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19. Januar, 2005 Anfang Präsentation Chemische Thermodynamik II • In dieser Vorlesung werden wir uns weiterhin mit Bondgraphen zur chemischen Thermodynamik befassen, wobei wir von bondgraphischem Wissen Gebrauch machen werden, welches wir bisher vernachlässigt hatten. • Dies wird uns zu einer allgemeineren bond-graphischen Beschreibung chemischer Reaktions-systeme führen, welche weniger von den Reaktionsverhältnissen abhängt. • Das RF-Element sowie das CF-Element werden in ihrer vollen Komplexität erläutert.

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Chemische Thermodynamik II• In dieser Vorlesung werden wir uns weiterhin mit

Bondgraphen zur chemischen Thermodynamik befassen, wobei wir von bondgraphischem Wissen Gebrauch machen werden, welches wir bisher vernachlässigt hatten.

• Dies wird uns zu einer allgemeineren bond-graphischen Beschreibung chemischer Reaktions-systeme führen, welche weniger von den Reaktionsverhältnissen abhängt.

• Das RF-Element sowie das CF-Element werden in ihrer vollen Komplexität erläutert.

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Übersicht• Die strukturelle Analyse chemischer Reaktionsbondgraphen• Das chemische Widerstandsfeld• Multiportgyratoren• Das chemische kapazitive Feld• Isochore bzw. isobare Reaktionsverhältnisse• Die Zustandsgleichung• Adiabatische bzw. isotherme Reaktionsverhältnisse• Die kalorische Zustandsgleichung• Die Enthalpie der Formierung• Die Tabellierung chemischer Daten• Die Wärmekapazität der Luft

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• Wir wollen den allgemeinen chemischen Reaktionsbond-graphen nochmals betrachten:

Strukturelle Analyse allgemeinerchemischer Reaktionsbondgraphen

mix

mixMTF

N

reac

reacCF RF

Ist das RF-Element wirk-lich reaktiv?

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Beziehungen zwischen Basisvariabeln

e f

qp

R

CI

Widerstand:

Kapazität:

Induktivität:

e = R( f )

q = C( e )

p = I( f )

• Erinnern wir uns von einer früheren Vorlesung:

Jedes reaktive Element muss durch eine (möglicherweise nichtlineare) statische Beziehung zwischen Einsatz- und Flussvariabeln beschreibbar sein.

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• Wir wollen die drei Gleichungen analysieren, auf welchen das RF-Element aufbaut:

Das RF-Element I

1. Gibbs’sche Gleichung: p · qi = T · Si + ·i

·

Bei der Gibbs’schen Gleichung handelt es sich um eine statische Gleichung, welche Einsätze und Flüsse miteinander in Beziehung bringt. Sie verallgemeinert das “S” des RS-Elements.

2. Zustandsgleichung: p · Vi = ni · R · Tp, T sind e-VariabelnVi, ni sind q-Variabeln.

Die Zustandsgleichung ist eine statische Gleichung, welche Einsätze mit verallgemeinerten Positionen verbindet. Somit gehört sie ein-deutig ins CF-Element!

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• Indem wir die Zustandsgleichung ableiten, erhalten wir:

• Dadurch waren wir in der Lage, eine strukturell geeignete Gleichung zu finden:

• Dennoch ist der Ansatz zweifelhaft. Die Physik, welcher die Zustandsgleichung zu Grunde liegt, deutet aufs CF-Feld. Somit sollte die Gleichung auch dort verwendet werden.

Das RF-Element II

p · qi = i · R · T

p, T sind e-Variabelnqi, i sind f-Variabeln.

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• Die Zustandsgleichung beschreibt eine Eigenschaft der Substanz. Das CF-Feld sollte eine vollständige Beschrei-bung aller chemischer Eigenschaften der Substanzen beinhalten, welche in ihm gespeichert werden.

• Das RF-Feld hingegen beschreibt nur den Transport von Substanzen. Es ist einem Leitungssegment egal, was durch es hindurch fliesst!

• Das RF-Feld sollte sich darum darauf beschränken, die Erhaltungssätze zu modellieren.

• Die Massenerhaltung wird durch die Reaktionsglei-chungen beschrieben. Die Energieerhaltung wird durch die Gibbs’sche Gleichung modelliert. Was noch fehlt ist eine Gleichung für die Volumenerhaltung.

Das RF-Element III

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Das RF-Element IV• Wir wissen, dass Masse beim Transport immer ihr

Volumen mit sich führt. Somit:

• Diese Volumenerhaltungsgleichung entspricht genau der bisher verwendeten abgeleiteten Zustandsgleichung. Die Zustandsgleichung lehrt uns, dass:

• Somit:

qi = (V/M) · M = (V/n) · i

·

p · Vi = ni · R · T V/n = R · T / p

qi = i ·R · T

p

was der Gleichung entspricht, die wir zuvor verwendet haben.

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Das RF-Element V• Was haben wir dadurch erreicht?

• Die abgeleitete Zustandsgleichung war unter der Annahme von isobaren und isothermen Reaktionsverhältnissen ermittelt worden.

• Die Volumenerhaltungsgleichung ist nicht an solche Annahmen gebunden. Sie gilt nicht nur für alle Reaktionsbedingungen, sondern auch für alle Substanzen, d.h. es wird nirgends die Annahme einer idealen Gasreaktion gemacht.

reac = k .* n ;

qreac /V = reac /n ;

p * qreac = T * Sreac + reac .* reac ;·

ist ein Satz von Gleichungen, welche das allgemeine RF-Feld beschreiben, wobei V das Gesamtreaktionsvolumen und n die Gesamtreaktionsmasse ist.

Massenerhaltung

Volumen-erhaltung

Energieerhaltung

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Das RF-Element VI

3. Reaktionsgleichungen: reac = k .* n

Die Reaktionsgleichungen bringen Flüsse (f-Variabeln) mit verallgemeinerten Positionen (q-Variabeln) in Beziehung. Diese stehen aber selbst wieder in einer statischen Beziehun zu Einsätzen (e-Variabeln) im CF-Element. Somit sind diese Gleichungen in der Tat reaktiv, wie wir dies gefordert hatten.

Wir haben uns somit davon überzeugt, dass wir alle Gleichungen des RF-Elements als: f = g(e) schreiben können. Im Falle der Wasserstoff-Brom Reaktion erhalten wir somit 15 Gleichungen in 15 Unbekannten, je 3 Gleichungen für die drei Flüsse der fünf separaten Schrittreaktionen.

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Das lineare Widerstandsfeld• Wir müssen noch die Frage stellen, ob diese 15

Gleichungen irreversibel, d.h. resistiv, oder aber reversibel, d.h. gyrativ sind.

• Wir wissen bereits, dass die C-Matrix des linearen kapazitiven Felds immer symmetrisch ist.

• Nachdem die Matrix die Netzwerktopologie beschreibt, muss dies offensichtlich auch für die R-Matrix (oder G-Matrix) gelten, welche das lineare Widerstandsfeld (bzw. das lineare Leitwertfeld) beschreibt. Diese Matrizen müssen immer symmetrisch sein.

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Der Multiportgyrator I• Wir wollen uns nun den Multiportgyrator ansehen.

Entsprechend dem gewöhnlichen Gyrator müssen seine Gleichungen wie folgt aussehen:

e

f

1

1MGY

R

e2

f2

e1 = R · f2

e1’ · f1 = e2’ · f2 = f2’ · e2

e1’ = f2’ · R’

e1’ · f1 = f2’ · R’ · f1= f2’ · e2

e2 = R’ · f1

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Der Multiportgyrator II• Um dieses Element einfacher mit dem Widerstandsfeld

vergleichen zu können, mag es nützlich sein, beide Bonds zum Element hin zu richten:

• mit den Gleichungen:

e

f

1

1MGY

R e2

f2

e1 = R · f2

e2 = R’ · f1

oder:f1 = G’ · e2

f2 = G · e1

wobei: G = R-1

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Der Multiportgyrator III• In Matrizenschreibweise:

f1 = 0 G’ e1

f2 = G 0 e2

·

antisymmetrische Matrix

• Jede Matrix kann in einen symmetrischen Teil und einen antisymmetrischen Teil zerlegt werden:

M = Ms + Mas wobei:Ms = (M + M’) /2

Mas = (M M’) /2

f1 = G’ · e2

f2 = G · e1

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Symmetrische und antisymmetrische Matrizen• Beispiel:

1 23 4M = 1 3

2 4M’ =

1 2.52.5 4Ms = (M + M’) /2 =

0 -0.50.5 0Mas = (M M’) /2 =

ist symmetrisch: (Ms = Ms’) ist antisymmetrisch: (Mas = Mas’)

1 23 4M = = + = Ms + Mas

1 2.52.5 4

1 -0.50.5 4

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Das RF-Element VII• Somit ergeben sich die Gleichungen des RF-Elements:

• Diese Gleichungen können wie folgt geschrieben werden:

f = g(e)

f = G(e) · e

• Somit: f = Gs (e) · e + Gas (e) · e

Leitwertmatrix

Gyrationsmatrix

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Das RF-Element VIII• Beispiel:

f1 = e12 + 2e2

f2 = e1 + e22

f1 e1 2 e1

f2 1 e2 e2

= ·

e1 2

1 e2

G(e) = e1 12 e2

G’(e) =

G(e) = = + = Gs(e) + Gas(e) e1 2

1 e2

e1 0.5

0.5 e2

0 1.5

1.5 0

Gyrationsmatrix

Leitwertmatrix

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Das CF-Element I• Wir sollten uns auch die CF-Elemente ansehen. Obwohl

diese Elemente substanzspezifisch sind, können sie auf Grund allgemeiner Prinzipien konstruiert werden.

• Wir benötigen Gleichungen für die drei Potentiale (Einsätze): T, p und g. Diese sind Funktionen der Zustände (verallgemeinerten Positionen): S, V und M.

• Wir müssen ebenfalls Anfangsbedingungen für die drei Zustandsvariabeln: S0, V0 und M0 finden.

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Das CF-Element II• Die Reaktionsmasse ist normalerweise vorgegeben, d.h.

wir wissen im Voraus, wie viele Reagenzien welcher Art zur Verfügung stehen. Dies bestimmt M0 für jedes der Edukte und somit auch n0. Auf diese Weise erhalten wir auch die Gesamtreaktionsmasse M und somit n.

• In einer Batchreaktion bleibt die Reaktionsmasse konstant, während in einer kontinuierlichen Reaktion dauernd neue Reaktionsmasse zugefügt wird, wobei eine gleiche Menge des Produkts dauernd abgeführt wird.

• Es ist einfach, kontinuierliche Reaktionen mit Bond-graphen zu modellieren, da der chemische Reaktionsbond-graph natürlich mit dem Bondgraphen der konvektiven Flüsse verbunden werden kann.

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Isochore bzw. isobare Reaktionsverhältnisse• Chemische Reaktionen werden entweder in einem

geschlossenen Behälter, bei welchem das Gesamtreaktions-volumen konstant ist, oder aber in einem offenen Behälter, bei welchem der Reaktionsdruck konstant auf dem Niveau des Umgebungsdrucks gehalten wird, durchgeführt.

• Somit kann entweder das Volumen oder aber der Druck von aussen vorgegeben werden. Wir bezeichnen den Fall, bei welchem das Volumen konstant gehalten wird, als isochore Reaktion, während der Fall, bei welchem der Druck konstant gehalten wird, als isobare Reaktion bezeichnet wird.

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Die Zustandsgleichung• Die Zustandsgleichung wird dazu verwendet, den Wert

einer der beiden mit dem Volumenfluss zusammen-hängenden Variabeln zu ermitteln:

Isobare Verhältnisse (p ist konstant):

Isochore Verhältnisse (V ist konstant):

p · V0 = n0 · R · T0

p(t) · V = n(t) · R · T(t)

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Adiabatische bzw. isotherme Reaktionsverhältnisse

• Wir können chemische Reaktionen unter Bedingungen thermaler Abschirmung durchführen, d.h. Wärme wird weder zu- noch abgeführt. Diese Bedingung wird adiabatisches Reaktionsverhältnis genannt.

• Alternativ können wir einen Regler einsetzen, der immer genau die richtige Menge von Wärme entweder zu- oder abführt, um die Temperatur konstant zu halten. Dieses Vorgehen wird isothermes Reaktionsverhältnis genannt.

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• Wir benötigen noch eine Gleichung, welche die Temperatur mit der Entropie in Beziehung bringt. Im Allgemeinen: T = f(S,V). Dafür bietet sich die so genannte kalorische Zustandsgleichung an:

• wobei:

Die kalorische Zustandsgleichung I

ds = (cp /T) · dT – (dv/dT)p · dp

ds = Änderung der spezifischen Entropie

cp = Spezifische Wärmekapazität bei konstantem DruckdT = Änderung der Temperatur

(dv/dT)p = Gradient des spezifischen Volumens bzgl. Temperatur bei konstantem Druckdp = Änderung des Drucks

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• Unter isobaren Bedingungen (dp = 0), vereinfacht sich die kalorische Zustandsgleichung zu:

• oder:

• was genau der Definition der Wärmekapazität entspricht, wie wir sie bisher verwendet haben.

Die kalorische Zustandsgleichung II

ds = (cp /T) · dT

ds/dT = cp /T s = cp · ln(T/T0 )

S = · ln(T/T0 )

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• Im allgemeinen Fall kann die kalorische Zustands-gleichung auch wie folgt geschrieben werden:

• Im Falle der idealen Gasreaktion:

• Somit:

Die kalorische Zustandsgleichung III

s = (cp/T) · T – (dv/dT)p · p· · ·

(dv/dT)p = R/p

s = cp · (T/T) – R · (p/p)· ··

s s0 = cp · ln(T/T0 ) – R · ln(p/p0 )

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• Die Anfangstemperatur, T0 , ist normalerweise gegeben. Die Anfangsentropie, S0 , kann unter Verwendung einer Tabellenfunktion als S0 = M0 · s(T0 ,p0 ) berechnet werden.

• Im Falle von adiabatischen Reaktionsverhältnissen kann die Änderung des Entropieflusses dazu verwendet werden, den neuen Temperaturwert zu ermitteln. Dazu mag es nützlich sein, die kalorische Zustandsgleichung so abzuändern, dass die Druckänderung als äquivalente Volumenänderung ausgedrückt ist.

• Im Falle von isothermen Reaktionsverhältnissen bietet sich im Wesentlichen dasselbe Verfahren an. Die resultierende Temperaturänderung, T, wird berechnet, von welcher es dann möglich ist, den externen Wärmefluss, Q = T · S, zu berechnen, der benötigt wird, um die Temperatur konstant zu halten.

Die kalorische Zustandsgleichung IV

· ·

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Die Enthalpie der Formierung• Schliesslich müssen wir noch das Gibbs’sche Potential, g,

berechnen. Es repräsentiert die Energie, welche in der Materie gespeichert ist, d.h. die Energie, welche benötigt wird, um die Substanz herzustellen.

• In der Literatur für Chemieingenieure wird normalerweise die Enthalpie der Formierung, h, tabelliert statt der Gibbs’schen freien Energie, g.

• Wenn h gefunden worden ist, kann g leicht berechnet werden:

g = h(T, p) – T · s

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Die Tabellierung chemischer Daten I• Wir können die chemischen Parameter der meisten handelsüblichen

Substanzen auf dem Web, z.B. unter der Webadresse http://webbook.nist.gov/chemistry/form-ser.html, finden.

• Suchen wir z.B. nach der Substanz HBr, finden wir unter der Webdresse: http://webbook.nist.gov/cgi/cbook.cgi?ID=C10035106&Units=SI&Mask=1

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Die Tabellierung chemischer Daten II

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Die Wärmekapazität der Luft IWir sind nun in der Lage, das CFAir Mo-dell zu verstehen:

Gibbs’sche Energie der FormierungKalorische Zustandsgleichung

Zustandsgleichung

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Die Wärmekapazität der Luft II-p = T·R·M/V -p·V = T·R·M

Der Druck wurde negativ definiert.

T = T0·exp((s–s0 R·(ln(v)ln(v0 )))/cv)

T/T0 = exp((s–s0 R·(ln(v/v0 )))/cv)

ln(T/T0 ) = (s–s0 R·ln(v/v0 ))/cv

cv·ln(T/T0 ) = s–s0 R·ln(v/v0 )

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Die Wärmekapazität der Luft III

g = T·(cp – s)

h = cp·T g = h T·s

für ideale Gase

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Referenzen

• Cellier, F.E. (1991), Continuous System Modeling, Springer-Verlag, New York, Chapter 9.

• Greifeneder, J. (2001), Modellierung thermodynamischer Phänomene mittels Bondgraphen, Diplomarbeit, Universität Stuttgart, Deutschland.