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P F L I C H T B L A T T D E R B ö R S E N D ü S S E L D O R F S T U T T G A R T · H A M B U R G · B E R L I N · M ü N C H E N LIEBE LESERINNEN UND LESER, der zuletzt überwiegende Konjunkturoptimismus könnte durch einige der jüngsten Daten Kratzer bekommen haben. Die ma- kroökonomischen Fakten spiegeln zwar lediglich die vergange- nen Entwicklungen wider und in der mehrheitlich postulierten Zuversicht hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwick- lung ist der Blick nicht zurück, sondern nach vorn gerichtet, außer Acht lassen sollte man die Daten aber nicht. Schließlich offenbaren sie, dass es konjunkturell derzeit an vielen Stellen knirscht. So gab es in den USA im Schlussquartal 2012 einen überraschenden Rückgang der Wirtschaftsleistung. Und auch in Europa sieht es düster aus. Ein Beispiel dafür ist der starke Rückgang des spanischen Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal 2012. Selbst die europäische Konjunkturlokomotive Deutschland kann ihre rostigen Stellen nur schwer kaschieren. So sind die im Dezember eingebrochenen Einzelhandelsum- sätze ein weiteres Indiz für die seit Jahren anhaltende schwache Binnennachfrage. Aber wie gesagt, die Optimisten blicken nach vorn und hoffen, dass die konjunkturelle Flaute bald enden wird. Der Realist hat daran aber so seine Zweifel. Herzlichst, Ihre Redaktion von BÖRSE am Sonntag Editorial 5 · Sonntag, 3. Februar 2013 SPEZIAL > SEITE 8 Quo vadis Europa?

Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

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Page 1: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

P f l i c h t b l a t t d e r b ö r s e n d ü s s e l d o r f s t u t t g a r t · h a m b u r g · b e r l i n · m ü n c h e n

L I E B E L E S E R I N N E N U N D L E S E R ,

der zuletzt überwiegende Konjunkturoptimismus könnte durch einige der jüngsten Daten Kratzer bekommen haben. Die ma-kroökonomischen Fakten spiegeln zwar lediglich die vergange-nen Entwicklungen wider und in der mehrheitlich postulierten Zuversicht hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwick-lung ist der Blick nicht zurück, sondern nach vorn gerichtet, außer Acht lassen sollte man die Daten aber nicht. Schließlich offenbaren sie, dass es konjunkturell derzeit an vielen Stellen knirscht. So gab es in den USA im Schlussquartal 2012 einen überraschenden Rückgang der Wirtschaftsleistung. Und auch in Europa sieht es düster aus. Ein Beispiel dafür ist der starke

Rückgang des spanischen Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal 2012. Selbst die europäische Konjunkturlokomotive Deutschland kann ihre rostigen Stellen nur schwer kaschieren. So sind die im Dezember eingebrochenen Einzelhandelsum-sätze ein weiteres Indiz für die seit Jahren anhaltende schwache Binnennachfrage. Aber wie gesagt, die Optimisten blicken nach vorn und hoffen, dass die konjunkturelle Flaute bald enden wird. Der Realist hat daran aber so seine Zweifel.

Herzlichst,Ihre Redaktion von BÖRSE am Sonntag

Editorial

№ 5 · Sonntag , 3 . Februar 2013

SPEZIAL > SEItE 8

Quo vadis Europa?

Page 2: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

SONNtAg, 3. FEBRUAR 2013

AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL SERIE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

AKtIEN & MÄRKtE

Schliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 tops und Flops-, Zitat- und Zahl der Woche. . . . . . . . . . . . 3Markt im Fokus: Spanien – Party vorbei? . . . .4Märkte im Überblick: Dow Jones, DAX, EURO StOXX 50. . . . . .5Aktie der Woche: QIAgEN . . . . . . . . . . . 6

SPEZIAL

Europa Wirtschaftsperspektiven 2013 . . . 8gastbeitrag: Udo Baader . . . . . . . . . . . . . .11

SERIE

Aktienanleihen teil 4 . . . . . . . . . . . . . . . 12

UNtERNEHMEN

Unternehmen der Woche: Friendsurance. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14News: Caterpillar, facebook, Pfizer . . . . . . 15

FONDS

Fonds der Woche: Schroder global Property Securities. . . . 16Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

ZERtIFIKAtE

Zertifikate-Idee: Apple-Capped-Bonus-Zertifikat . . . . . . . 18Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

ROHStOFFE

Rohstoff der Woche: WtI-Öl . . . . . . . . . . .20Rohstoffanalysen: Brent, Zink, Mais gold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

LEBENSARt

Event der Woche: Ausstellung in Mannheim – Die geburtsstunde der Fotografie. . . . . . . . 22Kulturkalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Coffeetable-Favourites: Berlin . . . . . . . . 23Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 24

WAS DENKEN SIE ÜBER DIESES tHEMA? Schreiben Sie direkt an den Autor, Herrn Reinhard Schlieker unter [email protected]

Schliekers Woche

Reinhard Schlieker

ZDF Wirtschafts-korrespondent

… den guten Ruf der Deutschen Bank aufs Spiel zu setzen – so argumentierte vor ei-niger Zeit noch der damalige Chef Josef Ackermann. Seine Nachfolger stehen sicherlich in der tra-dition dieser Aussage, denn wohin sonst sollte der von Anshu Jain und Jürgen Fit-schen versprochene

Kulturwandel gehen? Um sich wandeln zu können, muss die Kultur allerdings wohl noch immer nicht das gewünschte Format haben, was wiederum bedeutet, dass Acker-manns Ausspruch von 2011 noch seiner un-bedingten Befolgung harrt.Die verworrene Kulturlage hat hingegen wohl nur indirekt mit dem Verlust von fast 2,2 Mrd. Euro zu tun, den die Bank diese Woche zu berichten. Der stammt aus al-len möglichen Risiken, die man abfedern wollte, nicht zuletzt auch, um die geforderte Eigenkapitalausstattung nach Basel III zu erreichen: mindestens 7% harte Kernkapi-talquote. Da stören unberechenbare Risiken noch mehr als bisher. Der seit einigen Mo-naten amtierende aktuelle Doppelvorstand zeigt erkennbar den Willen, die kapitalen Böcke, die man einst geschossen hat, verges-sen zu machen. Wobei in der Bilanz ebenso wie in der Kultur noch gespenster lauern. Immerhin wird man bei einigen Risiken künftig sagen können: „Nun gut, den Pro-zess haben wir verloren, bezahlt haben wir ihn aber schon vor Jahren“ Oder: „Unsere Rückstellungen waren damals zu hoch, zum glück, jetzt bleibt uns sogar noch was übrig.“ Darauf spekulieren die Chefs vermutlich, während sie sonstige Spekulation im Hause gleichzeitig eindämmen und den leitenden Mitarbeitern nachvollziehbare gehälter ver-ordnen. Andererseits kann eine Bank mit ei-ner Bilanzsumme von 2 Bio. Euro und welt-weitem geschäft niemals komplett aus den Schlagzeilen verschwinden – irgendwo wird es immer eine Baustelle geben, irgendwer

wird immer beleidigt sein von Äußerungen der Deutschen Bank. Wer die schiere Exis-tenz des Hauses schon für ein Verbrechen hält, kann von keinem Vorstand jemals überzeugt werden. Man könnte allerdings versuchen, keine PR-Desaster anzurichten, deren Schaden den gewinn eines geschäfts weit übersteigt. Beispiel Agrarrohstoffe: Es ist in der tat nachweisbar und wurde auch schon wissenschaftlich untersucht und ist ökonomisch klar zu begründen, dass so-genannte Spekulation auf die Preise von Weizen, Zucker und Ähnlichem die Preis-sprünge eher einebnet, als sie zu vergrößern, und dass wilde Preiseskapaden vor allem bei jenen Nahrungsmitteln auftreten, die gar nicht an Warenbörsen gehandelt werden. Es nützt alles nichts, nicht einmal der Wunsch der Erzeuger, mit dem terminhandel eine Absicherung ihrer Produktion zu bekom-men, alles zwecklos. Das Bauchgefühl der Öffentlichkeit steht fest, da hilft nichts, und gewisse Organisationen gießen nur zu gern noch Öl in dieses Feuer, auf dem sie ihr ei-genes, dann „fair“ gehandeltes Süppchen ko-chen. Dagegen kommt man nicht an, und deshalb hätte die Deutsche Bank es auch weiterhin einfach sein lassen sollen, kürzlich. Die Marge ist es nicht wert und der volks-wirtschaftliche Schaden, den der Verzicht auf diese Möglichkeit des Handels für alle erzeugt, ist ja nicht das Problem der Bank. War es also trotz, Rechthaberei? Man weiß es nicht. Aber man hätte den Spruch des Josef Ackermann hier vielleicht beherzigen können. Andererseits: Als Deutsche Bank je-mals ein geachtetes, wohl gar geliebtes Mit-glied der gesellschaft zu werden, scheint eine fast unlösbare Aufgabe. Aufgeben sollte man trotzdem nicht.

Kein geschäft ist es wert …

bÖRSE am Sonntag · 05/1 302

Page 3: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Sartorius: Mehr umgesetzt und verdient2012 erhöhte der vor allem für seine Analysewaagen bekannte Laborausrüster Sartorius (WKN: 716563) den um Sonderposten bereinigten gewinn von 52,8 auf 62,9 Mio. Euro. Der gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBItA) ohne Sondereffekte legte von 112,2 auf 135,0 Mio. Euro zu, die entsprechende EBItA-Marge von 15,3% auf 16,0%. Der Umsatz zog von 733,1 auf 845,7 Mio. Euro an. Im laufenden Jahr soll der Umsatz wechselkursbereinigt um 6% bis 9% anziehen und die EBItA-Marge 16,5% erreichen.

Jenoptik: Messtechniksparte stütztNur dank der brummenden Messtechniksparte, die von einer anhaltend hohen Nachfrage aus der Automobilindustrie profitierte, steigerte Jenoptik (WKN: 622910) den Vorsteu-ergewinn im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen von 34,9 auf mehr als 45 Mio. Euro. Vor Zinsen und Steuern (EBIt) legte der gewinn von 49,2 auf mehr als 54 Mio. Euro zu. Der Umsatz zog von 543,3 auf rund 585 Mio. Euro an. Lediglich die Messtech-niksparte verzeichnete ein deutliches Umsatzplus – von 140,1 auf mehr als 180 Mio. Euro.

Wirecard: Operativer Gewinn gestiegenWirecard (WKN: 747206) erhöhte den gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBItDA) im vierten Quartal von 25,8 auf 31,3 Mio. Euro. Der Umsatz zog von 92,4 auf 114,6 Mio. Euro an. 2012 legte das EBItDA von 84,4 auf 109,4 Mio. Euro zu, der Um-satz von 324,8 auf 394,1 Mio. Euro. Mitte November hatte der Anbieter elektronischer Zahlungsabwicklungen eine EBItDA-Spanne von 106 bis 113 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Im laufenden Jahr soll das EBItDA 120 bis 130 Mio. Euro erreichen.

Tops und Flops der Woche

AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL SERIE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

tERMINE DER WOCHE

04.02. 16:00 USA Auftragseingänge Industrie Dezember

05.02. 16:00 USA ISM-Index (Dienstleis-tungsgewerbe) Januar

06.02. 12:00 DE Auftragseingangsin-dex verarb. gewerbe Dezember

07.02. 12:00 DE Produktionsindex produzierendes gew. Dezember

07.02. 13:45 EU EZB, Ergebnis der Ratssitzung

07.02. 21:00 USA Verbraucherkredite Dezember

08.02. 08:00 DE Daten zum Außenhandel

ZItAt DER WOCHE

„Die deutsche Industrie war, ist und bleibt europäisch.“Der neue BDI-Präsident Ulrich grillo sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel volle Unter-stützung bei ihrem Kurs zur Stärkung Euro-pas und zur Verteidigung des Euro zu.

ZAHL DER WOCHE

5,8 PunkteDie jüngste Konsumklimastudie des Markt-forschungsinstituts gfK stellt eine deutlich optimistischere Haltung der Verbraucher fest: Der Index steigt auf 5,8 Punkte – nach revidiert 5,7 Punkten im Januar. Zuletzt war der Index zweimal in Folge gesunken und schien damit eine Art trendwende eingelei-tet zu haben.

Software AG: Beratungssparte lahmtNach wie vor belastet das schwache Beratungsgeschäft die Software Ag (WKN: 330400). Im vierten Quartal sank der gewinn von 51,9 auf 50,7 Mio. Euro, vor Zinsen und Steuern (EBIt) von 78,0 auf 75,4 Mio. Euro. Der Umsatz schrumpfte von 294,0 auf 276,7 Mio. Euro. Während der Produktumsatz von 189,2 auf 196,8 Mio. Euro anzog, brach der Beratungs- und Dienstleistungsumsatz von 103,4 auf 79,6 Mio. Euro ein. Im gesamtjahr ging der gewinn von 177,2 auf 164,7 Mio. Euro zurück. Der Umsatz sank von 1,10 auf 1,05 Mrd. Euro.

Deutsche Bank: Dunkelrotes SchlussquartalIm vierten Quartal verlor die Deutsche Bank (WKN: 514000) – belastet vom Konzernum-bau, gerichtskosten in Milliardenhöhe sowie Abschreibungen – 2,15 Mrd. Euro. Im Vorjah-reszeitraum hatte der deutsche Branchenprimus 186 Mio. Euro verdient. Vor Steuern stieg der Fehlbetrag von 351 Mio. auf 2,57 Mrd. Euro. Die Erträge legten von 6,90 auf 7,87 Mrd. Euro zu. gleichzeitig stiegen die zinsunabhängigen Aufwendungen von 6,71 auf 10,00 Mrd. Euro. Im gesamtjahr brach der gewinn von 4,33 Mrd. auf 665 Mio. Euro ein. Dennoch soll für 2012 eine unveränderte Dividende von 0,75 Euro je Aktie ausgeschüttet werden.

Infineon: Gewinn implodiertDer von Infineon (WKN: 623100) im ersten geschäftsquartal erzielte Überschuss brach im Vergleich zur Vorjahresperiode von 96 auf 19 Mio. Euro ein. Der gewinn je Aktie fiel von 0,09 auf 0,02 Euro. Im fortgeführten geschäft sackte der gewinn von 104 auf 26 Mio. Euro ab, der operative gewinn von 129 auf 35 Mio. Euro. Der Umsatz schrumpfte von 946 auf 851 Mio. Euro. Im gesamtjahr rechnet der Chip-Produzent weiterhin mit einem Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

tOPS

FLOPS

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Page 4: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

unterlegt werden. Hier verstärken sich ange-sichts der jüngsten Daten eher die Zweifel, als dass sie abnehmen. Eventuell ist die Party daher doch vorbei. Zwar gab es mit dem jüngst veröffentlichten Leistungsbilanzüber-schuss für November, der sich zum Vormo-nat von 0,9 auf 1,8 Mrd. Euro verdoppeln konnte, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Defizit von 3,9 Mrd. Euro zu Bu-che geschlagen hatte, einen Lichtblick. Der vermeintliche Erfolg in der Außenbilanz ist jedoch teuer erkauft und daher zwiespältig zu betrachten.Schließlich spiegelt dies lediglich die Fol-gen der drastischen Sparmaßnahmen wi-der. Dazu gehört der drastische Einbruch der Binnennachfrage, was durch die jüngs-ten Daten zu den Einheitsumsätzen einmal mehr deutlich wird. Sie sanken im Dezem-ber preisbereinigt um 10,2%. Im gesamt-jahr 2012 ging es um 6,8% abwärts. In die-sen Daten schlägt sich wiederum die extrem hohe Arbeitslosigkeit in Spanien nieder. Der rückläufige Konsum sorgt folglich für eine ge-ringere Nachfrage an ausländischen gütern, was das Volumen der Importe verringert. Die Verbesserung der Leistungsbilanz ist so-mit mitnichten ein grund zur Freude. Dies zeigt sich auch in der volkswirtschaftlichen gesamtrechnung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Schlussquartal 2012 um 0,7% zum Vorquartal und um 1,8% zum Vorjahresquartal. Die Abwärtsdynamik der Rezession verschärfte sich damit erneut.

Dow Jones Spain Index Stand: 01.02.2013 (10:45 Uhr)

Markt im Fokus

Indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss

Index 01.02.2013 % Vorwoche 52weekHigh % 52week

Dow Jones 14009,79 +0,82% 14019,78 +10,17%

S&P 500 1513,17 +0,68% 1514,41 +14,28%

NASDAQ 3179,10 +0,93% 3196,93 +11,62%

DAX 7833,39 -0,31% 7871,79 +18,39%

MDAX 12757,00 +0,21% 12814,87 +25,95%

tecDAX 880,32 -0,99% 893,31 +16,47%

SDAX 5827,27 +0,72% 5842,88 +21,37%

EUROStX 50 2710,08 -1,24% 2754,80 +9,69%

Nikkei 225 11191,34 +2,42% 11237,84 +27,03%

Hang Seng 23721,84 +0,60% 23916,16 +16,67%

wieder aufwärts. Dazu müsste der in den vergangenen Monaten im Kursanstieg zum Ausdruck gebrachte Optimismus aber wohl auch durch harte makroökonomische Fakten

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Spanien: Party vorbei?Spanische Papiere gehörten in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern an den europäischen Aktienmärkten. Offenbar nimmt man nach den kräftigen Zuwächsen seit Juli 2012 erst einmal ein paar Gewinne mit. Angesichts der jüngsten Konjunkturdaten verwundert dies nicht.

Der kräftige Rückgang am spanischen Akti-enmarkt ist bislang jedoch nur eine Korrek-tur. Vielleicht geht es nach einer eventuellen mehr oder minder großen Verschnaufpause

bÖRSE am Sonntag · 05/1 304

Page 5: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Zwar minderten die Verluste an den beiden letzten tagen im Monat die gewinne etwas, dennoch war der Januar 2013 für Dow Jones (+5,8%) und S&P 500 (+5%) einer der bes-ten Jahresstarts seit Langem. Folglich wurde die Januar-Regel häufig zitiert. Laut dieser spricht ein positiver Januar für ein Plus im gesamtjahr. Dies mag statistisch im Ender-gebnis auch oft zutreffen, Prognosen lassen sich daraus aber nicht ableiten. Zudem kann es im Jahresverlauf zu deutlichen Einbrü-chen kommen. Die Januar-Regel kann man also getrost vergessen. Vielmehr gilt es, auf Quartalszahlen und Konjunkturdaten zu schauen. Derzeit scheint aber auch diesbe-züglich eitel Sonnenschein oder zumindest werden die Zahlen so hingebogen, dass sie einem die Laune nicht vermiesen. So gab es im Schlussquartal 2012 mit 0,1% ein sin-kendes BIP. Das sehe aber schlimmer aus, als es ist, und zudem nur ein Ausrutscher und nicht der Beginn einer neuen Rezession, hieß es. Schön geredet wurde auch der Ar-beitsmarktbericht für Januar. Was jucken ein mäßiger Stellenzuwachs und eine ge-stiegene Arbeitslosenquote, wenn es doch eine als üppig bezeichnete Aufwärtsrevi-sion für 2012 gab. Nichts, wie die kräftigen Zuwächse bei den US-Indizes am Freitag verdeutlichen, die damit zu einer positiven Wochenperformance führten. Die Allzeit-hochs von Dow Jones und S&P 500 rücken damit immer näher.

An den kräftigen Anstieg der Vorwoche konnte der DAX jüngst nicht anknüpfen. Offenbar gehen dem Markt mehr und mehr die Käufer aus. Es ist zwar nach wie vor eine Attacke zum Allzeithoch bei 8.152 Punkten denkbar und vielleicht kann es auch erreicht und sogar überschritten werden. Das könnte jedoch nur die finale Etappe der übergeord-neten Aufwärtsbewegung sein. Spätestens wenn die titelseiten voll sind mit Meldun-gen über neue Rekorde beim DAX, ist Vor-sicht geboten. Aber schon jetzt kann es nicht schaden, Ausstiegsszenarien parat zu haben. Damit zu den jüngsten Konjunkturdaten. Auffällig hier ist einmal mehr der postulierte Optimismus bezüglich des deutschen Kon-sums. Die Marktforscher der gfK stellten in ihrer neuesten Studie fest, dass die Verbrau-cher für 2013 wieder mit höheren Einkom-men rechnen und daher auch wieder größere Anschaffungen planen. Dazu trage neben einem stabilen Arbeitsmarkt die moderate Preissteigerung bei. Auch in der deutschen Industrie wachse die Zuversicht. Hierzu fällt einem eigentlich nur eine Zeile aus einem bekannten Kinderlied ein: „2 x 3 macht 4 widewidewitt und 3 macht 9! Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt.“ Denn die jüngst schwachen Einzelhandelsdaten für Dezember und das gesamtjahr 2012 sowie die steigenden Arbeitslosenzahlen zu Jahres-beginn sprechen nicht gerade für einen boo-menden Konsum.

Allzeithochs noch näher gerückt

Schritt zurück

USA DEUtSCHLAND EUROPA

Dow Jones Stand: 01.02.2013 DAX Stand: 01.02.2013 EURO StOXX 50 Stand: 01.02.2013

Märkte im Überblick

An den europäischen Aktienmärkten ver-zeichneten die meisten Kursbarometer in der vergangenen Woche Verluste. Der EURO StOXX 50 gab um 1,2% nach. Nachdem viele Leitindizes im Januar an die positive tendenz des Schlussquartals 2012 ange-knüpft hatten, wird es den Bullen wohl nun so langsam mulmig. Selbst den Optimis-tischsten unter ihnen dürfte nicht entgangen sein, dass die immer wieder hervorgehobene und betonte Zuversicht hinsichtlich einer wirtschaftlichen Erholung in Europa in der zweiten Hälfte 2013 auf äußerst wackeligen Annahmen beruht. Da sichert man doch lie-ber seine gewinne. Sollte sich diese tendenz verstärken, kann es schnell holprig werden. Denn auch der in den vergangenen Monaten aufputschende Stoff namens „lockere geld-politik der Notenbanken“ könnte mehr und mehr seine Wirkung verlieren. gibt es dann keine neue Dosis, könnte ein dicker Kater folgen. Zur Vorsicht veranlassen auch einige charttechnische Signale. Der Euro StOXX 50 hat mit dem Verlust in der vergangenen Woche im Kerzenchart auf Wochenbasis ein Muster (Bearish Engulfing) gebildet, was für eine trendwende sprechen könnte. Sollte es daher nun bestätigt werden, ist zumindest eine größere Korrektur denk-bar. Mögliche Anlaufstellen könnten dann die Unterstützungen bei 2.611 und 2.448 Punkten sowie die 200-tage-Linie bei der-zeit 2.443 Zählern sein.

Wird es bald holprig?

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bÖRSE am Sonntag · 05/1 305

Page 6: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Die in der vergangenen Woche vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 können überzeugen. Der Biotech-Konzern ist profitabel gewachsen. 2013 soll es weiter aufwärtsgehen. QIAGEN will das Innovations- und Wachs-tumstempo beschleunigen und dadurch auch die Ergebnisse weiter steigern.

DNA und RNA oder Proteine aus biologischen Proben wie Blut oder gewebe zu isolieren und für Analysen vorzubereiten. Zum anderen können diese Biomoleküle mit den testtechnologien dann sichtbar und einer Auswertung zugänglich gemacht werden. Die Einsatzge-biete sind vielfältig. Mit ihnen können Viren, Bakterien sowie gen-mutationen nachgewiesen werden. Die Kunden stammen aus den Bereichen molekulare Diagnostik (gesundheitsfürsorge), angewandte testung (Forensik, Veterinärdiagnostik und Lebensmitteltestung), Pharma (pharmazeutische und biotechnologische Firmen) sowie der

Ein Hoffnungsträger für das laufende geschäftsjahr ist das Labor-gerät QIAsymphony. Hinter diesem melodisch klingenden Schlüs-selelement in der Wachstumsstrategie des Unternehmens verbirgt sich den Angaben zufolge das branchenweit erste modulare System, das sowohl kommerzielle tests als auch eine Vielzahl im Labor ent-wickelter Nachweisverfahren verarbeiten kann. 2012 wurden davon mehr als 200 Stück abgesetzt, sodass die Zahl der weltweit instal-lierten Systeme gegenüber 2011 von 550 auf mehr als 750 zulegte. Im laufenden Jahr rechnet QIAgEN mit einer weiterhin starken Nachfrage für diese automatisierte Plattform und geht von einem Anstieg auf mehr als 1.000 installierte Einheiten aus. Damit erwei-tert das Unternehmen, das laut eigener Aussage weltweit führend bei sogenannten Probenvorbereitungs- und testtechnologien ist, die Basis für künftig gute geschäfte.

Plausible StrategieSchließlich sind der Verkauf und damit die weltweite Verbreitung der Systeme zur Automatisierung nur der erste Schritt zur Umsatzgenerie-rung. Nach Installation der geräte sorgen Verbrauchsmaterialien für immer wiederkehrende Einnahmen. Dazu zählen Reagenzien, test-komponenten sowie Probenvorbereitungs- und testkits. 2012 steuerten diese Materialien rund 86% zum Umsatz bei. QIAgEN verfolgt damit im Rahmen des geschäftsmodells eine plausibel klingende Strategie. Eingesetzt werden die Produkte zum einen, um Nukleinsäuren wie

QIAgEN Stand: 01.02.2013

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Aktie der Woche

QIAgEN will auch 2013 profitabel wachsen

bÖRSE am Sonntag · 05/1 306

Page 7: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Aktie der Woche

AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL SERIE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

Aber auch bereinigt um Sondereffekte, wie Restrukturierungs- und Übernahmekosten, aktienbezogene Vergütung sowie Abschrei-bungen auf erworbene immaterielle Ver-mögenswerte, legte das EBIt zu und stieg um 11% auf 106 Mio. US-Dollar. Das im Vergleich zum Umsatz stärkere Wachstum führte zu einer von 29% auf 31% erhöhten EBIt-Marge. Nach Steuern verdiente QIA-gEN 38,4 Mio. US-Dollar, nach 0,4 Mio. US-Dollar Verlust im Vorjahreszeitraum. Bereinigt kletterte der Profit um 13% auf 82,8 Mio. US-Dollar. Mit diesen Ergebnissen konnte der Konzern seine eigenen Ziele über-treffen. Auch im gesamtjahr schnitt er besser ab als erwartet. Hier erhöhte sich der Umsatz um 7% auf 1,25 Mrd. US-Dollar. Bereinigt um Wechselkurseffekte waren es +10%. Da-von steuerten die 2011 und 2012 akquirierten Firmen 6 Prozentpunkte bei. Die restlichen 4 entfielen auf organisches Wachstum. Das um Sondereffekte bereinigte EBIt stieg um 12% auf 356,4 Mio. US-Dollar. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Profit von 260,7 Mio. US-Dollar übrig, der damit 11% über dem Vorjahreswert lag.

Schwellenländer als WachstumstreiberMit Blick auf die einzelnen Absatzregionen zeigte sich einmal mehr das größte Wachs-tum in dem gebiet Asien/Pazifik/Japan (Umsatzanteil: 19%). Hier gab es wechsel-kursbereinigt mit 15% erneut prozentual zweistellige Zuwächse, insbesondere wegen einer stärkeren Nachfrage in China, Japan und den Schwellenländern wie Indien und Südkorea. In der Region Europa/Nahost/Afrika, die rund 34% zu den Konzernerlö-sen beisteuert, ging es um 9% aufwärts. Die

absatzstärkste Region Amerikas (Umsatzan-teil: 46%) verzeichnete einen Zuwachs von 8%. Als wichtigen Wachstumstreiber hat QIAgEN die Erweiterung der Präsenz in den attraktiven Märkten weltweit im Blick. Nachdem die sieben führenden Schwellen-länder Brasilien, Russland, Indien, China, Südkorea, Mexiko und die türkei 2012 insgesamt 12% zu den Konzernerlösen bei-trugen und dabei ein wechselkursbereinigtes Wachstum von 12% verzeichneten, geht der Vorstand hier auch 2013 von zweistelligen Steigerungsraten aus.

FazitDie Zuwächse im vergangenen geschäfts-jahr sind zwar nicht sonderlich spektakulär, dennoch überzeugt QIAgEN mit robustem Wachstum. Die in Aussicht gestellten weite-ren Steigerungen für 2013 unterfüttern die Solidität des geschäftsmodells. Es ist zudem so konzipiert, dass es auch darüber hinaus langfristig anhaltend profitables Wachstum verspricht. Die Aktie des Biotech-Konzerns bleibt damit ein vielversprechendes Invest-ment. Zusammen mit der jüngst geknackten Hürde von 15,25 Euro könnten daher derzeit spekulative Käufe infrage kommen.

akademischen Forschung. Abgesehen von der Verbreiterung der installierten Basis der auto-matisierten Plattformen wie QIAsymphony gehören die Erweiterung des testportfolios sowie der Ausbau der geografischen Präsenz zur Wachstumsstrategie.

Ergebnissteigerungen erwartetDamit sollten sich aufbauend auf den guten Ergebnissen 2012 auch 2013 die geschäftli-chen Kennzahlen weiter erhöhen. Der Kon-zern selbst geht, getragen von organischem Wachstum und den Beiträgen der 2012 ge-kauften Firma AmniSure von einem wech-selkursbereinigten Umsatzplus von etwa 5% bis 6% aus. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) soll auf 1,16 bis 1,18 US-Dollar und damit um 7,4% bis 9,3% zulegen. Darin nicht berücksichtigt sind mögliche Haushaltskürzungen in den USA, die zu weiteren Beschneidungen der staatli-chen Forschungsförderung im Life-Science-Bereich führen könnten. Firmenlenker Peer M. Schatz sagte bezüglich der Prognosen: „Obwohl das geschäftsumfeld weiterhin he-rausfordernd bleibt, greift unsere Strategie. Darum haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Ergebnisse weiter zu steigern.“

Ziele übertroffenBereits 2012 war von einem nicht ganz einfa-chen Umfeld geprägt. Allerdings führten die laut QIAgEN bedeutenden Fortschritte bei der Umsetzung der Initiativen zur Förderung von Innovation und Wachstum zu Ergeb-nissteigerungen. So auch im Schlussquartal. Das Umsatzplus war hier mit 4% zum Vor-jahreszeitraum auf 346,5 Mio. US-Dollar zwar nicht sonderlich hoch, es kann jedoch als robust bezeichnet werden. Auch weil das Vergleichsquartal von großen Produktaus-schreibungen geprägt war. Zudem verbesserte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIt) deutlich. Fiel im vierten Quartal 2011 aufgrund von Restrukturierungskosten noch ein Verlust von 19,6 Mio. US-Dollar an, gab es nun einen Profit von 48,9 Mio. US-Dollar.

Derivate auf QIAgEN WKN Typ Basispreis Knock-out Laufzeit Hebel

CK85Kt Hebel-Zert. (Long) 11,12 Euro 11,70 Euro open end 3,51

tB3F7Z Hebel-Zert. (Long) 10,97 Euro 11,52 Euro open end 3,41

CZ1DLS Hebel-Zert. (Short) 19,00 Euro 18,05 Euro open end 4,44

QIAgENISIN: NL0000240000

WKN: 901626

Kurs 01.02.13: 15,44 EUR

52-Wochen-Hoch: 15,69 EUR

52-Wochen-tief: 11,13 EUR

Empf. Stop-Loss: 13,50

Unser Anlageurteil: spekulativer Kauf

Stand: Freitag nach Börsenschluss

bÖRSE am Sonntag · 05/1 307

Page 8: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

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Europa Wirtschaftsperspektiven 2013

Allen Krisenberichten zum trotz: Europa ist ein wirtschaftliches Schwergewicht. Mit einem BIP von über 13,2 Bio. ist die Europäische Union die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Natürlich sind noch längst nicht alle Prob-leme gelöst, aber das schlimmste scheint überstanden. Lesen Sie hier, wo es schon 2013 aufwärtsgeht und wie Anleger davon profitieren.

in der aktuellen Studie „Ernst & Young Eu-rozone Forecast“.

Unternehmen positiv gestimmtganz anders die Stimmung in den deutschen Unternehmen. So blicken die 272 vom Zen-trum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Finanzexperten äußerst optimistisch auf 2013. Die neuesten Zahlen zeigen eine deutliche Stimmungsaufhellung, und zwar nicht nur die zukünftigen Er-wartungen, sondern auch die aktuelle Lage betreffend. Der entsprechende Index stieg gar auf den höchsten Wert seit Mai 2010. Zur Erinnerung: In diesem Jahr erreichte Deutschland mit 4,2% das höchste Wirt-schaftswachstum seit vielen Jahren. Zwar sind solche Werte nicht mehr zu erwarten, aber die Ergebnisse legen doch nahe, dass sich die hiesige Wirtschaft besser entwickeln könnte, als viele bislang erwartet hatten. Einmal mehr könnte die Bundesrepublik also zur Konjunkturlokomotive für den alten Kontinent avancieren. Die Entkopplung von

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen werden sich auch im laufenden Jahr weiter verstärken: Der Osten und der Norden wachsen – der Süden schrumpft. Während die Wirtschaft in grie-chenland, Zypern und Portugal weiterhin in einer heftigen Rezession steckt, könnte Deutschland auf ein Plus von 0,8% kommen. Die bal-tischen Staaten dürften um über 3% zulegen, Polen, Rumänien und Schweden pendeln um einen Wert von 2%.

Arbeitslosigkeit steigt auf RekordwertUnter dem Strich reicht das für die Kehrtwende: Im Jahr 2012 ist die Wirtschaft in der Eurozone um 0,4% geschrumpft. Für das lau-fende Jahr erwartet die Europäische Kommission eine schrittweise

Rückkehr auf den Wachstumspfad: Das BIP dürfte laut dem Herbstgutachten in der EU um 0,4% und im Euro-Raum um 0,1% an-steigen. Für die Menschen ist diese trend-wende jedoch noch nicht spürbar, denn die Arbeitslosigkeit in der Eurozone wird im lau-fenden Jahr weiter steigen „und in der zwei-ten Jahreshälfte mit fast 20 Mio. Arbeitslo-

sen ihren Höhepunkt erreichen. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren in den Euroländern 15,9 Mio. Menschen arbeitslos. Die höchsten Arbeitslosenquoten werden mit 28%, 27% und 17% in diesem Jahr griechenland, Spanien und Portugal aufweisen“, so Ernst & Young

Die neuesten Zahlen zeigen eine deutliche

Stimmungsaufhellung.

Quo vadis Europa?

bÖRSE am Sonntag · 05/1 308

Page 9: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

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Europa Wirtschaftsperspektiven 2013

seinen Nachbarstaaten betrifft jedoch nicht nur das Wirtschaftswachstum. Die Bedeu-tung der europäischen Handelspartner sinkt: „Der Warenaustausch mit den Emerging Markets gewinnt weiter an gewicht. Lag der Anteil an den deutschen Exporten z. B. der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, In-dien, China, Südafrika) im Jahr 2000 noch bei 4,5%, so wird er im nächsten Jahr bereits rund 15% betragen“, so der Deutschen In-dustrie- und Handelskammertag in seinem AHK-Weltkonjunkturbericht 2012/13.

Exportstark und heimatverbundenIn besonderem Maße haben von dieser Ent-wicklung die Firmen im MDAX profitiert. Die mittelgroßen Firmen haben die Chancen der globalisierung genutzt und sind in den Emerging Markets und den USA äußerst er-folgreich. Es ist daher kein Zufall, dass der DAXplus Export Strategy Index, der die die Wertentwicklung der zehn exportstärksten Unternehmen aus DAX und MDAX wi-derspiegelt, acht MDAX-Mitglieder enthält. gleichzeitig profitiert der MDAX aber auch in hohem Maße von der Stärke der heimi-schen Wirtschaft. Diese Doppelfunktion ist

das Erfolgsgeheimnis des Nebenwerteindex: Der kleine Bruder des DAX eilt derzeit von einem Rekordhoch zum nächsten und steht mit fast 12.700 Punkten so hoch wie nie zuvor. Die Analysten sind weiterhin opti-mistisch. Die Landesbank Berlin etwa pro-gnostiziert für den MDAX in den nächsten zwölf Monaten einen Anstieg auf 13.300 Punkte. Am einfachsten gelingt der Einstieg über entsprechende Index-Zertifikate und EtFs (z. B. WKN: 593392). Dafür spricht auch, dass in einer Erholungsphase Mid und Small Caps generell interessant werden. Eine Einschätzung, die laut einer dpa-Meldung Frank-Peter Martin, Mitglied des Partner-kreises und Chief Investment Officer bei Metzler Asset Management, teilt. gleich-zeitig warnte er jedoch vor zu hohen Erwar-tungen: „Es geht nicht um eine Rendite von 20% oder 25%, sondern vor allem um den Vermögenserhalt.“

Setzen Sie auf die PeripherieWer auf der Suche nach etwas mehr Rendite ist, muss zwangsläufig größere Risiken einge-hen. Wer dazu bereit ist, dem bieten sich ob der aktuellen Krise in den südeuropäischen

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bÖRSE am Sonntag · 05/1 309

Page 10: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Europa Wirtschaftsperspektiven 2013

Ländern interessante Möglichkeiten. Antizyklisches Potenzial bie-ten vor allem die Aktien südeuropäischer Konzerne. So antwortete beispielsweise gottfried Urban, Vermögensverwalter bei der Neue Vermögen Ag, im „Handelblatt“-Interview auf die Frage: „Wie sieht es aus mit Unternehmen, die nicht in Deutschland aktiv sind?“ mit: „Da denke ich an die Südländer. Deren Unternehmen sind derzeit am deutlichsten unterbewertet. Italienische Energieversorgeraktien sind attraktiv, aber auch Aktien französischer und spanischer Unter-nehmen – Banken ausgenommen.“ Allerdings hat etwa der griechi-sche Athex-Index mit einem Plus von 33% im letzten Jahr sogar den DAX (+29%) abgehängt. Interessanter erscheint hier ein breit gefä-cherter Einstieg. Möglich macht dies z. B. das RBS Euro Peripherie Value Select tR Basket Zertifikat (WKN: AA5BF2) – ein Papier, das in 15 Einzelwerte aus Spanien, Portugal und Italien investiert.

Vorbildlicher OstenVöllig aus dem Blickfeld vieler Investoren verschwunden ist schein-bar auch Zentral- und Osteuropa (CEE). Zu Unrecht: „Die Bewer-tungen liegen derzeit bei einem Kurs-gewinn-Verhältnis von rund 6,5 und werden damit mit einem Abschlag von 60% gegenüber den globalen Schwellenländern gehandelt“, so Allen Conway, Fondsma-nager des Schwellenländerfonds Schroders ISF Emerging Europe, in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“. Auch die Staaten der Region stehen heute deutlich besser da, als ihre westlichen Nachbarn. Die Staatsverschuldung liegt im Verhältnis zum BIP in den meisten CEE-Staaten nur bei rund 40%. Die Beurteilung der aktuellen wirt-schaftlichen Lage in der CEE-Region hat sich zudem im Januar leicht verbessert. Dies hat der ZEW-Erste group Bank Konjunkturindika-tor ergeben. Mit dem Lyxor EtF Eastern Europe (WKN: A0F6BV) holen sich Anleger die gesamte Region ins Depot.

Europas StärkenIm Rahmen der Veröffentlichung ihres „2013 European Attractive-ness Survey“ kommt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young zu dem Schluss, dass „die Investoren die Unsicherheit und Volatilität in einigen europäischen Ländern und Branchen nunmehr als die neue Normalität akzeptiert zu haben scheinen“, ohne dabei die Stärken des Kontinents aus dem Blick zu verlieren. Dazu zählen laut Ernst & Young insbesondere die größte Konzentration besonders ver-mögender Konsumenten, die Masse gut ausgebildeter Arbeitskräfte aller Fachrichtungen, die hohe Arbeitsproduktivität, die unübertrof-fene Innovationsbereitschaft und die hervorragende Infrastruktur. Diese Stärken und die Chancen, die diese wohl einmalige Konstel-lation den Staaten Europas eröffnet, gingen in der Berichterstattung über die Krise zuletzt gänzlich unter.

AUSBLICK AUF DAS NÄCHStE SPEZIAL

Ausgabe 6 (10.02.2013) Konsumgüterbranche

Fazittrotz der berechtigten Kritik an den man-gelhaften ordnungspolitischen Rahmenbe-dingungen und dem Reformstau in einigen Ländern darf dabei nicht aus den Augen verloren werden, dass die notwendigen Ver-änderungen von den Menschen mitgetra-gen werden müssen, um am Ende Erfolg zu haben. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn der Bevölkerung eine positive Vision vermittelt wird. Ein erstrebenswertes Ziel, für das es sich lohnt, die Mühen und Ein-schränkungen auf sich zu nehmen. Die Vor-aussetzungen für Wachstum und Wohlstand in Europa sind jedenfalls vorhanden. gute Aussichten also – auch für Euro-Aktionäre.

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bÖRSE am Sonntag · 05/1 310

Page 11: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Gastbeitrag

Europa, der kranke Kontinent. Europa, der alte Kontinent ohne Vision. Der Kontinent, der es wohl nicht schaffen wird, sich zu einen und die Kräfte zu bündeln. Europa, das seine Politiker beim Geldausgeben nicht zu zähmen versteht und so sein Wirtschaftssystem an die Grenzen der Belastbarkeit führt. Europa, Wiege und bald auch Grabstätte der Demokratie?

Modell Schweden – erneut Vorbild für Europa

verschuldeten Misere herausgearbeitet. Ich spreche von Schweden. Schweden erlebte Anfang der 90er-Jahre als Spätfolge seiner Sozialis-musexperimente eine dramatische Staatsschuldenkrise mit der Folge ei-ner Bankenkrise. Alle großen Finanzinstitute wurden verstaatlicht. Die Kreditbücher der Banken steckten voller schwedischer Staatsanleihen.Schweden, das sozialistische Schweden oder, wie viele Deutsche es damals bezeichneten, das „Modell Schweden“, war pleite. Der Staatsanteil der Wirtschaftsleistung betrug zu dieser Zeit 70% bis 80%. Die Steuersätze lagen auf Höchstmarken, trotzdem gingen die Steuer einnahmen zurück.Die sozialistische Regierung wurde schließlich von einer bürgerlichen Regierung abgelöst. Diese setzte erstaunliche Maßnahmen um:

n die Liberalisierung des Arbeitsmarkts mit der Folge einer spürbaren Senkung der Jugendarbeitslosigkeit;

n die Freistellung der geringverdiener von Sozialversicherungsbeiträgen;

n die deutliche Anhebung des steuerlichen Eingangssatzes, d. h. der grenze, ab der Arbeitnehmer Steuern zahlen mussten, auf rund 1.500 Euro. Das erhöhte die Zahl der Erwerbstätigen und senkte die Soziallasten;

n die Senkung der Einkommenssteuersätze mit der Folge bald wachsender Steuereinnahmen;

n die Abschaffung der Vermögenssteuer und der Erbschaftssteuer. Die damit getroffene Ansage war klar: Wir belohnen und schützen die Kapitalbildung;

n die deutliche Abwertung der schwedischen Krone zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.

Der Staat setzte Leistungsanreize. Die Wirtschaft, die Steuereinnahmen und damit der Staat erholten sich. Man kann heute getrost vom „neuen Modell Schweden“ sprechen. An diesem Land geht der größte teil der gegenwärtigen Krise vorbei. In den vergangenen fünf Jahren hat Schwe-den das so oft gerühmte Deutschland in Sachen Wachstum hinter sich gelassen. Denn Schweden hat seine Lektionen gelernt. Wie schön wäre es, wenn die Politiker in Europa die Kraft fänden, dem zu folgen.

Wissen Sie was? Ich kann das nicht mehr hö-ren. Und es ärgert mich, dass wir im außereu-ropäischen Ausland so schlechtgeredet werden.Seit 2008 versuchen Politiker in den gIIPS-Staaten (griechenland, Italien, Irland, Portu-gal und Spanien), Ausgaben zu kürzen und Einnahmen zu erhöhen, um die Schuldenkrise in den griff zu bekommen. Ob griechen, Ita-liener, Spanier oder Portugiesen: Durch regu-latorische Rezepturen erpressen sie immer neue Kredite, denen nur der existenzielle Druck der Kapitalmärkte Einhalt gebietet.

Wo wurzelt die Multi-Krise? Der Kern des Problems ist der zügellose Umgang der Politiker mit öffentlichen geldern und ihre Möglich-keit, durch Schuldenmachen Wiederwahlen zu erkaufen. Um sich das Schuldenmachen zu erleichtern, haben sie sich über die Bankenregulie-rung unfaire Vorteile in der Begebung von Staatsanleihen eingeräumt.Die Folge: Alle Banken sind in den vergangenen zehn Jahren auf dieselbe Seite des Kapitalmarktbootes gelaufen und haben es damit nahezu zum Kentern gebracht. Die Bankbilanzen sind übervoll mit Staatskrediten. Diese müssten fairerweise wertberichtigt werden, doch da stehen wiederum die Politiker davor, um ihre verschwende-rische Ausgabenpolitik nicht zu gefährden. So wurde die Schulden-krise zur Bankenkrise, denn durch die Fehlregulierung haben wir lauter Banken mit ähnlichen Problemen, die sich untereinander nicht mehr vertrauen. Aus Einzelrisiken wurde ein systemisches Risiko, das die Europäische Zentralbank (EZB) nur heilen konnte, indem sie ihre eigenen Regeln kurzerhand über Bord warf – und sich dafür auch noch feiern ließ.Unsere Kanzlerin überschrieb dieses Verhalten mit „alternativlos“. Sie könnte mit dieser Einschätzung kaum weiter danebenliegen. Denn nicht in der kopflosen Kreditvergabe der EZB, sondern in der Befrei-ung der wirtschaftlichen Kräfte der Privathaushalte und Unterneh-men liegt die Lösung.In Europa gibt es ein Land, das dafür Modell stehen könnte. Die-ses Land hat sich aus eigener Kraft aus der seinerzeit ebenfalls selbst

Udo Baader

Vorstand der Baader Bank Ag

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bÖRSE am Sonntag · 05/1 311

Page 12: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Anleger können je nach Aktienanleihen-typ ihr Verlust-risiko reduzieren. Im Gegenzug nehmen sie geringere Renditemöglichkeiten in Kauf.

vollständig zurück. (Die Kuponzahlung erhalten sie unabhängig von der Wertent-wicklung der Aktie.) Sollte jedoch die Bar-riere verletzt werden – die Aktie also die 50-Euro-Marke berührt oder unterschritten haben –, greift der zweite Sicherheitsmecha-nismus: der Basispreis. In dem Fall wandelt sich die Easy Aktienanleihe in eine klassische Aktienanleihe. Sofern die Aktie am Laufzeitende auf oder oberhalb der 90 Euro-Schwelle (= Basispreis) notiert, wird der Nominalwert zu 100 Pro-zent zurückgezahlt. Hat die Aktie jedoch die Barriere verletzt und notiert zum Lauf-zeitende unter dem Basispreis von 90 Euro, erfolgt die Rückzahlung in Form der Liefe-rung einer bestimmten Anzahl von Aktien oder eines entsprechenden Barauszahlungs-betrages. In dem Beispiel würden Anleger Verluste erleiden, da der Kupon von 8 Pro-zent die Kursverluste der Aktie nicht mehr wettmachen kann.

Aktienanleihe PlusEine andere Variante ist die Aktienanleihe Plus. Sie funktioniert vom Prinzip her wie die Easy Aktienanleihe, die mit einer

Wie im zweiten teil der Serie erläutert (siehe BÖRSE am Sonntag-Ausgabe 03/13), reduzieren Anleger mit Aktienanleihen ihr Aktien-kurs-Risiko durch den Sicherheitsabstand zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis. Bei einer klassischen Aktien-anleihe erhält der Anleger den Nominalwert der Anleihe vollständig zurück, wenn die unterlegte Aktie am Laufzeitende auf dem Level

des Basispreises oder höher notiert. Wird die Marke, verfehlt, führt dies zu Verlusten, wenn der ausgezahlte Kupon den Aktien-kursverlust nicht mehr kompensieren kann.

Easy AktienanleiheJe nach Risikoneigung können Anleger aus verschiedenen Aktienanleihen-Varianten auswählen. So bietet die Deutsche Bank beispielsweise Easy Aktienanleihen an, die

zusätzlich mit einer Barriere unterhalb des Basispreises ausgestattet sind. Entscheidend für die Rückzahlung des Nominalbetrags ist der Kurs der Aktie zum Laufzeitende. Easy Aktienanleihen weisen durch die vergleichsweise tief liegende Barriere ein geringeres Risiko auf als herkömmliche Aktienanleihen.Zum besseren Verständnis der Funktion dieser Variante ein Beispiel: Basiswert der Easy Aktienanleihe ist eine Aktie, die aktuell bei 100 Euro notiert. Die Laufzeit beträgt ein Jahr und der Kupon 8 %. Der Basispreis liegt bei 90 Euro und die Barriere bei 50 Euro.Sollte die Aktie am Ende der Laufzeit die 50-Euro-Marke nicht berühren oder unterschreiten, erhalten Anleger den Nominalwert

Je nach Risikoneigung können Anleger aus verschie-

denen Aktienanleihen-Varianten auswählen.

Aktienanleihen Teil 4

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Produkte nach Maß

bÖRSE am Sonntag · 05/1 312

Page 13: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Aktienanleihen Teil 4

Barriere unterhalb des Basispreises ausgestat-tet ist, – bis auf einen wichtigen Unterschied: Die Barriere darf während der gesamten Laufzeit nie berührt oder unterschritten werden, damit Anleger den Nominalbetrag zu 100 Prozent wieder zurückerhalten. Sollte die Barriere hingegen verletzt werden, wird aus der Aktienanleihe Plus eine herkömm-liche Aktienanleihe. Entsprechend wird nur dann zum Nennbetrag getilgt, wenn der Ba-siswert am Laufzeitende auf oder über dem Basispreis notiert. Wird diese Marke nicht erreicht, erfolgt die Rückzahlung in Form der Lieferung einer bestimmten Anzahl von Aktien oder eines entsprechenden Baraus-zahlungsbetrages. Dabei entstehen Verluste, wenn der Kupon die Aktienkursverluste nicht mehr wettmachen kann.

Aktienanleihe Plus ProAls dritte Abwandlung der klassischen Akti-enanleihe gibt es die Aktienanleihe Plus Pro,

die sich von der Aktienanleihe Plus in nur einem Punkt unterschei-det: Die Barriere wird nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums – und nicht über die gesamte Laufzeit – beobachtet. Dadurch vergrö-ßert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Barriere nicht gerissen und der Nominalbetrag vollständig ausgezahlt wird.

Das Rendite/Risiko-Profil selbst bestimmenAnleger können sich, je nachdem welche Erwartung sie für den jewei-ligen Basiswert haben, mit den passenden Aktienanleihe-typen posi-tionieren. Dabei sollte ihnen klar sein: Je größer der Sicherheitspuffer, desto geringere Renditemöglichkeiten ergeben sich. Umgekehrt heißt das: Je kleiner der Sicherheitspuffer, desto höhere Renditen können sie erzielen.Die kommende Ausgabe behandelt die Investmentchancen von Aktien anleihen. Weiterhin geht es um das Markt- und Emittenten-risiko der Produkte. Darüber hinaus erhalten Leser einen Einblick in die steuerliche Behandlung der Papiere.

Haben Sie Fragen oder Anregungen zu dem Thema? gerne können Sie uns dazu eine Nachricht schreiben an [email protected]

WKN DX422Y

Geldkurs 101,300%

Briefkurs 101,400%

Basispreis 180,00 EUR

Zinszahlung p.a. 10,00%

Stückzins 1,67 EUR

Abstand zum Basispreis 1,59%

Seitwärtsrendite 6,69%

Max. Rendite 6,69%

Emissionstag 21.01.2013

Laufzeit 17.12.2013

Nominalvolumen 1.000

WKN DX44AX

Geldkurs 101,900%

Briefkurs 102,000%

Basispreis 70,00 EUR

Zinszahlung p.a. 7,00%

Stückzins 0,78 EUR

Abstand zum Basispreis 5,14%

Seitwärtsrendite 4,82%

Max. Rendite 4,82%

Emissionstag 23.01.2013

Laufzeit 17.12.2013

Nominalvolumen 1.000

WKN DX4224

Geldkurs 101,700%

Briefkurs 101,800%

Basispreis 8,50 EUR

Zinszahlung p.a. 9,00%

Stückzins 1,50 EUR

Abstand zum Basispreis 3,95%

Seitwärtsrendite 6,45%

Max. Rendite 6,45%

Emissionstag 21.01.2013

Laufzeit 17.12.2013

Nominalvolumen 1.000

Aktienanleihe auf Volkswagen VZAktienanleihe auf BASF Aktienanleihe auf Deutsche Telekom

Deutsche Bankdb-X markets

Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.dbxmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, db-X markets, Große Gallusstrasse 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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bÖRSE am Sonntag · 05/1 313

Page 14: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Versicherungsprämien, weil so das Sicherheitsnetz, das einer Versiche-rung mit Selbstbeteiligung ähnelt, stärker wird.Das lohnt sich gerade bei Versicherungen, die mit geringen Scha-densbeiträgen verbunden sind. So liegt der durchschnittliche Haft-pflichtschaden in Deutschland bei 140 Euro. Mit dem überschau-baren Beitrag sind jedoch hohe Kosten durch Schadensaufnahme,

-prüfung und -regulierung verbunden. Da bei Friendsurance kleine Schäden durch das gemeinsame Sicherheitsnetz abgefangen werden, sparen die Versicherer hohe Kosten, die sie weitergeben können.Neben den günstigeren Prämien haben die Kunden von Friendsurance weitere Vorteile. tritt kein Schadensfall ein, dann er-halten die Mitglieder einen teil ihrer Beiträge aus dem topf zurück. Dabei baut Friendsurance auf die Ehrlichkeit der Kunden. Während die Anonymität großer Versicherer zu Versicherungsbetrug verlockt, ist die Wahrscheinlichkeit dafür bei Freunden oder Familienmitglie-dern geringer. Sollten die Schadensfälle aber wider Erwarten hoch sein, bietet Friendsurance seinen Mitgliedern einen zusätzlichen Ser-vice und erstattet den Betrag, der über die jährliche Ersparnis bei den Versicherungsprämien hinausgeht. Somit muss kein Versicherter mehr bezahlen, als in einem normalen tarif fällig gewesen wäre.Friendsurance ist ein echtes Start-up. Die Plattform wurde erst 2010 von tim Kunde, Sebastian Herfurth, Sebastian Beuster, Kay Bucksch und Janis Meyer-Plath gegründet. Die Jungunternehmer verfügen über berufliche Erfahrungen in der Versicherungsbranche und mit dem Aufbau von Internet-Plattformen. Mit dieser Expertise haben sie das Vertrauen und die finanzielle Unterstützung mehrerer Pri-vatinvestoren aus dem Internet- und Versicherungsbereich gewonnen.Auch die Versicherungsbranche ist vom Konzept angetan. Sie erhofft sich neben Einsparungen auch die gewinnung neuer Kundengrup-pen aus der „facebook-generation“. Daher hat sie die Berliner Firma 2011 mit dem Service-Innovationspreis Assekuranz in der Kategorie

„Vernetzung“ ausgezeichnet.

Versicherungen beruhen traditionell auf dem Kollektivprinzip. Viele Mitglieder zahlen kontinuierlich Beiträge, die in einen gemeinsamen topf fließen und vom Versicherer verwaltet werden. Schadensfälle werden dann aus diesen Mitteln behoben. Nicht anders funktioniert es auch bei der Alecto gmbH oder Friendsurance.de, wie die Platt-form des Versicherungsvermittlers heißt. Allerdings mit einem klei-nen, aber wichtigen Unterschied: Während bei den großen Versiche-rungen die Versicherten anonym sind und sich in den meisten Fällen nicht kennen, ist das bei Friendsurance anders. An die Stelle der gro-ßen gemeinschaft der Versicherten tritt eine kleine Community. Die Mitglieder, zum Beispiel Freunde oder die Familie, schließen sich über Friendsurance zu einer gruppe zusammen und zahlen Beiträge in einen gemeinsamen topf. Sollte es nun zu einem Schaden kom-men, wird er hieraus beglichen. Natürlich werden die so gewonnenen Mittel nicht die Höhe einer traditionellen Versicherung erreichen, in die tausende von Mitgliedern einzahlen. trotzdem brauchen die Versicherten keine Angst zu haben, auf größeren Schäden sitzen zu bleiben. Denn ab einer bestimmten Schadenshöhe übernehmen nor-male Versicherungen die Kosten.Damit das funktioniert, arbeitet Friendsurance mit einem zweiteiligen Modell. Zunächst können die Nutzer auf der Homepage Verbindun-gen zu sogenannten V-Freunden aufbauen. Das „ V“ erinnert dabei nicht umsonst an die bekannten V-Männer. Hier wie da steht es für Vertrauen, also Personen, die als zuverlässig angesehen werden. Unter-einander bilden sie ein Sicherheitsnetz und unterstützen sich gegensei-tig im Schadensfall. Dann schließen die V-Freunde eine Versicherung der gleichen Art ab, wobei es nicht notwendig ist, dass sie beim glei-chen Versicherer Kunde werden. Für ihre Eigenleistung bekommen sie von den Assekuranzen einen Nachlass, da der Versicherer erst bei grö-ßeren Schadensfällen einspringen muss. ganz wie in der Social-Media-Welt kommt es darauf an, möglichst viele Freunde zu haben, denn je mehr Mitglieder sich zusammenschließen, desto günstiger werden die

Die Versicherungsbranche gilt als konservativ. Sie wird dominiert von großen Kon-zernen mit langer Geschichte. Für Neulinge scheint es da kaum Platz zu geben. Doch Friendsurance zeigt, dass man mit pfiffigen Ideen auch in die Versicherungsbrache frischen Wind bringen kann.

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Unternehmen der Woche

Friendsurance – facebook im Versicherungssektor

bÖRSE am Sonntag · 05/1 314

Page 15: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

PFIZER

Spartenverkauf poliert Ergebnis aufIm vierten Quartal vervielfachte der US-Pharmariese Pfizer (WKN: 852009) den ge-winn dank des Verkaufs des Babynahrungs-mittelgeschäftes an Nestlé von 1,45 auf 6,32 Mrd. US-Dollar. Im gegenzug wurden 4,83 Mrd. US-Dollar in der Firmenkasse ver-bucht. Der gewinn je Aktie legte von 0,19 auf 0,85 US-Dollar zu. Vor Sonderposten schrumpfte der gewinn je Aktie von 0,49 auf 0,47 US-Dollar. Der Vorsteuergewinn aus fortgeführter geschäftstätigkeit stieg von 2,16 auf 2,17 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich zur Vorjahresperiode sank der Umsatz von 16,14 auf 15,07 Mrd. US-Dollar. Experten hatten mit 14,4 Mrd. US-Dollar sowie 0,44 US-Dollar gewinn je Aktie vor Sonder-posten gerechnet. Unter anderem brach der weltweite Umsatz des Cholesterinsenkers Lipitor – einst Blockbuster von Pfizer – auf-grund der Konkurrenz durch Nachahmer-produkte nach Ablauf des Patentschutzes von 2,00 Mrd. auf 584 Mio. US-Dollar ein. In den USA kollabierte der Lipitor-Umsatz von 816 auf 61 Mio. US-Dollar. 2013 sollen 56,2 bis 58,2 Mrd. US-Dollar durch die Bü-cher fließen und der gewinn je Aktie 1,50 bis 1,65 US-Dollar, vor Sonderposten 2,20 bis 2,30 US-Dollar erreichen. Im vergange-nen Jahr schrumpfte der Umsatz von 65,26 auf 58,99 Mrd. US-Dollar. Der gewinn je Aktie legte von 1,27 auf 1,94 US-Dollar zu, vor Sonderposten fiel der gewinn von 2,27 auf 2,19 US-Dollar je Aktie.

News

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News

CAtERPILLAR

Quartalsgewinn mehr als halbiertDer US-Baumaschinenproduzent Caterpillar (WKN: 850598) hatte bereits im Vor-feld gewarnt: Im Schlussquartal brach der gewinn von 1,56 Mrd. auf 700 Mio. US-Dollar ein. Der gewinn je Aktie sackte von 2,32 auf 1,04 US-Dollar ab. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten zwischen Ist- und Soll-Lagerbestand einer im vergangenen Jahr übernommenen chinesischen Firma mussten 580 Mio. US-Dollar abgeschrieben werden. Caterpillar hatte für die Übernahme einst 650 Mio. US-Dollar gezahlt. Der gewinn je Aktie wurde dadurch mit 0,87 US-Dollar belastet. Vor Steuern sackte der gewinn von 1,98 Mrd. auf 912 Mio. US-Dollar ab, der operative gewinn von 1,96 auf 1,04 Mrd. US-Dollar. trotz Wachstums in der Finanz-sparte schrumpfte der gesamtumsatz von 17,24 auf 16,08 Mrd. US-Dollar. Experten hatten rund 16 Mrd. US-Dollar Umsatz so-wie vor Sonderposten 1,69 US-Dollar ge-winn je Aktie erwartet. 2013 will der auch oft als Konjunkturindikator herangezogene Konzern 60 bis 68 Mrd. US-Dollar umset-zen und je Aktie 7,00 bis 9,00 US-Dollar verdienen. Im vergangenen Jahr steigerte Ca-terpillar den gewinn von 4,98 auf 5,72 Mrd. US-Dollar beziehungsweise von 7,40 bis 8,48 US-Dollar je Anteilschein. Der Umsatz zog von 60,14 auf 65,88 Mrd. US-Dollar an.

UnternehmenstermineDatum Uhrzeit Name Ereignis

05.02.2013 07:00 toyota Motor Corp. 9-Monats-Bericht 2012/13

05.02.2013 07:45 Munich Re Ergebnisbericht 2012

05.02.2013 22:15 Walt Disney Co. Ergebnisbericht Q1 2012/13

06.02.2013 07:30 GEA Group AG Ergebnisbericht 2012

06.02.2013 - ArcelorMittal SA Ergebnisbericht 2012

06.02.2013 - Douglas Holding AG Ergebnisbericht Q1 2012/13

07.02.2013 08:00 Daimler AG Ergebnisbericht 2012

08.02.2013 08:00 MAN SE Ergebnisbericht 2012

FACEBOOK

Immer mehr mobile MAUsDer gewinn von facebook (WKN: A1JWVX) brach im Schlussquartal infolge einer verdop-pelten steuerlichen Belastung von 302 auf 64 Mio. US-Dollar ein. Je Aktie implodierte der gewinn von 0,14 auf 0,03 US-Dollar. Vor Sonderposten legte der gewinn je Aktie von 0,15 auf 0,17 US-Dollar zu. Experten hatten keine Veränderung erwartet. Der Vorsteuerge-winn schrumpfte nur leicht von 520 auf 505 Mio. US-Dollar, der im operativen geschäft erzielte gewinn von 548 auf 523 Mio. US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kletterte der Umsatz von 1,13 auf 1,58 Mrd. US-Dollar (Prognose: 1,51 Mrd. US-Dollar). Davon spülten Werbeeinnahmen 1,33 Mrd. US-Dollar in die Kasse – ein Plus von 41%. gleichzeitig erhöhten sich die gesamtkosten von 583 Mio. auf 1,06 Mrd. US-Dollar. Im Dezember stieg die Zahl der monatlich akti-ven Netzwerknutzer (MAU = monthly active users) im Jahresvergleich um 25% auf 1,06 Mrd., die Zahl der täglich aktiven Nutzer (DAU = daily active users) um 28% auf 618 Mio. Die Zahl der mobilen MAUs kletterte im letzten Monat des vergangenen Jahres um 57% auf 680 Mio. Ein Problem (nicht nur) für facebook, denn auf Smartphones, tab-lets & Co. lässt sich aufgrund der geringeren Display-größe nur schwierig sinnvoll Banner-Werbung platzieren.

bÖRSE am Sonntag · 05/1 315

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Im vergangenen Jahr haben Immobilienaktien ein erfreuliches Wachstum verzeichnet. Der weltweit die Entwick-lung von Immobilienaktien abbildende FtSE Epra Index legte um über 17% zu. Der positive trend sollte anhalten. Doch um auch künftig chancenreiche titel aufzuspüren, sind Stock-Picker-Qualitäten gefragt. Ebenso wichtig ist die weltweite Analyse der Volkswirtschaften. Denn daraus resultiert die geografische Gewichtung. Jim Rehländer, Fondsmanager des Schroder ISF Global Property Securities, hat 2012 die richtigen Schlussfolgerungen für sein Portfolio gezogen. Der Fonds legte um über 23% zu.

Fonds der Woche

Krisen haben auch etwas gutes – speziell die Besitzer von Immo-bilienaktien profitierten. Die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung und die zurückhaltende Kreditvergabe seitens der Ban-ken nährte in den vergangenen Jahren Sorgen vor einem weltweiten Angebotsmangel an Immobilien. Die drohenden Engpässe wiederum beflügelten die Aktienkurse der Unternehmen.Der Sektor hat nach Ansicht von Jim Rehländer, Fondsmanager des Schroder global Property Securities, weiter Kurspotenzial. Die Un-ternehmen profitieren seiner Meinung nach vor allem vom anhaltend niedrigen Zinsumfeld. Das erleichtert die Finanzierung. So konnte der französische REIt (Real Investment trust) UnibailRodamco zum Beispiel eine Wandelanleihe mit einem Coupon in Höhe von nur 0,75% erfolgreich platzieren. Auch andere Unternehmen zapften den Kapitalmarkt zu äußerst günstigen Konditionen an. „Sie verbes-sern so bereits im Vorfeld des Erwerbs einer Immobilie oder eines Unternehmens ihre Kapitalstruktur“, erklärt Rehländer.

Globale Konjunktursorgen lassen nachZusätzlich sieht der Manager eine Reihe von Entwicklungen, die die Nachfrage nach Immobilien sowie den Druck auf steigende Mieten und Preise erhöhen könnten: „Es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Konjunkturdaten Chinas verbessern.“ Zudem seien deutliche Fort-schritte bei der Lösung der Euro-Krise erzielt worden. Rehländer ist

Schroder global Property Securities – solides Fundament für Kursgewinne

zuversichtlich, dass auch die USA ihre Fiskalprobleme in den griff bekommen. „Da diese drei Hauptsorgen zerstreut werden, ist 2013 der Weg für ein Wachstumspotenzial von 8% bis 10 % im Immobi-liensektor geebnet“, folgert Rehländer.

Chinas Immowerte haben noch Luft nach obenRund 17% der Mittel hat Rehländer im Reich der Mitte angelegt, obwohl im vergangenen Jahr chinesische Immobilienwerte schon zwischen 50% und 130 % gestiegen sind. „Nach einem so starken Anstieg wäre in der Regel Vorsicht geboten, doch die aktuellen Kurse von Immobilientiteln liegen noch immer unter ihren langfristigen Durchschnittsabschlägen auf den Nettoinventarwert.“ Als weiterhin aussichtsreich beurteilt Rehländer Hysan Development.Die USA hat Rehländer mit rund 42% gewichtet, auch wenn US-Werte bereits einen Aufschlag gegenüber ihrem Nettoinventarwert von im Schnitt 5% bis 10 % aufweisen. Der Manager glaubt jedoch, dass sich im Laufe des Jahres die Job-Situation jenseits des Atlan-tiks verbessern und sich somit auch die Stimmung auf dem Markt für US-Einfamilienhäuser aufhellen wird. Auch sollte die Bautä-tigkeit wieder Fahrt aufnehmen. Für US-Werte spreche zudem eine durchschnittliche Dividendenrendite in Höhe von 3% bis 4%. Zu Rehbergers Favoriten zählen unter anderem Simon Property group, Equity Residential und Boston Properties.In Europa konzentriert sich der Manager unter anderem auf den Londoner Immobilienmarkt. Dort gleiche die steigende Nachfrage nach Büroimmobilien seitens der geschäftsbereiche technik, Versi-cherung und Medien den Rückgang aus dem Finanzsektor aus.trotz der aktuell guten Ausgangsbedingungen sind Immowerte nicht frei von Risiken. Zinserhöhungen dürften die Kursentwicklungen drücken. Rehberger rechnet mit einem Anheben der Sätze in den USA jedoch frühestens Ende 2013.

Schroder global Property Securities ISIN: LU0683716608

Fondsvolumen: 417 Mio. Euro

Fondswährung: Euro

Auflagedatum: 05.10.2011

Managementgebühr: 1,50%

Gesamtkostenquote: 2%

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RENtENFONDSMANAgER

Pessimistisch für EuropaDie Analysten von S&P Capital IQ Fondsresearch haben im vier-ten Quartal 2012 zahlreiche Manager europäischer Rentenfonds befragt. Die meisten stimmten darin überein, dass gesamteuropa auch 2013 in der Rezession verbleiben werde. Viele der Fondsma-nager gehen davon aus, dass es auch zu einer Verlangsamung der exportorientierten deutschen Wirtschaft kommen könnte, wenn die Nachfrage aus Europa und China zurückgeht. Fondsmanager Thomas Kristiansson von SEB Asset Management ist vor allem be-sorgt über die Immobilienblase in den Niederlanden. Deutsche und niederländische Fondsmanager, unter anderem von Delta Lloyd,

Kempen, gerling und Zantke, zeigten innerhalb der Peergroup be-sonders eindeutig ein zurückhaltendes Kaufverhalten. Ihre Progno-sen für 2013 sind laut S&P Capital IQ Fondsresearch klar negativ. Viele der Manager erstellten daher defensive Portfolios als Vorbe-reitung für ein Jahr des niedrigen Wachstums und der Rezession in Europa. Die Fondsmanager bescheinigten EZB-Präsident Mario Draghi jedoch gute Arbeit. „Sie sind auch der Ansicht, dass die politische Landschaft in Europa insgesamt stabiler geworden ist“, sagt Alastair Wainwright, Analyst und Sektorchef European Fixed Income bei S&P Capital IQ.

FIDELItY

Zweistellige Renditen mit AktienLaut trevor greetham, Leiter Asset Allocation und verantwortlich für die Fidelity Multi Asset Funds, ist es für Anleger Zeit, sichere Häfen wie hochwertige Staatsanleihen, gold und Schweizer Franken zu ver-lassen. „17% Rendite brachten globale Aktien ihren Eigentümern im vergangenen Jahr ein. Oder anders gesagt: 16 Prozentpunkte mehr als Staatsanleihen höchster Bonität“, so greetham. Auch in diesem Jahr dürften Aktien kräftigen Rückenwind haben. Die weltweit zu erwar-tende Konjunkturerholung und die gestiegene toleranz der geldpolitik gegenüber Inflation böten hierfür ein sehr günstiges Makro-Umfeld. greetham erwartet, dass vorhandene Überkapazitäten und niedrige

Rohstoffpreise die Inflation bis auf Weiteres in Schach halten werden. Allen voran dürften Aktien aus Schwellenländern zu den gewinnern gehören. Die Bewertungen dortiger Unternehmen seien moderat und ein Anziehen der Weltkonjunktur werde diesen ohnehin wachstums-starken Märkten positive Impulse geben. Zunehmende Inflations-erwartungen dürften somit weiter auf die Renditen von Anleihen drücken. gleichzeitig stiegen damit für Aktien die Chancen auf ein weiteres Jahr mit zweistelligen Renditen. „Wir gehen davon aus, dass Anleger von dem soliden Ertragswachstum der Unternehmen und stei-genden Aktienkursen profitieren werden“, kommentiert greetham.

AXA WF FRAMLINgtON EUROPE

Über 1 Mrd. schwerDer Investmentfonds AXA WF Framlington Europe (ISIN: LU0389655811) von AXA Investment Managers hat die Marke von 1 Mrd. Euro verwaltetem Vermögen übertroffen. Damit zählt der Fonds nun zu den 15 größten Aktienfonds innerhalb seiner Ver-gleichsgruppe. Der von Chrysoula Zervoudakis gemanagte Fonds legt sein Vermögen überwiegend in Unternehmen an, die in Europa notiert oder ansässig sind. großbritannien, die Schweiz, Deutschland und Frankreich bilden aktuell den regionalen Schwerpunkt. Bran-chenfokus stellen derzeit Industrie, kurzlebige Konsumgüter und Fi-nanzen dar. Die Einzeltitelauswahl des Fondsmanagements beruht

auf einem Bottom-up-Ansatz. In den letzten drei Jahren hat der Fonds eine Wertentwicklung von 25,15% erzielt und rangiert damit im Vergleichszeitraum im obersten Quartil seiner Vergleichsgruppe.„In einem schwierigen Marktumfeld, wie wir es die letzten drei Jahre hatten, hat der AXA WF Framlington Europe seinen lang-fristigen Fokus beibehalten und in qualitative Wachstumsunterneh-men mit guter transparenz und solidem Management investiert“, sagt Zervoudakis. Der AXA WF Framlington Europe richtet sich an langfristig orientierte Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens acht Jahren.

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Große Kurszuwächse sind bei der Apple-Aktie in den kommenden Monaten nicht zu erwarten, denn die Wachs-tumsperspektiven des iPhone-Herstellers haben sich deutlich eingetrübt. Deshalb ordern konservative Anleger nicht die Aktie, sondern ein darauf basierendes Bonus-Zertifikat.

Zertifikate-Idee

Apple-Capped-Bonus- Zertifikat – chancenreiche Alternative zur Apple-Aktie

44,7% im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 38,6%. In den kom-menden Quartalen könnte die Marge weiter schrumpfen. Denn der US-Konzern dürfte um Preissenkungen nicht herumkommen, da die Smartphones von Samsung, HtC und Motorola in tests von Fachma-gazinen mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Hinzu kommt, dass in Westeuropa nur drei Viertel der iPhone-Besitzer der Marke Apple treu bleiben wollen.

Verlust weiterer Marktanteile ist möglichAnalystenschätzungen zufolge wird Apple das laufende Fiskaljahr mit einem gewinn pro Anteilschein von 48,35 US-Dollar abschließen. Basierend auf dieser Prognose errechnet sich ein attraktives KgV von 9,4. Deshalb könnte der Kurs eventuell nochmals die 500-Dollar-Marke erklimmen. Einen Anstieg auf 600 oder sogar 700 US-Dollar sollten Anleger allerdings nicht erwarten. Schließlich ist Apple mitt-lerweile einfach zu groß, um weiterhin dynamisch wachsen zu kön-nen. Zudem könnten die Wettbewerber dem technologiegiganten weitere Marktanteile abjagen.

Bonuspapier mit großem RisikopufferMit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Kurs mittelfristig in einem Seitwärtstrend hin und her pendeln. Daher bietet sich der Kauf eines Capped-Bonus-Zertifikats (WKN: AA6X0C) auf die Apple-Aktie an, das von der Royal Bank of Scotland auf den Markt gebracht wurde. Die Barriere dieses Zertifikats liegt bei 320 US-Dollar und somit etwa 136 US-Dollar unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes. Fällig wird das Bonuspapier am 27. Dezember 2013. Bis dahin kön-nen Anleger damit eine Rendite von 9,1% erzielen.

Apple-Capped-Bonus-Zertifikat Zertifikattyp Emittent Basiswert Fälligkeit WKN

Capped-Bonus-Zertifikat Royal Bank of Scotland Apple 27.12.2013 AA6X0C

Der römische Dichter Ovid schrieb einst: „Hoffen und Harren macht manchen zum Narren.“ Übertragen auf die Börse bedeutet dies, dass Anleger Aktien im Depot belassen, weil sie auf steigende Kurse hoffen, aber ihre Erwartungen enttäuscht werden. Letzteres passiert vor allem dann, wenn sich die Unter-nehmensaussichten nachhaltig verschlechtert haben – und dies ist bei Apple der Fall. Der Anteilschein des technologiekonzerns ver-teuerte sich über einen Zeitraum von meh-reren Jahren und erreichte am 21. September 2012 ein Allzeithoch bei 705,07 US-Dollar. Seither hat der titel in der Spitze 38,3% sei-nes Wertes eingebüßt. Zwar gibt es nach wie vor Kaufempfehlungen für die Apple-Aktie, aber unabhängig davon sind die besten Zei-ten des Unternehmens vorbei.

Umsatz steigt, aber die Marge sinktImmerhin sind die Zahlen von Apple für das erste Quartal des geschäftsjahres 2012/13 (Oktober bis Dezember 2012) zufriedenstel-lend ausgefallen: Der Umsatz stieg um 17,6% auf 54,5 Mrd. US-Dollar, aber der gewinn erhöhte sich lediglich um 0,1% auf 13,08 Mrd. US-Dollar. Zurückzuführen ist dies auf einen Rückgang der Bruttogewinnspanne von

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SOCIEtE gENERALE

Neue Outperformance-Zertifikate auf Blue ChipsDie französische Société générale legt 58 neue Outperformance-Zerti-fikate auf ausgewählte Aktien des Euro-Raums auf, mit denen Anleger überproportional von steigenden Aktienkursen profitieren können. Fol-gende Aktien sind Basiswerte der Neuemission: Air Liquide, Allianz, Axa, Banco Santander, BASF, Bilfinger Berger, BMW, BNP Paribas, Daimler, Danone, Deutsche Börse, Deutsche Post, E.ON, EdF, ENI, France télécom, gDF Suez, Hannover Rück, Iberdrola, K+S, Metro, Munich Re, Philips, Repsol, RWE, Sanofi, Siemens, total, Unilever, Veolia, Vinci sowie Vivendi. Ein Beispiel für die Funktionsweise der

neuen Outperformance-Zertifikate ist das aktuell etwa 27 Euro teure Papier mit der WKN Sg3U5K auf den Versorger RWE: Dessen Par-tizipationsrate beträgt 260%. Finaler Bewertungstag ist der 19. Juni 2015, wobei der Basispreis bei 29 Euro liegt. Sollte die RWE-Aktie im Juni 2015 zum Beispiel bei 36 Euro und folglich über dem Basispreis schließen, würde das Zertifikat zu 29 + (36 – 29) x 2,6 = 47,20 Euro getilgt. Das würde einer Rendite von rund 75% entsprechen. Bei einem Direktinvestment in die RWE-Aktie (aktuell etwa 27,50 Euro) würden hingegen nur 31% Rendite zuzüglich Dividenden herausspringen.

VONtOBEL

Börsenpremiere für zwei Protect-Multi-KurzläuferIm Februar bereichert das Bankhaus Vontobel mit einer neuen Pro-tect-Multi-Aktienanleihe (WKN: Vt7HtN) den Kurszettel. Deren schlagendes Argument: eine stolze Verzinsung von 13,65%. Der An-lageerfolg hängt aber letztlich an den Aktien der beiden französischen Autobauer Peugeot und Renault, die Basiswerte dieser Protect-Multi-Aktienanleihe sind. In einem Jahr erhalten Anleger nur dann ihren Einsatz vollständig zurück, wenn beide Blue Chips während der Lauf-zeit nicht mehr als 40% verloren haben. Verletzt eine der beiden Aktien

die bei 60% des Startwertes angesiedelte Barriere, liefert Vontobel im Februar 2014 statt Bargeld Aktien des Basiswertes mit der schlechtes-ten Wertentwicklung. Ein baugleiches Protect-Multi-Papier (WKN: Vt7HtL) bezieht sich derweil auf die DAX-Werte E.ON, Siemens und VW. Hier beläuft sich der Puffer für alle drei Werte allerdings auf nur 30% und der Jahrescoupon schrumpft auf 7,15%. Bei beiden Neuemissionen müssen Interessenten mindestens 1.000 Euro in die Hand nehmen.

RCB

Index Bond 3 übertrumpft VorgängerNach der vorzeitigen Schließung der Zeichnungsbücher für ihr Index Bond 2 garantie-Zertifikat (WKN: RCE553) legt die Raiffeisen-Centrobank (RCB) nun nach: Die Österreicher bieten einen baugleichen Index Bond 3 (WKN: RCE6CA) an, den In-teressenten bis zum 22. Februar zeichnen können. Basiswert des neuen Papiers sind abermals vier breit diversifizierte Indizes: Neben dem EURO StOXX 50 sowie dem amerikanischen S&P 500 fin-det sich der Wiener AtX sowie der S&P BRIC 40 im Indexkorb. Letzterer bildet die Aktienmärkte Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas ab und enthält die 40 führenden Unternehmen der BRIC-Staaten. Zeichnern des Index Bond 3 winkt in sieben Jahren

eine gesamtrendite von 38%, wenn jeder einzelne der Indizes wäh-rend der Laufzeit über einer bei 60% des jeweiligen Startwertes angesiedelten Barriere bleibt. geht die Spekulation schief und die Chance auf Rendite erlischt, greift im Februar 2020 immerhin noch der Kapitalschutz. Lediglich das bei der Zeichnung fällige Agio in Höhe von 3% wäre dann verloren. Im Idealfall erzielen Zeichner, die mindestens 1.000 Euro in die Hand nehmen müs-sen, eine Maximalrendite von 4,27% jährlich. Zum Vergleich: Der Index-Bond 2 kommt nur auf maximal 4,09%. Zeichner sollten jedoch bei beiden Produkten die sehr lange Laufzeit beachten und das Emittentenrisiko im Auge behalten.

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Rohstoff der Woche

WtI-Öl – März-Future (ICE)

Mit dem jüngsten Anstieg legte der Preis für die US-Ölsorte WtI die siebte Woche hintereinander zu. Seit dem Zwischentief von November ging es damit in der Spitze um rund 14% aufwärts. Eine bemerkenswerte Entwicklung.

Eine treibende Kraft war wohl die Hoff-nung auf eine weltweite konjunkturelle Er-holung. Argumente dafür wurden zuhauf ausgemacht. In den USA wurde der Sprung von der Fiskalklippe vermieden und es gab einige Konjunkturdaten, die als Lichtbli-cke interpretiert wurden. In China geht man nach sieben Quartalen mit sinkenden Wachstumsraten von einer trendwende aus. Zuversicht wurde auch für die Wirtschaft in Europa verbreitet. Zudem will Japan mit gewalt die Wirtschaft aus Rezession und Deflation ziehen und setzt dabei auf eine noch lockere geldpolitik. Kurzum: Öl als Schmierstoff für die Wirtschaft scheint an-gesichts der Konjunkturzuversicht gefragt. Dieses Argument könnte mit den jüngsten Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den USA jedoch einen Dämpfer bekommen. Laut erster Schätzung gab es im Schlussquar-tal 2012 einen auf das Jahr hochgerechneten Rückgang von 0,1%. Allerdings bedeutet diese leichte rezessive tendenz im Umkehr-schluss auch, dass die US-Notenbank ihre aggressive geldpolitik fortsetzen wird.Sie enttäuschte nicht und machte nach ihrer jüngsten Sitzung klar, ihren ultralockeren Kurs weiterführen zu wollen. Für die Bullen

Derivate auf WtI-Öl (Basiswerte: JPMCCI WtI und WtI-Future März [CME]) Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit Hebel

Index-Zertifikat (Quanto) Vt10MU - open end -

Hebel-Zert. (long) GS1Y8N 73,33/75,30 US-Dollar open end 4,12

Hebel-Zert. (short) CK1F46 122,60/119,97 US-Dollar open end 3,85

WtI-Öl: Rally fortgesetzt

am Öl-Markt wohl weiteres Futter. Die geldschwemme der Noten-banken könnte ohnehin die stärkste treibende Kraft hinter der zuletzt gesehenen Rally beim Ölpreis gewesen sein und diesen vielleicht auch noch weiter anheizen. Hinzu kommt, dass die geldpolitischen Maß-nahmen in den USA den US-Dollar schwächen, was den Ölpreis zu-letzt ebenfalls stützte. Alles in allem scheint die feste tendenz damit aber vor allem auf viel heißer Luft und weniger auf fundamentalen Fakten zu fußen, wofür auch die nach wie vor hohen Lagerbestände für Rohöl in den USA sprechen. Somit scheint sich eine Spekulati-onsblase zu bilden. Bis sie platzt, könnte sie aber durchaus noch ein Stück weiter aufgeblasen werden.

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Page 21: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Rohstoffe (Auswahl)

Markt Kurs % zur Vorwoche

Rohstoff-Indizes (Auswahl)

Index Kurs % zur Vorwoche

Brent – März-Future (ICE)

Brent-Öl hat sich mit der steigenden tendenz in der vergangenen Woche von der in der Vor-woche knapp überwunden Abwärtstrendlinie (Verbindung Zwischenhochs März und Sep-tember 2012) weiter abgesetzt. Es sieht damit nach einem nachhaltigen Ausbruch aus, zumal auch gleich die nächste Hürde bei 115,70 US-Dollar geknackt wurde.

Zink – Spot-Preis in US-Dollar (LME)

Zink ist mit den jüngsten Anstieg deutlicher über die Widerstandszone von etwa 2.078 bis 2.099 US-Dollar geklettert und es sieht nach einem nachhaltigen Ausbruch aus, was als bullishes Signal gewertet und damit für weiter steigende Kurse sprechen könnte. Die nächste Hürde ist nun das Zwischenhoch von Januar 2012 bei 2.178 US-Dollar.

Mais – März-Future (CME)

Nach der kleinen Korrektur in der Vorwoche überwog jüngst wieder die Kauflaune. Der Mais-Preis legte deutlicher zu. Damit nimmt die Erholung seit dem Zwischentief von An-fang Januar Form an. Zudem wurde nun der Abwärtstrend seit August überwunden. Damit könnte nun die nächste Hürde bei 767,50 US-Cent ins Visier genommen werden.

gold – Spot-Preis in Euro

gold in Euro hatte in der Vorwoche den lang-fristigen Aufwärtstrend sowie die horizontale Unterstützung 1.238 US-Dollar verletzt. An Letztere erfolgte jüngst ein kleiner Pullback. Der Preis blieb aber darunter. Das Bild bleibt damit bearish. Bei eventuell weiteren Rück-gängen findet sich die nächste potenzielle Haltezone bei 1.203 US-Dollar.

Rohstoffe im ÜberblickRohstoffanalysen

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Rohöl WtI Crude NYMEX ($/bbl) 97,60 +1,57%

Erdgas NYMEX ($/MMBtU) 3,30 -4,15%

Heizöl NYMEX ($c/gal) 316,08 +3,42%

Gold NYMEX ($/Unze) 1668,00 +0,58%

Silber Spot ($/Unze) 31,83 +1,95%

Palladium Spot ($/Unze) 756,50 +2,22%

Platin Spot ($/Unze) 1688,25 -0,31%

Aluminium Spot ($/t) 2056,00 +0,66%

Blei Spot ($/t) 2441,00 +4,08%

Kupfer Spot ($/t) 8254,50 +3,21%

Nickel Spot ($/t) 18380,00 +6,46%

Zinn Spot ($/t) 24810,00 +0,41%

Zink Spot ($/t) 2155,75 +4,33%

Baumwolle ICE ($c/lb) 83,100 +2,82%

Kaffee "C" ICE ($c/lb) 147,55 -0,47%

Kakao ICE ($/t) 2199,00 +0,78%

Mais CBOt ($c/bu) 735,75 +2,19%

Orangensaft gefr. ICE ($c/lb) 121,60 +7,14%

Sojabohnen CBOt ($c/bu) 1476,00 +2,45%

Weizen CBOt ($c/bu) 765,00 -1,48%

Zucker No.11 ICE ($c/lb) 18,70 +1,91%

Lebendrind CME ($c/lb) 132,20 +1,07%

Mastrind CME ($c/lb) 149,30 +1,05%

Schwein mag. CME ($c/lb) 88,78 -0,20%

NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 399,08 +0,01%

NYSE Arca Oil & Gas Index 1367,55 +2,81%

DJ AIG Commodity Index 142,89 +1,59%

Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 304,12 +1,23%

Rogers Int. Commodity Index 3846,88 +1,35%

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Page 22: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

Kulturkalender

250 Exponate geben einzigartige Einblicke in die Fotografiegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Unter ihnen befindet sich ein Sensationsfund: die erste Fotografie der Welt.Nicéphore Niépce gelang es im Jahr 1826, den Blick aus seinem Arbeitszimmer in Le gras festzuhalten. Die Belichtungszeit dau-erte noch ganze acht Stunden. Der Sammler Helmut gernsheim entdeckte die Zinnplatte nach einer langen Odyssee 1952 in einem eingelagerten Überseekoffer in London. Seit 50 Jahren befindet sich die erste Fotogra-fie der Welt jetzt bereits im Harry Ransom Center der Universität texas und wurde nie zuvor ausgeliehen. Einzig für die Ausstellung „Die geburtsstunde der Fotografie“ machte sie sich in einem ausgeklügelten Konser-vierungssystem auf den langen Weg nach

Ausstellung in Mannheim: Die geburtsstunde der Fotografie – Meilensteine der gernsheim-Collection verlängert bis zum 24. Februar 2013

Bereits über 30.000 Besucher haben die Ausstellung „Die Geburtsstunde der Fotografie. Meilensteine der Gernsheim-Collection“ in den Mannhei-mer Reiss-Engelhorn-Museen gesehen. Jetzt wird die erfolgreiche Schau bis zum 24. Februar 2013 verlängert.

Mannheim. Nach dem Ende der Ausstellung geht sie zurück nach texas. Eine erneute Ausleihe ist nicht geplant.Neben der ersten Fotografie vereint die Aus-stellung zahlreiche Meisterwerke der Foto-kunst. Pioniere wie Louis Jacques Mandé Daguerre und William Henry Fox talbot sind ebenso mit Werken vertreten wie Iko-nen des Bildjournalismus wie Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Alfred Eisenstaedt oder Robert Lebeck.Das Forum Internationale Photographie prä-sentiert die Ausstellung im Museum Zeug-haus C5. Die Schau ist dienstags bis sonn-tags von 11–18 Uhr geöffnet.

WEItERE INFOS UNtER:www.rem-mannheim.de/ausstellungen

„Die Welt der Kelten. Zentren der Macht – Kostbar-keiten der Kunst“ Ausstellung, 23.01.13–17.02.13, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart, www.landesmuseum-stuttgart.de

„Siegfried – von Richard Wagner“ Bühne, 17.02.13, Nationaltheater Mannheim, Mannheim, www.nationaltheater-mannheim.de

„Von Liebe, Lust und Heiterkeit“ Musik, 17.02.13, Kellertheater Frankfurt, Frankfurt am Main, www.kellertheater-frankfurt.de

„Krimineller Brunch mit Hardy Pundt“ Literatur/Unterhaltung, 17.02.13, Alte Backstube, Norden, www.gmeiner-verlag.de

„Jazz und Literatur No 5: Der törichte Karpfen“ Musik/Unterhaltung, 17.02.13, Stadttheater Ingolstadt, Ingolstadt, www.theater.ingolstadt.de

„Gala der Filmmusik“ Musik, 15.02.13–23.02.13, Apollo-Thea-ter Siegen, Siegen, www.apollosiegen.de

„Sachen|sucher – Menschen|finder“ Ausstellung, 18.01.13–03.03.13, Stadtmuseum Penzberg, Penzberg, www.museum-penzberg.de

APHORISMUS DER WOCHE

„Verantwortung ist der Preis, den wir alle für unsere Freiheit

bezahlen müssen.“

(Edith Hamilton)

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© Walde Huth / Archiv Horst gläser / www.waldehuth.de

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Event der Woche

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Page 23: Ausgabe 05/13 (Spezial: Europa Wirtschaftsperspektiven 2013)

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Coffeetable-Favourites

Berlin

H. und D. Zielske

Verlag: Kunth Verlag

Ausgabe: 112 Seiten

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-86859-180-4

Preis: 68,00 Euro

www.kunth-verlag.de

Berlin

Horst Zielske und sein Sohn Daniel fotografieren seit 1993 im team. Im Unterschied zur historischen Fotografie wollen sie mit ihren Bil-der nicht nur dokumentieren, sondern sie bedienen sich oftmals einer poetischen Bildsprache, die von Kritikern als „poetische Sachlichkeit“ charakterisiert wird.Es ist die einzigartige Inszenierung des Lichts, eingefangen in vielmi-nütigen Dauerbelichtungen, und der scharfe chirurgische Blick für das Bühnenbildhafte in der Stadtlandschaft, was die Fotografie der Zielskes so herausragend macht. Wie Landschaftsmaler zeigen Vater und Sohn in diesem Werk anhand 58 großformatiger Fotografien die urbanen Strukturen auf, spielen mit dem Licht und inszenieren das Kulissenhafte der Metropole Berlin.Ein magischer Realismus, der zeigt, was ist, und doch alles ganz an-ders erscheinen lässt. Denn die Ansichten, die bei den Reisen in die deutsche Hauptstadt entstanden, zeigen ein ganz eigenes Bild Berlins von seltener Intensität. Ein weitgehend menschenleeres Bild, in dem alles Klischeehafte fehlt.

Sauber sezieren die Fotokünstler die histori-schen Schichten und erzählen die geschich-ten dieser Stadt. Die gründerzeit und das Berlin der Nazis, das jüdische Berlin und das Berlin des Kalten Krieges, das Berlin der Moderne und der Postmoderne, die Hauptstadt der DDR und Westberlin – und schließlich das Berlin der Nachwende mit seinen prunkenden glasbauten.Horst und Daniel Zielske ist es durch ihren Erzählansatz und ihre besondere Bildspra-che gelungen, der meist fotografierten Stadt Deutschlands vollkommen neue Facetten abzugewinnen und in ihren Bildern die geschichte Berlins ungemein bewegend zu erzählen.

„Berlin ist eine Reise wert“, sagt der Volksmund – und dass dem wirklich so ist, beweist das Vater-Sohn-Gespann Horst und Daniel Zielske in diesem imposanten Kunstbildband, einer fotografischen Hommage an die Hauptstadt, mit einem außergewöhnlichen Bilderzyklus.

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Impressum/Disclaimer

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Bildnachweis: Fotolia, AppleLayout: addna, NürnbergTechnik: Daniel gruber, finanzpark AgErscheinungsweise: wöchentlich, jeweils Sonntag

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Christian Ernst Frenko, Miriam Feuerstein, Thomas Uhlig, Margot Habjan, Andreas Fiek, Steffen Droemert, Michael Amtmann, Michaela Ellen Lenz, Reinhard Schlieker, Wolfgang tenor, Michael Fuchs, Christian Bayer, Jörg Billina, Thorsten Scheck, Martin Münzenmayer, gian Hessami, Udo Baader

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Deutsche Bibliothek: ISSN 1610-7446Auflage: 117.000

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bÖRSE am Sonntag · 05/1 324