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584 H. K IETZ: DisIcussion zum Vortrag 24 H. H. NAUMANN-:Berlin: Die Entlastungseingriffe am Saecus endolymphaticus nehmen in letzter Zeit an Bedeutung zu. Jiingst schrieb SH~-~BAVOH jr., es genfige statt eines echten shunt nur eine sogenannte Dekompression des Saccus zu machen, um einen positiven Effekt auf die Innenohrfunktion zu erreiehen. Dies kSrmte im Hinblick anf die anatomische Situation am Saecus meines Erachtens wohl nur so erkl~rbar sein, damit die Ge]gfle der Saccus- und Ductus-endolymph.-Wandung gfinstig beeinfluI36werden. Ist ihnen fiber die £einere Ge£~Bverteilung dieser S~ccus- Wandung etwas bekannt ? 25. H. KIETz-Bremen: Audiologische MeBschwierigkeiten bei einem Sonderfall einseitiger Schwerh~rigkeit Es ist eine bekannte Schwierigkeit, bei einseitiger Sehwerh6rigkeit audiometrisch die H6rkurven des sch]eehteren Ohres zu ermitteln. Diese Schwierigkeit wachst mit zunehmender Differenz in der HSrf/ihigkeit der beiden Ohren. Im folgenden sell yon einigen Feststellungen berichtet werden, die bei einer Vermessung einer stark einseitigen Sehwerh6rigkeit auftraten. Das ]Luke Audiogramm der Abb. 1 gibt Aufschlu~ fiber die H5r- fahigkeit dieser Patientin. Das rechte 0hr hat eine fast normale H6r- f/~higkeit; die Knochenkurve yon diesem Ohr wurde nicht gezeichnet. Vom linken Ohr sieht man die Luft- und Knochenkurve, wobei das rechte Ohr vertaubt warde. Auf diesen Vorgang der Vertaubung sei nicht ein- gegangen. Es mag erwahnt werden, da~ dabei sehr sorgf~ltig und unter Ausnutzung der heute iiblichen Verfahren vorgegangen wurde. Man wird annehmen dfirfen, daI~ diese Kurven im ]inken Audiogramm den wahren und richtigen Verlauf zeigen. Wurde das sehlechtere (also das linke) 0hr mit Luftschall gemessen, ohne das rechte Ohr zu vertiiuben, so ergab sich die obere Kurve yon dem in Abb. 1 reehts gezeichneten Audiogramm. Es dfirfte kein Zweifel darfiber bestehen, da~ diese Me~werte der oberen Kurve dadurch entstan- den, da~ die Patientin diese Mel~tSne mit dem guten (a]so mit dem rech- ten) 0hr wahrgenommen hatte. Es handelte sich bei dieser Patientin um eine 40ji~hrige l~rau, die durchaus intelligent war and die einwandfreie Angaben machte. Obwohl darauf hingewiesen wurde, da~ die Mel~tSne beim Messen offensichtlieh mit dem reehten Ohr gehSrt worden waren, blieb die Patien- tin dabei, diese T6ne ganz eindeutig im schleehteren (also linken) Ohr zu hSren. Bei dieser Uberprfifung -- in we]chem Ohr geh5rt wurde -- warden die einzeluen Prfift5ne etwas fiber die H5rschwelle, und zwar etwa 10--20 db darfiber, angehoben. Beim 1000 Hz Ton beispielsweise lag die HSrschwelle ohne Vertaubung (obere Kurve im rechten Audiogramm) bei 50 db, mit

Audiologische Meßschwierigkeiten bei einem Sonderfall einseitiger Schwerhörigkeit

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Page 1: Audiologische Meßschwierigkeiten bei einem Sonderfall einseitiger Schwerhörigkeit

584 H. K IETZ:

DisIcussion zum Vortrag 24

H. H. NAUMANN-:Berlin: Die Entlastungseingriffe am Saecus endolymphaticus nehmen in letzter Zeit an Bedeutung zu. Jiingst schrieb SH~-~BAVOH jr., es genfige statt eines echten shunt nur eine sogenannte Dekompression des Saccus zu machen, um einen positiven Effekt auf die Innenohrfunktion zu erreiehen. Dies kSrmte im Hinblick anf die anatomische Situation am Saecus meines Erachtens wohl nur so erkl~rbar sein, damit die Ge]gfle der Saccus- und Ductus-endolymph.-Wandung gfinstig beeinfluI36 werden. Ist ihnen fiber die £einere Ge£~Bverteilung dieser S~ccus- Wandung etwas bekannt ?

25. H. KIETz-Bremen: Audiologische MeBschwierigkeiten bei einem Sonderfall einseitiger Schwerh~rigkeit

Es ist eine bekannte Schwierigkeit, bei einseitiger Sehwerh6rigkeit audiometrisch die H6rkurven des sch]eehteren Ohres zu ermitteln. Diese Schwierigkeit wachst mit zunehmender Differenz in der HSrf/ihigkeit der beiden Ohren. I m folgenden sell yon einigen Feststellungen berichtet werden, die bei einer Vermessung einer stark einseitigen Sehwerh6rigkeit auftraten.

Das ]Luke Audiogramm der Abb. 1 gibt Aufschlu~ fiber die H5r- fahigkeit dieser Patientin. Das rechte 0h r hat eine fast normale H6r- f/~higkeit; die Knochenkurve yon diesem Ohr wurde nicht gezeichnet. Vom linken Ohr sieht man die Luft- und Knochenkurve, wobei das rechte Ohr ver taubt warde. Auf diesen Vorgang der Vertaubung sei nicht ein- gegangen. Es mag erwahnt werden, da~ dabei sehr sorgf~ltig und unter Ausnutzung der heute iiblichen Verfahren vorgegangen wurde. Man wird annehmen dfirfen, daI~ diese Kurven im ]inken Audiogramm den wahren und richtigen Verlauf zeigen.

Wurde das sehlechtere (also das linke) 0h r mit Luftschall gemessen, ohne das rechte Ohr zu vertiiuben, so ergab sich die obere Kurve yon dem in Abb. 1 reehts gezeichneten Audiogramm. Es dfirfte kein Zweifel darfiber bestehen, da~ diese Me~werte der oberen Kurve dadurch entstan- den, da~ die Patientin diese Mel~tSne mit dem guten (a]so mit dem rech- ten) 0h r wahrgenommen hatte. Es handelte sich bei dieser Patientin um eine 40ji~hrige l~rau, die durchaus intelligent war and die einwandfreie Angaben machte.

Obwohl darauf hingewiesen wurde, da~ die Mel~tSne beim Messen offensichtlieh mi t dem reehten Ohr gehSrt worden waren, blieb die Patien- tin dabei, diese T6ne ganz eindeutig im schleehteren (also linken) Ohr zu hSren.

Bei dieser Uberprfifung - - in we]chem Ohr geh5rt wurde - - warden die einzeluen Prfift5ne etwas fiber die H5rschwelle, und zwar etwa 10--20 db darfiber, angehoben. Beim 1000 Hz Ton beispielsweise lag die HSrschwelle ohne Vertaubung (obere Kurve im rechten Audiogramm) bei 50 db, mi t

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Audiol. Mel~schwierigkeRen bei einem Sonderfall einsei~iger SchwerhSrigkeit 585

Vert£ubung (untere Kurve) bei 90 db. Bei der Uberpriifung der ItSrseite wurde der 1000 Hz Ton kurzzeitig (1--2 see lang) mit 70 db auf das linke Ohr gegeben. Die Pat ient in gab an, diesen Ton ganz eindeutig im linken Ohr zu hSren. Dabei liegt - - wie es die untere Kurve des reeh~en Audio- grammes beweist - - die wahre HSrsehwelle des linken Ohres bei 90 db. Der 1000 Hz Ton konnte also gar nicht im linken Ohr gehSrt werden.

Diese Feststellung, dal~ ein Pat ient unter Umsti~nden und ungewoll~ zu falsehen Aussagen gefiihrt wird, dal~ er also glaubt, beispie]sweise links zu hSren, obwohl zweffellos der Ton rechts gehSrt wurde, bringt

80 120 ?50 $00 I 2 g 8kHz

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Abb. 1. Links das normale Audiogramm einer Patientin (ca. 40 Jahre alt). Die Xnochenkurve des guten Ohres wurde nicht gezeichne~. ~echts oben: Luf~kurve des schlechteren Ohres ohne Vet tiiubung des besseren Ohres; unten: Luftkurve des schlechteren Ohres mit YertBubung des besseren Ohres

eine gewisse zusi~tzliche Sehwierigkeit in das MeBverfahren. Man kann sieh also nicht immer auf die durchaus ehrlieh gemeinten und ganz ldaren Aussagen des Pat ienten verlassen. Es muB an dieser Stel]e der Itinweis eingeflochten werden, wie unzuverliissig dabei der sogenannte Weber-Effekt sein kann.

Beim Weber-Effekt wird bekanntlieh die angeschlagene Stimmgabel auf die Mitre des Kopfes gesetzt, wobei der Pat ient anzugeben hat, we er diesen Stimmgabelton hSrt. Will man diesen Weber-Effekt wissensehaft- lieh untersuehen, so ist eine solche Absieht nur zu begriiBen. Es hat aber keinen Sinn, in der Ohren~rztepraxis neben dem Audiogramm den Weber- Effekt parallel dazu anznffihren. Is~ er in Ubereinst immung mit dem Audiogramm, so ist er nutzlos. Er is~ aber auch f~r eine Diagnose nutz- los, wenn er im Gegensatz zum Audiogramm steht. Dem Audiogramm wird man viel mehr Vertrauen sehenken als dem wissensehaftlich oft unklaren Weber-Effekt.

Bei dem linken Audiogramm der Abb. 1 stand man wiederum vor der Frage, ob die Knoehenkurve fiir tiefe Frequenzen unterhalb 500 Hz eine echte HSrschwellenkurve oder eine gef~hlte Schwellenkurve darstente.

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586 tLKtE~z:

Um eine solche Frage zu kl~ren, hat te H)J~LB~OCK den Vorsehlag gemaeht, mittels Knochenschallsenders Sprache auf das betreffende Ohr zu geben. Besitzt das in dieser Weise geprfifte Ohr keine HSrf~higkeit, ist also die gemessene Sehwellenkurve in Wahrheit eine Ffihlkurve, so wird dieser Patient die Sprache nicht verstehen.

Aus diesem Hinweis heraus entstand ein MeBverfahren, bei dem der Prfifton in seiner Frequenz stark gewobbelt wurde. Die Frequenzemp- findung ist eine typisehe HSreigenschaft, die beim Fiihlen einer Vibra- tion nur in einem sehr geringen Mal]e vorhanden ist. An dem normalen Audiometer (in der Praxis yon Herrn Prof. ZANGEMEISTE~, Hamburg) wurde zu diesem Zweck ein Zusatz angebraeht, der es gestattete, mit Band durch Drehen eines Drehknopfes den Prfifton in seiner l~requenz um ca. eine Terz auf und ab zu wobbeln. Diese Frequenzver~nderung ist beim HSren deutlich erkennbar. Wenn man zum Zwecke der ~ber- priifung sich selbst dureh ein starkes Ger~useh auf beiden Ohren ver- t~ubt, so wird man leicht mit dem Knochensehallsender die Ffihlgrenze bestimmen kSnnen. ErhSht man ansehlieBend die Erregungssti~rke des Knoehensehallsenders um ca. 10--20 db, so entsteht eine deutliehe Ffihl- empfindung. Wird jetzt der Prfifton gewobbel~, so kann man diese Fre- quenzver£nderung nieht wahrnehmen.

Bei dieser Patientin (linkes Audiogramm der Abb. 1) wurde das gute, rechte Ohr stark mit einem Ger~usch vertiiubt und zuni~ehst die Schwel- lenkurve mit einem Knochensehallsender hinter dem schleehten, linken Ohr ermittelt. AnsehlieBend wurde jeder Priifton um etwa 10 db fiber den vorher festgestellten Schwellenwert erhSht und dann der Wobbe]- zusatz bet~tigt. Diese Patientin hSrte bei jedem Prfifton sofort und deutlieh die Frequenzschwankung. Ihre Knochenkurve war also auf ein echtes HSren zuriickzuffihren.

Dieses Priifverfahren wurde anschlieBend an zwei Taubstummen, die fiber ein gewisses tISrvermSgen verffigen, erprobt. Die Abb. 2 gibt die im Audiogramm festgehaltenen HSrreste dieser zwei Menschen und zwar links das Audiogramm eines 15j~hrigen Jfinglings, rechts das Audio- gramm eines 20j~hrigen Mi~dehens.

Das M~dchen hat te eine Sprache, die man als eben versti~ndlieh bezeiehnen konnte. Die Spraehfi~higkeit des Jfinglings war noch wesent- lieh schlechter.

Die HSrschweUenangabe dieser Mensehen war sehr exakt. In den beiden F~llen der Abb. 2 liegen die Knoehenkurven so hoeh, dab man yon vornherein annehmen dfirfte, dab es gehSrte und nicht geffihlte Schwel- lenwerte waren. Dennoch bemerkte der Jfingling niehts yon dem Wobbel- ton; er bemerkte fiberhaupt keine Veri~nderung in seinem HSreindruek. Daraufhin wurde der Prfifton am Audiometer ganz kraB mehrmals yon einer Frequenz zur n~ehsten umgeschaltet (z.B. yon 120 auf 250 ttz),

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Audiol. MeBschwierigkeiten bei einem Sonderfall einseitiger SchwerhSrigkeit 587

wobei der eingestellte Wer~ am Audiometer 10--20 db fiber seiner H6r- sehwelle ]ag. Dieses Umseha]ten wurde zwar irgendwie yon dem Jfing- ling bemerkt, aber es fehlte das Erkennen einer deutlichen TonhShen- differenz.

Das Ergebnis bei dem ]ungen M~dehen stand im krassen Gegensatz dazu. Sie bemerkte mit groBer Freude den Wobbelton und versuehte, diese gleitende TonhShe dutch ein effriges Auf- und Abwippen des ganzen KSrpers zu kennzeiehnen.

720 2b-O bOO ;'

Joachim/5/ahre

2 g 8kHz 80 120 ~40 500 I 2 Z/ 8kHz

0

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JB

#,~m~'/el ZO/ahre Abb. 2. Die Audiogramme yon zwei Taubstummen. Links yon einem gfingling, ca. 15 5ahre alt.

l~echts yon einem jungen Madchen, ca. 20 Jahre alt

Der SehwerhSrigenlehrer, der diese beiden Taubstummen begleitete, glaubte das Versagen des Jiinglings auf mangelnde Schulung zur/ick- zufiihren. Dem Jfingling wttrde daraufhin mindestens 10real das Itin- und Hersehalten des Prfiftones yon 120 Hz auf 250 Hz vorgeffihrt und ihm erk]~rt, dab 250 Hz als hoeh und 120 Hz als tief zu gelten hat und in der Tat war er ansebliel~end im Stande, mit geschlossenen Augen das Umsehalten yon hoeh auf fief oder umgekehrt riehtig anzugeben. Als wir ihn allerdings nach vielleieht 10 min noehmals priiften, maehte er vSllig falsehe Angaben.

Mein Kommentar zu diesen Feststellungen ]autet:

Bei dem jungen M~dehen ist ein ganzer Tell der ]3asflarmembran in Takt , so daI] es sich in dem Audiogramm um eine eehte Wiedergabe ihrer HSrf~higkeit handelt. Sie hat daher eine eehte UnterseheidungsmSglieh- keit f/Jr TSne. Bei dem Jfingling dagegen ist nur ein ganz kleiner Tefl der Basilarmembran zum HSren geeignet, wobei es sogar noch nieht einmal sicher ist, ob es sich dabei wirklieh um einen dem normalen HSren ent- spreehenden Vorgang handelt.

Nur mit dieser einen Stelle auf der Basflarmembran hSrt der Jiing- ling und zwar einerlei, ob wir sein Ohr mit 120, 250 oder 500 Hz beschal-

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len; allerdings braueht man beim Prfifton 500 Hz wesentlieh st~rkere Erregung als beim Prfifton 120 Hz. Er hat also stets fast den gleichen HSreindruek, unabh~ngig yon der erregenden Frequenz. Eine solehe HSrf/~higkei~ ist dem Fiihlen einer Vibration z.B. am Finger fast gleich zu setzen. Dieser Mensch empfindet den Rhythmus, aber er hat keine deutlichen Klangunterschiede. Erstaunlieh war, dab er ]aut in sein Ohr gerufene Zahlenworte verstehen konnte.

Dem jungen Mgdchen steht eine gewisse Teilstreeke auf der Basilar- membran zur Verffigung. Aber aueh ihr Audiogramm (Abb.2 reehts) dfirfte eine starke Verzerrung ihrer wahren HSrf~higkeit darstellen, denn sonst w/~re nieht zu verstehen, dab man dieses junge Mgdehen als Taub- stumme bezeichnen muB. Sie maeht einen intel]igenten Eindruck; aber ihre Spraehe ist die typisehe Sprache einer Taubstummen, beider die nStige KontrollmSglichkeit der eigenen Sprache fehlt.

Das HSrvermSgen des jungen M~dehens ffir gewobbelte Tonsehwan- kungen ist sieherlieh eine echte F~higkeit ihres Ohres. Es erscheint mir unglaubwiirdig, dab dem Jangling durch Schulung die Empfindung ffir Frequenzuntersehiede beizubringen ist.

26. R. PREIBISCH-EFFENBERGER-Dresden: Zllr Methodik der Rich- tungsaudiometrie: Prii~ung der Schallokalisationsf~higkeit dutch elektro- akustische Verz~gerungskette oder Messungen im ~reien Schallfeld ?

Die Riehtungsaudiometrie gewinnt bei der klinischen Erforschung der zentral verursaehten SchwerhSrigkeit immer mehr an Bedeutung, da allen bisher fiir eine zentrale Diagnostik neu entwickelten binauralen Methoden die beweiskrMtige diagnostische Aussage fehlt. Fiir die Prfi- lung der Sehallokalisationsf~higkeit stehen zwei methodiseh nnterschied- liehe Verfahren zur Verfiigung. Da zur Zeit noeh keine Ubereinstimmnng fiber die audiometriseh anzuwendende Methodik ffir die Priifung der Sehallokalisationsf~higkeit besteht, seien die Vor- und Naehtefle dieser beiden Verfahren aufgezeigt.

1. Die elektroakustisehe Kopfhgrerfibertragung yon binaural kfinst- lich erzeugter untersehied]ieher Laufzeit~ oder binaural untersehiedlieher Intensit~tsgabe (G~EEzq, 1929; MATZKER, 1958/59; SEDLACEK, 1960; GODWIN, 1961).

Die theoretisehe Begrfindung dieses Verfahrens liegt darin, durch binaural kiinstlieh erzeugte unterschiedliche Laufzeit- oder Intensit~ts- gabe sub]ektiv verschiedene Wahrnehmungseindr/ieke hervorzurufen. Der auf solehe Weise entstandene Wahrnehmungseindruck wird als Wandern der Scha]lquelle im Kopf, d.h. veto Hinterkopf zur Seite,