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Ausgabe 05/13 (Spezial: Dividendenfonds Kursgewinne und Ausschuettungen)

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Page 1: Ausgabe 05/13 (Spezial: Dividendenfonds   Kursgewinne und Ausschuettungen)

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fondskompakt

05/13 29. Mai 2013

S c h w e r p u n k t > S e i t e 3

Infrastrukturunternehmen Monopolisten mit Substanz

F o n d s i m F o k u s > S e i t e 6

Allianz Kapital Plus Bereit für jedes Szenario

R u n d u m E T F s > S e i t e 11

Aktiver ETF mit Qualitäts-Check bei Mittelstandsanleihen

Dividendenfonds – Kursgewinne und Ausschüttungen

S p e z i a l > Se i t e 8

Page 2: Ausgabe 05/13 (Spezial: Dividendenfonds   Kursgewinne und Ausschuettungen)

Dr. Wolfram Weimer

Verleger

Editorial

des einen Leid, des anderen Freud. Während sich mit Spareinlagen und verzinslichen Anlagen derzeit kaum Rendite erzielen lässt, profitieren Firmen, die vor größeren Inves-titionen stehen, vom niedrigen Zinsniveau. Zu solchen Firmen zählen insbesondere Infrastrukturunternehmen, die in dieser Ausgabe das Schwerpunktthema bilden. Sie können ihre Zinsbelastungen durch günstige Bankdarlehen oder die Ausgabe von Unter-nehmensanleihen reduzieren, was wiederum positive Auswirkungen auf die Erträge hat. Darüber hinaus verfügen die Firmen über eine hohe Substanz in Form wertvoller Sachanlagen, erwirtschaften oftmals relativ stabile Erträge und weisen hohe Dividen-denrenditen auf. Speziell für konservativere Anleger kann sich daher ein Blick auf gut gemanagte Infrastrukturfonds lohnen.

Apropos Dividendenrendite. Die Divi-dendensaison nähert sich hierzulande all-mählich dem Ende und viele Investoren werden über die teils üppig ausgefallenen Beteiligungen am Unternehmensgewinn hocherfreut sein. Dies umso mehr, da die Dividenden langfristig einen signifikan-ten Beitrag zum Vermögensaufbau leis-ten. Gleichzeitig bieten dividendenstarke Aktien eine gute Alternative zu den nied-rigen Renditen vieler Anleihen. Allerdings gibt es auch beim Thema Dividenden einige Fallstricke zu beachten. So kann sich die

Höhe der Dividendenrendite bei einer sich verschlechternden Geschäftslage schnell reduzieren. Daher sollten für eine Investiti-onsentscheidung neben der absoluten Höhe der Dividendenrendite auch noch andere Faktoren berücksichtigt werden. Dies ist die Aufgabe von Stuart Rhodes und Stephen Thornber, die mit dem M&G Global Divi-dend Fund und dem Threadneedle Global Equity Income Fund zwei Dividendenfonds erfolgreich managen. Wir stellen die beiden Fonds sowie die Kriterien, nach denen die Fondsmanager ihr Portfolio zusammenstel-len, in unserem Spezial näher vor.

Den Fonds im Fokus bildet der Allianz Kapi-tal Plus, der auf fast zwei Jahrzehnte Histo-rie zurückblicken kann und dabei im Schnitt eine Rendite von 7% pro Jahr erzielt hat. Dafür setzt Fondsmanager Stefan Kloss auf eine interessante Anlagestrategie. Er kombi-niert Anleihen von Emittenten, die über eine gute Bonität verfügen mit wachstumsstarken Aktien aus Europa. Damit spricht der Fonds in erster Linie konservative Anleger an, die sich Stabilität im Depot wünschen, ohne auf die sich bietenden Chancen am Aktienmarkt verzichten zu müssen.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre!

Herzlichst,Ihre fonds kompakt-Redaktion

Liebe Leserinnen und Leser,

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

Investmentfonds

Schwerpunkt: Infrastrukturunternehmen – Monopolisten mit Substanz . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Fonds-Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5 Fonds im Fokus: Allianz Kapital Plus – Bereit für jedes Szenario. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Buchtipp: Afrika – Kontinent der Chancen. . . . . . . . . . . .7 Spezial: Dividendenfonds – Kursgewinne und Ausschüttungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8

Gastbeitrag: Andreas Feiden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Rund um ETFs: Aktiver ETF mit Qualitäts-Check bei Mittelstandsanleihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Geschlossene Fonds

Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

fondskompakt

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Schwerpunkt Fonds Nachrichten Fonds im Fokus Buchtipp Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds

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Schwerpunkt

Die hohen Investitionen verschaffen vielen Infrastrukturunternehmen eine regionale Monopolstellung, die für stabile Erträge sorgt. Die wertvollen Sachanlagen der Firmen bieten Investoren viel Substanz und einen wirkungsvollen Schutz vor Inflation. Gerade für konservativere Anleger lohnt sich deshalb ein Blick auf gut gemanagte Infrastrukturfonds.

Ersatzinvestitionen und Privati­sierung in den IndustrienationenDer heutige Wohlstand in den Industriena-tionen wäre ohne eine leistungsfähige Inf-rastruktur nicht entstanden. In den letzten Jahrzehnten wurde jedoch zu wenig inves-tiert, um diese wichtige Basis zu erhalten und auf den aktuellen Stand zu bringen. Um wei-ter wettbewerbsfähig zu bleiben, muss dieser Rückstand wieder aufgeholt werden. In vie-len Fällen werden einst staatliche Unterneh-men privatisiert, was zusätzliche Möglichkei-ten für Kapitalanleger schafft. OECD und Weltbank beziffern die global erforderlichen Infrastrukturausgaben bis 2030 auf 40.000 Mrd. US-Dollar.

Großer Nachholbedarf in den SchwellenländernEin großer Teil dieser Investitionen wird in den Schwellenländern erfolgen: Megatrends, wie Urbanisierung, Mobilität, steigender Wohlstand oder der zunehmende Energie-hunger, sorgen für einen immensen Bedarf an moderner Infrastruktur. Die Regierungen der Schwellenländer haben verstanden, dass die Infrastruktur ein wichtiger Schlüssel ist,

Fonds-Nachrichten Fonds im Fokus Buchtipp Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial

Eine florierende Wirtschaft ist ohne gut ausgebaute Infrastruktur nicht denkbar. Die Versorgung mit Strom, Gas, Öl und Wasser, die Transportwege auf Straße, Schiene und über Flug- und Seehäfen, sowie ein Telekommunikationsnetz sind die Basis für die Entwick-lung einer Region.

Der Aufbau dieser Infrastruktur bindet so viel Kapital, dass die Investitionen in der Regel nur einmal vor Ort getätigt werden. Der Eigentümer dieser Infrastruktur besitzt dadurch eine regionale

Monopolstellung und kann seine Preise mangels Wettbewerb relativ frei gestalten.

Weil die langlebigen Anlagen gleichzei-tig Sachwerte darstellen, die inflationsge-schützte Erträge liefern, bieten Infrastruk-turinvestments zudem einen erstklassigen Schutz vor der schleichenden Geldentwer-

tung. Aktien von Infrastrukturunternehmen bieten relativ stabile Erträge und oftmals hohe Dividendenrenditen. Das macht sie gerade für konservativere Anleger interessant.

Im Moment profitieren die Firmen vom weltweit niedrigen Zinsni-veau. Viele von ihnen können ihre Zinsbelastung durch die Ausgabe niedrig verzinster Unternehmensanleihen deutlich reduzieren, was bei einem derart kapitalintensiven Geschäft besonders positive Aus-wirkungen auf die Erträge hat. Derzeit sprechen aber noch weitere Argumente dafür, sich den Sektor Infrastruktur genauer anzuschauen.

Infrastrukturunternehmen –

Monopolisten mit Substanz

Ein großer Teil der Investitionen wird in den

Schwellenländern erfolgen.

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Schwerpunkt Fonds-Nachrichten Fonds im Fokus Buchtipp Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial

80 Titel. Die beiden Fondsmanager setzen momentan stark auf defensive Telekommuni-kationswerte, die eine attraktive Dividenden-rendite bieten. Außerdem investieren sie gerne in Unternehmen, die durch ihr Geschäfts-modell stabile Gewinnmargen erzielen und schauen nach unterbewerteten zyklischen Fir-men, beispielsweise aus dem Energiesektor.

Auf Länderebene werden im Moment China, Hongkong, Indonesien und Thailand über-gewichtet. Durch die Bottom-up Analyse bei der Aktienauswahl hat sich eine Unter-gewichtung in Korea und Indien ergeben, wo die Fondsmanager aktuell wenig interessante Werte entdecken.

FazitInfrastrukturunternehmen bieten stabile Erträge und einen ausgezeichneten Inflati-onsschutz. Das niedrige Zinsniveau wirkt sich auf ihr Geschäftsmodell besonders positiv aus. Weltweit besteht hoher Bedarf an neuer Infrastruktur, wovon der gesamte Sektor in den nächsten Jahren profitieren sollte. Gut gemanagte globale Infrastruk-turfonds eigenen sich wegen der niedrigen Wertschwankungen gut als Beimischung für konservativere Anleger. Wer mehr Risiko verträgt und höhere Erträge erzie-len möchte, kann sich auch regional agie-rende Infrastrukturfonds, wie den Invesco Asia Infrastructure, anschauen. In den letzten Jahren haben dessen – im Vergleich zum global anlegenden EdR Infrasphere - höhere Schwankungen aber nicht zu höhe-ren Erträgen geführt. Hier gibt es eventuell noch Aufholpotenzial.

um wirtschaftlich weiter zu den Industrienationen aufzuschließen. Und sie verfügen in weiten Teilen auch über die dazu erforderlichen finanziellen Mittel. Prognosen der Weltbank gehen von einer jährli-chen Steigerung der Ausgaben für Infrastruktur in den Schwellenlän-dern von 5,7% p.a. aus. Insbesondere in Asien wird kräftig investiert werden.

Fondsidee I: EdR InfrasphereEmmanuel Painchault und Raphael Dubois verwalten den globalen Infrastrukturfonds der französischen Gesellschaft Edmond de Roth-schild. Sie bilden aus dem weltweiten Anlageuniversum von Infra-strukturunternehmen ein übersichtliches Fondsportfolio, das in der Regel 30 bis 50 Werte enthält. Dabei nutzen Sie fundamentale Ana-lysen für die Auswahl der einzelnen Titel.

Neben der Wertentwicklung genießt die geringe Wertschwankung des Fondsvermögens oberste Priorität. Aus diesem Grund ist auch der Anteil an Investitionen in Schwellenländern auf 35% des Fonds-vermögens begrenzt.

Diese maximal mögliche Investitionsquote für Schwellenländer wird derzeit nicht vollständig ausgenutzt. Im Moment sind aber immerhin rund 25% des Vermögens in den Emerging Marktes investiert. Nord-amerika ist mit einem Anteil von 42% am stärksten gewichtet. Hier sehen die Fondsmanager aufgrund des Booms bei der Exploration von Schiefergas gute Chancen für einzelne Werte. In Europa ist der Fonds zu rund 20% investiert. Wegen des schwachen Wachstums und der Überregulierung werden die großen Strom- und Gasanbieter in dieser Region gemieden. Aktuell wurde die Cash-Quote auf 13% erhöht, um auf eine mögliche Korrektur vorbereitet zu sein.

Fondsidee II: Invesco Asia InfrastructureVon Hongkong aus managen Maggie Lee und Paul Chan den Asia Infrastructure Fund von Invesco. Der Fonds investiert ausschließlich in asiatische Infrastrukturunternehmen (inkl. Australien, ohne Japan) und bietet Anlegern damit den direkten Zugang in die Region, in der die Weltbank den größten Bedarf an neuer Infrastruktur ausmacht.

Auch Lee und Chan wählen die Werte für ihren Fonds nach fundamen-talen Daten der Unternehmen aus. Ihr Portfolio umfasst derzeit rund

Ausgewählte Produkte

Name WKN ISIN Kategorie Ausrichtung Auflagedatum Volumen

EdR Infrasphere A

A0RMJN FR0010556159 Aktienfonds Infrastruktur

global 28.12.2007 56 Mio. €

Invesco Asia Infrastructure A

A0JKJC LU0243955886 Aktienfonds Infrastruktur

Asien, ohne Japan

31.03.2006 1.105 Mio. €

Quelle: Morningstar Fondsanalyst (Stand 29.03.2013)

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Fonds-Nachrichten

SCHRODERS

Neuer Fonds für europäische Hochzinsanleihen

ALFI-STUDIE

Favoritenwechsel im Anlagesegment Nachhaltigkeit

Der von der Fondsgesellschaft Schroders aufgelegte Schroder ISF EURO High Yield (ISIN: LU0106817157) ist ab sofort zum Vertrieb in Deutschland und Österreich zugelassen. Das Produkt investiert in Anleihen und andere fest- und variabel verzinsliche Wertpapiere von Unternehmen, die auf Euro lauten Bis zu 40 Prozent der Mittel können in Bonds investiert werden, die nicht auf Euro lauten. Diese Positionen werden aber währungsgesichert. Mindestens 70 % des Nettovermögens müssen in hochverzinsliche Wertpapiere angelegt werden, die ein Rating unterhalb von Investment Grade aufweisen.

Das verwaltete Vermögen in nachhaltigen Investments stieg seit 2010 um 19 % auf 237,9 Milliarden Euro. Dabei wuchs der Anteil nachhaltiger Investments am Gesamtvermögen der europäischen Fonds auf 1,6 %. Das ist das Ergebnis der zweiten Studie „Euro-pean Responsible Investing Fund Survey” („Nachhaltiges Investie-ren in Europa“), die von KPMG im Auftrag von ALFI (Association Luxembourg Fund Industry) durchgeführt wurde. Innerhalb der Anlageklasse nahmen Investoren jedoch einen Favoritenwechsel vor. Dem Zuwachs von Kohlendioxid-, Sozial-/Solidaritäts-, Mikrofinanz- und ethischen Fonds steht ein Rückgang bei Umwelt-, Ökologie-,

Bis zu 30 % können in Baranlagen, Staatsanleihen oder Investment-Grade-Wertpapiere investiert werden. Per Ende Januar 2013 war der Fonds mit 13,2 % in Investment-Grade-Papiere investiert, die in der Benchmark nicht enthalten sind. Stark untergewichtet war der Fonds bei Papieren mit einem „BB“-Rating, deren Portfolioanteil bei 49,2 % lag (Benchmark: 69,6 Prozent). Übergewichtet waren dagegen Werte mit „B“-Rating mit 27,1 Prozent Portfolioanteil (Benchmark: 20,7 %). Wertpapiere mit Ratings von „CCC“ und niedriger, auf die im Fonds 7,8 % entfielen, waren in der Benchmark mit 9,7 % vertreten.

Erneuerbare-Energien-, Klimawandel- und Wasser-Fonds gegen-über. Zwischen 2010 und 2012 ging das verwaltete Vermögen der thematischen Umwelt-Fonds um 10,5 % auf 28,1 Milliarden Euro zurück. Thematische Fonds stellen rund ein Drittel der Fonds für nachhaltiges Investieren, allerdings nur 12 % von deren verwaltetem Vermögen. Dagegen setzte sich das Wachstum der Anzahl und des verwalteten Vermögens von Mikrofinanz-Fonds fort. Zudem wurden 22 neue Scharia-konforme Fonds in Europa aufgelegt; damit erreichte deren Gesamtzahl 75 Fonds am Ende des Jahres 2012.

Fonds im Fokus Buchtipp Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial Schwerpunkt

ALLIANZ GLOBAL INVESTORS

Konzentration auf die Stärksten Allianz Global Investors hat den Allianz Europe Equity Growth Select (ISIN: LU0908554339) aufgelegt. Er stellt eine Erweiterung der Produktfamilie um den Fonds Allianz Wachstum Europa (ISIN: DE0008481821) dar, der auf europäische Wachstumsaktien setzt. Der Fonds wird von Thorsten Winkelmann und Matthias Born gemanagt. Der neue Fonds wird sich auf ein Portfolio von 30-45 Aktien kon-zentrieren. Die Fondsmanager wollen mittels einer auf fundamentalen Kriterien beruhenden Einzeltitelauswahl die aussichtsreichsten struk-turellen Wachstumsaktien in Europa herausfiltern. Damit diese ‚high

conviction‘-Ideen ein angemessenes Gewicht im Fonds erhalten, inves-tiert der Fonds nur in Aktien von Unternehmen mit einer Marktkapi-talisierung von über 5 Mrd. Euro. Die Unternehmen müssen zudem aufgrund ihres Geschäftsmodells und ihrer einzigartigen Marktpo-sition ein überdurchschnittlich hohes und strukturelles Wachstum von Gewinnen und Cashflows erwarten lassen. Auf Grund des Stock-Picking-Ansatzes ist der Fonds nicht an Länder – oder Branchenvorga-ben gebunden. Die Manager wollen zudem stets voll im Aktienmarkt investiert sein und nicht in Derivate investieren.

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Fonds im Fokus

Einstieg werde der Rally weiterhin Nahrung geben. Auch diese Prognose hat unter Analys-ten viele Anhänger.

Mit dem Allianz Kapital Plus sind Anleger für beide Szenarien gut aufgestellt. Der Bondteil stabilisiert das Portfolio. Mana-ger Stefan Kloss investiert überwiegend in hochwertige Staatsanleihen. Unter den Top-Holdings finden sich Staatspapiere Deutschlands, Frankreichs und Belgiens. Dazu mischt der Manager pfandbriefähnli-che Investments (Covered Bonds), Unterneh-mensanleihen und staatliche Zinspapiere aus den Emerging-Markets . Die durchschnittli-che Kreditqualität des Portfolios betrug im April AA-, bei den Laufzeiten legte Kloss den Akzent auf sieben und zehn Jahre. Aufgrund der starken Nachfrage haben sich die Kurse der Zinspapiere in den vergangenen Mona-ten sehr gut entwickelt, mittlerweile fallen die Renditen daher nur noch gering aus.

Liquiditätspolster sorgen für Kursfantasie Mit Aktien kann Kloss die Ertragslücke schließen. Die Titelauswahl im Aktienbe-reich des Mischfonds orientiert sich am Port-folio des Allianz Europe Equity Growth. Der wiederum investiert in europäische Unter-nehmen, die überdurchschnittliche Wachs-tumschancen aufweisen wie etwa eine starke

Fondsdaten

Allianz Kapital Plus

ISIN: DE0008476250

Auflagedatum: 02.05.1994

Fondsvolumen: 897,7 Mio. Euro

Fondswährung: Euro

Gesamtkostenquote: 1,15%

Allianz Kapital Plus – Bereit für jedes Szenario Seit Auflegung im Mai 1994 hat der Allianz Kapital Plus im Schnitt jährlich sieben Prozent erzielt. Im vergangenen Jahr legte der Mischfonds 15,4 Prozent zu und schlug damit den Vergleichsindex um vier Prozent. Manager Stefan Kloss investiert 70 Prozent der Mittel in Anleihen mit guter Bonität. 30 Prozent fließen in europäische Wachstums­aktien. Die Vermögensaufteilung spricht grundsätzlich defensiv eingestellte Anleger an, die sich Chancen an den Börsen dennoch nicht entgehen lassen wollen.

Die Konjunkturdaten für Europa sind schwach. In den ersten drei Monaten des Jahres schrumpfte die Wirtschaftsleistung der 17 Staaten der Eurozone gegenüber dem vierten Quartal 2012 um 0,2 Prozent. Auch Deutschland geht allmählich die Puste aus. Das Bruttosozialprodukt wuchs im ersten Quartal gerade mal um 0,1 Prozent. Dennoch steigen die Kurse an den Börsen. Nachdem der DAX 2012 schon 30 Prozent zugelegt hat, erzielte der Leitindex in diesem Jahr bereits ein Plus von über acht Prozent und kletterte erstmals über die 8400-Punkte-Marke. Das könne nicht lange gut gehen, warnen bereits seit längerem einige Experten. Europas Unternehmen müssten über kurz oder lang ihre Gewinnaussichten korrigieren, was den Aufwärtstrend beenden werde. Andererseits fehlt es an attraktiven Alternativen zu Aktien. Sichere Staatsanleihen werfen nur Minizinsen ab, viele institutionelle Investoren könnten so ihre Renditeversprechen nicht einlösen. Ihr

Positionierung in den Schwellenländern. Zu den aktuellen Favoriten zählen derzeit die Lebensmittelkonzerne Jeronimo Martins oder Danone. Chancen sieht das Management auch bei dem Getränkehersteller Carlsberg und dem deutschen Softwarekonzern SAP.

Kloss hält Aktienanlagen weiterhin für aus-sichtsreich. Seiner Meinung nach dürfte nicht zuletzt das große Liquiditätspolster vieler Unternehmen, das für Dividendenzah-lungen und Übernahmen verwendet werden kann, den derzeitigen Kursaufschwung wei-ter unterstützen.

Jeden Monat wird die Vermögensaufteilung des Fonds überprüft. Sollte durch Kursge-winne die Aktiengewichtung über 30 Prozent gestiegen sein, werden Titel verkauft. Mana-ger Kloss agiert so antizyklisch und verleiht dem Fonds zusätzliche Sicherheit. Auch die vergleichsweise niedrige Volatilität von 4,94 Prozent auf Sicht von drei Jahren trägt dazu bei, dass Anleger ruhig schlafen können.

Fazit:Die Kombination aus Sicherheit und begrenztem Risiko macht den Fonds gerade jetzt für Anleger interessant. Für den Allianz Kapital Plus spricht auch die relative geringe Gesamtkostenquote.

Buchtipp Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial Schwerpunkt Fonds-Nachrichten

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Buchtipp Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial Schwerpunkt Fonds-Nachrichten Fonds im Fokus

Rechtssicherheit, was wiederum die Investitionsbedingungen deutlich verbessert. Das zeigt sich auch bei der einheimischen Wirtschaft, die sich westlichen Standards, sowohl bei der Produktion als auch was Transparenz Reporting angeht, immer mehr anpasst.

Der wohl wichtigste Faktor für den Aufschwung in Afrika sind jedoch die Rohstoffe. Ghana und Uganda fördern Öl, Mosambik verfügt über riesige Erdgasvorkommen und westafrikanische Länder könnten bis 2020 rund 20 Prozent der weltweiten Eisenerz-Produk-tion übernehmen. Die Gewinne aus diesen Vorkommen fließen in den Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur, die die Handels-bedingungen weiter verbessern werden.

Besonders ein Land hat die Chancen auf dem schwarzen Kontinent in den letzten Jahren erkannt: China, das in den vergangenen Jahren einen enormen Rohstoffhunger entwickelt hat, den es zunehmend und ganz gezielt auf dem Schwarzen Kontinent deckt. Der sich abzeichnende afrikanische Rohstoff-Boom eröffnet Investoren große Chancen – wobei die Risiken keinesfalls ausgeblendet werden dürfen. Dr. Torsten Dennin beleuchtet in seinem neuen Buch beide Seiten der Medaille. Rohstoff für Rohstoff und Land für Land nimmt er den Leser mit auf eine Reise kreuz und quer durch den Kontinent.

Dr. Dennin präsentiert Zahlen, Fakten und Akteure und weist auf kulturelle, militärische und politische Eigenheiten und die damit ver-bundenen Gefahren hin. So entsteht eine Investment-Landkarte des Schwarzen Kontinents und seiner Rohstoffe, die dem interessierten Investor als Orientierung dient.

Afrika fasziniert. Seit Jahrhunderten lockt der Schwarze Kontinent Abenteurer und Glücksritter mit reichen Boden­schätzen und faszinierendem kulturellen Erbe. Manch einer hat sein Glück gemacht, sei es in Diamantenminen oder durch archäologische Funde. Trotzdem: Afrika ist auch ein Krisenherd. Blutdiamanten, Bürgerkriege und bittere Armut lassen die Bevölkerung leiden. Chancen gibt es jedoch genug von Ägypten bis Südafrika.

Das beweisen inzwischen zahlreiche großangelegte Studien, die übereinstimmend zu dem Schluss kommen, dass Afrika zu den am stärksten wachsenden Märkten der Welt gehört. Ausgangspunkt des allgegenwärtigen Aufschwungs auf dem schwarzen Kontinent sind vielerorts die reichen Rohstoffvorkommen, und zahllose Unterneh-men und Investoren versuchen jetzt noch Pioniergewinne in den auf-strebenden Gebieten mitzunehmen.

Auch die politische Lage, die von Skeptikern oft als Risiko ins Feld geführt wird, stabilisiert sich derzeit enorm. Bestes Beispiel hierfür ist Liberia, das lange als verloren galt und heute eine Nobelpreisträ-gerin als Präsidentin hat. Mit der Stabilität in Afrika steigt auch die

Afrika – Kontinent der Chancen

Torsten Dennin

Afrika – Kontinent der Chancen. Wettlauf um die Rohstoffe des Schwarzen Kontinents

Preis: 24,90 € (A: 25,60 €)

ca. 306 Seiten

gebunden

ISBN: 978-3-864700-100-9

Kulmbach, April 2013

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Page 8: Ausgabe 05/13 (Spezial: Dividendenfonds   Kursgewinne und Ausschuettungen)

Spezial

Bei Zinsanlagen finden Anleger nur noch eine Renditewüste vor. Im Moment gibt es also keine echte Alternative zur Aktie. Konservativen Anle­gern stehen Dividendentitel besonders nah, denn auch hier gibt es regel­mäßige Auszahlungen. Zusätzliche Kursgewinne sind darüber hinaus am Aktienmarkt eher zu erwarten als bei Renten.

Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial Schwerpunkt Fonds-Nachrichten Fonds im Fokus Buchtipp

Stuart Rhodes sieht das anders. Der Fonds-manager von M&G ist davon überzeugt, dass kontinuierliche Dividendensteigerungen nicht gegen ein starkes Wachstum sprechen. Zwar fiele der nach Ausschüttung im Unterneh-men verbleibende Gewinn geringer aus, dafür prüften die Konzernlenker umso sorgfältiger, wie dieser effektiv eingesetzt werden könne. Eine auf kontinuierliche Steigerungen ausge-richtete Dividendenpolitik führe dadurch zu einer besseren Kapitaldisziplin, so Rhodes.

Die weiteren Aussichten für AktienLaufen die Aktienmärkte nicht, können sich davon auch Dividendenwerte nicht abkop-peln. Deshalb ist die zentrale Frage, wie sich der Markt weiter entwickelt. Die Bewer-tungen sprechen nach wie vor für Aktien. Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis und der laufenden Rendite sind sie im Vergleich zu erstklassigen Staatsanleihen – trotz zuletzt deutlich gestiegener Kurse – sehr attraktiv. Wirtschaft, Politik und Notenbanken stehen zwar vor großen Herausforderungen, aber die Weltwirtschaft ist weiter auf Wachs-tumskurs. Fondsmanager Stephen Thornber von Threadneedle ist deshalb optimistisch: „Auch wenn die Märkte auf kurze Sicht Schwankungen unterliegen könnten, sind wir im Hinblick auf die längerfristige Aus-sichten von Aktien positiv gestimmt.“ Wer

Dividendenfonds – Kursgewinne und Ausschüttungen

auf einen weiteren Aufschwung an den Akti-enmärkten setzen möchte, kann sich diese beiden Fonds näher anschauen.

Fondsidee I: M&G Global Dividend FundDer M&G Global Dividend Fund wird seit seiner Auflage im Juli 2008 von Stuart Rhodes gemanagt. Er investiert weltweit in Aktien, wobei er sich an keiner Benchmark orientiert. Die einzelnen Titel werden bottom-up nach fundamentalen Kriterien ausgewählt.

Aus dem globalen Anlageuniversum werden im ersten Schritt Unternehmen mit einer Marktka-pitalisierung von über einer Milliarde US$ aus-gewählt, die regelmäßig Dividenden ausschüt-ten. Aus diesen rund 4.000 Unternehmen filtert der Fondsmanager diejenigen heraus, die in den letzten zehn Jahren steigende Dividendenaus-schüttungen vorweisen können und langfris-tiges Wachstumspotenzial ausweisen. Übrig bleiben rund 200 Firmen, aus denen Rhodes Unternehmen mit einer attraktiven Bewertung aussucht. Letztendlich besteht das so bestückte Fondsportfolio aus rund 50 Einzelwerten.

Aktuell sind die USA mit rund 40% am stärksten gewichtet, gefolgt von Europa mit einem Anteil von etwa 27%.. Im Vergleich zum globalen Aktienindex MSCI AC World

Anleger mussten in den letzten fünfzehn Jahren zwiespältige Erfahrungen mit Aktien sammeln. Euphorische Phasen wechselten sich mit mehreren schweren Krisen ab und forder-ten starke Nerven und Durchhaltevermögen von den Anteilseignern. Wer da wegen nied-riger Zinsen auf die Aktienanlage ausweicht, möchte so wenig Risiko wie möglich.

Dividendenstarke Titel entwickelten sich am bestenDie laufenden Auszahlungen in Form von Dividenden bieten eine gewisse Sicherheit und erscheinen deshalb in Krisenzeiten besonders attraktiv. Dies mag ein Grund dafür sein, dass sich dividendenstarke Titel in den letz-ten Jahren besser als der breite Aktienmarkt entwickelt haben. Einige Werte sind inzwi-schen jedoch recht teuer geworden. Daher setzt Fondsmanager Stephen Thornber bei der Aktienauswahl eher auf Dividendenwachstum als auf die absolute Dividendenrendite.

Dividende, Wachstum oder beides?Kritiker der Dividendenstrategie behaupten, dass nur wachstumsschwache Unterneh-men hohe Dividenden ausschütten würden. Andernfalls wäre es sinnvoller, die Gewinne im Unternehmen zu belassen und durch Reinvestition den Unternehmenswert lang-fristig zu steigern, so die Argumentation.

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Spezial Gastbeitrag Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial Schwerpunkt Fonds-Nachrichten Fonds im Fokus Buchtipp

sind die USA jedoch unter- und Europa deut-lich überrepräsentiert. In Japan findet Rhodes im Moment keine Werte, die seine Auswahl-kriterien erfüllen. Im Gegensatz zu vielen Dividendenfondsmanagern meidet Rhodes Telekommunikationswerte und Versorger, weil er dort eine starke Regulierung und nur begrenztes Wachstumspotenzial sieht.

Fondsidee II: Threadneedle Global Equity Income FundAuch Stephen Thornber von Threadneedle managt seinen Fonds, den Global Equity Income seit dessen Auflegung im Juni 2007. Wie sein Kollege von M&G arbeitet er unabhängig von einer Benchmark und ach-tet mehr auf Wachstum als auf die absolute Dividendenrendite.

Bei der Titelauswahl kombiniert Thornber einen themenorientierten Top-Down-Ansatz mit der Bottom-Up Analyse der Werte.

ein Viertel des Fondsvermögens sind dort investiert – und kann sich auch mit Versor-gern und Telekommunikationsunternehmen anfreunden. Diese beiden Branchen hat er am stärksten übergewichtet.

FazitDa die Zinsen noch über einen längeren Zeitraum auf niedrigem Niveau verharren dürften, führt kein Weg an Aktien vorbei. Solange die Unsicherheit an den Finanz-märkten noch groß bleibt, sollten sich divi-dendenstarke Werte weiterhin besser als der Gesamtmarkt schlagen. Globale Dividen-denfonds sind daher ein gutes Werkzeug, um in ein internationales Portfolio erfolg-reicher Unternehmen zu investieren. Insbe-sondere wenn sie von Managern verwaltet werden, die bereits bewiesen haben, dass sie ihr Handwerk verstehen.

Fondsdaten

Name WKN ISIN Kategorie Ausrichtung Auflagedatum Volumen

M&G Global Dividend Fund A0Q349 GB00B39R2S49 Aktienfonds, Dividendenstrategie global 18.07.2008 5.965 Mio. €

Threadneedle Global Equity Income Fund

A0MVGS GB00B1Z2NR59 Aktienfonds, Dividendenstrategie global 27.06.2007 315 Mio. €

Quelle: Morningstar Fondsanalyst (Stand 29.03.2013)

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Dabei setzt er auf langfristige Trends wie beispielsweise Bevölkerungswachstum, stei-genden Wohlstand in Schwellenländern oder Überalterung der Menschen in den Indust-rienationen und identifiziert Unternehmen, die davon profitieren werden. Darüber hin-aus müssen einzelne Werte folgende Krite-rien einhalten: Eine Dividendenrendite von mindestens 4%, eine hohe Dividendenkonti-nuität und ein erwartetes jährliches Gewinn-wachstum von über 5%.

Ebenso wie beim M&G Dividendenfonds sind die USA im Vergleich zum MSCI AC World im Moment deutlich untergewichtet. Hier findet der Fondsmanager nur wenig Unternehmen, die die geforderte Dividen-denrendite bieten. In beiden Fonds ist Europa stärker als im Index vertreten. Unterschiede offenbaren sich dennoch: Thornber legt im Gegensatz zu seinem Kollegen von M&G ein starkes Gewicht auf den Pazifikraum – rund

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Die DAX­Berichtsaison neigt sich dem Ende zu. In punkto Gewinnausschüt­tungen an die Anleger setzte sie in diesem Jahr einen neuen Rekord. Insge­samt flossen 27,6 Milliarden Euro an Dividenden – zwei Prozent mehr als im vorigen Jahr und auch mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008.

Aus der Mode?

Dabei ist manch ein Unternehmen, das über 7 Prozent und noch höhere Dividendenrenditen bot, wahrscheinlich kein empfehlens-wertes Investment. Man spricht hier von „Dividendenfallen“ – hohen Ausschüttungen als Trostpflaster für fallende Kurse und schlechte Geschäftsaussichten. Aber selbst die sogenannten Dividenden-Aris-tokraten im DAX, die ihre Dividende auf Dauer beständig anheben können, boten dieses Jahr eine attraktive Dividendenrendite von im Schnitt mindestens 3,5 Prozent.

Doch jetzt, wo die wichtigsten Börsen der Welt scheinbar zu einer längeren Rally angesetzt haben, hört man vielerorts Empfehlungen, von solchen eher langweiligen, weil tendenziell kursstabilen, Aktien auf Zykliker umzusatteln. Letztere sind Aktien von Unternehmen, die stark konjunkturabhängig sind – also etwa Rohstoffförderer, Stahl-, Chemie- oder Autokonzerne, aber auch Technologiefirmen. Zwar lagen noch zuletzt defensive Klassiker wie Aktien aus dem Gesundheitssektor und Basiskonsumgütertitel weltweit an der Spitze. Aber im Zuge des Optimismus für eine weltweite Wachstumserholung im zweiten Halb-jahr ist jetzt ein Umschwung in Richtung der Zykliker als Spitzenreiter

Gastbeitrag

Andreas Feiden Leiter Privatanlegergeschäft

bei Fidelity Worldwide Investment

Rund um ETFs Geschlossene Fonds Editorial Schwerpunkt Fonds-Nachrichten Fonds im Fokus Buchtipp Spezial

der Rally zu beobachten. Kommen defensive, dividendenstarke Aktien also jetzt aus der Mode?

Absolut nicht. Ertragshungrige Investoren werden sich weiter auf divi-dendenausschüttende Unternehmen mit stabilem Gewinn je Aktie stürzen, und zwar noch so lange, bis das Zinsniveau auf nahe 3 Prozent und damit deutlich über die Inflationsrate ansteigt. Ein gut diversi-fiziertes Portfolio sollte ohnehin ausgesuchte Zykliker und Defensiv-Werte enthalten. Dabei sind die „langweiligen“ defensiven Aktien und Aktienfonds das langfristige Basispolster eines Depots. Allein schon aus dem Grund, dass sie auf lange Sicht gesehen weniger stark als der Gesamtmarkt schwanken – und dabei höhere Renditen sowohl risi-koadjustiert als auch absolut erbringen. Das Gesetz „je mehr Risiko, desto mehr Rendite ist drin“ sind gute Defensivtitel also in der Lage aufzuheben. Allein schon deshalb werden sie bei langfristig orientierten Anlegern nie aus der Mode kommen.

Auf der Suche nach echten Dividendenstars lohnt sich der Blick über den deutschen Tellerrand hinaus: Innerhalb des globalen Aktienindex MSCI World schütten über 350 Unternehmen eine Dividendenrendite von mehr als 4 Prozent aus. In Europa und im Raum Asien-Pazifik wer-den die durchschnittlichen Dividendenausschüttungen in den nächsten Jahren weiter im Schnitt um 7 bis 8 Prozent wachsen. Und auch in vielen Schwellenländern etabliert sich gerade eine Dividendenkultur: Noch vor zehn Jahren zahlten mehr als die Hälfte der Unternehmen in den Emerging Markets keine Dividende. Im vergangenen Jahr lag die Quote der „Dividendenverweigerer“ nur noch bei gut 10 Prozent. Mehr als 300 im MSCI Emerging Markets Index gelistete Unternehmen bie-ten inzwischen eine Dividendenrendite von über 3 Prozent. Angesichts der strukturellen Wachstumstreiber in den Schwellenländern sollten im Schnitt auch die Dividendenrenditen ihrer Unternehmen weiter wach-sen. Solide Dividendenaktien sind also eindeutig Langzeit-Klassiker.

Erfreuliche Aussichten mit weltweit wachsenden Ausschüttungen

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Rund um ETFs

Mittelstandsanleihen erlebten seit Einführung des bondm-Segments an der Börse Stuttgart im Mai 2010 einen Aufwind. Sehr bald folgte die Deutsche Börse innerhalb ihres Entry Standards, die Börse Düsseldorf bietet inzwi-schen den „Mittelstandsmarkt“ an, die Bayerische Börse in München legt Mittelstandsanleihen unter m:access auf und auch die Börse Hamburg/Hannover wirbt mit ihrer „Mittelstandsbörse Deutschland“.

Insgesamt sind derzeit 74 Mittelstandsanleihen auf dem deutschen Markt verfügbar. Mit aktuell 30 Anleihen hat die Deutsche Börse inzwischen den bisherigen Marktführer, die Börse Stuttgart (25 Anleihen), über-trumpft. Mit 1,2 Mrd. Euro hat sich allein im vergangenen Jahr 2012 das Emissionsvolumen bei Mittelstandsanleihen verdoppelt. In diesem Jahr läuft es allerdings schleppend. Immerhin: An der Deutschen Börse wurde vor kurzem eine Anleihe des Münchener Medienunternehmens Constantin emittiert, die nach dem Willen des Unternehmens 65 Mio. Euro in die Firmenkasse spülen soll. Geboten wird ein jährlicher Zins-kupon von 7,00 Prozent. An der Börse Stuttgart läuft zudem gerade die Zeichnungsphase für eine Anleihe der Ekotechnika GmbH, deutsche Holding des größten Landtechnikhändlers in Russland, der Ekoniva-Technika Gruppe mit einem Volumen von 60 Mio. Euro. Hier winkt dem Anleger ein jährlicher Zinskupon von 9,75 Prozent.

Einige EmittentenausfälleFür den derzeitigen Rückgang bei Mittelstandsanleihen gibt es verschie-dene Gründe: Nach der Lehman-Brothers-Pleite mit anschließender Verunsicherung durch die Euro-Schuldenkrise war es insbesondere für

Aktiver ETF mit Qualitäts-Check bei Mittelstandsanleihen

kleinere, mittelständische Unternehmen schwierig, aufgrund verschärfter Konditionen, von den Banken Kredite zu erhalten. So wichen zahlreiche Mittelständler auf den Anleihemarkt aus. Inzwischen hat sich die Kredit-vergabe jedoch wieder normalisiert, der Umweg über den Anleihenmarkt ist weniger notwendig. Bankkredite bieten inzwischen angesichts der Liquiditätsschwemme oftmals günstigere Konditionen als der Anleihe-markt. Manches Unternehmen meidet daher die Emission einer Anleihe auch aufgrund größerer, für manchen kleineren Emittenten ungewohnter Transparenzanforderungen durch die jeweilige Börse. Hinzu kommt ver-stärkt ein Imageproblem nach dem Ausfall mehrerer Emittenten in der Vergangenheit. So konnten bisher sechs Mittelständler ihren Zahlungs-verpflichtungen nicht pünktlich nachkommen oder mussten sogar wie SIAG Schaaf, BKN Biostrom und Solarwatt Insolvenz anmelden. Das sorgte zumindest zwischenzeitlich für Verunsicherung nicht nur bei den Anlegern, sondern auch bei manchen Bankinstituten oder potenziellen Emittenten.

Gezielte Auswahl ist empfehlenswertDer vor kurzem aufgelegte aktive börsengehandelte Indexfonds Bay-ernInvest Deutsche Mittelstandsanleihen UCITS ETF (WKN: A1T6LL) bietet durch konkretes Bondpicking mehr Sicherheit. Anleger investieren mit diesem Produkt in ausgesuchte deutsche Mittelstandsanleihen. Anla-geuniversum ist das gesamte Mittelstandsanleihen-Segment aller deut-schen Börsen. Ziel der Anlagepolitik ist es, die attraktiven Renditen von Mittelstandsanleihen zu erschließen und dadurch mittel- bis langfristig eine Erhöhung bzw. Stabilisierung der Erträge aus Kapitalmarktanlagen

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Während derzeit selbst High­Yield­Unternehmensanleihen maximale Renditen von fünf Prozent bieten, locken manche Mittelstandsanleihen mit attraktiven Zinsen von acht Prozent und mehr. Allerdings ist dabei auch das Anleger­Risiko höher, wie vereinzelte Ausfälle der Vergangenheit zeigten. Ein neuer aktiver ETF der BayernInvest Luxemburg S.A. trifft anhand eines mehrstufigen Verfahrens eine Auswahl nach qualitativen und quantitativen Kriterien.

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Interview mit dem Fondsmanager des Mittelstands-ETF

Was veranlasste Sie, einen aktiv gemanagten Mittelstands­ETF aufzulegen?Deutsche Mittelstandsanleihen bieten aktuell Renditen von circa 6,5 bis 8 Prozent (bei Neuemission), weisen aber auch ein höhe-res Risikoprofil im Vergleich zu Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade-Bereich auf. Durch den BayernInvest Deutscher Mittelstandsanleihen UCITS ETF haben interessierte Anleger jetzt erstmals die Möglichkeit, gut diversifiziert und unter Beachtung qualitativer und quantitativer Kriterien in die hohen Renditen die-ser Anlageklasse zu investieren.

Mittelstandsanleihen unterliegen nicht der gleichen Transparenz wie klassische Unternehmensanleihen. Wie hoch ist das Risiko von einem Ausfall?Deutsche Mittelstandsanleihen werden in der Regel von Ratingagen-turen wie Creditreform, Euler Hermes oder Scope bewertet. Deren

Martin Achter Fondsmanager Credits, Bayern Invest

Kapitalanlagegesellschaft mbH

Kerngeschäft ist ja gerade die Beurteilung von Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand. In den Fonds werden nur Anleihen aufgenom-men, die über ein Mindestrating von BB- verfügen. Zudem besteht an den speziellen Börsensegmenten, an denen diese Anleihen gelistet sind, die Verpflichtung ein Folgerating erstellen zu lassen. Emitten-ten, die sich dieser Verpflichtung, entziehen, werden nicht bei der Auswahl für den Fonds berücksichtigt. Erste Ausfälle hat es bereits gegeben und auch in Zukunft wird es zu Ausfällen kommen. Gerade aus diesem Grund raten wir, nur gut diversifiziert zu investieren.

Wie gehen Sie dabei bei der Auswahl vor?Ausgangspunkt ist ein Anlageuniversum, das aus allen deutschen Mittelstandsanleihen besteht, die an speziellen Segmenten deut-scher Börsen gelistet sind, z. B. „Bondm“ an der Börse Stuttgart, „Entry Standard“ und „Prime Standard“ an der Börse Frankfurt, der „Mittelstandsmarkt“ an der Börse Düsseldorf oder „m:access“

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zu erreichen. Die mehrstufige Anlagestrategie ist darauf ausgerichtet, über einen quantitativ und qualitativ ausgerichteten Investmentansatz überwiegend in ein breit diversifiziertes Portfolio an Mittelstandsanlei-hen zu investieren. Qualitative Kriterien sind ein adäquates Mindes-temissionsvolumen, das Vorhandensein von mindestens einem extern beauftragten Rating sowie ein Mindestrating von BB-. Die Anleihen müssen in Euro denominiert sein. Hinzu kommen quantitative Filter. So sind Obergrenzen für das Gewicht einzelner Emittenten, Branchen und Ratingklassen im Gesamtportfolio des Investmentfonds festgelegt. Das Fondsmanagement hat die Möglichkeit, die Investments kontinu-ierlich an die aktuelle Marktsituation anzupassen, etwa bei Ratingver-änderungen oder Neuemissionen. Aktuell haben es 36 der 74 auf dem Markt befindlichen Mittelstandsanleihen in den Fonds der BayernInvest

Luxemburg S.A. geschafft. Der durchschnittliche Kupon der Anleihen beträgt 6,59 Prozent, die durchschnittliche Restlaufzeit der Anleihen liegt bei 3,84 Jahren. Die Anleihen verfügen in der Regel über ein Rating von BBB. Aufgrund der rechtlichen Hülle als ETF ist der Fonds börsen-täglich handelbar. Es wird eine jährliche Managementgebühr von 1,05 Prozent fällig. Anleger sollten sich jedoch bei dem ETF darüber bewusst sein, dass Mittelstandsanleihen zwar höhere Renditen bieten, jedoch in der Regel mit einem höheren Verlustrisiko verbunden sind. Die Selektion der Anleihen anhand der qualitativen und quantitativen Kriterien erhöht die Anlegersicherheit, ein vollständiger Ausschluss eines Anleiheausfalls ist jedoch auch damit nicht möglich. Die zusätzlich breite Diversifikation über aktuell 36 Anleihen im Depot trägt jedoch erheblich dazu bei, dass das Verlustrisiko für den Anleger stark vermindert wird.

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Impressum

V.i.S.d.P. : Christian Ernst Frenko

Herausgeber: Weimer Media Group GmbH Maximilianstraße 13, 80539 München

Geschäftsführer: Dr. Wolfram Weimer

Verlagsleiterin: Michaela Ellen Lenz

Amtsgericht: München, HRB 198201

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Ernst Frenko, Margot Habjan, Nina Bradinova, Dr. Wolfram Weimer, Michaela Ellen Lenz, Jörg Billina, Steffen Droemert, Alexander Rabe, Andreas Feiden, Martin Achter

Anzeigenkunden wenden sich bitte an: Michaela Lenz, Tel: 0911 / 274 00-0, [email protected]

Technik: Marcus Brauer, menthamedia

Layout: addna, Nürnberg

Bildnachweis: Fotolia

Erscheinungsweise: monatlich

Auflage: 93.000

fonds kompakt Archiv: http://www.fonds-kompakt.de/archiv

Leserservice: [email protected]

Deutsche Bibliothek: ISSN 1862-6645

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an der Börse München. Wir sprechen von circa 70 Anleihen mit einem ausstehenden Volumen von etwas über 3,5 Mrd. Euro. Auf das gesamte Anlageuniversum wenden wir einen qualitativen Filter an, d. h. in den Fonds gelangen nur mit einem Mindestrating von BB- bewertete Anleihen, die über ein adäquates Mindestemissions-volumen verfügen. Zur Vermeidung von Konzentrationsrisiken ein-zelner Emittenten bzw. Branchen werden die selektierten Anleihen dann in einem abschließenden Schritt quantitativ nach der Zuge-hörigkeit zu einer Ratingkategorie sowie nach der Zugehörigkeit zu einer Industriebranche gewichtet.

Wer ist Market Maker und wie funktioniert der Handel bei diesem ETF?Der BayernInvest Deutscher Mittelstandsanleihen UCITS ETF wird täglich an der Börse Stuttgart im fortlaufenden Handel quotiert und gehandelt. Der Fonds kann über diesen Weg ohne Ausgabeaufschlag erworben werden. Die jährlich erhobene Verwaltungsgebühr beträgt 1,05 Prozent.

Welche Prognosen haben Sie für den Mittelstandsanleihen­Markt?Die Fremdkapital-Finanzierung über Mittelstandsanleihen als Alternative zum klassischen Bankkredit wird sich in Deutschland weiterhin etablieren. Die Unternehmen werden über die Anleihe in ihrer Finanzierung flexibler und erreichen zudem einen gewis-sen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit. In den Vereinigten-Staaten ist der Anteil der Anleihefinanzierung bei kleineren und

mittleren Unternehmen seit Jahren bereits um ein Vielfaches höher und gehört zur Normalität. Realistisch rechnen wir pro Jahr mit 10 bis 15 neuen Emissionen mit einem Volumen von jeweils bis zu 50 Mio. Euro.

An welche Zielgruppen richtet sich der ETF und was ist der günstigste Anlagehorizont?Das Fondsangebot richtet sich in erster Linie an Vermögensverwal-ter, Family Offices und Privatanleger, die bereits Erfahrungen mit Finanzmärkten gewonnen haben und zur Ergänzung ihrer beste-henden Anlageformen eine höherverzinsliche Kapitalmarktanlage mit einem überschaubaren Risikoprofil anstreben. Der Anleger muss bereit sein, neben den höheren Ertragschancen auch erhöhte Wertschwankungen der Fondsanteile und – im ungünstigsten Fall – einen Kapitalverlust hinzunehmen. Der Anlagehorizont sollte mittel- bis langfristig sein.

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FERI-STUDIE

Minuszeichen bei geschlossenen Fonds

LEONIDAS XII – WINDPARK FRANKREICH

BBB-Rating von Scope

PARIBUS CAPITAL

Neuer Immobilienfonds aufgelegt

Laut einer Studie des Analysehauses Feri EuroRating Services AG sammelten die Initiatoren Geschlossener Fonds 2013 so wenig Eigen-kapital wie nie zuvor ein. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Volu-men um 34 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro zurück. Damit sanken die Einnahmen noch unter den Wert des Krisenjahres 2009. Seinerzeit wurden 5,5 Mrd. Euro eingesammelt. Parallel zum Eigenkapital fiel auch das Fondsvolumen auf ein historisches Tief: Es sank um 12 % auf 9,91 Mrd. Euro. „Der Konzentrationsprozess in der Branche setze sich fort und dürfte angesichts des neuen Kapitalanlagegesetzbuches

(KAGB), das im Juli 2013 in Kraft tritt, weiter anhalten“, so FeriEuro Rating Services. Das KAGB ist das Herzstück der künftigen AIFM-Richtlinie, die insbesondere geschlossene Fonds strengeren Regulie-rungen unterwirft. Die Studie zeigt außerdem, dass Anleger mitt-lerweile anders in Immobilienfonds investieren: 16,9 % der Mittel flossen im vergangenen Jahr in Produkte für Wohnimmobilien. 2011 waren es 10,1 %. Bei Büroimmobilien schrumpfte der Wert von 55,8 % auf 39,4 %. Leicht zulegen konnten dagegen Einzelhandelsimmo-bilienfonds. Hier wurde ein Anstieg von 16 auf 17,7 % verzeichnet.

Die Ratingagentur Scope schätzt die Investmentqualität des vom Emissionshaus Leonidas Associates initiierten geschlossenen Fonds Leonidas XII Windpark Frankreich als überdurchschnittlich ein. Der Fonds wird mit dem Investmentrating BBB eingestuft. Wesentlich für das Ratingergebnis sei das überdurchschnittliche Verhältnis zwi-schen der erwarteten Rendite und dem ermittelten Risiko, so Scope. Im Rahmen der Kapitalflusssimulation wurde eine Renditeerwartung nach Steuern von 7,18 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 2,42 Prozent ermittelt. In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 5 – sehr hohes Risiko

Das Hamburger Emissionshaus Paribus Capital hat die Platzierung seines neuen geschlossenen Immobilienfonds „Paribus Imtech-Haupt-niederlassung München“ (Paribus Renditefonds XXI GmbH & Co. KG) gestartet. Der Fonds investiert in die neue Hauptniederlassung des Gebäudetechnikers Imtech Deutschland GmbH & Co. KG). Die Büroimmobilie wird derzeit in Martinsried bei München errichtet. Der Mietvertrag mit Imtech hat eine Laufzeit von 20 Jahren, dabei wurde eine vollständige jährliche Anpassung der Mietzahlungen an die Infla-tionsrate vereinbart. Der Verkauf der Fondsimmobilie ist für Ende des

- eingestuft. Der Fonds investiert in zehn Windkraftanlagen, die in der Region Champagne-Ardenne mit einer Nennleistung von 20 MW errichtet werden. Der Hersteller der Anlagen steht noch nicht fest, wird aber entweder REpower oder Vestas sein. Die Fertigstellung ist für März 2014 geplant, der Baubeginn für Juli avisiert. Nach 16 Jahren soll der Windpark veräußert werden. Der Fonds ist der fünfte Publikumsfonds des Initiators in diesem Segment. Da die Anlagen planmäßig erst 2014 an das Netz gehen, bestehe hier noch kein Leis-tungsnachweis, Anleger müssten laut Scope insofern einen Vertrau-ensvorschuss gewähren.

Jahres 2024 geplant. Der Fonds hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von 48,1 Millionen Euro inklusive Agio, der Eigenkapitalanteil beträgt rund 50 Prozent. Insgesamt 22,98 Millionen Euro plus Agio sollen bei Anlegern platziert werden. Die geplanten jährlichen Auszahlungen beginnen ab 2014 mit sechs Prozent des eingezahlten Nominalkapitals und sollen ab dem Jahr 2022 auf sieben Prozent steigen. Für 2024 ist eine Auszahlung in Höhe von 108,42 Prozent des eingezahlten Nomi-nalkapitals geplant, die den Verkaufserlös mit einschließt. Die Min-destanlagesumme beträgt 10 000 Euro plus fünf Prozent Agio.

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