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Aus der Unfallchirurgischen Klinik und Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med. F. F. Hennig Durchgeführt im Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Rummelsberg, Abteilung für Unfallchirurgie/Endoprothetik/Schulter- und Handchirurgie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Chefarzt: Prof. Dr. med. R. Stangl Thema: Postoperative Untersuchungsergebnisse betagter Patienten nach Implantation einer Humeruskopfprothese bei Humeruskopffraktur Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Franziska Baierl aus Hoyerswerda

Aus der Unfallchirurgischen Klinik und Poliklinik ... · einer Head-Split-Fraktur wurde anhand der Fragmentzahl in die Gruppe der ... 2 – Acromion 3 – Extremitas acromialis claviculae

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Aus der Unfallchirurgischen Klinik und Poliklinik der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med. F. F. Hennig

Durchgeführt im

Akademischen Lehrkrankenhaus Klinikum Rummelsberg,

Abteilung für Unfallchirurgie/Endoprothetik/Schulter- und Handchirurgie der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Chefarzt: Prof. Dr. med. R. Stangl

Thema: Postoperative Untersuchungsergebnisse betagter Patienten nach Implantation einer Humeruskopfprothese

bei Humeruskopffraktur

Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde

der Medizinischen Fakultät der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

vorgelegt von Franziska Baierl

aus Hoyerswerda

Gedruckt mit Erlaubnis der

Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg

Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h. c. J. Schüttler

Referent: Prof. Dr. med. R. Stangl

Koreferent: Prof. Dr. med. F. F. Hennig

Tage der mündlichen Prüfungen: 23. und 24.03.2010

Meiner Freundin Melanie, meiner Familie

und meinem Freund Johannes gewidmet

Inhaltsverzeichnis

I. Zusammenfassung 1

II. Einleitung 3

1. Anatomie 3

2. Osteoporose und Frakturen 10

3. Die Humeruskopffraktur 12

4. Frakturklassifikationen 14

5. Diagnostik 19

6. Therapiemöglichkeiten 23

III. Material und Methode 29

1. Patienten 29

2. Einteilung nach Neer 33

3. Fragebogen und Constantscore 35

4. Statistik 42

IV. Ergebnisse und Auswertungen der Untersuchungen 43

1. Untersuchungsergebnisse unabhängig von der Neer-

Einteilung 43

1.1. Untersuchtes Patientenklientel 43

1.2. Seitenverteilung der Humeruskopffrakturen 44

1.3. Häusliche Versorgung und Pflegestufen 44

1.4. Vorerkrankungen an der operierten Schulter 45

1.5. Begleiterkrankungen 46

1.6. Unfallursache und Begleitverletzungen 46

1.7. Diagnostik 47

1.8. Erstversorgung der Fraktur 47

1.9. Zeitdifferenz zwischen Unfall und operativer Versorgung 48

1.10. Postoperative Ruhigstellung des Armes 49

1.11. Rehabilitation und krankengymnastische Behandlung 50

1.12. Re-OP 51

2. Auswertungsergebnisse nach der Einteilung der Frakturen

nach Neer 52

2.1. Postoperativer Untersuchungszeitpunkt 52

2.2. Subjektive Zufriedenheit 53

2.3. Beweglichkeit 55

2.4. Constantscore 60

2.5. Subjektive Beweglichkeit prä- und postoperativ 65

2.6. Klinische Untersuchung der Schulter 72

3. Korrelationsanalyse 76

3.1. Korrelationskoeffizient nach Pearson 76

3.2. T-Test 83

V. Diskussion 86

VI. Literaturverzeichnis 98

VII. Abkürzungsverzeichnis 115

VIII. Abbildungsverzeichnis 118

IX. Danksagung 121

X. Lebenslauf 122

1

I. Zusammenfassung

Hintergrund und Ziele

Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr der Frakturentstehung nach

Sturzereignissen. Eine wichtige Rolle bei dieser Problematik spielt die

Osteoporose. Eine Frakturform, die im Alter neben der Femurfraktur und der

distalen Radiusfraktur häufig zu beobachten ist, ist die proximale

Humeruskopffraktur. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, postoperative

Untersuchungsbefunde von Patienten, deren proximale Humeruskopffraktur

primär mit einer Humeruskopfprothese versorgt wurde, vorzustellen und

eventuelle Abhängigkeiten der Ergebnisse herauszuarbeiten.

Methoden

Im Zeitraum von 1997 bis 2005 wurden in der Klinik für Orthopädie und

Unfallchirurgie Rummelsberg 58 Patienten mit einer Humeruskopffraktur primär

mit einer Prothese versorgt. Die Nachuntersuchung im Februar und März 2006,

die durchschnittlich nach 35 Monaten stattfand, konnte bei 33 Patienten

durchgeführt werden. Die Patienten wurden in der Klinik für Orthopädie und

Unfallchirurgie in Rummelsberg untersucht. Bei Patienten, die aus

verschiedenen Gründen nicht in die Klinik kommen konnten, fand die

Nachuntersuchung im häuslichen Umfeld statt.

Die Patienten wurden anhand ihrer präoperativ angefertigten Röntgenbilder

nach der Neer-Klassifikation in Gruppen eingeteilt. 12 Patienten wurden der

Gruppe der Dreifragmentfrakturen zugeordnet, 14 Patienten der Gruppe der

Vierfragmentfrakturen, drei Patienten der Gruppe der Luxationsfrakturen und

drei Patienten der Gruppe der subcapitalen Frakturen, wobei eine Patientin mit

einer Zweifragmentfraktur in diese Gruppe eingeordnet wurde. Ein Patient mit

einer Head-Split-Fraktur wurde anhand der Fragmentzahl in die Gruppe der

Vierfragmentfrakturen eingeschlossen. Mittels eines Fragebogens, mit dem

sowohl subjektive, als auch objektive Parameter erfasst wurden, erfolgte die

Datenerhebung. Dem Fragebogen angeschlossen war die Erfassung des

Constantscore. Die deskriptive Statistik, der Korrelationskoeffizient und der T-

Test stellten die Grundlage der Datenauswertung.

2

Ergebnisse und Beobachtungen

Die Gruppe der Dreifragmentfrakturen erreichte median einen Constantscore

von 62 Punkten mit Seitenkorrektur, der Constantscore der Gruppe der

Vierfragmentfrakturen betrug median 55 Punkte mit Seitenkorrektur, der der

Luxationsfrakturen median 63 Punkte und der mediane Constantscore der

subcapitalen Frakturen betrug 79 Punkte mit Seitenkorrektur. Die

Korrelationsanalyse zeigte keine signifikante Abhängigkeit der

Bewegungsparameter von der Einteilung nach Neer.

Die Patienten sollten ihre subjektive Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis

auf einer Skala von 1 (am besten) bis 10 (am schlechtesten) angeben. Die

Gruppe der Dreifragmentfrakturen gab dabei ein durchschnittliches Ergebnis

von 3,27 an, die Patienten mit einer Vierfragmentfraktur 2,79, die Patienten mit

einer Luxationsfraktur 3,0 und die Gruppe der subcapitalen Frakturen 3,25. Ein

häufig genanntes Kriterium bei der subjektiven Beurteilung stellten

persistierende Schmerzen und die Alltagstauglichkeit des betroffenen Armes

dar. Bezüglich des Lebensalters der Patienten ergab sich sowohl auf der

operierten Seite, als auch auf der Gegenseite eine hochsignifikante

Abhängigkeit in der Anteversion und im Constantscore. Signifikant

unterschiedliche Ergebnisse zwischen Patienten mit und ohne Osteoporose

konnten wir nicht finden. Grund dafür könnten die geringen Fallzahlen in den

einzelnen verglichenen Gruppen sein.

Praktische Schlussfolgerungen

Die Versorgung der Humeruskopffraktur wird in der Literatur kontrovers

diskutiert. Bei der Frakturversorgung des betagten Menschen sollte das oberste

Gebot ein individuelles Therapiekonzept sein, bei dem physische, psychische

und soziale Ressourcen des Patienten berücksichtigt werden. Unsere

Ergebnisse und die aktuelle Literatur zeigen die Akzeptanz der Methode bei

Patienten und Fachspezialisten. Der Ersatz des Humeruskopfes durch eine

Prothese ist besonders beim betagten Patienten eine Methode, die eine

akzeptable Schmerzsituation und die Möglichkeit zur Verrichtung der Aktivitäten

des täglichen Lebens schaffen kann. Die häufig resultierende relevante

Funktionseinschränkung wird zumeist funktionell gut kompensiert.

3

II. Einleitung

1. Anatomie

Im Laufe der Evolution des Menschen hat sich die vordere Extremität als

Fortbewegungsorgan zur oberen Extremität und damit zu einem Greif- und

Tastorgan entwickelt. Durch den aufrechten Gang gelangte die obere Extremität

in das Gesichtsfeld, wodurch ein gezieltes Greifen und Begreifen möglich

wurde. Die charakteristische Beweglichkeit des Armes hängt im Wesentlichen

vom Aufbau des Schultergelenkes und seiner Verbindung mit dem

Schultergürtel ab.

Knöcherner Aufbau des Schultergelenkes, Bandapparat und Gelenkkapsel

Das Schultergelenk besteht aus zwei artikulierenden Flächen. Die

Gelenkpfanne, Cavitas glenoidalis, wird vom Angulus lat. der Scapula gebildet.

Sie ist etwa 6 cm² groß und bedeckt nur ein Viertel des Humeruskopfes [24].

Zur Vergrößerung der Gelenkpfanne und als Widerlager dient das Labrum

glenoidale, das aus Faserknorpel besteht. Die Sehne des Caput longum des M.

bizeps brachii entspringt in 50 % der Fälle aus dem posterior-superioren Anteil

des Labrum glenoidale, 20% der Bizepssehnen haben ihren Ursprung direkt am

Tuberculum supraglenoidale und etwa 30% entspringen beiden Gebieten [24].

Tuberculum supraglenoidale und Tuberculum infraglenoidale umgeben die

Cavitas glenoidalis oben und unten und dienen als Muskelursprungsorte.

Der Gelenkkopf, Caput humeri, des Schulergelenkes wird vom Humerus

getragen. Er bildet durch die Neigung von 130° bis 150° gegen die

Humerusschaftachse den Kollodiaphysenwinkel. Entwicklungsgeschichtlich

bedingt, ist ein Retrotorsionwinkel des Humeruskopfes gegen das distale

Humerusende von 30° bis 45° [24, 33]. Das Caput humeri ist mit einer

Gelenkfläche von ca. 24 cm² wesentlich größer als seine artikulierende

Gegenfläche [24]. Das Collum anatomicum grenzt das Caput humeri gegen die

Tubercula ab. Das Tuberculum majus befindet sich lateral und das Tuberculum

minus ventral des Humerus. Die Tubercula laufen nach distal in je eine

Knochenleiste, Crista tuberculi majoris und Crista tuberculi minoris, aus.

Zwischen den Tubercula und ihren Knochenleisten verläuft der Sulcus

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intertubercularis, der der langen Bicepssehne als Leitschiene dient. Er wird

vom Lig. transversum humeri verschlossen und bildet dadurch einen

osteofibrösen Kanal. Die Reibung der Sehne wird reduziert, indem sie in der

Vagina synovialis intertubercularis verläuft. Beide Tubercula befinden sich

außerhalb der Gelenkkapsel und dienen dem Ansatz von Muskeln, die das

Schultergelenk bewegen. Distal der Tubercula findet sich eine Einschnürung,

die als Collum chirurgicum bezeichnet wird [24].

Das Schulergelenk wird von einer schlaffen Gelenkkapsel umgeben, die an der

Außenfläche des Labrum glenoidale und am Collum scapulae entspringt und

am Collum anatomicum des Humerus ansetzt. Sie wird nach ventral durch

variable Faserzüge verstärkt. Diese Ligg. glenohumeralia (superius, medium,

inferius) dienen der Gelenkstabilisierung bei Außenrotation und Abduktion. Bei

herabhängendem Arm bildet sich kaudal der Recessus axillaris, der bei

Elevation verstreicht. Er sorgt für kaudale Stabilität bei maximaler Abduktion.

Eine weitere Stabilisierung bekommt die Gelenkkapsel von einem Faserzug,

der von lateral einstrahlt. Diese Fasern ziehen als Lig. coracohumerale vom

Proc. coracoideus zu den Tubercula, wo sie sich über den Sulcus

intertubercularis lagern. Die Faserzüge der Gelenkkapsel messen ca. 1 mm,

wobei die dorsalen Anteile dünner als die Ventralen sind. Die Muskeln der

Rotatorenmanschette, M. infraspinatus, M. supraspinatus, M. teres minor und

M. subscapularis stehen in direktem Kontakt mit der Gelenkkapsel und

verleihen ihr weitere Stabilität und Spannung, indem ihre Sehnen ansatznah mit

der Kapsel verwachsen.

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Abb. A: Röntgenologische Darstellung des Schultergelenkes

1 – Spina scapulae

2 – Acromion

3 – Extremitas acromialis claviculae

4 – Cavitas glenoidalis am Angulus lat. scapulae

5 – Proc. coracoideus scapulae

6 – Collum scapulae

7 – Margo lat. scapulae

9 – Caput humeri

10 – Tuberculum majus humeri

11 – Tuberculum minus humeri

Muskulatur der Schulter

Das Schultergelenk ist ein Gelenk mit drei Freiheitsgraden und ist in seiner

Funktionalität ein Kugelgelenk. Man unterscheidet Anteversion und

Retroversion, Abduktion und Adduktion sowie Innenrotation und Außenrotation.

Bei allen Bewegungen im Schultergelenk ist der Schultergürtel beteiligt. Die

Muskulatur des Schultergelenkes lässt sich je nach Ursprung in

unterschiedliche Muskelgruppen einteilen.

Zur scapularen Muskelgruppe gehören der M. subscapularis, der M.

supraspinatus, der M. infraspinatus, der M. teres minor, der M. teres major und

der M. deltoideus. Alle Muskeln der scapularen Muskelgruppe haben ihren

Ursprung an der Scapula. Der M. subscapularis entspringt von der Innenseite

der Scapula und setzt am Tuberculum minus humeri an. Er dient hauptsächlich

der Innenrotation, ist aber auch an Adduktion, Abduktion, Anteversion und

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Retroversion beteiligt. Eine wichtige Funktion kommt der breiten Sehne des M.

subscapularis zu. Sie schützt das Gelenk vor einer vorderen Luxation des

Humeruskopfes. Der M. supraspinatus hat seinen Ursprung in der Fossa

supraspinata, verläuft unter dem Acromion hindurch und setzt an der oberen

Facette des Tuberculum majus humeri und an der Gelenkkapsel an, wodurch er

an der Kapselspannung beteiligt ist. Zum Schutz der Muskelsehne befinden

sich unter dem Acromion die Bursa subacromialis und das Corpus adiposum

subacromiale. In seiner Funktion ist der M. supraspinatus ein Abduktor und

Außenrotator. Der M. infraspinatus findet seinen Ursprung in der Fossa

infraspinata, verwächst in seinem Verlauf mit der Gelenkkapsel und setzt an der

mittleren Facette des Tuberculum majus humeri an. Der M. infraspinatus dient

der Außenrotation und, je nach Armhaltung und der damit verbundenen

Abduktionsachse der Adduktion (bei gesenktem Arm) und der Abduktion (bei

gehobenem Arm). Nach kaudal schließt sich an den M. infraspinatus der M.

teres minor an, der vom Margo lat. der Scapula entspringt. Seine Sehne

verwächst ebenfalls mit dem posterioren Teil der Gelenkkapsel und inseriert an

der unteren Facette des Tuberculum majus humeri. Er dient der Außenrotation

und, wegen seines tiefen Ansatzes am Tuberculum majus humeri, der

Adduktion. M. supraspinatus, M. infraspinatus, M. teres minor und M. teres

major entspringen der Dorsalseite der Scapula. Durch ihre unterschiedlichen

Hebelwirkungen auf den Humerus sind sie für unterschiedliche Bewegungen im

Schultergelenk verantwortlich. Der M. teres major entspringt dem Angulus

inferior der Scapula. Er umgreift innen den Humerus und setzt an der Crista

tuberculi minoris an. Dadurch dient er in erster Linie der Innenrotation und der

Adduktion. Beim Heben des Armes sorgt er für eine Bewegung des Angulus

inferior der Scapula nach lateral. Dadurch reguliert er die Stellung des Armes

gegen das Schulterblatt. Der Humeruskopf mit seinen Tubercula und den

ansetzenden Muskeln wird vom M. deltoideus überlagert, der funktionell in drei

Teile geteilt wird. Der M. deltoideus entspringt mit seinem vorderen Teil der

Clavicula, mit dem mittleren Teil dem Acromion und mit dem hinteren Teil der

Spina scapulae. Der Muskel inseriert an der Tuberositas deltoidea humeri. Da

der Muskel auf dem Tuberculum majus aufliegt, wird er durch die Bursa

subdeltoidea geschützt. Durch den gefächerten Ursprung sind die Muskelteile

an fast allen Bewegungen des Schultergelenkes beteiligt. Die unterschiedlichen

Fasergruppen des M. deltoideus wirken sowohl agonistisch als auch

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antagonistisch. Die Pars clavicularis und die Pars spinalis adduzieren den Arm,

wenn die Abduktion weniger als 60 Grad beträgt. Wird bei der Armbewegung

die Abduktionsachse überschritten, unterstützen beide Muskelteile die Pars

acromialis des M. deltoideus bei der Abduktion. Die Pars spinalis wirkt als

Außenrotator, verhindert eine Innenrotation bei der Adduktion und ist an der

Retroversion beteiligt. Die Pars clavicularis ist an der Innenrotation beteiligt.

Die spinohumerale Muskulatur besteht aus dem M. latissimus dorsi, die

spinoscapulare Muskulatur aus dem M. trapezius, dem M. levator scapulae und

den Mm. rhomboidei. Der M. latissimus dorsi hat seinen Ursprung an der Fascia

thoracolumbalis, über die er sowohl mit den Dornfortsätzen der Wirbel Th6 bis

L5, als auch mit den Cristae iliacae und dem Os sacrum in Verbindung steht.

Da der M. latissimus dorsi an der Crista tuberculi minoris ansetzt, ist er ein

starker Innenrotator. Außerdem dient er der Retroversion und der Adduktion.

Auf den M. latissimus aufgelagert, jedoch nach kranial ziehend, befindet sich

der M. trapezius. Er gehört zur spinoscapulären Muskelgruppe. Seine beiden

Muskelflügel werden funktionell in drei Teile geteilt und entspringen der Linea

nuchae superior, dem Ligamentum nuchae und den Dornfortsätzen der Wirbel

C1 bis Th12. An der Clavicula setzt die Pars descendens, am Acromion die

Pars transversa und an der Spina scapulae die Pars ascendens an. Funktionell

unterscheiden sich die drei Teile. Die Pars descendens sorgt für Aufwärts-, die

Pars transversa für eine Medial- und die Pars ascendens für eine

Abwärtsbewegung der Scapula. Der M. levator scapulae entspringt den

Processi transversi der Wirbel C1 bis C4 und setzt am Angulus superior

scapulae an. Er dient dem Heben der Scapula nach vorn oben und dreht den

Angulus inferior nach medial. An den Dornfortsätzen der Wirbel C6 und C7

entspringt der M. rhomboideus minor und an den Dornfortsätzen der Wirbel Th1

bis Th4 der M. rhomboideus major. Beide Muskeln setzen am Margo medialis

der Scapula an. Sie dienen der Medial- und Aufwärtsbewegung der Scapula.

Der Angulus inferior bewegt sich dabei nach medial.

Die ventrale Muskulatur, die sowohl auf den Humerus, als auch auf den

Schultergürtel Einfluss hat, wird vom M. pectoralis major, vom M. pectoralis

minor, vom M. subclavius und vom M. serratus anterior gebildet. Der große

Brustmuskel gliedert sich je nach Ursprungsort in drei Teile. Die Pars

clavicularis entspringt der medialen Hälfte der Clavicula, die Pars sternocostalis

am Sternum und die Pars abdominalis von der Aponeurose des M. rectus

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abdominis. Der Muskel inseriert an der Crista tuberculi majoris humeri. Dabei

unterkreuzen die Muskelfasern der Pars sternocostalis und der Pars

abdominalis die der Pars clavicularis, wodurch beim Heben des Armes eine

Überdehnung der Muskulatur verhindert wird. Die Armstellung beeinflusst die

Funktion des M. pectoralis major. Bei der Anteversion über 90° dient der Muskel

der Retroversion, in Abduktionstellung der Adduktion des Armes und in

Retroversionsstellung oder Haltung des Armes in Neutral-Null-Postition sorgt

der Muskel für eine Anteversion. Er ist an der Innenrotation des Armes beteiligt.

Bei bestimmten Bewegungen, z. B. Ziehen eines Wagens nach vorn oder

Klettern, sind die Arme fixiert. Der M. pectoralis major fixiert dabei die Arme am

Thorax. Der M. pectoralis minor liegt unter dem M. pectoralis major, entspringt

der 2. bis 5. Rippe und findet seinen Ansatz am Processus coracoideus

scapulae. Er bewegt den Schultergürtel abwärts und nach vorn, außerdem

gehört er zur Atemhilfsmuskulatur. Für Stabilität im Sternoclaviculargelenk sorgt

der M. subclavius. Er entspringt der Oberseite der ersten Rippe und setzt an

der Unterfläche der Extremitas acromialis claviculae an. Der M. serratus

anterior entspringt mit seinen drei Anteilen den Rippen eins bis neun und setzt

am Angulus superior scapulae, am Margo medialis scapulae und am Angulus

inferior scapulae an. Bei aufgestützten Armen dient der M. serratus anterior der

Inspiration. Er bewegt die Scapula nach ventral und kaudal, wodurch er das

Heben des Armes über die Horizontale ermöglicht [5].

Gefäß- und Nervenversorgung

1) Arterielle Versorgung der Schulterregion

Die arterielle Versorgung der Schulter ist durch die A. axillaris, die aus der A.

subclavia hervorgeht, gewährleistet. Die Arterie des Armes wird vom Unterrand

der ersten Rippe bis zum Unterrand des M. pectoralis major als A. axillaris

bezeichnet. Sie verläuft unterhalb der Mm. pectorales. Von der A. axillaris

gehen die schulterversorgenden Gefäße ab. Die A. thoracica sup. versorgt den

M. subclavius und Teile der Mm. pectorales. Weitere Teile der Mm. pectorales

und Teile des M. deltoideus werden von der A. thoracoacromialis versorgt. Die

A. thoracica lat. versorgt seitliche Anteile des M. serratus ant., laterale Anteile

des M. pectoralis minor und über die Rami mammarii laterales die laterale

Brusthaut und die Brustdrüse. Die A. subscapularis teilt sich in die A.

circumflexa scapulae und die A. thoracodorsalis. Die A. circumflexa scapulae

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bildet mit der A. suprascapularis und der A. dorsalis scapulae, die dem Truncus

thyrocervicalis entspringen eine Anastomose. Die A. thoracodorsalis versorgt

den M. serratus ant. und den M. latissimus dorsi [5].

Aus der A. axillaris gehen die A. circumflexa humeri ant. und die A. circumflexa

humeri post. hervor. Die Blutversorgung des Humeruskopfes erfolgt

hauptsächlich durch den R. ascendens der A. circumflexa humeri ant. und

dessen intraossärer Fortsetzung als A. arcuata [18, 48, 54]. Zusätzlich wird der

Humeruskopf aus kleinen posteromedial eintretenden Kollateralen der A.

circumflexa humeri post. versorgt [10]. Weiterhin existieren Anastomosen mit

den dorsalen Gefäßen des Periosts, der Rotatorenmanschette und mit Gefäßen

des Tuberculum major und minor [10, 18]. Dieses Netz kann bei einer

subcapitalen Humerusfraktur den Ausfall einer A. circumflexa kompensieren

[54].

Abb. B: Arterielle Blutversorgung des Humeruskopfes

a) A. circumflexa humeri anterior

b) A. circumflexa humeri posterior

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2) Nervale Versorgung der Schulterregion

Aus dem Plexus brachialis gehen in charakteristischer Weise die Nerven

hervor, die die Schulterregion innervieren. Die Pars supraclavicularis des

Plexus brachialis entsendet vier große Nervenäste und mehrere kleine, die die

Schultermuskulatur innervieren. Der N. dorsalis scapulae innerviert den M.

scalenus med., den M. levator scapulae und die Mm. rhomboidei. Ist der N.

dorsalis scapulae gelähmt, verschiebt sich die Scapula nach lateral und steht

vom Thorax ab. Der N. thoracicus longus innerviert den M. serratus ant.. Bei

einer Parese des N. thoracicus ist die Scapula alata zu beobachten. Der N.

suprascapularis versorgt den M. supraspinatus und den M. infraspinatus,

wodurch es bei einer Läsion des Nerves zu einer Außenrotations- und

Abduktionsschwäche kommt. Der N. subclavius innerviert den M. subclavius.

Aus der Pars infraclavicularis entspringen fünf große Nervenäste. Der N.

pectoralis lat. und der N. pectoralis med. innervieren den M. pectoralis major

und den M. pectoralis minor. Eine Abduktionschwäche zeigt eine Parese im

Bereich des N. pectoralis lat.. Die Nn. subscapulares innervieren den M.

subscapularis und den M. teres major. Der M. latissimus dorsi wird vom N.

thoracodorsalis innerviert. Bei einer Parese des N. thoracodorsalis kommt es

zum Verstreichen der hinteren Achselfalte. Der N. axillaris versorgt den M.

deltoideus, den M. teres minor, das Schultergelenk und mit dem N. cutaneus

brachii lat. sup. die Haut über dem M. deltoideus. Bei Schultergelenksluxationen

und bei Humerusfrakturen ist der N. axillaris besonders gefährdet. Eine

Schädigung des N. axillaris zeigt sich in Sensibilitätsausfällen über der Regio

deltoidea und in einer Abduktionsstörung.

Der M. trapezius bezieht seine motorische Innervation aus dem N. accessorius

und aus Ästen des Plexus cervicalis [5].

2. Osteoporose und Frakturen

Bei der Frakturversorgung des älteren und alten Patienten in der Unfallchirurgie

und Orthopädie spielt die Osteoporose eine wichtige, jedoch oft unterschätzte

Rolle. „Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine

unzureichende Knochenfestigkeit charakterisiert ist, welche zu einem erhöhten

Frakturrisiko prädisponiert. Die Knochenfestigkeit spiegelt dabei primär das

Zusammenwirken von Knochendichte und Knochenqualität wieder.“ [62] Die

11

Osteoporose gehört laut WHO zu den 10 wichtigsten und teuersten

Erkrankungen [97]. In Deutschland leiden ca. 6 Millionen Frauen und Männer in

einem Verhältnis 3:1 an Osteoporose [67], wobei die Kosten für die Therapie

von Folgen der Osteoporose ca. 10 Mrd. EUR/Jahr betragen. Die nötigen

Ausgaben werden in den kommenden Jahren deutlich steigen [20].

Laut WHO (1993) ist die Osteoporose „eine systemische Skeletterkrankung mit

einer Verminderung der Knochenmasse und einer Verschlechterung der

Mikroarchitektur des Knochengewebes mit entsprechend reduzierter Festigkeit

und erhöhter Frakturneigung“ [20]. Bei einem Vergleich der Knochendichte

eines Patienten mit der eines gesunden Dreißigjährigen, die der maximalen

Knochendichte entspricht und als Peak Bone Mass (PBM) bezeichnet wird,

entsteht die Standardabweichung, die als s. g. T-Score angegeben wird. Eine

Osteoporose liegt vor, wenn der T-Score weniger als –2,5 SD beträgt [97].

Pathomechanismus der Osteoporose

Die Osteoporose entsteht durch einen Knochenverlust, der durch die Änderung

des Knochenumbaus in Laufe des Alterns entsteht, der aber auch intrinsische

und extrinsische Ursachen haben kann oder durch diese verstärkt wird. Der

Knochen ist ein Gewebe, das durch einen ständigen physiologischen

Umbauprozess gekennzeichnet ist. Dieser Vorgang des Remodeling wird durch

Osteoklasten und Osteoblasten vollzogen, wodurch die Knochenmasse

konstant gehalten wird [47, 68]. Zu den endokrinen Steuerungsmechanismen

des Remodeling gehören Östrogene, Androgene, Vitamin D und das

Parathormon. Über den parakrinen Regelkreis von IGF–I, IGF-II, Tranforming

Growth Factor beta (TGF), PTH–related Peptide, Interleukine, Prostaglandine

und den Tumor Nekrose Faktor alpha (TNF) wird ebenfalls das Remodeling

gesteuert. Ein weiterer Regulationsmechanismus findet zwischen Osteoblasten

und Osteoklasten statt [73]. Wichtige Botenstoffe bei der Kommunikation

zwischen Osteoblasten und Osteoklasten sind der Rezeptoraktivator von NF-kB

(RANK), der Rezeptoraktivator des NF-kB-Liganden (RANKL) und

Osteoprotegerin (OPG) [47, 84]. Störungen in der Signalkaskade zwischen

Osteoblasten und Osteoklasten, die sowohl physiologisch, als auch im Rahmen

von Erkrankungen auftreten können, haben die Entstehung einer Osteoporose

zur Folge. Der Zyklus des Remodeling ist physiologisch so gesteuert, dass die

Knochenmasse konstant bleibt [68]. Im Laufe des Alterungsprozesses kommt

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es jedoch zu einem Ungleichgewicht zwischen Resorption und

Knochenformation, woraus eine verringerte Knochenfestigkeit resultiert.

Addieren sich zu diesem Prozess weitere osteoporosefördernde Faktoren

hinzu, verstärkt sich der Verlust von Knochenfestigkeit. Zu den Faktoren, die

eine Osteoporose negativ beeinflussen oder verursachen können, gehören eine

verringerte Kalziumzufuhr während des Wachstums, Vitamin-D-Mangel mit

kompensatorischem Hyperparathyreoidismus, Östrogenmangel in der

Menopause oder nach bilateraler Ovarektomie, chronische Erkrankungen, z. B.

gastrointestinale Erkrankungen, Malabsorptionssyndrome, systemisch

entzündliche Erkrankungen, endokrine Erkrankungen, maligne Erkrankungen,

Nierenerkrankungen, Immobilität, Einnahme von Arzneimitteln, z. B.

Glukokortikoide, Antikonvulsiva, Immunsuppressiva, Heparin, Lithium und

Nikotin- und Alkoholabusus [39].

Frakturen bei Osteoporose

Die reduzierte Knochenfestigkeit bei Osteoporose trägt die Gefahr der

Frakturentstehung bei Bagatelltraumen. Eine Fraktur bei älteren Menschen

infolge der Osteoporose ist die Hauptursache von Immobilisierung und Verlust

von Lebensqualität einerseits, andererseits stellt sie einen Hauptkostenfaktor in

der medizinischen Versorgung dar [20, 67]. Der Oberschenkelhals, der distale

Radius und die Wirbelkörper sind die häufigsten Lokalisationen für

osteoporotische Frakturen [40]. Die proximale Humerusfraktur und die

Sprunggelenksfraktur bei Osteoporose sind prozentual seltener, spielen aber

dennoch eine große Rolle.

3. Die Humeruskopffraktur

Frakturmechanismus

Die häufigste Ursache der proximalen Humeruskopffraktur, besonders beim

alten Menschen, ist der Sturz auf den ausgestreckten Arm. Beim Jüngeren ist

ein Rasanztrauma, wie z. B. ein Sturz beim Skifahren häufige Ursache. Weitere

Ursachen für eine Humeruskopffraktur können Grand-mal-Anfälle, direkte

Schläge von der Seite, Z. n. Elektrokrampftherapie, Stromunfälle und exzessive

Rotation des abduzierten Armes sein [22, 26, 76, 80]. Ein begünstigender

Faktor für die Frakturentstehung ist die Osteoporose, wobei schon geringste

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Traumen zu einer Frakturentstehung führen können. Bei einer Fraktur nach

inadäquatem Trauma sollte immer auch an eine metastasierende Ursache

gedacht werden [69].

Inzidenz der Humeruskopffraktur

4 bis 5 % aller Frakturen sind Humeruskopffrakturen [19, 22, 37]. Sie tragen

einen Anteil von 45 % an den Humerusfrakturen [74]. Frauen sind zwei- bis

dreimal so häufig betroffen wie Männer [37, 74]. Die Inzidenz steigt mit dem

Lebensalter, wie die Zahlen von Rose et al. zeigen [74]. Ca. 25% der Patienten

mit Humeruskopffraktur sind Männer unter 40 Jahren, was wahrscheinlich auf

das Rasanztrauma als Ursache zurück zu führen ist [70]. Die Osteoporose ist

ein wesentlicher Risikofaktor, was die steigende Inzidenz der Fraktur bei

Frauen höheren Alters zeigt [37, 53, 69, 83]. Die Inzidenz der

Humeruskopffraktur nimmt im Verlauf der letzten Jahrzehnte zu, was sich mit

der steigenden Lebenserwartung und der damit verbundenen steigenden

Krankheits- und Verletzungshäufigkeit erklären lässt [4, 17]. Es ereignen sich

ca. 105 Humeruskopffrakturen auf 100000 Personenjahre [37, 74].

Risikofaktoren

Patienten, die eine Humeruskopffraktur erleiden, weisen verschiedene

Risikofaktoren auf. Frauen nach der Menopause sind deutlich häufiger betroffen

als Männer. Eine geringe Knochenmasse, häufige vorangegangene Frakturen,

eine Oberschenkelhalsfraktur der Mutter, geringe körperliche Aktivität, häufige

Stürze, verminderte Sehfähigkeit, insulinabhängiger Diabetes Mellitus,

Alkoholmissbrauch und eine verminderte neuromuskuläre Funktion

begünstigen das Auftreten einer Humeruskopffraktur [12]. Die

Humeruskopffraktur tritt häufiger bei Menschen höheren Alters auf [12]. Ein

niedriger BMI hat ebenfalls einen negativen Einfluss auf das Auftreten der

proximalen Humerusfraktur [12].

14

4. Frakturklassifikationen

Auf Grund der Komplexität der proximalen Humeruskopffraktur, deren Therapie

und Frakturheilung ist eine übersichtliche, anwendbare und nachvollziehbare

Klassifikation schwierig zu erstellen.

Kocher versuchte sich 1896 mit der ersten Klassifikation, die den anatomischen

Hals, die Epiphysenregion und den chirurgischen Hals als Frakturregionen

beschrieb.

Grundlage der heute eingesetzten Klassifikationen der Humeruskopffraktur ist

die Veröffentlichung von Codman von 1934. In dieser beschreibt Codman vier

Hauptsegmente: Kopfkalotte, Tuberculum majus, Tuberculum minus und den

Humerusschaft [13].

Abb. C: Die vier Hauptfragmente der Humeruskopffraktur nach Codman

Einteilung nach Neer

Die Fraktureinteilung nach Neer wird weltweit am häufigsten eingesetzt [22, 23].

Die Grundlage der Klassifikation veröffentlichte Neer 1970 und modifizierte

diese 1975 [58, 60]. Sie unterscheidet die vier Hauptfragmente nach Codman

und deren Grad der Dislokation. Neer bezeichnet unverschobene oder minimal

dislozierte Frakturen, unabhängig von ihrer Fragmentzahl, als one-part-fracture,

da sie vom Periostschlauch stabilisiert werden. Diese Frakturen haben eine

gute Prognose und werden in der Regel konservativ therapiert. Als dislozierte

Fraktur bezeichnet Neer eine Fraktur, von der ein Hauptfragment um mehr als

einen cm verschoben oder um mehr als 45% abgekippt ist. Unabhängig vom

betroffenen Frakturfragment werden nach Neer die dislozierten Frakturen in

15

Zwei-, Drei-, und Vierfragmentfrakturen eingeteilt. Die Luxationsfrakturen

werden nach der Anzahl ihrer Fragmente und der anterioren oder posterioren

Luxationsrichtung eingeteilt. „Head-splitt-fractures“ und Impressionsfrakturen

werden gesondert aufgeführt. Je höher die Fragmentanzahl ist, desto

schlechter ist die Prognose einer kopferhaltenden Therapie [26].

Abb. D: Frakturklassifikation nach Neer

16

Die Klassifikation nach der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen

Die AO-Klassifikation teilt die Humeruskopffrakturen in drei Gruppen ein [57].

Grundlage für diese Gruppeneinteilung stellt der Frakturlinienverlauf in Bezug

auf die Kapsel dar. In der Gruppe A werden extrakapsuläre

Zweifragmentfrakturen erfasst. Die Gruppe B umfasst sowohl extra-, als auch

intrakapsuläre Dreifragmentfrakturen und die Gruppe C intrakapsuläre

Vierfragmentfrakturen. Diese drei Gruppen werden in je neun weitere Gruppen

eingeteilt, so dass 27 morphologisch definierte Frakturgruppen entstehen [22,

82, 85].

Abb. E: AO-Klassifikation

17

Einteilung nach Habermeyer

Die Einteilung nach Habermeyer verbindet die Einteilung nach Neer und die

AO-Klassifikation [22]. Sie beruht auf der Vierfragmenteinteilung von Neer und

berücksichtigt gemäß der AO-Klassifikation die Höhe des Frakturverlaufes.

Habermeyer bildet fünf Frakturtypen:

- Typ-O-Frakturen sind nicht dislozierte Einteilfrakturen.

- Typ-A-Frakturen umfassen die Zweifragmentfrakturen mit Abriss des

Tuberculum majus (Typ A I) oder des Tuberculum minus (Typ A II).

- Typ-B-Frakturen zählen zwei Fragmente (subcapitale Fraktur, Typ B I), drei

Fragmente (subcapitale Fraktur mit Abriss eines Tuberculums, Typ B II)

oder vier Fragmente (subcapitale Fraktur mit Abriss beider Tubercula, Typ

B III) und verlaufen im chirurgischen Hals.

- Typ-C-Frakturen verlaufen im anatomischen Hals und haben somit ein

höheres Nekroserisiko. Die Einteilung erfolgt hier, wie in der Gruppe der

Typ-B-Frakturen, nach der Anzahl der Fragmente in Typ C I, Typ C II und

Typ C III.

- Die Gruppe der Typ-X-Frakturen umfasst vordere oder hintere

Luxationsfrakturen. Fragmentanzahl und Frakturverlauf bestimmen die

Einteilung in die Gruppen Typ A, B oder C. Per definitionem muss bei der

Luxation der Humeruskopf außerhalb der Cavitas glenoidalis liegen. Nach

der Reposition wird die Klassifikation durchgeführt. Bei der vorderen

Luxation wird X I und bei der hinteren X II angefügt.

18

Abb. F: Frakturklassifikation nach Habermeyer

Einteilung nach Hertel

Die Klassifikation nach Hertel lehnt sich an die Einteilung der

Humeruskopffraktur in die vier Hauptfragmente von Codman an [31, 32]. Hertel

geht davon aus, dass vier Hauptfragmente in unterschiedlicher Weise

kombiniert sein können. Hertel postuliert fünf Fragen, nach denen die Fraktur

einzuteilen ist:

- Ist eine Fraktur zwischen dem Tuberculum majus und dem Humeruskopf

vorhanden?

- Ist eine Fraktur zwischen dem Tuberculum majus und dem Humerusschaft

vorhanden?

19

- Ist eine Fraktur zwischen dem Tuberculum minus und dem Humeruskopf

vorhanden?

- Ist eine Fraktur zwischen dem Tuberculum minus und dem Humerusschaft

vorhanden?

- Ist eine Fraktur zwischen dem Tuberculum majus und dem Tuberculum

minus vorhanden?

Es entstehen durch diese fünf Fragen und die damit verbundenen Frakturlinien

zwölf Frakturmöglichkeiten. In sechs Möglichkeiten ist der Humerus in zwei

Fragmente geteilt, in fünf Möglichkeiten in drei Fragmente und in einer

Möglichkeit in vier Fragmente.

Abb. G: Das „LEGO“-Einteilungssystem nach Hertel

5. Diagnostik

Grundlage der Diagnostik bei V. a. Humeruskopffraktur ist die eingehende

Anamneseerhebung und die klinische Untersuchung. Anhand des

Unfallmechanismus, der Schonhaltung des Armes und des Schmerzmusters

lassen sich Rückschlüsse auf eine eventuelle Verletzung schließen. Häufige

Symptome sind Schmerzen und Druckschmerzen bei Palpation, Schonhaltung

des Armes eng am Körper und Schwellung. Crepitationen können wegen der

20

bestehenden Schmerzen meist nicht provoziert werden. Hämatome werden oft

erst 24 bis 48 Stunden nach dem Unfall sichtbar [24]. Es sollte bei der

klinischen Untersuchung ein neurovasculärer Status des Armes erhoben

werden, da Verletzungen von Gefäßen und Nerven auch bei nicht dislozierten

Frakturen auftreten können [28, 86].

Bildgebende Diagnostik

Die weiterführende Diagnostik bei V. a. Humeruskopffraktur stellt die

radiologische Untersuchung dar. Dazu wird eine s. g. „Röntgentraumaserie“

angefertigt [22, 24]. Dies sind mindestens zwei senkrecht zueinander stehende

Aufnahmen:

Abb. H: Röntgentraumaserie

a) a.p.-Aufnahme

b) Scapula-Y-Aufnahme

c) axiale Aufnahme

d) Velpeau-Aufnahme

21

- Die a.p.-Aufnahme: Die Scapula der

betroffenen Seite liegt der

Röntgenplatte an. Der Arm ist

gestreckt und die Handinnenfläche

zeigt nach vorne. Die gesunde

Körperseite wird für die Aufnahme

ca. 30° schräg nach vorne gedreht.

Der Röntgenstrahl trifft senkrecht zur

Scapulaebene auf das Gelenk. Durch

diese Aufnahme wird der glenohumerale Abb. I: a.p.-Aufnahme

Gelenkspalt dargestellt.

- Die Scapula-Y-Aufnahme: Die betroffene Schulter liegt der

Röntgenkassette an. Der Röntgenstrahl zielt tangential zur Scapula auf

die Platte. In dieser Aufnahme wird die Stellung des Humeruskopfes zur

Gelenkpfanne sichtbar. Eine Beurteilung der Frakturfragmente wird

möglich.

- Die axiale Aufnahme: Diese Aufnahme wird selten angefordert. Sie wird in

ca. 40° Abduktion gemacht. Die Röntgenkassette befindet sich dazu unter

dem Schultergelenk. Der Strahlengang verläuft durch die Mitte des

Schultergelenkes in Richtung cranio-caudal. In dieser Aufnahme wird die

Lage des Kopfes in Beziehung zur Pfanne und das Tuberculum minus

beurteilbar. Bei der Anfertigung dieser Aufnahme kann eine

Fragmentdislokation provoziert werden.

Abb. J: axiale Aufnahme

22

- Die Velpeau-Aufnahme: Der Oberkörper wird ca. 30° nach dorsal geneigt.

Der Strahlengang verläuft in Richtung cranio-caudal auf das

Schultergelenk, wobei der Zentralstrahl auf die flach auf dem Röntgentisch

liegende Kassette trifft. Diese Aufnahme wird gelegentlich angefertigt und

kommt bei starken Schmerzen zum Einsatz und wenn der Verband

belassen werden muss. Sie macht eine Beurteilbarkeit der Gelenkpfanne

und der Tubercula möglich.

Die Computertomographie stellt ein weiteres bildgebendes Verfahren dar. Sie

wird angefertigt, wenn die Röntgendiagnostik unzureichende Informationen

liefert oder auf Grund ausgeprägter Schmerzen nicht durchgeführt werden kann

[92]. Sie dient der Quantifizierung der Verschiebung der Tubercula, der

Ausdehnung von Kalottenfrakturen, des Ausmaßes der

Gelenkflächenbeteiligung bei Headsplit und deren Fragmentverschiebung oder

des Ausmaßes gleichzeitiger Glenoidfrakturen [63]. Die 3D-Rekonstruktion ist

hilfreich, wenn es um die Beurteilung intraartikulärer Frakturfragmente, um die

Entscheidung der Therapie oder die intraoperative Orientierung geht.

Abb. K: 3D-Rekonstruktion einer CT-Aufnahme des Schultergelenkes

Ein zusätzliches diagnostisches Verfahren bei Humeruskopffraktur ist die

Sonographie. Falls es die Schmerzsituation des Patienten zulässt, können hier

die eventuelle Ruptur der langen Bizepssehne oder Verletzungen an der

Rotatorenmanschette nachgewiesen werden.

Die Kernspintomographie eignet sich zur Diagnostik von Weichteilschäden und

ist in Verbindung mit einer Humeruskopffraktur eventuell indiziert.

Der Einsatz selektiver Angiographieverfahren ist bei einer Verletzung der

arteriellen Gefäße indiziert [22].

23

6. Therapiemöglichkeiten

Die Therapie der Humeruskopffrakturen wird in der Literatur kontrovers

diskutiert. Entscheidend für die Therapieplanung sind Frakturmorphologie,

Knochenzustand und Patientenalter [92].

Konservative Therapie

Ungefähr 85 % der Humeruskopffrakturen sind nicht dislozierte Frakturen [14]

und heilen unter konservativer Therapie mit gutem Erfolg aus [44]. Diese

Frakturen werden durch den Periostschlauch, die Gelenkkapsel und die

Rotatorenmanschette stabilisiert [22, 26]. Die Ruhigstellung der Fraktur ist

durch den Gilchristverband gewährleistet, der den M. pectoralis major

entspannt [26, 41, 44, 51, 82, 95, 102]. Die Anwendung eines Abduktionsgipses

kann zu einer Dislokation des Schaftes nach medial durch den Zug der Mm.

pectorales führen und ist somit ungeeignet [22, 26, 102]. Der Hangingcastgips

birgt die Gefahr der Fragmentdistraktion und der Entstehung der Pseudarthrose

und ist ebenfalls nicht geeignet, die nicht dislozierte Humeruskopffraktur

konservativ zu behandeln [26]. Die krankengymnastische Therapie beginnt

nach ca. fünf bis sieben Tagen mit sagittalen Pendelübungen, die dann in

frontaler Ebene fortgesetzt werden. Nach ca. drei Wochen sind

Rotationsübungen möglich. Die Übungen erfolgen immer in den Grenzen der

Schmerzfreiheit. Die Fraktur ist nach ca. sechs bis acht Wochen konsolidiert.

Die Funktionalität nach Frakturausheilung korreliert mit der Qualität der

krankengymnastischen Therapie und der Kooperativität des Patienten [26].

Geschlossene Reposition

Die Indikation zur Reposition ist gegeben, wenn der distale Kopfteil um

mindestens einen cm verschoben ist und der Kopf um mehr als 45° abgekippt

ist [22]. Die Reposition erfolgt entweder unter Leitungsanästhesie oder in

Vollnarkose. Die reponierte Fraktur wird, wenn sie stabil ist, im Gilchristverband

ruhig gestellt und nach 14 Tagen krankengymnastisch behandelt.

24

Semikonservative Therapie

Nach geschlossener Reposition können instabile Frakturen oder nicht

eingestauchte subcapitale Frakturen perkutan stabilisiert werden. Dazu werden

Kirschnerdrähte oder s. g. Zifkodrähte [36, 104] eingebracht. Nach der

Fixierung wird die Fraktur im Gilchristverband stabilisiert. Vorteile der

percutanen Fixierung mit Kirschnerdrähten sind die einfache Durchführung, die

kurze Operationsdauer, geringes Blutungsrisiko, und die problemlose

Metallentfernung in Lokalanästhesie [38, 75, 103]. Nachteile sind die häufigen

Bildwandlerkontrollen mit der damit ver-

bundenen Strahlenbelastung, Gewebe-

irritationen durch den Draht und die

Drahtwanderung mit Repositionsverlust [49,

103]. Die eingebrachten Drähte und der

Gilchristverband werden nach drei Wochen

entfernt. Je nach Stabilität kann schon kurze

Zeit postoperativ mit passiver Bewegung

begonnen werden [24]. Nach Drahtentfernung

schließt sich die aktive physiotherapeutische

Behandlung an [22].

Abb. L: Perkutane Kirschner-

Drahtstabilisierung

Schraubenosteosynthese

Dieses Verfahren kommt besonders bei

Abrißfrakturen vom Tuberculum majus oder

Tuberculum minus und bei

Zweifragmentfrakturen am anatomischen Hals

zum Einsatz. Problembehaftet ist jedoch die

Versorgung von osteoporotisch verändertem

Knochen [49, 89]. Resch ist der Meinung, dass

dieses Verfahren sehr anspruchsvoll ist und nur

erfahrenen Operateuren vorbehalten sein sollte

[71].

Abb. M: Schraubenosteosynthese

25

Marknagelversorgung

Bei intaktem Humeruskopfsegment kann der Marknagel zum Einsatz kommen.

Er ist besonders beim alten Patienten mit osteoporotischen

Knochenverhältnissen und bei Patienten mit Drei- oder Vierfragmentfraktur eine

optionale Behandlungsmöglichkeit [3, 56]. Eine zusätzliche Fixierung der

Tubercula und der Rotatorenmanschette mittels Zuggurtungen oder

Kleinfragmentschrauben ist möglich [3, 6].

Abb. N: Konstruktionsprinzip der Abb. O: Marknagel

proximalen Humerus-

nagelung

Zuggurtungsosteosynthese und Cerclage

Diese Verfahren werden oft in Kombination zur Plattenosteosynthese oder zur

Kirschnerdrahtfixierung verwendet [29, 35], kommen aber auch bei

Zweifragmentfrakturen am chirurgischen Hals zum Einsatz [24]. Das

Zuggurtungsprinzip bei der Verwendung der Cerclage bewirkt eine

Antagonisierung der Zugkräfte der Rotatorenmanschette [49].

26

Plattenosteosynthese

Für die Osteosynthese mittels Platten kommen T-Platten, L-Platten,

Kleeblattplatten und winkelstabile Platten zum Einsatz [2, 16, 29, 30, 46, 51, 88,

91, 93, 98, 100]. Winkelstabile Plattensysteme üben einen geringeren

Anpressdruck auf das Knochengewebe aus als Modelle der älteren

Plattengeneration und verringern damit die Durchblutungsstörungen des

periostalen Humerus und damit die Gefahr der Kopfnekrose [29]. Der große

Vorteil der Plattenosteosynthese ist die Möglichkeit, komplexe

Humeruskopffrakturen kopferhaltend versorgen zu können. Ein weiterer Vorteil

der Plattenosteosynthese ist die sofortige postoperative Übungsstabilität des

Patienten. Auf Grund eines niedrigen postoperativen Schmerzniveaus kann

frühzeitig mit passiver und aktiver krankengymnastischer Therapie begonnen

werden [2, 16, 30]. Allerdings entstehen auch Komplikationen. Dazu gehört das

Auftreten von subacromialem Impingement, was auch bei Titanmaterial die

Indikation zur Metallentfernung in einer erneuten Operation stellt. Ebenso

wurden Humeruskopf-(teil)nekrosen, Fragmentfehlstellungen, Implantatper-

forationen, Implantatlockerungen, inkorrekte Plattenlage, Pseudarthrosebildung,

Plattenverbiegung, Repositionsverlust und

persistierende Fehlstellung beschrieben [2, 27,

30, 66, 87, 91, 98]. Durch die kopferhaltende

Operation mittels nicht winkelstabiler

Plattenversorgung kann es häufiger als bei der

Verwendung von Schrauben, Zuggurtung und

Kirschnerdrähten zur Humeruskopfnekrose

kommen, die ebenfalls eine erneute operative

Versorgung nach sich zieht [26]. Ein Nachteil

der winkelstabilen Plattensysteme sind die

höheren Kosten im Vergleich zu den älteren

Plattensystemen [27]. Abb. P: Winkelstabile Platte

27

Komplikationen von Osteosynthesen

Die folgende Abbildung zeigt mögliche Komplikationen beim Einsatz von

Osteosyntheseverfahren. Die Nennung der Komplikationen erfolgt nach ihrer

relativen Häufigkeit.

Abb. Q: Komplikationen bei/nach Osteosynthesen von Humeruskopffrakturen

Humeruskopfprothese

Bei dieser Operationsmöglichkeit wird der Humeruskopf durch eine Prothese

ersetzt, um die Form und die Funktion des Schultergelenkes wieder

herzustellen [101]. Die Hemiarthroplastik des Schultergelenkes ist eine sichere

primäre Versorgungsmöglichkeit bei der osteoporotischen Drei- oder Vier-

Fragmentfraktur, bei der nichtrekonstruierbaren, dislozierten Drei- oder Vier-

Fragmentfraktur, bei der Zweifragmentfraktur mit großer Dislokation, bei der

Head-Splitt-Fraktur mit mehr als 40% zerstörter Kopfgelenkfläche und bei der

Humeruskopfluxationsfraktur [8, 23, 31, 45, 61, 64, 101]. Als sekundäre

Maßnahme wird sie bei der Humeruskopfnekrose, bei Pseudarthrosen und bei

Materialversagen eingesetzt. An die Implantate werden verschiedene

Anforderungen gestellt: sie müssen eine exakte Rekonstruktion der

Humeruslänge, die Rekonstruktion des Rotationszentrums und des humeralen

Offsets, die anatomische Positionierung, die Rekonstruktion des

Retrotorsionswinkels und eine suffiziente Refixierung der Tubercula

ermöglichen [25, 99]. Die operative Versorgung der Humeruskopffraktur mit

einer Prothese wird in der Literatur kontrovers diskutiert [7, 8, 35, 88, 96].

Einigkeit besteht jedoch in der Meinung zur Anwendung der

Humeruskopfprothese als Primärmaßnahme. Diese liefert deutlich bessere

Ergebnisse als der Einsatz der Prothese als Sekundärmaßnahme [7, 8, 35, 64,

89, 90, 96]. Diese Operationsmethode stellt höhere Anforderungen an den

28

Operateur als die Patientenversorgung mit Hüft-, oder Knieprothese [21].

Postoperativ kann der Betroffene rasch mobilisiert werden [49]. Beim Einsatz

dieses Operationsverfahrens besteht keine Gefahr der Humeruskopfnekrose,

der Implantatwanderung und der Pseudarthrose, und die Patienten geben

schnell ein akzeptables Schmerzmaß an [49, 59, 61, 65, 72, 79]. Zu den

Komplikationen der Humeruskopfprothese zählen glenohumerale Instabilitäten

bis hin zur Gelenkluxation, Nervenschäden, intraoperativ verursachte

Humerusschaftfrakturen, Rotatorenmanschetteninsuffizienzen oder post-

operative Rupturen der Rotatorenmanschette, Dislokation der refixierten

Tubercula, heterotrophe Kalzifizierungen und Infektionen [59, 61, 65, 94]. Die

postoperativen Ergebnisse hängen von verschiedenen Faktoren ab. So spielen

das Patientenalter, die Patientencompliance, der Zeitpunkt der operativen

Versorgung, der Prothesentyp, die biomechanischen und anatomischen

Verhältnisse, die Präparationstechnik, die Tuberculaverankerung und die

postoperative krankengymnastische Therapie eine wichtige Rolle [72, 94]. Zu

den Kontraindikationen gehören die Rekonstruierbarkeit des Humeruskopfes

und die fehlende Kooperativität des Patienten [101].

Abb. R: Humeruskopfprothese (a.p.) Abb. S: Humeruskopfprothese (ax.)

29

III. Material und Methode

1. Patienten

In der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Rummelsberg sind in der Zeit

von 1996 bis 2005 auf Grund einer proximalen Humeruskopffraktur 58

Patienten primär mit einer Prothese versorgt worden.

Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren 12 Patienten verstorben, zu 7

Patienten konnte kein Kontakt hergestellt werden und 6 weitere Patienten

konnten wegen Immobilität und weiterer schwerwiegender Erkrankungen nicht

nachuntersucht werden. In die endgültige Auswertung fließen die Ergebnisse

von 33 Patienten ein.

28 Patienten wurden mit einer zementierten Global Fx Humeruskopfprothese

und 5 Patienten mit einer zementierten Biomet Humeruskopfprothese versorgt.

Geschlechts- und Altersverteilung

In der Geschlechtsverteilung des Patientenkollektives dominierten die

weiblichen Patienten. Das nachuntersuchte Patientenkollektiv teilte sich in 27

Frauen und 6 Männer. Somit waren 81,8 % Frauen und 18,2 % Männer

betroffen.

27

6

weiblichmännlich

Diagramm III. 1.: Anzahl der betroffen Frauen und Männer

30

Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug zum Zeitpunkt der

Nachuntersuchung 76,85 Jahre mit einer Spannweite von 53 bis 90 Jahren.

In der Aufteilung der Patientengruppe nach Altersgruppen kann man erkennen,

dass je 3% der Patienten bis 55 Jahre alt, zwischen 61 und 65 Jahre alt und

älter als 86 Jahre waren. Je 15% der Patienten fielen in die Altergruppen von 66

bis 70 Jahre und 71 bis 75 Jahre. 60% der Patienten waren zwischen 76 und 85

Jahren alt.

Altersgruppen

ab 8681-8576-8071-7566-7061-65bis 55

Pro

zen

t

40

30

20

10

03,03%

27,27%

33,33%

15,15%15,15%

3,03%3,03%

Diagramm III. 2.: Prozentuale Verteilung der Patienten nach Altersgruppen ohne

Berücksichtigung des Geschlechtes

31

Im folgenden Diagramm ist die prozentuale Aufteilung der Patienten mit

Berücksichtigung des Geschlechtes dargestellt. Es fällt auf, dass in unserer

Patientengruppe die Frauen alle älter als 65 Jahre waren, mit einem Maximum

zwischen 76 und 85 Jahren. Das Alter der Männer unserer Patientengruppe

zeigt ein Maximum zwischen 66 und 70 Jahren. In unserer nachuntersuchten

Patientengruppe finden sich je ein Mann in der Altersgruppe bis 55 Jahre und in

der Altersgruppe 61 bis 65 Jahre. In der Altersgruppe 55 bis 60 Jahre findet

sich in unserer Untersuchung kein Patient.

Altersgruppen

ab 8681-8576-8071-7566-7061-65bis 55

Pro

zen

t

50,0%

40,0%

30,0%

20,0%

10,0%

0,0%

3,7%

29,6%

40,7%

14,8%

11,1%

16,7%

16,7%

33,3%

16,7%

16,7%

weiblichmännlich

Geschlecht

Diagramm III. 3.: Prozentuale Verteilung der Patienten nach Altersgruppen mit

Berücksichtigung des Geschlechtes

32

Verletzungsursache und Begleitverletzungen

Die Humeruskopffraktur war bei 32 Patienten sturzbedingt. Eine Patientin

rutschte als Postbotin auf einem glatten Gehweg aus und zog sich infolge

dieses Sturzes eine Humeruskopffraktur zu. Da diese sturzbedingte Verletzung

in der Arbeitszeit erfolgte, wurde der Unfall als Berufsunfall behandelt. Eine

Patientin erlitt bei einem Verkehrsunfall ein Polytrauma in dessen

Zusammenhang eine Humeruskopffraktur stand.

Der Großteil der nachuntersuchten Patienten wies ausschließlich eine

Humeruskopffraktur auf. Sechs Patienten zeigten im Zusammenhang mit dem

Verletzungsereignis zusätzlich eine weitere Fraktur. Eine Patientin war

polytraumatisiert, zwei Patienten erlitten zusätzlich eine Radiusfraktur, eine

Patientin brach sich den Humeruskopf auf der Gegenseite und zwei Patienten

das Glenoid der betroffenen Seite.

Anzahl

3020100

2

1

1

2

27

Glenoidfraktur .

Polytrauma .

Humeruskopffraktur der . Gegenseite .

Radiusfraktur .

keine .

Begleitverletzung

Diagramm III. 4.: Begleitverletzungen und die aufgetretene Anzahl

33

2. Einteilung nach Neer

Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte anhand von vier Gruppen. Diese

entstanden, indem die Frakturen anhand der präoperativ angefertigten

Röntgenbilder nach der Klassifikation von Neer eingeteilt wurden. Das

Röntgenbild einer Patientin zeigte eine Zweifragmentfraktur, zwölf Patienten

wiesen eine Dreifragmentfraktur und vierzehn Patienten eine

Vierfragmentfraktur auf, wovon zwei Patienten zusätzlich eine Glenoidfraktur

hatten. Im Röntgenbild von einem Patienten war eine Head-Split-Fraktur zu

erkennen. Anhand der Fragmentzahl wurde dieser Patient der

Vierfragmentfrakturgruppe zugeordnet. Drei Patienten wiesen eine

Luxationsfraktur auf, wovon zwei Patienten eine Vierfragmentluxationsfraktur

hatten. Eine subcapitale Fraktur zeigte sich im Röntgenbild von drei Patienten.

Anzahl

14121086420

1

3

3

13

12

1

Head-split-fraktur mit 4 . Fragmenten .

Subcapitale Fraktur .

Luxationsfraktur .

Vierfragmentfraktur ..

Dreifragmentfraktur ..

Zweifragmentfraktur ..

Diagramm III. 5.: Anzahl der jeweils vorhandenen Frakturen

34

Die Ergebnisse der nachuntersuchten Patienten wurden anhand von vier

Gruppen ausgewertet. Auf Grund der geringen Fallzahl in einigen

Klassifikationsgruppen wurden einige Frakturen in Gruppen zusammengefasst.

So wurde die Zweifragmentfraktur der Gruppe der subcapitalen Frakturen

zugeordnet, die somit aus insgesamt vier Patienten besteht. Die Gruppe der

Dreifragmentfrakturen zählt 12 Patienten und die Gruppe der

Vierfragmentfrakturen zählt 14 Patienten, wobei die Head-split-Fraktur anhand

ihrer Fragmentzahl in diese Gruppe eingeschlossen wurde. Die vierte Gruppe

ist die der Luxationsfrakturen, die drei Patienten einschließt.

Anzahl

14121086420

3

14

12

4

Luxationsfraktur .

Vierfragmentfraktur ..

Dreifragmentfraktur ..

Subcapitale- und . Zweifragmentfraktur ..

Diagramm III. 6.: Anzahl der Patienten in den festgelegten Gruppen

35

3. Fragebogen und Constantscore

Alle Patienten wurden anhand eines von uns entwickelten Fragenbogens und

dem von der „Europäischen Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie“

empfohlenen Constant-Score zur Beurteilung der Funktionalität der Schulter

nachuntersucht [70].

a) Fragebogen

Der von uns verwendete Fragebogen beinhaltet Angaben zur häuslichen

Situation prä- und postoperativ, wobei Angaben zur Wohnsituation (eigener

Haushalt / betreutes Wohnen / Pflegeheim) und zur Versorgung (allein / durch

Kinder oder Partner / durch Pflegedienst) erfragt wurden. Im Zusammenhang

damit wurde eine eventuelle Pflegestufe der Verunfallten erfasst. Die Patienten

oder deren Begleitung wurden nach allgemeinen Begleiterkrankungen und

deren Therapie (Herzkreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen, Diabetes

mellitus, Osteoporose, krampfartige Anfallsleiden, Erkrankungen aus dem

rheumatischen Formenkreis und Tumorerkrankungen - eventuelle

Knochenmetastasen) und Vorerkrankungen oder Voroperationen am

frakturierten Humerus befragt. Die Patienten sollten kurz den Unfallhergang und

- soweit aus der Akte nicht ersichtlich - die Erstversorgung mittels

Gilchristverband, Desaultverband oder Hangingcastgips schildern. Weiterhin

erfasste der Fragebogen das Unfalldatum, das Operationsdatum, die

Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation in Tagen und deren Grund. Der

präoperative Röntgenbefund oder ein eventueller CT- oder MRT-Befund

wurden dokumentiert. Die damit verbundene Einteilung der Fraktur nach Neer

wurde ebenfalls im Fragebogen erfasst. Dem Operationsbericht und der

Patientenakte wurden Angaben zur Versorgung der Fraktur, intraoperative

Komplikationen und eventuelle Re-Operationen und deren Grund entnommen.

Der Fragebogen enthielt Angaben zum Entlassungsbefund und zu Befunden

bei Kontrolluntersuchungen. Diese Informationen konnten jedoch nicht

ausgewertet werden, da die Dokumentation z. T. unzureichend war und die

Kontrolluntersuchungen z. T. von niedergelassenen Kollegen oder anderen

Krankenhäusern durchgeführt wurden. Die Patienten wurden nach der Art

(Abduktionskissen, Gilchristverband) und der Dauer der postoperativen

Verbandart befragt. Weiterhin wurden Angaben zur postoperativen

krankengymnastischen Versorgung erhoben. Die Patienten sollten angeben, ob

36

und wie lange sie in einer stationären oder ambulanten

Rehabilitationseinrichtung waren, oder ob sie nur krankengymnastische

Therapie erhalten hatten.

Das Hauptaugenmerk in unserer Auswertung wurde auf die Ergebnisse der

Nachuntersuchung gelegt. Zuerst wurden die Patienten nach ihrer Zufriedenheit

auf einer Skala von 1 (am besten) bis 10 (schlechter als vor der Operation)

befragt. Sie sollten angeben, ob sie präoperativ und postoperativ leichte

Tätigkeiten (schreiben, Schlüssel im Schloss umdrehen, stricken, kochen,

Gegenstände <5 kg tragen) und schwere Tätigkeiten (Gartenarbeit,

schwimmen, Betten machen, Rücken waschen, Überkopfarbeiten,

Gegenstände >10 kg tragen) mit der betroffenen Seite problemlos,

eingeschränkt oder nicht durchführen könnten. Im Fragebogen wurden die

Ergebnisse des Bewegungsumfanges und verschiedener Tests zur

Schmerzprovokation und zur Überprüfung der Rotatorenmanschette

dokumentiert. Es wurden sowohl die operierte, als auch die Gegenseite

untersucht. Der Bewegungsumfang der Untersuchung enthielt: Anteversion /

Retroversion, Abduktion / Adduktion und Innenrotation / Außenrotation nach der

Neutral-Null-Methode [102]. Folgende Provokationstests wurden durchgeführt:

Impingementtest, Cross Body Test, Painful Arc Test, Drop Arm Test,

Abduktions-, Innenrotations- und Außenrotationstest.

37

Fragebogen:

Schulterprothesen bei Humeruskopffraktur

Abteilung für Unfallchirurgie/

Abteilung für Schulterchirurgie

Orthopädisch-Unfallchirurgische Klinik Rummelsberg

Baierl/Münzberg/Manolikakis/Stangl

Pat. Name Beruf Rentner Telefon Alter

Häusliche Versorgung vor OP - in eigenem Haushalt allein Partner/Kinder Pflegedienst/d - betreutes Wohnen/ Pflegeheim

Häusliche Versorgung nach OP - in eigenem Haushalt allein Partner/Kinder Pflegedienst/d - betreutes Wohnen/ Pflegeheim

Pflegestufe vor OP Pflegestufe nach OP Allgemeine Erkrankungen/seit/Therapie

- Herz/Kreislauf, Lunge/Rauchen, Apopex

- Diab. mell. I / II - Osteoporose (letzte Menses)

- Cortisol

- andere Frakturen

- Krampfartiges Anfallsleiden

- Antikonvulsiva (Benzodiazepine- Carbamazepin)

- Rheumatische Erkrankung/

entzündliche Darmerkrankungen

- Tumorerkrankung/KM - zytostat. Behandlung

- Sonstige

Vorerkrankungen, -OP´s/diagnost. Maßnahmen an operierter Schulter (Arthroskopie/ Verdrahtung/ Sonstiges) ja, seit/am nein

Fragebogen S. 1

38

Unfalldatum Operationsdatum Unfallhergang BG Sturz Sonstiges

Zeitdifferenz zu OP Grund Schwellung internistisch Sonstiges

Erstversorgung Gilchrist ja nein Desault ja nein Gips ja nein

Fraktureinteilung

- Neer I) One-Part- II) Zweifragment- III) Dreifragment- IV) Vierfragment- VI) Luxation (Fragmentzahl)

- anterior ( ) - posterior ( )

CT/ MRT ja nein Befund

RÖ Befund

OP

Versorgung mit - Platte - Prothese Schaft Kopf Pfanne

Komplikationen Re-OP nein ja, wegen

Postoperativ

Rentenantrag ja nein Postop. Nachsorge KHRU -- Orthopäde – HA

Postop. RÖ ja nein Tag Befund Bewegung bei Entlassung passiv aktiv assistiert aktiv Anteversion/Retroversion Abduktion/Adduktion Innenrotation/Außenrotation Narbe reizlos entzündet

Komplikationen Schmerzen Infekt internistisch Sonstiges

Fragebogen S. 2

39

Kontrolluntersuchung Wochen postoperativ AU für 1—2—3--4--5--6--7--8--9--10--11--12 Wo postop Rentner Kontroll- RÖ ja nein

Befund unauffällig Frakturdislokation Implantatlyse

Reha ja nein ambulant stationär nur KG Dauer

Bewegungsausmaß passiv aktiv assistiert aktiv Anteversion/Retroversion Abduktion/Adduktion Innenrotation/Außenrotation

Gilchrist ja, Wo nein Abduktionsverband ja, Wo nein

Komplikationen Beschwerdepersistenz, Infekt, Bewegungseinschränkung, Frakturdislokation Sonstiges

Narbenverhältnisse reizlos hypertroph entzündet

Nachuntersuchung

Monate postoperativ Zufriedenheit 1(hochzufrieden)-2-3-4-5(mittel)-6-7-8-9-10(schlechter als vor OP) Bewegungsausmaß - OP-Schulter Anteversion/Retroversion Abduktion/Adduktion Innenrotation/Außenrotation -Gegenseite Anteversion/Retroversion Abduktion/Adduktion Innenrotation/Außenrotation

Re Li Constant Score Impingement Test + - + - Cross Body + - + - Painfull Arc <120° >120° - < > - Drop Arm + - + - 0° AB Test + - + - 0° IR Test + - + - 0° AR Test + - + -

KG (Wochen) 1-2-3-4-5-6-7-8-9-10-11-12 Frequenz (pro Woche) 1-2-3-4-5-6

Komplikationen Schmerzpersistenz, Bewegungseinschränkung, Frakturabkippung, Narbenhypertrophie, Sonstiges Schwierige körperliche Tätigkeiten (Gartenarbeit, schwimmen, Betten machen, handwerkeln (sägen, hämmern…), Rücken waschen, Überkopfarbeiten, tragen von Gegenständen >10kg) Vor OP Nach OP problemlos eingeschränkt problemlos eingeschränkt nicht mgl., weil nicht mgl., weil Leichtere Tätigkeiten (schreiben, Schlüssel umdrehen, stricken, kochen, tragen von Gegenständen <5kg) Vor OP Nach OP problemlos eingeschränkt problemlos eingeschränkt nicht mgl., weil nicht mgl., weil

Fragebogen S. 3

40

Constantscore

Neben dem Fragebogen wurde der Constantscore [15] zur Erhebung von

Patientendaten benutzt. Der Constantscore wurde beidseits erhoben. Der

Constantscore teilt sich in vier Teilbereiche, in denen die Patientenangaben und

Untersuchungsergebnisse mit Punkten bewertet werden.

Der erste Teilbereich erfasst die Schmerzen. Keine Schmerzen werden mit 15

Punkten, leichte Schmerzen mit 10 Punkten, mäßige Schmerzen mit 5 Punkten

und starke Schmerzen mit null Punkten bewertet. Es werden maximal 15

Punkte vergeben.

Der zweite Teilbereich umfasst die Aktivitäten des täglichen Lebens. Gibt der

Patient an, dass er voll arbeitsfähig und voll sportfähig sei und ungestört

schlafen könne, so wird das mit 10 Punkten bewertet. Gibt er Einschränkungen

in diesen Bereichen an, so resultiert daraus ein Punktabzug. Im zweiten Schritt

in diesem Teilbereich wird die Positionierung der Hand bewertet. Je nach Höhe

werden 0 (Hand bis zur Taille) bis 10 Punkte (Hand über den Kopf) vergeben.

Es werden maximal 20 Punkte vergeben.

Im dritten Teilbereich wird das Bewegungsausmaß bepunktet. Der Patient

bewegt seinen Arm aktiv und im schmerzfreien Areal. Für Elevation und

Abduktion erhält der Patient je nach erreichtem Bewegungswinkel zwischen 0

und 10 Punkten. Bei der Außendrehung wird die erreichte Position der Hand mit

je zwei Punkten bewertet. Es sind hier 10 Punkte erreichbar. Die Innenrotation

wird mit maximal 10 Punkten, abhängig von der möglichen Position des

Handrückens auf dem Rücken, bewertet. Es werden maximal 40 Punkte

vergeben.

Im vierten Teilbereich wird die Kraft gemessen. Für die Kraftmessung wurde

eine Federwaage verwendet. Die Kraft wird in 90° Abduktion am Ansatz des M.

deltoideus gemessen. Es werden pro erreichtem kg zwei Punkte vergeben. Es

können maximal 25 Punkte für 12 kg erreicht werden.

Maximal können im Constantscore 100 Punkte erreicht werden.

41

Constantscorebogen:

Constantscore

42

4. Statistik

Die Datenauswertung erfolgte mit Hilfe der Software SPSS 14.0 und 15.0 für

Windows. Der Großteil der Daten wurde in deskriptiver Statistik ausgewertet.

Der Korrelationskoeffizient nach Pearson wurde eingesetzt, um einen

Zusammenhang zwischen dem Alter und der postoperativen Beweglichkeit und

dem Constantscore auf der operierten Seite und der Gegenseite nachzuweisen.

Um eine signifikante Abhängigkeit der postoperativen Bewegungsparameter

und des Constantscore von der Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation,

von der Gruppeneinteilung nach Neer anhand der präoperativen Röntgenbilder,

von der Anzahl der postoperativen Rehabilitationswochen und von der Anzahl

der postoperativen Krankengymnastikwochen festzustellen, wurde ebenfalls der

Korrelationskoeffizient nach Pearson verwendet.

Der T-Test wurde verwendet, um einen Zusammenhang zwischen bestehender

Osteoporose und den postoperativen Bewegungsparametern und dem

Constantscore festzustellen. Zur statistischen Beurteilung der Abhängigkeit der

postoperativen Beweglichkeit und des Constantscore von der Dominanz der

betroffenen Schulter, wurde ebenfalls der T-Test angewendet.

In den Analysen gilt das Konfidenzintervall (KI) von 95 %. Werte mit einem p

<0,05 wurden als signifikant gewertet und mit „*“ gekennzeichnet. Werte mit „**“

gelten bei einem p <0,01 als hochsignifikant.

43

IV. Ergebnisse und Auswertungen der

Untersuchungen

1. Untersuchungsergebnisse unabhängig von der Neer-Einteilung

Die folgende Darstellung der Untersuchungsergebnisse erfolgt ohne

Berücksichtigung der Fraktureinteilung nach Neer und der damit verbundenen

Gruppeneinteilung.

1.1. Untersuchtes Patientenklientel

Im Februar und März 2006 wurde die Nachuntersuchung von 58 Patienten, die

nach proximaler Humeruskopffraktur primär mit einer Humeruskopfprothese

versorgt wurden, durchgeführt. Zwei der untersuchten Patienten bekamen auf

Grund einer zusätzlichen Glenoidfraktur eine Kirschnerdrahtversorgung. Die

Nachuntersuchung erfolgte im Mittel nach 35 Monaten (min.: 5 Monate; max.:

92 Monate; median: 28 Monate; SA: 24,165 Monate) mit einer Spannweite von

87 Monaten.

12 Patienten des Patientenkollektives waren zum Zeitpunkt der

Nachuntersuchung verstorben, zu 7 Patienten konnte kein Kontakt hergestellt

werden und 6 Patienten konnten auf Grund von Immobilität und Bettlägerigkeit

nicht untersucht werden. In die Endauswertung fließen die Ergebnisse von 33

Patienten ein. Die nachuntersuchten Patienten waren durchschnittlich 76,85

Jahre (min.: 53 Jahre; max.: 90 Jahre; median: 78 Jahre; SA: 7,612 Jahre) alt.

Es wurden 27 Frauen und 6 Männer nachuntersucht.

44

1.2. Seitenverteilung der Humeruskopffrakturen

Bei 21 Patienten war der rechte Humeruskopf frakturiert, bei 12 Patienten die

linke Seite. Es zeigte sich, dass in 24 der 33 Fälle die dominante Seite

betroffen war.

rechts

janein

Anz

ahl

25

20

15

10

5

0

21

12

dominante Seite

janein

Anz

ahl

25

20

15

10

5

0

24

9

Diagramm IV. 1.: Anzahl der betroffenen Diagramm IV. 2.: Anzahl der betroffenen

rechten Schultern dominanten Seiten

1.3. Häusliche Versorgung und Pflegestufen Die Behandlung einschließlich der Rehabilitation bedeutet für den betagten

Menschen eine erhebliche Beeinträchtigung, sowohl der physischen als auch

der psychischen Fähigkeiten. Ein Großteil der alten Patienten versorgt sich

allein in der Wohnung oder im Haus. Nach einer Frakturbehandlung und den

damit verbundenen Einschränkungen sind Betagte oft nicht mehr in der Lage,

ohne Hilfe ihr Leben zu gestalten. Bei der Befragung der Patienten bezüglich

der selbstständigen Versorgung zeigten sich folgende Ergebnisse:

Versorgung präoperativ

421

Pro

zent

60

50

40

30

20

10

03,03%42,42%54,55%

Versorgung postoperativ

4321

Pro

zent

60

50

40

30

20

10

06,06%6,06%

57,58%

30,30%

1: allein in eigenem Haushalt 2: Hilfe durch Partner/Kinder 3: durch Pflegedienst zu Hause 4: im Pflegeheim

Diagramm IV. 3. und 4.: Prä- und postoperative Versorgung der Patienten in Prozent

45

Man kann erkennen, dass fast die Hälfte der Patienten, die sich vor der

Humeruskopffraktur selbstständig im eigenen Haushalt versorgt haben, nach

der Frakturbehandlung auf Hilfe im Haushalt angewiesen waren, oder sogar in

einer Pflegeeinrichtung untergebracht werden mussten.

30 Patienten hatten vor der Frakturentstehung keine Pflegestufe, zwei

Patienten die Pflegestufe I und ein Patient die Pflegestufe II. Nach dem

Sturzereignis hatten 26 Patienten weiterhin keine Pflegestufe, drei Patienten die

Stufe I, zwei Patienten die Stufe II und zwei Patienten die Stufe III.

Pflegestufe präoperativ

21keine

Pro

zent

100

80

60

40

20

03,03%6,06%90,91%

Pflegestufe postoperativ

321keine

Pro

zent

80

60

40

20

06,06%6,06%9,09%

78,79%

Diagramm IV. 5. und 6.: Prozentualer Anteil der Patienten mit Pflegestufe (prä- und

postoperativ)

1.4. Vorerkrankungen an der operierten Schulter

Bei der Nachuntersuchung von Patienten, bei denen eine Fraktur versorgt

werden musste, ist der Zustand des Schultergelenkes präoperativ für die

Untersuchungsergebnisse postoperativ von Bedeutung. Bei dem untersuchten

Patientenkollektiv hatte kein Patient präoperativ eine über das

altersentsprechende Maß hinausgehende Einschränkung an der operierten

Schulter.

46

1.5. Begleiterkrankungen

Im Kollektiv der untersuchten Patienten wies jeder Patient mindestens eine

Erkrankung aus dem Bereich der Herz-/Kreislauf-, Lungen-, rheumatischen-

und Tumorerkrankungen oder Diabetes mellitus auf.

Eine schwerwiegende Folge der Osteoporose ist die Frakturentstehung. Im

untersuchten Patientenkollektiv waren laut eigenen Angaben 14 Patienten an

einer Osteoporose erkrankt.

1419

janein

Diagramm IV. 7.: Anzahl der Patienten mit und ohne Osteoporose

1.6. Unfallursache und Begleitverletzungen

32 Patienten, die von uns nachuntersucht wurden, sind auf unterschiedliche

Weise gestürzt und haben sich dabei eine Humeruskopffraktur zugezogen. Eine

Patientin erlitt in Folge eines Verkehrsunfalls im Zusammenhang mit einem

Polytrauma eine Fraktur des Humeruskopfes. Eine Patientin zog sich in Folge

eines Arbeitsunfalls eine Humeruskopffraktur zu.

Der Großteil der nachuntersuchten Patienten wies ausschließlich eine

Humeruskopffraktur auf. Sechs Patienten zeigen im Zusammenhang mit dem

Verletzungsereignis zusätzlich eine weitere Fraktur. Eine Patientin war

polytraumatisiert, zwei Patienten litten unter einer zusätzlichen Radiusfraktur,

ein Patient brach sich den Humeruskopf auf der Gegenseite und zwei Patienten

das Glenoid der betroffenen Seite.

47

1.7. Diagnostik

Die Patienten wurden nach dem Sturzereignis einer bildgebenden Diagnostik

zugeführt. Alle Patienten erhielten eine a.p.- und eine axiale Aufnahme des

Schultergelenkes. Bei fünf Patienten wurde zusätzlich eine

computertomographische Untersuchung durchgeführt. Eine MRT-Aufnahme ist

bei keinem der Patienten durchgeführt worden.

1.8. Erstversorgung der Fraktur

Die Erstversorgung einer Humeruskopffraktur dient der Ruhigstellung der

Extremität. Es kommen verschiedene Möglichkeiten für diese Indikation zum

Einsatz. Zum einen wird der Gilchristverband verwendet. Weitere historische

Möglichkeiten zur Ruhigstellung der Fraktur sind der Desaultverband, das

Abduktionskissen und der Hanging-cast-gips-verband.

Fünf Patienten wurden ohne Ruhigstellungsmaßnahme direkt operiert, 21

Patienten hatten präoperativ einen Gilchristverband, zwei Patienten einen

Desaultverband, vier Patienten einen Hanging-cast-gips und ein Patient wurde

präoperativ mit einem Abduktionskissen versorgt. Diese Angaben stammen

größtenteils aus Patientenangaben.

14

2

21

5

Abduktions- kissen

Hanging-cast-Gips

Desault- verband

Gilchrist- verband

nichts

Diagramm IV. 8.: Erstversorgung der Fraktur

48

1.9. Zeitdifferenz zwischen Unfall und operativer Versorgung

Alle nachuntersuchten Patienten sind primär mit einer Prothese versorgt

worden. Die Operation wurde im Median nach vier Tagen durchgeführt. Der

Mittelwert lag bei 7,82 Tagen mit einer Spannweite von null und 77 Tagen und

die Standardabweichung betrug 14,017 Tage.

Zeitdifferenz zwischen Unfall und OP in Tagen

773026149876543210

Anz

ahl

6

5

4

3

2

1

0

11111

2

3

2

1

5

6

3

4

2

Diagramm IV. 9.: Anzahl der Patienten mit jeweiliger Zeitdifferenz zwischen Unfall und operativer Versorgung in Tagen

Vier Patientinnen wurden erst nach Ablauf von 10 Tagen primär mit einer

Humeruskopfprothese versorgt: Bei Frau H. D. wurde in einem externen

Krankenhaus eine konservative Behandlung mit einem Gilchristverband

begonnen, die aber auf Grund persistierender Schmerzen abgebrochen werden

musste. Die Patientin bekam 14 Tage nach dem Sturzereignis eine Prothese.

Frau H. S. erlitt infolge eines Verkehrsunfalls ein Polytrauma mit einer

Beckenringfraktur und weiteren behandlungsbedürftigen Verletzungen, die bei

der Erstversorgung im Vordergrund standen. Ihre Fraktur wurde präoperativ mit

einem Abduktionskissen versorgt. Die Patientin wurde 26 Tage nach dem Unfall

operativ mit einer Prothese versorgt. Frau M. D. ist nach 30 Tagen operativ

versorgt worden, da sie nicht einwilligungsfähig war und präoperativ ein

Betreuer eingesetzt werden musste. Frau M. W. wurde auch erst konservativ

mit einem Gilchristverband therapiert, erhielt aber wegen einer persistierenden

Bewegungseinschränkung und Schmerzen nach 77 Tagen eine Prothese.

49

1.10. Postoperative Ruhigstellung des Armes

Der operierte Arm wird postoperativ ruhig gestellt, um eine Einheilung der

Tubercula und eine Rehabilitation der Weichteilgewebe zu ermöglichen.

Neun Patienten erhielten einen Gilchristverband und 23 Patienten ein

Abduktionskissen, ein Patient erhielt nach eigenen Angaben keine

postoperative Ruhigstellung des Armes.

Im Durchschnitt trugen die Patienten den Gilchristverband 5,89 Wochen mit

einer Spannweite von einer bis zehn Wochen und einer Standardabweichung

von 2,421 Wochen. Das Abduktionskissen wurde 6,22 Wochen mit einer

Spannweite von zwei bis vierzehn Wochen und einer Standardabweichung von

2,662 Wochen getragen. Die Daten resultieren aus Patientenangaben.

postoperative Ruhigstellung des Armes mittels -AbduktionskissenGichristverbandkeine

Anz

ahl

25

20

15

10

5

0

23

9

1

Diagramm IV. 10.: Anzahl der Patienten mit der jeweiligen postoperativen Ruhigstellung

50

1.11. Rehabilitation und krankengymnastische Behandlung

Im Anschluss an die stationäre Behandlung wurden die Patienten einer

physiotherapeutischen Therapie zugeführt. Zehn Patienten erhielten diese als

ambulante Krankengymnastik, drei Patienten wurden ambulant in einer

Rehabilitationseinrichtung betreut, 19 Patienten nahmen die

Bewegungstherapie in stationärer Form in Anspruch. Ein Patient wurde zuerst

stationär in einer Rehabilitationsklinik und später ambulant insgesamt für fünf

Wochen betreut.

1

19

3

10

ambulant undstationär

stationärambulantnein, nur KG

Diagramm IV. 11.: Anzahl der Patienten mit der jeweiligen

Rehabilitationsbehandlung

Die ambulante Rehabilitationsbehandlung dauerte im Durchschnitt sechs

Wochen mit einer Spannweite von zwei bis zwölf Wochen und hatte eine

Standardabweichung von 5,292 Wochen. Die stationäre Therapie nahm im

Durchschnitt 4,63 Wochen mit einer Spannweite von drei bis acht Wochen in

Anspruch. Bei der stationären Rehabilitationsbehandlung betrug die

Standardabweichung 1,461 Wochen.

Im Anschluss an die Rehabilitationsbehandlung oder ohne

Rehabilitationstherapie erhielten die Patienten zwischen ein und drei Mal in der

Woche eine krankengymnastische Therapie. Im Durchschnitt dauerte diese

15,59 Wochen mit einer Spannweite von einer bis 56 Wochen. Es wurde eine

51

Standardabweichung von 12,778 Wochen ermittelt. Eine Patientin gab an,

weder eine Rehabilitationsbehandlung, noch eine krankengymnastische

Therapie in Anspruch genommen zu haben. Eine Patientin konnte auf Grund

ihrer Demenz keine Angaben zur physiotherapeutischen Nachbehandlung

machen.

Anzahl der Krankengymnastikwochen5640302518161512876430

Pat

ient

enan

zahl

6

4

2

01

2

3

1

2

1

7

2

3

1

33

2

1

Diagramm IV. 12.: Anzahl der Patienten, die die jeweilige Wochenanzahl an

krankengymnastischer Therapie erhielten

1.12. Re – Operation

Zwei Patienten mussten wegen postoperativer Komplikationen erneut operiert

werden.

Frau M. W. erhielt am 16.06.1998 auf Grund einer Vierfragmentfraktur eine

Humeruskopfprothese. Am 23.08.2000 wurde in einer röntgenologischen

Kontrolle eine ventrale Luxationsstellung der Prothese festgestellt und die Op-

Indikation gestellt. Am 18.09.2000 wurde die Operation durchgeführt, wobei die

Prothese überprüft und der M. subscapularis mobilisiert wurde. Die Patientin

wurde am 24.10.2000 nach Hause entlassen.

Frau A. L. zog sich infolge eines Sturzes eine Luxationsfraktur des

Humeruskopfes zu und erhielt am 16.03.2000 eine Humeruskopfprothese. Sie

wurde am 26.03.2002 wegen persistierender Schmerzen stationär

aufgenommen. In der Bildwandlerkontrolle zeigte sich ein dorsal liegendes

Tuberculum majus, was zur Revisionsindikation führte. Nach erneuter

Aufnahme wurde am 03.05.2002 das Tuberculum majus nach lateral verlagert.

52

2. Auswertungsergebnisse nach der Einteilung der Frakturen nach Neer

Im Folgenden werden die Untersuchungsergebnisse dargestellt, die sich aus

der Gruppeneinteilung der Frakturen nach Neer ergeben haben. Die Ergebnisse

der Zweifragmentfraktur werden mit den Ergebnissen der subcapitalen

Frakturen zusammengefasst.

Anzahl

14121086420

3

14

12

4

Luxationsfraktur .

Vierfragmentfraktur ..

Dreifragmentfraktur ..

Subcapitale- und . Zweifragmentfraktur ..

Diagramm IV. 13.: Anzahl der Patienten in den festgelegten Gruppen

2.1. Postoperativer Untersuchungszeitpunkt

Das Patientenkollektiv wurde im Durchschnitt nach 35 Monaten nachuntersucht.

Aufgeteilt nach der Neer-Klassifikation ergeben sich folgende Ergebnisse: die

Patienten mit einer Dreifragmentfraktur wurden im Mittel nach 30,25 Monaten

(min.: 5 Monate, max.: 68 Monate, median: 32 Monate) nachuntersucht. Es

ergab sich eine Standardabweichung von 19,859 Monaten. Die Patienten mit

einer Vierfragmentfraktur erschienen im Mittel nach 39,57 Monaten (min.: 6

Monate, max.: 92 Monate, median: 32 Monate). Die Standardabweichung lag

bei 26,636 Monaten. Die Patienten mit einer Luxationsfraktur wurden im

Durchschnitt nach 53,33 Monaten (min.: 22 Monate, max.: 92 Monate, median:

53

46 Monate) nachuntersucht. Die dazu gehörige Standardabweichung betrug

35,572 Monate. Die Patienten, die entweder eine subcapitale Fraktur oder eine

Zweifragmentfraktur aufwiesen, wurden im Mittel nach 19,50 Monaten (min.: 16

Monate, max.: 26 Monate, median 18 Monate) untersucht. Es ergab sich eine

Standardabweichung von 4,509 Monaten.

Gruppen

subcapitale # plus

zweifragment #

luxations #vierfragment #dreifragment #

Mon

ate

post

oper

ativ

100

80

60

40

20

0

Diagramm IV. 14.: Boxplot: Zeitdifferenz zwischen OP und Nachuntersuchung in

Monaten nach Gruppenaufteilung

2.2. Subjektive Zufriedenheit

Bei der Nachuntersuchung wurde die aktuelle subjektive Zufriedenheit der

Patienten mit dem Operationsergebnis ermittelt. Es wurde mit einer VAS

gearbeitet. Die Patienten konnten Werte von 1 (am besten) bis 10 (am

schlechtesten) angeben. Eingeflossen sind dabei die subjektive Beweglichkeit,

die Schmerzen und weitere subjektive Parameter. Die Schmerzfreiheit und die

selbstständige Verrichtung der Körperpflege waren für die Patienten äußerst

wichtige Kriterien für die Beurteilung der Zufriedenheit.

Die Patienten mit einer Dreifragmentfraktur gaben im Durchschnitt eine

Zufriedenheit von 3,27 mit einer Spannweite von 1 bis 8 an. Die

Standardabweichung betrug 2,240. Eine Patientin machte auf Grund einer

54

ausgeprägten Demenz eine nicht verwertbare Angabe. Die Patientin, die auf

der Skala der subjektiven Zufriedenheit die Acht angegeben hat, klagte über

persistierende Schmerzen. Die Gruppe der Patienten mit einer

Vierfragmentfraktur gaben im Mittel eine Zufriedenheit von 2,79 mit einer

Spannweite von 1 bis 6 an. Die Standardabweichung nahm hier einen Wert von

1,626 an. Die Patienten mit einer Luxationsfraktur gaben im Durchschnitt eine

Zufriedenheit von 3,0 mit einer Spannweite von 1 bis 6 an. Der Punktwert der

Standardabweichung lag bei 2,646. Die Patientengruppe der subcapitalen- oder

Zweifragmentfraktur erreichte im Durchschnitt eine Zufriedenheit von 3,25 mit

einer Spannweite von 1 bis 5. Die Standardabweichung betrug 1,708.

Gruppen

subcapitale plus Zweifragment-

Fraktur

Luxations- Fraktur

Vierfragment- Fraktur

Dreifragment-Fraktur

zufr

iede

n

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

0

Diagramm IV. 15.: Boxplot: Spannweite der subjektiven Zufriedenheit nach der

Gruppenaufteilung

55

2.3. Beweglichkeit

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Beweglichkeit des operierten Armes

nach Humeruskopffraktur und der Gegenseite beschrieben und in tabellarischer

Form oder Diagrammform veranschaulicht.

Dreifragmentfrakturen nach Neer

In die Nachbeobachtungsergebnisse fließen die Daten der prothetischen

Versorgung von zwölf Patienten mit einer Dreifragmentfraktur des

Humeruskopfes ein.

Die Anteversion der Patienten betrug durchschnittlich 100,83° (min.: 60°; max.:

160°; median: 100,0°; SA: 28,431°), die Retroversion betrug durchschnittlich

37,50° (min.: 10°; max.: 80°; median: 35,0°; SA: 18,647°). 90,83° wurden im

Mittel bei der Abduktion gemessen (min.: 50°; max.: 150°; median: 90,0°; SA:

29,375°). 32,50° betrug die durchschnittliche Adduktion (min.: 20°; max.: 40°;

median: 30,0°; SA: 7,538°). Die maximale Innenrotation betrug 90°, die

minimale 80° bei einem Durchschnittswert von 85,83° (median: 85,0°; SA:

4,174°). Bei der Außenrotation wurden Werte von 0° bis 30° gemessen mit

einem Durchschnittswert von 15,83° (median: 20,0°; SA: 12,401°).

Abb. T: Anteversion (Dreifragmentfraktur) Abb. U: Abduktion (Dreifragmentfraktur)

56

Ante- version OP

Retro- version OP

Ab- duktion OP

Ad- duktion OP

Innen- rotation OP

Außen- rotation OP

Mittelwert 100,83° 37,5° 90,83° 32,5° 85,83° 15,83°

Median 100,0° 35,0° 90,0° 30,0° 85,0° 20,0°

Spannweite 100° 70° 100° 20° 10° 30°

Minimum 60° 10° 50° 20° 80° 0°

Maximum 160° 80° 150° 40° 90° 30°

SA 28,431° 18,647° 29,375° 7,538° 4,174° 12,401°

Tabelle IV. 1.: Beweglichkeit der operierten Schulter (Dreifragmentfrakturen)

Die Ergebnisse der Beweglichkeit der Gegenseite sind in der folgenden Tabelle

veranschaulicht:

Ante- version Gegen

Retro- version Gegen

Ab- duktion Gegen

Ad- duktion Gegen

Innen- rotation Gegen

Außen- Rotation Gegen

Mittelwert 147,5° 47,5° 150,0° 38,33° 94,17° 35,83°

Median 165,0° 50,0° 170,0° 40,0° 95,0° 40,0°

Spannweite 110° 60° 90° 20° 15° 40°

Minimum 60° 20° 90° 20° 85° 10°

Maximum 170° 80° 180° 40° 100° 50°

SA 36,711° 15,448° 36,432° 5,774° 5,573° 9,962°

Tabelle IV. 2.: Beweglichkeit der Schulter der Gegenseite (Dreifragmentfrakturen)

Vierfragmentfrakturen nach Neer

In die Auswertung der Beweglichkeit der Patienten mit der prothetischen

Versorgung einer Vierfragmentfraktur fließen die Ergebnisse von 14 Patienten

ein.

Die durchschnittliche Anteversion der operierten Seite betrug 91,43° (min.: 0°;

max.: 160°; median: 90,0°; SA: 44,911°). Die Retroversion betrug

durchschnittlich 42,50° (min.: 20°; max.: 80°; median: 40,0°; SA: 15,535°). Im

Mittel wurden 91,07° (min.: 40°; max.: 160°; median: 87,50°; SA: 39,379°) in der

Abduktion gemessen. Minimal wurden in der Adduktion 10° und maximal 40°

mit einem Durchschnittswert von 33,57° (median: 40,0°; SA: 10,082°) ermittelt.

57

Die Spannweite der Innenrotation lag zwischen 85° und 100° mit einem

durchschnittlichen Wert von 91,07° (median: 92,50°; SA: 5,255°). In der

Außenrotation maß die durchschnittliche Beweglichkeit 21,43° (min.: 0°; max.:

50°; median: 20,0°; SA: 15,619°).

Ante- version OP

Retro- version OP

Ab- duktion OP

Ad- duktion OP

Innen- rotation OP

Außen- rotation OP

Mittelwert 91,43° 42,5° 91,07° 33,57° 91,07° 21,43°

Median 90,0° 40,0° 87,5° 40,0° 92,5° 20,0°

Spannweite 160° 60° 120° 30° 15° 50°

Minimum 0° 20° 40° 10° 85° 0°

Maximum 160° 80° 160° 40° 100° 50°

SA 44,911° 15,535° 39,379° 10,082° 5,255° 15,619°

Tabelle IV. 3.: Beweglichkeit der operierten Schulter (Vierfragmentfrakturen)

Die Ergebnisse der Beweglichkeit der Gegenseite sind in der folgenden Tabelle

veranschaulicht:

Ante- version Gegen

Retro- version Gegen

Ab- duktion Gegen

Ad- duktion Gegen

Innen- rotation Gegen

Außen- Rotation Gegen

Mittelwert 155,0° 51,07° 156,43° 38,21° 96,43° 40,0°

Median 160,0° 50,0° 160,0° 40,0° 95,0° 40,0°

Spannweite 40° 30° 70° 15° 20° 65°

Minimum 130° 40° 100° 30° 85° 0°

Maximum 170° 70° 170° 45° 105° 65°

SA 15,566° 11,125° 19,057° 4,644° 4,569° 15,064°

Tabelle IV. 4.: Beweglichkeit der Schulter der Gegenseite (Vierfragmentfrakturen)

Luxationsfrakturen

In die Auswertung der Beweglichkeit fließen die Ergebnisse der prothetischen

Versorgung von drei Patienten mit einer Luxationsfraktur ein.

Die durchschnittliche Anteversion der operierten Seite betrug 91,67° (min.: 60°;

max.: 145°; median: 70,00°; SA: 46,458°). In der Retroversion wurde ein

durchschnittlicher Wert von 33,33° (min.: 20°; max.: 50°; median: 30,00°; SA:

15,275°) ermittelt. Im Mittel betrug die Abduktion 90,0° (min.: 40°; max.: 170°;

58

median: 60,00°; SA: 70,00°). Die minimale Adduktion betrug 10°, die maximale

50° bei einem Durchschnitt von 26,67° (median: 20,00°; SA: 20,817°). Das

Minimum in der Innenrotation lag bei 85°, das Maximum bei 100° und der

Durchschnittswert bei 90° (median: 85,00°; SA: 8,660°). Die mittlere

Außenrotation betrug 20,0° (min.: 0°; max.: 50°; median: 10,00°; SA: 26,458°).

Ante- version OP

Retro- version OP

Ab- duktion OP

Ad- duktion OP

Innen- rotation OP

Außen- rotation OP

Mittelwert 91,67° 33,33° 90,0° 26,67° 90,0° 20,0°

Median 70,0° 30,0° 60,0° 20,0° 85,0° 10,0°

Spannweite 85° 30° 130° 40° 15° 50°

Minimum 60° 20° 40° 10° 85° 0°

Maximum 145° 50° 170° 50° 100° 50°

SA 46,458° 15,275° 70,0° 20,817° 8,66° 26,458°

Tabelle IV. 5.: Beweglichkeit der operierten Schulter (Luxationsfrakturen)

Die folgende Tabelle veranschaulicht den Bewegungsumfang der Gegenseite: Ante-

version Gegen

Retro- version Gegen

Ab- duktion Gegen

Ad- duktion Gegen

Innen- rotation Gegen

Außen- Rotation Gegen

Mittelwert 156,67° 53,33° 163,33° 43,33° 96,67° 28,33°

Median 160,0° 55,0° 170,0° 50,0° 100,0° 30,0°

Spannweite 10° 25° 20° 20° 10° 55°

Minimum 150° 40° 150° 30° 90° 0°

Maximum 160° 65° 170° 50° 100° 55°

SA 5,774° 12,583° 11,547° 11,547° 5,774° 27,538°

Tabelle IV. 6.: Beweglichkeit der Schulter der Gegenseite (Luxationsfrakturen)

Subcapitale Frakturen und Zweifragmentfrakturen nach Neer

Die Ergebnisse der Beweglichkeit von drei Patienten mit prothetischer

Versorgung einer subcapitalen Fraktur und einer Patientin mit einer

Zweifragmentfraktur des Humeruskopfes wurden auf Grund der geringen

Fallzahlen zusammengefasst und werden im Folgenden dargestellt.

59

Die gemessene Anteversion betrug im Mittel 85,0° (min.: 40°; max.: 130°;

median: 85,0°; SA: 36,968°). Die Retroversion betrug durchschnittlich 41,25°

(min.: 30°; max.: 55°; median: 40,00°; SA: 10,308°). Im Mittel wurden bei der

Abduktion 80,0° (min.: 30°; max.: 140°; median: 75,00°; SA: 46,904°)

gemessen. Die minimale Adduktion betrug 20°, die maximale 50° bei einem

Durch- schnittswert von 37,5° (median: 40,00°; SA: 12,583°). Die Spannweite

der Innenrotation lag bei 80° bis 100° mit einem Durchschnittswert von 88,75°

(median: 87,50°; SA: 10,308°). In der Außenrotation wurde ein

durchschnittlicher Wert von 12,5° (min.: 0°; max.: 30°; median: 10,00°; SA:

12,583°) ermittelt.

Ante- version OP

Retro- version OP

Ab- duktion OP

Ad- duktion OP

Innen- rotation OP

Außen- rotation OP

Mittelwert 85,0° 41,25° 80,0° 37,5° 88,75° 12,5°

Median 85,0° 40,0° 75,0° 40,0° 87,5° 10,0°

Spannweite 90° 25° 110° 30° 20° 30°

Minimum 40° 30° 30° 20° 80° 0°

Maximum 130° 55° 140° 50° 100° 30°

SA 36,968° 10,308° 46,904° 12,583° 10,308° 12,583°

Tabelle IV. 7.: Beweglichkeit der operierten Schulter (subcapitale Frakturen und

Zweifragmentfraktur)

In der folgenden Tabelle werden die zusammengefassten Ergebnisse der

Beweglichkeit der Gegenseite der Patienten mit subcapitaler Fraktur und der

Zweifragmentfraktur dargestellt:

Ante- version Gegen

Retro- version Gegen

Ab- duktion Gegen

Ad- duktion Gegen

Innen- rotation Gegen

Außen- Rotation Gegen

Mittelwert 137,5° 41,25° 130,0° 45,0° 95,0° 31,25°

Median 140,0° 40,0° 135,0° 40,0° 95,0° 30,0°

Spannweite 50° 45° 90° 20° 20° 25°

Minimum 110° 20° 80° 40° 85° 20°

Maximum 160° 65° 170° 60° 105° 45°

SA 22,174° 18,428° 39,158° 10,0° 9,129° 10,308°

Tabelle IV. 8.: Beweglichkeit der Schulter der Gegenseite (subcapitale Frakturen und

Zweifragmentfraktur)

60

2.4. Constantscore

Die erhobenen Werte des Constantscore werden im Folgenden beschrieben

und veranschaulicht. Die Fraktureinteilung nach Neer wird beibehalten.

Dreifragmentfrakturen nach Neer

Der ermittelte Constantscore der Patienten mit einer Dreifragmentfraktur betrug

im Mittel 53,50 Punkte (min.: 22 P.; max.: 88 P.; median: 53 P.; SA: 20,465 P.)

auf der prothetisch versorgten Seite und 80,82 Punkte durchschnittlich (min.: 24

P.; max.: 98 P.; median: 87,5 P.; SA: 19,706 P.) auf der Gegenseite. Der

seitenkorrigierte Wert der operierten Seite betrug durchschnittlich 65,00 Punkte

(min.: 41 P.; max.: 90 P.; median: 62,0 P.; SA: 18,265 P.).

Constants. Operierte S.

Constants. Gegens.

Constants. operierte S. korrigiert

Constants. Gegens. =100

Gültig 12 12 11 11 N

Fehlend 0 0 1 1 Mittelwert 53,50 80,83 65,00 100,00 Median 53,00 87,50 62,00 100,00 Spannweite 66 74 49 0 Minimum 22 24 41 100 Maximum 88 98 90 100 Standardabweichung 20,465 19,706 18,265 /

Tabelle IV. 9.: Ermittelte Constantwerte (Dreifragmentfrakturen)

Neun Patienten hatten keine Einschränkung der Beweglichkeit der Gegenseite.

Eine Patientin wurde auf Grund einer posttraumatischen Humeruskopfnekrose

auf der Gegenseite mit einer Humeruskopfprothese versorgt. Ihr Ergebnis fließt

in den Seitenvergleich ein, da die Patientin äußerst zufrieden mit dem

Operationsergebnis dieser Seite war. Der seitenkorrigierte Constantscore

dieser Patientin fließt in die Auswertung ebenfalls ein. Die Ergebnisse der

Beweglichkeit einer weiteren Patientin, die sich eine konservativ therapierte

Humeruskopffraktur auf der Gegenseite zuzog, fließen auf Grund der guten

Beweglichkeit der Gegenseite sowohl in den Seitenvergleich, als auch in die

Seitenkorrektur ein. Eine weitere Patientin wies eine Humeruskopffraktur der

Gegenseite auf, die konservativ therapiert wurde. Der Constantscore der

konservativ therapierten Seite betrug 24 Punkte, der der operierten Seite 22

Punkte. Diese Werte sind im Seitenvergleich enthalten. In die seitenkorrigierte

Auswertung fließen die Ergebnisse jedoch nicht ein.

61

Dreifragmentfrakturgruppe

Gegenseite = 100

operierte Seite korrigiert

Gegenseite operierte Seite

Con

stan

tpun

kte

100

80

60

40

20

Diagramm IV. 16.: Boxplot: Spannweite der Constantwerte der Dreifragmentfrakturen

Vierfragmentfrakturen nach Neer

Der Constantscorewert der Patienten mit einer Vierfragmentfraktur betrug im

Mittel 56,86 Punkte (min.: 38 P.; max.: 92 P.; median: 47,5 P.; SA: 19,469) auf

der prothetisch versorgten Seite. Der ermittelte Durchschnittswert des

Constantscore der Gegenseite betrug 86,07 Punkte (min.: 75 P.; max.: 96 P.;

median: 87,0 P; SA: 6,754). In der Seitenkorrektur wurde ein minimaler Wert

von 46 und ein maximaler Wert von 98 mit einem Durchschnitt von 62,77

Punkten (median: 55,0 P.; SA: 19,005 P.) ermittelt.

Constants. operierte S.

Constants. Gegens.

Constants. operierte S. korrigiert

Constants. Gegens. =100

Gültig 14 14 13 13 N

Fehlend 0 0 1 1 Mittelwert 56,86 86,07 62,77 100,00 Median 47,50 87,00 55,00 100,00 Spannweite 54 21 52 0 Minimum 38 75 46 100 Maximum 92 96 98 100 Standardabweichung 19,469 6,754 19,005 /

Tabelle IV. 10.: Ermittelte Constantwerte (Vierfragmentfrakturen)

62

Zwölf der untersuchten Patienten hatten keine Einschränkung der Beweglichkeit

der Gegenseite.

Eine Patientin erlitt infolge eines Sturzes auf der Gegenseite eine

Humeruskopffraktur, die konservativ therapiert wurde. Ihre Ergebnisse fließen

jedoch auf Grund der guten Beweglichkeit in beide Auswertungen ein. Der

Constantscore der operierten Seite betrug 92 Punkte, der der konservativ

behandelten Gegenseite 94 Punkte.

Ein Patient wies auf Grund einer spastischen Hemiplegie infolge einer

Meningoencephalitis im Kindesalter eine reduzierte Beweglichkeit der

Gegenseite auf. Das Ergebnis floss in den Seitenvergleich ein, in der

seitenkorrigierten Auswertung wurde sein Ergebnis jedoch nicht berücksichtigt.

Der Constantscore der operierten Seite betrug 79 Punkte, der der spastisch

gelähmten Gegenseite 75 Punkte.

Vierfragmentfrakturgruppe

Gegenseite = 100

operierte Seite korrigiert

Gegenseiteoperierte Seite

Con

stan

tpun

kte

100

90

80

70

60

50

40

30

Diagramm IV. 17.: Boxplot: Spannweite der Constantwerte der Vierfragmentfrakturen

Luxationsfrakturen

Von drei Patienten mit einer Luxationsfraktur wurde der Constantscore ermittelt

und seitenkorrigiert betrachtet.

Der Minimalwert lag bei 42 Punkten, der Maximalwert bei 76 Punkten bei einem

Durchschnittswert von 56,33 Punkten (median: 51,0 P.; SA: 17,616 P.) auf der

63

prothetisch versorgten Seite. Auf der Gegenseite wurde ein Durchschnittswert

von 84,33 Punkten (min.: 81 P.; max.: 87 P.; median: 85,0 P.; SA: 3,055 P.)

ermittelt. Mit Seitenkorrektur lag der Mittelwert bei 66,67 Punkten (min.: 48 P.;

max.: 89 P.; median: 63,0 P.; SA: 20,744 P.).

Constants. operierte S.

Constants. Gegens.

Constants. operierte S. korrigiert

Constants. Gegens. =100

Gültig 3 3 3 3 N

Fehlend 0 0 0 0 Mittelwert 56,33 84,33 66,67 100,00 Median 51,00 85,00 63,00 100,00 Spannweite 34 6 41 0 Minimum 42 81 48 100 Maximum 76 87 89 100 Standardabweichung 17,616 3,055 20,744 /

Tabelle IV. 11.: Ermittelte Constantwerte (Luxationsfrakturen)

Eine eingeschränkte Gegenseite wies keiner der Patienten mit einer

Luxationsfraktur auf.

Luxationsfrakturgruppe

Gegenseite = 100

operierte Seite korrigiert

Gegenseiteoperierte Seite

Con

stan

tpun

kte

100

90

80

70

60

50

40

Diagramm IV. 18.: Boxplot: Spannweite der Constantwerte der Luxationsfrakturen

64

Subcapitale Frakturen und Zweifragmentfraktur

Auf Grund der geringen Patientenzahl in beiden Gruppen wurden die

Ergebnisse der Patienten mit einer subcapitalen Fraktur und die der Patientin

mit der Zweifragmentfraktur zusammengefasst. Die Patientin, deren Fraktur

röntgenologisch in die Gruppe der Zweifragmentfrakturen eingeteilt wurde, war

in ihrer Beweglichkeit erheblich eingeschränkt. Der Constantscore der

operierten Seite betrug 18 Punkte, der der Gegenseite 49 Punkte. In den

Seitenvergleich fließen die Ergebnisse ein, in die Auswertung der

seitenkorrigierten Werte jedoch nicht.

Der Mittelwert des Constantscore der Patienten betrug 54,5 Punkte (min.: 18 P.;

max.: 94 P.; median: 53,0 P.; SA: 31,086 P.) auf der operierten Seite. Der

mittlere Constantscore der Gegenseite betrug 75 Punkte (min.: 49 P.; max.: 96

P.; median: 77,5 P.; SA: 20,897 P.). In der seitenkorrigierten Auswertung wurde

ein Durchschnittswert von 79 Punkten (min.: 60 P.; max.: 98 P.; median: 79 P.;

SA: 19,0 P.) ermittelt.

Constants. operierte S.

Constants.Gegens.

Constants. operierte S. korrigiert

Constants. Gegens. =100

Gültig 4 4 3 3 N

Fehlend 0 0 1 1 Mittelwert 54,50 75,00 79,00 100,00 Median 53,00 77,50 79,00 100,00 Spannweite 76 47 38 0 Minimum 18 49 60 100 Maximum 94 96 98 100 Standardabweichung 31,086 20,897 19,000 /

Tabelle IV. 12.: Ermittelte Constantwerte (Zweifragment- und Subcapitale Frakturen)

65

Zweifragment- plus Subcapitalfrakturgruppe

Gegenseite = 100

operierte Seite korrigiert

Gegenseiteoperierte Seite

Con

stan

tpun

kte

100

90

80

70

60

50

Diagramm IV. 19.: Boxplot: Spannweite der Constantwerte der Zweifragment- und

Subcapitalfrakturen

2.5. Subjektive Beweglichkeit prä- und postoperativ

Die Befragung der untersuchten Patienten beinhaltete die Einschätzung der

Beweglichkeit. Die Patienten sollten Angaben zu schwerer und leichter

körperlicher Arbeit machen. In der folgenden Auswertung wird die Einteilung in

die Gruppen nach Neer beibehalten.

Dreifragmentfraktur nach Neer

Patienten mit einer präoperativen Dreifragmentfraktur wurden nach der

Fähigkeit befragt, sowohl leichte körperliche Arbeit als auch schwere

körperliche Arbeit verrichten zu können. Die Angaben einer Patientin konnten

auf Grund einer Demenz nicht verwertet werden.

Präoperativ konnten sieben Patienten ohne Probleme schwere körperliche

Tätigkeiten verrichten, vier Befragte waren in dieser Fähigkeit eingeschränkt.

66

Schwere körperliche Tätigkeit -präoperativ-

keine Auskunft

mgl.

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

6

4

2

0

1

4

7

Diagramm IV. 20.: Anzahl der Patienten, die präoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos oder eingeschränkt durchführen konnten

Postoperativ gaben vier Patienten an, problemlos schwere körperliche Arbeit

verrichten zu können. Bei sechs Patienten war die Fähigkeit eingeschränkt und

einem Patienten war es nicht möglich, schwere körperliche Arbeit auszuführen.

Schwere körperliche Tätigkeit -postoperativ-

keine Auskunft

mgl.

nicht mgl.

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

An

zah

l

6

5

4

3

2

1

0

11

4

6

Diagramm IV. 21.: Anzahl der Patienten, die postoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos, eingeschränkt oder nicht durchführen konnten

67

Bei leichter körperlicher Arbeit hatten neun Patienten präoperativ keinerlei

Einschränkungen. Zwei Patienten waren bei leichter körperlicher Arbeit

eingeschränkt.

Leichte körperliche Tätigkeit -präoperativ-

keine Auskunft

mgl.

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

10

8

6

4

2

01

2

9

Diagramm IV. 22.: Anzahl der Patienten, die präoperativ leichte körperliche Tätigkeit

problemlos oder eingeschränkt durchführen konnten

Nach der Operation waren acht Patienten weiterhin in der Lage, leichte

körperliche Tätigkeiten auszuführen. Drei Befragte waren postoperativ in dieser

Fähigkeit eingeschränkt.

Leichte körperliche Tätigkeit -postoperativ-

keine Auskunft

mgl.

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

8

6

4

2

01

3

8

Diagramm IV. 23.: Anzahl der Patienten, die postoperativ leichte körperliche Tätigkeit

problemlos oder eingeschränkt durchführen konnten

68

Vierfragmentfrakturen nach Neer

Die Patientengruppe der Vierfragmentfrakturen wurde ebenfalls nach ihrer

Einschätzung der subjektiven Beweglichkeit befragt. Insgesamt wurden 14

Patienten befragt.

Präoperativ war es zehn Patienten mit einer Vierfragmentfraktur problemlos

möglich, schwere körperliche Tätigkeit auszuführen. Vier Patienten konnten

diese Tätigkeit präoperativ eingeschränkt ausführen.

Schwere körperliche Tätigkeit -präoperativ-

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

10

8

6

4

2

0

4

10

Diagramm IV. 24.: Anzahl der Patienten, die präoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos oder eingeschränkt durchführen konnten

Von den 14 Patienten mit einer Vierfragmentfraktur konnten vier Patienten

postoperativ problemlos schwere körperliche Arbeit verrichten, fünf Patienten

waren in dieser Fähigkeit eingeschränkt und fünf Patienten waren nicht in der

Lage, schwere körperliche Arbeit zu verrichten.

Schwere körperliche Tätigkeit -postoperativ-

nicht mgl.eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

5

4

3

2

1

0

55

4

Diagramm IV. 25.: Anzahl der Patienten, die postoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos, eingeschränkt oder nicht durchführen konnten

69

Präoperativ gaben alle 14 Patienten an, leichte körperliche Tätigkeit ohne

Probleme ausführen zu können.

Postoperativ waren zwölf Patienten problemlos in der Lage, leichte körperliche

Arbeit zu verrichten. Zwei Patienten gaben an, dabei eingeschränkt zu sein.

Leichte körperliche Tätigkeit -postoperativ-

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

12

10

8

6

4

2

0

2

12

Diagramm IV. 26.: Anzahl der Patienten, die postoperativ leichte körperliche Tätigkeit

problemlos, eingeschränkt oder nicht durchführen konnten

Luxationsfrakturen

Die Patienten der Gruppe der Luxationsfrakturen wurden nach ihrer

Einschätzung der subjektiven Beweglichkeit befragt.

Präoperativ waren zwei Patienten in der Lage, schwere körperliche Tätigkeiten

ohne Probleme verrichten zu können. Ein Patient konnte diese Tätigkeiten

eingeschränkt ausführen.

Schwere körperliche Tätigkeit -präoperativ-

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

1

2

Diagramm IV. 27.: Anzahl der Patienten, die präoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos oder eingeschränkt durchführen konnten

70

Ein Patient aus der Gruppe der Luxationsfrakturen gab an, schwere körperliche

Tätigkeiten postoperativ problemlos durchführen zu können. Zwei Patienten

waren dazu nicht in der Lage.

Schwere körperliche Tätigkeit -postoperativ-

nicht mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

2

1

Diagramm IV. 28.: Anzahl der Patienten, die postoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos oder nicht durchführen konnten

Alle drei Patienten gaben an, leichte körperliche Arbeit problemlos durchführen

zu können.

Subcapitale Frakturen und Zweifragmentfraktur

Präoperativ konnten zwei Patienten schwere körperliche Tätigkeit ohne

Probleme und zwei Patienten eingeschränkt ausführen.

Schwere körperliche Tätigkeit -präoperativ-

eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

22

Diagramm IV. 29.: Anzahl der Patienten, die präoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos oder eingeschränkt durchführen konnten

71

Nach eigenen Angaben konnte ein Patient aus dieser Gruppe schwere

körperliche Tätigkeit problemlos ausführen, ein Patient konnte dieser Tätigkeit

eingeschränkt nachgehen und zwei Patienten waren postoperativ dazu nicht in

der Lage.

Schwere körperliche Tätigkeit -postoperativ-

nicht mgl.eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

2

11

Diagramm IV. 30.: Anzahl der Patienten, die postoperativ schwere körperliche Tätigkeit

problemlos, eingeschränkt oder nicht durchführen konnten

Präoperativ waren alle vier Patienten in der Lage, leichte körperliche Arbeit

ohne Schwierigkeiten auszuführen.

Von zwei Patienten wurde postoperativ leichte körperliche Arbeit problemlos

ausgeführt, ein Patient gab Einschränkungen bei der Durchführung an und ein

Patient konnte auch leichte körperliche Tätigkeiten nicht ausführen.

Leichte körperliche Tätigkeit -postoperativ-

nicht mgl.eingeschränkt mgl.

problemlos mgl.

Anz

ahl

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0

11

2

Diagramm IV. 31.: Anzahl der Patienten, die postoperativ leichte körperliche Tätigkeit

problemlos, eingeschränkt oder nicht durchführen konnten

72

2.6. Klinische Untersuchung der Schulter

Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt erneut nach der Einteilung der Frakturen

nach der Neer-Klassifikation.

Impingementtest

Ein positives Impingement-Zeichen auf der operierten Seite konnte bei fünf

Patienten aus der Gruppe der Dreifragmentfrakturen, bei vier Patienten der

Vierfragmentgruppe und bei einem Patienten aus der Gruppe der subcapitalen

Frakturen nachgewiesen werden. Aus der Gruppe der Luxationsfrakturen war

der Test bei keinem der Patienten positiv.

Bei der Patientin mit der Zweifragmentfraktur konnte der Test auf Grund der

ausgeprägten Demenz nicht durchgeführt werden.

Auf der Gegenseite war der Test bei einer Patientin mit einer

Dreifragmentfraktur positiv. Auf dieser Seite wurde bei der Patientin eine

Humeruskopffraktur konservativ behandelt.

Impingement

positiv

Operierte Seite

Impingement

positiv

Gegenseite

Dreifragmentfraktur

(insgesamt12)

5

1

Vierfragmentfraktur

(insgesamt 14)

4

0

Luxationsfraktur

(insgesamt 3)

0

0

Subcapitale Fraktur

(insgesamt 3)

1

0

Tabelle IV. 13.: Ergebnisse des Impingement-Test

Cross-Body-Test

Der Cross-Body-Test war bei sechs Patienten mit einer Dreifragmentfraktur und

bei einem Patienten mit einer subcapitalen Fraktur positiv. Die Patienten mit

einer Vierfragmentfraktur und einer Luxationsfraktur wiesen keinen positiven

Cross-Body-Test auf.

Bei der Patientin mit der Zweifragmentfraktur konnte der Test nicht durchgeführt

werden.

73

Auf der Gegenseite war der Test bei einer Patientin mit einer

Dreifragmentfraktur infolge einer konservativ therapierten Humeruskopffraktur

positiv.

Cross-Body

positiv

Operierte Seite

Cross-Body

positiv

Gegenseite

Dreifragmentfraktur

(insgesamt12)

6

1

Vierfragmentfraktur

(insgesamt 14)

0

0

Luxationsfraktur

(insgesamt 3)

0

0

Subcapitale Fraktur

(insgesamt 3)

1

0

Tabelle IV. 14.: Ergebnisse des Cross-Body-Test

Drop-Arm-Test

Bei diesem Test wurde bei zwei Patienten mit einer Dreifragmentfraktur, bei vier

Patienten mit einer Vierfragmentfraktur, bei einem Patienten mit einer

Luxationsfraktur und bei einem Patienten mit einer subcapitalen Fraktur ein

positives Ergebnis erhoben.

Bei einer Patientin aus der Gruppe der Dreifragmentfrakturen und bei der

Patientin mit der Zweifragmentfraktur war dieser Test nicht durchführbar.

Auf der Gegenseite wies kein Patient ein positives Drop-Arm-Zeichen auf.

Drop-Arm

positiv

Operierte Seite

Drop-Arm

positiv

Gegenseite

Test

nicht

durchführbar

Dreifragmentfraktur

(insgesamt12)

2

0

1

Vierfragmentfraktur

(insgesamt 14)

4

0

0

Luxationsfraktur

(insgesamt 3)

1

0

0

Subcapitale- und

Zweifragmentfraktur

(insgesamt 4)

1

0

1

Tabelle IV. 15: Ergebnisse des Drop-Arm-Test

74

Abduktionstest

Einen positiven Abduktionstest wiesen zwei Patienten in der Gruppe der

Dreifragmentfrakturen, drei Patienten in der Gruppe der Vierfragmentfrakturen,

ein Patient in der Gruppe der Luxationsfrakturen und ein Patient mit einer

subcapitalen Fraktur auf.

Bei einer Patientin aus der Gruppe der Dreifragmentfrakturen und der Patientin

mit der Zweifragmentfraktur war der Test nicht durchführbar.

Auf der Gegenseite wies ein Patient mit einer Vierfragmentfraktur ein positives

Abduktionstestzeichen auf. Dieser Patient gab an, eigentlich nie Beschwerden

mit dieser Schulter zu haben. Es konnte kein Grund für das positive Ausfallen

des Testes auf dieser Seite gefunden werden.

Abduktionstest

positiv

Operierte Seite

Abduktionstest

positiv

Gegenseite

Test

nicht

durchführbar

Dreifragmentfraktur

(insgesamt12)

2

0

1

Vierfragmentfraktur

(insgesamt 14)

3

1

0

Luxationsfraktur

(insgesamt 3)

1

0

0

Subcapitale- und

Zweifragmentfraktur

(insgesamt 4)

1

0

1

Tabelle IV. 16.: Ergebnisse des Abduktionstest

Innenrotationstest

Ein Patient der Dreifragmentgruppe und zwei Patienten der Vierfragmentgruppe

zeigten ein positives Innenrotationstestergebnis.

Alle anderen Patienten gaben beim Innenrotationstest keine Beschwerden an.

Die Gegenseite war bei allen getesteten Patienten unauffällig.

Bei einer Patientin der Dreifragmentgruppe und der Patientin mit der

Zweifragmentfraktur konnte der Innenrotationstest nicht durchgeführt werden.

75

Innenrotationstest

positiv

Operierte Seite

Innenrotationstest

positiv

Gegenseite

Test

nicht

durchführbar

Dreifragmentfraktur

(insgesamt 12)

1

0

1

Vierfragmentfraktur

(insgesamt 14)

2

0

0

Luxationsfraktur

(insgesamt 3)

0

0

0

Subcapitale- und

Zweifragmentfraktur

(insgesamt 4)

0

0

1

Tabelle IV. 17.: Ergebnisse des Innenrotationstest

Außenrotationstest

Der Außenrotationstest war bei allen getesteten Patienten aller Gruppen sowohl

auf der operierten Seite als auch auf der Gegenseite negativ.

Bei einer Patientin der Dreifragmentfrakturgruppe und der Patientin mit der

Zweifragmentfraktur konnte der Test nicht durchgeführt werden.

Painful-Arc-Test

Beim Painful-Arc-Test bewegten drei Patienten mit einer Dreifragmentfraktur,

drei Patienten mit einer Vierfragmentfraktur, zwei Patienten mit einer

Luxationsfraktur und zwei Patienten mit einer subcapitalen Fraktur den Arm

ohne Schmerzen. Bei einem Abduktionswinkel von mehr als 120° gaben vier

Patienten der Dreifragmentgruppe, zwei Patienten der Vierfragmentgruppe und

kein Patient der anderen beiden Gruppen Schmerzen an. Schmerzen bei der

Bewegung unter 120° verspürten vier Patienten mit einer Dreifragmentfraktur,

neun Patienten mit einer Vierfragmentfraktur, ein Patient mit einer

Luxationsfraktur und ein Patient mit einer subcapitalen Fraktur.

Eine schmerzhafte Beweglichkeit >120° auf der Gegenseite gab ein Patient mit

einer Dreifragmentfraktur an. Alle anderen Patienten gaben keine Schmerzen

an.

Bei einer Patientin mit einer Dreifragmentfraktur und der Patientin mit der

Zweifragmentfraktur konnte der Test nicht durchgeführt werden.

76

Dreifragment-

fraktur

(insgesamt

12 Patienten )

Vierfragment-

fraktur

(insgesamt

14 Patienten)

Luxations-

fraktur

(insgesamt

3 Patienten)

Subcapitale- und

Zweifragmentfraktur

(insgesamt

4 Patienten)

Painful-Arc OP-Seite

negativ

3

3

2

2

Painful-Arc OP-Seite

>120° positiv

4

2

0

0

Painful-Arc OP-Seite

<120° positiv

4

9

1

1

Painful-Arc Gegens.

negativ

10

14

3

3

Painful-Arc Gegens.

>120° positiv

1

0

0

0

Painful-Arc Gegens.

<120° positiv

0

0

0

0

Test beidseits nicht

durchführbar

1

0

0

1

Tabelle IV. 18.: Ergebnisse des Painful-Arc-Test

3. Korrelationsanalyse

Die Signifikanz verschiedener Annahmen wurde mit dem T-Test für normal

verteilte Werte und der Korrelationsanalyse nach Pearson durchgeführt. In den

Analysen gilt das Konfidenzintervall (KI) von 95 %. Werte mit einem p <0,05

wurden als signifikant gewertet und mit „*“ gekennzeichnet. Werte mit „**“ gelten

bei einem p <0,01 als hochsignifikant.

3.1. Korrelationskoeffizient nach Pearson

Abhängigkeit verschiedener Parameter vom Alter

Im Folgenden wird die Annahme überprüft, ob das Alter der Patienten einen

Einfluss auf die Beweglichkeit und auf das Ergebnis des Constantscore hat.

a) Operierte Seite

Die Berechnung ergab, dass das Alter auf der operierten Seite einen

hochsignifikant negativen Einfluss auf die Anteversion hat (p=0,002; KK:

-0,514**). Das Alter hat ebenfalls einen hochsignifikant negativen Einfluss auf

den Constantscore der operierten Seite (p=0,005; KK: -0,481**). Bei der

77

Retroversion wurde zwar ein p von 0,065 (>0,05) errechnet, aber der KK lag bei

-0,325. Daraus kann man schließen, dass zwischen dem Alter und der

Retroversion zwar keine signifikant negative, aber dennoch eine nicht zu

vernachlässigende negative Korrelation besteht. Abduktion, Adduktion,

Innenrotation und Außenrotation ergaben keine signifikanten Ergebnisse. Der

KK lag bei diesen Bewegungsdimensionen über -0,3.

Statistik

Ante- vers.

Op. S.

Retro-vers.

Op. S. Abdukt. Op. S.

Addukt. Op. S.

IR Op. S.

AR Op. S.

Constants. Op. S.

Alter Korrelation nach Pearson

-0,514(**) -0,325 -0,270 -0,281 -0,292 -0,146 -0,481(**)

Signifikanz (2-seitig) 0,002 0,065 0,128 0,114 0,099 0,418 0,005

N 33 33 33 33 33 33 33 ** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle IV. 19.: Korrelationsanalyse nach Pearson (Abhängigkeit verschiedener

Parameter auf der operierten Seite vom Alter)

Das folgende Scatterplot-Diagramm stellt den Zusammenhang zwischen der

Anteversion und dem Alter graphisch dar.

Alter (in Jahren)9080706050

Anteversion der operierten Seite

(in °)

150

100

50

0

Diagramm IV. 32.: Scatterplot: Zusammenhang zwischen Anteversion und Alter auf der

operierten Seite

78

Im folgenden Diagramm ist der Zusammenhang zwischen dem Constantscore

und dem Alter zu sehen.

Alter (in Jahren)9080706050

Constantscore der operierten

Seite (in Punkten)

100

80

60

40

20

0

Diagramm IV. 33.: Scatterplot: Zusammenhang zwischen Constantscore und Alter auf

der operierten Seite

b) Gegenseite

Die Berechnung ergab, dass das Patientenalter einen hochsignifikant negativen

Einfluss auf die Anteversion der Gegenseite hat (p=0,001; KK: -0,537**). Das

Alter der Patienten hat ebenfalls einen hochsignifikant negativen Einfluss auf

den Constantscore der Gegenseite (p=0,007; KK: -0,461**). Ebenfalls einen

signifikant negativen Einfluss hat das Patientenalter auf die Retroversion

(p=0,028; KK: -0,383*) und auf die Abduktion (p=0,025; KK: -0,389*) der

Gegenseite. Adduktion, Innenrotation und Außenrotation ergaben dagegen

keine signifikanten Ergebnisse. Der KK lag bei diesen Bewegungsdimensionen

über -0,3.

79

Antevers. Gegen-Seite

Retrovers.Gegen-Seite

Abdukt.Gegen- Seite

Addukt.Gegen-Seite

IR Gegen-Seite

AR Gegen- Seite

Constants.Gegen- Seite

Alter Korrelation nach Pearson

-,537(**) -,383(*) -,389(*) -,134 -,211 ,021 -,461(**)

Signifikanz (2-seitig) ,001 ,028 ,025 ,457 ,238 ,908 ,007

N 33 33 33 33 33 33 33 ** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle IV. 20.: Korrelationsanalyse nach Pearson (Abhängigkeit verschiedener

Parameter auf der Gegenseite vom Alter)

Im folgenden Scatterplott ist der Zusammenhang zwischen dem Alter und der

Anteversion der Gegenseite graphisch dargestellt.

Alter (in Jahren)

9080706050

Anteversion der Gegenseite

(in°)

175

150

125

100

75

Diagramm IV. 34.: Scatterplot: Zusammenhang zwischen Anteversion und Alter auf der

Gegenseite

80

Das folgende Diagramm veranschaulicht den Zusammenhang zwischen dem

Alter und dem Constantscore auf der Gegenseite.

Alter (in Jahren)9080706050

Constantscore der Gegenseite

(in Punkten)

100

80

60

40

20

Diagramm IV. 35.: Scatterplot: Zusammenhang zwischen Constantscore und Alter auf

der Gegenseite

Abhängigkeit verschiedener Parameter der operierten Schulter von der

Zeitdifferenz in Tagen zwischen Unfall und Operation

Die Tabelle zeigt eine hochsignifikante negative Abhängigkeit der Anteversion

von der Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation (p=0,002; KK: -0,515**).

Ebenfalls eine hochsignifikante negative Abhängigkeit ist bei der Adduktion zu

erkennen (p=0,006; KK: -0,472**). Die Berechnung zeigt bei der Außenrotation

keine signifikante Korrelation, aber der KK liegt bei -0,325, so dass man daraus

auf einen negativen Zusammenhang schließen kann. Andere Bewegungs-

dimensionen und der Constantscore zeigen keine Korrelation.

81

Antevers.

Op. S. Retrovers.Op. S.

Abdukt.Op. S.

Addukt. Op. S.

IR Op. S.

AR Op. S.

Constants.Op. S.

Zeitdiff. in Tagen

Korrelation nach Pearson

-0,515(**) 0,014 -0,213 -0,472(**) 0,052 -0,325 -0,271

Signifikanz (2-seitig) 0,002 0,939 0,234 0,006 0,774 0,065 0,127

N 33 33 33 33 33 33 33 ** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle IV. 21.: Korrelationsanalyse nach Pearson (Abhängigkeit verschiedener

Parameter von der Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation)

Das folgende Diagramm veranschaulicht die hochsignifikante Korrelation

zwischen der Anteversion und der vergangenen Zeit zwischen Verletzung und

Operation.

Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation (in Tagen)

806040200

Anteversion der operierten Seite

(in°)

150

100

50

0

Diagramm IV. 36.: Scatterplot: Zusammenhang zwischen der Zeitdifferenz zwischen

Unfall und Operation (in Tagen) und der Anteversion

82

Korrelation der Gruppeneinteilung nach Neer mit postoperativen

Bewegungsparametern

Die Korrelationsanalyse ergibt in unserer Studie keine signifikante Abhängigkeit

der postoperativen Beweglichkeit und des Constantscore von der präoperativen

Einteilung der Patienten anhand ihrer Röntgenbilder nach der Neer-

Klassifikation.

Antevers.

Op. S. Retrovers.

Op. S. Abdukt.Op. S.

Addukt.Op

IR Op. S.

AR Op. S.

Constants. Op. S.

Gruppen-einteilung nach Neer

Korrelation nach Pearson

0,016 -0,021 0,076 -0,183 0,186 0,197 0,049

Signifikanz (2-seitig) 0,929 0,909 0,674 0,308 0,300 0,272 0,787

** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle IV. 22.: Korrelationsanalyse nach Pearson (Abhängigkeit verschiedener

Parameter von der Fraktureinteilung nach Neer)

Korrelation der Anzahl der postoperativen Rehabilitationswochen mit

postoperativen Bewegungsparametern

Ebenso ergeben die Korrelationsanalysen keinen signifikanten Zusammenhang

zwischen der Anzahl der Rehabilitationswochen und den postoperativ

ermittelten Bewegungsparametern, ebenso wie dem Constantscore.

Retro-vers.

Op. S.

Ab- dukt.

Op. S.

Ad- dukt.

Op. S. IR

Op. S. AR

Op. S.

Ante- vers.

Op. S. Constants.

Op. S. Rehadauer in Wochen

Korrelation nach Pearson

-0,208 -0,039 -0,111 -0,170 -0,006 0,031 0,057

Signifikanz (2-seitig) 0,246 0,831 0,538 0,344 0,974 0,864 0,753

** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle IV. 23.: Korrelationsanalyse nach Pearson (Abhängigkeit verschiedener

Parameter von der Anzahl der Rehabilitationswochen postoperativ)

83

Korrelation der Anzahl der postoperativen Krankengymnastikwochen mit

postoperativen Bewegungsparametern

Die folgende Tabelle veranschaulicht die p-Werte und die dazugehörigen

Korrelationskoeffizienten des Korrelationstestes nach Pearson für den

Zusammenhang zwischen der Anzahl der Krankengymnastikwochen, dem

Constantscore und den verschiedenen Bewegungsdimensionen. Alle p-Werte

sind größer als das gewählte Signifikanzniveau von 0,05. Es ist demnach kein

signifikanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der KG-Wochen, dem

Constantscore und den meisten Bewegungsdimensionen vorhanden. Einzig der

Vergleich zwischen der Dauer der KG und dem Adduktionsergebnis weist bei

einem p= 0,057 in Richtung Signifikanz.

Retro-vers.

Op. S.

Ab- dukt.

Op. S.

Ad- dukt.

Op. S. IR

Op. S. AR

Op. S.

Ante- vers.

Op. S. Constants.

Op. S. Kranken-gymn.-wochen

Korrelation nach Pearson

-0,290 -0,125 -0,340 0,037 -0,181 -0,102 0,159

Signifikanz (2-seitig) 0,107 0,497 0,057 0,841 0,322 0,579 0,385

** Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. * Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,05 (2-seitig) signifikant. Tabelle IV. 24.: Korrelationsanalyse nach Pearson (Abhängigkeit verschiedener

Parameter von der Anzahl der Krankengymnastikwochen postoperativ)

3.2. T-Test

Zusammenhang zwischen Vorhandensein von Osteoporose und

verschiedenen Parametern

Mit Hilfe des T-Testes wurde untersucht, ob die Osteoporose einen Einfluss auf

die postoperative Beweglichkeit und den Constantscore hat.

Die folgende linke Tabelle veranschaulicht übersichtlich die Aufteilung der

Patienten in 14 Teilnehmer mit und 19 Teilnehmer ohne Osteoporose. Aus der

Tabelle sind der Mittelwert und die Standardabweichung der Gruppen mit und

ohne Osteoporose für die einzelnen Bewegungsdimensionen und für den

Constantscore ersichtlich.

84

Der folgenden rechten Tabelle kann man die p-Werte der einzelnen

postoperativen Bewegungen und des Constantscore entnehmen. In ihr zeigt

sich, dass das Vorhandensein einer Osteoporose in unserer Studie keinen

signifikanten Einfluss auf die postoperative Beweglichkeit oder den

Constantscore hat.

Os-po. N

Mittel-wert SA.

Constants. Op. S.

Nein

19 57,42 21,813

Ja 14 52,43 18,329

Antevers. Op. S.

Nein

19 101,58 36,707

Ja 14 83,93 36,960

Retrovers. Op. S.

Nein

19 40,26 18,743

Ja 14 38,93 11,465

Abdukt. Op. S.

Nein

19 90,53 39,472

Ja 14 88,21 37,602

Addukt. Op. S.

Nein

19 34,21 10,706

Ja 14 31,43 10,271

IR Op. S.

Nein

19 88,68 6,421

Ja 14 88,93 5,942

AR Op. S.

Nein

19 16,84 12,496

Ja 14 20,00 17,974

Tabelle IV. 25.: Mittelwerte und SA der Bewegungsdimensionen und des Constantscore bei Pat. mit und ohne Osteoporose

T-Test für die Mittelwertgleichheit

Sig. (2-seitig) Constants. Op. S.

Varianzen sind gleich

0,493

Antevers. Op S.

Varianzen sind gleich

0,183

Retrovers. Op. S.

Varianzen sind gleich

0,815

Abdukt. Op S.

Varianzen sind gleich

0,866

Addukt. Op S.

Varianzen sind gleich

0,459

IR Op. S.

Varianzen sind gleich

0,912

AR Op. S.

Varianzen sind gleich

0,555

Tabelle IV. 26.: p-Werte des T-Testes

85

Zusammenhang zwischen betroffener dominanter Seite und der

postoperativen Beweglichkeit / dem Constantscore

Mit Hilfe des T-Testes wurde untersucht, ob Dominanz der betroffenen Seite

einen Einfluss auf die postoperative Beweglichkeit und den Constantscore hat.

Die folgende linke Tabelle veranschaulicht übersichtlich die Aufteilung der

Patienten in 24 Patienten, deren dominante Seite betroffen war und 9

Patienten, deren nicht dominante Seite betroffen war. Aus der Tabelle sind der

Mittelwert und die Standardabweichung der zwei Gruppen für die einzelnen

Bewegungsdimensionen und für den Constantscore ersichtlich.

Der folgenden rechten Tabelle kann man die p-Werte der einzelnen

postoperativen Bewegungen und des Constantscore entnehmen. Wie zu sehen

ist, hat die Dominanz der betroffenen Seite in unserer Studie keinen

signifikanten Einfluss auf die postoperative Beweglichkeit oder den

Constantscore.

Führ-hand N

Mittel-wert SA.

Antevers.Op. S.

Nein 9 109,44 28,988

Ja 24 88,33 38,944

Retrovers.Op. S.

Nein 9 45,56 7,265

Ja 24 37,50 17,693

Abdukt. Op. S.

Nein 9 102,22 33,458

Ja 24 84,79 39,300

Addukt. Op. S.

Nein 9 36,67 5,000

Ja 24 31,67 11,672

IR Op. S.

Nein 9 91,67 4,330

Ja 24 87,71 6,423

AR Op. S.

Nein 9 21,11 10,541

Ja 24 17,08 16,280

Constants.Op. S.

Nein 9 57,67 16,194

Ja 24 54,42 21,835

Tabelle IV. 27.: Mittelwerte und SA der Bewegungsdimensionen und des Constantscore bei betroffener dominanter - oder nicht dominanter Seite

T-Test für die Mittelwertgleichheit

Sig. (2-seitig) Antevers. Op. S.

Varianzen sind gleich

0,150

Retrovers. Op. S.

Varianzen sind gleich

0,198

Abdukt. Op. S.

Varianzen sind gleich

0,248

Addukt. Op. S

Varianzen sind nicht gleich

0,096

IR Op. S.

Varianzen sind gleich

0,099

AR Op. S.

Varianzen sind gleich

0,497

Constants. Op. S.

Varianzen sind gleich

0,688

Tabelle IV. 28.: p-Werte des T-Testes

86

V. Diskussion

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den subjektiven und objektiven

postoperativen Ergebnissen von betagten Patienten mit primär prothetisch

versorgter Humeruskopffraktur. Insgesamt wurden 58 Krankenakten von primär

prothetisch versorgten Patienten, die eine Humeruskopffraktur erlitten hatten,

gesichtet und der Kontakt zu diesen Patienten hergestellt. Von 33 Patienten

konnten die Ergebnisse schließlich in die Endauswertung einbezogen werden.

Ziel dieser Arbeit ist die Auswertung der Untersuchungsbefunde und deren

statistische Aufarbeitung.

Die Datenerhebung erfolgte durch eine Nachuntersuchung und Befragung der

Patienten, die entweder in der Klinik oder im häuslichen Umfeld der Patienten

stattfanden. Die erhobenen Daten der Patienten wurden mittels eines

Untersuchungsbogens erfasst. Zusätzlich wurde der international anerkannte

Constantscore ermittelt.

Die Patienten wurden anhand ihrer präoperativ angefertigten Röntgenbilder

nach der Neer-Klassifikation in Gruppen eingeteilt, welche die Grundlage für

einen Teil der statistischen Auswertung bildeten.

Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgt in drei Teilen. Im ersten Abschnitt wird

ein Teil der Ergebnisse unabhängig der Neer-Einteilung vorgestellt. Die

Ergebnisse des zweiten Abschnittes basieren auf der Auswertung der

Ergebnisse nach der Fraktureinteilung nach Neer. Im dritten Teil der

Ergebnisauswertung findet sich die Vorstellung der Korrelationsanalysen

verschiedener Untersuchungsergebnisse.

Beim Betrachten der Inzidenzkurve der Humeruskopffraktur finden sich zwei

Maxima [53, 70]: Das erste Maximum tritt bei jüngeren Männern unter 40

Jahren auf, die sich auf Grund eines Rasanztraumas eine Fraktur des

Humeruskopfes zuzogen [22, 70]. Diese Patientengruppe steht bei bleibender

Bewegungseinschränkung und bei Schmerzpersistenz vor der Problematik der

Berufs-, oder Erwerbsunfähigkeit. In unserer Patientengruppe fand sich nur ein

Patient, der jünger als 60 Jahre alt war. Dieser war 53 Jahre alt und beim

Skifahren direkt auf die Schulter gestürzt, wobei er sich eine Vierfragmentfraktur

des Humeruskopfes mit zusätzlicher Glenoidfraktur zuzog. In seinem Fall

wurden die Frakturen mit einer Humeruskopfprothese und zusätzlichen

Kirschnerdrähten versorgt. Er wurde 26 Monate postoperativ untersucht und

87

präsentierte einen Constantscore von 96 Punkten mit Seitenkorrektur, bei einer

Abduktion von 150°, einer Adduktion von 40°, einer Anteversion von 160°, einer

Retroversion von 40°, einer Innenrotation von 95° und einer Außenrotation von

40°. Er gab eine subjektive Zufriedenheit von 1 auf einer Skala von 1 bis 10

Punkten an. Laut eigenen Angaben sei er in seiner Erwerbsfähigkeit nicht

eingeschränkt.

Ein zweites weitaus größeres Maximum an Patienten mit Humeruskopffraktur

findet sich bei Menschen höheren Alters [1, 8, 9, 16, 22, 35, 37, 43, 79]. Man

kann davon ausgehen, dass im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung die

Inzidenz der Humeruskopffraktur in den kommenden Jahrzehnten weiter

zunehmen wird [4, 52].

Internationale Untersuchungen zeigen, dass mit 75 % der weitaus größere Teil

der betroffenen Patienten weiblich ist [70, 74, 92]. Diese Zahl wird auch in dem

von uns nachuntersuchten Patientenkollektiv bestätigt, in dem sich 82 %

weibliche (Anzahl: 27) und nur 18 % (Anzahl: 6) männliche Patienten finden.

Das Durchschnittsalter von 77 Jahren in unserer Studie entspricht den

Ergebnissen in der internationalen Literatur. Der jüngste Patient hatte zum

Zeitpunkt der Untersuchung ein Alter von 53 Jahre, die älteste Patientin war 90

Jahre alt. Im Jahr 1997 veröffentlichte Boss Ergebnisse von Patienten mit

Humeruskopffraktur, welche ein Durchschnittsalter von 76 Jahren hatten und

nochmals Untersuchungsergebnisse im Jahr 1999 von Patienten mit einem

durchschnittlichen Alter von 77 Jahren [8, 9]. Ebenso publizierte Gierer 2006

eine Studie deren Patienten ein durchschnittliches Alter von 73 Jahren hatten

[19]. In weiteren Studien von Wambacher, Christoforakis und Ambacher betrug

das Durchschnittsalter der Patienten 70, 69, bzw. 65 Jahre [1, 11, 99]. All diese

Zahlen belegen, dass die Humeruskopffraktur vor allem eine Fraktur des älteren

Menschen ist.

Die Ergebnisse unserer Korrelationsanalysen zeigen, dass sich das

zunehmende Lebensalter hochsignifikant negativ sowohl auf den Constantscore

(p=0,005; KK: -0,481**), als auch auf die Anteversion (p=0,002; KK: -0,514**)

auswirkt. Dies gilt auch für den Constantscore (p=0,007; KK: -0,461**) und die

Anteversion (p=0,001; KK: -0,537**) der nicht operierten Gegenseite. Das

Lebensalter hat ebenfalls einen signifikant negativen Einfluss auf die

Retroversion (p=0,028; KK: -0,383*) und auf die Abduktion (p=0,025;

KK: -0,389*) der Gegenseite. Unsere Untersuchungen bestätigen die

88

Ergebnisse von Gierer, welcher ebenfalls eine Abhängigkeit der Beweglichkeit

vom Lebensalter aufzeigen konnte [19]. In seiner Studie zeigt die

Regressionsanalyse zwischen dem Alter der Patienten und dem Constantscore

ebenfalls eine signifikante negative Korrelation (KK: -0,55).

Zusammenfassend lässt sich schlussfolgern, dass die Beweglichkeit der

Schulter mit zunehmendem Alter abnimmt, unabhängig davon, ob die

untersuchten Patienten an der Schulter operiert wurden oder nicht. Aus diesem

Grund sollte bei der Interpretation verschiedener Studien besonderes

Augenmerk auf das Alter der Patientengruppen gelegt werden, die miteinander

verglichen werden.

In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse verschiedener Studien wie auch

unsere Ergebnisse übersichtlich zusammen gefasst.

Autor Jahr Alter

in a

Elevat.

in Grad

Abdukt.

in Grad

Kraft

in kg

Zufrieden

1-10

CS

Zyto [107] 1995 71 - - - 3 62

Boss [8] 1997 76 89 81 3 - 48

Boss [9] 1999 77 99 90 3 - 52

Ambacher [1] 2000 69 94 89 - 2 65

Wambacher [99] 2001 70 - - 5 - 60

Kollig [43] 2003 - - - - 2 66

Robinson [72] 2003 69 - - - - 64

Mighell [55] 2003 66 128 - - - -

Christoforakis [11] 2004 65 150 145 - - 70

Gierer [19] 2006 73 - - - - 56

Eigene 2006 77 94 90 - 2 66

Tabelle V. 1.: Studienübersicht zu prothetischem Humeruskopfersatz nach Humeruskopffraktur Die Ergebnisse in der Beweglichkeit von Mighell und Christoforakis sind im

Vergleich zu der Beweglichkeit der von uns nachuntersuchten Patienten

deutlich besser [11, 55]. Dies könnte unter anderem auf das höhere Alter

unserer Patientengruppe zurückzuführen sein. Allerdings ist der Constantscore

der Patientengruppe von Christoforakis nur unwesentlich größer als der

Constantscore unserer Patienten (70:66). Dies zeigt, dass sich trotz

scheinbarer Bewegungseinbußen nach einer Schulteroperation gute

89

Ergebnisse erzielen lassen, wenn noch andere Kriterien in die Untersuchung

einfließen. In weiteren Studien untersuchte Boss 1997 und 1999

Patientengruppen, die sowohl ein vergleichbares Alter, als auch vergleichbare

Beweglichkeitsergebnisse zu unserer Patientengruppe aufwiesen [8, 9].

Betrachtet man jedoch auch hier wieder die Ergebnisse des Constantscore, fällt

dieser in unserer Studie wesentlich höher aus als in den Vergleichsgruppen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass ein Vergleich der Ergebnisse unserer

Studie mit den Ergebnissen anderer Studien auf Grund vielfältiger

Einflussfaktoren nur unter Vorbehalt getroffen werden kann.

Betrachtet man die Seitenverteilung der Humeruskopffrakturen unserer

Patienten, so fällt auf, dass bei mehr als 2/3 der Patienten die dominante Seite

betroffen war. Bei 21 Patienten war der rechte Humeruskopf frakturiert.

Möglicherweise lässt sich diese Tatsache durch den Unfallmechanismus

erklären. Bis auf eine Patientin, die sich infolge eines Polytraumas die

Humeruskopffraktur zuzog, erlitten alle Patienten die Fraktur durch einen Sturz

auf die betroffene Seite oder den ausgestreckten Arm dieser Seite. Das

Ausstrecken des Armes erfolgt durch einen Abstützmechanismus, der zentral

durch Stolpern oder Straucheln ausgelöst wird. Die dominante Seite ist dabei

wahrscheinlich schneller oder erscheint der zentralen Steuerung als geeigneter,

um den Stürzenden abzufangen. Die dominante Seite fängt somit die Kraft

zuerst ab und ist deshalb eher frakturgefährdet.

Bei der Auswertung der Ergebnisse stellte sich die Frage, ob die betroffene

dominante Seite postoperativ eine bessere Funktionalität aufweist, als die nicht

dominante Seite. Möglicherweise wird die dominante Seite postoperativ besser

rehabilitiert, weil der Patient diese Seite beim Verrichten der Aktivitäten des

täglichen Lebens häufiger einsetzt, als die Gegenseite. Dieser Vermutung

wurde durch einen T-Test zwischen der Dominanz der betroffenen Seite und

der postoperativen Beweglichkeit oder dem Constantscore nachgegangen. In

unserer Berechnung konnte kein signifikanter Einfluss zwischen der Dominanz

der betroffenen Seite und den postoperativen Untersuchungsergebnissen

nachgewiesen werden.

Die Therapie der proximalen Humerusfraktur wird in der Literatur kontrovers

diskutiert. Besonders problematisch stellt sich dabei die Behandlung von älteren

90

Patienten mit Humeruskopffraktur dar, denn betagte Patienten weisen häufig

Begleiterkrankungen, wie z. B. Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie,

Hypercholesterinämie, maligne Erkrankungen oder ein demenzielles Syndrom

auf. Diese Komorbiditäten beeinflussen die postoperative Rehabilitation negativ.

Der weitaus größte Anteil mit 32 Patienten in unserer Studie war älter als 60

Jahre, mit einem Altersgipfel zwischen 75 und 85 Jahren. Jeder Patient unserer

Patientengruppe wies mindestens eine Erkrankung aus den Bereichen des

Herz-/Kreislaufsystems, der Lungen- oder Tumorerkrankungen, oder aus dem

rheumatischen oder demenziellen Formenkreis auf. Hinzu kommen

Erkrankungen, die einen direkten Einfluss auf die Therapie und die damit

verbundene Ausheilung der Fraktur nehmen, wie z. B. Osteoporose,

degenerative Veränderungen der Gelenkstrukturen und der Schulterweichteile

oder eine Gefäßsklerose.

Ein weiterer wichtiger prädisponierender Faktor für das vermehrte Auftreten der

Humeruskopffraktur bei älteren Menschen, besonders bei Frauen, ist die

verminderte Knochenmineraldichte [1, 40, 49, 69, 88, 92, 94, 107] und die damit

verbundene Osteoporose. Durch die verminderte Knochenstabilität genügt

bereits ein geringes Trauma, um eine komplexe Fraktur des Humeruskopfes

nach sich zu ziehen. Ein weiteres Problem des osteoporotisch veränderten

Knochens ist die schlechtere Frakturheilung: Insbesondere beim Ersatz des

Humeruskopfes durch eine Humeruskopfprothese entsteht das Problem der

verzögerten oder reduzierten Einheilung der Tubercula, was zu einer erheblich

reduzierten postoperativen Beweglichkeit führen kann.

Um den Einfluss einer manifesten Osteoporose auf die postoperative

Beweglichkeit zu erfassen, verglichen wir Patienten, die nach eigenen Angaben

an Osteoporose erkrankt waren, mit Patienten ohne Osteoporose. Wir stützten

uns dabei auf die Aussagen der Patienten und führten selbst keine

Knochendichtemessung durch. Es fanden sich 14 Patienten (42%), die nach

eigenen Angaben an Osteoporose erkrankt waren. Unsere Untersuchung

bestätigte unsere Erwartung, dass alle Patienten, die eine Osteoporose

angegeben hatten, in Anteversion, Retroversion, Abduktion, Adduktion und im

Constantscore der operierten Seite schlechtere Ergebnisse als die

Vergleichsgruppe aufwiesen. Lediglich bei der Innenrotation und der

Außenrotation glichen die Ergebnisse den Patienten, die keine Osteoporose

angaben. In der Auswertung unserer Ergebnisse wendeten wir den T-Test an,

91

um eine eventuelle Abhängigkeit zwischen der postoperativen Beweglichkeit

bzw. dem Constantscore und dem Vorhandensein einer Osteoporose

nachzuweisen. Die p-Werte bewegen sich dabei erstaunlicherweise auf nicht

signifikantem Niveau (p= 0,183; p= 0,912). Demnach ist zwischen einer

vorhandenen Osteoporose und der postoperativen Beweglichkeit in unseren

Ergebnissen kein signifikanter Zusammenhang zu erkennen.

Nach einer Studie von Vogel steigt die Osteoporoseprävalenz von 40,7% in der

Altersgruppe von 50 bis 59 Jahre bis >85% in der Altersgruppe der >90

Jährigen an [97].

In Anbetracht der Ergebnisse von Vogel sollten die Patientenangaben über das

Vorliegen einer Osteoporose in unserer Studie mit Vorsicht interpretiert werden:

Bei der von uns nachuntersuchten Patientengruppe ist bei einem mittleren Alter

von 77 Jahren davon auszugehen, dass deutlich mehr Patienten von der

Osteoporose betroffen waren. Dies wäre eine Erklärung für die nicht

signifikanten Ergebnisse in unserer Studie bezüglich des Einflusses einer

manifesten Osteoporose auf die postoperative Beweglichkeit.

Das Vorliegen einer Vorerkrankung an der operierten Schulter spielt in unserer

Untersuchung keine Rolle, da keiner unserer Patienten eine Voroperation an

der Schulter, eine Schultergelenks- oder Weichteilerkrankung aufwies.

Bei der Behandlung betagter Menschen sollte ein individuelles

Behandlungskonzept, das die physische, psychische und soziale Situation des

Patienten berücksichtigt, oberste Strategie sein [50]. Ziel der Versorgung älterer

Menschen mit einer proximalen Humeruskopffraktur sollte die Herstellung von

Schmerzfreiheit und der Möglichkeit der Durchführung der Aktivitäten des

täglichen Lebens, verbunden mit dem Erhalt oder der Wiederherstellung der

Selbstversorgung sein [16, 50]. Bei der Erhebung unserer Daten wurde die prä-

und postoperative Versorgungssituation unserer Patienten erfasst. Es zeigte

sich, dass es nach dem Frakturereignis und der operativen Versorgung der

Fraktur zu einer Reduktion der Selbstversorgung eines großen Teils der

Patienten kam. Präoperativ versorgten sich fast 55% der Patienten

selbstständig, 42% waren auf Hilfe durch den Partner oder die Kinder im

Haushalt angewiesen und lediglich 3% der Patienten bekamen Hilfe durch

einen ambulanten Pflegedienst. Kein Patient war präoperativ in einer

Pflegeeinrichtung untergebracht.

92

Postoperativ konnten sich nur noch 30% der Patienten ohne Hilfe versorgen,

58% waren auf Hilfe angewiesen, 6% der Patienten mussten Hilfe eines

ambulanten Pflegedienstes in Anspruch nehmen und weitere 6% der Patienten

mussten in einer Pflegeeinrichtung versorgt werden.

Dies legt den Verdacht nahe, dass die Humeruskopffraktur und die damit

verbundene Einschränkung des Patienten zu der reduzierten Selbstversorgung

geführt haben. Allerdings wurde der Grund der Änderung der Hilfs- oder

Pflegebedürftigkeit bei der Erhebung der Daten nicht erfasst. Demnach kann

keine fundierte Aussage über die Auswirkung der Fraktur und deren

Versorgung auf die postoperative Versorgungssituation getroffen werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der prothetischen Versorgung der

Humeruskopffraktur betagter Patienten ist die postoperative subjektive

Zufriedenheit der Patienten. Die Epidemiologie der Frakturen zeigt, dass die

proximale Humerusfraktur nur einen geringen Anteil von ca. 3 – 5% an der

Gesamtzahl aller Frakturen einnimmt. Diese geringen Prozentzahlen dürfen

jedoch nicht über die Relevanz dieser Fraktur und die damit verbundene

Therapie hinwegtäuschen. Die obere Extremität spielt für den Menschen eine

große Rolle. Einschränkungen in der notwendigen Beweglichkeit der oberen

Extremität und Schmerzen bei der Bewegung bedeuten für den Betroffenen

einen erheblichen Verlust der Lebensqualität, weshalb die Therapie der

Humeruskopffraktur eine wichtige Rolle in der Patientenversorgung spielt.

In unserer Nachuntersuchung reichte die Spannweite der subjektiven

Bewertung des Operationsergebnisses von 1 bis 8 auf einer Scala bis 10, wobei

sich bei dem von uns nachuntersuchten kompletten Patientenkollektiv ein

Medianwert von 2,5 ergab. Eine Patientin machte auf Grund einer

ausgeprägten Demenz nicht verwertbare Angaben. Der Großteil unserer

Patienten zeigte sich also mit dem Operationsergebnis zufrieden. Wichtige

Kriterien bei der Einschätzung der Lebensqualität stellten persistierende

Schmerzen und die Fähigkeit, Aktivitäten des täglichen Lebens selbständig

verrichten zu können, dar. Eine Patientin gab auf der VAS eine Acht an. Sie

klagte über bestehende Schmerzen, die sie in ihrer Lebensqualität deutlich

einschränkten. Vier Patienten bewerteten das Operationsergebnis mit einer

Sechs. Bei diesen Patienten spielten bestehende Schmerzen und die

eingeschränkte Ausführbarkeit der ATL eine wichtige Rolle. Alle anderen

93

Patienten gaben auf der Skala eine subjektive Zufriedenheit kleiner als sechs

an.

Betrachtet man die subjektive Zufriedenheit nach der Fraktureinteilung nach

Neer, so kann man die postoperativen Patientenangaben nicht mit der

Fragmentanzahl oder einer möglichen Luxationsfraktur in Verbindung bringen.

Der Mittelwert der Patienten mit einer Dreifragmentfraktur betrug 3,27, die

Patienten mit einer Vierfragmentfraktur gaben durchschnittlich 2,79 an, der

Mittelwert der Patienten der Gruppe der Luxationsfrakturen betrug 3,0 und der

der Gruppe der subcapitalen – und Zweifragmentfrakturen betrug 3,25.

Die nachuntersuchten Patienten nach primär prothetisch versorgter

Humeruskopffraktur bewerteten in einer Studie von Ambacher das

Operationsergebnis auf einer Skala von 1 bis 6 nach dem Schulnotenprinzip.

Seine Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass 55% der Patienten das

Operationsergebnis als gut oder sehr gut bewerteten [1]. 88% der Patienten mit

Humeruskopfprothese nach Humeruskopffraktur schätzten in einer

Untersuchung von Gierer das Operationsergebnis als sehr gut ein [19]. Auch

die Befragung der Patienten von Kollig ergab ähnliche Ergebnisse. Seine

Patienten gaben eine durchschnittliche Zufriedenheit von 8,2 (maximal 10

erreichbare Punkte) an [43].

Eine Erklärung für die gute subjektive Bewertung der Ergebnisse, trotz mäßiger

Constantpunkte, ist die allgemeine Verringerung der Beweglichkeit der oberen

Extremität und deren bessere Akzeptanz im Alter. Diese Meinung vertritt auch

Damanakis nach Auswertung der Ergebnisse seiner Studie, die sich mit dem

postoperativen Befund von Patienten, die älter als 65 Jahre waren und deren

Humeruskopffraktur mit einer Plattenosteosynthese versorgt wurde, beschäftigt

[16].

Verschiedene Autoren sind der Meinung, dass die Indikation zur primären

endoprothetischen Versorgung der Humeruskopffraktur beim betagten

Menschen nach sorgfältiger Abwägung relativ großzügig gestellt werden sollte

[1, 7, 8, 19, 35, 90]. Humeruskopferhaltende Operationen bergen, besonders

bei komplexen Frakturen des Humerus, ein hohes Risiko eines Reeingriffes mit

nachfolgender sekundärer prothetischer Versorgung. Die Ergebnisse primär

versorgter Humeruskopffrakturen mit einer Prothese sind deutlich besser als die

von sekundär implantierten Systemen nach Komplikationen von primär

94

verwendeten Osteosyntheseverfahren [7, 35, 43, 72, 90, 96]. Alle Patienten, die

in unsere Nachuntersuchung einbezogen wurden, wurden primär mit einer

Humeruskopfprothese versorgt.

Einer Revisionsoperation mussten sich lediglich zwei unserer nachuntersuchten

Patienten unterziehen. Eine Patientin wurde zwei Jahre nach der Implantation

einer Humeruskopfprothese wegen einer röntgenologisch festgestellten

ventralen Luxationsstellung der Prothese nachoperiert. Die zweite Patientin

musste sich ebenfalls zwei Jahre nach der Erstoperation einer Nachoperation

unterziehen. Sie wurde wegen persistierender Schmerzen stationär

aufgenommen. Die Bildwandlerkontrolle zeigte ein dorsal liegendes Tuberculum

majus, das operativ refixiert wurde.

Der Literatur ist zu entnehmen, dass die Zeitspanne zwischen Trauma und

operativer Versorgung einen Einfluss auf das postoperative Ergebnis hat [7, 8,

43, 72]. In der Untersuchung von Bosch und Mitarbeitern zeigt sich ein mittlerer

Constantwert von 65,6 bei den Patienten mit einer Frühversorgung im

Gegensatz zu 47,5 Constantpunkten bei den Patienten mit einer

Spätversorgung [7]. Stoffel und Mitarbeiter legten eine Zeitdifferenz von vier

Wochen zwischen Trauma und operative Versorgung, um zwischen Früh- und

Spätversorgung zu unterscheiden. Sie kamen zu einem Ergebnis von 68

Punkten in der Früh- und 59 Punkten in der Spätversorgung [90]. Die

Ergebnisse der Auswertung unserer Daten bestätigen die Ergebnisse der

aktuellen Literatur.

Die Zeitspanne zwischen Trauma und operativer Versorgung lag bei den von

uns nachuntersuchten Patienten bei einem Medianwert von vier Tagen. Die

Spannweite betrug null bis 77 Tage. Vier Patientinnen wurden mit einer

Zeitdifferenz von mehr als 10 Tagen primär mit einer Prothese versorgt. Bei

zwei dieser Patientinnen scheiterte der konservative Therapieversuch auf

Grund einer Bewegungseinschränkung und persistierender Schmerzen. Sie

wurden nach 14 Tagen und nach 77 Tagen operiert. Eine der vier Patientinnen

erlitt infolge eines Polytraumas eine Humeruskopffraktur, die nach Behandlung

lebensbedrohender Verletzungen nach 26 Tagen operativ versorgt wurde. Bei

einer weiteren Patientin verzögerte sich die Operation, weil wegen einer

ausgeprägten Demenz der Patientin ein Betreuer eingesetzt werden musste.

Dieser Vorgang ließ laut Unterlagen die operative Versorgung der Patientin erst

95

nach 30 Tagen zu. Die Untersuchungsergebnisse dieser Patientin konnten nur

teilweise verwendet werden, da auf Grund der stark ausgeprägten Demenz

nicht alle Bestandteile des Untersuchungsspektrums korrekt durchgeführt

werden konnten.

Teilt man unser Patientenkollektiv in Frühversorgte (vor Ablauf von 14 Tagen

versorgt) und Spätversorgte (nach Ablauf von 14 Tagen versorgt), so ergeben

sich die folgenden Ergebnisse: Die Gruppe der frühversorgten Patienten zeigte

einen mittleren Constantwert von 67,0 Punkten mit Seitenkorrektur. Die

Spätversorgten wiesen einen mittleren Constantwert von 52,7 Punkten mit

Seitenkorrektur auf. Die Gruppengrößen unterschieden sich jedoch hinsichtlich

der Anzahl der eingeschlossenen Patienten deutlich voneinander. In der

Gruppe der Frühversorgten fanden sich 29 Patienten, in der anderen Gruppe

nur 4 Patienten.

In unserer Korrelationsanalyse, die die Abhängigkeit des Constantscore und der

Beweglichkeit von der Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation aufzeigen

sollte, zeigten sich folgende Ergebnisse: Es konnte eine hochsignifikante

negative Abhängigkeit der Anteversion (p=0,002; KK: -0,515) und der Adduktion

(p=0,006; KK: -0,472) von der Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation

gezeigt werden. Ebenfalls einen negativen Zusammenhang, wenn auch nicht

mehr signifikant, ergab die Korrelationsanalyse zwischen der Außenrotation und

der Zeitdifferenz zwischen Unfall und Operation (p=0,065; KK: -0,325).

Erstaunlicherweise ergab die Korrelationsanalyse zwischen allen anderen

Bewegungen sowie dem Constantscore und der Zeitdifferenz zwischen Trauma

und Operation keinen signifikanten Zusammenhang. Dennoch sprechen die

Ergebnisse in unserer Studie insgesamt für ein frühzeitiges operatives

Vorgehen bei entsprechender Indikation.

Gründe für die schlechteren Ergebnisse der später versorgten Patienten

könnten schlechtere Weichteilverhältnisse, Retraktion von Sehnen und

Muskeln, Kontrakturen und Vernarbungen der Muskulatur sein. Ebenso

kommen in Fehlstellung anfixierte Tuberkula, begleitende Verletzungen von

Nerven und Verkürzungen des Humerusschaftes in Frage [8].

Um die Fraktur des Humeruskopfes optimal versorgen zu können, ist es

notwendig, anhand der angefertigten Röntgenbilder eine Fraktureinteilung

vorzunehmen, die einen Hinweis auf die Therapierichtung gibt. Anhand der

96

Röntgenbilder lässt sich der Grad der Dislokation und die Anzahl der

Frakturfragmente differenzieren. In der Literatur existieren verschiedene

Möglichkeiten, die Frakturen systematisch einzuteilen. Zur Einteilung der

Frakturen unserer nachuntersuchten Patienten diente die Frakturklassifikation

nach Neer [58], die am häufigsten angewendet wird [42, 49]. Grundlage der

Neer-Klassifikationen sind die vier Hauptfragmente nach Codman, Kopfkalotte,

Tuberculum majus, Tuberculum minus und der Schaft [11]. Andere

Möglichkeiten zur Einteilung der Frakturen sind die AO-Klassifikation und die

Klassifikation nach Habermeyer. Die Einteilung der Frakturen anhand der

Röntgenbilder, sowohl nach der Neer-Klassifikation als auch nach anderen

Klassifikationen, ist eher als problematisch einzuschätzen [63, 77, 81, 82].

Studien zeigen, dass die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse bei der Einteilung

in die verschiedenen Klassifikationen unzureichend ist und von der Erfahrung

des Einstufenden abhängt [63, 81]. Ungeachtet dieser Problematik stellt die

Analyse der bildgebenden Diagnostik die Voraussetzung für die

Therapieplanung, da der Frakturverlauf, die Fragmentzahl und deren eventuelle

Luxation, Kriterien zur Vorhersage der Prognose der Fraktur darstellen. Aus

diesem Grund untersuchten wir, in wieweit Korrelationen zwischen der

vorhandenen Fraktur nach der Neer-Klassifikation und der weiteren Prognose

des Patienten auftraten.

In unserer Studie wurde ein Teil der Ergebnisse ausgewertet, indem die 33

nachuntersuchten Patienten anhand ihrer präoperativen Röntgenbilder in

verschiedene Gruppen nach Neer eingeteilt wurden. Die erste Gruppe umfasste

drei subcapitale- und eine Zweifragmentfraktur, in die zweite Gruppe wurden 12

Patienten mit einer Dreifragmentfraktur eingeschlossen, in der dritten Gruppe

befanden sich 14 Patienten mit einer Vierfragmentfraktur und in der vierten

Gruppe drei Patienten mit einer Luxationsfraktur. Unsere Korrelationsanalysen

zeigen, dass sich zwischen der Gruppeneinteilung der Patienten nach Neer und

der postoperativen Beweglichkeit und dem Constantscore der operierten Seite

keine signifikante Korrelation ergibt. In unserer Studie sind demnach

Rückschlüsse aus der präoperativen Neer-Einteilung auf die postoperativen

Ergebnisse nach Implantation einer Humeruskopfprothese nur schwer zu

ziehen. Ein Grund hierfür ist wahrscheinlich der Ersatz des frakturierten

Humeruskopfes durch eine Prothese. Ein anderer Grund, der ins Gewicht fallen

97

könnte, sind die zum Teil geringen Gruppenstärken mit der daraus

resultierenden geringeren statistischen Aussagekraft.

Dass die präoperative Fraktureinteilung der Humeruskopffraktur beim Einsatz

anderer Frakturtherapiemöglichkeiten durchaus relevant ist und einen Einfluss

auf das postoperative Ergebnis hat, zeigte Trupka in seiner Untersuchung [96].

Er teilte Patienten, die sich eine Drei- oder Vierfragmentfraktur zugezogen

hatten, in zwei Gruppen und verglich diese. Die erste Gruppe schloss Patienten

mit Luxationsfrakturen, die zweite Gruppe Patienten mit dislozierten

Mehrfragmentfrakturen ohne Luxation des Kopfsegmentes ein. Nach der

offenen Reposition wurden die Frakturen mittels Minimalosteosynthese oder

Plattenosteosynthese stabilisiert. Im Vergleich des Constantscores der beiden

Gruppen zeigte sich, dass die Patienten mit einer Dreifragmentfraktur (mittlerer

Constantscore: 68 Punkte) signifikant besser bewegten als die Patienten mit

einer Vierfragmentfraktur (mittlerer Constantscore: 57 Punkte). In seiner

Auswertung zeigte sich, dass die Luxationsfrakturen ein besseres Ergebnis

aufwiesen. Dies lässt sich aber mit dem signifikant (p<0,05) niedrigeren Alter

der Patienten mit einer Luxationsfraktur (mittleres Alter: 50 Jahre) gegenüber

den Patienten der anderen Gruppe (mittleres Alter: 63 Jahre) begründen.

98

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Die Implantation einer Endoprothese bei Humeruskopffraktur

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Die geschlossene Behandlung bei Humeruskopffrakturen

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Minimalinvasive Osteosynthese dislozierter proximaler

Humerusfrakturen

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104. Zifko B., Zifko B., Poigenfürst J. (1987)

Die Behandlung unstabiler Frakturen am proximalen

Humerusende durch elastische vorgebogene Markdrähte

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Non-operative treatment of comminuted fractures of the proximal

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Treatment of displaced proximal humeral fractures in elderly

patients

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Shoulder function after displaced fractures of the proximal

humerus

The Journal of Shoulder andElbow Surgery 4:331-336

115

VII. Abkürzungsverzeichnis

a Jahr/e

A. arcuata Arteria arcuata

A. axillaris Arteria axillaris

Abb. Abbildung

Abdukt. Abduktion

AB-Test Abduktionstest

A. circumflexa humeri ant. Arteria circumflexa humeri anterior

A. circumflexa humeri post. Arteria circumflexa humeri posterior

A. circumflexa scapulae Arteria circumflexa scapulae

Addukt. Adduktion

A. dorsalis scapulae Arteria dorsalis scapulae

Antevers. Anteversion

a.p. anterior-posterior

a.p.-Aufnahme anterior-posterior-Aufnahme

AR Außenrotation

A. subclavia Arteria subclavia

A. subscapularis Arteria subscapularis

A. suprascapularis Arteria suprascapularis

A. thoracica lat. Arteria thoracica lateralis

A. thoracica sup. Arteria thoracica superior

A. thoracoacromialis Arteria thoracoacromialis

A. thoracodorsalis Arteria thoracodorsalis

ATL Aktivitäten des täglichen Lebens

AU arbeitsunfähig

Aufl. Auflage

ax. axial

BG Berufsgenossenschaft

BMI Body Mass Index

cm Zentimeter

Constants. Constantscore

CS Constantscore

CT Computertomographie

d Tag/e

Diab. mell. Diabetes mellitus

116

Elevat. Elevation

Gegens. Gegenseite

HA Hausarzt

Hrsg. Herausgeber

IR Innenrotation

kg Kilogramm

KG Krankengymnastik

KG-Wochen Krankengymnastikwochen

KHRU Krankenhaus Rummelsberg

KK Korrelationskoeffizient

KM Knochenmetastasen

Krankengymn. Krankengymnastik

lat. lateralis

li links

Lig. coracohumerale Ligamentum coracohumerale

Ligg. glenohumeralia Ligamenti glenohumeralia

Lig. transversum humeri Ligamentum transversum humeri

max. maximal

M. bizeps brachii Musculus bizeps brachii

M. deltoideus Musculus deltoideus

med. medialis

mgl. möglich

min. minimal

M. infraspinatus Musculus infraspinatus

M. latissimus dorsi Musculus latissimus dorsi

M. levator scapulae Musculus levator scapulae

Mm. pectorales Musculi pectorales

Mm. rhomboidei Musculi rhomboidei

M. pectoralis major Musculus pectoralis major

M. pectoralis minor Musculus pectoralis minor

M. pectoralis Musculus pectoralis

MRT Magnetresonanztomographie

M. scalenus med. Musculus scalenus medius

M. serratus ant. Musculus serratus anterior

M. subclavius Musculus subclavius

117

M. subscapularis Musculus subscapularis

M. supraspinatus Musculus supraspinatus

M. teres major Musculus teres major

M. teres minor Musculus teres minor

M. trapezius Musculus trapezius

N. accessorius Nervus accessorius

N. cutaneus brachii lat. sup. Nervus cutaneus brachii lateralis

superior

N. dorsalis scapulae Nervus dorsalis scapulae

Nn. subscapulares Nervi subscapulares

N. pectoralis lat. Nervus pectoralis lateralis

N. pectoralis med. Nervus pectoralis medialis

N. subclavius Nervus subclavius

N. suprascapularis Nervus suprascapularis

N. thoracicus longus Nervus thoracicus longus

N. thoracodorsalis Nervus thoracodorsalis

OP Operation

Op. S. operierte Seite

Ospo. Osteoporose

P. Punkte

Proc. coracoideus Processus coracoideus

R. ascendens Ramus ascendens

re rechts

Retrovers. Retroversion

Rö Röntgen

S. Seite

SA Standardabweichung

s. g. so genannte/r

Sig. Signifikanz

V. a. Verdacht auf

VAS Visuelle Analogskala

Wo Wochen

Zeitdiff. Zeitdifferenz

Z. n. Zustand nach

z. T. zum Teil

118

VIII. Abbildungsverzeichnis Abb. A: Röntgenologische Darstellung des Schultergelenkes

Aus: Benninghoff A., Drenckhahn D. (Hrsg.)

Anatomie – Makroskopische Anatomie, Histologie, Embryologie,

Zellbiologie –

16. Aufl., Urban und Fischer, 2003, S. 286

Abb. B: Arterielle Blutversorgung des Humeruskopfes

Aus: Habermeyer P. (Hrsg.)

Schulterchirurgie

3. Auflage, Urban und Fischer, München, Jena, 2002, S. 407

Abb. C: Die vier Hauptfragmente der Humeruskopffraktur nach Codman

Aus: Habermeyer P. (Hrsg.)

Schulterchirurgie

3. Auflage, Urban und Fischer, München, Jena, 2002, S. 405

Abb. D: Frakturklassifikation nach Neer

Aus: Habermeyer P. (1997)

Die Humeruskopffraktur

Der Unfallchirurg 100:820-837

Abb. E: AO-Klassifikation

Aus: Hempfling H. (1991)

Klassifikation von Humeruskopffrakturen

Chir. Praxis 43:93-98

Abb. F: Frakturklassifikation nach Habermeyer

Aus: Habermeyer P. (1997)

Die Humeruskopffraktur

Der Unfallchirurg 100:820-837

119

Abb. G: „LEGO“-Einteilungssystem nach Hertel

Aus: Hertel R. (2005)

Fractures of the proximal humerus in osteoporotic bone

Osteoporos Int 16:65-72

Abb. H: Röntgentraumaserie

Aus: Habermeyer P. (1997)

Die Humeruskopffraktur

Der Unfallchirurg 100:820-837

Abb. I: a.p.-Aufnahme

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Geiger, Hans

Abb. J: Axiale Aufnahme

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Mahr, Herrmann

Abb. K: 3D-Rekonstruktion einer CT-Aufnahme des Schultergelenkes

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Dogmus, Hatice

Abb. L: Perkutane Kirschner-Drahtstabilisierung

Aus: Lill H., Josten C. (2000)

Proximale und distale Humerusfrakturen im hohen Alter

Der Orthopäde 29:327-341

Abb. M: Schraubenosteosynthese

Aus: Lill H., Josten C. (2000)

Proximale und distale Humerusfrakturen im hohen Alter

Der Orthopäde 29:327-341

Abb. N: Konstruktionsprinzip der proximalen Humerusnagelung

Aus: Beikert R., Trapp O. M., Bühren V. (2007)

Versorgung instabiler proximaler Humerusfrakturen.

Möglichkeiten und Grenzen der Marknagelung

Trauma Berufskankh 9:54-60

120

Abb. O: Marknagel

Aus: Beikert R., Trapp O. M., Bühren V. (2007)

Versorgung instabiler proximaler Humerusfrakturen.

Möglichkeiten und Grenzen der Marknagelung

Trauma Berufskankh 9:54-60

Abb. P: Winkelstabile Platte

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Füllman, Frieda

Abb. Q: Komplikationen bei/nach Osteosynthesen von Humeruskopffrakturen

Aus: Mittlmeier T., Arndt D., Beck M., Gradl G. (2007)

Komplikationen der Nagelosteosynthese am proximalen

Humerus

Trauma Berufskrankh 9:61-68

Abb. R: Humeruskopfprothese (a.p.)

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Kliemt, Lutz

Abb. S: Humeruskopfprothese (ax.)

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Kreissel, Hans

Abb. T: Anteversion (Dreifragmentfraktur)

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Wagner, Fritz

Abb. U: Abduktion (Dreifragmentfraktur)

Aus: Eigene Aufnahme, Pat. Wagner, Fritz

121

IX. Danksagung

Ich danke Herrn Prof. Dr. med. R. Stangl für die Überlassung des

Promotionsthemas der Arbeit und für das Verfassen des Referates. Er beriet

und unterstützte mich bei auftretenden Problemen mit zielführenden Hinweisen.

Mein Dank gilt auch Herrn Prof. Dr. med. F. F. Hennig für das Erstellen des

Koreferates.

Herr Dr. med. M. Münzberg war der stets bereite Vermittler zwischen allen

Institutionen des Krankenhauses Rummelsberg, die zum Gelingen der Arbeit

beigetragen haben. Für seine Unterstützung möchte ich mich hiermit herzlich

bedanken.

Ebenfalls herzlich danken möchte ich dem Team des Archivs des

Krankenhauses Rummelsberg, das mir beim Finden der nötigen Akten immer

behilflich war. Den Mitarbeitern der Notaufnahme des Krankenhauses

Rummelsberg möchte ich danken, weil sie mir einen Platz für die

Nachuntersuchungen einräumten.

Meiner Freundin Melanie Sauerwein danke ich von ganzem Herzen. Ohne sie

wäre alles anders.

Besonders möchte ich meinen Eltern und meiner Familie danken. Sie

ermöglichten mein Studium.

Ein letzter großer Dank gilt meinem Freund Johannes Hinkelthein. Er

unterstützt meine Ideen, begleitet mich und ist immer mit dem richtigen Rat an

meiner Seite.

122

X. Lebenslauf

Name Baierl

Vorname Franziska

Geboren 18.09.1979

in Hoyerswerda

Staatsangehörigkeit deutsch

Eltern Vater: Joachim Baierl, Angestellter

Mutter: Ilona Baierl, Diplomlehrerin

Geschwister Bruder: Robert Baierl

Bildungsgang und bisherige Tätigkeit

1986 - 1992 Polytechnische Oberschule Uhyst

1992 - 1998 Lessinggymnasium Hoyerswerda

Abschluss: Abitur 1998

1998 - 2001 Medizinische Berufsfachschule Görlitz

Abschluss: Examin. Krankenschwester

2001 - 2002 Städtisches Klinikum Görlitz

Tätigkeit: Krankenschwester

2002 - 2003 Universitätsklinik Ulm

Tätigkeit: Krankenschwester

2003 - 2009 Studium der Humanmedizin an der

FAU Erlangen/Nürnberg

1. Staatsexamen: Sept. 2005

2. Staatsexamen: Okt. u. Dez. 2009

Seit Febr. 2010 Assistenzärztin in der Anästhesie im

Klinikum Friedrichstadt Dresden

CA: Prof. Dr. med. Rothe