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ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTEN STAND: OKTOBER 2013

ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTEN

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Page 1: ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTEN

ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTENSTAND: OKTOBER 2013

Page 2: ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTEN

2MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

MAHLE ist der weltweit führende Hersteller von Komponenten und Systemen für den Verbrennungsmotor und des-sen Peripherie sowie zur Fahrzeugklimatisierung und Motorkühlung. Rund 65.000 Mitarbeiter werden 2014 an 140 Produktionsstandorten sowie in zehn großen Forschungs- und Entwicklungszentren voraussichtlich einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro erwirtschaften.

Weltweiter Wettbewerb sowie sich ändernde Kundenerwartungen und Produktanforderungen erfordern die ständige Verbesserung aller Produkte, Prozesse und Unternehmensabläufe. Die Qualität und Position unserer Produkte auf dem Weltmarkt wird unmittelbar von der Qualität unserer Zulieferprodukte beein� usst. Steigende Kundenanforde-rungen und eine hohe Dynamik an den globalen Märkten verlangen von uns und unseren Lieferanten ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und eine globale Ausrichtung. Die kontinuierliche Verbesserung von Produkten und Prozessen sowie die nachhaltige Sicherung der Qualität und Kosten betreffen das gesamte Beschaffungsnetz-werk, in dem Sie als Lieferant eine bedeutende Rolle spielen. Die vorliegende Richtlinie zeigt unseren Lieferanten die Erwartungen, Anforderungen, Voraussetzungen, Methoden und Umsetzungsbeispiele auf, die zum Verwirklichen der gemeinsamen Ziele erforderlich sind. Diese Richtlinie ist verbindlich für alle Produkte und Leistungen, die ein Lieferant an MAHLE liefert. Weitergehende Richtlinien können auf regionaler Ebene / Werksebene existieren.

Dr. Christian Binkert

Leiter Controlling & EinkaufMotorsysteme und -komponenten

Johann Meier

Leiter Einkauf Filtration & Motorperipherie

Stefan Maier

Leiter Einkauf & LogistikThermomanagement

Vorwort

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3MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Unsere nachfolgenden Anforderungen an Sie als MAHLE Lieferant oder Anbieter mit Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit, stellen eine wichtige Säule einer gut funktionierenden und erfolgreichen Geschäftsbeziehung dar. Ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Übereinstimmung mit den Anforderungen ist die Voraussetzung für eine ge-meinsame Geschäftsbeziehung.

Wir erwarten eine hohe Leistungsbereitschaft und den Einsatz, die folgenden Anforderungen aufzunehmen und umzusetzen:

■ Sicherung einer gleichbleibenden, stabilen hohen Produkt- und Prozessqualität

■ 100%ige Erfüllung der Erwartungen von MAHLE und seiner Kunden

■ 100% Liefertreue

■ Wettbewerbsfähigkeit der Angebote auf Weltmarktniveau (Total cost of ownership)

■ Kontinuierliche Produktivitätsverbesserung und jährliche Kostensenkung

■ Effektive und schnelle Kommunikation

■ Produkte basierend auf Spitzentechnologie

■ Übernahme von System-Entwicklungsverantwortung

Wir erwarten kreative und innovative Beschaffungsmarkt-Partner, die uns durch ihre Erfahrung beim Ausbau der Technologieführerschaft unterstützen. Der Nutzen stellt sich für Sie wie folgt dar:

■ Erleichterter Zugang als quali� zierter MAHLE Lieferant zu weiteren Geschäftsfeldern

■ Beteiligung am Innovations- und Kreativpotenzial des MAHLE Konzerns

■ Potenzial zu Umsatzwachstum und Marktanteilwachstum

■ Einbindung in internationale Entwicklungsprojekte und Zugang zu neuen Märkten

■ MAHLE als Referenz in Ihrer Kundenliste

Die Qualität unserer Produkte wird entscheidend durch die Materialien und Produkte beein� usst, die wir von unse-ren Lieferanten beziehen. Gerade in der Automobilindustrie sind es besonders hohe Anforderungen, die uns und unsere Zulieferer jeden Tag zu Höchstleistungen herausfordern.

Wir nehmen diese Herausforderung an.

Anforderungen und Nutzen

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4MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Gesamtüberblick der Hauptschritte des MAHLE Lieferantenmanagements

Potentielle Lieferanten überzeugen uns im Prozess der Lieferantenauswahl durch die Erfüllung unserer Anforderun-gen insbesondere hinsichtlich Spezi� kation, Innovation, Qualität und Kosten. Partnerschaft und Vertrauen bilden die Grundlage der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Nach der Nominierung übernehmen unsere Lieferanten Verantwortung, um die herausfordernden Ziele zu erreichen. Eine wesentliche Anforderung ist, die Produktions- und Lieferfähigkeit sowie die Erfüllung der Qualitätserwartungen vom ersten Tag der Produktion bis zum Ende des Pro-duktlebenszyklus sicherzustellen.

Ein großer Anteil der Zukaufteile und die entsprechenden Produktionsprozesse werden durch unsere Lieferanten entwickelt. Dies unterstreicht die Bedeutung und unseren hohen Anspruch an die Entwicklungs- und Lieferpartner weltweit bei der Gestaltung der MAHLE Produkte.

Im Verlauf der Produkt- und Prozessentwicklung sowie der Serienproduktion müssen alle denkbaren Risiken so früh wie möglich identi� ziert und minimiert werden. In diesem Risikobewertungsprozess müssen unsere direkten Lieferanten die Verantwortung für die gesamte Lieferkette der beauftragten Teile übernehmen, angefangen bei der Schnittstelle zum MAHLE Konzern bis hin zu ihren eigenen Lieferanten und darüber hinaus.

Im Rahmen des Freigabeprozesses müssen unsere Lieferanten vor Serienstart die Fähigkeit nachweisen, Serientei-le, die allen relevanten Anforderungen genügen, aus stabilen Produktions- und Lieferprozessen mit Serienwerkzeu-gen und -prozessen zu den vereinbarten Kosten zu fertigen und zu liefern. Die Verantwortung für die Durchführung aller erforderlichen Aufgaben liegt beim Lieferanten.

Für den Fall, dass während der Produkt- und Prozessentwicklung oder der Serienlieferung Probleme auftreten, müssen diese eindeutig identi� ziert und möglichst wirkungsvoll gelöst werden. Ein de� nierter Eskalationsprozess dient dazu, die Ressourcen zur Problemlösung ef� zient zu nutzen. Die Problembearbeitung basiert auf offener Kom-munikation, Vertrauen und einer funktionierenden Partnerschaft. Der Problemlösungsprozess wird verantwortlich durch den Lieferanten unter Einbindung der beteiligten Bereiche des MAHLE Konzerns durchgeführt.

Lieferantenauswahl Qualitäts- und Logistik-planung Lieferant Serienfertigung

■ Anfrage ■ Bewertung ■ Auswahl ■ Beauftragung

■ Projektplanung und -festlegung

■ Projektentwicklung ■ Prozessentwicklung ■ Produkt-/Prozessfreigabe ■ Serienfreigabe

■ Lieferantenbeobachtung ■ Laufende Lieferanten-

bewertung ■ Lieferantenentwicklung ■ Reklamationsmanagement ■ Änderungsmanagement ■ Lieferantenlebenslauf

Projektbestätigung Produkt-/Prozessentwicklung Serienanlauf Projektende

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5MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Erfahrungen in derAutomobil- /Automobilzulieferindustrie

Heute bereits schon Zusammenarbeit mit Automobilherstellern / Automobil-zulieferern. Kenntnis und Anwendung von speziellen Vorschriften und Ver-fahren der Automobilindustrie.

■ Referenzliste

Globale Präsenz Globale Ausrichtung, um MAHLE als weltweit agierenden Hersteller zu un-terstützen. Weltmarktorientierung und die Fähigkeit, alle internationalen MAHLE Standorte zu beliefern.

■ Internationale Betreuung als Key-account

■ Produktionsstandorte in allen Konti-nenten/Ländern inkl. Leading Com-petition Countries

Qualitäts- undUmweltmanagementsystem

Wirksame Umsetzung eines Qualitäts- und Umweltmanagementsystems. Mindestanforderung ist eine gültige Zerti� zierung nach ISO 9001:2008. Einhaltung automotiver Standards auf Basis der ISO/TS 16949:2009. Eine Zerti� zierung nach ISO/TS 16949:2009 ist zu planen und zu verwirklichen. Die Anforderungen der DIN EN ISO 14001 sind zu berücksichtigen.

■ Gültiges Zerti� kat auf Basis DIN ISO 9001:2008 (mindestens) oder ISO TS 16949: 2009

■ Umsetzung DIN EN ISO 14001

Präventive Methodenzur Fehlererkennungund -vermeidung

Fehlervermeidung vor Fehlererken-nung. Verp� ichtung zum „Null-Fehler-Prinzip“. Produkt und Leistungsver-antwortung entlang der gesamten Prozesskette von der Entwicklung bis zum Endkunden.

■ Qualitätsregelkreise ■ KVP-Projekte ■ Datenanalysen ■ Frühwarnsysteme ■ Poka Yoke

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6MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Beschaffung undLieferantenmanagement

Systematische Auswahl und Bewer-tung der Unterlieferanten. Übertra-gung der MAHLE Anforderungen an Ihre Unterlieferanten. Durchführung von Quali� zierungsmaßnahmen mit/bei Unterlieferanten. Beschaffung nur bei zerti� zierten Unterlieferanten. Min-destforderung an Ihre Unterlieferanten ist ein gültiges Zerti� kat nach DIN EN ISO 9001:2008

■ System zur Auswahl, Entwicklung, Optimierung und Bewertung der Unterlieferanten

■ Disposition und Beschaffung bei freigegebenen und zerti� zierten Un-terlieferanten

■ Gültige Zerti� kate ■ Qualitätsvorausplanung bei Unter-

lieferanten (APQP nach QS9000)

Vertragspartnerschaft Akzeptanz des Rahmenbelieferungs-vertrages, Werkzeugverträge, Geheim-haltungsvereinbarungen, Qualitäts-sicherungsvereinbarungen, spezielle Logistikvereinbarungen, Konsigna-tionsverträge, Allgemeine Einkaufsbe-dingungen, Bereitschaft für eine reduzierte Wareneingangsprüfung bei MAHLE.

■ Vertragsabschluss

Kostenstrukturen Transparenz und Offenlegung der Kostenstrukturen und Preise entlang der gesamten Prozesskette. Ermitt-lung von Zielpreisen und Optimierung der Kostenstrukturen. Detaillierung von Teilepreisen und Werkzeugkosten.

■ Transparente Kalkulation ■ Target Costing

Kostenreduzierungs-potenziale

Durchführung von Kostenreduzie-rungsprojekten. Ausschöpfung von Produktpotenzialen. Lieferantenvor-schlagsprogramm zur Kostensenkung.

■ Wertanalyse-Projekte gemeinsam mit MAHLE und den Unterlieferan-ten.

StändigeVerbesserung

Ständiger Verbesserungsprozess zur Kostenoptimierung und jährliche Pro-duktivitätssteigerungen. Hohe Wettbe-werbsfähigkeit auf Weltmarktniveau hinsichtlich Preis, Qualität, Termin-treue und Flexibilität.

■ KVP-Organisation ■ KVP-Projekte ■ Lieferantenvorschlagsprogramm

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7MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Kommunikationund Datenaustausch

Enge Zusammenarbeit in der Entwick-lung. Kompatibilität im Datenaus-tausch. Verarbeitung von Native-Da-ten und EDI/Web-EDI. Bereitschaft zur aktiven Zusammenarbeit bei innovati-ven Entwicklungsprojekten. Wahrung der Vertraulichkeit von übermittelten Informationen.

■ Resident Engineer für gemeinsame Entwicklungsprojekte

■ IT-gestützter Informationsaustausch (z.B. DFÜ/EDI)

■ Verarbeitung von nativen CAD Da-ten (u.a. CATIA V4, CATIA V5, Pro-Engineer 2001 usw.)

■ Verarbeitung der VDA-Standard-formate (z.B. 4905, 4915 oder EDI-FACT, ANSI)

Projektabwicklung Bereitstellung der angemessenen Mit-tel/Ansprechpartner, um die MAHLE Erwartungen erfüllen zu können. Auf-bau und Umsetzung eines Projektma-nagements.

■ Projektorganisation ■ Meilensteinplanung ■ Quality-Gates

Zahlungskonditionen Akzeptanz der MAHLE Standard-Zah-lungsbedingungen. Anerkennung der MAHLE Einkaufsbedingungen.

■ Vereinbarung von automobilspezi� -schen Zahlungskonditionen

Zahlungsabwicklung Alle marktüblichen Zahlungsverfahren. Bereitschaft zur Abrechnung von Lie-ferungen/ Leistungen per Gutschrifts-verfahren

■ Gutschriftsverfahren nach VDA

E-Business-Aktivitäten

Teilnahme an Auktionen und Aus-schreibungen

Vorsorge undVersicherungen

Versicherungen für Schäden aufgrund von Betriebsunterbrechungen, Sach-versicherung für Anlagewerte des Un-ternehmens, Produkthaftp� icht- und Produktrückrufversicherung.

■ Betriebs- und Produkthaftp� icht-versicherung

■ Rückrufkostenversicherung ■ Backup-Plan bei Produktions-

störungen

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8MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Änderungsmanagement Vollständige Informationen über ge-plante Änderungen an Produkten und Prozessen (auch bei Ihren Unterliefe-ranten). Einhaltung der Vorschriften für Erstbemusterung und besondere Kennzeichnung. Dokumentation und Rückverfolgbarkeit aller Änderungen.

■ Rechtzeitige schriftliche Anzeige über geplante Änderungen

■ Änderungen sind freigabep� ichtig-durch MAHLE.

■ Einhaltung VDA Band 2 (PPF),QS 9000 (PPAP)

■ Produkt- und Prozesslebenslauf

Entwicklungsplanung Festlegen der Entwicklungsziele, Ent-wicklungsplanung, Entwicklungsprü-fung- und Bewertung, Entwicklungs-freigabe.

■ Entwicklungsziele ■ Entwicklungsplan ■ Spezi� kation ■ Lastenheft ■ P� ichtenheft ■ Prüfungen u. Bewertungen

Machbarkeitsstudien Technisch-wissenschaftliches Know-how. Ermittlung von signi� kanten und kritischen Merkmalen. Erstellung von Spezi� kationen und P� ichtenheften. Entwicklungsprüfungen. Fähigkeit zur Erstellung von Prototypen. Prüfung der Machbarkeit hinsichtlich Funktion und Herstellbarkeit.

■ P� ichtenheft ■ Versuche ■ Simulationen ■ Laborprüfungen ■ Prototypen ■ Entwicklungsbewertungen

Qualitätsvorausplanung Fähigkeit zur Umsetzung von automo-tiven Standards. Berücksichtigung und Einsatz fehlervermeidender Me-thoden und Verfahren zur präventiven Qualitätssicherung.

■ Qualitätsplanung in Anlehnung an QS9000 (APQP) oder VDA Band 4

Fertigungskonzept Der Lieferant muss ein Konzept erstel-len, mit dem sichergestellt wird, dass er die geplanten Bedarfe seitens MAHLE während der Serie in Bezug auf Quantität und Qualität abdecken kann.

■ Prozessablaufplan inkl. Prozess-schritte und Prüfungen

■ Prozesslayout ■ Kapazitätsplanung für Vorserie und

Serie ■ Notfallmanagement

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9MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Risikoanalysen Abschätzung der Qualitätsrisiken. Vor-beugender Einsatz von System-FMEAs auf Produkt– und Prozesse-bene zum rechtzeitigen Erkennen und Vermeiden möglicher Fehler. Ermitt-lung und Bewertung von signi� kanten und kritischen Merkmalen.

■ System-FMEA Produkt ■ System-FMEA Prozess ■ System-FMEA Logistik ■ Signi� kante und kritische Merkmale

Statistische Verfahren Ermittlung der erforderlichen statisti-schen Verfahren für alle Stufen der Produktrealisierung und im Rahmen der Produkt– und Prozessentwicklung. Einsatz statistischer Verfahren und Methoden.

■ Versuchsplanung ■ Simulationen ■ Fähigkeitsanalysen ■ Statistische Prozesslenkung ■ Qualitätsregelkarten

Prüfplanung Fähigkeit zur Erstellung der Prüfvorga-ben nach automotiven Standards so-wie zur Durchführung von Prüfverfah-renfähigkeitsanalysen.

■ Produktionslenkungspläne (Control Plan) für Prototypen, Vorserie und Serie

■ Prüfpläne und -anweisungen ■ Fähige Prüfverfahren

Fähigkeitsuntersuchungen Ermittlung und Bewertung von Kurz-zeit- bzw. Maschinenfähigkeitskenn-werten sowie von Langzeitprozessfä-higkeitskennwerten des Fertigungs-prozesses. Einhaltung der geforderten Fähigkeiten für Betriebs- und Prüf-mittel.

■ Cm, Cmk >= 1,67 ■ Pk, Ppk >= 1,67 ■ Cg, Cgk >= 1,33

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10MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Produkt- und Prozessfreigabe

Bemusterungsabwicklung nach auto-motiven Standards. Datenp� ege im Internationalen Material Datensystem (IMDS). Prozessserienabnahme, In-terne Prozessabnahme und Abnahme der Serien-Betriebs-/Prüfmittel und Werkzeuge. Für die Serienfreigabe muss der Lieferant Fertigungsversu-che unter Serienbedingungen durch-führen. Dies geschieht im Rahmen der Vorserie, in der eine de� nierte Stück-zahl unter Serienbedingungen gefer-tigt werden muss.

■ Abwicklung gemäss QS9000 (PPAP) oder VDA Band 2 (PPF)

■ Prozessserienfreigabe durch MAHLE inkl. Leistungstest (Run@Rate)

■ Interne Werkzeugfreigabe ■ Ergebnisse der Fertigungsversuche ■ Interne Prozessfreigabe ■ Wartungs- und Instandhaltungsan-

weisungen ■ Serienreife der Betriebsmittel und

Einrichtungen ■ Personalquali� kation ■ Einweisungen/Unterweisungen am

Arbeitsplatz ■ Arbeits-/Prüfanweisungen ■ Arbeits-/Prüfplatzgestaltung

Produktionsplanungund -steuerung

Umsetzung der MAHLE Bedarfe in Fer-tigungsaufträge, Kapazitätsplanung, Auftragssteuerung. Bereitstellung von geeigneten und fähigen Betriebsmitteln für die Sicherstellung einer beherrsch-ten Produktion Bereitstellung aller not-wendigen Anweisungen. Soweit keine individuellen Regelungen bestehen, ist die Mindestanforderung von MAHLE, dass Abrufmengen wie folgt geändert werden können: Bis vier Wochen vor dem Lieferdatum können die geplanten Mengen um +/- 30 % geändert werden. Bis drei Wochen vor dem Lieferdatum können die geplanten Mengen um +/- 20 % geändert werden. Bis zwei Wo-chen vor dem Lieferdatum können die geplanten Mengen um +/- 10 % geän-dert werden. Bis eine Woche vor dem Lieferdatum können die geplanten Mengen um +/- 5 % geändert werden. In der Woche vor dem Lieferdatum sind die geplanten Mengen � x.

■ Fähige Fertigungsprozesse ■ Weiterverarbeitung der Lieferabrufe-

ohne Systembrüche ■ Einsatz von PPS-/ERP-Systemen

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11MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

FertigungsbegleitendeQualitätssicherungs-maßnahmen

Planung und Durchführung von Pro-dukt- und Prozessprüfungen.

■ Fertigungsbegleitende Prüfungen ■ Statistische Prozssregelung (SPC) ■ Dokumentation von Prüfergebnissen ■ Erststück-/Letztstückprüfung ■ Lenkung fehlerhafter Einheiten

Umgang mit Fehlern Sicherstellen, dass keine fehlerhaften Einheiten weitergeleitet werden. Kenn-zeichnungs- und Lenkungssysteme.

■ Organisatorische Regelungen, Ver-fügungen

■ Begleitpapiere zur Kennzeichnung ■ Fehleranalysen

Prüfmittelmanagement Sicherstellung fähiger Prüfverfahren. Periodische Kalibrierung der einge-setzten Prüf- und Messmittel. Lehren-überwachung.

■ Prüfmittel-Überwachungssystem ■ Kalibriernachweise ■ Akkreditierte externe Dienstleister ■ Prüfverfahrenfähigkeitsbewertungen

auf Basis von QS 9000 (MSA) oder VDA Band 5

■ Quali� ziertes Prüfpersonal

Rückverfolgbarkeit Sicherstellung einer vollständigen und lückenlosen Rückverfolgbarkeit aller Produkte vom Endverbraucher bis zu Ihren Unterlieferanten.

■ Chargendokumentation ■ Chargentrennung ■ Produkt- und Behälterkenn-

zeichnung ■ Einhaltung des FiFo-Prinzips ■ Warenbegleitpapiere

Prozessfähigkeit Regelmäßige Prozessfähigkeitsunter-suchungen und -bewertungen. Be-achtung der signi� kanten und kriti-schen Merkmale. Einhaltung der ge-forderten Fähigkeiten. Reaktionspläne bei niO-Prozessen.

■ Cp, Cpk >= 1,33

Requalifi kation Planung und Durchführung periodi-scher Requali� kationsprüfungen.

■ Periodische vollständige Maß-, Funktions– und Materialgegenprü-fungen

Page 12: ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTEN

12MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Qualifi zierte Mitarbeiter Informiertes und quali� ziertes Perso-nal. Zeitnahe Umsetzung von Quali� -zierungsmaßnahmen auf Basis eines systematisch ermittelten Quali� zie-rungsbedarfes. Ausbildung am Ar-beitsplatz. Förderung und Ermittlung des Qualitätsbewusstseins.

■ Quali� zierungsplanung und -nach-weise

■ Einweisungs- und Unterweisungs-nachweise

■ Arbeitsplatzaudits ■ Vertreterregelungen ■ Quali� kationsnachweise

Logistik Akzeptanz und Durchführung von in-novativen Anlieferkonzepten. Richtige und fehlerfreie Handhabung, Lagerungund Transport. Einhaltung der Liefer-termin- und Mengenziele. Laufende Überprüfung und Anpassung von Lo-gistikprozessen und deren kontinuier-liche Verbesserung unter Beteiligung Ihrer Unterlieferanten. Einhaltung der MAHLE Versand- und Verpackungs-vorschriften. Einhaltung der Kenn-zeichnungsvorschriften. Beachten der Herstelldaten und Verfallsdaten. Quali-� zierte Transportdienstleister.

■ Konsignationslager ■ JIT ■ Kanban ■ Einhaltung Lager- und Transport-

vorgaben ■ 100%ige Termin- und Mengentreue ■ Anwendung des FiFo-Prinzips ■ Auswahl der Verpackung unter qua-

litativen, ökonomischenund ökologi-schen Aspekten

■ Belabelung nach VDA-Standard ■ ASNs nach MAHLE Standard

Prüfzeugnisse Gewährleistung der Chargenrückver-folgbarkeit. Sicherstellung der Einhal-tung der geforderten Materialspezi� -kation und Anlieferqualität.

■ Abnahmeprüfzeugnis nach DIN EN 10204 für Rohstoffe und Rohmate-rial

Notfallmanagement Absicherungsverfahren bzw. Notfall-konzepte für Anlagen, Einrichtungen, Sicherheitsbestände und EDV. 100%ige Sicherstellung der MAHLE Versorgung.

■ Notfallpläne ■ Hotline ■ Kontaktpersonen ■ Service- und Wartungsverträge ■ Ablaufpläne mit Verantwortlichkeiten

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Allgemeine Anforderungen an MAHLE Lieferanten

Kriterium MAHLE Anforderungen an die Lieferanten Umsetzung und Nachweise

Dokumente undAufzeichnungen

Lenkung und Archivierung von Vor-gabe- und Nachweisdokumenten (Aufzeichnungen).

■ Lenkungsmatrix für Dokumente und Aufzeichnungen

■ Mindestens 15 Jahre Aufbewahrung ■ Beachtung von VDA Band 1

Reklamationsabwicklung Systematische Umsetzung von Kor-rektur- und Vorbeugungsmaßnahmenim Team. Vermeidung von Wiederhol-fehlern. Einsatz von Problemlösungs-methoden.

■ 8D-Verfahren ■ Pareto-Analysen ■ Warum-Fragen ■ Ursachen-Wirkungsdiagramm

Page 14: ALLGEMEINE RICHTLINIE FÜR LIEFERANTEN

14MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Problemlösungsablauf und Eskalationsverfahren

Eskalationslevel Auslöser Maßnahmen

Level 1 Produkt- und Servicequalität entspre-chen den Vereinbarungen und Anfor-derungen.

■ Keine

Level 2 Produkt- und Servicequalität entspre-chen nicht den Vereinbarungen und Anforderungen. ■ Produktbeanstandungen ■ Mengen- und Termintreue n.i.o ■ Unzureichende Beanstandungsab-

arbeitung

■ Problemlösungsgespräch mit Liefe-rant zur Klärung und Festlegung der weiteren Vorgehensweise

■ Einleitung und Durchführung von Maßnahmen vor Ort bei Lieferant (Audit, Logistische Prozessanalyse, Riskobewertung etc.)

Level 3 Produkt- und Servicequalität entspre-chen nicht den Vereinbarungen und Anforderungen ■ Schwerwiegende Abweichungen-

und Beanstandungen ■ Wiederholte Produktbeanstand-

ungen ■ Bandstillstand ■ Unzureichende Fähigkeit und/oder-

Bereitschaft zur Problemlösung

■ Sperrung des Lieferanten für Anfra-gen und Neuaufträge

■ Entscheidung über Durchführung von Lieferantenentwicklung vor Ort bei Lieferant

■ Benennung eines Alternativlieferan-ten bei Notwendigkeit

Ablauf des Eskalationsverfahrens:

Das Eskalationsverfahren von MAHLE gliedert sich in drei Eskalationslevel, wobei jeder Level grundsätzlich wie folgt abläuft:

■ Analyse der Eskalationsursachen und des Problems

■ Entscheidung über durchzuführende Maßnahme (z.B. 8D-Report, Audit)

■ Vereinbarung eines Maßnahmenplans zur Beseitigung der Eskalationsursachen

■ Umsetzung des Maßnahmenplans durch den Lieferanten

■ Überwachung der Umsetzung durch MAHLE, davon abhängig Eskalation in den nächsten Level oder Deeskalation.

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15MAHLE: Allgemeine Richtlinie für Lieferanten, Stand: Oktober 2013, © MAHLE 2013

Allgemeine Richtlinie für Lieferanten

Kontakt:

MAHLE GmbHPragstraße 26-46D-70376 Stuttgart

MAHLE Behr GmbH & Co. KGMauserstraße 3D-70469 Stuttgart

MAHLE Filtersysteme GmbHPragstraße 26-47D-70376 Stuttgart

Telefon.: +49 (0) 711/501-0E-Mail: [email protected]: www.einkauf.mahle.com