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2. Qualitative und quantitative Analyse 143 Bestimmung yon Harnstoff und seinen Derivaten durch oxydimetrische Titra- tion mit K~liumbromat. B. SI~-G~, B. C. VER~IA und 3I. S. SA~AN [1]. Harnstoff wird hierbei in Gegenwart yon Kalinmjodid in sehwefelsaurer LSsung zu den ent- sprechenden Disulfiden oxydiert. -- Arbeitsweise. I-Iarnstoff trod die Alkylderivate werden in 2 N Schwefels~ure gelSst. Die Arylderivate werden in 18 N Schwefels~ure gelSst und ansehlieBend verdfinnt, so dab eine 2,5--4,0 N schwefelsaure LSsung erhalten wird. Dann werden 0,40ml 10o/0ige KaliumjodidlSsung hinzugefiigt (p-Tolyl-, p-Methoxyphenyl- und p-Athoxyphenylharnstoff-LSsungen werden nur mit 0,10 ml 10~ KaliumjodidlSsung versetzt), gekiihlt und mit 0,20 N Kalinm- bromatlSsung visuell unter tIinzufiigen yon 0,20 ml l~ AmyloselSsung oder potentiometriseh titriert. 1. Bull. Chem. Soc. Jap. 88, 43--45 (1965). Chem. Dept., Sunjabi Univ., Patiala (Indien). K. I-IEI~ISG Diinnschiehtelektrophoretische Trennung quatern~irer Ammoniumverbindungen. H. BAYZ~R [1] empfiehlt die Kombination yon DfiImschichtelektrophorese (DE) mit Diirmschicht-Chromatographie. Jedoch werden aueh reeht gute Trenneffekte mit der DE a]lein erhalten. Als Testsubstanzen dienen Tetramethylammonium- chlorid (I) (0,91; 1,16); Cholinchlorid (II) (1,00, 1,00); Chlorcholinchlorid (III) (0,67; 0,94); Acetylcholinehlorid (IV) (0,52; 0,86) und Glykokollbetain (V) (0,10; 0,19). Die erste Zahl in den Xlammern gibt den Rch-Wert (Wanderungsstrecke bezogen auf Cholin) nach DE-Trennung auf Kieselgel (pH 3,6), die zweite auf Cellulose (pH 6,5) an. Puffer pI-I 3,6: Pyridin/Eisessig/Wasser (1:10:89), Puffer pH 6,5: Pyridin/Eis- essig/Wasser (i0:1:89). In einem Spannungsgefalle yon 30--40 V/cm betr~gt die Trenndauer der ffinf genannten Ammoniumverbindungen mit Kieselgel G ca. 2 h und mit Cellulose MN 300 olme Gips ca. 40 rain. Die Unterschiede der Wanderungs- geschwindigkeiten yon II, III und IV sind mit Cellulose jedoeh viel geringer, so dab nur etwa gleieh grol~e Mengen befriedigend getrennt werden kSnnen. Nachgewiesen werden die Verbindungen auf Kieselgel- oder Alumininmoxidschichten mit einem modifizierten Dragendorff-Reagens, dem eine alkoho]ische JodlSsung zugesetzt wird, auf Celluloseschicilten mit Dragendorff-Reagens naeh H. TI~ES und F. W. I~UTHER [2]. 1. J. Chromatog. 24, 372--375 (1966). Biol. Forsch. Abt. 0sterr. Stickstoffwerke AG., Linz (0sterreich). 2. Naturwiss. 41, 230 (1954); vgl. diese Z. 144, 318 (1955). H.G. EVLEN~SFE~ Die gas-ehromatographisehe Abh'ennung und Bestimmung der Milehs~iure be- schreibt H. J. LA~G:SER [1]. Aus verschiedenem biologischem Material stammende 1VIilchs~ure wird mit Diazomethan quantitativ verestert und an einer 25 m Golay- S~ule, belegt mit Polyphelwls OS 138, bei einer Temperatur yon 110~ und einer HeliumdurehttuBrate von 1,2 ml/min chromatographiert. Eine Veresterung tier Milehsg~ure mit Bortrifluorid/Methanol bleibt dagegen unvollst~ndig und es treten unkontrollierbare Nebenreaktionen auf. 1. Z. Lebensmitt.-Untersuch. 129, 25--26 (1965). Inst. Lebensm.-hyg., Freie Univ., Berlin. U. DUTT Anwendung der Hochspannungselektrophorese zm" Trennung yon Aminos/iuren und Peptiden. O. L. POLYANOVS~r [I] beschreibt zwei Methoden der Papier- elektrophorese, eine vertikale olme Kfihlung und eine horizontale auf der Kfihl- platte. Die selbstgebaute ]~lektrophoreseappuratur besaI~ bei einer Stromst~rke his 200--300 mA eine Arbeitssp~Imung bis zu 6 Volt. Die Anlage mit Kiihlplatte wh'd

Anwendung der Hochspannungselektrophorese zur Trennung von Aminosäuren und Peptiden

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Page 1: Anwendung der Hochspannungselektrophorese zur Trennung von Aminosäuren und Peptiden

2. Qualitative und quantitative Analyse 143

Bestimmung yon Harnstoff und seinen Derivaten durch oxydimetrische Titra- tion mit K~liumbromat. B. SI~-G~, B. C. VER~IA und 3I. S. SA~AN [1]. Harnstoff wird hierbei in Gegenwart yon Kalinmjodid in sehwefelsaurer LSsung zu den ent- sprechenden Disulfiden oxydiert. - - Arbeitsweise. I-Iarnstoff trod die Alkylderivate werden in 2 N Schwefels~ure gelSst. Die Arylderivate werden in 18 N Schwefels~ure gelSst und ansehlieBend verdfinnt, so dab eine 2,5--4,0 N schwefelsaure LSsung erhalten wird. Dann werden 0,40ml 10o/0ige KaliumjodidlSsung hinzugefiigt (p-Tolyl-, p-Methoxyphenyl- und p-Athoxyphenylharnstoff-LSsungen werden nur mit 0,10 ml 10~ KaliumjodidlSsung versetzt), gekiihlt und mit 0,20 N Kalinm- bromatlSsung visuell unter tIinzufiigen yon 0,20 ml l~ AmyloselSsung oder potentiometriseh titriert. 1. Bull. Chem. Soc. Jap. 88, 43--45 (1965). Chem. Dept., Sunjabi Univ., Patiala

(Indien). K. I-IEI~ISG

Diinnschiehtelektrophoretische Trennung quatern~irer Ammoniumverbindungen. H. BAYZ~R [1] empfiehlt die Kombination yon DfiImschichtelektrophorese (DE) mit Diirmschicht-Chromatographie. Jedoch werden aueh reeht gute Trenneffekte mit der DE a]lein erhalten. Als Testsubstanzen dienen Tetramethylammonium- chlorid (I) (0,91; 1,16); Cholinchlorid (II) (1,00, 1,00); Chlorcholinchlorid (III) (0,67; 0,94); Acetylcholinehlorid (IV) (0,52; 0,86) und Glykokollbetain (V) (0,10; 0,19). Die erste Zahl in den Xlammern gibt den Rch-Wert (Wanderungsstrecke bezogen auf Cholin) nach DE-Trennung auf Kieselgel (pH 3,6), die zweite auf Cellulose (pH 6,5) an. Puffer pI-I 3,6: Pyridin/Eisessig/Wasser (1:10:89), Puffer pH 6,5: Pyridin/Eis- essig/Wasser (i0:1:89). In einem Spannungsgefalle yon 30--40 V/cm betr~gt die Trenndauer der ffinf genannten Ammoniumverbindungen mit Kieselgel G ca. 2 h und mit Cellulose MN 300 olme Gips ca. 40 rain. Die Unterschiede der Wanderungs- geschwindigkeiten yon II, I I I und IV sind mit Cellulose jedoeh viel geringer, so dab nur etwa gleieh grol~e Mengen befriedigend getrennt werden kSnnen. Nachgewiesen werden die Verbindungen auf Kieselgel- oder Alumininmoxidschichten mit einem modifizierten Dragendorff-Reagens, dem eine alkoho]ische JodlSsung zugesetzt wird, auf Celluloseschicilten mit Dragendorff-Reagens naeh H. TI~ES und F. W. I~UTHER [2]. 1. J. Chromatog. 24, 372--375 (1966). Biol. Forsch. Abt. 0sterr. Stickstoffwerke AG.,

Linz (0sterreich). 2. Naturwiss. 41, 230 (1954); vgl. diese Z. 144, 318 (1955). H.G. EVLEN~SFE~

Die gas-ehromatographisehe Abh'ennung und Bestimmung der Milehs~iure be- schreibt H. J. LA~G:SER [1]. Aus verschiedenem biologischem Material stammende 1VIilchs~ure wird mit Diazomethan quantitativ verestert und an einer 25 m Golay- S~ule, belegt mit Polyphelwls OS 138, bei einer Temperatur yon 110~ und einer HeliumdurehttuBrate von 1,2 ml/min chromatographiert. Eine Veresterung tier Milehsg~ure mit Bortrifluorid/Methanol bleibt dagegen unvollst~ndig und es treten unkontrollierbare Nebenreaktionen auf.

1. Z. Lebensmitt.-Untersuch. 129, 25--26 (1965). Inst. Lebensm.-hyg., Freie Univ., Berlin. U. DUTT

Anwendung der Hochspannungselektrophorese zm" Trennung yon Aminos/iuren und Peptiden. O. L. POLYANOVS~r [I] beschreibt zwei Methoden der Papier- elektrophorese, eine vertikale olme Kfihlung und eine horizontale auf der Kfihl- platte. Die selbstgebaute ]~lektrophoreseappuratur besaI~ bei einer Stromst~rke his 200--300 mA eine Arbeitssp~Imung bis zu 6 Volt. Die Anlage mit Kiihlplatte wh'd

Page 2: Anwendung der Hochspannungselektrophorese zur Trennung von Aminosäuren und Peptiden

144 Berieht: Analyse organiseher Stoffe

anhand einer Abbildung besehrieben. Die vertikale i~iethode ist weniger trenneffektiv, aber wesentlieh einfacher, und karm bei Einsatz gr61]erer Mengen ffir preparative Trennungen yon Peptidgemischen Verwendung finden. Die Anodenkammer wird unterhalb der kathodischen angeordnet, um bei einer vorgegebenen Spannung die Elektroosmose dureh den Elektrolytstrom im Gravitationsfeld zu kompensieren. Zur Trennung yon AminosEuren und Peptiden wurden als Puffersysteme 0,4% Pyridin + 0,1~ Essigs~ure (pH 5,6) und O,l~ Pyridin -k 1~ EssigsEure (pit 3,5) verwen- det. Die F1/ichtigkeit der Systeme mit H~O gewEhrleistet eine konstante Zusammen- setzung auch bei starker Verdampfung wEhrend der Elektrolyse. Wird bei p i t 5,6 die Probe m die Mitre des Papiers gebracht (Whatman Nr. 1), bleiben die neutra]en AminosEuren, deren pK-Werte dem pH g]eiehen, am Startpunkt, die sauren und basischen wandern entsprechend zur Anode und Kathode. Peptidgemisehe werden bei pH 5,6 in basische, neutra]e und saure Gruppen getrennt. Bei pH 3,6 erfolgt allerdings eine gleichmEgige Verteilung der Peptide auf dem Papier, es werden vor allem die neutralen besser getrennt. - - Die Elektrophorese unter Kiihlung eignet sich zur stufenweisen Feinreinigung yon Pr~paraten lind zur Analyse von AminosEuren. Sic ist durch eine schnelle Bewegung der geladenen Teilehen und stark verringerte Diffusion gekennzeiehnet. Analysendauer 50--70 min. Die Tren- nung in sauren und basisehen Puffersystemen ist g/lnstiger. Eine vollstEndige Trennung fast aller Aminos~uren 1EBt sich bei der Hochspannungselektrophorese in einer Richtung und senkreehter Chromatographie im System Pyridin/Butano]/ Essigs~ure/Wasser (i0:15:3:12) erzielen (Methode der Peptidkarten, Whatman SI~I). AuBer Leuein, Isoleuein, Histidin und Argitfin, die nach der Methode yon P~ULI und SAGAG~TSCHI bestimmt werden k6nnen, lassen sich alle im EiweiB vorkommenden Aminos$uren trermen. Zur Ausfiihrung des Experimentes wird Whatman-Filterpapier SMI~ (50• 51 cm) faltenfrei auf die Platte gebraeht und mit PufferlSsung angefeuchtet. 0,02 ml der LSsung mit hSchstens 0,5 mg/cm ~ auf 1--2 em ~ aufgetragen. Die Startlinie liegt bei pH 1,8--2,0 10--12 em veto ano- disehen Rand enffern% in alkalisehen und neutralen Puffern in der Papiermitte. Dem K/ihlsystem wird ein starker Wasserstrom (10--121/rain) zugef/ihrt, die Probe isoliert abgedeekt und besehwert (20 kg). Der Strom sell bei 4000 V 2 bis 2,5 mA/em nicht fibersehreiten. Die Temperatur soil bei pH 1,9 unter 6--7~ bei p i t 9,2 unter 12~ liegen. Versuehsdauer etwa 60 rain. Wenn die Spannung durehsehl~gg, wEehst die StromstErke stark an. Das System ist dann sofort ab- zusehalten. Das Elektropherogramm wird mit Ninhydrin entwiekelt. 1. Vop. l~ed. China. 12, 581--586 (1966) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Inst.

Radiations- und physikaliseh-ehemisehe Biologie der Akad. d. Wiss. d. UdSSR, l~oskau (UdSSR). H. BERGE

Einige interessante Anwendungen der Elektronenafflnit~it in der Gas-Chromato- graphie zm' Analyse yon Aminos~inren und Peptiden. R.A. LA~DOW~ [lJ- Die Analyse erfolgt durch Gas-Chromatographie, der Iqaehweis dutch Ionisation. Durch Verwendung yon Aminosaurederivaten, die die gleiche stark elektrophile Gruppe tragen, lassen sich fiir die sonst so verschiedenen Aminosauren ahnliche Empfind- lichkeiten erreichen, wodureh es ermSglicht wird, viele Aminosauren in einem Gang zu analysieren. Man 1EBt ein Gemiseh yon AminosEuren mit elektrophilen l~olek/llen reagieren (2,4-Dinitrofluorphenol oder ChloracetylehIorid, 3-Iqitrophthalat oder 4-Nitrophthalat) ; die AminosEurederivate werden dann in Methylester/ibergeffihrt und durch Gas-Chromatographie getrermt. Analog kann man aueh mit Peptiden verfahren; bei dieser Reakfion wird die Endgruppe blockiert. Ansehlieflend wird hydrolysiert, verestert und chromatographiert. Der Naehweis erfolgt dutch Ionisa- tion, die durch die elektrophile Gruppe erleichtert wird. Auch das Studium der