4
Bericbte Organisationen realisiert worden ist, be- steht kein Bedarf mehr an besonderen Ver- bandsformen fiir die Vertretung eigener Interessen. Die Kongref~berichte der IAPESGW doku- mentieren die in Lehre und Forschung yon Sportwissenschaftlerinnen geleistete Arbeit. Sie zeigen dariiber hinaus, dab sich die Ver- bandsmitglieder nicht etwa in einem iiber- holten Sinne als yon der M.innergesellschaft unterdriickt, sondern als engagierte Aktive fiihlen, die in der sie angehenden Sache mitreden und angehSrt werden wollen. Da- her ist es auch wiinschenswert, dab in der Bundesrepublik Deutschland mehr Frauen als bisher ihr Interesse an der Verbands- arbeit bekunden und der IAPESGW ihre Arbeitskraft zur Verfiigung stellen. Zu den Aufgaben der L~inder-Vertreterinnen im Leistungsausschuf~ des Verbandes gehSrt es, neue Mitglieder zu gewinnen. In diesem Zusammenhang ist schon heute auf den n~ichsten Kongrefl der IAPESGW 1985 in England hinzuweisen. U. WASMUND-BODENSTEDT Ans~tze interdisziplin~rer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft Symposium in der Fiihrungs- und Verwal- tungsakademie des Deutschen Sportbundes vom 30. 11. bis 2. 12. 1981 in Berlin. Gemeinsam batten zu dieser Veranstaltung die Deutsche Vereinigung flir Sportwissen- schaft, die Arbeitsgemeinsdaaft ,Sport- medizin an den Hochschulen ~ sowie das Bundesinstitut fiir Sportwissenschaft in K81n eingeladen. Ziel des Symposiums soil- te eine eingehende Diskussion aktueller Probleme der interdisziplin~iren sportwis- senschaftlichen Forschung unter besonderer Beriicksichtigung der Schwierigkeiten sein, die sich fi~r die Vertreter der Teildiszipli- hen dadurch ergeben, dab ihre Arbeit einer- seits einen Integrationsbeitrag zur Sport- wissenschaft leisten soil, andererseits aber auch dem Standard ihrer Mutterwissen- schaft genfigen mug. In der Einladung wur- den diejenigen Forschergruppen angespro- chen, die Projekte sowohl mit naturwissen- schaftlichen als auch sozialwissenschaft- lichen Aspekten in der Sportwissenschaft bearbeiten. Neben den Hauptreferaten der Veranstal- ter, die rich mit Grundsatzfragen aus fach- spezifischer Sicht besch~iftigten, wurden Proiekte in Kurzreferaten behandelt und im Verlaufe des Symposiums unter inter- disziplin/iren Gesichtspunkten diskutiert. Vertreter aus 14 Arbeitsgruppen stellten dabei interdisziplin/ire sportwissenschaft- liche Forschungsvorhaben vor. Einen relativ groBen Raum nahmen hierbei Diskussionen ein, in denen u. a. sowohl Probleme der sportwissenschaftlichen Institute im Ver- h~iltnis zu den iibrigen universitiiren Ein- richtungen, Konfliktsituationen innerhalb der Sportinstitute sowie M~Sglichkeiten der Kooperation verschiedener Sportinstitute untereinander als auch generelle Fragen der Lehramtsausbildung erSrtert wurden. Nach der Einfiihrung in die Symposiums- thematik durch den Pr~isidenten der Deut- schen Vereinigung fiJr Sportwissenschaft, K. WILLX~CZm (Bielefeld), besch~iftigte sich das Hauptreferat yon H. SIMONS (Frei- burg) mit methodologischen Grundsatz- fragen der Sportwissenschaft aus sozial- wissenschaftlicher Sicht. Probleme der Re- liabilit~it und Validit~it kamen dabei aus- fiihrlich zur Sprache. Im zweiten Haupt- referat, gehalten yon H. Dr MA~rs (Bochum), dem Vorsitzenden der Arbeits- gemeinschaft ,Sportmedizin an den Hoch- schulen ~, wurde auf der Grundlage der durch das Bundesinstitut fiir Sportwissen- schaft seit 1973 durchgefiihrten Erhebungen sportwissenschaftlicher Forsdaungsprojekte belegt, daB fiir den Zeitraum yon 1976 bis 218

Ansätze interdisziplinärer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Ansätze interdisziplinärer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft

Bericbte

Organisationen realisiert worden ist, be- steht kein Bedarf mehr an besonderen Ver- bandsformen fiir die Vertretung eigener Interessen. Die Kongref~berichte der IAPESGW doku- mentieren die in Lehre und Forschung yon Sportwissenschaftlerinnen geleistete Arbeit. Sie zeigen dariiber hinaus, dab sich die Ver- bandsmitglieder nicht etwa in einem iiber- holten Sinne als yon der M.innergesellschaft unterdriickt, sondern als engagierte Aktive fiihlen, die in der sie angehenden Sache mitreden und angehSrt werden wollen. Da- her ist es auch wiinschenswert, dab in der Bundesrepublik Deutschland mehr Frauen als bisher ihr Interesse an der Verbands- arbeit bekunden und der IAPESGW ihre Arbeitskraft zur Verfiigung stellen. Zu den Aufgaben der L~inder-Vertreterinnen im Leistungsausschuf~ des Verbandes gehSrt es, neue Mitglieder zu gewinnen. In diesem Zusammenhang ist schon heute auf den n~ichsten Kongrefl der IAPESGW 1985 in England hinzuweisen.

U. WASMUND-BODENSTEDT

Ans~tze interdisziplin~rer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft Symposium in der Fiihrungs- und Verwal- tungsakademie des Deutschen Sportbundes vom 30. 11. bis 2. 12. 1981 in Berlin. Gemeinsam batten zu dieser Veranstaltung die Deutsche Vereinigung flir Sportwissen- schaft, die Arbeitsgemeinsdaaft ,Sport- medizin an den Hochschulen ~ sowie das Bundesinstitut fiir Sportwissenschaft in K81n eingeladen. Ziel des Symposiums soil- te eine eingehende Diskussion aktueller Probleme der interdisziplin~iren sportwis- senschaftlichen Forschung unter besonderer Beriicksichtigung der Schwierigkeiten sein, die sich fi~r die Vertreter der Teildiszipli- hen dadurch ergeben, dab ihre Arbeit einer-

seits einen Integrationsbeitrag zur Sport- wissenschaft leisten soil, andererseits aber auch dem Standard ihrer Mutterwissen- schaft genfigen mug. In der Einladung wur- den diejenigen Forschergruppen angespro- chen, die Projekte sowohl mit naturwissen- schaftlichen als auch sozialwissenschaft- lichen Aspekten in der Sportwissenschaft bearbeiten. Neben den Hauptreferaten der Veranstal- ter, die rich mit Grundsatzfragen aus fach- spezifischer Sicht besch~iftigten, wurden Proiekte in Kurzreferaten behandelt und im Verlaufe des Symposiums unter inter- disziplin/iren Gesichtspunkten diskutiert. Vertreter aus 14 Arbeitsgruppen stellten dabei interdisziplin/ire sportwissenschaft- liche Forschungsvorhaben vor. Einen relativ groBen Raum nahmen hierbei Diskussionen ein, in denen u. a. sowohl Probleme der sportwissenschaftlichen Institute im Ver- h~iltnis zu den iibrigen universitiiren Ein- richtungen, Konfliktsituationen innerhalb der Sportinstitute sowie M~Sglichkeiten der Kooperation verschiedener Sportinstitute untereinander als auch generelle Fragen der Lehramtsausbildung erSrtert wurden. Nach der Einfiihrung in die Symposiums- thematik durch den Pr~isidenten der Deut- schen Vereinigung fiJr Sportwissenschaft, K. WILLX~CZm (Bielefeld), besch~iftigte sich das Hauptreferat yon H. SIMONS (Frei- burg) mit methodologischen Grundsatz- fragen der Sportwissenschaft aus sozial- wissenschaftlicher Sicht. Probleme der Re- liabilit~it und Validit~it kamen dabei aus- fiihrlich zur Sprache. Im zweiten Haupt- referat, gehalten yon H. Dr MA~rs (Bochum), dem Vorsitzenden der Arbeits- gemeinschaft ,Sportmedizin an den Hoch- schulen ~, wurde auf der Grundlage der durch das Bundesinstitut fiir Sportwissen- schaft seit 1973 durchgefiihrten Erhebungen sportwissenschaftlicher Forsdaungsprojekte belegt, daB fiir den Zeitraum yon 1976 bis

218

Page 2: Ansätze interdisziplinärer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft

1980 fiber 200/0 aller sportwissenschaft- lichen Projekte interdiszipliniiren Charak- ter haben. In knapp 500/0 der finanzierten Projekte lieflen sich Kooperationen inner- halb der naturwissenschaftlichen Diszipli- hen, jedoda nur bei etwa 30/0 interdiszipli- n~ire Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus dem geistes-/sozialwissenschaftlichen Bereich und dem naturwissenschaftlichen Bereich feststellen. Es wurde betont, daft den Disziplinen Sportp~idagogik und Sport- medizin innerhalb der Sportwissenschaft bei der Entwicklung dieser Wissenschaftsdiszi- plinen im allgemeinen sowie in Richtung auf eine Integrationswissenschaft eine be- sondere Verpftichtung zukomme.

Der elnzige ausl~indische Gast, H. C. KEMPER (Amsterdam), zeigte in einer methodisch gut aufbereiteten Feldstudie zur Besdareibung yon Wachstum und Gesund- heit bei Jugendlichen in den Niederlanden die Probleme einer grot~ angelegten L~ings- schnitts- und Querschnittsuntersuchung auf. Der Einsatz dieser Untersuchungsmethode, in der w~ihrend eines Untersuchungszeit- taurus you vier Jahren physiologische und psychologische Merkmale erhoben wurden, bietet im Gegensatz zum reinen L~gs- schnitts- oder Quersdmittsdesign die M/Sg- lichkeit, Effekte von Meflzeit und Kohorte sowie yon Lern- und Testeinfliissen zu sch~itzen. Erste Ergebnisse eines in der Durchfiihrung befindlichen Groflprojekts ,Zur Diagnostik ausgew/ihlter Komponenten des Gesund- heits- und Leistungszustandes Heranwach- sender" stellte D. B6H~Eg (Frankfurt) vor. In diesem Projekt wurde ein Diagnose- System entwickelt, das - - basierend auf Frageb~Sgen, anthropometrischen Messun- gen, ergometrischen Daten und sportmoto- rischen Tests - - mit vertretbarem Aufwand individuelle Auff~illigkeiten wie Koordina- tions- oder Haltungsver~nderungen bei Kindern und Jugendlichen beurteilt.

Beridate

Im letzten Hauptreferat berichtete R. W. FELTEN (Bundesinstitut fiir Sportwissen- schaft, K/51n) iiber ,Erfahrungen aus inter- disziplin~iren Dialogen zur Leistung im Spitzensport - - am Beispiel der Begegnun- gen zwlschen angewandter Sportwlssen- schaft und etablierter Grundlagenfor- schung". Hierbei wurden wichtige Ergeb- nisse yon Begegnungen zwlschen Vertretem des Sports (NOK, BISp, DSB) und der Sportwissenschaft sowie Repr~isentanten der Max-Plandi-Gesellschaft aus dem Jahre 1977--1981 er~Srtert, die das Ziel batten, wissenschaftliche Erkennmisse st~irker in den Spitzensport einzubeziehen. Die Serie der Kurzreferate wurde you K. KmSCH (Berlin) mit dem Thema ,Zur Anthropologie der k/Srperlichen Leistungs- f~ihigkeit des Menschen" erSffnet. Auf der Grundlage sportphysiologischer und an- thropologischer Forschungsergebnisse wur- den SchliJsse iiber das Leistungsverhalten und die Lebensweise der Menschen in den steinzeltlichen J~iger- und Sammlerkulturen gezogen und Vergleiche zur Leistungsf~ihig- keit yon Sporttreibenden unserer Tage insbesondere von Ausdauersportlern - - an- gestellt.

Die speziellen Probleme der biophysikali- schen Analyse yon Tiefspriingen stellte D. SCHMIDTBLEICHER (Freiburg) aus trainings- wissenschaftlicher Sicht vor. Er legte dar, dai~ Trainierte und Untrainierte bei Tief- spriingen als der am hiiufigsten praktizier- ten Trainingsform des reaktiven Kraft- trainings eine unterschiedliche Reflex-Akti- vitiit beim Elbergang yon der exzentri- schen zur konzentrischen Arbeitsweise zei- gen und dai~ ein Tiefsprungtraining beson- ders wirksam ist, wenu eine individudl festzulegende AbsprunghShe beachtet wird. M. BOHR, E (Freiburg) beschiiftigte sich mit ,Interdiszipliniiren Fragestellungen im Be- reich der Grundlagenforschung zum Kraft- training ". Auf der Grundlage der Verbes-

219

Page 3: Ansätze interdisziplinärer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft

Oerichte

serung des Sdmellkraftverm~gens sowohl duma morphologlsche Ver~inderungen (z. B. Vergr~erung des Muskelquersdmitts) als auch durch funktionelle Anpassungen des neuromuskul~iren Systems (z. B. eine h~- here Innervationsfrequenz) wurde eine L~ingsschnittsuntersuchung vorgestellt, mit deren Hilfe an ausgew~ihlten Trainings- methoden der Einflufl dieser Determinan- ten der Schnellkraft auf die Muskelkraft quantitativ analysiert werden soll. MiSg- lichkeiten nnd Grenzen des in dieser Unter- suchung beabsichtigten Einsatzes neuerer Methoden zur Bestimmung des Muskelquer- schnitts (z. B. der Computer-Tomographie) kamen eingehend zur Sprache.

Aufgrund von Beobachtungen an Ausdauer- sportlern, die iiblicherweise ihren Leistungs- einsatz recht genau auf das gesetzte Ziel lain (Belastungsdauer) einteilen kiSnnen, versuchte eine Mainzer Arbeitsgruppe unter Leitung yon H. V. ULMEX~ die ,erlebte ~ Anstrengung beim Rad-, Lauf- und Sdawimmsport ~ mit der sog. Borgskala erfai~t - - unter dem Gesichtspunkt der tak- tischen Traineranweisungen leistungsopti- mierend anwendbar zu machen. Es ergab sich, dai~ es den Sportlern bei einer kurz- zeitigen Belastungsdauer yon his zu zwei Minuten nicht mSglida ist, die zur bestmSg- lichen Nutzung der Energiereserven gefor- derte gleichrn~it~ige Fortbewegungs-Ge- schwindigkeit einzustellen. Folglich find bei kiirzeren Distanzen externe Hilfen - - wie die Mitteilung yon Zwisdaenzeiten - - not- wendig, um einen 5konomischeren Lei- stungseinsatz zu realisieren. Bei l~inger dauernden Aktivit~itsphasen ist dem dann pr~iziser arbeitenden Rilckmeldesystem des Athleten Priorit~it einzur~iumen.

Die Notwendigkeit yon Feldstudien unter wettkampf~ihnlichen Trainingsbedingungen zur Erg~lzung spiroergometrischer Lei- stungstests wurde yon H. W~Icr~R (Heidel- berg) erl/iutert, u n d e r steltte die Ergeb-

nisse einer Fddstudie bei 200- und 400-m- Sprints von SpitzenFiufern vor. Das Ver- halten hormoneller und metabolischer Pa- rameter wurde unter Berficksidltigung der Laufleistung der einzelnen Athleten ausge- wertet und in eine individuelle disziplin- spezifisdae Trainer- und Athletenberatung einbezogen. In einem weiteren Kurzreferat beschrieb J. Musa'~R (Bochum) physiologi- sche und anthropometrische Aspekte der Gleichgewichtsregulation im Rudern. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand das unterschiedliche Verhalten yon Untrainier- ten und Eliteruderem bei definierten stan- dardisierten Gleichgewichtsbelastungen im Labor und im Einerboot auf dem Wasser.

Aus der Sicht des Bundesinstituts fiir Sport- wissenschaft berichtete G. AN,ERS (K~ln) fiber Erfahrungen des BISp bei der F6r- derung interdisziplin~irer Forschungsvor- haben, die zu den Schwerpunkten des Insti- ruts geh~ren. Die Erfahrungen weisen auf betr~ichttiche Schwierigkeiten interdlszipli- n~iren Arbeitens hin, die zum Teil durch unterschiedlidae theoretische Konzepte, An- s~itze und Fragestellungen begriindbar sind. Die Koordinierung der Arbeit erwies sich als augerordentlich zeitaufwendig und komplex, da die methodologischen Proble- me der einzelnen sportwissenschaftlichen Disziplinen zum Teil kaum konsensf~ihig waren. In der Diskussion wurde dazu fiber- einstimmend festgestellt, dat~ ein hohes Mat] an Kooperationsbereitschaft aller Forscher essentielle Voraussetzung fiir die interdiszi- plin~ire Forschung sei. Eine gemeinsame Anwendung soziologlscher und neurologischer Methoden zur Unter- suchung yon Bewegungsst6rungen im Kin- desalter stellte K. WILLmCZni (Bielefeld) vor. Auf der Grundlage eines umfangrei- chen Forschungsprojekts ginger der Frage nach, in welchem Umfang neurologische oder soziologisdae Ursa&en fiir Bewegungs- auff~illigkeiten yon Kindern zum Zeit-

220

Page 4: Ansätze interdisziplinärer Forschung im Bereich der Sportwissenschaft

punkt der Einschulung verantwortlich zu ma&en sind. Die erzielten Untersuchungs- ergebnisse weisen darauf hin, daft cerebral- bedingte BewegungsstSrungen viel seltener shad, als bisher angenommen wurde, und daft daneben ungfinstige Sozialisations- bedingungen in einem nicht unerheblichen Male als wichtige Ursachen fiir Bewegungs- stSrungen in Betracht gezogen werden mils- sen. In einem weiteren Kurzreferat berich- tete C. CZWALmA (Hamburg) yon der ,Entwiddung des Dienstsportes bei der Hamburger Feuerwehr% Zur Entwicklung eines Fitness-Trainingsprogramms fiir die Hamburger Berufsfeuerwehr warden die quantitativen Auspr~igungen der berufs- spezifischen motorischen Beanspruchungs- formen in einer T~itigkdtsanalyse erfaftt. Der Referent nannte die Kriterien f~ir die Einteilung der FeuerwehrangehSrigen im Rahmen eines Trainingsprogramms und skizzierte die Entwicklung eines Lehrplans fiir die Sportausbilder der Feuerwehr.

Die Symposiumsteilnehmer kamen in ihrem Resiimee zu dem fibereinstimmenden Ur- teil, daft Symposien in der gew~ihlten Form einen notwendigen Beitrag zur Integration der verschiedenen sportwissenschaftlichen Disziplinen darstellen. Es erging die Auf- forderung an die Vertreter der Sportmedi- zin und der Sportp~idagogik, verst~irkt integrative interdisziplin:.ire Forschungs- ans~itze zu verfolgen. Dariiber hinaus soll intensiv darauf hingearbeitet werden, die noch junge Disziplin ,Sportwissenschaft ~ an den Universitiiten weiter zu fSrdern und zu installieren. So wurde angeregt, daft Vertreter verschiedener Wissenschaftsdiszi- plinen gemeinsame Lehrveranstaltungen durdffiihren. Der Vorsdalag, ,Werkstatt- gespr~idae ~ im kleinen Kreise vermehrt zu f6rdern, wurde ebenso begriift wie die Ab- sichtserkl~irung, einen Austausch wissen- schaftlicher Mitarbeiter verwandter sport- wissensdaaftlicher Gebiete zu initiieren.

Berichte

NachwuchswissenschaRler sollen durch Ein- ladungsvortr/ige die M6glidakdt erhalten, ihre laufenden Forschungsvorhaben vorzu- stellen. H. D~ M~kEs

Sportunterricht p~dagogisch interpretieren

Tagung der Kommission Sportp~idagogik der Deutschen Gesellschaft fiir Erziehungs- wissensdlaft, 10.--12. 12. 1981, Malente. W~ihrend bei der ersten Tagung zu dieser Thematik vom 11.--13. 12. 1980 in Miin- then die ,Interpretativen Methoden ~ inner- halb der Unterfichtsforschung erSrtert wur- den, fund die Fortsetzungsveranstaltung in Malente unter dem Thema ,Sportunterricht p~idagogisch interpretieren" statt. Damlt sollte wohl der hohe Ansprudx zurii&- gesteckt und die Interpretation nidat pri- m~ir unter dem Blickwinkel der Unter- richtsforschung, sondern mehr der Anwen- dung in Lehreraus- und -fortbildung ge- sehen werden. Inwieweit die Interpretation selbst p~idagogisch sein oder die Verwen- dung eines iiber Dokumentation und Inter- pretation gewonnenen Materials p~idago- gisch eingesetzt werden kann, blieb in der Diskussion yon untergeordneter Bedeutung. Dies zdgt, daft weniger methodische Fra- gen und Probleme diskutiert wurden, son- dern mehr der Verwendungsbezug. Damit fund eine Eingrenzung der in Miin&en auf- geworfenen Fragen start. Die Akzentsetzung wurde bereits zu Be- ginn der Tagung dutch dne gelungene ~Interpretationsfibung ~ anhand eines Be- obachtungsprotokolls deutlich, die auf die Problematik u. a. der Dokumentenauswahl und notwendiger Kontextbeschrdbung hin- wies. Der Anwendungsbezug wurde wohl in dem Beitrag yon LAGING]I-IILDEBRANDT am deutlichsten, die unter der erkl~irten Zielsetzung, Interpretation als Hilfe zur Gestaltung yon Unterricht einzusetzen, wertwolle Anregungen boten und sinnvolle

221