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42–800 Aufbau und Funktion der Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR I) A. Allgemeines B. Fahren mit ASR I C. Gesamtfunktion ASR I D. Anordnung der Bauteile E. Einzelfunktionen A. Allgemeines Die Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) ist ein automatisch arbeitendes System zur Verbes- serung des Anfahr- und Beschleunigungs- vermögens, sowie der Fahrstabilität. ASR ist die logische Weiterentwicklung des Antiblockiersystems (ABS). Während beim ABS das Blockieren der Räder beim Bremsen ver- hindert und dadurch Lenkarbeit und Fahrstabili- tät bei der Fahrzeugverzögerung erhalten wird, verhindert ASR das Durchdrehen der Antriebs- räder beim Anfahren und Beschleunigen. Es bewirkt dadurch optimale Fahrstabilität bei erhöhtem Traktionsvermögen. Die ABS-Grundkomponenten werden für ASR durch eine zusätzliche Hydraulikeinheit, eine Druckversorgungseinheit, einen vierten Dreh- zahlgeber, eine erweiterte Elektronik und das elektronische Fahrpedal mit Steuergerät, Sollwertgeber und Stellglied ergänzt. Außerdem ist in dem Steuergerät elektronisches Fahrpedal die Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) enthalten. Vorteile Verbessert das Anfahr- und Beschleuni- gungsvermögen durch erhöhte Traktion; besonders vorteilhaft auf unterschiedlich griffiger Fahrbahn und in Kurven. Erhöht die aktive fahrdynamische Sicherheit, da nur ein nicht durchdrehendes Rad opti- malen Vortrieb ohne Verlust an Seiten- führung ermöglicht. Paßt das Motordrehmoment automatisch den jeweiligen Übertragungsmöglichkeiten der Räder auf die Fahrbahn an, wenn der Fahrer zuviel Gas gibt. Eine Funktionsanzeige informiert über den ASR-Regelbetrieb und signalisiert dem Fahrer, daß er sich mit seinem Fahrzeug der fahrphysikalischen Grenze genähert hat. 42.0502–800/1

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42–800 Aufbau und Funktion der Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR I)

A. AllgemeinesB. Fahren mit ASR IC. Gesamtfunktion ASR ID. Anordnung der BauteileE. Einzelfunktionen

A. Allgemeines

Die Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR) ist einautomatisch arbeitendes System zur Verbes-serung des Anfahr- und Beschleunigungs-vermögens, sowie der Fahrstabilität.

ASR ist die logische Weiterentwicklung desAntiblockiersystems (ABS). Während beim ABSdas Blockieren der Räder beim Bremsen ver-hindert und dadurch Lenkarbeit und Fahrstabili-tät bei der Fahrzeugverzögerung erhalten wird,verhindert ASR das Durchdrehen der Antriebs-räder beim Anfahren und Beschleunigen. Esbewirkt dadurch optimale Fahrstabilität beierhöhtem Traktionsvermögen.

Die ABS-Grundkomponenten werden für ASRdurch eine zusätzliche Hydraulikeinheit, eineDruckversorgungseinheit, einen vierten Dreh-zahlgeber, eine erweiterte Elektronik und daselektronische Fahrpedal mit Steuergerät,Sollwertgeber und Stellglied ergänzt.

Außerdem ist in dem Steuergerät elektronischesFahrpedal die Geschwindigkeitsregelanlage(Tempomat) enthalten.

Vorteile

• Verbessert das Anfahr- und Beschleuni-gungsvermögen durch erhöhte Traktion;besonders vorteilhaft auf unterschiedlichgriffiger Fahrbahn und in Kurven.

• Erhöht die aktive fahrdynamische Sicherheit,da nur ein nicht durchdrehendes Rad opti-malen Vortrieb ohne Verlust an Seiten-führung ermöglicht.

• Paßt das Motordrehmoment automatischden jeweiligen Übertragungsmöglichkeitender Räder auf die Fahrbahn an, wenn derFahrer zuviel Gas gibt.

• Eine Funktionsanzeige informiert über denASR-Regelbetrieb und signalisiert demFahrer, daß er sich mit seinem Fahrzeug derfahrphysikalischen Grenze genähert hat.

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B. Fahren mit ASR I

Für die ASR befinden sich im Kombi-InstrumentAnzeigen mit verschiedenen Symbolen.

A1e17 Kontrolleuchte ABSA1e21 Funktionsanzeige ASRA1e22 Kontrolleuchte ASR

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Einschalten der ZündungMit Einschalten der Zündung (Zündstartschalter„Stellung 2”) leuchten die Funktionsanzeige ASR(A1e21) und die Kontrolleuchten ABS (A1e17)und ASR (A1e22) im Kombi-Instrument(Glühlampenkontrolle) auf und erlöschen beilaufendem Motor.

FahrbetriebIm Fahrbetrieb leuchtet die FunktionsanzeigeASR (A1e21), sobald die ASR arbeitet. Ab ASR-Regelbetrieb Ende leuchtet die Funktionsanzeigeca. 1s nach. Bei sehr kurzem ASR-Regelbetriebleuchtet die Funktionsanzeige nicht auf.

RegelbetriebDie Funktionsanzeige informiert über den ASR-Regelbetrieb und signalisiert dem Fahrer, daß ersich mit seinem Fahrzeug der fahrphysikalischenGrenze genähert hat. Die Fahrweise kann da-durch den Straßenverhältnissen besser angepaßtwerden.

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KontrolleLeuchtet die Kontrolleuchte ASR (A1e22) beilaufendem Motor auf, liegt eine Störung in derASR oder im elektronischen Fahrpedal vor. ASRist außer Funktion, die ABS-Funktion bleibterhalten. Bei einer Störung im elektronischenFahrpedal ist ein Weiterfahren mit reduzierterMotorleistung möglich. Der Fahrer merkt dies anveränderten Betätigungskräften des Fahrpedals.

Leuchten die Kontrolleuchten ASR und ABS(A1e17 und A1e22) bei laufendem Motor auf,liegt eine Störung im ABS, bei der in jedem Falldie ASR mit abgeschaltet wird, oder in der ASRvor, durch den das ABS mit beeinflußt wird. Eswerden beide Systeme abgeschaltet.

Schlupfschwellenschalter (S76)Bei Tiefschnee und aufgelegten Ketten kann sichdie feinfühlige, stabilitätsorientierte Regelung derASR nachteilig auf das Anfahrverhalten aus-wirken. Deshalb wurde für den Anfahrbereich inden entsprechenden Situationen eine spezielleRegelungslogik einprogrammiert, die vom Fahrerüber den Schlupfschwellenschalter gewählt wer-den kann. Beim Betätigen des Schlupfschwellen-schalters leuchtet die Anzeigenleuchte imSchalter auf. Nach ca. 2,5 s dauerndem ASR-Regelbetrieb wird ein höherer Antriebsschlupf anden Rädern zugelassen, so daß sich das Fahr-zeug in oben genannten Situationen freifräsenkann. Da sich dieser höhere Schlupf insbeson-dere bei höheren Geschwindigkeiten negativ aufdie Fahrstabilität auswirken würde, bleibt er aufden Geschwindigkeitsbereich <38 km/h be-schränkt. Der höhere Antriebsschlupf bleibt biszu 60 km/h gespeichert und wird auto-matischwieder wirksam wenn die Fahrzeuggeschwindig-keit unter 38 km/h absinkt. Werden 60 km/hüberschritten wird die Speicherung gelöscht unddie Anzeigenleuchte im Schalter erlischt.

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C. Gesamtfunktion ASR I

Im Steuergerät ABS/ASR werden die Dreh-zahlen aller Räder erfaßt und verarbeitet.Erkennt das Steuergerät ABS/ASR aus denDrehzahlsignalen, daß ein oder beide Antriebs-räder zum Durchdrehen neigen, beginnt derASR-Regelbetrieb mit dem Bremsmoment-regelkreis und dem Antriebsmomentregelkreis.

Dabei laufen folgende Vorgänge ab:

• BremsmomentregelkreisDas durchdrehende Antriebsrad wird über diezugehörige Radbremse abgebremst bis es dengünstigsten Antriebsschlupfbereich erreicht hat.Dadurch kann das andere Rad optimal antrei-ben (Sperrdifferentialwirkung). Zum Abbremsendes durchdrehenden Rades wird aus demDruckspeicher ein Teil der dort unter Hochdruckstehenden Bremsflüssigkeit über die Hydrau-likeinheiten ABS und ASR in die Bremszangegeleitet (Druckaufbau). Ein Magnetventilmoduliert den Druckverlauf in der Bremszange,während der Bremsmomentregelung, in Druck-aufbau, Druckhalten und Druckabbau. BeiDruckabbau wird das Bremsflüssigkeitsvolumenaus der Bremszange über die Rückförderpumpein den Druckspeicher zurückgefördert. DieserRegelablauf erfolgt für jede Radbremse derAntriebsräder individuell.

• AntriebsmomentregelkreisUm ein für eine optimale Traktion zu großesAntriebsmoment abzubauen, erfolgt über dieVerbindung zwischen Steuergerät ABS/ASRund Steuergerät elektronisches Fahrpedal einSignalaustausch.

Die Drosselklappenstellung wird vom Stellgliedgegen die vom Fahrer vorgegebene Fahrpedal-stellung reduziert. Im Steuergerät ABS/ASR wirdständig geprüft, ob z. B. infolge plötzlich ver-besserter Fahrbahngriffigkeit die Regelfunk-tionen aufgehoben werden können, um so frühwie möglich das vom Fahrer über das Fahrpedalvorgegebene Antriebsmoment wieder zuzu-lassen.

Beim ASR-Regelbetrieb sind zwei Regelbe-reiche zu unterscheiden:

Regelbetrieb bei einem durchdrehendenAntriebsrad und bei Fahrgeschwindigkeiten < 38 km/h. Hier reagiert die Bremsmoment-regelung vor der Antriebsmomentregelung.Dadurch wird der Schwerpunkt auf höchsteTraktion gelegt.

Regelbetrieb wenn beide Antriebsräder durch-drehen oder bei Fahrgeschwindigkeit>38 km/h.In diesem Fall reagiert die Antriebsmoment-regelung vor der Bremsmomentregelung.Dadurch wird der Schwerpunkt auf höchsteFahrstabilität gelegt.

Eine Funktionsanzeige informiert über den ASR-Regelbetrieb und signalisiert dem Fahrer, daß ersich mit seinem Fahrzeug der fahrphysika-lischen Grenze genähert hat.

Die Funktion von ABS wird durch ASR nichtbeeinträchtigt, da ein ASR-Regelbetrieb beimBremsen unterbrochen wird.

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BremsmomentregelkreisDer Bremsmomentregelkreis baut auf denelektrisch/elektronischen und den hydraulischenBauteilen der Betriebsbremse mit ABS auf.

Elektrik/ElektronikSämtliche ASR-Funktionen sind neben denABS-Funktionen im gemeinsamen SteuergerätABS/ASR (N30/1) enthalten. Gegenüber demherkömmlichen Steuergerät ABS sind weitereEingangssignale, sowie 2 ASR - Mikrocomputerfür die ASR-Funktionen und zusätzliche Aus-gangssignale vorhanden.

HydraulikErgänzend zur Hydraulikeinheit ABS (A7) wurdedie Hydraulikeinheit ASR (A7/1) notwendig. DieHydraulikeinheit ASR enthält ein Umschaltventilfür den Wechsel von Bremsbetrieb auf ASR-Regelbetrieb.

Außerdem sind Druckbegrenzungsventile alshydraulische Sicherheitseinrichtung und dasMagnetventil für die Radbremse hinten rechtsenthalten. Der für den ASR-Regelbetrieb not-wendige Bremsdruck kommt vom Druckspeicher(13) der von der Ladepumpe (M15) gefüllt wird.

Die Drehzahlsignale der Drehzahlgeber werdenim Steuergerät ABS/ASR ständig zu folgendenGrößen verarbeitet.

• Antriebsschlupf• Beschleunigung• Fahrgeschwindigkeit (Vorderrad)

Überschreiten die ermittelten Größen vorge-gebene Sollwerte, bewirken entsprechende Aus-gangssignale die Steuerung der 3 Druckphasen(Druckaufbau, Druckhalten, Druckabbau) in denHydraulikeinheiten (Bremseingriff).

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Abhängig von der Fahrgeschwindigkeit beginntder Bremseingriff oberhalb von 4% Schlupf mitDruckaufbau in der zugehörigen Hinterrad-bremse. Zwischen 4% und 2% Schlupf erfolgtDruckhalten und unter 2% Druckabbau.

V = GeschwindigkeitEV= Differenzgeschwindigkeit zwischen

Vorder- und Hinterrad

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AntriebsmomentregelkreisDer Antriebsmomentregelkreis baut auf denelektrischen/elektronischen Bauteilen desABS/ASR auf und wird durch das elektronischeFahrpedal ergänzt. Das elektronische Fahrpedalsetzt sich aus folgenden elektrisch/elektro-nischen und mechanischen Komponentenzusammen:

• Sollwertgeber (R25)• Stellglied (M16/1)• Steuergerät elektronisches Fahrpedal (N4/1)• Reguliergestänge und Fahrpedal• Leerwegstange (Redundanzstange)

Die Drehzahlsignale der Drehzahlgeber werdenin den ABS-Schaltkreisen und ASR-Mikrocom-putern im Steuergerät ABS/ASR (N30/1) ständigzu folgenden Größen verarbeitet:

• Antriebsschlupf• Beschleunigung• Fahrgeschwindigkeit (Vorderrad)

Überschreiten die ermittelten Größen vorge-gebene Sollwerte, veranlasst das SteuergerätABS/ASR, daß das Steuergerät elektronischesFahrpedal das Gas zurücknimmt. Dadurch wirddas Stellglied und somit die Drosselklappe,unabhängig von der Verstellbewegung desFahrpedals, zurückgeregelt.

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Abhängig von der Fahrgeschwindigkeit wirdoberhalb 4% Schlupf die Drosselklappe ge-schlossen, zwischen 4% und 2% Schlupf ge-halten und unter 2% entsprechend der Fahrer-vorgabe geöffnet.

V = GeschwindigkeitEV= Differenzgeschwindigkeit zwischen

Vorder- und Hinterrad

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FahrbetriebUnabhängig von Fahrbahnverlauf und Fahrbahn-beschaffenheit läuft ein ASR-Regelbetrieb wiefolgt ab.

Beim Durchdrehen eines Antriebsrades und beiFahrgeschwindigkeiten <38 km/h ist die Brems-momentregelung der Antriebsmomentregelungüberlagert. Es tritt zuerst der Bremsmoment-regelkreis wie folgt in Funktion: Das SteuergerätABS/ASR stellt einen unzulässig großen Schlupffest und gibt ein Signal an die Magnetventile inden Hydraulikeinheiten. Daraufhin gelangtSpeicherdruck in den entsprechenden Brems-sattel, so daß das zugehörige Rad festgehaltenwird. Dadurch erhält das auf der griffigen Fahr-bahnoberfläche befindliche Rad, über dasDifferential ein Drehmoment. Gibt der FahrerVollgas, so gelangt das durchdrehende Rad ineinen noch höheren Schlupf. Bei etwa demdoppelten Schlupf der Bremsmomentregelungtritt die Antriebsmomentregelung in Funktion.Das Steuergerät ABS/ASR gibt ein Signal an dasSteuergerät elektronisches Fahrpedal. DieDrosselklappe wird jetzt von dem Stellgliedentgegen der Fahrpedalstellung bewegt. DasAntriebsmoment wird verringert. Sobald dieuntere Schlupfgrenze unterschritten ist, wird dieDrosselklappe langsam geöffnet. Dadurch kanndas maximal mögliche Antriebsmoment auf dieStraße übertragen werden. Ändert sich dieFahrbahnbeschaffenheit, so erfolgt ein erneuterRegelvorgang.

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Beim Durchdrehen beider Antriebsräder oderbei Fahrgeschwindigkeiten >38 km/h ist dieAntriebsmomentregelung der Bremsmoment-regelung überlagert. Das Steuergerät ABS/ASRstellt einen unzulässigen großen Schlupf festund gibt ein Signal an das Steuergerät elektro-nisches Fahrpedal. Die Drosselklappe wird vomStellglied entgegen der vom Fahrer vorge-gebenen Fahrpedalstellung bewegt. Dadurchwird das Antriebsmoment soweit zurück-genommen, daß an der Antriebsachse kein, dieFahrstabilität beeinträchtigender Schlupfauftreten kann.

Das Verstellen der Drosselklappe spürt derFahrer unter Umständen an kurzzeitigveränderten Fahrpedalkräften. Die Verstellungerfolgt so lange, bis sich ein Rad unter derkritischen Schlupfschwelle befindet. Der weitereRegelvorgang erfolgt dann wie beimDurchdrehen eines Antriebsrades.

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D. Anordnung der Bauteile

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Elektrik/Elektronik

HydraulikA7 Hydraulikeinheit ABS A7/1 Hydraulikeinheit ASRM15 Ladepumpe4a Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter13 Druckspeicher6a/6b Bremssattel hinten mit Verschleißanzeige

Mechanik20 Leerwegstange (Redundanzstange)

A1e17 Kontrolleuchte ABSA1e21 Funktionsanzeige ASRA1e22 Kontrolleuchte ASRK1/1 Relais ÜberspannungsschutzK20 Relais LadepumpeL6/1 Drehzahlgeber Vorderachse, linksL6/2 Drehzahlgeber Vorderachse, rechtsL6/3 Drehzahlgeber Hinterachse, linksL6/4 Drehzahlgeber Hinterachse, rechtsM16/1 Stellglied elektronisches FahrpedalN4/1 Steuergerät elektronisches FahrpedalN30/1 Steuergerät ABS/ASRR25 Sollwertgeber elektronisches FahrpedalS9/1 BremslichtschalterS40 Tastschalter TempomatS76 Schlupfschwellenschalter mit Anzeigenleuchte

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E. Einzelfunktionen

Bauteile Elektrik/Elektronik

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L6/3 Drehzahlgeber Hinterachse, linksL6/4 Drehzahlgeber Hinterachse, rechtsN4/1 Steuergerät elektronisches FahrpedalN30/1 Steuergerät ABS/ASRS9/1 BremslichtschalterS76 Schlupfschwellenschalter mit Anzeigenleuchte

A1e17 Kontrolleuchte ABSA1e21 Funktionsanzeige ASRA1e22 Kontrolleuchte ASRK1/1 Relais ÜberspannungsschutzK20 Relais LadepumpeL6/1 Drehzahlgeber Vorderachse, linksL6/2 Drehzahlgeber Vorderachse, rechts

Funktion Elektrik/Elektronik

Mit den Bauteilen der Elektrik/Elektronik werdendie entsprechenden Funktionen in den Hydrau-likeinheiten (Bremsmomentregelkreis) und dieFunktionen des elektronischen Fahrpedals(Antriebsmomentregelkreis) gesteuert.

Die Spannungsversorgung des elektronischenSteuergerätes ABS/ASR erfolgt grundsätzlichüber das Relais Überspannungsschutz.

Das Steuergerät ABS/ASR erhältEingangssignale von folgenden Bauteilen:

• 4 Drehzahlgebern• Bremslichtschalter• Steuergerät elektronisches Fahrpedal

(Drosselklappen-Istwert)• Schlupfschwellenschalter• Druckschalter

Die Eingangssignale werden im SteuergerätABS/ASR zu Ausgangssignalen für folgendeBauteile verarbeitet:

• Magnetventile in den Hydraulikeinheiten• Relais (-Ladepumpe,-Magnetventile,-

Rückförderpumpe)• Steuergerät elektronisches Fahrpedal

(Drosselklappen-Sollwert)• Funktionsanzeige ASR• Anzeigenleuchte im Schlupfschwellen-

schalter• Kontrolleuchte ABS• Kontrolleuchte ASR

Das Steuergerät ABS/ASR entscheidet aufGrund der Eingangssignale welche der 3Betriebsarten,

• Normalbetrieb• ABS-Regelbetrieb• ASR-Regelbetrieb

geschaltet werden muß.

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Relais Überspannungsschutz (K1 bzw. K1/1)Das Relais Überspannungsschutz ist links imAggregateraum angeordnet.

Ab Serienanlauf wird bei den Fahrzeugen mitASR das vom ABS her bekannte 5polige RelaisÜberspannungsschutz (K1) eingebaut. Ab ca.Herbst 1987 wird einfließend das 7polige RelaisÜberspannungsschutz (K1/1) eingebaut

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Drehzahlgeber (L6)Fahrzeuge mit ASR sind mit 4 Drehzahlgebernausgerüstet. Die 2 Drehzahlgeber (L6/1, L6/2) ander Vorderachse sind in Anordnung undAusführung von den Typen 126 mit ABS herbekannt. Das Drehzahlgebergehäuse hat 18 mm a.Kennzeichen: Zweischneidige Spitze.

Links und rechts am Hinterachsgehäuse befindetsich je ein Drehzahlgeber. Das Dreh-zahlgebergehäuse hat 15 mm a.Kennzeichen: Einschneidige Spitze.

Dehzahlgeber hinten links (L6/3)Der linke Drehzahlgeber ist gerade ausgeführt.Die Leitung hat als Steckverbindung eineKupplung (L6/3x).

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Drehzahlgeber hinten rechts (L6/4)Der rechte Drehzahlgeber ist abgewinkelt. Ander Leitung ist als Steckverbindung ein Stecker(L6/4x) angebracht, um Verwechslungen mit demAnschluß des Drehzahlgebers hinten links zuvermeiden.

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Die Drehzahlen der Hinterräder werden getrenntjeweils an der Verzahnung auf den Hinterachs-wellenflansch gemessen.

L6/3 Drehzahlgeber hinten, linksL6/4 Drehzahlgeber hinten, rechts1 Hinterachswellenflansch mit

VerzahnungP42-0059-13

Bremslichtschalter (S9/1)Der Bremslichtschalter befindet sich an derPedalanlage über dem Bremspedal.Vom Bremslichtkontakt über den Leitungs-verbinder Bremslichtschalter/elektronischerTachometer (X21/2) bekommt das SteuergerätABS/ASR beim Betätigen der Betriebsbremseein Signal, wodurch eine eventuelle ASR-Funktion sofort beendet wird. Dabei werden dasUmschaltventil (A7/1y2) und die Magnetventile(A7/1y1, A7y2) für die ASR in Grundstellunggeschaltet.

Über den Zusatzkontakt wird der Steckerstift 14am Steuergerät elektronisches Fahrpedal direktmit Masse verbunden. Beim Betätigen desBremspedals wird diese Masseverbindung unter-brochen. Dadurch wird die Tempomat Funktionabgeschaltet.

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Schlupfschwellenschalter ASR (S76)Der Schlupfschwellenschalter (Pfeil) befindetsich in der Armaturenanlage in der Mittelkonsole.Er ist als Tastschalter ausgeführt.

Nach Betätigen des Schalters leuchtet imSchalter eine Anzeigenleuchte, dadurch wirdbestätigt, daß im Steuergerät ABS/ASR eineerhöhte Schlupfschwelle vorgewählt ist.

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Steuergerät ABS/ASR (N30/1)Das Steuergerät ABS/ASR ist im Aggregateraumin der Mitte angeordnet.Das Steuergerät besteht aus verschiedenenLeiterplatten, die mit elektronischen Bauteilenbestückt sind. Die Verbindung mit dem Lei-tungssatz erfolgt über die 35polige Steckver-bindung.

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Neben den ABS-Funktionen enthält dasSteuergerät ABS/ASR auch sämtliche ASR-Funktionen. Es ist funktionell wie folgt aufgeteilt:

• Signalaufbereitung• Eingangsverstärker• Logikteile• Sicherheitsschaltungen• Endstufen

SignalaufbereitungDie Eingangssignale von den 4 Drehzahlgebernwerden in den Signalaufbereitungsteilen indigitale Signale umgeformt und an die ABS-Schaltkreise und ASR-Mikrocomputer weiter-gegeben und dort verarbeitet.

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EingangsverstärkerFür die Eingangssignale von

• Bremslichtschalter• Drosselklappen-Istwert• Schlupfschwellenschalter• Druckschalter (A7/18s1)

ist je ein Eingangsverstärker vorhanden. Hierwerden die ankommenden digitalen Signalegefiltert und in eine für Logikteil und Sicher-heitsschaltung verwertbare Größe umgewandelt.

LogikteilIn den Logikteilen der ABS-Schaltkreise undASR-Mikrocomputer werden sämtliche Ein-gangssignale verarbeitet.

Drehzahlsignale:Die aufbereiteten Drehzahlsignale werdenuntereinander und dann mit vorgegebenenSchlupfschwellen (obere und untere Grenze derDifferenzgeschwindigkeiten zwischen Hinter-und Vorderräder, abhängig von der Fahrge-schwindigkeit) ständig verglichen. Durch diesenVergleichsvorgang werden folgende Größenermittelt:

• Antriebsschlupf• Beschleunigung• Vorderrad-Fahrgeschwindigkeit

Überschreiten die ermittelten Größen dievorgegebenen Schlupfschwellen, so wird einASR-Regelbetrieb eingeleitet.

Signal Bremslichtschalter:Beim Betätigen der Bremse wird ein Signal anden Logikteil gegeben. Vom Logikteil werdenüber die jeweiligen Endstufen die Magnetventilein Grundstellung geschaltet. Das heißt, ein ASR-Regelbetrieb wird sofort abgebrochen.

Signal Drosselklappen-Istwert:Bei ASR-Regelbetrieb kontrolliert der Logikteilüber den Drosselklappen-Istwert die Gasrück-nahme des elektronischen Fahrpedals ent-sprechend dem vorgegebenem Drosselklappen-Sollwert.

Signal Schneekettenschalter:Liegt an den Logikteilen ein Signal vom Schnee-kettenschalter an, wird in der Logik eine erhöhteSchlupfschwelle verwendet und ein Signal überdie entsprechende Endstufe zur Anzeigen-leuchte ausgegeben.

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Signal Druckschalter:Das Ladesignal vom Druckschalter bewirkt dieAnsteuerung vom Relais Ladepumpe über dieentsprechende Endstufe. Dadurch beginnt dieLadepumpe den Druckspeicher aufzufüllen.

SicherheitsschaltungAufgabe der Sicherheitsschaltungen ist es,fehlerhafte Signale innerhalb des elektronischenSteuergerätes und Fehler an den Relais in denHydraulikeinheiten, sowie an den Drehzahl-gebern zu erkennen. Im Fehlerfall wird dann dasABS und ASR-System abgeschaltet.

Die Sicherheitsschaltung überwacht auchständig die Batteriespannung. Ist die Batterie-spannung <10 V, wird die Anlage abgeschaltet,bis die Spannung wieder ihren Sollwert erreichthat. Es werden folgende Fehler erkannt:

• Steuergerät defekt• Magnetventil defekt• Drehzahlgeber defekt oder Wackelkontakt• Relais defekt• Rückförderpumpe defekt• Ladepumpe defekt• Speicher undicht• Druckschalter defekt

Die erkannten Fehler werden durch Aufleuchtender Kontrolleuchten angezeigt. Mit Ausschaltender Zündung werden kurzzeitig auftretendeFehler wieder gelöscht.

EndstufenDie Ausgangssignale von den ABS-Schalt-kreisen und ASR-Mikrocomputern zu denMagnetventilen, Relais, Kontrolleuchten usw.werden durch zugehörige Endstufen verstärkt.

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Kontrolleuchten/FunktionsanzeigeDie Kontrolleuchte ASR (A1e22) und ABS(A1e17) befinden sich unten auf der rechtenSeite im Kombi-Instrument.

Die Funktionsanzeige ASR (A1e21) sitzt oben inder Mitte im Tachometer.

Zur Kontrolle der Glühlampenfunktion leuchtenalle 3 Lampen bei Zündstartschalter „Stellung 2” im Zündschloß. Wenn keine Fehlerim System vorliegen, gehen die Kontrolleuchtenund die Funktionsanzeige aus, sobald der Motorläuft.

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Aufleuchten der Kontrolleuchten bei laufendemMotor: Leuchtet die Kontrolleuchte ASR, liegt einFehler in der ASR oder im elektronischen Fahr-pedal vor. Die ASR wird abgeschaltet, ABSbleibt vollständig in Funktion. Liegt ein Fehler imelektronischen Fahrpedal vor, kann das Fahr-zeug über die Notfahreinrichtung mit geringfügigeingeschränkter Motorleistung weitergefahrenwerden.Leuchten die Kontrolleuchten ASR und ABS auf,liegt ein Fehler in der ASR, der das ABS beein-flußt oder ein Fehler im ABS vor. Hierbei sindbeide Systeme außer Betrieb.Die Funktionsanzeige (A1e21) wird über eine4fach Steckverbindung an der Rückseite desKombi-Instrumentes angesteuert. Beim Ein-schalten des Lichtes verringert sich die Helligkeitder Funktionsanzeige.

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Relais Ladepumpe (K20)Das Relais Ladepumpe befindet sich an derTrennwand im Aggregateraum.

Wird vom Steuergerät ABS/ASR über Klemme33 zum Relais Ladepumpe Klemme 85 einSignal gegeben, so zieht das Relais an undschaltet Plus zum Ladepumpenmotor. Somitfördert die Ladepumpe Bremsflüssigkeit in denDruckspeicher.

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42.0502–800/18

Bauteile Hydraulik

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4a Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter6a Bremssattel hinten rechts mit Verschleißanzeige6b Bremssattel hinten links mit Verschleißanzeige13 Druckspeicher

A7 Hydraulikeinheit ABS A7/1 Hydraulikeinheit ASRM15 Ladepumpe

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Funktion HydraulikDie Funktion der Hydraulik gliedert sich grund-sätzlich in 3 Betriebsarten, die in der Hydraulik-einheit ABS und in der Hydraulikeinheit ASRwirksam werden:

• Normalbetrieb• ABS-Regelbetrieb• ASR-Regelbetrieb

NormalbetriebSämtliche Magnetventile stehen in Grund-stellung (Stellung 0). Der Tandemhauptbrems-zylinder ist über die Magnetventile vorne links(A7y1) und vorne rechts (A7y2) direkt mit denVorderachsbremssätteln verbunden. Die Brems-leitung zum Hinterachsbremskreis ist an derHydraulikeinheit ASR Anschluß „HZ” ange-schlossen. Über das Umschaltventil (A7/1y2)und die beiden Magnetventile hinten Links(A7y3) und hinten rechts (A7/1y1) sind dieHinterachsbremssättel angeschlossen.

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A7/1 Hydraulikeinheit ASRA7/1s1 DruckschalterA7/1y1 Magnetventil Hinterachse, rechtsA7/1y2 UmschaltventilM15 LadepumpeSP3 Entlüfterschraube 3 (Druckspeicher)

A7 Hydraulikeinheit ABS A7y1 Magnetventil Vorderachse linksA7y2 Magnetventil Vorderachse rechtsA7y3 Magnetventil Hinterachse linksA7m1 Rückförderpumpe

1 Entlüfterschraube 1 (Prüfanschluß)2 Entlüfterschraube 2 (Ladepumpe)4 Bremsgerät mit Tandemhauptbremszylinder4a Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter5a Vorderradbremse rechts5b Vorderradbremse links6a Hinterradbremse rechts6b Hinterradbremse links7 Rückschlagventil8 Pumpeneinlaßventil9 Pumpenauslaßventil10 Geräuschdämpfer11 Niederdruckspeicher12 Druckbegrenzungsventil-Ladepumpe13 Druckspeicher14 Druckbegrenzungsventil16 Druckbegrenzungsventil17 Ladeventil

ABS-RegelbetriebGegenüber dem ABS ohne ASR ergeben sichfolgende Änderungen:Der Bremsdruck vom Tandemhauptbrems-zylinder wird über das Umschaltventil (A7/1y2)zu den beiden Magnetventilen hinten links undhinten rechts geleiten. Beim ABS-Regelbetrieb(Druckaufbau, Druckhalten, Druckabbau) werdenbeide Magnetventile (A7y3, A7/1y1) gemeinsamfür den Hinterachskreis synchron angesteuert.

ASR-RegelbetriebDer Regelbetrieb benötigt einen gefülltenDruckspeicher. Der Druckschalter überwachtständig den Speicherdruck. Der Bremsdruck füreine Antriebsschlupfregelung kommt aus-schließlich vom Druckspeicher. Erkennt dasSteuergerät ABS/ASR, daß ein Rad zumDurchdrehen neigt, wird das Umschaltventil(A7/1y2) in „Stellung 2” geschaltet (und bleibt indieser Stellung bis zum Ende des Regelvor-ganges). Somit steht der volle Speicherdruck vorden Magnetventilen (A7y3, A7/1y1) an. Je nach-dem wie stark und welches Rad nun durchdreht,werden an den Magnetventilen (A7y3, A7/1y1)die 3 Druckphasen Druckaufbau (Stellung 0),Druckhalten (Stellung 1) und Druckabbau(Stellung 2) geschaltet.

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Magnetventil Stellung 0, 1, 2

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Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter Der Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter ist wiebisher oben auf dem Tandemhauptbremszylinderangeordnet. Das Volumen wurde für Fahrzeugemit ASR auf 350 cm3 erhöht.Der Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter hat einenzusätzlichen Leitungsanschluß (Pfeil), der mit derLadepumpe und der Hydraulikeinheit ASRAnschluß „BA” verbunden ist.Am Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter befindensich 2 Schalter Bremsflüssigkeitskontrolle (S11)und 2 Stecker.

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Ladepumpe (M15)Die Ladepumpe befindet sich in der Druck-versorgungseinheit hinter der Kunststoffab-deckung unter dem vorderen linken Kotflügel.Sie ist zusammen mit dem Druckspeicher aneinem Rahmen befestigt, der wiederum überGummielemente am Vorbau angeschraubt ist.

13 DruckspeicherM15 Ladepumpe

P42-2104-13A

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Druckspeicher Der Druckspeicher befindet sich an der Druck-versorgungseinheit hinter der Kunststoffab-deckung unter dem vorderen linken Kotflügel(Siehe Bild „Ladepumpe (M15)”). Er ist als Kol-benspeicher ausgeführt.

1 Sieb2 Rückschlagventil3 Speicherraum4 Gasraum5 Doppeldichtungskolben6 O-Ring7 Bohrung8 Kunststoffabdeckung9 Entlüftungsbohrung10 Überlauf

P Eintrittsleitung von LadepumpeE Austrittsleitung zur Hydraulikeinheit ASR

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M

Bei der Entlüftung des hydraulischen Systemsmuß der Doppeldichtungskolben formschlüssigauf dem Boden des Speicherraumes aufsitzen.Dadurch drückt die Bremsflüssigkeit jeglicheRestluft über die Entlüftungsbohrung (9), direktzur Austrittsleitung „E” und von dort zur Ent-lüftungsschraube „SP3” (siehe Bremsanlageentlüften 42-825).

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Hydraulikeinheit ABS (A7)Die Hydraulikeinheit ABS ist vorne links imAggregateraum angeordnet. Sie ist prinzipiellvom herkömmlichen ABS her bekannt. DieBremskreise für Vorder- und Hinterradbremsenbleiben getrennt. In der Hydraulikeinheit befindensich 3 Magnetventile:

• Magnetventil vorne links (A7y1)• Magnetventil vorne rechts (A7y2)• Magnetventil hinten links (A7y3).

(Siehe Funktion Hydraulik, Normalbetrieb).

Die Hydraulikeinheit ABS für ASR unterscheidetsich von der bisherigen Hydraulikeinheit ABSäußerlich durch geänderte Anschlüsse, siebedeuten:

I Vorderradbremse linksr Vorderradbremse rechtsV Bremskreis vorne1 Entflüfterschraube 1 (Prüfanschluß)HL Hinterradbremse linksSA SaugleitungH Bremskreis hinten

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Das Magnetventil hinten links (A7y3) wird beiFahrzeugen mit ASR für die Ansteuerung derHinterradbremse links verwendet. Beim ABSohne ASR werden, wie bekannt, über diesesVentil die Hinterradbremse gemeinsam geregelt.

Bei einem Regelvorgang der ASR wird in derHydraulikeinheit ABS für ASR die Bremsdruck-versorgung für die Hinterradbremse linksgeregelt. Die Bremsdruckversorgung erfolgtdabei ausschließlich vom Druckspeicher (13),über Leitung „E” zur Hydraulikeinheit ASR, vondort über Leitung „H” zur Hydraulikeinheit ABSfür ASR. Der Bremsdruck für den Bremssattelhinten links wird im Magnetventil hinten linksdurch entsprechende Signale, die vomSteuergerät ABS/ASR kommen, in 3Druckphasen geregelt:

• Druckaufbau• Druckhalten• Druckabbau

Hydraulikeinheit ASR (A7/1)Die Hydraulikeinheit ASR ist neben derHydraulikeinheit ABS angeordnet.Sie enthält folgende hydraulische Bauteile:

2 Druckbegrenzungsventile (14, 16)2 Magnetventile (A7/1y1, A7/1y2)1 Ladeventil (17)1 Druckschalter (A7/1s1)

(Siehe Funktion Hydraulik, Normalbetrieb).

Die Anschlüsse der Hydraulikleitungen sind, wiebei der Hydraulikeinheit ABS für ASR miterhabenen Buchstaben bezeichnet.

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HZ HauptbremszylinderE Eingang (Leitung vom Druckspeicher)BA BehälteranschlußSP3 Entlüftungsstelle Nr. 3 (Druckspeicher)HR Hinten rechtsSA SaugleitungH Hinten

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P42-0077-57

42.0502–800/25

A7/1 Hydraulikeinheit ASRA7/1s1 DruckschalterA7/1y1 Magnetventil Hinterachse, rechtsA7/1y2 UmschaltventilM15 LadepumpeSP3 Entlüfterschraube 3 (Druckspeicher)

A7 Hydraulikeinheit ABS A7y1 Magnetventil Vorderachse linksA7y2 Magnetventil Vorderachse rechtsA7y3 Magnetventil Hinterachse linksA7m1 Rückförderpumpe

1 Entlüfterschraube 1 (Prüfanschluß)2 Entlüfterschraube 2 (Ladepumpe)4 Bremsgerät mit Tandemhauptbremszylinder4a Bremsflüssigkeits-Vorratsbehälter5a Vorderradbremse rechts5b Vorderradbremse links6a Hinterradbremse rechts6b Hinterradbremse links7 Rückschlagventil8 Pumpeneinlaßventil9 Pumpenauslaßventil10 Geräuschdämpfer11 Niederdruckspeicher12 Druckbegrenzungsventil-Ladepumpe13 Druckspeicher14 Druckbegrenzungsventil16 Druckbegrenzungsventil17 Ladeventil

Die elektrischen Anschlüsse werden über eine4fach Rundsteckverbindung in die Hydraulik-einheit ASR geführt.

Die hydraulischen Bauteile haben folgendeAufgaben:

Das Druckbegrenzungsventil (14) ist eineSicherheitseinrichtung und schützt den Regel-kreis vor zu hohen Drücken.

Das Druckbegrenzungsventil (16) sichert dasSystem gegen zu hohen Speicherdruck. Steigtder Speicherdruck über 230 bar an, öffnet dasDruckbegrenzungsventil und läßt den zu hohenDruck über die Leitung „BA” direkt zum Brems-flüssigkeits-Vorratsbehälter zurückfließen.

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Das Umschaltventil (A7/1y2) ist ein Magnet-ventil und sorgt für die Umschaltung vonNormalbetrieb auf ASR-Betrieb.Das Umschaltventil (sowie die Magnetventilehinten links und hinten rechts) sind in „Stellung0” auf Durchgang geschaltet. Beim Betätigendes Bremspedales wird der Bremsdruck vomTandemhauptbremszylinder direkt zu denBremssätteln geleitet. Bei einem ASR-Regelbetrieb wird das Umschaltventil sogeschaltet, daß der Druckspeicher direkt mit derLeitung zu den Magnetventilen hinten links undhinten rechts verbunden ist.

Das Magnetventil (A7/1y1) regelt (bei ASRund ABS) den Bremsdruck im Bremssattelhinten rechts entsprechend der Ansteuerungaus dem Steuergerät ABS/ASR in den 3Druckphasen

• Druckaufbau• Druckhalten• Druckabbau

Das Ladeventil (17) wird beim Betätigen desBremspedals durch den Druck im Hinterachs-bremskreis angesteuert. Bei einer ABS-Regelung ist, durch die zusätzliche Sperrungdes Rückschlagventiles, ein Verlust an Druck-volumen ausgeschlossen. Beim Entlüften anStelle 1 wird vom Entlüftergerät über Leitung„BA” das Rückschlagventil geöffnet und somitdie Leitung „SA” entlüftet.

Der Druckschalter (A7/1s1) überwacht denDruck im Druckspeicher (13). Bei einem Druckvon ca. 160 bar beginnt der Ladevorgang. istder Druck ca. 180 bar, wird der Ladevorgangbeendet.

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