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Kinderarbeit Arbeitsblatt 1

Arbeitsblätter Kinderarbeit

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Page 1: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 1

Page 2: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 2

Sprichwörter

Erst die Arbeit, dann das

Vergnügen.

Wer nicht arbeitet, soll auch

nicht essen.

Was man gerne tut, ist keine Arbeit.

Müßiggang ist aller Laster Anfang.

Arbeit macht das Leben süß.

Wo Arbeit das Haus bewacht, kann Armut nicht hinein.

Wer bei Verwandten dient, braucht die Hölle nicht mehr zu

fürchten.

Mancher tut viel und richtet nichts aus.

Kein Handwerk macht lauter reiche Leute.

Die Arbeit hat noch keinen Menschen umgebracht.

Arbeit macht die Zeit kurz.

Manch einer arbeitet so eifrig für seinen Lebensabend, dass er

ihn gar nicht mehr erlebt.

Arbeit ist schön, ich könnte stundenlang zusehen.

Page 3: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 3

Tim, 13 Jahre, wäscht das Auto für den Vater

und erhält dafür 5 Euro.

Nina, 15 Jahre geht zweimal die Woche von

19.00 bis 21.30 Uhr zum Babysitten zu den

Nachbarn.

Patricia, 10, spielt beim Theaterstück der freien

Spielgemeinschaft mit und tritt sechs Wochen

lang jeden Samstagabend auf.

Heiko, 14, hilft während der Ernte regelmäßig

auf dem Bauernhof seiner Eltern mit.

SchülerInnen der 9. Klasse werden in den großen Ferien vom Hausmeister

der Schule für 14 Tage angestellt, um die Schule zu putzen.

Micha und Ulla, 12 und 14, helfen regelmäßig zuhause beim Abwasch und

Hausputz mit.

Tim, 15, bessert sein Taschengeld am Wochenende als Balljunge auf dem

Tennisplatz auf.

Nach dem World Labour Report der ILO von 1992 hat ausbeuterische und schädliche Kinderarbeit folgende Merkmale:

Arbeit von jungen Kindern, bereits ab 6 Jahren;

Lange Arbeitszeiten, bis zu 16 Stunden am Tag;

Arbeit unter körperlicher und psychischer Überanstrengung;

Arbeit unter ungesunden und gefährlichen Bedingungen;

Zu geringe oder gar keine Bezahlungen;

Monotone und sich ständig wiederholende Arbeiten, die die soziale und

seelische Entwicklung des Kindes hemmen;

Einschüchterung und Missachtung der Menschenwürde

Schuldknechtschaft, sexueller Missbrauch.

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 4

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 5

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 6

Steckbrief

Persönliche Daten Name

Alter

Wohnort

Wohnsituation (beschreibe wie er/sie wohnt, Haus, Wohnung, Zimmer,

Ausstattung, Lage, wie viel Menschen leben mit Dir zusammen)

Schule

Familien (Erzähle über die Familie, Freunde. Ist er/sie verheiratet? Hat

er/sie Kinder?)

Alltag

Arbeit/Schule/Alltag

Wie sieht ein normaler Schul- bzw. Arbeitsalltag aus? Wie kommt er/sie zur

Schule/Arbeit? Wie weit entfernt ist das? Wie sieht ein freier Tag aus

(Wochenende o.ä)?

Arbeit Muss zusätzlich zum normalen Schul-/ Arbeitstag noch Arbeit verrichtet

werden?

Konsum Hat er/sie eigenes Geld? Wenn ja, was wird davon gekauft?

Verkehrsmittel Welche Verkehrsmittel gibt es dort? Welche werden benutzt?

Zukunft Wie wird die Zukunft aussehen? Was möchte er/sie werden? Wovor hat er/sie am

meisten Angst?

Informationen zum Herkunftsland

Page 7: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 7

Atupelye Atupelye ist 13 Jahre alt. Ihre Eltern sind beide gestorben

und es gibt niemanden in der Familie, der für sie sorgt. So

war sie gezwungen, eine Stelle als Hausmädchen in Makete

(Distriktstadt im südwesten Tansanias) zu suchen. Sie ist

von einer allein erziehenden Mutter mit Kleinkind und 17-

jährigem Sohn angestellt.

Sie putzt das Haus jeden Tag, geht auf den Markt

einkaufen, kocht, spült das Geschirr. Sie hütet und pflegt

das Kind, lässt morgens um 5 Uhr die Geißen aus dem

Stall, füttert die Schweine. Sie bereitet das Badewasser für die Familie, verkauft

manchmal auf dem Markt Mais und hackt Brennholz. Sie sagt, ihre Arbeitgeberin sei

freundlich, sie hätte versprochen, dass Atupelye nächstes Jahr zur Schule dürfe.

Allerdings, wenn Atupelye etwas nicht richtig macht, kriegt sie nichts zu essen. Und

sie mag den Sohn nicht. Wenn die Mutter nicht da ist, zwingt er sie, mit ihm zu

schlafen. Atupelye hat Angst vor Aids und einer Schwangerschaft. Sie fürchtet sich,

etwas zu sagen, denn sie könnte ihren Job verlieren. Der vereinbarte Lohn von

umgerechnet 3,64 Euro pro Monat, wurde ihr noch nie ausbezahlt. Die Arbeitgeberin

meint, sie hätte doch alles, was sie brauche.

Sie lebt bei ihrer Arbeitgeberin im Haus, doch sie wird wie ein Sklave behandelt. Sie

darf nicht am selben Tisch essen und kriegt Kornbrei. An einem Tag in der Woche

muss sie zusätzlich für die Mutter der Hausherrin arbeiten, die sie auch nicht bezahlt.

Länderinformation Tansania

Hauptstadt: Dodoma

Bevölkerung: 35 920 000

Bevölkerungsdichte: 37 Menschen je km2

Geburtsrate je 1000 Menschen: 39,5 (Weltdurchschnitt. 25.0)

Todesrate je 1000 Menschen: 17 (Weltdurchschnitt 9.3)

Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 36%

Geologische Merkmale: höchster Berg > Kilimandscharo 5895 m

größter See > Victoriasee (Teil) 62.940 km2

Page 8: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 8

Jogan Jogan lebt im Norden von Indien. Dieser Teil des

Landes gilt als Teppichgürtel. Viele der Teppiche, die in

den Dörfern hier geknüpft werden, werden ins Ausland

verkauft, vor allem nach Deutschland. 20.000 Kinder

unter 14 Jahren arbeiten in Indien in Teppich-

Knüpfereien - auch Jogan. Er hockt vor dem

Knüpfrahmen und knotet konzentriert. Fehler beim

Muster führen zu Lohnabzügen oder auch Schlägen.

Jogan arbeitet zwölf Stunden am Tag, oft ohne Pause.

Er hat keine Zeit die Schule zu besuchen. Die Arbeit

dauert nicht nur lang, sondern ist anstrengend und

gefährlich, denn die Wolle zum Knüpfen wird chemisch gefärbt. Der Wollstaub kann

die jungen Teppich-Knüpfer krank machen. Jogan muss mit zwölf anderen Kindern in

einer engen Webhütte arbeiten und nachts zwischen den Knüpfrahmen auf einer

Matte auf dem Boden schlafen.

Länderinformation Indien

Hauptstadt: New Delhi

Bevölkerung: 1 049 700 000

Bevölkerungsdichte: 314 Menschen je km2

Geburtsrate je 1000 Menschen: 23 (Weltdurchschnitt. 25.0)

Todesrate je 1000 Menschen: 8,5 (Weltdurchschnitt 9.3)

Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 25%

Geologische Merkmale: längster Fluss > Ganges 2506 km

größter See > Victoriasee (Teil) 62.940 km2

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 9

Maria de Oliviera „Ich heiße Maria de Oliviera bin 12 Jahre und lebe mit

meinen Eltern und acht Geschwistern auf einer

Kakaoplantage in Brasilien. Seit vier Jahren wohnen wir in

einem Holzhaus mit drei Zimmern. Wir Kinder teilen uns

das einzige Bett.

Wasser müssen wir aus einem Brunnen holen. Strom

haben wir im Haus nicht. Meistens essen wir Mehl (Farinha)

mit Wasser. Immerhin fühlt man sich dann recht satt. Wir

Kinder müssen alle auf der Plantage mithelfen, denn sonst

verdienen unsere Eltern zu wenig. Meine Geschwister und

ich sammeln die Kakaofrüchte ein und bringen sie zu der Stelle, wo sie

aufgeschlagen und die Bohnen herausgeholt werden. Wird jemand krank oder

schaffen wir unsere Arbeit nicht, gibt es weniger Geld und weniger zu essen. Die

Frauen arbeiten am härtesten. Sie schleppen die Früchte zum Sammelplatz und

später die getrockneten Bohnen in 40-kg-Säcken zur Hauptstraße. Meine Mutter hat

oft Rückenschmerzen und meine Tante hat neulich ihr Baby verloren, weil die Arbeit

zu schwer war. Im letzten Jahr wurde meine Schwester bei der Ernte von einer

Schlange gebissen. Ohne Arzt und Gegengift überlebte sie nur knapp.

Länderinformation Brasilien

Hauptstadt: Brasilia

Bevölkerung: 182 032 000

Bevölkerungsdichte: 21 Menschen je km2

Geburtsrate je 1000 Menschen: 17 (Weltdurchschnitt. 25.0)

Todesrate je 1000 Menschen: 6 (Weltdurchschnitt 9.3)

Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 22%

Geologische Merkmale: längster Fluss > Amazonas

größtes Land Südamerikas

Page 10: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 10

Geraldo Geraldo ist 9 Jahre alt. Er arbeitet in einem

Kohlebergwerk.

„Mein Vater ist krank. Ich habe noch vier kleine

Geschwister und die haben immer Hunger. Mit

meinem Geld als Minerito (das heißt „junger

Bergarbeiter“) können wir Mais und Bohnen kaufen.

Sonst machte mein Bruder diese Arbeit. Er ist 15

Jahre alt und arbeitet schon seit acht Jahren hier.

Aber ihm ist ein Felsbrocken auf den Fuß gefallen und

er darf ihn einige Zeit nicht bewegen. Jetzt mache ich

ein paar Wochen seine Arbeit – damit er seinen

Arbeitsplatz nicht verliert. Mit einer Art Schlitten ziehe

ich die Kohlesäcke aus dem Berg. Ich verdiene 2000 Pesos pro Woche (ca. 16

Euro). Wenn mein Bruder wieder gesund ist, krieche ich wieder in den Stollen und

fülle die Säcke mit Kohle. Dafür bekomme ich viel weniger Geld, aber die Gänge sind

nur 80 Zentimeter hoch und deshalb müssen die Kleinsten dort arbeiten. Die Hitze ist

oft unerträglich und das einzige Licht das wir haben sind Kerzen. Ich arbeite jeden

Tag zwischen 9 und 10 Stunden.

Länderinformation Kolumbien

Hauptstadt: Bogatá

Bevölkerung: 41 662 000

Bevölkerungsdichte: 37 Menschen je km2

Geburtsrate je 1000 Menschen: 21,5 (Weltdurchschnitt. 25.0)

Todesrate je 1000 Menschen: 5,6 (Weltdurchschnitt 9.3)

Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 55%

Page 11: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 11

Razia Kubra Ich heiße Razia Kubra und bin 13 Jahre alt. Ich wohne mit meiner Mutter in einem Dorf in der Nähe der großen Stadt Sialkot in Pakistan. Seit zwei Jahren nähe ich Fußbälle. Ein Mann bringt uns die Fußballteile nach Hause. Wir müssen 32 Teilstücke mit einem Kunststofffaden zusammennähen. Meine kleine Schwester wachst die Fäden ein, damit sie besser laufen und die Bälle wasserdicht sind. Eine Blase mit Ventil ist an einem Teilstück angeklebt. Das ist das wichtige Innenteil. 690 Stiche sind zu machen – dann ist der Ball fertig! Am Schluss kommt der komplizierte „blinde Stich“, um den Ball zu schließen. Das kann nur meine Schwester. Dann pumpen

wir den Ball auf und lassen ihn eine zeitlang liegen, um zu überprüfen, ob er dicht ist. Wenn ich schnell arbeite, nähe ich drei Bälle in sieben Stunden und verdiene für jeden Ball 15 PKR. Vor drei Jahren starb mein Vater bei einem Verkehrsunfall. Meine ältere Schwester fing mit dem Fußballnähen an, und ich lernte es von ihr. Jeden Tag gehe ich von der Schule sofort nach Hause und fange mit dem Nähen an. Oft tut mir der Rücken und die Knie weh, weil ich den Ball beim Nähen zwischen die Knie klemmen muss. Manchmal habe ich auch Blasen an den Händen und Kopfschmerzen. Es ist hart, nach hause zu gehen und gleich zu nähen, aber wir sind arm und können nur so überleben. Ich würde gerne in eine gute Schule gehen, aber das ist zu teuer. Später will ich Lehrerin werden. Anmerkung: 100 PKR sind ca. 2,10 Euro. 1 kg Reis kostet 15 PKR. Länderinformation Pakistan

Hauptstadt: Islambad

Bevölkerung: 150 690 000

Bevölkerungsdichte: 187 Menschen je km2

Geburtsrate je 1000 Menschen: 29,5 (Weltdurchschnitt. 25.0)

Todesrate je 1000 Menschen: 8,8 (Weltdurchschnitt 9.3)

Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 31%

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 12

Zahlen, Daten, Fakten I 1.900.000.000 Kinder leben auf der Erde. Davon müssen 15% oder 280.000.000 Kinder arbeiten. 15% = von 100 Kindern müssen 15 arbeiten

☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺☺ Von den 280.000.000 Kinder arbeiten

71 % in der Landwirtschaft (Bananen-, Kakao-, Orangenplantagen,...)

8% im Handel, Restaurants oder Hotels

8% Produktion (Bekleidung, Teppiche, Feuerwerkskörper,...)

7% Soziale und persönliche Dienste (Schuhe putzen, Hausmädchen, ...)

3% Transport und Kommunikation (Lastenträger, Dienstboten,...)

2% Bauarbeiten

1% Bergbau und Steinbrüche

Vier von fünf Kinderarbeitern erhalten keinen Lohn für ihre Arbeit - diese Kinder gehören entweder zu den 70 Prozent der Kinderarbeiter, die unbezahlt in ihren Familien schuften, oder sie unterliegen der Sklaverei oder Schuldknechtschaft.

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 13

Zahlen, Daten, Fakten II Statistiken Im Jahre 1995 arbeiteten etwa 73 Millionen Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahre, das

sind 13,2 Prozent der 10- bis 14-Jährigen weltweit.

Die Anzahl der Kinderarbeiter zwischen 5 und 14 Jahren weltweit wird auf 211

Millionen geschätzt, wobei Kinder die mit ihrer Familie und hauptsächlich im eigenen

Haushalt arbeiten, nicht mit in die Statistik aufgenommen wurden.

Die größte Anzahl an Kinderarbeitern leben in Asien, 44,6 Millionen;

gefolgt von Afrika, 23,6 Millionen;

und Lateinamerika, 5,1 Millionen.

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 14

richtig falsch (richtiger Satz in Klammer) Weltweit arbeiten 250 Millionen Kinder unter 15 Jahren. Fast jedes fünfte afrikanische Kind muss ganztags oder neben der Schule

arbeiten. (jedes zweite afrikanische Kind (41%)) 5% der Kinder, die arbeiten, stellen Dinge für den Export her. Indische Feuerwerkskörper werden nicht von Kindern hergestellt

(sie werden grundsätzlich von Kindern hergestellt) 140 Millionen der schulpflichtigen Kinder zwischen 6 und 11 Jahren in

Entwicklungsländern gehen nicht zur Schule (sie gehen nicht zur Schule) Kinder arbeiten oft 10 - 12 Stunden täglich, ohne ausreichendes Essen, für

niedrigen Lohn. Viele Straßenkinder sind zusätzlich von massiver Gewalt und sexuellem

Missbrauch betroffen. Die schwere Arbeit beeinträchtigt die körperliche Entwicklung und Gesundheit

der Kinder Gott sei Dank meist nicht. (Gesundheit und körperliche Entwicklung werden meist beeinträchtigt)

Teppiche werden oft von KinderarbeiterInnen hergestellt. Viele Kinder sind in der Kleidungsindustrie beschäftigt. Sportschuhe werden nie von Kindern hergestellt. (werden oft von Kindern

hergestellt) Es gibt in Österreich keine Produkte, die in Entwicklungsländern hergestellt

werden, wo aber Kinderarbeit ausgeschlossen ist. (es gibt sie, gekennzeichnet mit speziellen Gütesiegeln)

Die meisten Kinder arbeiten in Lateinamerika. (in Asien 153 Millionen; 80 Millionen in Afrika, 17 Millionen in Lateinamerika)

Fußbälle können etwas mit Kinderarbeit zu tun haben. In fast jedem österreichischen Haushalt gibt es Dinge, die möglicherweise

unter Beteiligung von Kindern hergestellt wurden. Die Kinder werden schlecht bezahlt, aber meist gut behandelt. (meist sehr

schlechte Arbeitsbedingungen) Kinder werden eingestellt, weil sie billiger sind als Erwachsene und der

Unternehmer oder die Unternehmerin so mehr Gewinn macht. Kinderarbeit ist laut Kinderrechtskonvention verboten. Die Kinderrechtskonvention wurde von vielen Ländern unterschrieben, ihre

Einhaltung wird streng kontrolliert. (Einhaltung wird nicht kontrolliert) Es gibt in diesen Ländern niemanden, der sich für KinderarbeiterInnen einsetzt

und ihnen hilft, für ihre Rechte zu kämpfen. (es gibt oft Aktivitäten die von Entwicklungshilfeorganisationen unterstützt werden.)

Auch europäische Firmen lassen Waren in Ländern produzieren, wo Kinderarbeit selbstverständlich ist.

Ausbeuterische Kinderarbeit gibt es auch in Europa (Albanien, Türkei...)

Page 15: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 15

Anil Thapa erzählt Ich heiße Anil Thapa. Ich habe zwei ältere Schwestern und einen jüngeren Bruder. Ich bin 15, glaube ich. Ganz genau weiß ich das nicht. Es gibt schon Daten, aber die Papiere sind in meiner Schule in Nepal geblieben. Damals, als ich noch in Nepal lebte, musste ich sechs Stunden täglich zu Fuß zur Schule gehen. Mein Dorf liegt im Osten von Nepal. Es heißt Pholikot. Dort war alles wirklich sehr schwierig. Man musste einen ganzen Tag gehen, um zur nächsten Busstation zu kommen. Als mein Vater seinen Job verlor und aus Assam (Indien) zurückkam, hörte ich auf, in die Schule zu gehen. Stattdessen half ich nun meinem Vater auf dem Feld. Von dem, was auf unserem kleinen Grundstück wuchs, konnten wir nicht einmal satt werden. Nach New Delhi kam ich schließlich vor fünf Jahren. Es war meine erste wirkliche Reise und ziemlich aufregend. Ich kam mit einem Freund, der schon vorher hier gearbeitet hat. Er hat mir auch geholfen, dass ich diesen Job in einem Restaurant bekam. Ich musste die Tische abwischen, Geschirr abspülen und dem Koch helfen. Ich war noch ziemlich klein und hatte eine Menge Probleme deswegen. Mein Chef hat mich ziemlich geprügelt. Später habe ich dann den Job gewechselt, um ein besseres Gehalt zu bekommen. Jetzt bin ich Koch in einem Chinarestaurant und verdiene 800 Rupien (ca. 17 Euro) im Monat. 250 gebe ich für mich aus, und den Rest schicke ich nach Hause. Ich bin der älteste Sohn der Familie, mein Vater ist alt und mein jüngerer Bruder geht zur Schule. Da bleibt mir doch gar nichts anderes übrig, als meine Familie zu unterstützen. Meiner ältesten Schwester habe ich z.B. finanziell geholfen, damit sie heiraten kann. Ich habe schon Kontakt zu meiner Familie - nur dort war ich in den letzten fünf Jahren nicht, nicht einmal zur Hochzeit meiner Schwester. Meine Eltern schreiben immer wieder, ich soll zurückkommen. Aber was soll ich zu Hause? Dort ist alles so schwierig, und hier verdiene ich einfach mehr. Und für die Zukunft, ich weiß nicht so genau - das bestimmt Uperwala (der Eine im Himmel). Die Realität ist so weit weg von den Träumen. Trotzdem muss jeder so seinen Weg gehen. Ich hätte nur einen wirklichen großen Wunsch: Ich möchte gerne den Führerschein machen. Ich habe schon 900 Rupien für den Fahrkurs ausgegeben, aber leider habe ich den Schein nicht bekommen, weil mir das Schulabschlusszeugnis fehlt. Meine Eltern drängen mich, dass ich doch endlich heiraten und nach Hause kommen soll. Ich verstehe das ja auch. Wenn meine jüngere Schwester auch noch heiratet und weggeht, fehlt eine Frau im Haus. Aber trotzdem will ich hier bleiben, weil ich hier doch mehr verdiene. Ich würde so gerne die Schule fertig machen. Aber wie bloß? Ich muss doch meine Familie unterstützen. Ich würde so gerne Englisch lernen. Die großen Leute (die Reichen) sprechen alle englisch. Wenn sie untereinander reden, könnte ich alles verstehen und sofort merken, wenn mich wer ausnützt. Ich bin Hindu, schon von Kindheit an. Alle Leute in meinem Dorf sind Hindus. Seit ich hier bin, schaffe ich es nicht mehr zu beten. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich das alles wieder lernen müssen. Natürlich habe ich schon von Mutter Theresa und Mahatma Gandhi gehört. Ich bewundere solche Leute auch sehr. Aber selbstverständlich wäre es schön, so wie sie zu sein. Aber wie schon gesagt, die Realität ist nun mal weit von den Träumen entfernt. Nichts passiert sofort im Leben. (Quelle: Asia Focus, Juli 1996 aus einem Interview„Migrantchild laborin India")

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Kinderarbeit Arbeitsblatt 16

Aktionskarten

Anil ist im Osten Nepals, im Dorf Pholikot, aufgewachsen. Suche Nepal im Atlas und zeige es allen anderen!

Anil muss zur Busstation, um dann mit dem Bus in die nächste größere Stadt zu fahren. Die Busstation liegt einen Tagesfußmarsch von seinem Heimatdorf entfernt. Du begleitest Anil zur Busstation, und das dauert sehr. Setze einmal aus!

Bevor Anil nach New Delhi zum Arbeiten kam, ging er zur Schule. Täglich musste er sechs Stunden zu Fuß zur Schule gehen. Überlege dir gemeinsam mit der Gruppe, wie weit ihr von eurem Heimatort kommt, wenn ihr sechs Stunden zu Fuß geht. (Hilfe: In sechs Stunden legt man zu Fuß etwa 20 – 24 km zurück)!

Anil’s Vater verlor seine Arbeitsstelle und kehrte nach Hause zurück. Anil muss ihm auf dem Feld helfen. Die Familie kann von dem, was auf dem Grundstück wächst, nicht einmal satt werden. Nehmt euch gemeinsam 2 Plakate her und zeichnet auf das erste eine Speisekarte mit Speisen, die ihr im täglichen Leben gewohnt seid. Auf das zweite zeichnet nun die Speisekarte von Anil’s Familie!

Anil hilft seinem Vater auf dem Feld: Überlege dir eine Tätigkeit die man bei der Feldarbeit verrichtet und stelle diese pantomimisch dar. Deine Gruppenkolleginnen sollen erraten, was du darstellst!

Eine gute Freundin von Anil heißt Sushila! Sie hat einen sehr anstrengenden Job, denn sie arbeitet auf Baustellen. Setzt das Fotopuzzle zusammen, das Sushila bei der Arbeit zeigt und überlegt euch, was genau ihre Tätigkeit ist!

Page 17: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 17

Anil hat nicht viel Kontakt zu seinen Eltern. Manchmal, wenn er Zeit hat, schreibt er einen Brief. Überlegt gemeinsam, was Anil seinen Eltern erzählen könnte (Arbeit, wie es ihm geht, welche Wünsche und Träume er hat ...)und verfasst einen Brief, den Anil an seine Eltern schreibt!

Anil trifft seine Freunde. Diese haben gerade eine Arbeit angeboten bekommen - Papiersäckchen für den Markt herstellen. Das Altpapier haben sie von ihrem Auftraggeber bekommen. Den Leim zum Kleben mussten sie selbst kaufen. Jeder möchte an einem Tag ca. 2000 - 3000 Stück schaffen. Dafür bekommen sie am Tag 3 - 4 Rupien (ca. 7 Cent). Versucht nun selbst gemäß der Anleitung Papiersäckchen zu falten. Ihr habt 10 Minuten Zeit! Wie viel schafft ihr!

Anil bleiben im Monat 250 Rupien (umgerechnet ca. 5,50 Euro) übrig. In Indien sind die Löhne niedriger, dafür sind die Preise auch um einiges billiger. Mit 250 Rupien kann Anil in Indien so viele Dinge kaufen, wie wir in Österreich mit ca. 87 Euro. Schreibt nun gemeinsam eine Liste mit Dingen (Nahrungsmittel, Kleidung, Schuhe, Bücher ...), die ihr in einem Monat kauft und braucht. Wie viel kosten alle diese Dinge? Was kann sich Anil von 250 Rupien kaufen, damit er den ganzen Monat damit auskommt!

Anil verrät euch ein tolles chinesisches Rezept! Probiert es gemeinsam aus. Reispudding: 1l Milch, 150g Rundkornreis, 1 Ei, 1 Päckchen Vanillepuddingpulver, Zucker nach Angabe auf der PackungReis kochen, dann den gewaschenen Reis in 0,5l Milch schütten, salzen und ausquellen. Pudding kochen, Reis mit dem gekochten, heißen Pudding vermischen, erkalten lassen.

Page 18: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 18

Fragekarten

Wie alt ist Anil? Kennst du jemanden, der/die so alt ist wie Anil?

Als Anil noch jünger war, durfte er zur Schule gehen. Der Schulweg war jedoch sehr weit. Wie lange ging Anil täglich von zu Hause zur Schule?

Anil`s Vater verliert seine Arbeitsstelle. Was verändert sich nun in Anil's Leben?

Warum ging Anil nach New Delhi?

Wann kam Anil nach New Delhi? Wie alt war er damals? Kennst du jemanden, der/die so alt ist wie Anil damals?

Anil erzählt, dass er nun in New Dehli arbeitet. In welchem Land/Kontinent befindet sich New Delhi?? Wenn du Hilfe brauchst, wende dich an die anderen Kinder oder verwende einen Atlas.

Was war Anil`s erste Arbeitsstelle und welche Aufgaben hatte er?

Anil’s Eltern möchten, dass er nach Hause kommt und heiratet! Warum ist Anil von dieser Idee nicht so begeistert?

Page 19: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 19

Bei uns in Österreich verdienen die Eltern das Geld für die Familie. Das ist auch gut so. Warum muss aber Anil für seine Familie Geld verdienen?

Wie lange war Anil schon nicht mehr zu Hause bei seiner Familie?

Wie heißt die indische Währung?

Warum hat Anil den Führerschein nicht bekommen, obwohl er schon soviel für den Fahrkurs ausgegeben hat?

Anil ist Koch in einem Chinarestaurant. Er verdient im Monat 800 Rupien, das sind ca. 17 Euro. Davon schickt er 550 Rupien (ca. 12 Euro) seiner Familie und den Rest, 250 Rupien (ca 5 Euro), braucht er im Monat um selbst zu überleben. Wie viel Taschengeld bekommt ihr im Monat und was müsst ihr euch davon alles selbst kaufen? Überlegt gemeinsam.

Welche Wünsche hat Anil, außer den Führerschein zu bekommen? Welche Wünsche und Träume habt ihr? Erzählt euch gegenseitig davon.

Wobei und wie hat Anil seiner älteren Schwerster geholfen?

Was ist Anil’s großer Wunsch?

Page 20: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 20

Mario Du lebst auf der Straße, seit dem du 10 Jahre alt bist. Von zu Hause bist Du weggegangen, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war. Seither verdienst Du Dein Geld mit Schuhputzen, das ist ein ganz gutes Geschäft. Du verdienst zwar nicht viel, aber um Essen zu kaufen, reicht es, und was brauchst Du denn sonst noch? Schuhputzen ist eine Kunst und darin bist Du schon Meister. Manchmal kommen auch Touristen nach San Salvador, der Hauptstadt von EI Salvador. Bei den Touristen kann man besonders gut verdienen. Solche Aufträge sind wichtig. Marco Du lebst auf der Straße, seit dem du 10 Jahre alt bist. Von zu Hause bist Du weggegangen, weil es einfach nicht mehr auszuhalten war. Seither verdienst Du Dein Geld mit Schuhputzen, das ist ein ganz gutes Geschäft. Du verdienst zwar nicht viel, aber um Essen zu kaufen, reicht es, und was brauchst Du denn sonst noch? Schuhputzen ist eine Kunst und darin bist Du schon Meister. Manchmal kommen auch Touristen nach San Salvador, der Hauptstadt von EI Salvador. Bei den Touristen kann man besonders gut verdienen. Solche Aufträge sind wichtig. TouristIn Du bist das erste Mal in einem Land der „Dritten Welt“ auf Urlaub. Touristen kommen eher selten nach San Salvador, der Hauptstadt von EI Salvador. Die Eindrücke sind sehr zwiespältig: Einerseits bist du fasziniert von den bunten Farben und vom Treiben in der Stadt, andererseits ist die Armut spürbar. Zwei kleine Buben wollen Eure Schuhe putzen. Dir ist das aber furchtbar peinlich. Kinder sollten doch in die Schule gehen anstatt hier auf der Straße solch niedrige Dienste zu tun. TouristIn Du bist das erste Mal in einem Land der „Dritten Welt“ auf Urlaub. Touristen kommen eher selten nach San Salvador, der Hauptstadt von EI Salvador. Die Eindrücke sind sehr zwiespältig: Einerseits bist du fasziniert von den bunten Farben und vom Treiben in der Stadt, andererseits ist die Armut spürbar. Zwei kleine Buben wollen Eure Schuhe putzen. Dir ist das aber furchtbar peinlich. Kinder sollten doch in die Schule gehen anstatt hier auf der Straße solch niedrige Dienste zu tun. TouristIn Du bist das erste Mal in einem Land der „Dritten Welt“ auf Urlaub. Touristen kommen eher selten nach San Salvador, der Hauptstadt von EI Salvador. Die Eindrücke sind sehr zwiespältig: Einerseits bist du fasziniert von den bunten Farben und vom Treiben in der Stadt, andererseits ist die Armut spürbar. Zwei kleine Buben wollen Eure Schuhe putzen. Dir ist das aber furchtbar peinlich. Kinder sollten doch in die Schule gehen anstatt hier auf der Straße solch niedrige Dienste zu tun. TouristIn Du bist das erste Mal in einem Land der „Dritten Welt“ auf Urlaub. Touristen kommen eher selten nach San Salvador, der Hauptstadt von EI Salvador. Die Eindrücke sind sehr zwiespältig: Einerseits bist du fasziniert von den bunten Farben und vom Treiben in der Stadt, andererseits ist die Armut spürbar. Zwei kleine Buben wollen Eure Schuhe putzen. Dir ist das aber furchtbar peinlich. Kinder sollten doch in die Schule gehen anstatt hier auf der Straße solch niedrige Dienste zu tun.

Page 21: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 21

Mohammed Saluddin Du bist ein wohlhabender Fabrikbesitzer in Bangladesh und beschäftigst gerne Kinder, da sie fleißiger sind als ihre erwachsenen Kollegen und nicht gegen ihre Situation aufbegehren. Die Position der Menschenrechtsorganisationen verstehst Du nicht. Deiner Meinung nach gibst du Kindern die Möglichkeit, zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen und tust ihnen etwas Gutes, wenn sie bei Dir arbeiten dürfen. Wenn sie das schließlich nicht tun könnten, müsste ihre ganze Familie darunter leiden. Wenn Kinder keinen Job in einer Fabrik bekommen, dann sind sie manchmal dazu gezwungen auf der Straße zu leben oder als Prostituierte zu arbeiten. Du bist der Überzeugung, dass es in den ärmsten Ländern der Welt eben keine andere Möglichkeit gibt. Martina Du bist Studentin und liebst es, flotte Klamotten nach neuester Fashion zu tragen. Da Du jedoch nicht viel Geld hast und Dir teure Mode nicht leisten kannst, gehst Du oft in einer Billigtextilkette einkaufen. Jemand aus Deinem Bekanntenkreis hat Dich nun mal darauf angesprochen, dass zahlreiche Artikel in diesem Geschäft von Kindern in Ländern der „Dritten Welt“ unter ungerechten Bedingungen hergestellt werden und dass man diesen Laden boykottieren müsste. Du bist jetzt total verunsichert. Natürlich findest Du Kinderarbeit schlimm und willst das nicht unterstützen, andererseits möchtest Du aber auch nicht auf billige, gutaussehende Mode verzichten. Titu Du bist 14 Jahre alt und hast 7 Geschwister. Deine Familie ist sehr arm. Dein Vater vor einigen Jahren gestorben und somit bist Du gezwungen, zu arbeiten. Du hast nicht die Gelegenheit, in eine öffentliche Schule zu gehen, da Du in dieser Zeit arbeiten musst und auch die Schuluniformen und die Bücher sehr teuer sind. Gemeinsam mit Deinem Bruder leistest Du Dir jedoch einen Privatlehrer nach der Arbeit, um lernen zu können. Dafür musst Du die Hälfte Deines Lohnes hergeben - das ist es Dir jedoch wert, weil Du der Überzeugung bist, dass nur durch Bildung Deine Situation verändert werden kann. Waheed Du arbeitest in einem Projekt für Straßenkinder. Du kennst die Situation arbeitender Kinder sehr genau und weißt, wie schlecht es vielen von ihnen geht. Für Dich ist es wichtig, dass Kinder nicht aus den Fabriken geholt werden, ohne ihnen Alternativen anzubieten. Du versuchst in Deinem Projekt, den Kindern eine Schulbildung und eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Du siehst auch, dass immer mehr Kinder in solch schwierige Situationen kommen. Du forderst die Industrieländer zu einem Umdenken auf und dass auch auf internationaler Ebene mehr gegen die Kinderarbeit getan werden muss. Maram Du bist ein 13-jähriges Mädchen in Bangladesh. Seit deinem 10. Lebensjahr hast Du in einer Kleiderfabrik gearbeitet. Von einem Tag auf den anderen durftest Du dort nicht mehr arbeiten, da die Firmenleitung auf den Druck von europäischen Menschenrechtsorganisationen reagiert hat und keine Kinderarbeit mehr duldet. Lange Zeit hast Du keinen Job mehr gefunden, bis Dich Deine Mutter gezwungen, hat im Haus einer reichen Familie als Hausmädchen zu arbeiten. Nun bekommst Du weniger Lohn, musst härter arbeiten, und die Arbeit dort macht Dir keinen Spaß. Das Versprechen, dass Du die Möglichkeit erhältst, in die Schule zu gehen, wurde nicht eingehalten.

Page 22: Arbeitsblätter Kinderarbeit

Kinderarbeit Arbeitsblatt 22

Die Gelbsucht der Chiquita – Ein sehr modernes Märchen

Chiquita wuchs als hübsche Banane unter vielen anderen Bananen in El Salvador auf. Nahezu täglich schien die Sonne über einer großen Farm, die der United Fruit Company gehörte. Chiquita war neugieriger als ihre anderen Bananen-Brüder und Bananen-Schwestern. Sie spitzte deshalb die Ohren, wenn die Arbeiter miteinander sprachen. Einmal sagte José: "Es gibt so viele Arbeitslose in diesem Land. Viele könnten Arbeit finden, wenn man auf dieser Plantage nicht so viele Maschinen einsetzen würde. Gilt nicht der Mensch mehr als die Maschine? Wer eigentlich profitiert durch unsere Bananen? In den reichen Ländern der Welt kaufen die Menschen das ganze Jahr über billige Bananen. Wir aber erhalten als Arbeitslohn für das Pflücken nur drei Cent pro Kilo. Da stimmt doch etwas nicht ..." Chiquita war sehr aufgebracht. Als ihr Interesse einmal geweckt war, da sah sie mit eigenen Augen, dass vieles in der Umgebung nicht in Ordnung war. Es gab einige wenige Menschen, die sehr reich waren, und viele andere, die fast nichts hatten. Manchmal kamen die Direktoren und Besitzer des Bananenlandes auf die Farm. Sie sprachen immer nur von Bananen und Profit. Für die Arbeiter interessierten sie sich nicht. Ich möchte ganz für die Menschen da sein, nahm sich Chiquita vor. Die anderen Bananen lachten und meinten: "Da wird dir auch nichts anderes übrigbleiben. Schon morgen

werden wir gepflückt. Dann müssen wir durch viele Kontrollen. Wenn wir gesund und frisch sind, werden wir über eine große Strasse zum Hafen gefahren. Von dort gelangen wir nach Österreich, in die Schweiz und nach Deutschland. " Chiquita freute sich. Sie blickte voller Stolz auf sich herab und sah, dass sie schön lang, dick, frisch und gesund war. Ohne Schwierigkeiten passierte sie deshalb alle Kontrollen. Das Leben wurde für sie aufregend. Sie wurde gewaschen und verpackt, kam in den Bauch eines großen Schiffes und später in einen Güterzug. Schließlich landete sie in einem Geschäft in Linz. Dort hing Chiquita vor einer großen Spiegelwand unter vielen Bananen. In ihrer Nachbarschaft lebten aber noch andere Früchte: Orangen, Zitronen, Datteln und schöne Steirische Äpfel. Die Steirer Äpfel waren ein wenig hochmütig. Sie konnten es nicht hören, wenn die Bananen von Latein- und Mittelamerika erzählten und von der weiten Reise auf dem Schiff. "Spielt euch doch nicht so auf", riefen sie. "Ihr wollt euch nur wichtig machen. Wir sind aber hier in Österreich aufgewachsen. Wir haben keine teure Fahrt hinter uns und doch sind wir fast genauso teuer wie ihr. Steirische Äpfel sind deshalb wertvoller als Bananen." Chiquita ärgerte sich sehr. "Nein", rief sie, "ihr seid nicht wertvoller. Nur weil Österreich mit Bananen überschwemmt wird, sind wir so ..."

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Sie kam nicht weiter. Eine Frau hatte sie genommen und in einen Einkaufswagen gelegt. Von dort aus wanderte sie in eine dunkelrote Tasche aus Plastik. Als sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, erkannte sie, dass sie nicht allein war. Da lag noch ein Paket Kaffee. Es kam aus Brasilien und nannte sich Mr. Goldina. "Ärgere dich nicht über die Äpfel", tröstete er Chiquita. "Auch ich habe eine ähnliche Geschichte hinter mir wie du. Hier in Österreich verkaufen sie mich dreimal so teuer wie im Großhandel drüben in Brasilien. Die armen Kaffeebauern aber erhalten nahezu nichts für all ihre Arbeit. Niemand denkt darüber nach, wie viel Schweiß an einem Kilo Kaffee hängt." "Das ist ja entsetzlich", stöhnte Chiquita. "Die Menschen in Österreich wissen das alles nicht. Wir müssen es ihnen sagen." "Die Menschen verstehen unsere Sprache nicht", entgegnete Mr. Goldina-Kaffee. "Ich habe auch den Eindruck, dass die Menschen nicht gern etwas über Ausbeutung hören.

Es könnte ihnen den Appetit an Kaffee, Orangen, Schokolade und Bananen zerstören." Chiquita fühlte eine ohnmächtige Wut in sich aufsteigen. Wie sehr hatte sie sich in Österreich für ihre Landsleute einsetzen wollen! Dies also war nun die Wirklichkeit? Die Menschen wollten nicht wissen, wie es um jene stand, die die kostbaren Produkte herbeischafften? Chiquita ärgerte sich entsetzlich. Ärger ist bekanntlich krankheitsfördernd. Chiquita wurde gelber und gelber. Ihre Haut unter der Schale begann dunkelbraun zu werden. Sie fühlte sich ohnmächtig, matt und krank. Dann hörte sie nur noch eine Kinderstimme aus weiter Ferne: "Mutti, diese Banane ist schon faul. Du musst Neue kaufen. Die sind ja so billig, gell?“

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Gesundheit wird ruiniert Die zum Teil erst acht Jahre alten Kinder müssten sich wegen des ungeschützten Umgangs mit Pestiziden oft übergeben und klagten über Schwindelgefühle sowie Kopfschmerzen, berichteten Mitarbeiter von Human Rights Watch. Das Tragen schwerer Lasten führe zudem zu bleibenden Gesundheitsschäden, ein Schulbesuch sei unmöglich, psychologische Schäden seien keine Seltenheit. Die Bananenindustrie fürchtet angesichts solcher Schilderungen offensichtlich um Absatz und verbot Kinderarbeit auf den Plantagen Ecuadors. «Das ist aber keine wirksame Maßnahme, denn die Armut selbst ist der Grund der Kinderarbeit», sagt die Menschenrechtlerin und Nonne Elsie Monge. Viele Eltern der nun «arbeitslosen» Kinder schmuggeln die Kleinen weiterhin auf die Plantagen. Zwar arbeiten nach Angaben von Gewerkschaftlern derzeit weniger Kinder

als früher. Das werde sich nach der Präsidentenwahl aber wieder ändern, fürchtet Monge. Fast immer seien es die Eltern, die ihre Kinder aus purer Not zur Arbeit brächten, um das karge Familieneinkommen aufzubessern. Ein Erwachsener verdient umgerechnet nur etwa 140 Euro im Monat, und davon kann eine Familie nicht leben. Die Kinder bekommen pro Arbeitstag, der bis zu 13 Stunden dauert, gerade mal drei Euro.

Hungerlöhne für Erwachsene «Das Problem ist doch, dass die Produzenten nun zwar die Kinderarbeit verbieten, aber den Grund der Zustände, die Hungerlöhne für Erwachsene, nicht beseitigen», klagt der Gewerkschaftler Marco Cantos Lopez. In Guayaquil, der grössten Stadt des Landes, hat er gerade an einem Treffen mit Vertretern der Bananenindustrie und von Human Rights Watch teilgenommen. Die Unternehmer wollen einige Schulen bauen, Krankenstationen einrichten und hier und da Duschen und Toiletten für die Arbeiter aufstellen. Lohnerhöhungen und besserer Arbeitsschutz sind aber tabu.

Wer bei diesen Bedingungen auf die Idee kommt, von seinem Streikrecht Gebrauch zu machen, wird schnell entlassen. Auf der Plantage «Los Alamos», die zum Imperium des Milliardärs Noboa gehört, wurden Streikende nach Gewerkschaftsangaben im Mai sogar von etwa 400 bewaffneten Privatpolizisten vertrieben. In einem sind sich die Gewerkschaftler und die Produzenten einig. Die Exporteure in Ecuador wie etwa Noboa und die Großhändler in den Konsumentenländern sollen auf einen Teil ihrer Gewinne verzichten. Sonst werde sich kaum etwas am Los der Arbeiter und ihrer Kinder ändern.

Quelle: Human Rights Watch Datum: 01.11.2002

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Zum Ausmalen Welche von diesen Tieren ernähren sich von Bananen?

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Bananentest Du brauchst 4 grüne Bananen und 1 gelbe. Untersuche die gelbe Banane. Sie besteht aus: Schäle eine grüne Banane. Was fällt Dir auf? Probiere! Wie schmeckt die grüne Banane? Lass die restlichen Bananen liegen. Nach ____ Tagen sind sie gelb. Schäle eine gelbe Banane. Was fällt dir auf? Probiere! Wie schmeckt die gelbe Banane? Vergleiche mit dem Geschmack der von vorher. Lass die restlichen Bananen liegen. Nach____ Tagen werden sie dunkel und bekommen viele braune Punkte oder Flecken. Schäle eine solche Banane. Was fällt dir auf? Probiere! Wie schmeckt die gefleckte/ gepunktete Banane. Vergleiche!

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Bananentest - Fortsetzung Warte, bis die letzte Banane außen ganz braun ist. Das dauert Tage. Drücke sie vorsichtig. Was merkst Du? Wie sieht sie jetzt wohl von innen aus? Schreibe deine Vermutung auf! Schäle die braune Banane vorsichtig. Was fällt dir auf? Die Bananenschale ist... Das Fruchtfleisch ist... Koste und vergleiche den Geschmack mit vorher. Die Banane schmeckt jetzt... Wann schmeckt dir Banane am besten? Wenn sie....

grün

gelb

gefleckt/ gepunktet

braun

...ist Wann kann man die Banane am besten riechen?

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Bei der Ernte haut ein Arbeiter, der "Schnitter", die Bananenstaude mit einem langen, schweren Buschmesser, der Machete, um. Ein anderer Arbeiter stellt sich unter das Büschel, das bis zu 50 kg schwer sein kann, und trennt es von der Staude ab.

1. Was ist ungefähr 50 kg schwer? Wiege! Schreibe 3 Dinge auf, die 50 kg schwer sind.

Das Büschel wird dann oft kilometerweit bis zu einer Drahtseilbahn getragen, die von der Plantage zur Packstation führt. Die Träger sind oft Jungen von 12-14 Jahren. Ein Arbeiter hängt die Büschel mit einem Haken ans Seil. So werden sie beim Transport vor Stoß und Druck geschützt. Oder die Büschel werden auf gut gepolsterte Lastwagen verladen und so zur Packstation gefahren.

2. Nehmt einen der Gegenstände, die ungefähr 50 kg schwer sind, tragt ihn von einem Ende des Raumes zum anderen. Nicht absetzen! Wie viele Kinder helfen tragen?

Kinder

Wie viele Schritte sind das?

Schritte

Wie viele Meter sind das ungefähr?

Meter

3. Die Kinder auf den Bananenplantagen machen diese Arbeit jeden Tag viele Stunden lang. Es ist sehr heiß dort. Was glaubst du, warum sie das tun?

Weil es ihnen Spaß macht.

Weil sie Geld verdienen müssen.

Weil sie groß und stark werden wollen.

Weil

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Wer verdient an der Banane Du brauchst: 1 Messer 4 Zahnstocher 1 Banane

1. Teile die Banane mit dem Messer so auf, dass es ungefähr mit der Zeichnung übereinstimmt.

2. Schneide aus

3. Wer bekommt was? Was vermutest du? Stecke die Schildchen mit Hilfe der Zahnstocher in die Bananenstückchen.

4. Vergleicht eure Ergebnisse. Begründet! 5. Vergleicht mit dem Lösungsblatt. 6. Findet ihr das gerecht?

Der Besitzer der Plantage

Der Arbeiter auf der Plantage

Die Transportunternehmen, die die Bananen nach Europa bringen

Der Konzern, der die Banane in Europa verkauft

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Auflösung: Wer verdient an der Banane Ich bin eine Banane. Viele Menschen wollen an mir satt werden, aber... Der Arbeiter in der Plantage auf der ich gewachsen bin, bekommt nur dieses Stück. Der Besitzer der Plantage bekommt doppelt soviel wie der Arbeiter. Die großen Transportunternehmen, die mich nach Europa transportieren, schneiden noch mal ein so großes Stück ab. Den größten Bissen erhält der Konzern, der die Bananen in Europa verkauft, nämlich eine ganze Hälfte von mir. Ich bin eine Nicaragua-Banane

BANANIC ist die genossenschaftliche Vermarktungsgesellschaft für Bananen in Nicaragua. Die AG NICA-BANANEN finanziert mit ihrem Anteil am Erlös Projekte wie zum Beispiel: Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser in Nicaragua.

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Bananenschiff zum Essen

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Papiertütenspiel

Arbeitsblatt Auszufüllen nach Beendigung der Arbeit Anzahl der Tüten___________________ gefertigt in Minuten_________________ Mögliche Anzahl der Tüten in einer Stunde____________________ Mögliche Anzahl der Tüten an einem Achtstunden Tag___________ Der derzeitige Preis beträgt 1 Rupie für 10 Tüten (1 Rupie = 2 Cent; 1 Euro = 50 Rupien)

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SPIELBESCHREIBUNG 1. WELT: (15 % d Weltbevölkerung) Ihr bekommt von der Bank über EureN Finanzministerin (die/den ihr gleich nach Spielbeginn wählen müsst) Euer Geld, mit dem Ihr Stollwerke (Zuckerl) (zum Essen, den dies braucht der Mensch; Stollwerkpapier ist Essensbeleg, bitte aufbewahren) kaufen könnt oder eben auch Reisen in ferne Länder unternehmen könnt. Fahrkartenpreise sind in der Bank erfahrbar. Für Weltkonferenzen braucht ihr keine Fahrkarten zu lösen, da ihr dazu von der Bank eingeladen werdet. Fahrkarten können als Urlaubskarte (1 Jahr gültig) oder als Emigrationskarte genommen werden. Ihr produziert die Fahrkarten und liefert sie dann an die Bank ab. (Ihr bekommt für die Produktion kein Geld). Weiters gibt es bei der BANK zu kaufen: Die Spritze (aus dem Gesundheitsprogramm) mit der Ihr eine Person impfen lassen könnt. Wenn eine Person 2 Spritzen besitzt, so hebt sich der Gesundheitszustand derartig, dass diese bei den alle 4 Jahre wiederkehrenden Abfragen nach dem Essensbeleg einen solchen nicht mehr vorweisen muss, sondern die beiden Spritzen bewahren vor dem Hungertod. Lediglich eine Auffrischung von 1 Spritze pro 4-Jahresabschnitt ist dann noch nötig. (Bsp.: erste 4 Jahre hat eine Person 2 Spritzen, 2. 4-Jahresabschnitt hat diese Person 3 Spritzen; 3. 4-Jahresabschnitt hat diese Person 4 Spritzen usw.) Das Buch (aus dem Bildungsprogramm) gewährt zu den Weltkonferenzen Zugang und Stimmrecht. Neben den beiden offiziellen VertreterInneN einer Welt dürfen weitere Personen mitreden, wenn sie jeweils mindestens ein Buch haben. Bei den zu treffenden Entscheidungen zählen dann nicht nur die Personen, sondern die Buchkarten als Stimmrecht. (Bsp.: 1. Welt hat 2 Delegierte, 5 Personen Gesamtbevölkerung und 7 Buchkarten; Bei einer Weltkonferenz hat dann die erste Welt für 5 Personen Zutritt und bei Abstimmungen 7 Stimmen!) Der Panzer zeigt die militärische Macht einer Welt. Er hat 2 Funktionen. Als erste ist er die Veto-Möglichkeit bei Verhandlungen. ( haben mehrere Welten diese Veto-Möglichkeit, so werden solange Panzer auf den Tisch gelegt, bis eine Entscheidung gefallen ist). Die zweite Möglichkeit des Panzers besteht darin, einreisewilligen Emigranten die Einreise zu verweigern. Die Emigrationsfahrkarte verliert dabei ihre Gültigkeit, die betroffene Person wird in ihr Herkunftsland abgeschoben. Ihr habt auch die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit der Bank, die Preise für die Waren mitzubestimmen. Viel Spaß beim Leben in der ersten Welt.

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SPIELBESCHREIBUNG 2. WELT: (7 % d. Weltbevölkerung) Ihr befindet Euch wirtschaftlich gesehen zwischen der ersten und der dritten Welt. Ihr bekommt von der Bank über EureN Finanzministerin (die/den ihr gleich nach Spielbeginn wählen müsst) Euer Geld, mit dem Ihr Stollwerke (Zuckerl) (zum Essen, den dies braucht der Mensch; Stollwerkpapier ist Essensbeleg, bitte aufbewahren) kaufen könnt. Fahrkarten können als Emigrationskarte genommen werden und die Fahrkartenpreise sind in der Bank erfahrbar. Weiters gibt es bei der BANK zu kaufen: Die Spritze (aus dem Gesundheitsprogramm) mit der Ihr eine Person impfen lassen könnt. Wenn eine Person 2 Spritzen besitzt, so hebt sich der Gesundheitszustand derartig, dass diese bei den alle 4 Jahre wiederkehrenden Abfragen nach dem Essensbeleg einen solchen nicht mehr vorweisen muss, sondern die beiden Spritzen bewahren vor dem Hungertod. Lediglich eine Auffrischung von 1 Spritze pro 4-Jahresabschnitt ist dann noch nötig. (Bsp.: erste 4 Jahre hat eine Person 2 Spritzen, 2. 4-Jahresabschnitt hat diese Person 3 Spritzen; 3. 4-Jahresabschnitt hat diese Person 4 Spritzen usw.) Das Buch (aus dem Bildungsprogramm) gewährt zu den Weltkonferenzen Zugang und Stimmrecht. Neben den beiden offiziellen VertreterInneN einer Welt dürfen weitere Personen mitreden, wenn sie jeweils mindestens ein Buch haben. Bei den zu treffenden Entscheidungen zählen dann nicht nur die Personen, sondern die Buchkarten als Stimmrecht. (Bsp.: 1. Welt hat 2 Delegierte, 5 Personen Gesamtbevölkerung und 7 Buchkarten; Bei einer Weltkonferenz hat dann die erste Welt für 5 Personen Zutritt und bei Abstimmungen 7 Stimmen!) Der Panzer zeigt die militärische Macht einer Welt. Er hat 2 Funktionen. Als erste ist er die Veto-Möglichkeit bei Verhandlungen. ( haben mehrere Welten diese Veto-Möglichkeit, so werden solange Panzer auf den Tisch gelegt, bis eine Entscheidung gefallen ist). Die zweite Möglichkeit des Panzers besteht darin, einreisewilligen Emigranten die Einreise zu verweigern. Die Emigrationsfahrkarte verliert dabei ihre Gültigkeit, die betroffene Person wird in ihr Herkunftsland abgeschoben. Für Weltkonferenzen braucht ihr keine Fahrkarten zu lösen, da dazu max. zwei offizielle VertreterInnen von Euch von der Bank eingeladen werden. Viel Spaß beim Leben in der zweiten Welt.

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SPIELBESCHREIBUNG 3. WELT: (78 % d. Weltbevölkerung) Ihr bekommt von der Bank über EureN Finanzministerin (die/den ihr gleich nach Spielbeginn wählen müsst) Euer Geld, mit dem Ihr Stollwerke (Zuckerl) (zum Essen, den dies braucht der Mensch; Stollwerkpapier ist Essensbeleg, bitte aufbewahren) kaufen könnt. Bitte schaut, dass alle mindestens einmal alle 4 Jahre etwas zu essen bekommen haben, da sonst der Hungertod droht. Ihr könnt ebenso mittels der Fahrkarten von der Bank in eine andere Welt emigrieren. Fahrkartenpreise sind in der Bank erfahrbar, die Karten dort erhältlich. Weiters gibt es bei der BANK zu kaufen: Die Spritze (aus dem Gesundheitsprogramm) mit der Ihr eine Person impfen lassen könnt. Wenn eine Person 2 Spritzen besitzt, so hebt sich der Gesundheitszustand derartig, dass diese bei den alle 4 Jahre wiederkehrenden Abfragen nach dem Essensbeleg einen solchen nicht mehr vorweisen muss, sondern die beiden Spritzen bewahren vor dem Hungertod. Lediglich eine Auffrischung von 1 Spritze pro 4-Jahresabschnitt ist dann noch nötig. (Bsp.: erste 4 Jahre hat eine Person 2 Spritzen, 2. 4-Jahresabschnitt hat diese Person 3 Spritzen; 3. 4-Jahresabschnitt hat diese Person 4 Spritzen usw.) Das Buch (aus dem Bildungsprogramm) gewährt zu den Weltkonferenzen Zugang und Stimmrecht. Neben den beiden offiziellen VertreterInnen einer Welt dürfen weitere Personen mitreden, wenn sie jeweils mindestens ein Buch haben. Bei den zu treffenden Entscheidungen zählen dann nicht nur die Personen, sondern die Buchkarten als Stimmrecht. (Bsp.: 1. Welt hat 2 Delegierte, 5 Personen Gesamtbevölkerung und 7 Buchkarten; Bei einer Weltkonferenz hat dann die erste Welt für 5 Personen Zutritt und bei Abstimmungen 7 Stimmen!) Der Panzer zeigt die militärische Macht einer Welt. Er hat 2 Funktionen. Als erste ist er die Veto-Möglichkeit bei Verhandlungen. ( haben mehrere Welten diese Veto-Möglichkeit, so werden solange Panzer auf den Tisch gelegt, bis eine Entscheidung gefallen ist). Die zweite Möglichkeit des Panzers besteht darin, einreisewilligen Emigranten die Einreise zu verweigern. Die Emigrationsfahrkarte verliert dabei ihre Gültigkeit, die betroffene Person wird in ihr Herkunftsland abgeschoben. Für Weltkonferenzen braucht ihr keine Fahrkarten zu lösen, da dazu max. zwei offizielle VertreterInnen von Euch von der Bank eingeladen werden. Viel Spaß beim Leben in der dritten Welt.

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Spielanleitung „Der Goldene Westen“ „Die drei Welten erhalten alle 10 Minuten von der Bank ihren Anteil am Reichtum der

Welt. Die Bank hält sich bei dieser Verteilung an die vorgegebenen Bedingungen, die

nur durch eine gemeinsame Weltkonferenz abgeändert werden könnten. (die

Reisekosten für eine Weltkonferenz trägt die Bank, d.h.. es sind keine Fahrkarten zu

kaufen)

Für den ausgeschütteten Reichtum können sich die Bewohnerinnen der Welten bei

der Bank Stollwerk um Euro 5,-/Stk kaufen. Nach vier Jahren (also vor der fünften

Ausschüttung) muss jede Person auch ein Stollwerkpapier vorweisen können, da

dies als Essensbeleg gilt. Kann eine Person dieses Papier nicht vorweisen, so tritt

der Hungertod ein. (die „verhungerte Person" setzt sich dann auf die Sesselreihe und

beobachtet von nun an das Geschehen.)

Ebenso können Fahrkarten erstanden werden, um verschiedene Reisen durchführen

zu können. In der Bank sind die Fahrkarten zu den aktuellen Preisen zu bekommen.

Weiters können die Welten Programme für die GESUNDHEIT, die BILDUNG oder

die VERTEIDIGUNG bei der Bank erwerben. Auch hierfür sind die aktuellen Preise in

der Bank zu erfahren.

Aufteilung der Weltbevölkerung in Prozent und in Relation zu den Teilnehmern:

Welt % der WB/ TN 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150

1. Welt

15% 1 3 5 6 6 9 10 12 14 15 15 18 20 21 21

2. Welt

7% 1 1 2 3 4 4 5 6 6 7 8 8 9 10 11

3. Welt

78% 8 16 23 31 39 47 55 62 70 78 86 94 101 109 117

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Spielbeschreibung Bank Von hier aus wird der Reichtum der Erde verwaltet. Sie müssen sich genau an die Vorschriften halten. Vorschriften können nur durch einberufene Weltkonferenzen abgeändert werden. Zahlen sie bitte zufolgenden Bedingungen zu jedem Jahreswechsel (alle 10 Minuten) folgende Beträge an die jeweiligen Finanzminister aus:

1. Welt 60% 1. bis 5. Ausschüttung

2. Welt 20% 1. bis 5. Ausschüttung

3. Welt 20% 1. bis 5. Ausschüttung Ab der fünften Ausschüttung werden wegen Einzahlungen in den Weltumweltfonds (30%) jeweils folgende Beträge ausgeschüttet:

1. Welt 50% 6. bis 7. Ausschüttung

2. Welt 10% 6. bis 7. Ausschüttung

3. Welt 10% 6. bis 7. Ausschüttung Ab der siebten Ausschüttung werden wegen Einzahlungen in den Weltschuldenfonds (15%) jeweils folgende Beträge ausgeschüttet:

1. Welt 45% ab der 8. Ausschüttung

2. Welt 5% ab der 8. Ausschüttung

3. Welt 5% ab der 8. Ausschüttung Die Einzahlungen in den Umwelt- sowie in den Schuldenfonds sind obligatorisch. Wer immer sie auch bezahlen wird, sie müssen geleistet werden. (d.h. es wird ab der fünften Ausschüttung eben weniger ausgegeben!) Die Bank gilt auch als Einladeorganisation und Tagungsort der Weltkonferenzen, wozu von der 1., 2. und 3. Welt jeweils max. 2 Personen eingeladen werden können. (Ausnahe bilden hierbei die gebildeten Leute aller Welten, diese dürfen zusätzlich teilnehmen)

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In der Bank sind folgende Waren erhältlich:

Je 1 Stollwerk um 5 Euro

Je 1 Fahrkarte in die 1. Welt um 10 Euro

Je 1 Fahrkarte in die 2. oder 3. Welt um 2 Euro (oder mehr)

Je 1 Panzer um 30 Euro (oder mehr)

Je 1 Spritze um 3 Euro (oder mehr)

Je 1 Buch um 10 Euro (oder mehr)

Die Preise können in Zusammenhang mit der 1. Welt verändert werden. Der aktuelle Weltreichtum muss öffentlich sichtbar angezeigt werden. Dazu können eine Tafel, Plakat oder Flip-Chart verwendet werden. Hier ein Beispiel für eine Berechnung:

1. Ausschüttung 2. Ausschüttung Sparguthaben 0 15

+ neuer Reichtum 60 60 - Kaufaufwendungen 3x3 Stollwerke 45 3x3 Stollwerke 45 = aktueller Reichtum 15 30