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90 i. (;ehi;rorgan. cerebelli post. inf. Monatsschrift fiir Psychiatrie und Neurologic, Bd. XXXVI, Heft I. Im Gegensatz zu den in der Literatur bisher ver6ffentlichten F~ilh,n yon VerschluB der Art. qerebelli post. inf., wo Bulbuserscheinungen im V{)rdergrunde smnden, handelt es sich im vorliegenden Fall um aus- gesprochene Kleinhirn~rscheinungen, kliniseh wie patho!0gisch. Die Ansfiihrungen k6nnen in einem kurzen Referat nicht wiede> gegeben und lniissen int Originat nachgelesen werden. N/ihsmanl~. 5. Verletzungen und FremdMJrper: 68. Sokolow, Dr. P. Ein seltener Fat1 von Trommetfellruptur. Correspondenzblatt fiir Schweizer~trzte i916 , Bd. 46, S. I59 x. Ein 39 Jahre alter kr~iftJger Knecht spfirte w/ihrend des Essens Brechreiz und um nicht im Zimrner zu erbrechen, sprang er ins Freie, Nase und lV[und mit der Hand verSchlJegend: Knall im rechten Oli_r, Schmerzen und Schwerh6rigkeit. Durc5 die plStzliche Luftverd~cS.tung in das schon vorher atropt~ische Trommelfdl entstand ein RiB. Di( gleichzeitig bestehende Otitis, tiber die sich der Autor nicht n{iher/iul3ert, ist wohl auf tubarem Wege (infektiSses l~{aterial inn_ Erbrochenen) zu erklS, ren. Oppikofer, 69 . Rauch, Maximilian Dr. Beitrag zur traumatischen Laby- rintt~lfision. M. f. O., 5o. Ja5rg. x916,: 9@o. H. Bericht fiber fiinf F/ille yon Sch~idelbasisfraktur, die in i1~ren Symptomen und in ihrem objektiven Befund groBe )[hnlichkeit batten. Alle fiinf zeigten gemeinsam z. Herabsetzung des H6rvermSgens im Sinne einer Kocl~learis- affektion (niemals bestand Taubheit); z. eine Unterempfindlichkei~ des statischen Organs der verletzten Seite sowohl auI thermischen, als auf Drehreiz verbunden mit Schwindelerscheinungen und Gleichgewichtsst6rnngen; 3; im R6ntgenbild eine Fraktur oder Fissur, welche sich bis in die N~ihe der Labyrintt~kapsel verfolgen !~iBt, sich abet noch vor der Labyrintlakapsel verllert. Br oc k. 7~ . Ho//'ma~n, R. (Drew.den}. Traumatische Ertaubung durch direkte Verletzung des Labyrinths. Ztschr. fl Ohrh]k., Bd. 75, S. 73- H. beschreibt ausfiihrlich die histologischen Befunde einer kompli- zierten Querfraktur des rechten Felsenbeines. Die Kranke war in der 7. Woche nach dem Sch~idelbruch einerNeningitis erlegen. Intra vitam

5. Verletzungen und Fremdkörper

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90 i. (;ehi;rorgan.

ce r e be l l i pos t . inf. Monatsschrift fiir Psychiatrie und Neurologic, Bd. XXXVI, Heft I.

Im Gegensatz zu den in der Literatur bisher ver6ffentlichten F~ilh,n yon VerschluB der Art. qerebelli post. inf., wo Bulbuserscheinungen im V{)rdergrunde smnden, handelt es sich im vorliegenden Fall um aus- gesprochene Kleinhirn~rscheinungen, kliniseh wie patho!0gisch.

Die Ansfiihrungen k6nnen in einem kurzen Referat nicht wiede> gegeben und lniissen int Originat nachgelesen werden. N/ihsmanl~.

5. Verletzungen und FremdMJrper: 68. Sokolow, Dr. P. E in s e l t e n e r Fat1 von T r o m m e t f e l l r u p t u r .

Correspondenzblatt fiir Schweizer~trzte i916 , Bd. 46, S. I59 x. Ein 39 Jahre alter kr~iftJger Knecht spfirte w/ihrend des Essens

Brechreiz und um nicht im Zimrner zu erbrechen, sprang er ins Freie, Nase und lV[und mit der Hand verSchlJegend: Knall im rechten Oli_r, Schmerzen und Schwerh6rigkeit. Durc5 die plStzliche Luftverd~cS.tung in das schon vorher atropt~ische Trommelfdl entstand ein RiB. Di( gleichzeitig bestehende Otitis, tiber die sich der Autor nicht n{iher/iul3ert, ist wohl auf tubarem Wege (infektiSses l~{aterial inn_ Erbrochenen) zu erklS, ren. O p p i k o f e r ,

69 . Rauch, Maximil ian Dr. B e i t r a g zur t r a u m a t i s c h e n L a b y - r int t~lf ision. M . f. O., 5o. Ja5rg. x916,: 9@o. H.

Bericht fiber fiinf F/ille yon Sch~idelbasisfraktur, die in i1~ren Symptomen und in ihrem objektiven Befund groBe )[hnlichkeit batten. Alle fiinf zeigten gemeinsam

z. Herabsetzung des H6rvermSgens im S inne einer Kocl~learis- affektion (niemals bestand Taubheit);

z. eine Unterempfindlichkei~ des statischen Organs der verletzten Seite sowohl auI thermischen, als auf Drehreiz verbunden mit Schwindelerscheinungen und Gleichgewichtsst6rnngen;

3; im R6ntgenbild eine Fraktur oder Fissur, welche sich bis in die N~ihe der Labyrintt~kapsel verfolgen !~iBt, sich abet noch vor der Labyrintlakapsel verllert. Br oc k.

7 ~ . Ho//'ma~n, R. (Drew.den}. T r a u m a t i s c h e E r t a u b u n g d u r c h d i r e k t e V e r l e t z u n g des L a b y r i n t h s . Ztschr. fl Ohrh]k., Bd. 75, S. 73-

H. beschreibt ausfiihrlich die histologischen Befunde einer kompli- zierten Querfraktur des rechten Felsenbeines. Die Kranke war in der 7. Woche nach dem Sch~idelbruch einerNeningitis erlegen. Intra vitam

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tTatte neben einer Blutung ins Mittclohr eine v6ilige Taubheit der rechten SeRe bestanden. Die histologischen Veriinderungen setzen sich zu- sarnmen aus den Fotgen: z. des Felsenbeinbruches, 2. einer reaktiven Entziindung in Form einer obliterierenden Labyrinthitis, 3. einer se- kund~ir hinzugekommenen Mittelohreitcrung, 4. einer akuten ser6sen Labyrinthentzfindung, die dutch die letale Meningitis bedingt war. Die Verh~iltnisse werdcn dutch self lehrreiehe Abbitdungen illustriert.

F. Nager .

7I. Brithl, G'~stav (Berlin). K u r z e r Be.richt fiber eine e in j / ih r ige k r i e g s o h r e n i t r z t l i c h e T ~ t i g k e i t im H e i m a t s g e b i e t . Bei- tNige zur Anat. Physiol., Pathol. und Therapie des Ohres, der Nase und des Kalses, Bd. IX, Heft I--2, S. 82.

Zusammensteilung der ]3efunde, welche Bri ihl bei I4o kriegs- verletzten Mannschaften mit Sch~idigung des Geh6rorgans beobachtet hat unter besondercr Beriicksichtigung der Beurteilung dieser Seh/idi- gungen in bezug auf die Kriegsverwendungsfiihigkeit. Nf ihsmann.

72. yon Bodt (Berlin). O t o l o g i s c h e B e o b a c h t u n g e n in 6 s t e r - r e i c h i s c h - u n g a r i s c h e n L a ' z a r e t t e n . Corr.-Blat{ffir Schweizer- iirzte I9x8, Bd. 48, S. 457.

In vorliegender Arbei~ bespricht R. die Scl~iidigungen des Koch- learapparates dutch .akustische Reize, dutch direkte Verletzung urJd dutch Fernwirkung, femer die Scl~digungen des Vestibularapparates und die Kriegsverletzungen des iiuBeren und mittleren Ohres. Diese ffir den praktischen Arzt bestimmte Arbeit enthiilt neben eigenen F~il!en auch Einzelbeobachtungeka anderer Autoren sowie Bemerkungen fiber die Physiologie d e s Bogenga~gapparates. Oppikofer .

73. Fr H~go (Ohrenspital der k. u. k. II. Armee. E r f a t l r u n g e n fiber die E r k r a n k u n g e n und V e r l e t z u n g e n d e s Geh6r- o rgans u n d der Nase im Kriege . Wiener reed. Wochenschrift I9Z6.

Die Abhandlung berichtet iib'er F/i!le, welche Verf. haupts/ichlich im ersten Kriegsjal~ r u n d zum gr613ten TeiI unmittelbar hinter der Front beobachten konnte. Fiir den Facharzt bringt sie nichts Neues.

Besonders betont und eingehend begriindet wird die NotwendJg- keit der EJnrichtung yon SpezJallazaretten im Felde und eine Uber' sicht fiber das dazu erforderlict~e Personal und Material gegeben.

Nf ihsmann.

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9 2 [. Geh6rorgan.

74. Frey, Hugo (k. u. k. Reservespital Lemberg III). R i c h t l i n i e n fiir die B e u r t e i l u n g und e rs te B e h a n d h n g yon E r k r a n - k u n g e n und V e r l e t z u n g e n des G e h 6 r o r g a n s im Felde. Feld~iIztliche Bl~itter der k. u. k. 2. Armee x916, Nr. z 7.

Die Abhandlung ist Ifir den noch fiber wenig Erfahrung ~erffigen- den Feldarzt gesehrieben und nut auf das beschr~inkt, was unter Ield- m/iBigen Verh~iltnissen geleistet werden kann. Ffir den Facharzt bringt sie nichts Neues. Ni ihsmann.

75. Hecht. V e r e i t e r t e s z e r e b r a l e s H~imatom als Folge e iner G r a n a t e x p l o s i o n d u t c h O p e r a t i o n gehei l t . Ztschr. f. Ohrhlk., Bd. 74, S. I2.

Nur mit Wahrscheinliehkeit konnte der Io Monate nach einer Granatexplosion aufgetretene GroBhirnabszel3, der im Verlaufe einer akuten Mittelohreiterung mit zentraler Perforation (infizierte Trommel- fellruptur) als vereitertes H/imatom gedeutet weiden. In Rficksicht auf das Trommelfellbild und den gutart]gen Veriauf der Mittelohr- e]terung war die Diagnose schwierig. Die Operation fiihrte zur v611igen fIeilung, im AbszeBeiter waren Streptokokken nachweisbar. F. Nager.

76. Karrenstein (Magdeburg). Uber Sch/ id igung des G e h 6 r o r g a n s im Minenkr ieg . Beitrige zur Anat., Physiol., Pattiol. und Therapie des Ohres, der Nase und des Halses, Bd. VIII, Heft 5--6, S. 271.

Auch K. konnte in seinem Feldlazarett die mehrfach beobachtete EI~ufigkeit yon Ohrsch~iden bei Minenverletzungen konstatieren. Sie waren etwa viermal h~iufiger als bei Granatverletzungen. Meist handelt es sich um TrommeKellrupturen mit bekannter Lokalisation, Affektionen des inneren Ohres waren seltener. Mehrere Male konnte die gute Schutz- wirkung yon CeruminalpfrSpfen gegen den Luftdruck Iestgestellt werden.

Nf ihsmann.

77. Briiggemann, Al/r. Sch i id igungen des G e h 6 r o r g a n s bei e iner grol3en A r t i l l e r i e - u n d Minensch lach t . B e o b a e h t u n g e n in e inem F e l d l a z a r e t t . Ztschr. f. Ohrhlk., Bd. 76, S. 215.

B. berichtet aus einem Feldlazarett fiber 4 ~ F~lle derartiger Sch~- ,digungen, die sehr frfih in spezialiirztliche Behandlung kamen. Bei 2z Soldaten fand er 47 Perforationen, indem z- - 4 Perforationen in .cinem TrommeKell verhanden waren. Interessant ist der Befund yon zwei Perforationen in der Schrapnellmembran. Ganz unverletzt waren nut 32 Trommelfelle, in den iibrigen II wurden Blutungen Iest- gestellt. Bei Verschfitteten waren Trommelfellperforationen und H6r- st6rungen oft nur zuf~llige Befunde. Bei allen H6rstarnngen fanden

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sich Zeichen einer Sch/tdigung des inneren Ohres, 5frets kombiniert mit lVIittelohrschwerhSrigkeit, die in x8 F~illen auf eine Loekerung der GehSrknSehelchenkette zuriickgeffihrt werden. Nit Ausnahme der allerschwersten F~ille konnte fast immer eine deutliche Besserung des t-I6rvermSgess festgestellt werden, die bei den leichten F/illen in 8 Tagen in vSllige Heilung iiberging. In einem Fall trat Mittelohreiterung auf.

F. Nager .

78. Bro[3, Kazimierz. Uber die F r e m d k S r p e r im Ohre. Sammel- referat. Passowsche BeitrSge, Bd. X, S. I57.

Gin sehr sorgf~iltiges Sammelreferat fiber die einschl~igige Literamr. Enth~ilt abet fiir den Facharzt dur bekanntes. ~Wanner.

6. Ohr-und Allgemeinleiden. 79. Stein, G. G e h 6 r o r g a n u n d K o n s t i t u t i o n . Ztschr. f. Ohrhlk.,

Bd. 76 , S. 66. In einer s@r ausfiihrlichen Arbeit, die sich nicht zu einem kurzen

Referat eignet, whrden eine ganze Menge yon Tatsachen teils eigner Erfahrung, teils aus der Literatur beigebracht, die dartun sollen, dab bei Geh6rerkrankungen unserer Patienten 5fters wie bisher an- genommen worden war, konstitutionelle 3~inderwertJgkeiten nachweJs- bar sind. St. verLritt auch den Standpunkt yon Ad le r , dab die Here- dit/it nicht in der Vererbung einer Erkrankung, sondern eines oder meh- refer minderwertiger Organe beruht. Wenn man in therapeutischer I-[insicht durch diese Annahme zu einem ausgepr/igten Ohnmachts-0 gefiihl kommen k6nnte, so weist St. darauf hin, dab neben der Krank- heitsanlage bzw. Krankheitsbereitschaft , die KrankheJt gew6hnlich erst durch das ttinzutreten einer ScNidlichkeit ausgelSst wird, woraus sich einmal im wesentlichen prophylaktische MaBnahmen, daneben aber auch die Einschr~tnkung polypragmatischer Tendenzen in der OMen- heilkunde ergeben. Auch wenn noch eine erhebliche Zahl yon Daten, die in dieser Arbeit angefiihrt sind, noch nicht vSllige Beweiskraft haben, so enth/ilt s'ie docb eine Reihe yon Angaben, die zur weiteren genaueren Untersuchung der Patienten ffihren und die Aufmerksam- keit des Ohrenarztes auf medizinische Fragen hinlenkt. F. Nager .

80. Urbantsehitseh, V. (Wien). Uber o t o g e n e p s y c h i s c h e E r r e - gungszus t~ inde . Ztschr. f. Ohrhlk., Bd. 75, S. II4.

Aus der Zusammenstellung yon U. geht hervor, dab psychische Erregungszust~tnde bei Mittelqhrerkrankungen nicht so selten sind; ungef~ihr in ,~/~ der F~ille eitrige Mittelohrentziindunge~_, auch wenn

Archly f. Ohren-, Nasen- ~: Kehlkopfheilkunde. Bd. ~o4. V]I