Aufgaben der Logopädie in der Aufgaben der Logopädie in der AnschlußheilbehandlungAnschlußheilbehandlungvon Kopfvon Kopf--HalsHals--TumorenTumorenSchwerpunkt SchluckstörungSchwerpunkt Schluckstörung

Diana Diana MehnertMehnertLogopädinLogopädin

Bedeutung der DysphagietherapieBedeutung der Dysphagietherapie

Der Zeitpunkt des Therapiebeginns ist von entscheidender Der Zeitpunkt des Therapiebeginns ist von entscheidender Bedeutung.Bedeutung.Je später der Therapiebeginn liegt, desto schlechter wurden die Je später der Therapiebeginn liegt, desto schlechter wurden die Therapieergebnisse. Therapieergebnisse. (Waters, (Waters, LogemannLogemann, et al. 2004 in , et al. 2004 in DysphagiaDysphagia))

Schluckergebnisse nach Radiotherapie waren deutlich besser, wennSchluckergebnisse nach Radiotherapie waren deutlich besser, wennbereits 14 Tage vor der Strahlentherapie mit der Übungsbehandlunbereits 14 Tage vor der Strahlentherapie mit der Übungsbehandlung g begonnen wurde. begonnen wurde. ((KulbershKulbersh, Rosenthal, et al. 2006 in , Rosenthal, et al. 2006 in LaryngoscopeLaryngoscope))

Gemeinsam mit kompensatorischen Maßnahmen gelingt eine Gemeinsam mit kompensatorischen Maßnahmen gelingt eine Prävention von Schluckstörungen, die Zahl der relevanten Prävention von Schluckstörungen, die Zahl der relevanten Dysphagien nahm unter einer solchen Therapie ab. Dysphagien nahm unter einer solchen Therapie ab. (Lazarus, (Lazarus, LogemannLogemann 1996 in 1996 in LaryngoscopeLaryngoscope und 2000 in und 2000 in HeadHead Neck)Neck)

TherapieelementeTherapieelemente

Kennen lernen des physiologischen Kennen lernen des physiologischen SchluckaktesSchluckaktes

Kennen lernen der Schutzmechanismen Kennen lernen der Schutzmechanismen

HaltungsaufbauHaltungsaufbau

SchluckmanöverSchluckmanöver

KopfwendemanöverKopfwendemanöver

Kopfhebeübung nach SHAKERKopfhebeübung nach SHAKER

ErnährungsberatungErnährungsberatung

Beratung zur MundBeratung zur Mund-- und Zahnpflegeund Zahnpflege

Manuelle StimmtherapieManuelle Stimmtherapie

TrachealkanülenmanagementTrachealkanülenmanagement

ArtikulationstrainingArtikulationstraining

TherapieelementeTherapieelemente

SchluckphasenSchluckphasen

oraloral pharyngealpharyngeal ösophagealösophageal

600600--2000 mal pro Tag.2000 mal pro Tag.

Über 50 Muskeln und Muskelgruppen sind am Schluckakt beteiligt.Über 50 Muskeln und Muskelgruppen sind am Schluckakt beteiligt.

KontrollKontroll-- und Schutzmechanismenund Schutzmechanismen

AtemAtem-- SchluckkoordinationSchluckkoordinationReinigen der SchluckstraßeReinigen der SchluckstraßeRäuspernRäuspernHustenHustenWürgen / ErbrechenWürgen / ErbrechenNiesenNiesen

Nebenwirkungen der Nebenwirkungen der TumorbehandlungTumorbehandlung

SensibilitätseinschränkungSensibilitätseinschränkungÄnderung der motorischen AbläufeÄnderung der motorischen AbläufeAbnahme der SchutzreflexeAbnahme der SchutzreflexeGeschmacksreduktion durch fehlenden Geschmacksreduktion durch fehlenden Luftstrom durch die Nase nach Luftstrom durch die Nase nach LaryngektomieLaryngektomieMukositisMukositisXerostomieXerostomieFibrosierungFibrosierungNarbenbildungNarbenbildung

HaltungsaufbauHaltungsaufbau

Verdeutlichung des Verdeutlichung des Zusammenhanges zwischen Zusammenhanges zwischen Körperhaltung und freier Körperhaltung und freier Beweglichkeit der Beweglichkeit der SchluckmuskulaturSchluckmuskulatur

M.geniohyoideusM.geniohyoideusM.mylohyoideusM.mylohyoideusSchluckbewegungSchluckbewegungMundöffnungMundöffnungMahlbewegung Mahlbewegung Hebung des MundbodensHebung des Mundbodens

SchluckmanöverSchluckmanöverMendelsohnmanöverMendelsohnmanöver

Vor und während des Schluckens wird die Zunge mehrere Sekunden gVor und während des Schluckens wird die Zunge mehrere Sekunden gegen egen das Gaumendach gedrückt und der Kehlkopf wird willkürlich gehobedas Gaumendach gedrückt und der Kehlkopf wird willkürlich gehoben.n.

SupraglottischesSupraglottisches SchluckenSchluckenVor und während des Schluckens bewusstes AtemanhaltenVor und während des Schluckens bewusstes AtemanhaltenNach dem Schlucken kurzes HustenNach dem Schlucken kurzes Husten

MasakoMasako--ManöverManöverZungenspitze wird während des Schluckens zwischen den Zähnen Zungenspitze wird während des Schluckens zwischen den Zähnen gehalten.gehalten.Führt zur Verbesserung der Führt zur Verbesserung der RetraktionRetraktion der Zungenbasis und des der Zungenbasis und des Abschlusses der Abschlusses der PharynxhinterwandPharynxhinterwand mit dem Zungengrund.mit dem Zungengrund.

Forciertes SchluckenForciertes SchluckenNach dem Schlucken kurzes HustenNach dem Schlucken kurzes HustenWährend des Schluckens werden alle Muskeln des Körpers so fest wWährend des Schluckens werden alle Muskeln des Körpers so fest wie ie möglich angespannt.möglich angespannt.

ShakermanöverShakermanöver

Kopfhebeübung im LiegenKopfhebeübung im LiegenKräftigungstraining der Kräftigungstraining der suprahyoidalensuprahyoidalen MuskulaturMuskulaturUnterstützung der Funktion des oberen Unterstützung der Funktion des oberen ÖsophagussphinktersÖsophagussphinkters

Patient liegt auf harter UnterlagePatient liegt auf harter UnterlageAnspannung der Zehen und gleichzeitiges heben des Kopfes für 30 Anspannung der Zehen und gleichzeitiges heben des Kopfes für 30 SekundenSekunden30 Sekunden Pause30 Sekunden PauseDurchführung je 3 malDurchführung je 3 mal

KopfwendemanöverKopfwendemanöver

PosturalePosturale Änderungen / Körperhaltung, Änderungen / Körperhaltung, KopfpositionKopfpositionDurch Änderung der Kopfposition, z.B. Durch Änderung der Kopfposition, z.B. Kopf senken und/oder drehen können Kopf senken und/oder drehen können unbewegliche Räume im unbewegliche Räume im PharynxPharynxverkleinert werden.verkleinert werden.

Patientenanleitung zur MundPatientenanleitung zur Mund-- und und ZahnpflegeZahnpflege

MUNDPFLEGEMUNDPFLEGEregelmäßiges Spülen z.B. mit regelmäßiges Spülen z.B. mit GlandomedGlandomed

ZAHNPFLEGEZAHNPFLEGEWeiche Zahnbürste benutzenWeiche Zahnbürste benutzenVorsichtig Zahnseide benutzenVorsichtig Zahnseide benutzenZahnbürste häufig wechselnZahnbürste häufig wechselnZahnbürste trocken lagernZahnbürste trocken lagernMilde fluorhaltige Zahnpasta nutzenMilde fluorhaltige Zahnpasta nutzenZahnprothesen ggf. nur zu den Mahlzeiten einsetzenZahnprothesen ggf. nur zu den Mahlzeiten einsetzenZahnstocher vermeidenZahnstocher vermeiden

Patientenanleitung zur Ernährung Patientenanleitung zur Ernährung

ErnährungErnährung Speisen lange kochen.Speisen lange kochen. Möglichst kleine Stücke schneiden und dazu viel Möglichst kleine Stücke schneiden und dazu viel

trinken.trinken. Nahrung lange kauen, um Speicheldrüsen Nahrung lange kauen, um Speicheldrüsen

anzuregen. anzuregen. Nahrung wenig würzen.Nahrung wenig würzen. Keine Säfte, Zitrusfrüchte, Alkohol, Nikotin.Keine Säfte, Zitrusfrüchte, Alkohol, Nikotin.

Manuelle StimmtherapieManuelle Stimmtherapie

Mobilisierung der Mobilisierung der suprahyoidalensuprahyoidalenMuskulaturMuskulatur

Verbesserung der Beweglichkeit Verbesserung der Beweglichkeit im Bereich der Zunge als im Bereich der Zunge als Grundlage für weitere Grundlage für weitere Schluckmanöver.Schluckmanöver.

Lösung von Dystonien.Lösung von Dystonien.

Verbesserung des Verbesserung des Bewegungsradius soll erreicht Bewegungsradius soll erreicht werden.werden.

Manuelle StimmtherapieManuelle Stimmtherapie

Zungenbeinmobilisation:Zungenbeinmobilisation:Entspannung der Entspannung der hypertonenhypertonenMuskulatur im Bereich des Muskulatur im Bereich des Os Os hyoideumhyoideum

FazitFazit

Schluckstörungen können schwerwiegende Folgen für die Patienten Schluckstörungen können schwerwiegende Folgen für die Patienten haben.haben.

Um die Lebensqualität zu verbessern, bzw. zu erhalten sollte so Um die Lebensqualität zu verbessern, bzw. zu erhalten sollte so früh früh wie möglich mit der Therapie begonnen werden. wie möglich mit der Therapie begonnen werden.

DYSPHAGIEDYSPHAGIENahrungsaufnahme ist nur unter schwierigen Bedingungen möglich Nahrungsaufnahme ist nur unter schwierigen Bedingungen möglich und sehr schmerzhaft.und sehr schmerzhaft.Möglich sind unkontrolliertes Schlucken, Aspiration, nasale Möglich sind unkontrolliertes Schlucken, Aspiration, nasale RegurgitationRegurgitationUnterUnter--, Fehlernährung, FehlernährungUnausgewogener FlüssigkeitshaushaltUnausgewogener FlüssigkeitshaushaltAppetitlosigkeitAppetitlosigkeitGewichtsverlustGewichtsverlustSoziale IsolationSoziale IsolationBedingt durch Bedingt durch Op`sOp`s wie Zungenteilresektion, wie Zungenteilresektion, Gaumensegelresektion, Defektdeckung mit Gaumensegelresektion, Defektdeckung mit LumenverkleinerungLumenverkleinerungdes des PharynxPharynx, Narbenbildung, Narbenbildung

BEGLEITERSCHEINUNGENBEGLEITERSCHEINUNGENXEROSTOMIEXEROSTOMIE

Bekannteste und häufigste Folgeerkrankung der StrahlentherapieBekannteste und häufigste Folgeerkrankung der StrahlentherapieTritt schon bei sehr geringer Strahlendosis aufTritt schon bei sehr geringer Strahlendosis aufSpeichelproduktion der großen Speicheldrüsen kommt zum ErliegenSpeichelproduktion der großen Speicheldrüsen kommt zum ErliegenDurch Mundtrockenheit ist das Schlucken äußerst schmerzhaft Durch Mundtrockenheit ist das Schlucken äußerst schmerzhaft

FIBROSIERUNGFIBROSIERUNGDer Der FibrosierungsprozessFibrosierungsprozess kann noch Jahre nach Abschluss der kann noch Jahre nach Abschluss der Therapie beginnen.Therapie beginnen.

BEGLEITERSCHEINUNGENBEGLEITERSCHEINUNGENMUKOSITISMUKOSITIS7070--100 % der Bestrahlungspatienten haben diese Entzündung der 100 % der Bestrahlungspatienten haben diese Entzündung der MundschleimhautMundschleimhautFührt in vielen Fällen zu posttherapeutischer DysphagieFührt in vielen Fällen zu posttherapeutischer DysphagieZäher, klebriger, übel riechender Schleim in Mund und RachenZäher, klebriger, übel riechender Schleim in Mund und RachenSekret korreliert mit Symptomen einer Sekret korreliert mit Symptomen einer RegurgitationRegurgitation, Erbrechen, , Erbrechen, AspirationAspirationVermehrt treten hartnäckige Vermehrt treten hartnäckige MukosaulzerationenMukosaulzerationen, Narbenbildung, , Narbenbildung, funktionelle Schäden auffunktionelle Schäden aufÄußerst langwieriger HeilungsprozessÄußerst langwieriger HeilungsprozessVernarbung und Dysfunktion in den betroffenen Gebieten ist mögliVernarbung und Dysfunktion in den betroffenen Gebieten ist möglichchKann Kann u.Uu.U. so schwerwiegend sein dass Therapie unterbrochen . so schwerwiegend sein dass Therapie unterbrochen werden muss werden muss

PRÄORALE PHASEPRÄORALE PHASEWillkürliche Vorbereitung zur Willkürliche Vorbereitung zur NahrungsaufnahmeNahrungsaufnahme

Zuführen der Nahrung zum MundZuführen der Nahrung zum Mund

Sehen, riechen, erkennen der NahrungSehen, riechen, erkennen der Nahrung

Speichelproduktion und Speichelproduktion und SchluckstimulationSchluckstimulation

Orale PhaseOrale PhaseVorbereitung:Vorbereitung:

Abbeißen, kauen, zerkleinern, schmecken, spüren der NahrungAbbeißen, kauen, zerkleinern, schmecken, spüren der NahrungBolusbildungBolusbildung mit Hilfe des Speichels und der Zungemit Hilfe des Speichels und der Zunge

Transport:Transport:BoluszentrierungBoluszentrierung und Transport durch die Mundhöhle in den und Transport durch die Mundhöhle in den RachenRachenTriggerung der weiteren unwillkürlichen Abläufe am Gaumen und Triggerung der weiteren unwillkürlichen Abläufe am Gaumen und ZungengrundZungengrund

PharyngealePharyngeale PhasePhaseTransport durch den RachenTransport durch den RachenNach Nach velopharyngealenvelopharyngealen Verschluss gelangt der Verschluss gelangt der BolusBolus durch eine durch eine schnelle kolbenartige Rückwärtsbewegung der Zunge in den schnelle kolbenartige Rückwärtsbewegung der Zunge in den HypopharynxHypopharynx..Während des Schluckens verschließt der weiche Gaumen den Während des Schluckens verschließt der weiche Gaumen den Nasopharynx gegen den Nasopharynx gegen den OropharynxOropharynx..

PharyngealePharyngeale PhasePhaseKehlkopf bewegt sich nach vorne obenKehlkopf bewegt sich nach vorne obenDadurch passives Absinken der Dadurch passives Absinken der EpiglottisEpiglottis mit Kehlkopfverschlussmit KehlkopfverschlussEinengung und Einengung und EinwärtsbewegungEinwärtsbewegung der der PharynxwändePharynxwändeEinwärtsbewegungEinwärtsbewegung der Stimmder Stimm-- und und TaschenenbänderTaschenenbänderPassives Öffnen des Passives Öffnen des MusculusMusculus cricopharyngeuscricopharyngeus

ÖsophagealeÖsophageale PhasePhase

Nahrung wird unwillkürlich abwärts in den Magen befördertNahrung wird unwillkürlich abwärts in den Magen befördert