,5 l 5 20 * 5 +++ + +++ + + ++ + ++ +++ ++ + ++ +++ +++ +++ +++ + 2
12–18 F2B
MesotrioneNicosulfuron
7530
Elumis1 12.2022 1,25 l Pack 1,5 l 5 20 * 0 ++ + +++ ++ ++ ++ + + ++ +++ + ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ 2
12–16 F2 Tembotrione 44 Laudis 12.2024 2 l Pack 2,25 l 5 10 * 0 ++ + ++ ++ + ++ + + ++ ++ + ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++ 112–17 B Prosulfuron 750 Peak 12.2016 20 g Pack 20 g 0,02 10 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ + ++ + + ++ ++ ++ 3
12–18 F2 Sulcotrione 300 Sulcogan 12.2022 1 l 37 1,5 l 5 10 * 0 ++ + + + + ++ + + ++ +++ ++ ++ + + ++ 3
Kombinationspräparate für Standorte ohne Hirsen
12–17 C1C3
TerbuthylazinBentazon
150150
Artett 1.2016 3,5 l Pack 5 l 5 10 5 0 ++ ++ ++ ++ ++ +++ + ++ +++ ++ ++ +++ +++ ++ + 3
12–16 C1C3
TerbuthylazinBromoxynil
300200
Bromoterb 5.2015 1,5 l 32 2 l 5 10 * 0 ++ ++ ++ ++ + +++ + ++ ++ ++ ++ + +++ + + 2
11–18 C1F2
TerbuthylazinMesotrione
33070
Calaris 12.2016 1,25 l 54 1,5 l 1
5 10 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ + +++ +++ + + ++ + 1
12–16 C1C3
TerbuthylazinBromoxynil
333150
Gardobuc 12.2018 1,5 l Pack 2 l 5 10 * 0 ++ ++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + +++ + + 2
NA C1C3
TerbuthylazinPyridate
250160
Lido SC 6.2016 2 l Pack 3 l 5
15 10 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ +++ + +++ +++ ++ ++ + +++ +++ + + 2
12–16 C1C3
TerbuthylazinBromoxynil
250100
Zeagran ultimate 12.2018 2 l 40 2 l 5 20 * 0 ++ ++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + +++ + + 2
Überwiegend über den Boden wirkende Präparate
10–13 K1 Pendimethalin 400 Activus SC 12.2021 2 l 27 4 l 10 5 10 0 + + + + + + + ++ + + + + + + + + +
ohne
Bed
eutu
ng
10–15 K3C1
FlufenacetTerbuthylazin
200333
Aspect 12.2023 1,5 l Pack 1,5 l 2 x
3,75 10 * 0 + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++
VA–NA K3 S-Metolachlor 960 Dual Gold 12.2015 1 l Pack 1,25 l 5 10 * 0 + + + ++ ++ ++ ++ +
VA–NA C1K3
TerbuthylazinS-Metolachlor
188313
Gardo Gold 12.2015 3 l 42 4 l 5
20 10 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++
VA K3 Pethoxamid 600 Quantum 12.2019 2 l 56 2 l 6 nein 20 * 0 + ++ + + + + + + + + + + + ++ +
VA–16 K3 Dimethenamid 720 Spectrum 1.2016 1 l Pack 1,4 l 5 5 0 + + + + + + + ++ ++ ++ ++ +
VA–NA K3C1
DimethenamidTerbuthylazin
280250
Spectrum Gold12.2021 2 l Pack 2 l 10 20 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++
VA–NA K1 Pendimethalin 455 Stomp Aqua 12.2017 2 l 32 4,4 l
51550
5 5 + + + + + + + ++ + + + + + + + + +
11–14 C1K3
TerbuthylazinPethoxamid
188300
Successor T 12.2024 3 l 39 4 l 10 20 * 0 ++ ++ ++ ++ + ++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + + ++ ++
Spezialmittel
NA OB
DicambaTritosulfuron
500250
Arrat + Dash 12.2022
200 g 1 l 22 200 g 0,4
4 * 0 ++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++auch gegen Disteln
und Ampfer
4
12-18 OB
DicambaProsulfuron
50050
Casper + Herba-spread 12.2022 (nur Agravis)
250 g0,25 l 22 300 g 5 kg
+ 5 l * 0 ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + + + + ++ ++ 4
NA O ClopyralidPicloram
26767
Effigo 12.2016 0,35 l 42 0,35 l 1
5 * 0 ++ ++ ++ + + ++ + auch gegen Disteln 3
11–16 B Thifensulfuron 482 Harmony SX 12.2016 15 g 21 15 g 0,09 * 0 ++ ++ ++ + ++ + + ++ auch gegen Ampfer 3
14–16 O Fluroxypyr 180 Lodin6.2016 1 l 18 1,5 l 1
5 5 0 +++ + + ++ + + ++ + in Mais weniger geeignet (Verträglichkeit) 1
NA O Clopyralid 600 Lontrel 600 4.2019 (nur Körnermais)
0,2 l 50 0,2 l 0,251 * 0 + ++ + auch gegen Disteln 6
NA O Clopyralid 720 Lontrel 720 SG 12.2021 167 g 50 167 g 0,15
1 * 0 + ++ + auch gegen Disteln 6
12–18 O Dicamba 700 Mais Banvel WG 5.2021 0,4 kg 24 0,5 kg 1 * 0 ++ + + ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ auch gegen
Landwasserknöterich 4
12-16 B Halosulfuron 750 Permit Genehmigung beantragt
35 g 38 35 g 0,15 noch offen ++ ++ ++ ++ Erdmandelgras +++(nach Vorlage von Successor Top)
1
NA O Clopyralid 100 Vivendi 10012.2022 1,2 l 55 1,2 l 1
5 * 0 + ++ + auch gegen Disteln 6* = länderspezifischer Mindestabstand; Hang >2 % = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer bei Pflugsaat erforderlich; 1 = nur 1 x in zwei Jahren auf derselben Fläche; +++ = sehr gute Wirkung, ++ = gut bis ausreichende Wirkung, + = Teilwirkung; Wirkklasse: Zur Resistenzvermeidung verschiedene Wirkklassen über die Fruchtfolge einsetzen.
Lange Phasen des Unkrautauflaufs sind nur durch Spritzfolgen oder eine Kombination aus mechanischer
und chemischer Bekämpfung zu unter-binden. Gelingt keine vollständige Be-kämpfung, wird neuer Unkrautsamen produziert. Selektion und Resistenz sind unweigerlich die Folge. Langfristig wird man nicht umhinkommen, den chemi-schen Pflanzenschutz durch ackerbauli-che Maßnahmen stärker zu unterstützen. Dies kann durch mechanische Maßnah-men geschehen. So ist Storchschnabel mit gängigen Herbiziden nur im Vor- bzw. im frühen Nachauflauf sicher zu bekämp-fen. Ist es zu diesem Termin trocken, bie-tet sich der Einsatz eines Striegels an. Blindstriegeln, solange der Mais noch 2 cm unter der Bodenoberfläche wächst, ist effektiv. Oft ist eine Randbehandlung ausreichend. Denn auch das Striegeln hat seine Nachteile. Auf leichten Böden wird die ohnehin geringe Struktur oberfläch-lich zerstört und der Boden wird anfälli-ger gegenüber Winderosion. Saaten mit Mulchauflage sind hiervon weniger be-troffen. Ist der Mais aufgelaufen, gehen beim reihenunabhängigen Striegeln 5 bis 10 % der Maispflanzen verloren. Hier ist man mit Hackgeräten besser bedient. Op-timal ist dann der Einsatz einer Hacke + Bandspritze.
Das ist neu 2016MaisTer power löst MaisTer flüssig ab. Durch den zusätzlichen Wirkstoff Thien-carbazone steigen Wirkungsbreite und Bodenwirkung. MaisTer power ist stärker gegen Storchschnabel, Stiefmütterchen, Fingerhirse und Quecke als MaisTer flüs-sig. Ackerschachtelhalm wird stark beein-trächtigt. Um die Wirkung abzurunden und das Resistenzrisiko zu reduzieren, bietet Bayer auch einen Pack mit Aspect an. Gegen Ackerfuchsschwanz und Que-cke sollte MaisTer power aber solo zum Einsatz kommen. Mischpartner wirken sich an dieser Stelle negativ auf die Wirk-samkeit aus. Um Schäden am Mais zu ver-meiden, sollten für Einsätze Phasen mit moderaten Temperaturen gewählt wer-den. MaisTer power hat keine Ätzwir-kung. So ist eine Wachsschicht nicht er-forderlich.Die Zulassung für Topramezone-haltige Pro-dukte ist im vergangenen Jahr ausgelaufen. Betroffen sind z. B. Clio und Clio Super,
welches im Clio Top BMX-Pack enthalten ist. Restmengen können bis Oktober 2016 aufgebraucht werden. Alternativ zu den Clio-Produkten wird die BASF im nächs-ten Jahr verschiedene Packs anbieten. In-teressant für NRW sind vorzugsweise der Spectrum Gold Duo und Spectrum Gold Triple Pack. Neben Lontrel 167 wird 2016 auch Lontrel 600 von DowAgroscience vertrieben. Die maximale Aufwandmenge beträgt 0,2 l/ha. Laudis wird nun auch solo verkauft. Der Laudis express Pack, die MaisTer Flüssig Gardobuc Box und Ci-rontil werden nicht mehr vertrieben.
Glyphosat vor der Saat Der Einsatz von Glyphosat sollte auf ein Minimum beschränkt werden. Glyphosat ist aber auch ein notwendiges Werkzeug, wenn Kulturen im Mulchsaatverfahren angebaut werden. Da in der Mulchsaat kein sauberer Tisch über eine Pflugfurche geschaffen werden kann, muss Un-krautaufwuchs vor der Saat der neuen Kultur auf anderem Wege beseitigt wer-den. Samenunkräuter können in trocke-nen Jahren auf leichten bis milden Böden durch Grubbern oder Striegeln beseitigt werden. Unter feuchten Bedingungen oder auf sehr schweren Böden ist man auf Glyphosat angewiesen.In den beschriebenen Situationen kann aufgelaufener Unkrautbesatz durch den Einsatz glyphosathaltiger Produkte bis ei-nen halben Tag vor der Bearbeitung bzw. Saat bekämpft werden. Muss schwer be-kämpfbarer Ackerfuchsschwanz ausge-schaltet werden, sollte die Behandlung zwei Tage vor der Bodenbearbeiung abge-schlossen sein. Durch Zusatz von Schwe-felsaurem Ammoniak = SSA (5 kg je 200 l Wasser) kann die Wirkung deutlich ver-bessert werden. Je härter bzw. eisenhalti-ger das Wasser, desto notwendiger ist der Zusatz.
Standorte ohne HirsenSind die Böden feucht und werden wei-tere Niederschläge gemeldet, bestehen gute Erfolgsaussichten beim Einsatz von Bodenherbiziden im Vorauflauf. Geeignet für entsprechende Anwendungen ist z. B. eine Kombination aus 2 l/ha Gardo Gold + 2 l/ha Activus.Im Nachauflauf hat sich Calaris für ent-sprechende Standorte bewährt. Alterna-
Gegen das UnkrautUnkräuter laufen im Mais sehr verzettelt auf. Spritzfolgen sind für eine erfolgreiche Bekämpfung notwendig.
37
MaisPraxis PflanzenschutzMaisherbizide 2016 – Mittelgruppen, Auflagen und Wirkungsspektrum
Eins
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Wirk
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EC g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % Düse Std.Überwiegend blattaktive Präparate
12–18F2BB
MesotrioneNicosulfuronRimusulfuron
36012030
Arigo1 + Trend7.2017
300 g0,3 l 52 330 g 1 + 1
3 + 3 20 * 5 ++ + ++ ++ ++ ++ + + ++ +++ + + ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ 3
13–19 C3 Bromoxynil 235 B 235/Bo 235 12.2015 0,5 l 8 1,5 l 1
5 5 * 0 + + ++ + ++ + ++ + ++ + + 1
14–16 C3 Bromoxynil 225 Bromotril 225 EC 12.2015 0,5 l 8 1,5 l 5 5 5 0 + + + + ++ + + ++ + + 1
14–16 C3 Bromoxynil 225 Buctril 12.2016 0,5 l 9 1,5 l 3 5 * 0 + + ++ + ++ + ++ + ++ + + 1
12–18 F2 Mesotrione 100 Callisto/Maran 5.2016 1 l 48 1,5 l
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11–18 F2 Topramezone 336 Clio + Dash Aufbrauchf. bis 10.2016
0,15 l+ 1 l 50 0,15 l 0,75
+5 * 0 ++ + ++ + + ++ ++ +++ + + ++ ++ ++ ++ ++ 2
11–18 F2O
TopramezoneDicamba
50160
Clio Star Aufbrauchf. bis 10.2016
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11–16 F2K3
TopramezoneDimethenamid
32538
Clio Super Aufbrauchf. bis 10.2016
1,5 l 78 1,5 l 5 20 * 5 +++ + +++ + + ++ + ++ +++ ++ + ++ +++ +++ +++ +++ + 2
12–18 F2B
MesotrioneNicosulfuron
7530
Elumis1 12.2022 1,25 l Pack 1,5 l 5 20 * 0 ++ + +++ ++ ++ ++ + + ++ +++ + ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ 2
12–16 F2 Tembotrione 44 Laudis 12.2024 2 l Pack 2,25 l 5 10 * 0 ++ + ++ ++ + ++ + + ++ ++ + ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++ 112–17 B Prosulfuron 750 Peak 12.2016 20 g Pack 20 g 0,02 10 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ + ++ + + ++ ++ ++ 3
12–18 F2 Sulcotrione 300 Sulcogan 12.2022 1 l 37 1,5 l 5 10 * 0 ++ + + + + ++ + + ++ +++ ++ ++ + + ++ 3
Kombinationspräparate für Standorte ohne Hirsen
12–17 C1C3
TerbuthylazinBentazon
150150
Artett 1.2016 3,5 l Pack 5 l 5 10 5 0 ++ ++ ++ ++ ++ +++ + ++ +++ ++ ++ +++ +++ ++ + 3
12–16 C1C3
TerbuthylazinBromoxynil
300200
Bromoterb 5.2015 1,5 l 32 2 l 5 10 * 0 ++ ++ ++ ++ + +++ + ++ ++ ++ ++ + +++ + + 2
11–18 C1F2
TerbuthylazinMesotrione
33070
Calaris 12.2016 1,25 l 54 1,5 l 1
5 10 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ + +++ +++ + + ++ + 1
12–16 C1C3
TerbuthylazinBromoxynil
333150
Gardobuc 12.2018 1,5 l Pack 2 l 5 10 * 0 ++ ++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + +++ + + 2
NA C1C3
TerbuthylazinPyridate
250160
Lido SC 6.2016 2 l Pack 3 l 5
15 10 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ +++ + +++ +++ ++ ++ + +++ +++ + + 2
12–16 C1C3
TerbuthylazinBromoxynil
250100
Zeagran ultimate 12.2018 2 l 40 2 l 5 20 * 0 ++ ++ ++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + +++ + + 2
Überwiegend über den Boden wirkende Präparate
10–13 K1 Pendimethalin 400 Activus SC 12.2021 2 l 27 4 l 10 5 10 0 + + + + + + + ++ + + + + + + + + +
ohne
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10–15 K3C1
FlufenacetTerbuthylazin
200333
Aspect 12.2023 1,5 l Pack 1,5 l 2 x
3,75 10 * 0 + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++
VA–NA K3 S-Metolachlor 960 Dual Gold 12.2015 1 l Pack 1,25 l 5 10 * 0 + + + ++ ++ ++ ++ +
VA–NA C1K3
TerbuthylazinS-Metolachlor
188313
Gardo Gold 12.2015 3 l 42 4 l 5
20 10 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++
VA K3 Pethoxamid 600 Quantum 12.2019 2 l 56 2 l 6 nein 20 * 0 + ++ + + + + + + + + + + + ++ +
VA–16 K3 Dimethenamid 720 Spectrum 1.2016 1 l Pack 1,4 l 5 5 0 + + + + + + + ++ ++ ++ ++ +
VA–NA K3C1
DimethenamidTerbuthylazin
280250
Spectrum Gold12.2021 2 l Pack 2 l 10 20 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++
VA–NA K1 Pendimethalin 455 Stomp Aqua 12.2017 2 l 32 4,4 l
51550
5 5 + + + + + + + ++ + + + + + + + + +
11–14 C1K3
TerbuthylazinPethoxamid
188300
Successor T 12.2024 3 l 39 4 l 10 20 * 0 ++ ++ ++ ++ + ++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + + ++ ++
Spezialmittel
NA OB
DicambaTritosulfuron
500250
Arrat + Dash 12.2022
200 g 1 l 22 200 g 0,4
4 * 0 ++ + ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++auch gegen Disteln
und Ampfer
4
12-18 OB
DicambaProsulfuron
50050
Casper + Herba-spread 12.2022 (nur Agravis)
250 g0,25 l 22 300 g 5 kg
+ 5 l * 0 ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + + + + ++ ++ 4
NA O ClopyralidPicloram
26767
Effigo 12.2016 0,35 l 42 0,35 l 1
5 * 0 ++ ++ ++ + + ++ + auch gegen Disteln 3
11–16 B Thifensulfuron 482 Harmony SX 12.2016 15 g 21 15 g 0,09 * 0 ++ ++ ++ + ++ + + ++ auch gegen Ampfer 3
14–16 O Fluroxypyr 180 Lodin6.2016 1 l 18 1,5 l 1
5 5 0 +++ + + ++ + + ++ + in Mais weniger geeignet (Verträglichkeit) 1
NA O Clopyralid 600 Lontrel 600 4.2019 (nur Körnermais)
0,2 l 50 0,2 l 0,251 * 0 + ++ + auch gegen Disteln 6
NA O Clopyralid 720 Lontrel 720 SG 12.2021 167 g 50 167 g 0,15
1 * 0 + ++ + auch gegen Disteln 6
12–18 O Dicamba 700 Mais Banvel WG 5.2021 0,4 kg 24 0,5 kg 1 * 0 ++ + + ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ auch gegen
Landwasserknöterich 4
12-16 B Halosulfuron 750 Permit Genehmigung beantragt
35 g 38 35 g 0,15 noch offen ++ ++ ++ ++ Erdmandelgras +++(nach Vorlage von Successor Top)
1
NA O Clopyralid 100 Vivendi 10012.2022 1,2 l 55 1,2 l 1
5 * 0 + ++ + auch gegen Disteln 6* = länderspezifischer Mindestabstand; Hang >2 % = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer bei Pflugsaat erforderlich; 1 = nur 1 x in zwei Jahren auf derselben Fläche; +++ = sehr gute Wirkung, ++ = gut bis ausreichende Wirkung, + = Teilwirkung; Wirkklasse: Zur Resistenzvermeidung verschiedene Wirkklassen über die Fruchtfolge einsetzen.
38
MaisPraxis
Pflanzenschutz
Maisherbizide 2016 – Mittelgruppen, Auflagen und Wirkungsspektrum1b
Eins
atz
Wirk
klas
se Wirkstoff
Geha
lt Mittel
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Max
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Risp
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nfes
t
EC g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % Düse Std.Präparate mit Wirkung gegen Gräser
12–16 B Rimsulfuron 250 Cato/Escep + Trend 10.2015
40 g0,24 l 41 50 g 0,12
0,5 * 0 ++ + + ++ ++ + + + ++ ++ ++ + + ++ +++ ++ 3
12–18 B Nicosulfuron 40 Kelvin1 12.2020 1 l Pack 1 l 1
5 20 * 0 ++ + + ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12–16 BB
ForamsulfuronIodosulfuron
301
MaisTer flüssig 12.2017 1,25 l 44 1,5 l 5
15 20 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12–16 BForamsulfuronIodosulfuronThiencarbazone
30110
MaisTer power 12.2025 1,25 l 1,5 l 5 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ ++ +++ +++ 2
12–18 B Nicosulfuron 60 Motivell/Milagro f.1 12.2018 0,75 l 29 0,75 l 1
5 20 * 0 ++ + + ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12–18 B Nicosulfuron 40 Nicogan1 12.2021 1 l 24 1 l 5 20 * 0 + + + + + + + ++ + + ++ ++ + 4
12–18 B NicosulfuronRimsulfuron
429107
Principal1 + Trend 12.2020
75 g0,25 l Pack 90 g 0,3
0,6 20 * 0 ++ + ++ ++ ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 3
12–18 B Nicosulfuron 40 Samson 4 SC1 12.2022 1 l 26 1 l 1
5 20 * 0 ++ + + ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 4
12–14 OB
DicambaRimsulfuron
61033
Task + Trend 12.2018
255 g0,2 l 37 383 g 0,307
0,6 * 5 ++ + + ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ +++ ++ 3
Maisherbizide 2016 – Mittelgruppen, Auflagen und Wirkungsspektrum der Pack-Lösungen1c
Eins
atz
Mittel
Gebi
nde
Pack
Men
ge
Prei
s
Max
. Men
ge
Pack
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Drän
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Hang
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)
Was
ser (
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Stie
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Stor
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Bors
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Gabe
lbl.-
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e
Hühn
erhi
rse
Jähr
ige
Risp
e
Quec
ke Rege
nfes
t
EC l/kg ha €/ha ha ha 90 % Düse Std.Packs
12-17 ArtettKelvin
2 x 54
Artett Kelvin Pack1
2,5 l1 l 67 2,5 l
1 l 4 10 5 0 ++++++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 4
12-16 Clio SuperZeagran ul.
5/105/10
Clio Top BMX Pack
1,5 l1,5 l 90 1,5 l
1,5 l3,5/7 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ + 2
12-18 ElumisGardo Gold
5/203 x 5/20
Elumis Extra Pack1
1,0 l3,0 l 76 1,5 l
4,0 l5/15 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ 2
12-17 ElumisPeak
54 x 0,02 Elumis P Pack1 1,25 l
20 g 64 1,5 l20 g 4 20 * 5 +++ ++ +++ ++ ++ ++ ++ ++ +++ +++ ++ ++ +++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-15 LaudisAspect
2 x 52 x 3,75
Laudis Aspect Pack
2 l1,5 l 81 2 l
1,5 l 5 10 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + ++ +++ +++ +++ +++ 2
12-18 Lido SCCallisto
2 x 55
Lido SC Callisto Pack
1,5 l0,75 l 59 3 l
1,5 l 7 10 * 0 +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ + +++ +++ + + ++ + 2
12-18 Lido SCMotivell Forte
2 x 52,5
Lido-Motivell forte Pack1
2 l0,5 l 58 3 l
0,75 l 5 20 * 0 +++ ++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-15 MaisTer powerAspect
5 l5 l
MaisTer power Aspect Pack
1,25 l1,25 l
1,5 l1,5 l 4 20 * 5 +++++++++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ 2
12-17 Milagro fortePeak
5 l7 x 20 g
Milagro forte Peak Pack (nur Agravis)
0,72 l20 g 40 0,75 l
20 g 5 20 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ + + ++ + ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 3
12-14PrincipalTrendSuccessor T
0,6220
Principal S Pack1
75 g0,25 l2,5 l
6590 g0,3 l4 l
7 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ +++ + ++ ++ + +++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ +++ +++ ++ 4
VA NA
SpectrumStomp Aqua
510
Spectrum Aqua Pack
1 l2 l 60 1 l
2 l 5 5 5 ++ + ++ + + + + + + ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ ++ ++ 2
13-16
SpectrumMaranKelvin ODBo 235
4 l4 l4 l2 l
SpectrumKomplett-Pack
0,8 l0,8 l0,8 l0,4 l
1,4 l1,5 l1 l
1,5 l
5 20 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ + ++ ++ +++ + + +++ ++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ 2
12-18 Spectrum GoldMaran
104 l
Spectrum GoldDuo Pack
2 l0,8 l
2 l0,5 l 5 20 * 0 +++ ++ +++ ++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-17Spectrum GoldMaranKelvin
10 l+ 4 l+ 4 l
Spectrum GoldTriple-Pack
2 l0,8 l0,8 l
2 l1,5 l1 l
5 20 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ 2
13-16SpectrumMaranBo 235
5 l+ 5 l+ 2 l
SpectrumProfi-Pack
1 l1 l
0,4 l
1,4 l1,5 l1,5 l
5 5 5 0 +++ + +++ ++ + ++ + ++ ++ +++ + + +++ ++ + ++ + +++ + 2
12-14 Successor TCallisto
2 x 205
Successor Top 2.0
3 l +0,75 l 71 4 l
1 l 7 20 * 0 +++ ++ +++ ++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + + ++ +++ ++ 2
12-18 CallistoGardo Gold
52 x 10
Zintan Gold Pack
0,7 l3,0 l 74 1 l
4 l 7 10 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-17CalarisDual GoldPeak
10/2 x 108,4/16,8
7/14 x 0,02Zintan Platin
Plus Pack1,25 l
1 l17,5 g
751,5 l1,25 l20 g
8/
1610 * 0 +++++++++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
* = länderspezifischer Mindestabstand; Hang >2 % = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer bei Pflugsaat erforderlich; 1 = nur 1 x in zwei Jahren auf derselben Fläche; +++ = sehr gute Wirkung, ++ = gut bis ausreichende Wirkung, + = Teilwirkung; Wirkklasse: Zur Resistenzvermeidung verschiedene Wirkklassen über die Fruchtfolge einsetzen.
tiv mit ebenfalls guter Wirkung gegen Nachtschatten sind unter anderem auch Mischungen aus 1 bis 1,5 l/ha Zeagran Ul-timate/Bromoterb jeweils plus 0,6 l/ha Sulcogan/Callisto geeignet.Gegen Ackerfuchsschwanz, Flughafer und Quecke müssen Gräserherbizide wie Motivell forte usw. zugemischt bzw. noch besser nachgelegt werden. Bei stärkerem Ackerfuchsschwanzdruck sind MaisTer flüssig und MaisTer power die besten Pro-dukte. Optimal ist es, wenn diese nach einer Vorlage solo eingesetzt werden.
Standorte mit HirsenBei stärkerem Unkrautdruck oder bei Auf-treten von Storchschnabel sind Spritzfol-gen deutlich im Vorteil. Die erste Behand-lung sollte im Vor- bzw. frühen Nachauf-lauf bis zum 2-Blatt-Stadium des Maises erfolgen. Die zweite Behandlung muss zum 6-Blatt-Stadium des Maises einge-plant werden. Beispiele: Mithilfe einer Vorlage aus Gardo Gold + Sulcogan/Cal-listo oder Spectrum Gold + Maran wird der Grundstock gelegt. Nachlaufende Hir-sen, Gräser und Unkräuter werden durch eine Nachlage mit dem Elumis P Pack oder MaisTer Power bekämpft. Die Elu-mis-Kombination wirkt auch gegen Win-den. MaisTer Power hat Vorteile bei an-haltendem Storchschnabelaufkommen. Die Spritzfolge aus Aspect + Laudis ge-folgt vom MaisTer Power bietet Vorteile auf Standorten mit Fingerfadenhirse. Da-bei kann Aspect durch Gardo Gold oder Spectrum Gold ersetzt werden.Ist es zum ersten Termin sehr trocken, macht es Sinn, zunächst nur blattaktiv mit z. B. Laudis + Buctril zu arbeiten und das Bodenherbizid (z. B. Gardo-/Spectrum Gold) in Mischung mit einem Gräserher-bizid zum zweiten Termin einzusetzen. Ist zum ersten Termin schon sehr stark Quecke vertreten, bietet es sich an, mit MaisTer Power + B 235 zu starten. Nach-laufende Hirsen und Kräuter werden zum zweiten Termin mit Laudis bekämpft. Buctril und B 235 sind vergleichbar ein-zusetzen. Maran entspricht Callisto.Bei späteren Behandlungsterminen im 3- bis 4-Blatt-Stadium macht es wenig Sinn, die Hauptmaßnahme gegen Hirsen und Unkräuter noch zu splitten. Je nach Un-krautdruck sind hier 2/3 bis volle Auf-wandmenge einzusetzen. Der Elumis Extra Pack wirkt unter anderem gegen Hühner- und Borstenhirse, Rispen, Fuchs-schwanz und Quecken. Gegen Fingerfa-denhirsen ist eine Teilwirkung gegeben. Ein vergleichbares Wirkungsspekturm bietet der MaisTer Power Aspect Pack. Da-bei ist die Wirkung gegen Fuchsschwanz und Quecken stärker, die Dauerwirkung gegen Nachtschatten schwächer als bei Elumis Extra Pack. Der Spectrum Gold
Triple Pack sollte auf dem Niveau vom Elumis Extra Pack liegen. Die Komponen-ten sind bekannt, mit der Kombination gibt es aber wenig Erfahrung.Auf Fingerfadenhirse-Standorten sind Clio- bzw. Laudis-Kombinationen am bes-ten geeignet. Wichtig ist ein früher Ein-satz. Mehr als drei Blätter sollten die Hirsen nicht bilden. Die Zintan- und Successor-Kombinationen kommen auf Hühnerhirse-Standorten in Betracht. Für Spätbehandlungen gegen Winden und an-dere Kräuter hat sich Arrat + Dash be-währt. Bei Bedarf kann es mit Motivell forte gemischt werden.
Pflanzenschäden vermeidenUm Schäden durch Gräserherbizide wie MaisTer Power, Cato, Motivell forte usw. zu vermeiden, sind Einsatzbedingungen und Sorteneinschränkungen zu beachten. Kritische Bedingungen sind gegeben, wenn nach einer längeren Phase langsa-men Wachstums (häufig durch kühle Be-dingungen) ein extremer Witterungsum-schwung zu starkem Wachstum führt.Hohe Temperaturen und hohe Luftfeuch-te sind optimal für den Einsatz von Mais Banvel WG, Arrat + Dash und Task + For-mulierungshilfsstoff (FHS). Kritisch ist nasskalte Witterung mit Nachttemperatu-ren unter 10 °C. Auch beim Einsatz von Triketonen (Clio, Laudis, Sulcogan und Callisto) sollte nasskalte Witterung gemie-den werden.
Mais mit UntersaatDie Unkrautbekämpfung muss auf das Verfahren abgestimmt werden:
■ Untersaat mit Weidelgras sechs bis acht Wochen nach der Maissaat: Einsetzbare Herbizide sind unter anderem Quantum, Arrat + Dash, B 235, Peak, Sulcogan, Cato und Laudis. Zwischen Einsatz und Ein-saat der Untersaat sollten zwei Wochen liegen. Herbizide mit Bodenwirkung (z. B. Calaris oder Artett) dürfen maximal mit 50 % der Aufwandmenge zum Einsatz kommen und der Zeitraum zwischen An-wendung und Saat verlängert sich auf sechs Wochen. Geeignet ist unter anderem eine Spritzfolge aus Elumis + Peak gefolgt von Laudis + Buctril. MaisTer power ist nicht geeignet.
■ Untersaat zur Saat: Wird Rotschwingel bereits bei der Saat ausgebracht, erfolgt die Unkrautbekämpfung im Nachauflauf. Bewährt haben sich folgende Mischun-gen: 2,5 l/ha Activus + 1 l/ha Sulcogan + 0,3 l/ha B 235. Ist der Rotschwingel zu kräftig, kann er mit Mischungen aus 1,5 l/ha Laudis + 0,4 l/ha Callisto + 0,2 l/ha B 235 gestaucht werden. Nachbe-handlungen gegen Winden können wie-derum mit Arrat + Dash erfolgen.� ■
39
MaisPraxis Pflanzenschutz
Maisherbizide 2016 – Mittelgruppen, Auflagen und Wirkungsspektrum
Eins
atz
Wirk
klas
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Geha
lt Mittel
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Quec
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nfes
t
EC g/l/kg Zulassung bis ha €/ha ha l/kg 90 % Düse Std.Präparate mit Wirkung gegen Gräser
12–16 B Rimsulfuron 250 Cato/Escep + Trend 10.2015
40 g0,24 l 41 50 g 0,12
0,5 * 0 ++ + + ++ ++ + + + ++ ++ ++ + + ++ +++ ++ 3
12–18 B Nicosulfuron 40 Kelvin1 12.2020 1 l Pack 1 l 1
5 20 * 0 ++ + + ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12–16 BB
ForamsulfuronIodosulfuron
301
MaisTer flüssig 12.2017 1,25 l 44 1,5 l 5
15 20 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12–16 BForamsulfuronIodosulfuronThiencarbazone
30110
MaisTer power 12.2025 1,25 l 1,5 l 5 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ ++ +++ +++ 2
12–18 B Nicosulfuron 60 Motivell/Milagro f.1 12.2018 0,75 l 29 0,75 l 1
5 20 * 0 ++ + + ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12–18 B Nicosulfuron 40 Nicogan1 12.2021 1 l 24 1 l 5 20 * 0 + + + + + + + ++ + + ++ ++ + 4
12–18 B NicosulfuronRimsulfuron
429107
Principal1 + Trend 12.2020
75 g0,25 l Pack 90 g 0,3
0,6 20 * 0 ++ + ++ ++ ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 3
12–18 B Nicosulfuron 40 Samson 4 SC1 12.2022 1 l 26 1 l 1
5 20 * 0 ++ + + ++ ++ + + + + + ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 4
12–14 OB
DicambaRimsulfuron
61033
Task + Trend 12.2018
255 g0,2 l 37 383 g 0,307
0,6 * 5 ++ + + ++ ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ ++ ++ + + ++ +++ ++ 3
Maisherbizide 2016 – Mittelgruppen, Auflagen und Wirkungsspektrum der Pack-Lösungen
Eins
atz
Mittel
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nde
Pack
Men
ge
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s
Max
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Pack
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Hang
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rich
Mel
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Fuch
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Bors
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e
Hühn
erhi
rse
Jähr
ige
Risp
e
Quec
ke Rege
nfes
t
EC l/kg ha €/ha ha ha 90 % Düse Std.Packs
12-17 ArtettKelvin
2 x 54
Artett Kelvin Pack1
2,5 l1 l 67 2,5 l
1 l 4 10 5 0 ++++++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 4
12-16 Clio SuperZeagran ul.
5/105/10
Clio Top BMX Pack
1,5 l1,5 l 90 1,5 l
1,5 l3,5/7 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ + 2
12-18 ElumisGardo Gold
5/203 x 5/20
Elumis Extra Pack1
1,0 l3,0 l 76 1,5 l
4,0 l5/15 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ 2
12-17 ElumisPeak
54 x 0,02 Elumis P Pack1 1,25 l
20 g 64 1,5 l20 g 4 20 * 5 +++ ++ +++ ++ ++ ++ ++ ++ +++ +++ ++ ++ +++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-15 LaudisAspect
2 x 52 x 3,75
Laudis Aspect Pack
2 l1,5 l 81 2 l
1,5 l 5 10 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + ++ +++ +++ +++ +++ 2
12-18 Lido SCCallisto
2 x 55
Lido SC Callisto Pack
1,5 l0,75 l 59 3 l
1,5 l 7 10 * 0 +++ ++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ + +++ +++ + + ++ + 2
12-18 Lido SCMotivell Forte
2 x 52,5
Lido-Motivell forte Pack1
2 l0,5 l 58 3 l
0,75 l 5 20 * 0 +++ ++ ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ ++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-15 MaisTer powerAspect
5 l5 l
MaisTer power Aspect Pack
1,25 l1,25 l
1,5 l1,5 l 4 20 * 5 +++++++++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ 2
12-17 Milagro fortePeak
5 l7 x 20 g
Milagro forte Peak Pack (nur Agravis)
0,72 l20 g 40 0,75 l
20 g 5 20 * 0 ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ + + ++ + ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ +++ ++ 3
12-14PrincipalTrendSuccessor T
0,62
20
Principal S Pack1
75 g0,25 l2,5 l
6590 g0,3 l4 l
7 20 * 5 +++ ++ +++ +++ ++ +++ + ++ ++ + +++ ++ +++ +++ ++ ++ + ++ +++ +++ ++ 4
VA NA
SpectrumStomp Aqua
510
Spectrum Aqua Pack
1 l2 l 60 1 l
2 l 5 5 5 ++ + ++ + + + + + + ++ ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ ++ ++ 2
13-16
SpectrumMaranKelvin ODBo 235
4 l4 l4 l2 l
SpectrumKomplett-Pack
0,8 l0,8 l0,8 l0,4 l
1,4 l1,5 l1 l
1,5 l
5 20 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ + ++ ++ +++ + + +++ ++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ 2
12-18 Spectrum GoldMaran
104 l
Spectrum GoldDuo Pack
2 l0,8 l
2 l0,5 l 5 20 * 0 +++ ++ +++ ++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-17Spectrum GoldMaranKelvin
10 l+ 4 l+ 4 l
Spectrum GoldTriple-Pack
2 l0,8 l0,8 l
2 l1,5 l1 l
5 20 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ ++ 2
13-16SpectrumMaranBo 235
5 l+ 5 l+ 2 l
SpectrumProfi-Pack
1 l1 l
0,4 l
1,4 l1,5 l1,5 l
5 5 5 0 +++ + +++ ++ + ++ + ++ ++ +++ + + +++ ++ + ++ + +++ + 2
12-14 Successor TCallisto
2 x 205
Successor Top 2.0
3 l +0,75 l 71 4 l
1 l 7 20 * 0 +++ ++ +++ ++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + + ++ +++ ++ 2
12-18 CallistoGardo Gold
52 x 10
Zintan Gold Pack
0,7 l3,0 l 74 1 l
4 l 7 10 * 0 +++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ + ++ ++ +++ ++ 2
12-17CalarisDual GoldPeak
10/2 x 108,4/16,8
7/14 x 0,02Zintan Platin
Plus Pack1,25 l
1 l17,5 g
751,5 l
1,25 l20 g
8/
1610 * 0 +++++++++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ + ++ ++ +++ ++ 2
* = länderspezifischer Mindestabstand; Hang >2 % = erforderlich, dicht bewachsener Randstreifen zum Gewässer bei Pflugsaat erforderlich; 1 = nur 1 x in zwei Jahren auf derselben Fläche; +++ = sehr gute Wirkung, ++ = gut bis ausreichende Wirkung, + = Teilwirkung; Wirkklasse: Zur Resistenzvermeidung verschiedene Wirkklassen über die Fruchtfolge einsetzen.
40
ZuckerrübenPraxis
Pflanzenschutz
Insektizide gegen Schädlinge in Zuckerrüben2
Präparat Wirkstoff
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Spr
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rung
von
0 %
50 %
75 %
90 %
Karate Zeon lambda-Cyhalothrin 100 3A 31.12.22 75 ml ab 13 2 10–14 B4 – – n.e. * * * 5 75 % 28 9 saugende/beißende
Insekten, Rübenfliege
Trafo WG lambda-Cyhalothrin 50 3A 31.12.22 150 g ab 13 2 10–14 B4 – – 20 * * * 5 75 % 28 8 saugende/beißende
Insekten, Rübenfliege
Kaiso Sorbie lambda-Cyhalothrin 50 3A 31.12.23 150 g – 1 – B4 – – 20 * * * 5 75 % 28 9 saugende/beißende
Insekten
Shock DOWN lambda-Cyhalothrin 50 3A 31.12.16 150 ml – 2 7–14 B2 – – n.e. * * * 5 75 % 56 6 Erdraupe, Erdfloh,
Rübenfliege
Fastac ME alpha-Cypermethrin 100 3A 31.7.24 200 ml 10–18 2 7 B1 – – n.e. n.e. 20 10 5 90 % F 8 Moosknopfkäfer
Bulldock1 beta-Cyfluthrin 25 3A 28.2.16 300 ml – 1 – B2 – – 15 10 5 5 – 90 % 28 6 BlattläuseDecis Forte 100 Deltamethrin 100 3A 31.12.19 75 ml ab 18 1 – B2 n.e. – n.e. n.e. n.e. 15 – 90 % F 10 MoosknopfkäferPirimor Granulat1
Pirimicarb 500 1A 31.3.16 300 g – 4 6–14 B4 – – 5 * * * – – 2817 Blattläuse, Blattläuse als Virusvektoren
PERFEKTHION1 (u. andere) Dimethoat 400 1B31.12.15 400 ml – 1 5–10 B1 – – * * * * 5 75 % 35 6 Rübenfliege1 = Zulassungsverlängerung wird erwartet; * = Mindestabstand nach Länderrecht; F = Festlegung einer Wartezeit nicht erforderlich; n.e. = Einsatz nicht erlaubt
Beizen für die Saatgutpillierungen1
Präparat Wirkstoff
Wirk
stof
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Blat
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Blat
tläus
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Rübe
nflie
ge
SaatgutpillierungenPoncho Beta+ Clothianidin
beta-Cyfluthrin Imidacloprid
60830
4A3A4A
31.12.24 1,3 NW 811 B3 F xx(x) xxx xxx xxx xxx xxx
Cruiser + Force ThiamethoxamTefluthrin
60 8
4A3A 30.4.16 1,3 – B3 F xx(x) xxx xx(x) xxx xxx xxx
Sombrero Imidacloprid 60 4A 31.12.23 1,3 NW 810 B3 F xx xx(x) xx(x) xxx xx(x) xxForce Magna Thiamethoxam
Tefluthrin15 8
4A3A 30.4.16 1,3 – B3 F xx xx x(x) xx x xx
Janus forte Clothianidinbeta-Cyfluthrin Imidacloprid
10 108
4A3A4A
31.12.24 1,3 NW 811 B3 F xx xx x(x) xx x xx
B3 = Bienen werden aufgrund der in der Zulassung festgelegten Anwendung nicht gefährdet; NW 810: keine Ausbringung auf dränierten Flächen zwischen dem 1. Novem-ber und dem 15. März; NW 811: keine Ausbringung auf dränierten Flächen; +++ = sehr gute Wirkung; ++ = gute Wirkung; + = nicht immer ausreichende Wirkung; ( ) = die nächste Wirkungsstufe wird nicht ganz erreicht; F = keine Wartezeit erforderlich
Durch die modernen Beizen werden sowohl Fungizide als auch Insekti-zide an das Saatgut gebracht.
Durch die Ausstattung der Saatgutpille mit Insektiziden ist eine umfassende Be-kämpfung aller wichtigen Auflaufschäd-linge wie Springschwänze, Moosknopfkä-fer, Erdflöhe, Drahtwurm und Tausend-
füßler sowie von Blattschädlingen wie Blattläusen und Rübenfliege möglich.
Beizmittel 2016Bei der Ausstattung der Saatgutpillen gibt es 2016 keine Änderung. Folgende Beizen werden angeboten:
Beizen sichern den AuflaufDer Schutz der jungen Rübenpflanzen vor Krankheiten und Schädlingen steht im Vordergrund.
■ Poncho Beta+ enthält die beiden Wirk-stoffgruppen Pyrethroid und Neonicoti-noid und zeigt bei der Schädlingsbekämp-fung hohe Wirkungsgrade.
■ Cruiser + Force besteht aus einer Kom-bination von Neonicotinoid und Pyreth-roid. Die beiden Beizen Cruiser + Force und Poncho Beta+ sind in ihrem Wir-kungsspektrum absolut vergleichbar. In begleitenden Versuchen wurden mit bei-den Beizen sehr gute Wirkungen gegen Boden- und Blattschädlinge erzielt, wobei Poncho Beta+ leichte Vorteile bei der Moosknopfkäferbekämpfung zeigte.
■ Sombrero mit 60 g Imidacloprid (ähn-lich der früheren Gaucho-Pillierung) zeig-te in der Praxis gute Ergebnisse. Inwieweit
ZuckerrübenPraxis Pflanzenschutz
Eine sichere und zufriedenstellende Unkrautbekämpfung im Zuckerrü-benanbau ist nur durch eine gezielte
Wirkstoffkombination, die sich flexibel an die jeweilige Unkrautflora und Jahreswit-terung anlehnt, zu erreichen. Dabei muss ein Ausgleich zwischen der Herbizidemp-findlichkeit von Rübenkeimlingen und Jungpflanzen sowie der Wirkungssicher-heit gegenüber den Unkräutern gefunden werden. Im Regelfall gilt, je früher die Un-kräuter ausgeschaltet werden, umso gerin-ger kann die Aufwandmenge sein.
Keine neuen MittelDie Zahl der Präparate scheint groß zu sein, doch sie basieren auf nur neun Wirk-stoffen. Zu beachten ist weiterhin, dass
die in den Herbizid übersichten aufgeführ-ten Präparate unterschiedliche Wirkstoff-gehalte und Formulierungen haben und damit unterschiedliche Aufwandmengen bedingen. Auch die Bestimmungen bei der Anwendung sind nicht immer gleich. Die Mischbarkeit (z. B. das Ausflockungs-verhalten) sollte im Zweifelsfall mit klei-neren Mengen erst ausprobiert werden. Eine gute Hilfestellung bei der Planung einer Herbizidstrategie bietet die Online-Beratung, erstellt von der Landwirt-schaftskammer Nordrhein-Westfalen und der LIZ (www.pflanzenschutzdienst.de/Ackerbau/Zuckerrüben).Bis auf kleinere Änderungen bei der Ver-marktung von Pflanzenschutzmitteln gibt es für die Anbausaison 2016 keine Neue-rungen. Dies betrifft sowohl die Zulas-
Wirkstoffe kombinierenDas wichtigste Ziel aller Unkrautbekämpfungsstrategien ist die frühzeitige Beseitigung der Unkrautkonkurrenz.
die Leistung bei Drahtwurm und Tau-sendfüßler geht, kann derzeit noch nicht beurteilt werden, da die Datengrundlage hierzu noch nicht ausreicht. Von ihrer in-sektiziden Leistung liegt sie leicht hinter den Standardbeizen Poncho Beta+ und Cruiser + Force für Anbaugebiete mit en-ger Rübenfruchtfolge und starkem Schäd-lingsdruck, aber deutlich vor Force Magna und Janus forte. Force Magna mit 15 g Thiamethoxam und 6 g Tefluthrin je Einheit und Janus forte mit 10 g Clothianidin, 8 g Beta-Cy-fluthrin und 10 g Imidacloprid je Ein-heit steht für alle Regionen in Nord-rhein-Westfalen zur Verfügung. Durch die Absenkung der Wirkstoffe lässt ne-ben der Bodenwirkung vor allem die Dauerwirkung gegen Blattschädlinge nach, sodass gegen virusübertragende Läuse und Rübenfliege eventuell eine zusätzliche Insektizidbehandlung not-wendig wird. Bei dem in der Regel durch eine warme Frühjahrswitterung ausgelösten starken Läuseaufkommen sind diese Pillierungen für unsere An-bauregionen, trotz geringerer Kosten, nicht die erste Wahl.� ■
42
ZuckerrübenPraxis
Pflanzenschutz
Herbizide im Zuckerrübenanbau1
Präparat Wirkstoff
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75 %
90 %
Gegen Unkräuter und Ungräser zur Kulturvorbereitung vor der SaatDurano TFDominator 480TFTaifun forte u.a.
Glyphosat360480360
G31.1.16
31.12.2231.12.16
3,02,255,0
VS 1 B4 10 * * * * 50 % NG 402NG 412 F 25
45 zur Saatvorbereitung gegen Altverunkrautung (Unkräuter und Ungräser)
Gegen zweikeimblättrige Unkräuter (teilweise mit Gräserwirkung)
Betoxon 65 WDG
Chloridazon 650 C1 31.12.16 3,01,0–2,0
VA00–12
13 6–14 B4 10
20**
**
**
**
––
NG 301NG 402NG 404NG 415
F 2678
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Spectrum1 Dimethenamid 720 K3 31.1.16 0,15–0,450,9
00–1216–18
31 6–14 B4 –
–1015
510
55
* 5
50 %50 % – F 4
23VA
NA KB xx(x) x(x) xx xxx xx xxx x x(x) xx(x) xx(x) x x xx(x) xx xxx x
Rebell Ultra ChloridazonQuinmerac
325100
C1O 31.12.22 2,5
0,83VA
00–1213 6–14 B4 10 5 * * * 50 %
75 %
NG 301NG 343NG 402NG 415
F90
7525
VANA KB
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x(x)x(x) x
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xxxxxx
Ethosat 5002 Ethofumesat 500 N 31.12.16 2,0–0,6 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * 75 % NG 402 F 412
VANA KB xx xx x x x x x x (x) xxx x x (x) (x) xxx
Stemat2+4 Ethofumesat 500 N 31.7.17 0,2–0,6 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * 75 % NG 402NG 403 F 4
12VA
NA KB xx xx x x x x x x (x) xxx x x (x) (x) xxx
Oblix 5002 Ethofumesat 500 N 31.7.16 1,00,2–0,6
00–1200–12
12 6–14 B4 10
10n.e.n.e.
1515
1010
55
75 %75 % NG 402 F 4
12VA
NA KB xx xx x x x x x x (x) xxx x x (x) (x) xxx
Goltix Gold2 Metamitron 700 C1 31.12.19 2,0 0,8–2,0
VA00–12
13 7–14 B4 20
20**
**
**
**
–– NG 404 F 28
70VA
NA KBx
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(x)(x)
xxxx
xxxxx
Metafol SC2 Metamitron 696 C1 31.12.16 0,8–2,0 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * – NG 402 F 2870
VANA KB
xxx(x)
xxxx
xxx
x(x)xx
xxxx
xxxxxx
xx(x)xx(x)
xx(x)xxx
xxxx
x(x)
xx(x)xx
xx
xx
xx(x)
(x)(x)
xxx
xxx
xxxxx
(x)(x)
xxxx
xxxxx
Goltix Titan2 Metamitron Quinmerac
52540
C1O 31.8.20 1,0–2,0 00–12 3 5–10 B4 20 * * * * – NG 343
NG 404 F 3162
VANA KB xx(x) x(x) xx x(x) xx xx xxx xx(x) xxx xx xx xx xxx x(x) x(x) x x xx xx xxx (x) xx xxx
Betasana SC* Phenmedipham 160 C1 31.3.16 1,0–2,0 00–12 3 6–15 – n.e. 20 10 5 – – 90 714
VANA KB x x x (x) xx x(x) x(x) xx(x) xx (x) x x(x) x (x) (x) xx x x (x) xxx xx
Belvedere Extra1
Ethofumesat Phenmedipham Desmedipham
20015050
NC1C1
31.12.23 0,8–1,3 00–12 3 6–14 B4 10 5 * * * – – 90 2032
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx x(x) x x xxx xxx
Betasana Trio1
Ethofumesat Phenmedipham Desmedipham
1157515
NC1C1
31.12.22 1,5–2,5 00–12 3 6–14 B4 20 * * * * – – F 2540
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx x(x) x x xxx xxx
Betanal ExpertEthofumesat Phenmedipham Desmedipham
1517525
NC1C1
31.12.22 0,8–1,5 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * 50 % – F 2039
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx x(x) x x xxx xxx
Betanal MaxxPro
Ethofumesat Phenmedipham Desmedipham Lenacil
75604727
NC1C1C1
31.12.21 1,0–1,5 00–12 3 6–14 B4 10 5 * * * 75 % – F 2639
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx xx x x xxx xxx
Debut + FHS Triflusulfuron 486 B 31.12.20 15–30 00–12 3 6–14 B4 – 5 * * * – – F 2142
VANA KB xx(x) xx(x) xxx xx xxx xxx x(x) xx(x) xxx x xx xx x(x) x(x) xx x x(x) xx xx(x)
Lontrel 720 SG
Clopyralid 720 O 31.12.21 80–160 12–37 2 – B4 – * * * * 75 % – 90 2448
VANA KB xxx x xxx xx xx x x xx(x) xx(x)
Lontrel 600 Clopyralid 600 O 30.4.19 0,1–0,2 12–37 2 – B4 – * * * * 75 % – 90 2448
VANA KB xxx x xxx xx xx x x xx(x) xx(x)
Vivendi 100 Clopyralid 100 O 31.12.22 0,6–1,2 12–37 2 – B4 – * * * * 50 % – 90 2448
VANA KB xxx x xxx xx xx x x xx(x) xx(x)
VA = Vorauflauf der Kultur; NA KB = Nachauflauf der Kultur, Keimblatt der Unkräuter; 1 = bei Zugabe eines Additivs, 2 = Die Mittel haben auch eine Wirkung gegen Ungräser besonders im Vorauflauf der Gräser; 3 = die gekennzeichneten Unkräuter laufen in Wellen auf, daher mehrfacher Einsatz von boden- und blattaktiven Wirkstoffen erforderlich;
4 = Anwendung auf dränierten Flächen nicht erlaubt; 5 = Eine Liste aller Anwendungsbestimmungen steht im Internet unter www.proplanta.de/Pflanzenschutzmittel/Anwen-dungsbestimmungen; * = Zulassungsverlängerung wird erwartet; Wirkung: xxx = sicher ca. 98 %, xx = gut ca. 94 %, x = nicht immer ausreichend ca. 85–90 %; ( ) = die nächs-te Wirkungsstufe wird nicht ganz erreicht
sung neuer Wirkstoffe als auch neue Kom-binationen schon zugelassener Wirkstof-fe. Lediglich eine Zulassungserweiterung für Goltix Titan steht an. Hier soll eine Indikation im Vorauflauf ermöglicht wer-den. Diese zusätzliche Anwendung wird wie folgt erwartet: bis 3,0 l/ha Goltix Titan im VA und 3 x 1,0 l/ha im NA (gesamt 6 l/ha in vier Applikationen). Vor allem auf Standorten mit einer bekannten
Hundspetersilienbelastung wäre damit eine bessere Bekämpfung möglich.
Bekämpfungsstrategie 2016Eine Unkrautbekämpfung im Vorauflauf sollte die Ausnahme sein und nur in spe-ziellen Fällen als Absicherungsmaßnah-me zum Einsatz kommen. Im Vorauflauf bietet sich insbesondere Goltix gegen Ka-
mille und Ausfallraps sowie Rebell Ultra gegen Knöterich (vor allem Vogelknöte-rich) und Hundspetersilie/Wilde Möhre an. Bei der Bekämpfung der Hundspeter-silie steht gegebenenfalls auch Goltix Ti-tan zur Verfügung. Voraussetzung für den Erfolg ist natürlich die ausreichende Bo-denfeuchte.Bei der Nachauflaufbehandlung im Keim-blatt der Unkräuter (NAK) bestimmt die
Präparat Wirkstoff
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Gegen Unkräuter und Ungräser zur Kulturvorbereitung vor der SaatDurano TFDominator 480TFTaifun forte u.a.
Glyphosat360480360
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45 zur Saatvorbereitung gegen Altverunkrautung (Unkräuter und Ungräser)
Gegen zweikeimblättrige Unkräuter (teilweise mit Gräserwirkung)
Betoxon 65 WDG
Chloridazon 650 C1 31.12.16 3,01,0–2,0
VA00–12
13 6–14 B4 10
20**
**
**
**
––
NG 301NG 402NG 404NG 415
F 2678
VANA KB
xx
xx
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xxxxxx
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x(x)x(x)
x(x)x(x)
xxxx
xxxx
x xx(x)xx
xx
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xx
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xx
xx
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xxxxx
Spectrum1 Dimethenamid 720 K3 31.1.16 0,15–0,450,9
00–1216–18
31 6–14 B4 –
–1015
510
55
* 5
50 %50 % – F 4
23VA
NA KB xx(x) x(x) xx xxx xx xxx x x(x) xx(x) xx(x) x x xx(x) xx xxx x
Rebell Ultra ChloridazonQuinmerac
325100
C1O 31.12.22 2,5
0,83VA
00–1213 6–14 B4 10 5 * * * 50 %
75 %
NG 301NG 343NG 402NG 415
F90
7525
VANA KB
xx(x)xx(x)
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x(x)x(x)
x(x)x(x)
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x(x)x(x) x
xx(x)
xxx
xx
xxx
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xxxx
xxxxxx
Ethosat 5002 Ethofumesat 500 N 31.12.16 2,0–0,6 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * 75 % NG 402 F 412
VANA KB xx xx x x x x x x (x) xxx x x (x) (x) xxx
Stemat2+4 Ethofumesat 500 N 31.7.17 0,2–0,6 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * 75 % NG 402NG 403 F 4
12VA
NA KB xx xx x x x x x x (x) xxx x x (x) (x) xxx
Oblix 5002 Ethofumesat 500 N 31.7.16 1,00,2–0,6
00–1200–12
12 6–14 B4 10
10n.e.n.e.
1515
1010
55
75 %75 % NG 402 F 4
12VA
NA KB xx xx x x x x x x (x) xxx x x (x) (x) xxx
Goltix Gold2 Metamitron 700 C1 31.12.19 2,0 0,8–2,0
VA00–12
13 7–14 B4 20
20**
**
**
**
–– NG 404 F 28
70VA
NA KBx
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(x)(x)
xxx
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xxxxx
(x)(x)
xxxx
xxxxx
Metafol SC2 Metamitron 696 C1 31.12.16 0,8–2,0 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * – NG 402 F 2870
VANA KB
xxx(x)
xxxx
xxx
x(x)xx
xxxx
xxxxxx
xx(x)xx(x)
xx(x)xxx
xxxx
x(x)
xx(x)xx
xx
xx
xx(x)
(x)(x)
xxx
xxx
xxxxx
(x)(x)
xxxx
xxxxx
Goltix Titan2 Metamitron Quinmerac
52540
C1O 31.8.20 1,0–2,0 00–12 3 5–10 B4 20 * * * * – NG 343
NG 404 F 3162
VANA KB xx(x) x(x) xx x(x) xx xx xxx xx(x) xxx xx xx xx xxx x(x) x(x) x x xx xx xxx (x) xx xxx
Betasana SC* Phenmedipham 160 C1 31.3.16 1,0–2,0 00–12 3 6–15 – n.e. 20 10 5 – – 90 714
VANA KB x x x (x) xx x(x) x(x) xx(x) xx (x) x x(x) x (x) (x) xx x x (x) xxx xx
Belvedere Extra1
Ethofumesat Phenmedipham Desmedipham
20015050
NC1C1
31.12.23 0,8–1,3 00–12 3 6–14 B4 10 5 * * * – – 90 2032
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx x(x) x x xxx xxx
Betasana Trio1
Ethofumesat Phenmedipham Desmedipham
1157515
NC1C1
31.12.22 1,5–2,5 00–12 3 6–14 B4 20 * * * * – – F 2540
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx x(x) x x xxx xxx
Betanal ExpertEthofumesat Phenmedipham Desmedipham
1517525
NC1C1
31.12.22 0,8–1,5 00–12 3 6–14 B4 10 * * * * 50 % – F 2039
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx x(x) x x xxx xxx
Betanal MaxxPro
Ethofumesat Phenmedipham Desmedipham Lenacil
75604727
NC1C1C1
31.12.21 1,0–1,5 00–12 3 6–14 B4 10 5 * * * 75 % – F 2639
VANA KB xx xx xx xx xx xx xx xx(x) xx (x) xx xx x(x) (x) x xx xx x x xxx xxx
Debut + FHS Triflusulfuron 486 B 31.12.20 15–30 00–12 3 6–14 B4 – 5 * * * – – F 2142
VANA KB xx(x) xx(x) xxx xx xxx xxx x(x) xx(x) xxx x xx xx x(x) x(x) xx x x(x) xx xx(x)
Lontrel 720 SG
Clopyralid 720 O 31.12.21 80–160 12–37 2 – B4 – * * * * 75 % – 90 2448
VANA KB xxx x xxx xx xx x x xx(x) xx(x)
Lontrel 600 Clopyralid 600 O 30.4.19 0,1–0,2 12–37 2 – B4 – * * * * 75 % – 90 2448
VANA KB xxx x xxx xx xx x x xx(x) xx(x)
Vivendi 100 Clopyralid 100 O 31.12.22 0,6–1,2 12–37 2 – B4 – * * * * 50 % – 90 2448
VANA KB xxx x xxx xx xx x x xx(x) xx(x)
VA = Vorauflauf der Kultur; NA KB = Nachauflauf der Kultur, Keimblatt der Unkräuter; 1 = bei Zugabe eines Additivs, 2 = Die Mittel haben auch eine Wirkung gegen Ungräser besonders im Vorauflauf der Gräser; 3 = die gekennzeichneten Unkräuter laufen in Wellen auf, daher mehrfacher Einsatz von boden- und blattaktiven Wirkstoffen erforderlich;
4 = Anwendung auf dränierten Flächen nicht erlaubt; 5 = Eine Liste aller Anwendungsbestimmungen steht im Internet unter www.proplanta.de/Pflanzenschutzmittel/Anwen-dungsbestimmungen; * = Zulassungsverlängerung wird erwartet; Wirkung: xxx = sicher ca. 98 %, xx = gut ca. 94 %, x = nicht immer ausreichend ca. 85–90 %; ( ) = die nächs-te Wirkungsstufe wird nicht ganz erreicht
jeweilige Leitverunkrautung die Wahl der Präparate. Bis zur ersten Behandlung kön-nen die Rübenkeimlinge ohne Herbizid-belastung auflaufen. Bei den folgenden Behandlungen kann dann flexibel mit Zu- und Abschlägen bei den Aufwandmengen auf die Witterung und den Rübenzustand reagiert werden.Um den Herbizidstress bei den Nachauf-laufbehandlungen möglichst gering zu halten, gilt es in der Regel die Behandlung
erst ab dem späten Nachmittag durchzu-führen. Nach Regenschauern immer ei-nen Sonnentag (Wachsschicht) abwarten und nicht bei hohen Temperaturen bzw. Frostgefahr behandeln.Einige schwerer auszuschaltende Un-kräuter wie Amarant, Bingelkraut, Klet-tenlabkraut, Schwarzer Nachtschatten, Weißer Gänsefuß und Melde sind im Nachauflauf besser zu erfassen, da sie ent-weder in Wellen auflaufen oder aufgrund
44
ZuckerrübenPraxis
Pflanzenschutz
Gräserherbizide und ihr Wirkungsspektrum2
Präparat Wirkstoff
Geha
lt in
g/l
oder
g/
kg
FRAC
Zulassung bis
Aufwand-menge
(l,kg/ha)
Zeitp
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Abstand in m bei einer Abdriftminderung von
20 m Spritz-breite mit einer Abdriftminde-
rung von0 % 50 % 75 % 90 %
Gegen einkeimblättrige Unkräuter
Agil-S2 Propaquizafop 100 A 31.12.15 1 12–14 1 B4 – * * * * – – F 26 xxx xxx – xx xxx xxx xxx xxx xx(x) xx –
Fusilade MAX Fluazifop 107 A 31.1.22 12 12–14 1 B4 – * * * * 50 %
90 %–– 90 23
46xxx xxx – xxx xx(x) xxx xx xx xx xx –
x
Gallant Super Haloxyfop 104 A 31.12.22 0,51 12–14 1 B4 – *
5 * * * –50 % 345 90 34
68xxx xxx xx xxx xx(x) xx xx xx xx xx –
xx
Panarex Quizalofop-P 32 A 31.12.18 1,252,25 12–14 1 B4 – * * * * 75 %
90 %–– 60 18
34xxx xxx – xxx xx(x) xxx xxx xxx xx xx –
xx
Targa Super Quizalofop-P 46 A 31.12.16 1,252 12–14 1 B4 – * * * * 75 %
90 %–– F 18
34xxx xxx – xxx xx(x) xxx xxx xxx xx xx –
xxFocus Aktiv Pack Cycloxydim 100 A 31.12.25 2,5
5 12–14 1 B4 – * * * * 50 %75 %
–– 56 30
60xxx xxx – xxx xxx xxx xx xx xx(x) xxx –
xx
Spectrum1+2 Dimethenamid 720 K3 31.12.16 0,15–0,450,9
00–1100–11
31 6–14 B4 –
–1015
510
55
*5
50 %50 %
–– F 4
23– – x – xxx – – – – (x) –
1 = Das Mittel wirkt auch gegen zweikeimblättrige Unkräuter, besonders in deren Auflauf hinein; 2 = Zulassungsverlängerung wird erwartet; F = keine Wartezeit erforderlich; NG 345 = Im Folgejahr kein Haloxyfop -Produkt einsetzen; Wirkung: xxx = sicher ca. 98 %; xx = gut ca. 94 %; x = nicht immer ausreichend ca. 85–90 %; ( ) = die nächste Wirkungsstufe wird nicht ganz erreicht.
höherer Keimtemperaturen erst spät kei-men. Wer den Beobachtungsaufwand nicht scheut, kann durch Einsatztermine im empfindlichen Keimstadium der Un-kräuter höhere Bekämpfungserfolge bei gleichzeitig reduzierten Mittelaufwand-mengen erreichen. In der Regel sind drei Behandlungstermi-ne erforderlich. Ein Spritzabstand von acht bis zwölf Tagen sollte dabei mög-lichst nicht überschritten werden. Je nach Witterung (z. B. starke Trockenheit mit Minderwirkung der Bodenherbizide) und starkem Auftreten von Problemunkräu-tern wie Hundspetersilie oder Bingelkraut sind aber oft auch vier Behandlungen er-forderlich, um den Bestand bis zum Rei-henschluss sauber zu halten.Wichtig: Die über die Zulassung erlaubte Anwendungshäufigkeit der einzelnen Mittel ist zu beachten. Das gilt natürlich auch für die zulässigen Wirkstoffhöchst-mengen. Zusatzstoffe wie Pflanzenöle, Additive oder Netzmittel sind besonders bei trockenen Bedingungen im Frühjahr (mangelnde Bodenwirkung der Herbizi-de) oder bei Problemunkräutern (anstatt Erhöhung der Aufwandmengen) vorteil-haft. Sie bewirken bessere Benetzung, ge-ringere Verdunstung/ Verflüchtigung und eine bessere und schnellere Aufnahme der Herbizide. Der Anwender trägt das mögliche Risiko bei der Verträglichkeit.
GBR-MischungenEine einfache, meist sichere Kombination gegen Allgemeinverunkrautung stellt die Kombination von Betanal maxxPro (oder einem ähnlichen Präparat) und Goltix
Gold/Metafol dar. Die Mischung kommt dabei dreimal zum Einsatz. Die Mengen variieren bei den Betanalen zwischen 1,0 bis 1,25 l/ha und bei Goltix Gold/Metafol zwischen 1,0 bis 2,0 l/ha. Kommen Bin-gelkraut, Klettenlabkraut, Knöteriche oder Hundspetersilie dazu, bietet sich als Mischungspartner zu den Betanalen Gol-tix Titan mit dem zusätzlichen Wirkstoff Quinmerac an. Auf den für das Grundwas-ser problematischen Chloridazoneinsatz (in Rebell Ul tra enthalten) kann damit in grundwassersensiblen Bereichen weitge-hend verzichtet werden.Tritt Bingelkraut oder eine Verunkrautung mit Ausfallraps auf, ist Debut + FHS ein unverzichtbarer Partner bei der Unkraut-bekämpfung. Die Aufwandmenge von De-but variiert dabei zwischen 20 bis 30 g/ha. Auch wenn die Aufwandmenge von Debut herabgesetzt wird, muss der Formulie-rungshilfsstoff (FHS: Trend) immer mit sei-ner vollen Menge zum Einsatz kommen.Bei zu erwartender Spätverunkrautung mit Melde, Amarant, Franzosenkraut oder Nachtschatten müssen über die Spritzfol-ge in der Summe mindestens 2800 bis 3100 g/ha Metamitron (enthalten in den Produkten Goltix Gold, Metafol und Gol-tix Titan) zum Einsatz kommen. Befindet sich Rebell Ultra in der Tankmischung, kann diese Einsatzmenge zu 60 % (50 % bei Melde) auf die Goltixmenge angerech-net werden. Hauptsächlich bestimmt die vorliegende Verunkrautung die Präparatewahl. Eine gezielte, bei jeder Behandlung neu zusam-mengestellte Präparatemischung auf Wirkstoffbasis ist Kernpunkt jeder Herbi-zidbehandlung.
Bei einer geringen bis leichten Ver-ungrasung reicht normalerweise die Gra-minizidwirkung der Bodenherbizide (wie Metamitron, Ethofumesat, Chlori-dazon) aus, insbesondere wenn die Un-gräser früh, das heißt während der Keim-phase bis zum 2-Blatt-Stadium getroffen werden.
GräserbekämpfungNur auf stark verungrasten Flächen ist eine gezielte Gräserbekämpfung im Nachauflauf mit speziellen Graminizi-den wie Agil-S, Fusilade Max, Gallant Super, Targa Super, Panarex, Aramo, Fo-cus Ultra oder Select 240 EC notwendig. Die Ungräser müssen sich im 2- bis 3-Blatt-Stadium befinden, damit eine ge-sicherte Wirkstoffaufnahme dieser rein blattaktiven Präparate gewährleistet ist. Dieser Behandlungstermin ist in der Re-gel erst zwischen der zweiten und drit-ten Nachauflaufbehandlung erreicht. Am sichersten und verträglichsten kön-nen die Graminizide mit einigen Tagen Abstand zwischen den NAK-Behandlun-gen solo eingesetzt werden. Unter güns-tigen Witterungsverhältnissen können sie als Tankmischungspartner bei einer anstehenden NAK-Behandlung gemein-sam mit den anderen Herbiziden ausge-bracht werden. Bei dieser Vorgehenswei-se sind Mittelreduzierungen von rund 40 % der zugelassenen Aufwandmenge möglich. Da die Graminizide alle auf Öl-basis formuliert sind, sollte in Tankmi-schungen zum Schutz der kleinen Rü-benpflanzen ein Zusatz weiterer Additive unterbleiben.� ■
45
ZuckerrübenPraxis Pflanzenschutz
Präparat Wirkstoff
Geha
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g/l
oder
g/
kg
FRAC
Zulassung bis
Aufwand-menge
(l,kg/ha)
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Abstand in m bei einer Abdriftminderung von
20 m Spritz-breite mit einer Abdriftminde-
rung von0 % 50 % 75 % 90 %
Gegen einkeimblättrige Unkräuter
Agil-S2 Propaquizafop 100 A 31.12.15 1 12–14 1 B4 – * * * * – – F 26 xxx xxx – xx xxx xxx xxx xxx xx(x) xx –
Fusilade MAX Fluazifop 107 A 31.1.22 12 12–14 1 B4 – * * * * 50 %
90 %–– 90 23
46xxx xxx – xxx xx(x) xxx xx xx xx xx –
x
Gallant Super Haloxyfop 104 A 31.12.22 0,51 12–14 1 B4 – *
5 * * * –50 % 345 90 34
68xxx xxx xx xxx xx(x) xx xx xx xx xx –
xx
Panarex Quizalofop-P 32 A 31.12.18 1,252,25 12–14 1 B4 – * * * * 75 %
90 %–– 60 18
34xxx xxx – xxx xx(x) xxx xxx xxx xx xx –
xx
Targa Super Quizalofop-P 46 A 31.12.16 1,252 12–14 1 B4 – * * * * 75 %
90 %–– F 18
34xxx xxx – xxx xx(x) xxx xxx xxx xx xx –
xxFocus Aktiv Pack Cycloxydim 100 A 31.12.25 2,5
5 12–14 1 B4 – * * * * 50 %75 %
–– 56 30
60xxx xxx – xxx xxx xxx xx xx xx(x) xxx –
xx
Spectrum1+2 Dimethenamid 720 K3 31.12.16 0,15–0,450,9
00–1100–11
31 6–14 B4 –
–1015
510
55
*5
50 %50 %
–– F 4
23– – x – xxx – – – – (x) –
1 = Das Mittel wirkt auch gegen zweikeimblättrige Unkräuter, besonders in deren Auflauf hinein; 2 = Zulassungsverlängerung wird erwartet; F = keine Wartezeit erforderlich; NG 345 = Im Folgejahr kein Haloxyfop -Produkt einsetzen; Wirkung: xxx = sicher ca. 98 %; xx = gut ca. 94 %; x = nicht immer ausreichend ca. 85–90 %; ( ) = die nächste Wirkungsstufe wird nicht ganz erreicht.
Fungizide gegen Blattkrankheiten
Präparat Wirkstoff
Geha
lt in
g/l
oder
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Wirk
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Wirk
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Wirk
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Spyrale Difenoconazol + Fenpropidin
100 375
G1G2 30.4.16 1 39 2 21–
28 B4 – 2010 5 5 283843 xxx 5 17 xxx 8 17 xxx 4 13 xx(x) 4 10
Rubric Epoxiconazol 125G1 30.4.20 1 39 2 21–28 B4 – 5 5 5 * 2830
34 xxx 5 19 xxx 8 19 xx 3 8 xxx 8 21
Duett Ultra Epoxiconazol + Thiophanat-met.
187 310
G1B131.12.21 0,6 39 2 21–
28 B4 20 5 5 * * 283034 xxx 5 19 xxx 8 19 xx 3 8 xxx 8 21
Domarc 10 EC Tetraconazol 100G131.12.16 1 39 2 21–
28 B4 – * * * * 282628 xxx 4 11 xxx 6 14 xx 2 6 xx 3 8
Score Difenoconazol 250G131.12.20 0,4 39 2 10–28 B4 – 10 5 5 * 2833
36 xxx 5 17 xxx 8 17 xx 2 6 xx 4 10
Cirkon Prochloraz + Propiconazol
400 90
G1G130.11.151,2539 2 21–
28 B4 – 5 * * * 283035 x(x) 3 8 x(x) 6 11 xx 2 6 x(x) 2 6
Juwel Epoxiconazol + Kresoxim-methyl
125 125
G1C331.12.16 1 39 1 – B4 10 5 * * * 2865
68 xxx 5 22 xxx 8 25 xxx 4 19 xxx 8 25
Sphere1+2 EpoxiconazolTrifloxystrobin
80187
G1C331.12.170,3537 2 21–
28 B4 – 5 * * * 21 ? xxx 5 19 xxx 8 25 xxx 4 17 xxx 8 25
Retengo Plus1+2
EpoxiconazolPyraclostrobin
50133
G1C331.12.24 1 39 2 21–
28 B4 – 10 5 5 * 284144 xxx 5 19 xxx 8 25 xxx 4 17 xxx 8 25
Ortiva Azoxystrobin 250C331.12.20 1 39 2 14–28 B4 5 5 5 * * 3548
50 xxx 5 19 xxx 8 25 xxx 4 13 xxx 4 25* = Wirkungsdauer in Tagen bei 18 ºC Tagesdurchschnittstemperatur (nach proPlant); 1 = Vermarktung wird 2016 erwartet; 2 = vorläufige Einschätzung, in Anlehnung an andere Azol/ Strobilurin-Kombinationen; xxx = sehr gut; xx = befriedigend; x = Nebenwirkung; ( ) = die nächste Wirkungsstufe wird nicht ganz erreichtZunehmende Meldungen über Strobilurin-Resistenz bei Cercospora in Süddeutschland haben zur Abstufung der vorbeugenden Wirkung von Strobilurin-Mischungen geführt. Weiterhin wurde die Wirkung der Azole aufgrund von Meldungen über ein mögliches Azol-Shifting bei Cercospora geringfügig herabgesetzt.
Im Vegetationsverlauf der Rüben, begin-nend mit dem Reihenschluss, muss auf die verschiedenen Blattkrankheiten ge-
achtet werden. Die wichtigsten Krankhei-ten sind dabei Cercospora, Ramularia, Mehltau und Rost, die unter dem Sammel-begriff Blattflecken zusammengefasst werden. Im Extremfall kommt es zum Ver-lust des ganzen Blattapparates. Ihr erstes Auftreten beginnt im Regelfall Mitte Juli bis Anfang August. Routinebehandlun-gen sind nicht möglich. Neben dem Wet-ter üben Standort, Bewirtschaftung und Fruchtfolge einen starken Einfluss auf das Auftreten der Blattflecken aus. Weiterhin gilt, je knapper die Erfüllung der Rüben-quote kalkuliert wurde und je später die Ernte erfolgt, desto weniger Befall kann hingenommen werden.
Befall prüfenBesonders nach Reihenschluss, wenn die Bestände nicht mehr richtig abtrocknen oder in Tal- und Auenlagen, sind recht-
zeitige Kontrollen empfehlenswert. Die rechtzeitige Behandlung in den Befalls-aufbau hinein ist extrem wichtig, denn zu späte Behandlungen verlieren deutlich an Wirkung. Nach Mitte September sollte normalerweise nicht mehr behandelt wer-den.Für Cercospora liegen Bekämpfungs-schwellen vor, die aufgrund langjähriger Beobachtungen auf Mehltau, Rost und Ramularia übertragen werden können. Zur Befallsbeurteilung eines Schlages werden im Feld zufällig verteilt 100 Blät-ter aus dem mittleren Blattbereich von 100 Rüben auf Befall untersucht. Im Rahmen eines breit angelegten Monito-ringprogramms erhebt die Arbeitsge-meinschaft Zuckerrübenanbau jährlich den Befallsverlauf auf über 100 Zucker-rübenflächen. Die Ergebnisse werden während der möglichen Befallszeit (Juni bis September) im Internet (www.pflan-zenschutzdienst.de und www.isip.de) wöchentlich aktualisiert und veröffent-licht.� ■
Das Blatt gesund haltenCercospora, Ramularia, Mehltau, Rost – ist die Schadens- schwelle überschritten, muss gehandelt werden.
46
RapsPraxis
Pflanzenschutz
Insektizide im Raps1
IRAC
-Wirk
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Geha
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Präparat Zulassung bis:
Zulassung gegen/Aufwandmenge ml/g/ha
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Bienenschutz Wirkung gegen Abstand in m zum/zur
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rwirk
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>2
%
Abdriftminderung in %
0 50 75 90 0 50 75 90
Pyrethroide3 beta-Cyfluthrin 25 Bulldock wird erwartet 300 300 300 300 300 6 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e. 10 5 5 20 20 20 0 56 3
3 Deltamethrin 100 100 Decis forte 12.2024 –751
–751
–751
–751
502
–36 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e.
n.e.n.e.n.e.
20n.e.
1015
2020
2020
2020
00 90 3
3 alpha-Cypermethrin 100Fastac SC Super Contact Aufbrauchf. bis 6.2017 100 100 100 100 100 9 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + 10 n.e. 15 10 5 25 25 25 0 56 2
3 zeta-Cypermethrin 100 Fury 10 EW wird erwartet 100 100 100 100 - 5 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e. n.e. 15 5 20 20 20 0 56 23 lambda-Cyhalothrin 50 Kaiso Sorbie/Hunter 12.2023 150 150 150 150 150 8 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + – 20 10 5 5 25 25 5 5 56 13 lambda-Cyhalothrin 100 Karate Zeon 12.2022 75 75 75 75 75 9 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 35 23 tau-Fluvalinat 240 Mavrik + Citronensäure 12.2018 200 200 – 200 200 10 B4 B2 B2 B4 B4 + +++ ++ – 15 10 5 5 20 0 0 0 56 13 gamma-Cyhalothrin 60 Nexide 6.2016 80 80 80 80 80 6 B4 B1 B1 B1 B4 +++ + + 5 n.e. n.e. n.e. 15 20 20 0 0 28 23 lambda-Cyhalothrin 50 Shock DOWN 12.2016 150 150 – 150 150 9 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 F 23 Esfenvalerat 50 Sumicidin Alpha EC 12.2016 250 250 250 250 – 12 B2 B2 B2 B2 B2 ++ + + 20 n.e. 20 10 5 20 20 20 0 56 23 lambda-Cyhalothrin 50 Trafo WG/Lambda WG 12.2022 150 150 150 150 150 5 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 35 23 Etofenprox 288 Trebon 30 EC 12.2018 – 200 200 200 – 11 B2 B2 B2 B2 B2 +++ +++ +++ 10 n.e. n.e. n.e. 10 20 0 0 0 F 2
Neonicotinoide4 Thiacloprid 240 Biscaya 12.2016 – 300 300 300 300 19 B4 B4 B4 B4 B4 +++ +++ – 5 5 * * 0 0 0 0 30 24 Acetamiprid 200 Mospilan SG/Danjiri 12.2016 – 200 – – – 20 B4 B1 B1 B1 B4 ++ ++ – 5 * * * 20 20 0 0 F 1
Oxadiazine 22 A Indoxacarb 150 Avaunt 12.2023 – 170 – – – 17 B1 B1 B1 B1 B1 +++(1) ++++ – * * * * 20 0 0 0 F 1Pyridin-Azomethrine 9B Pymetroxin 500 Plenum 50 WG wird erwartet – 150 – – – 18 B1 B1 B1 B1 B1 +++ ++++ – * * * * 20 0 0 0 F 11 = keine Anwendung auf dränierten Flächen; 2 = keine Anwendung auf dränierten Flächen zwischen dem 1. November und dem 15. März; B1 = keine Anwendung auf blühenden oder von Bienen beflogenen Pflanzen (gilt auch für Unkräuter); B2 = Anwendung nach dem täglichen Bienenflug bis 23.00 Uhr – am besten mit Imker abstimmen; B4 = keine Bienenschutzauflage; IRAC-Wirkklasse = zur Resistenzvermeidung sollten Insektizide unterschiedlicher Wirkklassen zum Einsatz kommen; * = länderspezifischer Mindestabstand, n. e. = nicht erlaubt, F = durch Anwendungszeitraum abgedeckt, >2 % = notwendiger Grünstreifen zwischen behandelter Fläche und Gewässer bei Flächen mit mehr als 2 % Hangneigung; ++++ = sehr gute Wirkung; +++ = gute Wirkung; ++ = ausreichende Wirkung; + = Teilwirkung, (1) langsam einsetzend
Sehr gute Erfahrungen zum gesamten Komplex der Rapsschädlinge (Bio-logie, Entwicklungsprognose und
Bekämpfungshinweise) wurden mit dem rechnergestützten Programm proPlant ex-pert gemacht. Es ist abrufbar im Internet unter www.proPlantexpert.com. Eine Sicht auf die aktuelle Witterung und die Schädlingsentwicklung wird auch unter www.Landwirtschaftskammer.com ange-boten (Rubrik: Landwirtschaft > Pflanzen-schutzdienst > Ackerbau). Unabdingbar für die gezielte Bekämpfung ist eine Über-wachung des Zuflugs mit Gelbschalen bzw. Bestandskontrollen.
Schädlinge im FrühjahrDer Rapsstängelrüssler und der Gefleckte Kohltriebrüssler reagieren unmittelbar auf die ersten wärmeren Tage mit frühlings-haften Temperaturen. Gelbschalen sollten
frühzeitig aufgestellt werden. Die termin-gerechte Stängelrüsslerbehandlung war in den vergangenen Jahren die wichtigste
Insektizidmaßnahme im Frühjahr, mit der in den Versuchen häufig wirtschaftliche Mehrerträge erzielt wurden. Eine Verzö-gerung des Behandlungstermins nach dem Erstzuflug bis zur Eiablage hat den Vorteil, dass zu diesem späteren Termin bereits die meisten Triebrüssler zugeflo-gen sind und mit einer Behandlung sicher erfasst werden können. Zudem werden über die Dauerwirkung oft Zusatzwirkun-gen auf den Glanzkäfer erzielt. Für die Stängelrüsslerbehandlung sind die Pyre-
Gelbschale zeitig aufstellenMit steigenden Temperaturen im Frühjahr gehören Gelbschalen zur Kontrolle der Schädlinge auf den Acker.
Insektizidstrategien im Frühjahr2
* = sofern vorher kein Pyrethroid eingesetzt wurde; ** = sofern vorher kein Plenum eingesetzt wurde; *** = sofern vorher kein Avaunt eingesetzt wurde
Triebrüssler >SchwelleRapsglanzk. <SchwelleFastac, … B4
Triebrüssler >SchwelleRapsglanzk. >SchwelleTrebon B2
Extrembefall Glanzkäfer Trebon + Plenum B1Trebon + Avaunt B1
Rapsglanzkäfer:
<Schwelle= keine Behandlung
>SchwelleBiscaya B4Mavrik* B4Plenum** B1Avaunt*** B1
Extrembefall Mavrik + Plenum** B1Mavrik + Avaunt*** B1
Blütenschädlinge:
<Schwelle= keine Behandlung
>Schwelle= Biscaya B4= Karate, … B4
47
RapsPraxis Pflanzenschutz
IRAC
-Wirk
klas
se Wirkstoff
Geha
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kg/l
Präparat Zulassung bis:
Zulassung gegen/Aufwandmenge ml/g/ha
€/ha
Bienenschutz Wirkung gegen Abstand in m zum/zur
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Raps
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Raps
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Kohl
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Rüss
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Rapsglanz- käfer Gewässer Saumstruktur
Folic
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Mat
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>2
%
Abdriftminderung in %
0 50 75 90 0 50 75 90
Pyrethroide3 beta-Cyfluthrin 25 Bulldock wird erwartet 300 300 300 300 300 6 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e. 10 5 5 20 20 20 0 56 3
3 Deltamethrin 100 100 Decis forte 12.2024 –751
–751
–751
–751
502
–36 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e.
n.e.n.e.n.e.
20n.e.
1015
2020
2020
2020
00 90 3
3 alpha-Cypermethrin 100Fastac SC Super Contact Aufbrauchf. bis 6.2017 100 100 100 100 100 9 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + 10 n.e. 15 10 5 25 25 25 0 56 2
3 zeta-Cypermethrin 100 Fury 10 EW wird erwartet 100 100 100 100 - 5 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e. n.e. 15 5 20 20 20 0 56 23 lambda-Cyhalothrin 50 Kaiso Sorbie/Hunter 12.2023 150 150 150 150 150 8 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + – 20 10 5 5 25 25 5 5 56 13 lambda-Cyhalothrin 100 Karate Zeon 12.2022 75 75 75 75 75 9 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 35 23 tau-Fluvalinat 240 Mavrik + Citronensäure 12.2018 200 200 – 200 200 10 B4 B2 B2 B4 B4 + +++ ++ – 15 10 5 5 20 0 0 0 56 13 gamma-Cyhalothrin 60 Nexide 6.2016 80 80 80 80 80 6 B4 B1 B1 B1 B4 +++ + + 5 n.e. n.e. n.e. 15 20 20 0 0 28 23 lambda-Cyhalothrin 50 Shock DOWN 12.2016 150 150 – 150 150 9 B2 B2 B2 B2 B2 +++ + + – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 F 23 Esfenvalerat 50 Sumicidin Alpha EC 12.2016 250 250 250 250 – 12 B2 B2 B2 B2 B2 ++ + + 20 n.e. 20 10 5 20 20 20 0 56 23 lambda-Cyhalothrin 50 Trafo WG/Lambda WG 12.2022 150 150 150 150 150 5 B4 B2 B2 B4 B4 +++ + + – n.e. 10 5 5 25 25 5 5 35 23 Etofenprox 288 Trebon 30 EC 12.2018 – 200 200 200 – 11 B2 B2 B2 B2 B2 +++ +++ +++ 10 n.e. n.e. n.e. 10 20 0 0 0 F 2
Neonicotinoide4 Thiacloprid 240 Biscaya 12.2016 – 300 300 300 300 19 B4 B4 B4 B4 B4 +++ +++ – 5 5 * * 0 0 0 0 30 24 Acetamiprid 200 Mospilan SG/Danjiri 12.2016 – 200 – – – 20 B4 B1 B1 B1 B4 ++ ++ – 5 * * * 20 20 0 0 F 1
Oxadiazine 22 A Indoxacarb 150 Avaunt 12.2023 – 170 – – – 17 B1 B1 B1 B1 B1 +++(1) ++++ – * * * * 20 0 0 0 F 1Pyridin-Azomethrine 9B Pymetroxin 500 Plenum 50 WG wird erwartet – 150 – – – 18 B1 B1 B1 B1 B1 +++ ++++ – * * * * 20 0 0 0 F 11 = keine Anwendung auf dränierten Flächen; 2 = keine Anwendung auf dränierten Flächen zwischen dem 1. November und dem 15. März; B1 = keine Anwendung auf blühenden oder von Bienen beflogenen Pflanzen (gilt auch für Unkräuter); B2 = Anwendung nach dem täglichen Bienenflug bis 23.00 Uhr – am besten mit Imker abstimmen; B4 = keine Bienenschutzauflage; IRAC-Wirkklasse = zur Resistenzvermeidung sollten Insektizide unterschiedlicher Wirkklassen zum Einsatz kommen; * = länderspezifischer Mindestabstand, n. e. = nicht erlaubt, F = durch Anwendungszeitraum abgedeckt, >2 % = notwendiger Grünstreifen zwischen behandelter Fläche und Gewässer bei Flächen mit mehr als 2 % Hangneigung; ++++ = sehr gute Wirkung; +++ = gute Wirkung; ++ = ausreichende Wirkung; + = Teilwirkung, (1) langsam einsetzend
Welche Sorten brauchen Wachstumsregulierung?2Sorte Wuchslänge
StandfestigkeitWachstumsregulierung
Adriana, DK Exstorm, ES Alegria, Mendel, Mendelson, NK Petrol, NK Technic, PR46W26, Sherlock, NK Saveo, Treffer
langwackelig
in der Regel ja
Alabaster, Alister, Arabella, Arsenal, Avatar, Compass, Dimension, Fencer, Flyer, Genie, Letitia, Marquis, Mentor, Mercedes, NK Linus, Penn, Popular, PR46W20, PT211, Sherpa, Vesuvio, Visby, Vision, Xenon
mittelstandfest
flexibel häufig mit reduzierter
Aufwandmenge
ES Astrid, Galileo, Kadore, Marathon, Patron, PR45D04, Raptor
geringsehr standfest
oft nicht
throide unverzichtbar. Diese erreichen ausreichend hohe und sehr sichere Wir-kungsgrade. Der Rapsglanzkäfer wird häufig in seiner Schadwirkung überschätzt. In Versuchen gab es nur geringe oder gar keine Mehrer-träge. Für die Bekämpfung stehen Produk-te aus verschiedenen Wirkstoffgruppen zur Verfügung, die bei Befallsstärken im Schwellenwertbereich ausreichende Wir-kungen sicherstellen: Mavrik und Trebon aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide, Biscaya, Mospilan und Danjiri (Wirkstoff-gruppe Neonicotinoide), Plenum 50 WG (Wirkstoffgruppe Pymetrozin) sowie Avaunt (Wirkstoffgruppe Oxadiazin).Bei extremem Käferbefall (deutlich über der Schwelle) können Mischungen ge-nutzt werden, die in unseren Versuchen die Wirkung um etwa 10 % im Vergleich zum Soloeinsatz der Mischpartner stei-gern. Dies sind Kombinationen aus Pyre-throiden (Trebon – bei gleichzeitiger Stän-gelrüsslerbehandlung – oder Mavrik bei alleiniger Glanzkäferbehandlung) mit Ple-num, Avaunt oder Biscaya. Zu beachten ist aber, dass Tankmischungen von Insek-tiziden als bienengefährlich (B1) zu be-werten sind, auch wenn die jeweiligen Misch partner bienenungefährlich (B4) sind.� ■
Der gezielte Einsatz von Fungiziden gehört inzwischen zum Stan dard in vielen Betrieben. Die Versuche zei-
gen, dass die Behandlungen lohnen. Zum Einsatz kommen 2016 altbewährte Pro-dukte, neue Mittel stehen nicht zur Ver-fügung.
Wichtige KrankheitenPhoma Wurzelhals- und Stängelfäule: In aller Regel sind Behandlungen ab dem 6-Blatt-Stadium effektiver wirksam als sehr frühe Behandlungen im 4- bis 5-Blatt-Stadium. Grundsätzlich gilt: gut platzierte Herbst-behandlungen sind wirksamer als Früh-jahrsanwendungen. Mit diesen sind ledig-lich leichte Verbesserungen in den Wir-kungsgraden zu erreichen.Weißstängeligkeit oder Rapskrebs: Der opti-male Termin für eine Bekämpfung ist ge-geben, wenn 50 bis 60 % der oberen drei bis fünf Blütenstände aufgeblüht und be-reits die ersten Blütenblätter abgefallen sind. Sklerotinia tritt nur selten stärker auf. Auch wenn zum Zeitpunkt der Blüte nur schwerlich Prognosen zum wirkli-chen Schadausmaß von Sklerotinia mög-lich sind, sollte auf die Blütenbehandlung
nicht verzichtet werden. Lediglich auf Standorten, wo erstmalig bzw. noch in ge-ringem Umfang Raps angebaut wird, soll-te über die Behandlungsnotwendigkeit differenziert entschieden werden. Wachstumsregulatorische Effekte werden kaum noch benötigt, da heute die meisten Sorten sehr standfest sind. Wenn dieser in sehr dichten Beständen erwünscht ist, sind Kombinationen bzw. Fertigprodukte mit Tebuconazol oder Metconazol ange-raten. Bewährt mit höheren physiologi-schen Mehrerträgen haben sich Strobilu-rinkombinationen wie Symetra, Custodia, Propulse, Cantus Gold, Ortiva 0,4 l/ha + Prosaro 0,5 l/ha oder Acanto 0,5 l/ha + Prosaro 0,5 l/ha. Mirage, auch in Kombi-nation, wird wegen schlechterer Verträg-lichkeit nicht empfohlen.Da der Raps sehr empfindlich ist, sollten keine Blattdünger zugemischt werden. Lediglich Epso microtop kann mit 2,5 bis 5 kg/ha eingesetzt werden.
Einkürzen im FrühjahrNeben dem Thema Krankheiten muss schlagspezifisch über die Notwendigkeit einer wachstumsregulatorischen Maßnah-
Schützen und kürzenMit Fungiziden wird Raps nicht nur gegen Pilzkrankheiten geschützt, auch das Wachstum kann reguliert werden.
Leistungsfähigkeit der Fungizide im Frühjahr1Produkt Einkürzung Frühjahr Phoma Frühjahr Verträglichkeit Frühjahr*Carax XXX XX 0Tilmor XX XXX ++Ampera XX XXX ++Caramba XXX XX +Folicur XX(X) XX +Orius XX(X) XX +Matador XX XX ++Toprex XXX XXX +Efilor XX XXX ++* = Verträglichkeit bei geringer Lagergefahr und sehr trockener sonniger Witterung
48
me mit Fungiziden im Frühjahr entschie-den werden. Bis zur Ernte sollte kein Lager auftreten. Lagerfördernd wirkt früher Ve-getationsstart. Die Bestände wachsen lang-sam, aber kontinuierlich und erreichen um bis zu 50 cm längere Pflanzen als in kurzen, intensiven Streckungsphasen mit Wachstum erst ab Ende März. Wenn dann noch hohe Bestandesdichten vorkommen, ist Lager kaum zu verhindern.Gegen Phoma unterscheidet sich die Leis-tungsfähigkeit der verschiedenen Produk-te nicht extrem. In der wachstumsregula-torischen Wirkung sind die Unterschiede zwischen den Produkten jedoch größer. Carax bringt die stärkste Einkürzung. Aber Vorsicht: Im Frühjahr kann eine überzogene Behandlung auch Minderer-träge verursachen. Carax und Toprex soll-ten bevorzugt eingesetzt werden, wenn dichte Bestände früh starten. Bei spätem Start nach langem Winter und trockenem Frühjahr ist die natürliche Standfestigkeit schon gut. Dann sind Fungizide mit schwächerer Einkürzung ausreichend wirksam. Hier zeigt Matador eine gute Verträglichkeit. Ebenso konnten wir fest-stellen, dass in Trockenjahren nur mit Be-handlungen nahe an Regentagen positive Mehrerträge zu erzielen sind. Oftmals kann in solchen Situationen am besten auf Fungizide verzichtet werden.Über die Bekämpfung von Phoma und der Vermeidung von Lager hinaus sind Ne-benwirkungen gegen Cylindrosporium und Botrytis möglich. Cylindosporium tritt nur selten auf. Botrytis tritt immer nur als Sekundärerkrankung an Pflanzentei-len auf, die vom Frost stark geschädigt wurden. Tilmor und Toprex reduzieren den Befall, genauso heilend wirkt aber auch trockene, sonnige Witterung.
Physiologische Effekte mit Mehr erträgen oder eine bessere Verzweigung können von der Blattbehandlung kaum erwartet werden. Im Ansatz ist maximal ein Glatt-ziehen des Bestandes möglich. Wenn Frostrisse am Stängel auftreten, können
Fungizide zur Kontrolle der Winterfestigkeit und Phomabekämpfung im Raps3
Produkt
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Herb
st
Früh
jahr Abdriftminderung in %
Zulassung bis l/ha g/l/kg € ha >2% – 50 75 90
Carax 12.2019 0,5–1,0 Metconazol Mepiquat-Chlorid
30 210 30 X X 1,4 10 10 5 5 * x
x x x 2
Caramba 12.2016 0,5–1,0 Metconazol 60 26 X X 1,5 – 5 5 5 * – x x 2
Folicur 12.2020 0,5–1,0 Tebuconazol 250 26 XX
1/1,5 1,5 10 15 10 5 5 x
x x x 2
Orius 12.2020 0,6–1,25 Tebuconazol 200 19 X X 1,5 10 10 5 5 * x x x x 2
Ampera 12.2022 1,0–1,25 Tebuconazol Prochloraz
133 267 22 X X 1,5 10 10 5 5 * x – x 1
Matador 12.2019 0,6–1,0 Tebuconazol Triadimenol
225 75 25 X
X1,0 1,5 10 10 5 5 * x – x 2
Tilmor 12.2020 0,75–1,0 Tebuconazol Prothioconazol
160 80 29 X X 1,2 10 10 5 5 * x
x x x 2
Toprex 12.2021 0,35–0,5 Difenoconazol Paclobutrazol
250 125 66 X X 0,5 – 5 5 * * x x x 2
Efilor12.2023 0,75–1,0 BoscalidMetconazol
13360 47 X X 1,0 – 5 5 * * x x x 2
Cantus Gold 12.2018 0,25–0,4 Boscalid Dimoxystrobin
200 200 107 X X 0,5 10 5 5 * * – x – 2
Cantus 12.2018 0,25–0,4 Boscalid 500 113 X X 0,5 – * * * * – x – 2Score 12.2020 0,5 Difenoconazol 250 79 X X 1,0 5 10 5 5 * – x – 2* = länderspezifischer Mindestabstand zu Gewässern
Fungizide für die Blütenbehandlung im Raps4Präparat Zulassung bis
Wirkstoff
zuge
l.Au
fw. j
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Skle
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Rand
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r. (m
) Auflagen
War
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€/ha
Gewässerabstandin m
Bien
en
>2% – 50% 75% 90%Symetra12.2022
Azoxystrobin 200 g/lIsopyrazam 125 g/l 1,0 xxx – 0 5 5 5 * B4 F 52
Ortiva 12.2020 Azoxystrobin 250 g/l 1,0 x(x) – 0 5 * * * B4 F 51Custodia8.2020
Azoxystrobin 120 g/l Tebuconazol 200 g/l 1,0 xxx xx 0 5 5 * * B4 F 42
Acanto4.2016 Picoxystrobin 250 g/l 1,0 x(x) – 0 10 5 5 * B4 F 46Cantus 12.2018 Boscalid 500 g/kg 0,5 xx – 0 * * * * B4 F 56Cantus Gold 12.2018
Boscalid 200 g/l Dimoxystrobin 200 g/l 0,5 xxx – 0 5 5 * * B4 F 53
Efilor12.2023
Boscalid 133 g/lMetconazol 60 g/l 1,0 xxx xx 0 5 5 * * B4 F 47
Propulse 2.2016
Fluopyram 125 g/l Prothioconazol 125 g/l 1,0 xxx – 0 5 * * * B4 F 53
Proline 12.2018 Prothioconazol 250 g/l 0,7 xxx – 5 5 * * * B4 F 39Prosaro 12.2020
Prothioconazol 125 g/l Tebuconazol 125 g/l 1,0 xx(x) x(x) 0 5 5 5 * B4 F 51
Folicur112.2020 Tebuconazol 250 g/l 1,5 xx xxx 10 15 10 5 5 B4 F 39Orius 12.2020 Tebuconazol 200 g/l 1,5 xx xx(x) 10 10 5 5 * B4 F 36Matador 12.2019
Tebuconazol 225 g/lTriadimenol 75 g/l 1,5 xx xxx 10 10 5 5 * B4 F 37
Caramba 12.2016 Metconazol 60 g/l 1,5 xx xxx 0 5 5 5 * B4 F 39Mirage 45 EC 12.2022 Prochloraz 450 g/l 1,5 x(x) 0 10 5 5 * B4 F 28Cercobin FL 12.2015
Thiophanat-methyl 500 g/l 1,0 x(x) 0 5 * * * B4 F 32
1 = NT 101; * = länderspezifischer Mindestabstand zu Gewässern; >2% = Flächen mit Hangneigung >2% – bei Pflugsaat bewachsener Randstreifen erforderlich; xxx = sehr gute Wirkung, xx = gute Wirkung, x = Nebenwirkung, (x) = eingeschränkte Wirkung; F = Festsetzung einer Wartezeit nicht erforderlich
kurz danach applizierte Fungizide zu ei-ner schnelleren Wundheilung beitragen und das Eindringen von z. B. Pyknidio-sporen (Sporen aus Blattbefall mit Pho-ma, die auf der Bodenoberfläche vorhan-den sind) reduzieren.� ■
49
KartoffelnPraxis Pflanzenschutz
Herbizide in Kartoffeln1
Präparat Wirkstoff
Geha
lt in
g/l
oder
g/k
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Gewässer Saumstruktur
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Unkräuter
Artist Metribuzin Flufenacet
175240
C1K3 31.12.16 2,0 kg (Sand)
2,5 kg (Lehm)VAkvD 1 B4 20 5
5*5
**
** – 90 % – F 65
81Bandur3 Aclonifen 600 F3 31.12.24 4 l VA 1 B4 10 n.e. 15 10 5 75 % SF 245–01 F 98Boxer Prosulfocarb 800 N 29.2.16 5 l VA 1 B4 – 10 5 5 * 75 % – F 54Cato/ESCEP + Trend
Rimsulfuron 250 B 30.4.16
50 g + 0,3 l Trend
NA1
B4 – * * * * – 75 % – F 5130 g + 0,18 l Trend + 20 g + 0,12 l Trend
Splitting (8–14 Tage)
2
Centium 36 CS Clomazone 360 F3 31.12.25 0,25 l VA
kvD 1 B4 – * * * * – 75 %NT 127NT 149
SF 245–01F 47
Metric Metribuzin Clomazone
23360
C1F3 31.12.24 1,5 l VA 1 B4 10 5 5 * * 5 90 %
NT 127NT 149SF 1891
F 67
Mistral Metribuzin 700 C1 31.12.220,75 kg VA kvD
1 B420 5 5 * * – 90 % SF 245–01
F27
0,5 kg NA bis 5 cm 10 5 * * * – 75 % SF 245–01 18
Quickdown + Toil Pyraflufen 24,2 E 31.12.17 0,4 l + 1 l Toil kvD 1 B4 – 5 5 5 * 5 75 % SF 245–01 F 28
Sencor liquid Metribuzin 600 C1 31.12.22
0,9 l VAkvD 1 B4
20 5 5 * * – 90 % SF 245–01
42
39
10 5 * * * – 75 % SF 245–01 260,6 l NA bis 5 cmUngräser
Agil-S Propaqui-zafop 100 A 31.12.15 1 l NA 1 B4 – * * * * – – – F 28
Aramo1+2 Tepraloxy-dim 50 A 31.5.15 2 l NA 1 B4 – * * * * – 50 % SF 245–01 F 81
Focus Aktiv-Pack Cycloxy dim 100 A 31.12.25
2,5 l + 2,5 l DashNA 1 B4 – * * * *
– 50 %SF 245–01
56 665 l + 5 l Dash
(Quecke) – 75 % 56 66Fusilade Max Fluazifop-P 107 A 31.12.22 1 l NA 1 B4 – * * * * – 50 % SF 245–01 F 24
2 l – 90 % 49
Panarex Quizalofop 32 A 31.12.18 1,25 l NA 1 B4 – * * * * – 75 % – 60 232,25 l – 90 % 42
Targa Super Quizalofop 46 A 31.12.16 1,25 l NA 1 B4 – * * * * – 75 % SF 245–01 45 23
2 l – 90 % 371 = Zulassung widerrufen; 2 = Aufbrauchfrist 30.11.2016; 3 = Keine Anwendung auf dränierten Flächen zwischen dem 1. November und dem 15. März; VA = Vorauflauf; kvD = kurz vor dem Durchstoßen; NA = Nachauflauf; F = Wartezeit nicht erforderlich; * = länderspezifischer Mindestabstand zu Gewässern; SF 245–01: behandelte Flä-chen/Kulturen erst nach dem Abtrocknen des Spritzbelages wieder betreten; SF 1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tage der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen.Für Clomazone-haltige Herbizide (Centium 36 CS) müssen die folgenden NT-Auflagen unbedingt beachtet werden:NT 127: Die Anwendung des Mittels darf ausschließlich zwischen 18 Uhr abends und 9 Uhr morgens erfolgen, wenn Tageshöchsttemperaturen von mehr als 20 °C Lufttem-peratur vorhergesagt sind. Wenn Tageshöchsttemperaturen von über 25 °C vorhergesagt sind, darf das Mittel nicht angewendet werden. NT 149: Der Anwender muss in einem Zeitraum von einem Monat nach der Anwendung wöchentlich in einem Umkreis von 100 m um die Anwendungsfläche prüfen, ob Aufhellungen an Pflanzen auftreten. Diese Fälle sind sofort dem amtlichen Pflanzenschutzdienst und der Zulassungsinhaberin zu melden.
Wichtige Voraussetzung für eine gute Wirkung der Herbizide ist ein früher Dammaufbau. Dies gilt
besonders beim Anbau metribuzinun-
verträglicher Sorten, da in diesem Fall fast ausschließlich die Bodenherbizide im Vor auflauf die Wirkung absichern müssen.
Neue Herbizide gibt es 2016 nicht. Die Zu-lassung von Aramo wurde zum 31. Mai 2015 widerrufen. Es besteht eine Abverkaufsfrist bis zum 30. November 2015 und eine Auf-brauchfrist bis zum 30. November 2016.
Strategien gegen das UnkrautVerträgt die Kartoffelsorte Metribuzin und spielt Nachtschatten keine Rolle, kann die Herbizidstrategie an den Standortbedin-gungen ausgerichtet werden. Lassen Bo-
Verträglich im VorauflaufDer Schwerpunkt des Herbizideinsatzes in Kartoffeln liegt immer noch vor oder beim Auflaufen der Kultur.
50
KartoffelnPraxis
Pflanzenschutz
denfeuchtigkeit und Humusgehalt eine ausreichende Wirkung bodenwirksamer Herbizide erwarten, hat sich beim Durch-stoßen der Einsatz von 3,5 bis 4,0 l/ha Bo-xer + 0,5 kg/ha Mistral bewährt. In längeren Trockenphasen bleibt nur die Behandlung nach dem Auflauftermin der Unkräuter, um auch die Blattwirkung der Herbizide zu nutzen. Dann kann bis zum Durchstoßen auch die Zumischung von Quickdown 0,3 l/ha + Toil 0,75 l/ha die Wirkung verbessern. Nach dem Auflaufen der Kartoffeln kann die Kombination Mis-
tral 0,15 bis 0,2 kg/ha + Cato/ESCEP 35 g/ha (+ Trend) die Wirkung auch gegen Windenknöterich absichern. Abgesehen von der Wirkungslücke gegen Nachtschatten hat Bandur geringe An-sprüche an die Bodenfeuchtigkeit. Cen-tium 36 CS hat ähnliche Ansprüche und kann in Mischung mit Bandur besonders die Wirkung gegen Windenknöterich ver-bessern. Im Vorauflauf eingesetzt hält die Wirkung einer solchen Mischung selbst in ausgedehnten Trockenphasen bis nach dem Auflaufen der Kartoffeln an.
Sollten Nachauflaufbehandlungen notwen-dig werden, muss die witterungsabhängi-ge Verträglichkeit von Cato/ESCEP beach-tet werden. Wird Cato/ESCEP bei ungüns-tigen Witterungsbedingungen eingesetzt, wie z. B. starken Temperaturschwankun-gen, sind Schäden möglich. In metribuzinunverträglichen Sorten sind erhebliche Ertragseinbußen möglich. Bei normaler Verunkrautung mit Gänsefuß, Kamille, Vogelmiere und Klette hat sich im Vorauflauf eine Mischung aus 2,5 l/ha Bandur + 2,5 l/ha Boxer bewährt. Diese Mischung sollte einige Tage vor dem Durchstoßen möglichst bei feuchten Be-dingungen zum Einsatz kommen.
GräserbekämpfungEine gezielte Nachbehandlung mit Gra-miniziden bis etwa 15 cm Wuchshöhe der Kartoffeln gewährleistet eine gute Benetzung der Gräser, wobei diese nicht mehr als drei Blätter haben sollten. Ge-gen Hirsearten reichen meist 50 bis 75 % der zugelassenen Aufwandmenge aus. Treten gleichzeitig auch Unkräuter wie Kamille und Klettenlabkraut auf, bietet sich der Einsatz von Cato oder ESCEP (+ Trend) unter Beachtung der Einsatzbe-dingungen an. Ab einer Aufwandmenge von 35 g/ha wird auch eine unterdrü-ckende Wirkung gegen Disteln erzielt. Quecken lassen sich mit Cato im Split-tingverfahren (30 + 20 g/ha) recht kos-tengünstig beseitigen.� ■
Diese Unkräuter werden erfasst2
PräparatAufwand-menge/
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Mistral1 0,5–0,75 kg VA u. NA +(+) +(+) +(+) + ++ ++(+) + ++ Sortenverträglichkeit beachten, im Nachauflauf max. 0,5 kg/ha 18–27
Bandur 4 l VA +(+) – ++(+) ++ ++(+) ++ ++(+) ++(+) bei Trockenheit Vorteile, geeignet in Metribuzin- empfindlichen Sorten 98
Artist 2–2,5 kg VA ++(+) ++ +(+) +(+) ++(+) ++(+) ++ ++ auf Sandböden max. 2 kg, Bodenfeuchtigkeit wichtig, Sortenverträglichkeit beachten 65–81
Boxer + Mistral1
3,5 l +0,5 kg VA b. Dst. + ++ +(+) +(+) +++ ++ ++(+) ++ bekannter Standard, Sortenverträglichkeit beachten,
flexibler Anwendungstermin, gute Breitenwirkung 56
Boxer +Mistral1 +Quickdown + Toil
3 l +0,3 kg +0,3 l +0,75 l
VA +(+) ++ +(+) ++ ++(+) ++ ++ ++Quickdown als Brenner, vorrangig bei größeren Unkräutern und Enddammaufbau beim Pflanzen (All-in-one)
64
Bandur +Centium
3 l +0,2 l VA ++ +(+) ++(+) +(+) +++ +(+) ++(+) ++
Möglichkeit für Metribuzin-unverträgliche Sorten, Anwendung einige Tage vor dem Auflaufen, nicht in Pflanzkartoffeln
111
Boxer +Bandur +Mistral1
2 l +2 l +
0,3 kgVA ++ +(+) ++(+) +(+) +++ ++(+) +++ ++ gute Breitenwirkung, bis 3 Tage vor dem Durchstoßen 81
Bandur +Mistral1
3 l +0,5 kg VA ++(+) + ++(+) ++ +++ +++ ++ +(+) gute Wirkungsbreite (schwach: Nachtschatten)
Alternative in Regionen mit Boxerproblematik 92
Metric 1,5 l VA +(+) +(+) ++(+) +(+) +++ ++(+) ++(+) +(+) Anwendung einige Tage vor dem Auflaufen, nicht in Pflanzkartoffeln 67
Mistral1 +Cato2
0,2 kg +35 g NA ++(+) (+) ++ ++ ++(+) +++ ++(+) +++
keine taunassen Bestände behandeln, kaum Boden-wirkung, nicht in Pflanzkartoffeln, Wirkung gegen aufgelaufene Gräser
43
+++ = sicher; ++ = nicht immer sicher; + = Nebenwirkung; – = unzureichend; (+) = Einschränkung; VA = vor dem Auflaufen; VA b. Dst. = beim Durchstoßen; NA = nach dem Auflaufen der Kartoffeln; 1 = Anstatt Mistral wahlweise Sencor liquid, dann aber Aufwandmenge erhöhen/anpassen. 2 = Anstatt Cato wahlweise ESCEP
Gräserherbizide in Kartoffeln3
Präparat
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Cato 50 g +++ +++* – (2 x 25 g)30 g +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ ++(+)* – +++
Agil S 1 l +++ +++ +++ + +++ +++ ++ ++ +++ –Aramo 2 l +++ +++ +++ ++(+) +++ +++ +++ +++ +++ 2 l
Focus Aktiv-Pack 2 l +++ – +++ +++ +++ +++ –1,5 l ++ +++ +++ – +++ ++(+) ++ ++ +++Fusilade Max 1 l +++ +++ +++ – +++ ++(+) ++ ++ +++ 2 l
Paranex 2,25 l – +++ +++ 2,25 l1,25 l +++ +++ +++ – +++ ++(+) ++ ++ +++Select 240 EC + Para Sommer 0,75 l +++ +++ +++ ++(+) +++ ++(+) +++ +++ +++ 1 l
Targa Super 1,25 l – +++ +++ 2 l0,8 l +++ +++ +++ – +++ ++(+) ++ ++ ++++++ = gute Wirkung über 90 %; ++ = befriedigende Wirkung 75 bis 90 %; + = Teilwirkung 50 bis 75 %; (+) = Ein-schränkung; – = unzureichend. Die Wirkungen beziehen sich auf Ungräser im 2- bis 3-Blatt-Stadium (außer Quecke), bestockte Pflanzen bzw. ungünstige Bedingungen erfordern höhere Aufwandmengen; * = aus Samen auflaufend
51
KartoffelnPraxis Pflanzenschutz
Insektizide helfenDrahtwürmer, Blattläuse und Kartoffelkäfer können erhebliche Schäden verursachen.
Präparat Wirkstoff
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75 %
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Carbamate
Pirimor Granulat
Pirimicarb 500 1A 31.3.16
300 g 2
– B4NN 410 -
5 * * *
– – SF 1891
7 x – – – – 18450 g400 g350 g
5 – x1 – – –282522
5 5 * * 7
PyrethroideBulldock beta-
Cyfluthrin 25 3A 28.2.16 300 ml 1 – B2 – 15 10 5 5 – 90 % SF 245-0128 – – – x – 6Decis forte3 Deltamethrin 100 3A 31.12.24 50 ml 1 – B2 – n.e.n.e. 20 10 – 75 % SF 245-01 7 – – – – x 4
Fastac SC Super Contact
alpha-Cypermethrin 100 3A 31.12.15 65 ml 1 – B4
NN 410 5 n.e. 15 10 5 – 75 % – 7 – – – – x 6
Kaiso Sorbie
lambda-Cyhalothrin 50 3A 31.12.23 150 g 1 – B4
NN 410 – 20 10 5 5 5 75 % SF 245-0114 x x – – – ?
Karate Zeon
lambda-Cyhalothrin 100 3A 31.12.22 75 ml 2 10–14 B4
NN 410 – n.e. 10 5 5 5 75 % SF 245-0114 – x x x – 9
Spruzit Neu
Pyrethrine + Rapsöl 4,59 3A 31.12.15 8 l 2 7 B4
NN 410 – 15 10 5 5 – 75 % SF 245-01 3 – – – – x 87
Sumicidin Alpha EC
Esfenvalerat 50 3A 31.12.16300 ml1 –
B2 20 n.e. 20 10 5 – 90 % – 14 x – – – – 142 14 – x – – – 28
Trafo WG lambda-Cyhalothrin 50 3A 31.12.22 150 g 2 10–14 B4
NN 410 – 20 10 5 5 5 75 % SF 245-0114 – x – – – ?– – x x – ?
NeonicotinoideActara Thiametho-
xam 250 4A 31.12.18 80 g 2 7 B1 – 5 * * * 5 90 % – 7 x – – – x 16100 g 4 – x – – – 21
Biscaya Thiacloprid 240 4A 31.12.16300 ml 2 10–14 B4NN 410 10 5 5 * * – SF 245-0114 x – – – x 19
Dantop1+2 Clothianidin 500 4A 31.12.19 35 g 2 10–14 B1 – * * * * – 75 % NG 321 F – – – – x2 1110 5 5 * *150 g 2 7–14 – x1+2 – – –5 75 % 46
Mospilan SG
Acetamiprid 200 4A 31.12.16 250 g 1 – B4NN 410 – 5 5 * * – 75 % SF 245-0114 x – – – – 22
7 115 * * *125 g 2 14 – – – – xSpinosyne
SpinTor Spinosad 480 5 31.12.17 50 ml 2 7 B1 – 5 5 5 * – 75 % SF 245-0114 – – – – x 21Pyridin-Azomethrine
Plenum 50 WG
Pymetrozin 500 9B31.12.15200 g 2
– B1 – * * * * –– SF 1891 7 x – – – – 25
SF 1891 38– x2 – – –300 g 5 75 % 7Pyridine carboxamide
Teppeki Flonicamid 500 9C 31.12.22 160 g 2 14 B2 – * * * * – – SF 245-0114 x x – – – 29Diamide
Coragen Chlorantra-niliprole 200 28 31.12.25 60 ml 2 14 B4 – * * * * – – – 14 – – – – x 20
Biologische ProdukteNeem Azal-T/S
Azadirachtin (Neem) 10,6 un.31.12.23 2,5 l 2 7 B4 – 5 * * * – – SF 245-01 4 – – – – x 135
Novodor
Bacillus thuringiensis ssp. tenebri-onis Stamm NB 176
20 31.12.22 5 l 4 5–14 B4 – * * * * – – SF 245-01 F – – – – x ?
1 = nur zur Pflanzkartoffelproduktion; 2 = max. Aufwandmenge von 300 g/ha/Jahr, d. h. nach Pflanzgutbehandlung mit Dantop keine Spritzbe handlung mehr erlaubt; 3 = keine Anwendung auf dränierten Flächen zwischen dem 1. November und dem 15. März; n.e. = nicht erlaubt; un. = unbekannt; F = Festsetzung einer Wartezeit ist nicht erforderlich; * = länderspezifischer Mindestabstand zu Gewässern; NN 410: Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäubungsinsekten eingestuft. Anwen-dungen des Mittels in die Blüte sollten vermieden werden oder insbesondere zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfolgen; SF 1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tag der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgear-beiten auf/in behandelten Flächen/Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen; SF 245-01: Behandelte Flächen/Kulturen erst nach dem Abtrocknen des Spritzbelages wieder betreten.
Insektizide für den Einsatz in Kartoffeln
Kartoffeln können von zahlreichen Schädlingen befallen werden. Ge-gen Drahtwürmer gibt es aktuell keine
ausreichenden Bekämpfungsmöglichkei-ten. Für das Mittel Goldor Bait wird es 2016 keine Ausnahmegenehmigung ge-ben. Die Bekämpfung ist daher schwierig:
■ Wichtig ist eine intensive Unkraut- und besonders Ungrasbekämpfung (Que-ckennester) im Frühjahr, um die Attrakti-
52
KartoffelnPraxis
Pflanzenschutz
Produkt Wirkstoff
Geha
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g
FRAC
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Zulassung bis
Aufwandmenge
Zugelassene Pflanz gutmenge zur Berechnung
der Hektaraufwand-menge
Wasserauf-wandmenge
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Cuprozinprogress2
Kupfer-hydroxid
383 M1 – 31.12.2114 ml/dt 26–36 ml/dt ULV-Technik vorm Legen
B4 – – – – – – –NT 620VA 213
x (x4) 914 ml/dt (max. 476 ml/ha) max. 34 dt/ha 100 l/ha Legemaschine beim Legen
Dantop1 Clothianidin 500 – 4A 31.12.19 300 g/ha max. 25 dt/ha 60–100 l/ha Legemaschine beim Legen B1 – – – – – – –NG 321
(x1+4) x1 (x1+4) (x1+4) 91
Funguranprogress2
Kupfer-hydroxid
537 M1 – 31.12.219 g/dt (max. 306 g/ha) max. 34 dt/ha 100 l/ha Legemaschine beim Legen B4 – – – – – – –
NT 620VA 213
x (x4) 4
Monceren G Pencycuron 250 B4 4A 31.12.17 60 ml/dt max. 25 dt/ha 0 ULV-Technik vorm Legen B3 – – – – – – – – x x x1 x (x4) 132Imidacloprid 120 1,5 l/ha 60–80 l/ha Legemaschine beim Legen
Monceren Pro
Pencycuron Prothioco-nazol
2508
B4G1
– 31.12.22
80 ml/dt
max. 25 dt/ha
0 ULV-Technik vorm Legen B3 – – – – – – – – x x
68max. 50 dt/ha
= nur zur Pflanz-gutproduktion
60 ml/dt
max. 25 dt/ha
51
max. 50 dt/ha = nur zur Pflanz-gutproduktion
1,5 l/ha max. 25 dt/ha 60–80 l/ha Legemaschine beim Legen
Moncut Flutolanil 460 C2 – 31.12.19
20 ml/dt7abhängig vom
Pflanzgutgewicht = keine Hektar-
aufwandmengen-begrenzung!
200–300 ml/dt
ULV-Technik vorm Legen
B3 – – – – – – – – x (x4) 42
0,5 l/ha 60–80 l/ha Legemaschine beim Legen
Ortiva3+6 Azoxystrobin 250 C3 – 31.12.203 l/ha
(2 l/ha)(1 l/ha)
Aufwandmenge unabhängig von Pflanzgutmenge
150– 200 l/ha
Furchen-behandlung
beim Legen B4 – 5 5 * * – –NG
340-1x (x4) x
160(107)(53)
Risolex flüssig
Tolclophos-methyl
250 F3 – 31.12.1560 ml/dt max. 25 dt/ha
0 ULV-Technik vorm LegenB3 – – – – – – – – x 41
1,5 l/ha 80 l/ha Legemaschine beim Legen
Risolex Tolclophos-methyl
100 F3 – 31.12.15 200 g/dt max. 25 dt/ha – Puderbeizung vorm Legen B3 – – – – – – – – x 106
1 = Nur zur Pflanzguterzeugung zugelassen; 2 = NT 620: max. Aufwandmenge von 3000 g Reinkupfer pro ha und Jahr auf derselben Fläche darf nicht überschritten werden; 3 = max. 3 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr; 4 = Nebenwirkungen, keine Zulassung; 5 = pro ha wurden 25 dt gerechnet; 6 = keine Anwendung auf dränierten Flächen; 7 = keine Hektaraufwandsbegrenzung, d. h. 20 ml/dt Pflanzgut beim Beizen an der Legemaschine; *= länderspezifischer Mindestabstand zu Gewässern; VA 213: Anwender dürfen pro Arbeitstag nicht mehr als 50 t Kartoffeln behandeln; NG 321: max. Aufwandmenge von 150 g Wirkstoff pro ha und Jahr darf nicht überschritten werden; NG 340-1: auf derselben Fläche im folgenden Kalenderjahr keine Anwendung von Azoxystrobin. Dantop ist als Beizmittel nur zu Produktion von Pflanzkartoffeln mit einer maximalen Aufwandmenge von 300 g pro ha und Jahr zugelassen, d. h. nach einer Pflanzgutbehandlung mit Dantop ist später keine Spritzbehandlung mehr erlaubt! Funguran progress
Beizmittel für Pflanzkartoffeln
vität der Fläche für eine Eiablage zu min-dern.
■ Mit Kalkstickstoff (400 bis 500 kg/ha) vor dem Häufeln ausgebracht, wird auf stark befallenen Flächen häufig nur eine Teilwirkung erzielt. Um bessere Wir-kungsgrade zu erzielen, muss Kalkstick-stoff in die Fruchtfolge eingebaut werden, das heißt über mehrere Jahre jährlich aus-gebracht werden.
■ Müssen auf der Fläche Nematoden be-kämpft werden, kann die Nebenwirkung von Nemathorin 10G genutzt werden, das aber auch nur über eine begrenzte Wirk-samkeit verfügt.
■ Durch eine Beizung mit Monceren G oder Dantop können zwar die Drahtwür-mer der ersten Fraßphase im Frühjahr re-duziert werden, allerdings ist es ähnlich wie beim Kalkstickstoff, das heißt eine Be-
kämpfung der Drahtwürmer in der späte-ren Fraßphase im August/September ist nicht möglich.
Kontrolle auf LäuseIm Pflanzkartoffelanbau müssen schon beim ersten Auftreten von Blattläusen In-sektizidspritzungen durchgeführt wer-den. Sie richten sich gegen die Blattläuse als Virusvektoren, deren bevorzugter Sommerwirt die Kartoffel ist, wie z. B. Grüne Pfirsichblattlaus, Kreuzdornlaus, Faulbaumlaus, Kartoffelblattlaus. Aller-dings sind auch andere anfliegende Läuse in der Lage, Viren an die Kartoffeln wei-terzugeben (z. B. kleine Pflaumenlaus und Haferblattlaus). Die stärkste Gefährdung geht vom Früh-jahrsflug aus, wo die Flugstimmung über-
wiegt und die Ansiedlungsneigung noch gering ist. Zahlreiche Probestiche auf vielen Pflanzen, besonders durch die Pfirsichblattlaus, bedingen eine hohe In-fektionsgefahr. Zusätzlich intensives Kar-toffelwachstum bedeutet optimale Ver-mehrungs- und Verbreitungsbedingungen für die Viren.Im Konsumkartoffelanbau ist eine Be-kämpfung nur nach Überschreiten der Schadschwelle von maximal 500 Blatt-läusen auf 100 Fiederblättern sinnvoll. Eine Honigtaubildung muss unbedingt vermieden werden, da hierdurch Bienen angelockt werden. Bienengefährliche Präparate dürfen dann nicht mehr einge-setzt werden. Dies gilt auch bei Vorhan-densein von blühenden Unkräutern. Bie-nenschutz muss immer oberste Priorität haben.� ■
Produkt Wirkstoff
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Aufwandmenge
Zugelassene Pflanz gutmenge zur Berechnung
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Cuprozinprogress2
Kupfer-hydroxid
383 M1 – 31.12.2114 ml/dt 26–36 ml/dt ULV-Technik vorm Legen
B4 – – – – – – –NT 620VA 213
x (x4) 914 ml/dt (max. 476 ml/ha) max. 34 dt/ha 100 l/ha Legemaschine beim Legen
Dantop1 Clothianidin 500 – 4A 31.12.19 300 g/ha max. 25 dt/ha 60–100 l/ha Legemaschine beim Legen B1 – – – – – – –NG 321
(x1+4) x1 (x1+4) (x1+4) 91
Funguranprogress2
Kupfer-hydroxid
537 M1 – 31.12.219 g/dt (max. 306 g/ha) max. 34 dt/ha 100 l/ha Legemaschine beim Legen B4 – – – – – – –
NT 620VA 213
x (x4) 4
Monceren G Pencycuron 250 B4 4A 31.12.17 60 ml/dt max. 25 dt/ha 0 ULV-Technik vorm Legen B3 – – – – – – – – x x x1 x (x4) 132Imidacloprid 120 1,5 l/ha 60–80 l/ha Legemaschine beim Legen
Monceren Pro
Pencycuron Prothioco-nazol
2508
B4G1
– 31.12.22
80 ml/dt
max. 25 dt/ha
0 ULV-Technik vorm Legen B3 – – – – – – – – x x
68max. 50 dt/ha
= nur zur Pflanz-gutproduktion
60 ml/dt
max. 25 dt/ha
51
max. 50 dt/ha = nur zur Pflanz-gutproduktion
1,5 l/ha max. 25 dt/ha 60–80 l/ha Legemaschine beim Legen
Moncut Flutolanil 460 C2 – 31.12.19
20 ml/dt7abhängig vom
Pflanzgutgewicht = keine Hektar-
aufwandmengen-begrenzung!
200–300 ml/dt
ULV-Technik vorm Legen
B3 – – – – – – – – x (x4) 42
0,5 l/ha 60–80 l/ha Legemaschine beim Legen
Ortiva3+6 Azoxystrobin 250 C3 – 31.12.203 l/ha
(2 l/ha)(1 l/ha)
Aufwandmenge unabhängig von Pflanzgutmenge
150– 200 l/ha
Furchen-behandlung
beim Legen B4 – 5 5 * * – –NG
340-1x (x4) x
160(107)(53)
Risolex flüssig
Tolclophos-methyl
250 F3 – 31.12.1560 ml/dt max. 25 dt/ha
0 ULV-Technik vorm LegenB3 – – – – – – – – x 41
1,5 l/ha 80 l/ha Legemaschine beim Legen
Risolex Tolclophos-methyl
100 F3 – 31.12.15 200 g/dt max. 25 dt/ha – Puderbeizung vorm Legen B3 – – – – – – – – x 106
1 = Nur zur Pflanzguterzeugung zugelassen; 2 = NT 620: max. Aufwandmenge von 3000 g Reinkupfer pro ha und Jahr auf derselben Fläche darf nicht überschritten werden; 3 = max. 3 Anwendungen für die Kultur bzw. je Jahr; 4 = Nebenwirkungen, keine Zulassung; 5 = pro ha wurden 25 dt gerechnet; 6 = keine Anwendung auf dränierten Flächen; 7 = keine Hektaraufwandsbegrenzung, d. h. 20 ml/dt Pflanzgut beim Beizen an der Legemaschine; *= länderspezifischer Mindestabstand zu Gewässern; VA 213: Anwender dürfen pro Arbeitstag nicht mehr als 50 t Kartoffeln behandeln; NG 321: max. Aufwandmenge von 150 g Wirkstoff pro ha und Jahr darf nicht überschritten werden; NG 340-1: auf derselben Fläche im folgenden Kalenderjahr keine Anwendung von Azoxystrobin. Dantop ist als Beizmittel nur zu Produktion von Pflanzkartoffeln mit einer maximalen Aufwandmenge von 300 g pro ha und Jahr zugelassen, d. h. nach einer Pflanzgutbehandlung mit Dantop ist später keine Spritzbehandlung mehr erlaubt! Funguran progress
sollte nur an der Legemaschine eingesetzt werden, da das Pro dukt aufgrund der hohen Konzentration in dieser Anwendung in Schwebe gehalten werden muss, was bei der Verwendung der ULV-Technik nicht gegeben ist.
Den Auflauf sichernDie Pflanzgutbeizung ist ein wichtiger Baustein zur Produktion von qualitativ hochwertigen Kartoffeln.
Die Beizung ist sinnvoll bei proble-matischer Lagerware (Nass- und Braunfäulen), sichtbarem Befall am
Pflanzgut (z. B. Rhizoctonia, Silberschorf, Fusarium) oder hohem Infektionspotenzi-al im Boden (z. B. Rhizoctonia, Colletotri-chum). Eine Beizung ist auch angeraten bei frühem Pflanztermin, auf zur Vernässung neigenden Standorten und sich schwer er-wärmenden Böden, also einer langen Dau-er zwischen Pflanzung und Auflauf.
Weiterhin kann mit insektiziden Beizmit-teln ein Frühbefall mit Blattläusen oder Kartoffelkäfern verhindert werden. Auch weisen sie eine gewisse Nebenwirkung gegen Drahtwürmer auf.Da im Jahr 2015 in Nordrhein-Westfalen vermehrt Nass- und Braunfäulen auftra-ten, ist eine Kupferbeizung belasteter Pflanzgutpartien für 2016 angeraten.
Das ist neu 2016Ab 30. Juni 2016 besteht eine Kontroll-pflicht für die Beizung an der Legemaschi-ne. Das heißt zur Pflanzsaison 2017 müs-sen alle Legemaschinen mit Beiztechnik geprüft sein. Die Kontrollpflicht für die Ortiva-Furchenbehandlung besteht ja schon seit einiger Zeit. Mantis- und Ma-fex-Geräte werden erst zum 31. Dezember 2020 prüfpflichtig.Im Kartoffelanbau werden folgende vier Beizverfahren genutzt: Die Puderbeizung kommt heute immer we-niger zum Einsatz. Es gibt zurzeit nur noch ein zugelassenes Puderbeizmittel (Risolex), mit begrenzter Wirkung gegen Rhizoctonia.Auch die Ultra-Low-Volume-Technik mit Mantis- oder Mafex-Geräten befindet sich auf dem Rückzug. Diese Beiztechnik eig-net sich, wenn sich die Erreger, wie z. B. Rhizoctonia oder Silberschorf, direkt auf der Oberfläche der Pflanzknollen befin-den und keine Infektionen vom Boden ausgehen. Dieses Beizverfahren ist auch zu bevorzugen bei mit Nass- oder Braun-fäulen vorbelastetem Pflanzgut mit dem Ziel, möglichst viel Wirkstoff auf die Knolle zu bekommen. Es sollten maximal 60 bis 100 ml/dt Flüssigkeit verwendet werden.Das zurzeit in der Praxis am weitesten ver-breitete Beizverfahren ist die Beizung beim Legen an der Legemaschine. Hierbei wird die herunterfallende Knolle über zwei Vollkegeldüsen mit dem Beizmittel be-sprüht. Auch bei diesem Verfahren gilt: Nicht zu nass beizen. Maximal 80 bis 120 l/ha sollten bei der Beizung an der Le-gemaschine eingesetzt werden.Bei der Furchenbehandlung wird das Fungi-zid nicht auf die Pflanzknolle, sondern in die offene Furche und in die dammbilden-de Erde gespritzt. Zugelassen ist zurzeit nur Ortiva mit 3,0 l/ha zur Bekämpfung von Rhizoctonia und Colletotrichum mit einer Nebenwirkung auf Silberschorf. ➙
54
KartoffelnPraxis
Pflanzenschutz
Die Kraut- und Knollenfäule ist die wichtigste Krankheit im Kartoffel-anbau. Ist sie einmal „durchgegan-
gen“, kann dies nur schwer korrigiert wer-den. Fungizide müssen angepasst an In-fektionsdruck, Befallssituation und Witterung gezielt eingesetzt werden. Star-re Spritzabfolgen sind nicht sinnvoll. Die meisten Krautfäulefungizide sind mit ei-nem Spritzabstand von mindestens sie-ben Tagen zugelassen. Bei witterungsbe-dingt kürzeren Abständen sollten die Pro-dukte gewechselt werden, um der Zulassungssituation gerecht zu werden.
Optimaler SpritzstartAusschlaggebend für eine erfolgreiche Krautfäulebekämpfung ist der rechtzeiti-ge Spritzstart vor dem ersten Befall. In Normaljahren ohne frühen Stängelbefall eignet sich zur Ermittlung des Spritzstarts das Prognosemodell SIMBLIGHT 1 (www.isip.de). Extreme Standortbedingungen, lokale Starkniederschläge, andauernde Bodennässe können durch frühen Stän-gelbefall das Prognosemodell aber aushe-beln. In solch kritischen Situationen hat sich der Warndienst der Landwirtschafts-kammer NRW als zuverlässiger erwiesen.Der Spritzstart muss, auch bei niedrigem Infektionsdruck, spätestens bei Reihen-schluss erfolgen, damit auch die unteren Blattetagen einen ausreichenden Fungi-zidschutz erhalten. Für NRW hat sich in Jahren mit witterungs-bedingt hohem Infektionsrisiko im Früh-jahr ein Spritzstart mit systemischen oder lokalsystemischen Präparaten je nach Be-fallsdruck in Kombination mit sporiziden Wirkstoffen bewährt. Bei mittlerem Infek-tionsdruck ohne Befall kann auf die spo-riziden Partner verzichtet werden.Grundsätzlich gilt: Zur Resistenzvermei-dung Epok, Fantic und Ridomil möglichst nur einmal einsetzen und niemals in sporulierende Bestände applizieren. Sind
Sporen vorhanden, auf Proxanil oder die lokalsystemischen Mittel zurückgreifen. Unter trocken-warmen Bedingungen und bei niedrigem Infektionsdruck kann mit den kostengünstigeren Kontaktmitteln auf Mancozeb-, Maneb- oder Metiramba-sis begonnen werden.In Regionen mit Frühkartoffelanbau unter Folien- oder Vliesabdeckung sind weitere Risiken zu beachten. Die kleinklimati-schen Verhältnisse unter der Abdeckung führen zu einer frühzeitigen Entwicklung des Krautfäuleerregers. Diese Bestände müssen daher genauestens auf Krautfäu-lebefall kontrolliert werden. Sollten sich hier Symptome zeigen, ist es ratsam, die Folie zu entfernen und sofort eine Behandlung mit lokalsystemischen Prä-paraten plus sporiziden Partnern vorzu-nehmen. Ist kein sporulierender Befall vorhanden, kann mit systemischen Prä-paraten begonnen werden.
FolgebehandlungenNach dem Spritzstart muss die weitere Be-kämpfungsstrategie flexibel am aktuellen Witterungs- und Wachstumsverlauf aus-gerichtet werden. Zur Ermittlung von In-fektionsdruck und Spritzabstand kann das Prognosemodell SIMPHYT 3 (www.isip.de) verwendet werden.Unter hohem Infektionsdruck Folgesprit-zungen mit systemischen oder lokalsyste-mischen Mitteln in Kombination mit spo-riziden Partnern durchführen. Wenn noch kein Befall vorhanden ist, können die Auf-wandmengen dieser Tankmischungen re-duziert werden. Um mögliche Rückstände am Erntegut zu vermeiden, mit Proxanil und Infinito nur bis zur Blüte behandeln.Bei mittlerem Infektionsdruck kann die weitere Spritzfolge aus lokalsystemischen oder sporiziden Mitteln (= Kontaktmittel II) ohne weiteren Mischpartner bestehen.Bei niedrigen Infektionsbedingungen sind Folgespritzungen mit den kosten-
günstigeren mancozeb-, maneb- oder me-tiramhaltigen Kontaktmitteln möglich.
StoppspritzungenBei sporulierendem Blatt- oder Stängelbe-fall sind Stoppspritzungen, besonders vor Niederschlägen oder Beregnungsmaßnah-men, konsequent notwendig. Bewährt ha-ben sich Kombinationen aus cymoxanil-haltigen Mitteln (z. B. Tanos, Proxanil, Ze-tanil M, Curzate, Carial Flex) plus sporizidem Partner in vollen Aufwand-mengen. Die zweite Stoppspritzung muss im Abstand von spätestens drei bis vier Tagen erfolgen. Hierfür entweder wieder die cymoxanilhaltigen Mittel plus spori-zidem Partner oder alternativ z. B. Revus, Valbon oder Valis M plus sporizidem Part-ner einsetzen. Gegebenenfalls weitere Stoppspritzungen durchführen. Um mög-liche Rückstände am Erntegut zu vermei-den, Proxanil nur bis zur Blüte einsetzen.
AbschlussbehandlungenMit beginnender Abreife, aber spätestens drei Wochen vor der Ernte, stehen die Ab-schlussbehandlungen an. Für die letzten zwei bis drei Behandlungen eignen sich sporizide Wirkstoffe (z. B. Carneol, Nan-do, Shirlan, Terminus oder Ranman Top). Die letzte Behandlung kann in Kombina-tion mit der Sikkation erfolgen.Die Spritzabstände in Abhängigkeit vom Infektionsdruck in der Region sowie von den schlagspezifischen Bedingungen wählen. Aktuelle Informationen zum re-
Flexibel gegen die KrautfäuleEine konsequent durchgeführte Spritzfolge ist notwendig, um die Kraut- und Knollenfäule in Schach zu halten.
Auf leichten Sandböden (unter 30 Boden-punkte) und bei Sorten mit schwierigem Auflaufverhalten sollten zur Vermeidung von Auflaufschäden lediglich 1,0 bis 2,0 l/ha eingesetzt werden. Um eine opti-male Wirkstoffverteilung im Boden zu ge-währleisten, wird eine Wasseraufwand-menge von 150 bis 200 l/ha empfohlen.
Die verschiedenen Beizverfahren unter-scheiden sich deutlich in ihrem Wirkbe-reich. Die Puderbeizung oder die Man-tis-/Mafex-Technik sichern lediglich die Pflanz knolle ab. Das Infektionspotenzial im Boden kann damit nicht reduziert werden. Beim Beizen an der Legema-schine werden nur in einem kleinen Be-
reich um die Pflanzknolle herum die Schaderreger reduziert. Unter hohem Bodeninfektionsdruck reicht die Wir-kung aber häufig nicht aus. Nur die Fur-chenbehandlung sichert das ganze Knol-lennest gegen Schaderreger ab und ist deswegen das zurzeit wirksamste Ver-fahren.� ■
Typisch für einen Krautfäulebefall mit Sporenbildung ist der weiße Pilzrasen auf der Blattunterseite.
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55
KartoffelnPraxis Pflanzenschutz
Fungizide gegen Krautfäule
Präparat Wirkstoff
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Zulassung bis
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Kontaktmittel I (zeitlich beschränkte Wirkungsdauer für protektiven Einsatz bei geringem Befallsdruck)Bravo 500 Chlorthalonil 500 M3 30.4.16 2 l 2 7–10 B4 20 n.e. n.e. 20 10 – – NG 331 7 21Cuprozin progress Kupferhydroxid 383 M3 31.12.21 2 l 6 7–10 B4 – 5 5 * * – – NT 620 14 59Dithane NeoTec Mancozeb 750 M3 31.3.16 1,8 kg 6 – B4 – 20 10 5 5 – 50 % SF 245-01 7 18Funguran progress Kupferhydroxid 537 M3 31.12.21 2 kg 4 7–10 B4 – 5 5 * * – – NT 620 14 32
Polyram WG Metiram 700 M3 31.12.15 1,8 kg 5 – B4 – n.e. 15 10 5 – – SF 1891 14 17Tridex DG Mancozeb 750 M3 31.12.15 2 kg 8 – B4 – 15 10 5 5 – 50 % SF 1891 7 20Vondac DG Maneb 770 M3 31.12.20 2 kg 6 7–10 B4 – 15 10 5 5 – – SF 1891 7 ?
Kontaktmittel II (mit sporizider Wirkung)Canvas Amisulbrom 200 C4 31.12.25 0,5 l 6 7–10 B4 – 5 5 5 * – – SF 245-01 7 20Carneol (ehemals Banjo)
Fluazinam 500 C5 31.12.22 0,4 l 8 5–10 B4 – 10 5 5 * – – SF 1891 7 15
Electis Zoxamide 83 B3 31.12.16 1,8 kg 3 7–12 B4 – 10 5 5 * – 75 % – 7 25Mancozeb 667 M3Nando 500 SC Fluazinam 500 C5 31.12.22 0,4 l 10 7–10 B4 – 10 5 5 * – 50 % SF 1891 7 15Ranman Top Cyazofamid 160 C4 31.12.21 0,5 l 6 5–10 B4 – 5 * * * – – SF 245-01 7 29Shaktis Amisulbrom 30 C4 31.12.25 2 kg 6 7–10 B4 – n.e. n.e. 15 10 5 90 % SF 1891 7 26Mancozeb 600 M3Shirlan/Ohayo/ Winby Fluazinam 500 C5 31.12.21 0,4 l 10 7–10 B4 10 10 5 5 * – – SF 1891 7 15Terminus Fluazinam 500 C5 31.12.22 0,4 l 8 7–10 B4 – 10 5 5 * – – SF 245-01 7 15
Teilsystemisch bzw. lokalsystemisch sowie translaminar wirkende PräparateAcrobat Plus WG Dimethomorph
Mancozeb90600
H5M3 31.12.19 2 kg 5 10–14 B4 – 10 5 5 * –
– 50 % SF 245-01 14 32
Areva MZ Dimethomorph Mancozeb
90600
H5M3 31.12.23 2 kg 5 10–14 B4 – 10 5 5 * – 75 % SF 245-01 7 29
Banjo Forte FluazinamDimethomorph
200200
C5H5 31.7.19 1 l 4 7–10 B4 – 10 5 5 * – – SF 1891 7 29
Carial Flex MandipropamidCymoxanil
250180
H5un. 31.8.20 0,6 kg 6 7 B4 – * * * * – – SF 245-01 7 36
Curzate M WG Cymoxanil Mancozeb
45680
un.M3 30.11.15 2,5 kg 3 7 B4 – n.e. 15 10 5 – 90 % – 7 28
Revus Mandipropamid 250 H5 31.12.24 0,6 l 4 7–12 B4 – * * * * – – SF 245-01 7 29Revus Top Mandipropamid
Difenoconazol250250
H5G1 21.3.16 0,6 l 3 7–10 B4 – 5 5 * * – – SF 245-01 3 37
Tanos Cymoxanil Famoxadone
250250
un.C3 31.12.15 0,7 kg 8 7–14 B4 – 15 10 5 5 – – – 14 30
Valbon (Valbon Speed + Adhäsit)
Benthiavalicarb Mancozeb
17,5700
H5M3 31.12.19 1,6 kg
(+ 0,2 l) 6 7–10 B4 – 10 5 5 * – 50 % SF 245-01 7 29+(2)
Valis M ValifenalateMancozeb
60600
H5M3 5.2.16 2,5 kg 3 7–10 B4 – 15 10 5 5 – 50 % SF 245-01 7 31
Zetanil M CymoxanilMancozeb
40400
un.M3 31.12.19 3 kg 4 7–14 B4 – 10 5 5 * – 75 % SF 1891 7 ?
Systemische PräparateEpok Metalaxyl-M
Fluazinam193,6400
A1C5 31.12.17 0,5 l 4 10–14 B4 10 n.e. n.e. 20 20 – – SF 245-01 7 36
Fantic M WG Benalaxyl-MMancozeb
40650
A1M3 30.4.16 2,5 kg 3 10–14 B4 – 20 10 5 5 – – SF 1891 14 39
Infinito1 Fluopicolide Propamocarb
62,5625
B5F4 31.12.20 1,6 l 4 7–10 B4 – 5 * * * – –
NG 324-2NG 325
SF 245-0114 38
Proxanil + Propamocarb Cymoxanil
40050
F4un. 31.12.20 2 l +
(2,5 l) 4 7–12 B4 10 * * * * – – SF 245-01 14 37(46)Ranman Top Cyazofamid 160 C4 31.12.21 0,4 l
(0,5 l) 6 5–10 B4 – 5 * * * – – SF 245-01 7
oder Winby Fluazinam 500 C5 31.12.21 0,4 l 10 7–10 B4 10 10 5 5 * – – SF 1891 7 32(40)
Ridomil Gold MZ Metalaxyl-MMancozeb
40640
A1M3 31.12.21 2 kg 4 10–14 B4 – 15 10 5 5 – – SF 245-01 14 38
1 = nach Anwendung von Infinito ist im gleichen Kalenderjahr kein Nachbau von Gemüsekulturen zulässig; un. = unbekannt; n.e. = nicht erlaubt; * = länderspezifischer Mindestab-stand zu Gewässern; NG 324-2: Auf derselben Fläche in den folgenden zwei Kalenderjahren keine zusätzlichen Anwendungen von Fluopicolide; NG 325: Auf derselben Fläche im Jahr keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Fluopicolide-haltigen Mitteln; NG 331: max. 2000 g Chlorthalonil pro ha und Jahr; NT 620: Die maximale Aufwandmenge von 3000 g Reinkupfer pro ha und Jahr auf derselben Fläche darf – auch in Kombination mit anderen Kupfer enthaltenden Pflanzenschutzmitteln – nicht überschritten werden; SF 1891: Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tag der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/Kulturen dürfen grundsätzich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden. Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen; SF 245-01: Behandelte Flächen/Kulturen erst nach dem Abtrocknen des Spritzbelages wieder betreten.
gionalen Infektionsdruck und den dazu-gehörigen Spritzabständen stehen unter SIMPHYT 3 (www.isip.de). Für den schlagspezifischen Spritzab-
stand müssen weitere Faktoren, wie z. B. Krautwachstum, Sortenanfälligkeit, Be-fallssituation, Nieder schlagsmenge seit der letzten Spritzung sowie das eingesetz-
te Fungizid berücksichtigt werden. Der Spritzabstand muss dann entsprechend verkürzt bzw. verlängert werden (maximal +/–3 Tage).� ■