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Jg. 19, Heft 4~ FL6RCEEN, Gallenstelne.- BRECHT, Acetylcholin. 1087 19. Oktober 194o Mit dem Axonometer kann nach den Feststellungen yon v. UNGI~VARu auch die Ausgangsstelle der Kammerextra- systolen bestimmt werden, wenn sie in wenigstens 2 Ab- leitungen zur Darstellung kommen. Die Achsenstellung der Extrasystolen wird ebenso best%mint, wie die yon R. St%tureen be%de fiberein, so legte die Extrasystole denselben Weg zu- rfick wie die Erregung im Augenblicke des Erscheinens der /~-Zacke auf der Kurve: sieging yon der Kammerbasis aus und pflanzte sieh der Spitze zu. Richter sich die Achse der Extrasystole der Richtung der R-Achse entgegen, so verlief die Extraerregung yon der Spitze gegen die Kammerbasis zu. Zwischen diesen 2 Extremen k6nnen selbstverst~Lndlich alle M6glichkeiten, entsprechend den 36o Graden des Kreises, vorkommen. Mit Hilfe dieser trigonometrischen Betrachtungsweise des Ekg. k6nnen auch die graphischen Zeichen der rechten bzw. linken Coronarinsuffizienz und der einseitigen ~berlastung der einen t~ammer (BARNES und WHITTEN, BARNES, PARKIN- SON nnd BEDFORD, WILSON U. Mitarb., B~CHNER usw.) erkl/irt werden. Im Falle der IRechtsinsuffizienz is% in Abl. III T negativ und die S--T-Streeke gesenkt, weft die T-Aehse nach linl~s abgelenkt is% (die Muskelelemente sind reehts zu- grunde gegangen), t~ei der Linksinsuffizienz sehen wir das Umgekehrte. Sehr viele elektrokardiographische Erscheinungen (tiefes Qa, diphasisehes P~, die Versehmelzung bzw. Summierung gleichgerichteter Zaeken, M- bzw. W-f6rmiger Kammer- komplexe, die Lokalisation der versehiedenen Schenkelbl0ck- Iormen, die inspiratorisehen Ver~nderungen yon T~, die Be- dingungen der richtigen Brustwandableitung usw.) k6nnen nut auf Grund der I~enntnis der elektrischen Partialachsen des Herzens richtig verstanden werden. Bezfiglich dieser Einzelheiten, theoretiseher Fragen sowie des Beweismaterials siehe die angeffihrten Arbeiten sowie meine zusammenfassende Darstellung, .die bald im Archly /~r Kreislau/Jorschung er- seheinen wird. Zusammen/assung: Ein einfacher Apparat zur Bestimmung der Winkelstellung der 5 elektrischen Partialachsen des Herzen wird beschrieben und auf die praktische Wichtigkeit dieser Frage hingewiesen. Literatur: BARNES, Proc. Staff Meetings Mayo Clin. I. Mai 1929, Amer. Heart J. 9, 722 (1935). - BARNES U. WHITTEN, Amer. Heart J. 5, 142 (1929). - 13ENEDETTI, Arch. Pat. Clin. Med. I9, 179 (1939), 317 -- BURGER, Z. klin. Med. Io2, 6o 3 (1925). -- 13tYC~INER, Die Coronarinsuffizienz. Dresden u. Leipzig 1939. -- CARTER, lZlCHT~R U. GREEN, Bull. Hopkins Hosp. 30, 162 (199). -- EINTHOVEN, FAnR U. DE WAART, Pflfigers Arch. I5o, 275 (1913). -- FAHR U. WEBER, Dtsch. Arch. klin. Med. zz 7, 361 (1915). -- GOOD,tAN, Amer. Heart J. 7, 383 (I931) - PARKINSON U. 13OD- FORD, Heart I4, 195 (1928). -- PROGER U. KOR~H, Dtsch. Arch. klin. Med. 17o , 516 (1931); 17 I, 578 (1931). -- SCHWARZU. WlN~ER- BERG, S. WE~CK~BAcH-WIN~ERBERG, Unregelm~flige HerztXtigkeit. Leipzig 1927. -- TREND~L~NBURG, Z. exp. Med. 9 I, I (1934). -- V. UNGH~VARY, I{lin. Wschr. I937, 1431 ; 1938 , 566, 1115. -- WILSON, MACLEOD, 13ARKER, JOHNSTON U. I~LOSTEEMEYER, Heart 16, 155 (1933). -- v. ZARDAY, Z. exper. Med. 98 , 662 (1936). K6NNEN KLEINSTE, R(SNTGENOLOGISCH ERKENNBARE GALLENSTEINE UNTER ALLEN UMSTANDEN IN DER OPERATIV FREIGELEGTEN GALLENBLASE GETASTET WERDEN ? Beinerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon B. Koinmerell Jg. 194 o, S. 855 dieser Wochenschrift. Von H. IPL(JRCKEN. Aus der Chirurgischen Klinik des' St. Mafienkrankenhauses Frankfurt a. M. (Chefarzt: Prof. Dr. It. FLORCKEN). Die wirkliche oder scheinbare Nichtbest~tigung klinisch-r6nt- genologischer BBefunde durch die Operation is% %fir die beteiligten Arzte %miner pein]ich, %fir den I~ranken unter Uinst~nden ver- h~ngnisvoll. Der Chirurg hat die selbstverst~ndliche Verpflichtung, alle M6glichkeiten auszusch6pfen, die die !dinisch-r6ntgenologische Diagnose besti~tigen k6nnen. In dem ersten der yon I3. ~OMMERELL beschriebenen F~lle war r6ntgenologisch die einwandfreie Diagnose: ,4--5 knapp linsen- grol3e Gallensteine, pericholecystische Verwachsungen der Gallen- blase und des Duodenum" gestellt 13el der Operation %and sich ,,eine schwielig verdickte Gallenblase, die Steine konnten jedoch nicht getaste% werden", die Gallenblase wurde belassen. Es %raten erneu% ,,%ypische Gallenkoliken" ant. Eine sp~tere intraven6se Cholecystographie war negativ. IIn 2. Fall wurde be% typischer Vorgeschichte r6ntgenologisch die Diagnose ges%ellt: ,,Cholelithiasis, Gallensteinherde aus kleinsten, etwa 1, 5 rnin %In Durchrnesser betragenden Einzelkonkreinenten", be% der Operation wurden in der Gallenblase nach Punktion keine Steine geftihlt, die Blase wurde belassen, schon wenige Tage sparer neue I~oliken, i I Tage nach der Operation zeig% die erneute Cho]e- cystographie ,8 nunrnehr 3 Innrn %in Durchlnesser groBe", also ge- wachsene Steine. Dazn is% zu bernerken: x. Finder sich be% der Operation (Tall 1) eine ,,schwielig verdickte Gallenblase", dann handel% es sich urn die Folgen einer rezidivierenden Entzfindung, ein solches Organ InfiBte aueh be% negatiVern Palpationsbefuncl enffernt werden. 2. Die Abtastung der Gallenblase auch nach Punktion %st un- zuverl~ssig. Der Chirurg Inul3 in solchen F~llen die Gallenblase am Fundus incidieren und den Inhalt und die Wand des Organs genau prtifen, be% rich%%get Beleuchtung eine sehr einfache Ange- legenheit. Ich halte es ftir ganz unm6glieh, dab einern auch kleinste IZonkrernente be% diesern Verfahren entgehen. In allen zweifelhaften F~llen is% die Incision des Fundus, die sich ja be% negativern Prfifungsergebnis ohne groBe Sehwierigkeiten durch eine doppelreihige Naht wieder sehliel3en l~13t, notwendig schon deshalb, weft z. 13. die sog. ,,Stippchengallenblase" (BERN- HARD, GieSen), die Inanchmal genau die gleichen Erscheinungen wie die Cholelithiasis macht und ebenfalls die Entfernung des Organs erfordert, sich nut durch die Inspektior~ der Schleimhaut erkennen lXB%. BBeieinem solchenVorgehen w~ren den Kranke~ KOMMERBLLSdie neuen Schinerzen, ihm selbst die Entt~uschung erspart geblieben, KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. ACETYLCHOLIN IM MENSCHLICHEN LIQUOR CEREBROSPINALIS. "Von K. BRECHT. Es galt bisher als feststehende Tafsache, dab sich weder im normalen menschlichen Blur noch im Liquor cerebrospinalis Acetylcholin (A.Ch.) oder eine A.Ch-~hnliche Substanz nach- we%sen lasse (A. I~'LEISCtt und Mitarbeiter I, H. ALTENBURGER2). Zum Nachweis des A.Ch. benutzte man die bekannten biolo- gischen Methoden, vor allem den Dorsalmuskel des Blutegels und den Rectus abdom, des Frosches. Die Empfindlichkeit dieser Teste (zusammenfassende ~bersicht be% GADDUM S) reich% herab bis zu Konzentradonen yon i: 1os bis 1:1o 1~ In diesem Bereieh wird der Nachweis bereits unsicher. Neuerdings well3 man, dab noeh erheblieh kleinere IZonzen- trationen biologisch wirksam sein k6nnen und demnach nachweisbar sein mtissen. ])IJKSTRA und NoYoNs 4 fanden be% i h r e n Untersuchungen an der Froschlunge, da2 diese noch auf A.Ch.-Konzentrationen his 1:IO 16 und darunter mit einer Kontraktion ihrer glatten Muskulatur antwortet. Wir selbst (BREcltT, CORSTEN und LULLIES 5) haben auf dieser Grundlage eine quantitative Methode ausgearbeitet, mit der man noch A.Ch.-Konzentrationen bis 1:1o 16 mengen- m/il3ig best%tureen kann. Allerdings stellte sieh be% verschiedenen Untersuchungen auf nervenphysiologischem Gebiete heraus, dab die Emp- findlichkeit der Froschlunge auf A.Ch. in den Sommermonaten ganz erheblich zurfickgeht, beginnend im Juni, mit einem Minimum %in August. Die fiberaus grol3e, oben angegebene Elnpfindlichkeit gegenfiber A.Ch. zeigt also die Lunge nut in der Zeit yore November bis Ende Mai. Das verschiedene Verhalten der Organe yon sog. Soinrner- und Winterir6schen gegeniiber einzel-nen Wirkstoffen %st bekannt

Acetylcholin im Menschlichen Liquor Cerebrospinalis

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Page 1: Acetylcholin im Menschlichen Liquor Cerebrospinalis

Jg. 19, Heft 4~ FL6RCEEN, G a l l e n s t e l n e . - BRECHT, Acetylcholin. 1087 19. Oktober 194o

Mit d e m A x o n o m e t e r k a n n n a c h den F e s t s t e l l u n g e n yon v. UNGI~VARu a u c h die Ausgangss te l l e der K a m m e r e x t r a - sys to len b e s t i m m t werden , w e n n sie in wen igs t ens 2 Ab- l e i t u n g e n zur D a r s t e l l u n g k o m m e n . Die A c h s e n s t e l l u n g de r E x t r a s y s t o l e n wi rd ebenso best%mint, wie die yon R. St%tureen be%de fiberein, so legte die E x t r a s y s t o l e dense lben W e g zu- rf ick wie die E r r e g u n g i m Augenb l i cke des E r s c h e i n e n s der /~-Zacke au f der K u r v e : s i e g i n g y o n der K a m m e r b a s i s aus u n d p f l a n z t e s ieh de r Spi tze zu. R i c h t e r s ich die Achse der E x t r a s y s t o l e der R i c h t u n g de r R-Achse en tgegen , so ver l ief die E x t r a e r r e g u n g yon de r Spi tze gegen die K a m m e r b a s i s zu. Zwischen diesen 2 E x t r e m e n k 6 n n e n selbstverst~Lndlich alle M6gl ichke i ten , e n t s p r e c h e n d den 36o G r a d e n des Kreises, v o r k o m m e n .

Mi t Hi l fe dieser t r i g o n o m e t r i s c h e n B e t r a c h t u n g s w e i s e des Ekg . k 6 n n e n a u c h die g r a p h i s c h e n Ze ichen der r e c h t e n bzw. l i nken Coronar insuf f iz ienz u n d de r e inse i t igen ~ b e r l a s t u n g de r e inen t ~ a m m e r (BARNES u n d W H I T T E N , BARNES, PARKIN- SON nnd BEDFORD, WILSON U. Mi ta rb . , B~CHNER usw.) e rk l / i r t werden . I m Fal le de r IRechtsinsuff izienz is% in Abl. I I I T n e g a t i v u n d die S - - T - S t r e e k e gesenkt , weft die T -Aehse n a c h linl~s a b g e l e n k t is% (die Mus ke l e l em en t e s ind reehts zu- g r u n d e gegangen) , t~ei der L inks insuf f iz ienz sehen wir das U m g e k e h r t e .

Sehr viele e l e k t r o k a r d i o g r a p h i s c h e E r s c h e i n u n g e n (tiefes Qa, d iphas i sehes P~, die V e r s e h m e l z u n g bzw. S u m m i e r u n g g l e i chge r i ch t e t e r Zaeken , M- bzw. W - f 6 r m i g e r K a m m e r - k o m p l e x e , die Loka l i s a t i on de r v e r s e h i e d e n e n Schenke lb l0ck- Io rmen , die i n s p i r a t o r i s e h e n V e r ~ n d e r u n g e n yon T~, die Be- d i n g u n g e n de r r i c h t i g e n B r u s t w a n d a b l e i t u n g usw.) k 6 n n e n n u t au f G r u n d der I~enn tn i s de r e l ek t r i s chen P a r t i a l a c h s e n des He rzens r i ch t ig v e r s t a n d e n werden . Bezfigl ich dieser E inze lhe i t en , t h e o r e t i s e h e r F r a g e n sowie des Bewe i sma te r i a l s s iehe die ange f f i h r t en A r b e i t e n sowie me ine z u s a m m e n f a s s e n d e Dars t e l lung , .die b a l d i m Arch ly /~r Kreis lau/Jorschung er- s ehe inen wird.

Z u s a m m e n / a s s u n g : E i n e in facher A p p a r a t zu r B e s t i m m u n g der W i n k e l s t e l l u n g de r 5 e l ek t r i s chen P a r t i a l a c h s e n des H e r z e n wi rd b e s c h r i e b e n u n d au f die p r a k t i s c h e W i c h t i g k e i t dieser F r a g e h ingewiesen .

L i t e r a t u r : BARNES, Proc. Staff Meetings Mayo Clin. I. Mai 1929, Amer. Hear t J. 9, 722 (1935). - BARNES U. WHITTEN, Amer. Hear t J. 5, 142 (1929). - 13ENEDETTI, Arch. Pat . Clin. Med. I9, 179 (1939), 317 �9 -- BURGER, Z. klin. Med. Io2, 6o 3 (1925). - - 13tYC~INER, Die Coronarinsuffizienz. Dresden u. Leipzig 1939. -- CARTER, lZlCHT~R U. GREEN, Bull. Hopkins Hosp. 30, 162 (199). -- EINTHOVEN, FAnR U. DE WAART, Pflfigers Arch. I5o, 275 (1913). - - FAHR U. WEBER, Dtsch. Arch. klin. Med. zz 7, 361 (1915). -- GOOD,tAN, Amer. Hear t J. 7, 383 (I931) �9 - PARKINSON U. 13OD- FORD, Hear t I4, 195 (1928). - - PROGER U. KOR~H, Dtsch. Arch. klin. Med. 17o , 516 (1931); 17 I, 578 (1931). - - SCHWARZ U. WlN~ER- BERG, S. WE~CK~BAcH-WIN~ERBERG, Unregelm~flige HerztXtigkeit. Leipzig 1927. -- TREND~L~NBURG, Z. exp. Med. 9 I, I (1934). - -

V. UNGH~VARY, I{lin. Wschr. I937, 1431 ; 1938 , 566, 1115. -- WILSON, MACLEOD, 13ARKER, JOHNSTON U. I~LOSTEEMEYER, Heart 16, 155 (1933). -- v. ZARDAY, Z. exper. Med. 98 , 662 (1936).

K6NNEN KLEINSTE, R(SNTGENOLOGISCH ERKENNBARE GALLENSTEINE UNTER ALLEN UMSTANDEN

IN DER OPERATIV FREIGELEGTEN GALLENBLASE GETASTET WERDEN ?

Beinerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon B. Koinmerell Jg. 194 o, S. 855 dieser Wochenschrift .

Von H. IPL(JRCKEN.

Aus der Chirurgischen Klinik des' St. Mafienkrankenhauses Frankfurt a. M. (Chefarzt: Prof. Dr. It. FLORCKEN).

Die wirkliche oder scheinbare Nichtbest~tigung klinisch-r6nt- genologischer BBefunde durch die Operation is% %fir die beteiligten Arzte %miner pein]ich, %fir den I~ranken unter Uinst~nden ver- h~ngnisvoll. Der Chirurg ha t die selbstverst~ndliche Verpflichtung, alle M6glichkeiten auszusch6pfen, die die !dinisch-r6ntgenologische Diagnose besti~tigen k6nnen.

In dem ersten der yon I3. ~OMMERELL beschriebenen F~lle war r6ntgenologisch die einwandfreie Diagnose: , 4 - - 5 knapp linsen- grol3e Gallensteine, pericholecystische Verwachsungen der Gallen- blase und des Duodenum" geste l l t 13el der Operation %and sich ,,eine schwielig verdickte Gallenblase, die Steine konnten jedoch nicht getaste% werden", die Gallenblase wurde belassen. Es %raten erneu% ,,%ypische Gallenkoliken" ant. Eine sp~tere intraven6se Cholecystographie war negativ.

IIn 2. Fall wurde be% typischer Vorgeschichte r6ntgenologisch die Diagnose ges%ellt: ,,Cholelithiasis, Gallensteinherde aus kleinsten, etwa 1, 5 rnin %In Durchrnesser betragenden Einzelkonkreinenten", be% der Operation wurden in der Gallenblase nach Punkt ion keine Steine geftihlt, die Blase wurde belassen, schon wenige Tage sparer neue I~oliken, i I Tage nach der Operation zeig% die erneute Cho]e- cystographie , 8 nunrnehr 3 Innrn %in Durchlnesser groBe", also ge- wachsene Steine.

Dazn is% zu bernerken: x. Finder sich be% der Operation (Tall 1) eine ,,schwielig verdickte Gallenblase", dann handel% es sich urn die Folgen einer rezidivierenden Entzfindung, ein solches Organ InfiBte aueh be% negatiVern Palpationsbefuncl enffernt werden.

2. Die Abtas tung der Gallenblase auch nach Punkt ion %st un- zuverl~ssig. Der Chirurg Inul3 in solchen F~llen die Gallenblase am Fundus incidieren und den Inha l t und die Wand des Organs genau prtifen, be% rich%%get Beleuchtung eine sehr einfache Ange- legenheit. Ich halte es ftir ganz unm6glieh, dab einern auch kleinste IZonkrernente be% diesern Verfahren entgehen.

In allen zweifelhaften F~llen is% die Incision des Fundus, die sich ja be% negativern Prfifungsergebnis ohne groBe Sehwierigkeiten durch eine doppelreihige Nah t wieder sehliel3en l~13t, notwendig schon deshalb, weft z. 13. die sog. , ,Stippchengallenblase" (BERN- HARD, GieSen), die Inanchmal genau die gleichen Erscheinungen wie die Cholelithiasis macht und ebenfalls die Entfernung de s Organs erfordert, sich nu t durch die Inspektior~ der Schleimhaut erkennen lXB%.

BBei einem solchenVorgehen w~ren den Kranke~ KOMMERBLLS die neuen Schinerzen, ihm selbst die Ent t~uschung erspart geblieben,

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

ACETYLCHOLIN IM MENSCHLICHEN LIQUOR CEREBROSPINALIS.

"Von K. BRECHT.

Es ga l t b i she r als f e s t s t ehende Tafsache , dab sich weder i m n o r m a l e n m e n s c h l i c h e n B l u r noch i m L i q u o r ce rebrosp ina l i s Ace ty l cho l in (A.Ch.) oder eine A.Ch-~hnl iche S u b s t a n z n a c h - we%sen lasse (A. I~'LEISCtt u n d M i t a r b e i t e r I, H. ALTENBURGER2). Z u m Nachweis des A.Ch. b e n u t z t e m a n die b e k a n n t e n biolo- g i schen Methoden , vo r a l l em den D or s a l m us ke l des Blu tege ls u n d den R e c t u s abdom, d e s Frosches . Die E m p f i n d l i c h k e i t dieser Teste (zusammenfassende ~bersicht be% GADDUM S) reich% herab bis zu Konzentradonen yon i: 1o s bis 1:1o 1~ I n d iesem Bere ieh wi rd der Nachweis bere i t s uns icher . Neue rd ings well3 man , dab noeh e rheb l i eh kle inere IZonzen- t r a t i o n e n biologisch w i r k s a m sein k 6 n n e n u n d d e m n a c h

n a c h w e i s b a r sein mtissen. ] ) I J K S T R A u n d NoYoNs 4 f a n d e n be% ih ren U n t e r s u c h u n g e n a n der Frosch lunge , da2 diese noch auf A . C h . - K o n z e n t r a t i o n e n his 1:IO 16 u n d d a r u n t e r m i t e iner K o n t r a k t i o n ih re r g l a t t e n M u s k u l a t u r a n t w o r t e t . W i r se lbs t (BREcltT, CORSTEN u n d LULLIES 5) h a b e n auf dieser G r u n d l a g e eine q u a n t i t a t i v e Me thode ausgearbe i t e t , m i t der m a n noch A . C h . - K o n z e n t r a t i o n e n bis 1 :1o 16 m e n g e n - m/il3ig best%tureen k a n n .

Al lerd ings s te l l te s ieh be% ve r sch i edenen U n t e r s u c h u n g e n auf n e r v e n p h y s i o l o g i s c h e m Gebie te heraus , dab die E m p - f ind l i chke i t der F rosch lunge au f A.Ch. in den S o m m e r m o n a t e n ganz e rheb l ich zurf ickgeht , b e g i n n e n d im Juni , m i t e inem M i n i m u m %in Augus t . Die f iberaus grol3e, oben angegebene E l n p f i n d l i c h k e i t gegenfiber A.Ch. zeigt also die L u n g e n u t in der Zei t yore N o v e m b e r bis E n d e Mai.

Das verschiedene Verhal ten der Organe yon sog. Soinrner- und Winterir6schen gegeniiber einzel-nen Wirkstoffen %st b e k a n n t

Page 2: Acetylcholin im Menschlichen Liquor Cerebrospinalis

I 0 8 8 Buchbesprechungen. I~linlsehe Woehensehrift

Eine Beeinflussung der Froschherzen dutch Reizung des N. vagus ist im Winter yiel leiehter zu erreichen Ms im Sommer. Es sei auch an das in1 Sommer stark verminderte Ansprechen der Frosch- herzen auf DigitMisglykoside erinnert, was zu einem amtlichen Verbot der Titrierung yon Digitalisbl~,ttern in den Monaten Juni bis september ffihrte.

So wurde im ve rgangenen Fr t ih j ah r mi t te ls der F rosch - lungen bei einer Reihe yon P a t i e n t e n der L iquor cerebro- spinalis auf seinen A.Ch.-Gehal t geprtif t . Die Ergebn i s se seien hier kurz mi tge te i l t .

Methodik: Die Lunge hAngt, mit einem Schreibhebel verbunden, in einem Meinen GlasgefltB, durch das st~ndig Ringerl6sung flieBt. Das FlieBen mug so .langsam vor sich gehen, dab dadurch keine mechanischen Reize auf die Lunge zustande kommen. W'enn der geeignet belastete Schreibhebel auf dem RuBkymographion an- llAhernd eine horizontale Linie schreibt, wird die zu untersuchende Ftfissigkeit hinzugegeben; es genfigen Mengen yon 8 - - i o ecm. EnthMt die Flfissigkeit A.Ch., so erfolgt eine Kontraktion der Lunge, die meist yon selbst wieder mehr oder weniger rasclx zurfick- geht. Danach wird ein ,,Prfifreiz" mit einer A.Ch.-K0nzentration yon i : IO * gegeben, den die Lunge mit einer maximalen Verkarzung beantwortet. Das VerMtltnis der Kontraktion der gesuchten Konzentration zur Gr613e des Prfifreizes l~Bt mit Hilfe einer em- pirisch gewonnenen Eichkurve die unbekannte Konzentration direkt ermitteln (Einzelheiten hierfiber bei CORSTEN~),

Ergebnisse: Die gewonnenen Ergebnisse sind in der Tabelle znsammenges te l l t . Die Versuche i - - T b ~allen in

Mr.

1 2

3a 3b

4 5 6a 6b

7 a 7b

I Datum der Krankheit A.Ch.-Kom / Bemerkungen Versuche zentration

I. V. 194 ~ 3. V. 194 ~ 3- V. 194 ~ 4. V. 194 ~

3. V. 194 ~ 4. V. 194 ~

17. V. 194 ~ 17. V. 194 ~

I, VI. 194 ~ I, VI. 194 ~

Tbc.- Meningitis

Meningo- kokken-

Meningitis

gpilepsie

8a 3 o, VI. 194 ~ ] Fragliche /Lues cerebri, tnormaler Li-

~8b 3 o. VI. 194o ] quorbefund

0

lO 5. VII . 194 ~ 1I 2. VII. 194 ~ | 12 2. VI I . 194 ~ Epilepsie 13 2. VZI. ~94 o fll 14 14. VII. 194 o II[

15 12. V I I . 194o Ill 16 12. VII. i94 ~ ill

/ I : 5 X lO1~ / i : 5 X i o i0 I : I016

I : 2 X I011

i : 5 • ~ i : i o $ 1:2 X 109 I : I01~

: 1012

++ +

++

Liquor io Std. alt Liquor 6 Std. alt Liquor fiber 24 Std. alt Liquor vom gleichen Patienten wie im Vet- such 3a, aber sehon nach 6--8 Std. zur Auswertung gekommen Liquor 7 Std. alt Liquor 7 Std. air Liquor 8 Std. alt Nach Zugabe yon Cholinesterase zum Li- quor 6a. - - A: Ch.- Gehalt stark herab- gesetzt. Liquor 6 Std. alt Naeh Zugabe yon reichlich Esterase zum Liquor 7 a. Kein A.Ch. nachweisbar

Unenlpfindliche Lunge Nur schwache Wir- kung des Priifreizes Der gleiche Liquor wie im Versuch 8a. Auch diese Lunge spricht nicht an Lunge spricht auch auf Prfifreiz kaum an Lunge nur noeh wenig sensibel; sie antwortet mit einer kleinen Non-

' traktion, abet keine quantitative Auswer- tung mehr m6glieh

i Unsensible Lunge. Vgl. Vers. 8.

die oben besprochene Periode, in der die Froschlunge noch ihre groBe Empf ind l i chke i t gegent~ber A.Ch. aufweist . Abb. zeigt den Ver lauf eines solchen Versuches. Es h a t den An- schein, als ob der L iquor bei Meningokokken-Meningi t i s einen h6heren Gehal t an A.Ch. aufweis t als bei tuberkul6ser Meningit is und bei Epilepsie. Jedoch k6nnen hinsicht l ich einer f e ine ren Differenzierung aus tier re la t iv gerin- gen Anzahl yon Versuchen keine end- gfiltigen Schlfisse gezogen werden. Ans den Versuchen 3 a und 3 b geh t her- vor, wie durch l~ngeres S tehen des Li- quors dasA.Ch, al lmghlich ab g eb au t wird. Inne rhMb der e rs ten 6 - - io Stun- den jedoch sche in t ke in wesent l icher A b b a u S ta t tzuf inden , denn d e r L iquor k a m jeweils ohne Zugabe yon Eser in zum Versuch. Bei den Versuchen 6b und 7 b wurde zum Liquor yon 6 a bzw. 7 a Cholinesterase zugegeben; die aus FroschvorhSfen gewonnen wurde. Es ist deut l ich der sloezifisch h e m m e n d e h i n t i n g

Abb. I. Versueh4: Wirkung des auf die A.Ch. -Wirkung zu ersehen. Liquors einer Meningokokken-

Die Versuche 8 a bis I6 fallen in Meningitis auf das Frosehluu- die Zei t der Unempf ind t i chke i t d e r genpr~parat. R=Ringeri6sung;

man sieht kleine Spontankon- Froschlunge auf A.Ch. Die Lunge traktionea der Lunge und spr ich t bier auch auf den ;,Prfif- leiehte Verkfirzung bis zu einer reiz" kaum, o d e r in m a n c h e n Fgl- ungef~hr horizontalen Gleieh-

gewichtslage. /3 = Liquor. len f ibe rhaup t n ich t mehr an. Eine p = Prfiffeiz mit A.Ch. ~:~o 4. q u a n t i t a t i v e Auswer tung mi t Hilfe unserer E ichkurve ~var infolgedessen n ich t m6glich. Es konn te abe t in einer Reihe yon Unte r - suchungen wenigs tens der qual i ta t ive Nachweis gef i ihr t wet - den, Abb. 2 gibt einen solchen Versuch wieder. Durch diese ve rgnder t e Empf ind l i chke i t der Testobj ekte in den S o m m e r m o n a t e n wurden die Versuche un te rb rochen . Es s ind wei tere sys temat i sche Un- t e r s u c h u n g e n geplant , vor al lem auch fiber das Verha l t en des nor- malen menschl ichen Liquors . I t i e r smite vore r s t n u t die Ta t sache auf- gezeigt werden, dab a u c h im men s ch - l ichen L i q u o r - zun~ichst un te r pathologisehen Verhdltnissen unter - such t - - A.Ch. nachweisbar ist.

Zusammen/assung: I m mensch- Abb, 2. Versuch io: Wirkung des l ichen Liquor bei ~uberkul6ser und Liquors einer Epi]elasie aui die

weniger empfindliehe Froschlunge Meningokokkenmeningi t i s sowiebei im Mount Juni. R = Ringer- Epi lepsie wurde m i t ~ t l i l fe des 15sung, L = Liquor. P = Pr~- Lungenprgpa ra t e s yon Win te r - reiz mit A.Cll. i : IoL

frSschen A.Ch. in K o n z e n t r a t i o n e n yon I : lO9 bis i : io 16 gefunden, die mi t den bisher b e k a n n t e n Methoden n ich t nachgewiesen werden konnten . (Aus dem Instltut /i~r normale und Pathologische Physiologie der Uni- versit4t K6M [Direlctor: Pro]. Dr. H. Lullies].)

L i t e r a t u r : x A. FLEISCH, I. SIBUL et M. Ig2AELIN, Arch. inter- nat. Physiol, 44, 24--34 (1936). -- e H. ALT~XBU~OER, Klin. Wschr. I937 I, 398, - - a j . H. GADDUM, Gefggerweiternde Stoffe der Gewebe. Leipzig I936. - - 4 C. DIJKSTRA et A. I~. M. NoYoNs, Arch. internat. Physiol. 49, 257 (I939). - - ~ K. BRECI~T, M. CORSTEN, H. LULLIeS, Naturwiss. 28, 351 (194o). - - 6 M. CORSTEN, Pflfigers Arch. Im Druck,

REFERATENTEIL. B U C H B E S P R E C H U N G E N .

Ickert, F.: Allergie und Tuberkulose. Allergische und verwandte auf Grund eines sehr eingehenden Literaturstudiums und auch yon Phiinomene bei Tuberkulose. io Textabb. 142 S. Leipzig: Georg Erfahrungen in" gewissen Teilen des Fragenkomplexes. 13ekannt- Thieme 194 o. tZM. 5,60. lich ist die Betrachtung des Gegenstandes dadurch auBerordentlich

Der Verf. gibt in dem Bfichlein eine sehr grfindliche und roll- erschwert, dab immer wieder neue Nomenklaturen eingeft~hrt sind, st~tndige Obersicht fiber den yon ihm behandelten Gegenstand und Grundfragen, wie z. 13. die nach der Antik6rperbildung, bisher