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Ausbildungsreport 2013 Ergebnisse einer Befragung von 18.649 Auszubildenden zur Ausbildungsqualität in Deutschland

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Ausbildungsreport 2013

Ergebnisse einer Befragung von 18.649 Auszubildenden zur

Ausbildungsqualität in Deutschland

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Bedeutung der Ausbildungsqualität

• Die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule stellt für rund 60 Prozent der SchulabgängerInnen in Deutschland den Einstieg ins Berufsleben dar.

• Die Kombination aus theoretischem und praktischem Lernen und die vielseitigen und anspruchsvollen Aufgaben durch den hohen Praxisbezug geben den jungen Menschen die grundlegenden Qualifikationen für die Arbeitswelt.

• Der Qualität der Berufsausbildung kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu:

• Sie stellt sicher, dass die Auszubildenden, die notwendigen Inhalte und berufliche und soziale Kompetenzen lernen, um anschließend in der Arbeitswelt mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen zu recht zu kommen.

• Eine gute und qualitativ hochwertige Ausbildung ist die Voraussetzung für die jungen Menschen, sich auf dem Arbeitsmarkt zurechtzufinden und eine reguläre, unbefristete und fair bezahlte Arbeitsstelle zu finden.

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Der Ausbildungsreport der DGB-Jugend

• Ziel des Ausbildungsreports ist es, ein möglichst genaues Bild der Qualität der deutschen Ausbildungslandschaft zu zeichnen.

• Dies ermöglicht einen Überblick darüber zu gewinnen, in welchen Berufen junge Menschen eine qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten und wo es Mängel gibt.

• Der Ausbildungsreport fragt die Auszubildenden in Deutschland wie diese ihre berufliche Ausbildung selber einschätzen.

• Da diese die Expertinnen und Experten dafür sind, können sie am besten die Qualität der Ausbildung beurteilen.

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Der Ausbildungsreport der DGB-Jugend

• 18.649 Auszubildende aus den 25 am stärksten frequentierten Ausbildungsberufen beteiligten sich schriftlich an der Befragung der Gewerkschaftsjugend.

• Die hohe Zahl stellt im Vergleich zum Vorjahr eine weitere Steigerung dar. Es ergibt sich somit erneut eine repräsentative sowie noch detailliertere und verlässliche Bewertung der Ausbildungssituation in Deutschland.

• Besonderheit des Ausbildungsreports: die Befragung durch die DGB-Jugend wird vor Ort in den Berufsschulen durchgeführt.

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DGB-AusbildungsreportKriterien für die Ausbildungsqualität

• Fachliche Qualität der AusbildungEinhaltung des Ausbildungsplanes - Ausbildungsfremde Tätigkeiten - Betreuung durch AusbilderInnen – Fachliche Qualität des Betriebs

• Ausbildungszeiten und ÜberstundenWöchentliche Arbeitszeit - Regelmäßigkeit, Häufigkeit und Ausgleich von Überstunden - Anrechnung des Berufsschulunterrichts

• AusbildungsvergütungHöhe der Vergütung - Regelmäßigkeit der Zahlung

• Persönliche Beurteilung der Auszubildendenindividuelle Zufriedenheit - Übernahmeperspektiven

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Gesamtbewertung nach Ausbildungsberufen

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Fachliche Qualität der Ausbildung

„Die fachliche Qualität der Ausbildung in meinem Betrieb ist meiner Meinung nach ...“Angaben in Prozent von 18.463 Auszubildenden, die auf die Frage geantwortet haben.

72,5 Prozent der Auszubildenden sind mit der fachlichen Qualität der Ausbildung im Betrieb zufrieden

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Fachliche Qualität der Ausbildung

„Ich muss Tätigkeiten verrichten, die eindeutig nicht zu meiner Ausbildung gehören.“ Angaben in Prozent von 7.464 Auszubildenden, die angaben ihren Ausbildungsplan ‚sehr gut‘ oder ‚gut‘ zu kennen und die auf die Frage geantwortet haben.

10,0 Prozent der Auszubildenden müssen regelmäßig ausbildungsfremde Tätigkeiten verrichten

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Fachliche Qualität der Ausbildung

„MeinE AusbilderIn erklärt mir Arbeitsvorgänge…“Angaben in Prozent von 16.900 Auszubildenden, die angaben eineN AusbilderIn zu haben und die auf die Frage geantwortet haben.

13,0 Prozent der Auszubildenden bekommen nie oder selten etwas von ihren AusbilderInnen beigebracht.

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Ausbildungszeiten und Überstunden

„Ich mache regelmäßig Überstunden.“Angaben in Prozent von 18.649 Auszubildenden, die auf die Frage geantwortet haben.

36,5 Prozent der Auszubildenden müssen regelmäßig Überstunden machen.

Im Durchschnitt 4,6 Stunden pro Woche.

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Ausbildungszeiten und Überstunden

„Ich mache regelmäßig Überstunden.“Angaben in Prozent von 16.598 Auszubildenden, die auf die Frage geantwortet haben.

16,6 Prozent der Auszubildenden bekommen keinerlei Ausgleich für ihre Überstunden.

Krautschat, Benjamin (DGB-BVV)
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Ausbildungszeiten und Überstunden

16,5 Prozent geben an, durchschnittlich mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten zu müssen.

7,4 Prozent der unter 18 jährigen Auszubildenden müssen an mehr als fünf Tagen in der Woche im Betrieb arbeiten.

„Pro Woche arbeite ich durchschnittlich (einschl. Berufsschule) tatsächlich … Stunden.“Angaben in Prozent von 3.384 Auszubildenden unter 18 Jahren, die auf diese Frage geantwortet haben.

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Ausbildungsvergütung

„Meine Ausbildungsvergütung beträgt brutto … Euro.“Angaben in Prozent von 17.212 Auszubildenden, die auf die Frage geantwortet haben.

Im Gesamtdurchschnitt bekommen die Auszubildenden 650 Euro (brutto) pro Monat.

Die Summe liegt deutlich unter dem tarifvertraglich geregelten Durchschnitt, den das BIBB auf 730 Euro im Monat berechnet hat.

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Persönliche Beurteilung der Auszubildenden - Interessenvertretung

Auszubildende, mit Interessenvertretung im Rücken sind deutlich zufriedener mit ihrer Ausbildung (82,2 Prozent) als Auszubildende ohne Interessenvertretung (62,9 Prozent). Ein klares Votum für betriebliche Mitbe-stimmung.

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Geschlechtsspezifische Unterschiede

Nach wie vor ist ein Großteil der handwerklichen und technischen Ausbil-dungsberufe männlich geprägt, während sich die eindeutig weiblich geprägten Berufe vor allem im Dienst-leistungsbereich finden.

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Geschlechtsspezifische Unterschiede

Angaben von Auszubildenden im letzten Ausbildungsjahr.

In weiblich dominierten Ausbildungsberufen liegt die Ausbildungsvergütung im dritten Ausbildungsjahr um 88 Euro bzw. 12,3 Prozent niedriger als in weiblich dominierten Berufen. Die Chancen stehen schlecht, dass die jungen Frauen dieses Manko im Laufe ihres Berufslebens abstreifen können.

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Geschlechtsspezifische Unterschiede

Angaben in Prozent von 10.978 Auszubildenden.

Die Auszubildenden in den weiblich geprägten Berufen haben deutlich mehr Probleme damit, nach der Arbeit „abzuschalten“ und sich in ihrer Freizeit zu erholen (37,6 Prozent), als die Männer in den männlich geprägten Berufen (17,1 Prozent).

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Geschlechtsspezifische Unterschiede

Angaben in Prozent von 10.978 Auszubildenden.

Die Auszubildenden in den weiblich geprägten Berufen haben deutlich seltener eine Übernahmezusage (22,8 Prozent), als die Männer in den männlich geprägten Berufen (35,8 Prozent).

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Geschlechtsspezifische Unterschiede

All diese Faktoren führen dazu, dass Auszubildende in weiblich dominierten Berufen durchschnittlich weniger zufrieden mit ihrer Ausbildung sind (65,4 Prozent) als Auszubildende in männlich dominierten Berufen (76,0 Prozent).

Angaben in Prozent von 11.021 Auszubildenden.

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Zugang zur Ausbildung

• Nach wie vor ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt für viele Ausbildungsinteressierte schwierig:

• lediglich 66,9 Prozent der institutionell erfassten ausbildungsinteressierten Personen bekommen überhaupt einen Ausbildungsplatz

• Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist 2012 erneut gesunken, auf nun nur noch 551.272

• Nur 21,7 Prozent der Betriebe bilden überhaupt noch aus• 2012 sind noch immer 266.000 junge Menschen in Maßnahmen des

Übergangsbereichs eingemündet• Das Ergebnis der jahrelangen Entwicklung: 1,4 Millionen junge Menschen in

der Altersgruppe der 20 bis 29 jährigen haben keinen berufsqualifizierenden Abschluss

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Zugang zur Ausbildung

Angaben in Prozent von 10.978 Auszubildenden.

Etwa ein Drittel der Auszubildenden – denen wohlgemerkt der Übergang in Ausbildung gelungen ist – erlernen ihren Wunschberuf, weitere 43,4 Prozent machen ihre Ausbildung in einem von mehreren für sie interessanten Berufen. Immerhin ein Viertel der Auszubildenden lernt allerdings eine Alternative, die sie nicht geplant hatten.

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Zugang zur Ausbildung

Angaben in Prozent von 10.978 Auszubildenden.

Auszubildende mit einer nicht gewählten Alternative als Ausbildungsberuf sind mit ihrer Ausbildung deutlich unzufriedener als Auszubildende in ihrem Wunschberuf.Das Ergebnis unterstreicht die Bedeutung eines auswahlfähigen Ausbildungsplatzangebots.

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Zugang zur Ausbildung

Angaben in Prozent von 10.978 Auszubildenden.

Die Hälfte der befragten, Auszubildenden hat direkt den Übergang von der Schule in die Ausbildung geschafft. Bei 10 Prozent lagen aber mehr als drei Jahre zwischen Schulaustritt und Ausbildungsbeginn.

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Zugang zur Ausbildung

Unter den Ausbildungsinteressierten entwickelt sich zunehmend eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: •Ein Teil der Jugendlichen, vor allem jene mit gutem Schulabschluss, profitieren von der demografisch bedingten leichten Entspannung auf dem Ausbildungsmarkt. Es fällt ihnen leichter als noch vor wenigen Jahren, einen Ausbildungsplatz zu finden. •Für einen Teil der jungen Menschen dagegen erhöht sich das Risiko, dauerhaft aus dem Ausbildungsmarkt ausgeschlossen zu bleiben. Deutliches Anzeichen dafür ist der hohe Anteil junger Menschen ohne qualifizierenden Berufsabschluss.

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Perspektiven nach der Ausbildung

„Ich werde im Anschluss an meine Ausbildung übernommen…“ Angaben in Prozent von 18.209 Auszubildenden, die auf die Frage geantwortet haben.

Gerade einmal 29,6 Prozent der Auszubildenden wussten, ob sie im Anschluss an ihre Ausbildung von ihrem Betrieb übernommen werden.

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Perspektiven nach der Ausbildung

„Ich werde im Anschluss an meine Ausbildung übernommen…“ / „Mein Betrieb hat folgende Größe …“ / „Ich werde im Anschluss an meine Ausbildung unbefristet übernommen“Angaben in Prozent von 17.959 Auszubildenden, die auf ersten beiden und 4.890 Auszubildende, die auf die letzte Frage geantwortet haben.

Größere Betriebe übernehmen ihre Auszubildenden zwar öfter nach der Ausbildung, kleinere Betriebe allerdings häufiger unbefristet.

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Perspektiven nach der Ausbildung

„Was meine berufliche Zukunft angeht, bin ich …“ / „Ich fühle mich durch meine Ausbildung … auf die spätere Arbeit vorbereitet“Angaben in Prozent von 18.055 Auszubildenden, die auf die beiden Fragen geantwortet haben.

Je besser sich die Auszubildenden auf ihre spätere Arbeit vorbereitet fühlen, desto zuversichtlicher sind sie, was ihre berufliche Zukunft angeht.

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Forderungen

• Ausbildungsplatzgarantie für alle Ausbildungsplatzinteressierten• Einhalten der gesetzlichen Regelungen und Verordnungen:• Bessere gesetzliche Regelungen• Keine Schmalspurausbildungen• Unbefristete Übernahme• Verbesserung der Qualität der Berufsschule

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Kontakt

Benjamin Krautschat DGB-Bundesvorstand Abteilung Jugend und Jugendpolitik

Tel.: 030 / 24060 – 503 E-Mail: [email protected]

Der gesamte Ausbildungsreport als Download unter:www.jugend.dgb.de/ausbildung

Krautschat, Benjamin (DGB-BVV)
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