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Eßstörungen Adipositas Bulimia nervosa Anorexia nervosa Gestörtes Eßverhalten • Psychopathologie biologische Funktionsstörungen und somatische Komplikationen 1

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Eßstörungen

Adipositas

Bulimia nervosa

Anorexia nervosa

• Gestörtes Eßverhalten

• Psychopathologie

• biologische Funktionsstörungen und somatische Komplikationen

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P h th l i h M k l b iPsychopathologische Merkmale bei Anorexia Nervosa

• Panikartige Angst vor Gewichtszunahmeg g

• Krankheitsverleugnung

• verzerrtes Körperschema

• fortwährende Beschäftigung mit dem Thema Essen

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Eß h lt d M ß hEßverhalten und Maßnahmen zur Gewichtsreduktion bei Anorexia

nervosa

• Extrem niedrige Kalorienaufnahmeg

• Eßrituale, bizzare Verhaltensweisen im Umgang mit Nahrung

• Erbrechen Laxantien• Erbrechen, Laxantien

• Hyperaktivität

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Eß h lt b i B li iEßverhalten bei Bulimia nervosa an Tagen ohne Eßanfälle

• Niedrige Kalorienaufnahme (≤ 1500 g (Kcal)

• veränderte Nahrungszusammensetzung nach g gMakronährstoffen

- verminderter Kohlenhydratanteil

- erhöhter Proteinanteil

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P h th l i h M k l b iPsychopathologische Merkmale bei Bulimia nervosa

• Übertriebene Beschäftigung mit Figur und g g gGewicht

• Angst vor dem Dickwerden trotz Normalgewichtsg

• starke Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper

• Depressionen Stimmungslabilität• Depressionen, Stimmungslabilität

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Eß h lt d dEßverhalten und andere Maßnahmen zur Gewichts-

regulation bei Bulimia nervosa

• Eßanfälle

• Fasten, Diät, ´gezügeltes Eßverhalten´

• Erbrechen

• Abführmittelmißbrauch

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B i i l fü i Eß f llBeispiel für einen Eßanfall5 Stück Nußkuchen,

1 Packung gVollkornbrot,

4 Scheiben Käse,

1 Fruchtjoghurt,

2 Portionen Kartoffelbrei,

5 Tomaten,

3 Essiggurken,

4 Scheiben Schinken,

1 Fertig-Pudding,

1L Milch,

1 Flasche Mineralwasser

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Eßstörungen

I Erscheinungsform

Bulimie

Eßanfälle bei Bulimia nervosa

• Kalorienaufnahme bis zu 8500 Kcal(Woell et al., 1989)

• Bevorzugt werden:Süßigkeiten, Brot, Teigwaren, g , , g ,

Milchprodukte mit hohem Fettgehalt = sonst ´verbotene´ Nahrungsmittel

• Eßgeschwindigkeit doppelt so hoch wie bei ´normalen´Mahlzeiten (Hadigan et al., 1989)

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Eßstörungen

I Erscheinungsform

Somatische Komplikationen bei Anorexia und Bulimia nervosa

• Elektrolytstörungeny g

• Zahnschädigungen

• Nierenschäden

• verzögerte Magenentleerung

• Rupturen von Magen und Speiseröhre

• Osteoporose

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Eßstörungen

I Erscheinungsform

Wozu dienen Veränderungen der endokrinen Regulation bei g

Anorexia und Bulimia nervosa?

• Herabsetzung des Energieverbrauchs des Körpers

• Einstellung von Funktionen, die für individuelles Überleben unnötig sind, wie z.B. Reproduktion

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Eßstörungen

Endokrinologische Reaktionen auf gestörtes Eßverhalten bei Bulimia g

und Anorexia nervosa

Gonaden Verminderte Sekretion von LH, FSH, Progesteron und Östradiol

StörungSchilddrüse

Verminderte T3-Spiegel

Sympathikus

aktivität

Verminderte Noradrenalinsekr. bei Stimulation

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Hypothesen zur Ätiologie von

Eßstörungen

II Ursachen

yp gEßstörungen

Soziokulturell (Schlankheitsideal)

Individuell (Defizite bei Gefühlsdifferenzierung)Prädisponierende

Familiensystem(gestörte Kommunikation)

Biologisch ( h h i h )

Faktoren

(erhöhtes Körpergewicht)

Kritische Lebensereignisse(Trennung)Auslösende

Faktoren

Diät, gezügeltes Eßverhalten

Biologische Konsequenzen

Faktoren

Aufrecht-h lt d

q

Psychologische und psychosoziale Konsequenzen

des gestörten Eßverhaltens

erhaltende Faktoren

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Schlankheitsideal

• Schlank ist schön !

• Schlank ist gesund !

S hl k h j !• Schlank macht jung !

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Veränderungen im Körpergewicht bei ´Playboy-Centerfold-Modellen´ und

beim Durchschnittsgewicht

Eßstörungen

II Ursachen

Schlankheitsdruck

amerikanischer Frauen zwischen 1960 und 1980

% des Durchschnittsgewichts(1960 = 100%)

Durchschnittsgewicht amerikanischer Frauen (1960 = 100%)

Gewicht der

100

88 Gew c t de´Centerfold´-Modelle

88

84

1960 19641962 1966 1968 1970 1972 1974 1976 1978

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Auswertungsanleitung und Vergleichswerte

Der FFB erfaßt Verhaltensweisen, Einstellungen und Gefühle, die sich auf die Beschäftigung mit dem eigenen Körper, dem Gewicht und der Figur beziehen.

Testkonstruktion und Validierung sind ausführlich beschrieben bei Cooper et al., (1987).

FFB: Auswertung

Itemkodierung:

immer = 5; sehr oft = 4; oft = 3; manchmal = 2; selten = 1; nie = 0

Der Gesamtscore wird durch Addition der Zahlenwerte gebildet.

FFB: Vergleichswerte für junge Frauen ohne Eßstörung und Patientinnen mit Bulimia nervosa

Ohne Eßstörung: M= 36,3

Bulimia nervosa: M= 127,5

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Eßstörungen

II Ursachen

Gezügeltes Eßverhalten

Gezügeltes Eßverhalten (´restrained eating´)( g )

„Zeitlich relativ überdauerndes Muster der „Nahrungs-aufnahme, gekennzeichnet durch eine kognitive Kontrolle und Übersteuerung physiologischer Hunger- und psychologischer Appetenzsignale mit dempsychologischer Appetenzsignale mit dem Ziel einer geringeren Kalorienzufuhr zum Zweck der Gewichtsabnahme oder Gewichtskonstanz.“

(Westenhöfer & Pudel, 1989, S.150)

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Eßstörungen

II Ursachen

Gezügeltes Eßverhalten

Messung der Tendenz zum gezügeltem Eßverhalten g g

(´Restraint-Skala´)

Beispiel-Items: ja neinp

• ´Ich esse absichtlich kleine Portionen, um nicht zuzunehmen.´

ja

x

nein

• ´Häufig höre ich auf zu essen, obwohl ich noch gar nicht richtig satt bin.´

x

• ´Ich esse alles, was ich möchte und wann ich es will.´ x

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Schlank ist gesund ?

• Leichtes bis mäßiges Übergewicht für sich alleine birgt kein gesundheitliches RisikoRisiko

• Es gibt Hinweise auf eine gesundheitliche Gefährdung von Personen, die wiederholte Phasen kurzfristigerwiederholte Phasen kurzfristiger Gewichtsabnahme durchmachen.

• Nicht das Ausmaß des Übergewichts, sondern die regionale Fettverteilungsondern die regionale Fettverteilung bestimmt das Gesundheitsrisiko.

⇒´ ibli h ´ F (K t ti i Hüft d⇒ weibliche Form (Konzentration im Hüft- und Oberschenkel-bereich) günstiger als ´männliche´Form (Bauch)!

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Psychologische Veränderungen beiPsychologische Veränderungen bei Mangelernährung

• Affektive LabilitätDepressivität

Reizbarkeit

A hiApathie

• Kognitive BeeinträchtigungKonzentrations- undKonzentrations und Aufmerksamkeitsstörungen

Übermäßige Gedanken an Essen und Nahrungsmittel

• VerhaltensänderungenEßanfälle

bizarres Eßverhalten

exzessiver Gebrauch von Genußmitteln

soziale Isolation

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Typische Symptome bulimischerTypische Symptome bulimischerPatientinnen

• Übermäßige Beschäftigung mit Nahrungsmitteln und EssenNahrungsmitteln und Essen

• häufiges Gefühl von Kontrollverlust über das EßverhaltenEßverhalten

• depressive Verstimmung, starke Stimmungsschwankungen

• Reizbarkeit

• Beeinträchtigung von Konzentration und Aufmerksamkeit

• köperliche Beschwerden (z.B. Kopfschmerz, Müdigkeit)

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Psychobiologischer Circulus vitiosus bei derPsychobiologischer Circulus vitiosus bei der Aufrechterhaltung des ´gezügelten´Basis-

Eßverhaltens bei Bulimia nervosa

(intermittierend) erniedrigte

Kalorienzufuhr

Verminderte Bildung von Trijodthyronin

Verhaltensveränderung (Diätversuche, Laxantien, Erbrechen)

Hypometabolism

erniedrigte noradrenergeAktivität

Angst vor us mit verzögerter Normalisierung

Normales Eßverhalten bzw.

Gewichtszunahme

Heißhungerattacken können zu kurzfristiger Gewichtszunahme

führen

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Subskalen des Eating Disorder InventorySubskalen des Eating Disorder Inventory

I: Drang zum DünnseinI: Drang zum Dünnsein

II: Tendenz zu Eßanfällen

III: Unzufriedenheit mit Figur

IV: Gefühl der Ineffektivität

V: Perfektionismus

VI S i l MißVI: Soziales Mißtrauen

VII: Probleme mit Gefühlswahrnehmung

VIII: Angst vor Anforderungen des g gErwachsenseins

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Zusammenfassendes Schema zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Eßstörungen

Soziokulturell

z.B. Schlankheitsideal

Invidivuell

z.B. irrationale kognitive Schemata

Familiär

z.B. inadäquate Interaktions

Biologisch

z.B. Tendenz zu erhöhtem Körpergewicht

Prä-disponier-

d Schemata Interaktions-muster

Körpergewichtende Faktoren

Psychische Labilität•niedriges Selbstwertgefühl

•Probleme bei Gefühlswahrnehmung

•affektive Instabilität

•Zentriertheit auf FigurKritischeLebens-ereignisse

Diät, gezügeltes

Auslösende Faktoren

Eßstörung:Fasten, Eßanfälle, Erbrechen

Psychologische K

Biologische K

gezügeltes Eßverhalten

A f ht Konsequenzenz.B. soziale Isolation, affektive Störung

Konsequenzenz.B. metabolische oder endokrine Störungen

Aufrecht-erhaltende Faktoren

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Übersicht zur Therapie bei Anorexia und Bulimia nervosaBulimia nervosa

Informationsvermittlung Darstellung von ErklärungsmodellenWissensdefizite Darstellung von Erklärungsmodellen

Operante Verstärkung (zur Gewichtssteigerung), Ernährungsmanagement (zum Abbau

ü lt Eß h lt ) A l

Wissensdefizite

Pathologisches Ernährungsverhalten

von gezügeltem Eßverhalten), Analyse funktionaler Zusammenhänge zwischen Streß und pathologischem EßverhaltenWahrnehmungstraining Entspannungstraining körperorientierte Therapie

Störungen in Gefühlswahrnehmung- körperorientierte Therapie

Selbstsicherheitstraining

Körpertherapie Kognitive Therapie

Gefühlswahrnehmung-und ausdruck

Verzerrte Körperwahrnehmung Kognitive Therapie

Kognitive Umstrukturierung

Familientherapie

p g

irrationale Gedanken und Einstellungen

FamilientherapieKommunikationstraining

Training sozialer Kompetenz

Streßbewältigungstraining

Partner-/ Familienkonflikte

Streßbelastung

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Th i b i Eß tö

Eßstörungen

III Therapie

Therapie bei Eßstörungen

Allgemeines Prinzip:

´Two-Track-Approach´

I t ti f 2 S hi= Interventionen auf 2 Schienen

1. Modifikation des pathologischen p gEßverhaltens (Bulimie) bzw. Gewichtssteigerung (Anorexie)

2. Modifikation von Bedingungen, die in funktionalem Zusammenhang mit dem gestörten Eßverhalten stehen (z.B. Familiensystem, Körperwahrnehmung)Körperwahrnehmung)

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Wi hti ll i L it ät

Eßstörungen

III Therapie

Wichtige allgemeine Leitsätze zur Therapie bei Eßstörungen

• Aufbau und Überprüfung der Therapiemotivation

• Entwicklung einer tragfähigen therapeutischen Beziehung

• Transparenz der Behandlungskonzepte p g pund Prinzipien (z.B. Selbstverantwortlichkeit, Anti-Diät-Modell)

• Erarbeitung sinnvoller Therapieziele (möglichst konkret und realistisch)

• Arbeit in Gruppenpp

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Body Mass Index

BMIKörpergewicht (kg)

BMI =[Größe (m)]2

Normalgewicht:

Frauen: 19 - 24

Männer: 20 - 25Männer: 20 25

Übergewicht: bis 30

Adipositas: > 30

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Gewichtsverlauf und Kaloriena fnahmeKalorienaufnahme

Gewicht

500 kcal/Tag weniger

Gewicht

500 kcal/Tag weniger

Z ZZeit

vermutete Gewichtsreduktion bei einer Einschränkung der Nahrungsaufnahme um 500 kcal unter dem bisherigen Bedarf

Zeit

tatsächliche Gewichtsreduktion bei einer Einschränkung der Nahrungsaufnahme um 500 kcal unter dem bisherigen Bedarf

Gewicht

500 kcal/Tag mehr

Gewicht

Setpoint

Zi

ZiDiagramm 4:

Setpoint-Bereich

eit

vermuteter Zusammenhang zwischen Gewicht und Energieaufnahme

eit

Diagramm 4:

tatsächlicher Zusammenhang zwischen Gewicht und Energieaufnahme

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Richtlinien für einen strukturierten Eßtag

MENGE:

ca 1800 bis 2200 kcalca. 1800 bis 2200 kcal

ca. die Hälfte bis 2/3 sollte bis Mittag gegessen werden

Möglichst ganze Portionen, Orientierung an Mensa oder Kantinenportionen, oder an Mitbewohnern, Freunden

ZEITSTRUKTUR:

ca. 4 bis 5 Mahlzeiten

3 größere + 2 kleinere mindestens 1 Mahl eit armmindestens 1 Mahlzeit warm

ZUSAMMENSETZUNG:

15% Eiweiß

30% Fett

55% Kohlenhydrate

möglichst keine Diät-Produkte

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Ernährungsprotokoll Name: Wochentag:Datum: M.L.Do. Baseline

it B i E d M A t d L b itt l d/ dwo mit wem Beginn Ende Menge Art der Lebensmittel und/oder Getränke Besonderes Erbrechen esse ich esse ich der Mahlzeit

Zeit Menge

11.00 4 Tassen Kaffeesehr 1 StückObstkuchen depressiveObstkuchen depressive

2 Nußhörnchen Stimmung2 Scheiben Brot mit Butter und

4 ScheibenSchinken (gekocht)

3 Eier (weich gekocht) erbrochen 4

13.30 1 Cappuccino0,25l

Weißwein (Muscadet)

15.30 2 Kirschschnitten1

Schweineohr

16 00 450 I l R h16.00 450g Iglo-Rahmporee280g

Erbsen mit Butter erbrochen 4

20.30 0,5l Weißwein

21.00 1 Scheibe Schweinebraten mit gem. Salat0,5l

Mineralwasser erbrochen 4Mineralwasser erbrochen 4

24.00 2 Tassen Pfefferminztee2 Teller

Nudeln mit Soße aus2 Zwiebeln

3 Scheiben (geräuchert)2

Karotten1TL Bratensoße erbrochen

4

Erbrechen Menge: 1 = ca. 1/3 2 = ca. 1/2 3 = ca. 3/44 = fast alles bis alles

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Streßmanagement

Kurzfristige Bewältigungsstrategien zur Situationserleichterung

- Entspannungsübung

- Innere Ablenkung (Gedankenstop, Selbstermutigung)

- Äußere Ablenkung

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Eßstörungen

III Therapie

Prognose und Verlauf

Prognose und Verlauf der Anorexia nervosa

4 Jahre nach stationärer Therapie waren:

etwas gebessert 35%

chronisch krank 25%25%

verstorben 10%

ll divollständig gebessert 30%

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Prognose und Verlauf der Bulimia nervosa

2 Jahre nach multinodaler stationärer Therapie waren:

chronisch krank 40%40%

Deutlich gebessert

etwas gebessert 20%

gebessert 20%

20%

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Streßmanagement

Langfristige Bewältigungsstrategien zur Sit ti ä dSituationsänderung

- Einstellungsänderung

- Kommunikative Fertigkeiten / Aussprachen

- Planung / Problemlösestrategien

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Wie werde ich ein unglücklicher Therapeut?

Mögliche Einstellungen:

- Ich muß der beste Therapeut sein- Ich muß der beste Therapeut sein.

- Ich muß immer für meine Patienten da sein.

- Alle meine Patienten müssen durch mich geheilt werden.

- Alle meine Patienten müssen mich verehren.

- Ich darf vor Patienten keine Schwächen zeigen.

- Patientenbedürfnisse gehen vor eigenen Bedürfnissen.

- Alle Konflikt sind lösbar.

- Jede Therapiesitzung muß mir i h i li h i l b iimmer unheimlich viel bringen.

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Experiment zu den pAuswirkungen

wiederholter kurzzeitiger Diät (Laessle et al., 1992)( , )

3 Tage

4 Tage

3 Tage

4 Tage

3 Tage

4 Tage

3 Tage

4 Tage

Essen ohne Kalorien-limit

Diät

≤ 600 Kcal.

Essen ohne Limit

Diät

Essen ohne Limit

Diät

Essen ohne Limit

Diät

1. Woche

2. Woche

3. Woche 4. Woche

Versuchsplan:

Ergebnisse: • In den wiederholten kurzzeitigen Diät-Episoden kommt es zu Stimmungs-verschlechterungen, erhöhter Reizbarkeit, Konzentrations- und Aufmerk-samkeitsschwierigkeiten.

•Nach den Diät-Episoden zeigt sich eine verstärkte Tendenz zum Über-essen.

•Die Begleiterscheinungen des wiederholten kurzzeitigen Diätierens ähneln Symptomen bei Patientinnen mit einer bulimischen Eßstörung.

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