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www.laser-journal.de LTJ 1 EDITORIAL © 2011 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Zurücklehnen, durchatmen, Notizen sichten … Die Eindrücke von der Lasermesse waren überwältigend (mehr auf Seite 46). Zwar müssen wir zugeben, dass die Redaktion Probleme damit hatte, in die Messehallen zu finden, und nicht bei Sonnenschein im Biergarten zu verweilen. Doch einmal im Inneren der Hallen angelangt, wurden wir von neuem von der Vielfältigkeit und Innovationskraft der Optikbranche in den Bann gezogen und vergaßen das viele inkohärente Licht vor den Toren. Schnell wurde deutlich, dass auch in Zukunft die Photonik eine Schlüsselrolle in der deutschen Wissenschafts- und Industrieland- schaft spielen soll. So wurde in einer Festveranstaltung die Verab- schiedung des neuen BMBF-Forschungsprogramms (siehe Seite 4) durch Händedruck von Vertretern aus Wirtschaft und Politik besie- gelt. Getragen von einer glänzenden wirtschaftlichen Lage in der Photonikindustrie wie auch in Branchen, die das Licht als Werk- zeug einsetzen, war die Stimmung hier, wie auch über die gesamte Messe hinweg, ausgezeichnet. Dies bestätigte sich auch im regen Treiben an den Abenden nach Ausstellungsschluss. Die Leitlinien des BMBF-Programms spiegelten auch die sichtbaren Trends im Messegeschehen wider: Vom Einsatz der Photonik in der Medizintechnik und Analytik bis hin zur Nutzung der Photonik, um die Effizienz von Beleuchtung und Produktionsverfahren zu stei- gern, war alles mit dabei. In diesem Zusammenhang soll der Laser unter anderem in der Produktion von Elektroautos – sei es beim Fügen von Kupfer-Alu-Verbindungen oder hochfester Stähle, oder beim Tren- nen neuer Materialien – zum Einsatz kommen. Das Schneiden faserverstärkter Kunststoffe zeigt exemplarisch die schrittweise Erschließung neuer Anwendungsfelder der auf der Messe prominent vertretenen Technologie der Materialbearbeitung mit Ultrakurzpulslasern. Aber auch die Strukturierung von Oberflächen, wie sie zur Effizienzsteigerung von Solarzellen oder zur Herstellung von Druck- oder Prägewalzen benötigt wird (siehe Artikel auf Seite 24), wurde als Kompetenz solcher Laser zur Schau gestellt. Diese Linie – nicht nur vorhandene Verfahren zu ersetzen, sondern zunehmend auch neue Anwendungen zu erschließen – spiegelt sich in einer Vielzahl technologischer Entwicklungen wider. So wird die Zukunft der Laseranwendung noch viele Überraschungen bereit halten. Ein Bereich, in dem sich der Laser mittlerweile etabliert hat, ist die Druckindustrie (siehe Heftfokus ab Seite 19). Übrigens ist bei uns wirklich drin, was drauf steht: Für den Druck auch dieser Ausgabe des Laser Technik Journals wurden die Platten mit einem He-Ne-Laser belichtet. Michael Hauschild Konrad Kieling Redakteure Laser Technik Journal Am Puls des Lasers Leichtere Werkstoffe, elektrische Energieversorgung: Die Vorzüge der Anwendung neuer Laserbearbei- tungsverfahren konnten Michael Hauschild und Konrad Kieling live erleben. (Bild: E. Hochmayr, Fraunhofer ILT, Aachen)

Am Puls des Lasers

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© 2011 WiLEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaa, Weinheim

Zurücklehnen, durchatmen, Notizen sichten … die Eindrücke von der Lasermesse waren überwältigend (mehr auf Seite 46). Zwar müssen wir zugeben, dass die redaktion Probleme damit hatte, in die Messehallen zu finden, und nicht bei Sonnenschein im Biergarten zu verweilen. doch einmal im inneren der Hallen angelangt, wurden wir von neuem von der Vielfältigkeit und innovationskraft der optikbranche in den Bann gezogen und vergaßen das viele inkohärente Licht vor den Toren.

Schnell wurde deutlich, dass auch in Zukunft die Photonik eine Schlüsselrolle in der deutschen Wissenschafts- und industrieland-schaft spielen soll. So wurde in einer Festveranstaltung die Verab-schiedung des neuen BMBF-Forschungsprogramms (siehe Seite 4) durch Händedruck von Vertretern aus Wirtschaft und Politik besie-gelt. Getragen von einer glänzenden wirtschaftlichen Lage in der Photonikindustrie wie auch in Branchen, die das Licht als Werk-zeug einsetzen, war die Stimmung hier, wie auch über die gesamte Messe hinweg, ausgezeichnet. dies bestätigte sich auch im regen Treiben an den abenden nach ausstellungsschluss.

die Leitlinien des BMBF-Programms spiegelten auch die sichtbaren Trends im Messegeschehen wider: Vom Einsatz der Photonik in der Medizintechnik und analytik bis hin zur Nutzung der Photonik, um die Effizienz von Beleuchtung und Produktionsverfahren zu stei-gern, war alles mit dabei.

in diesem Zusammenhang soll der Laser unter anderem in der Produktion von Elektroautos – sei es beim Fügen von Kupfer-alu-Verbindungen oder hochfester Stähle, oder beim Tren-nen neuer Materialien – zum Einsatz kommen. das Schneiden faserverstärkter Kunststoffe zeigt exemplarisch die schrittweise Erschließung neuer anwendungsfelder der auf der Messe prominent vertretenen Technologie der Materialbearbeitung mit Ultrakurzpulslasern. aber auch die Strukturierung von oberflächen, wie sie zur Effizienzsteigerung von Solarzellen oder zur Herstellung von druck- oder Prägewalzen benötigt wird (siehe artikel auf Seite 24), wurde als Kompetenz solcher Laser zur Schau gestellt.

diese Linie – nicht nur vorhandene Verfahren zu ersetzen, sondern zunehmend auch neue anwendungen zu erschließen – spiegelt sich in einer Vielzahl technologischer Entwicklungen wider. So wird die Zukunft der Laseranwendung noch viele Überraschungen bereit halten.

Ein Bereich, in dem sich der Laser mittlerweile etabliert hat, ist die druckindustrie (siehe Heftfokus ab Seite 19). Übrigens ist bei uns wirklich drin, was drauf steht: Für den druck auch dieser ausgabe des Laser Technik Journals wurden die Platten mit einem He-Ne-Laser belichtet.

Michael Hauschild Konrad Kielingredakteure Laser Technik Journal

Am Puls des Lasers

Leichtere Werkstoffe, elektrische Energieversorgung: Die Vorzüge der Anwendung neuer Laser bearbei­tungs verfahren konnten Michael Hauschild und Konrad Kieling live erleben. (Bild: E. Hochmayr, Fraun hofer iLT, aachen)