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JUBILÄUM 2003 - 2013 P F L I C H T B L A T T D E R B ö R S E N D ü S S E L D O R F S T U T T G A R T · H A M B U R G · B E R L I N · M ü N C H E N 14 · Sonntag, 7. April 2013 Editorial Deutschlands USP – die Industrie SPEZIAL > SEITE 9 LIEBE LESERINNEN UND LESER, in einem Akt der Verzweiflung stemmt sich die japanische Notenbank mit einem abenteuerlichen geldpolitischen Expe- riment gigantischen Ausmaßes gegen die seit mehr als einem Jahrzehnt lähmende Deflation. Mit einer noch größeren Geld- menge, die bis 2014 verdoppelt werden soll, will sie die Infla- tion und damit auch die wirtschaftliche Aktivität anheizen. Dazu eingesetzt wird einmal mehr die Wunderwaffe schlecht- hin: aus dem Nichts geschaffene Yen. Etwa 60 bis 70 Bio. davon will die Notenbank jedes Jahr aus dem Hut zaubern und für den Ankauf von japanischen Staatsanleihen und an- dere Papieren nutzen. Dass 60 Bio. Yen kein Pappenstiel sind, wird etwas greifbarer, wenn man diesen Brocken mal in Euro umrechnet und dabei derzeit auf einen Wert von mehr als 500 Mrd. Euro kommt. Man darf gespannt sein, ob das äußerst ri- sikoreiche Unterfangen von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein wird. Ein Blick in die Vergangenheit, in der ja bereits eine ex- trem lockere Geldpolitik verfolgt wurde, ohne dauerhaft eine positive Wirkung zu zeigen, sorgt jedoch für Unbehagen und gibt Anlass für Zweifel. Herzlichst Ihre Redaktion von BÖRSE am Sonntag

Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

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Page 1: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

J u b i l äu m2003 - 2013

P f l i c h t b l a t t d e r b ö r s e n d ü s s e l d o r f s t u t t g a r t · h a m b u r g · b e r l i n · m ü n c h e n

№ 14 · Sonntag , 7 . Apr i l 2013

Editorial

Deutschlands USP – die Industrie

SPEZIAL > SEItE 9

L I E B E L E S E R I N N E N U N D L E S E R ,

in einem Akt der Verzweiflung stemmt sich die japanische Notenbank mit einem abenteuerlichen geldpolitischen Expe-riment gigantischen Ausmaßes gegen die seit mehr als einem Jahrzehnt lähmende Deflation. Mit einer noch größeren Geld-menge, die bis 2014 verdoppelt werden soll, will sie die Infla-tion und damit auch die wirtschaftliche Aktivität anheizen. Dazu eingesetzt wird einmal mehr die Wunderwaffe schlecht-hin: aus dem Nichts geschaffene Yen. Etwa 60 bis 70 Bio. davon will die Notenbank jedes Jahr aus dem Hut zaubern und für den Ankauf von japanischen Staatsanleihen und an-dere Papieren nutzen. Dass 60 Bio. Yen kein Pappenstiel sind,

wird etwas greifbarer, wenn man diesen Brocken mal in Euro umrechnet und dabei derzeit auf einen Wert von mehr als 500 Mrd. Euro kommt. Man darf gespannt sein, ob das äußerst ri-sikoreiche Unterfangen von nachhaltigem Erfolg gekrönt sein wird. Ein Blick in die Vergangenheit, in der ja bereits eine ex-trem lockere Geldpolitik verfolgt wurde, ohne dauerhaft eine positive Wirkung zu zeigen, sorgt jedoch für Unbehagen und gibt Anlass für Zweifel.

HerzlichstIhre Redaktion von BÖRSE am Sonntag

Page 2: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

SoNNtAG, 7. APRIL 2013

AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

AKtIEN & MÄRKtEKolumne: Dr. Wolfram Weimer . . . . . . . . 2 tops und Flops-, Zitat- und Zahl der Woche. . . . . . . . . . . . 3Markt im Fokus: Japan: Kuro das Experiment . . . . . . . . . . . 4Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURo StoXX 50 . . . . 5Aktie der Woche: E.oN. . . . . . . . . . . . . . 6

SPEZIALDie großen deutschen Industrieunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . 9

UNtERNEHMENUnternehmen der Woche: Audio Agile. . . . 12News: Monsanto, Invest 2013, Blackberry . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

FoNDSFonds der Woche: M&G Global Basics . . . . . . . . . . . . . . . . 14Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

ZERtIFIKAtEZertifikate-Idee: Hugo-Boss- Capped-Bonus-Zertifikat . . . . . . . . . . . . 16Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

RoHStoFFERohstoff der Woche: Weizen . . . . . . . . . . 18Rohstoffanalysen: Silber, Platin, WtI, Gold . . . . . . . . . . . . 19

LEBENSARtProdukt der Woche: PG-Bikes . . . . . . . . . 21Refugium der Woche: Cafe Wildau Hotel & Restaurant am Werbellinsee. . . . 22 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 23

Japan kehrt zur Atom-energie zurück. Ge-nau zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima verkün-det die neue Regie-rung in tokio, was in Deutschland kei-ner hören mag: Man braucht Kernkraft-werke. Japan steht mit dieser Entscheidung

nicht allein. Die Internationale Atomenergie-behörde IAEA meldet den aktuellen Neubau von weltweit 66 Atomkraftwerken. Vor allem die zielstrebigen Wirtschaftsgroßmächte In-dien, China und Russland bauen einen Meiler nach dem anderen – als hätte es Fukushima nie gegeben.Zur Verblüffung Deutschlands entschei-den sich sogar immer mehr Länder für den Einstieg anstatt für den Ausstieg. Von der türkei bis Vietnam, von Ägypten bis Ni-geria, von Bangladesch bis Polen. Selbst die Vereinigten Arabischen Emirate haben mit dem Bau eines Atomkraftwerkes begonnen. Deutschland hingegen will nur raus aus der Kernenergie – so schnell es geht. Koste es, was es wolle. Nun kostet das erst einmal. Denn die einsame Energiewende der Deut-schen ist bislang ein gewaltiger Kurzschluss.Es versacken Milliarden in Subventionen alternativer, aber eben unrentabler Energien. Die Netze müssen mit weiteren Milliarden ausgebaut werden, die Versorgung wird la-bil und die Strompreise steigen dramatisch. Der energieintensiven Industrie in Deutsch-land droht der todesstoß. Ein sozialistisches Zwangsabgabensystem ist installiert, das wegen irrwitziger Einspeisesubventionen für

Ökostrom inzwischen sogar die modernsten und saubersten Gaskraftwerke der Welt zum Stillstand zwingt. Da in der Not mehr Kohle verstromt werden muss, verschlechtert sich auch noch die Klimabilanz. Der deutschen Politik ist es nicht einmal ge-lungen, unsere unmittelbaren Nachbarn für den Ausstieg zu gewinnen. Frankreich, Po-len und tschechien bauen ihre Atomanlagen sogar aus. In Deutschland hingegen wird das drohende Desaster mit immer neuem, planwirtschaftlichem Aktionismus ver-schlimmert. Von Strompreisbremsen bis zur Netzgeldverordnung fummelt die Politik im Markt herum wie weiland die SED in ihren Kombinaten. Zu den Hauptleidtragenden dieser Politik zählen die beiden Konzerne E.oN und RWE. Sie waren jahrzehntelang internationale Leuchttürme technischen und wirtschaftlichen Erfolgs. Jetzt wanken sie ei-ner wilden Politik hinterher, die sich nicht darum schert, wie viele Arbeitsplätze und Marktpositionen und Milliarden vernichtet werden. Mehr als 50 Mrd. haben beide Un-ternehmen an Marktkapitalisierung an der Börse bereits verloren.Doch auch hier könnte eine Übertreibung sichtbar werden. Denn beide Aktien wirken langsam überbestraft für die Fehler der Po-litik. Für erfahrene Anleger scheint das eine günstige Situation. Analysten verweisen darauf, dass die Bewertungsrelationen tief, die Substanz beachtlich, die Dividenden stark, die Erholungspotenziale enorm seien. Das mag sein. Am Ende wird es aber dar-auf ankommen, ob die wildwendige deut-sche Energiepolitik sich zu Korrekturen der Vernunft durchringt. Das wäre allen zu wünschen – nicht nur den Aktionären von E.oN und RWE.

Die Energiewende – ein Desaster! E.oN und RWE – ein Kauf?

Dr. Wolfram Weimer

Verleger

Kolumne

bÖRSE am Sonntag · 14/1 302

Page 3: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Analytik Jena: Einkaufstour in KalifornienAnalytik Jena (WKN: 521350) hat die kalifornische UVP samt britischer tochter Ultra-Violet Products vollständig übernommen. UVP setzte 2012 mit weltweit 109 Mitarbeitern rund 17,2 Mio. US-Dollar um. Die Hälfte des Umsatzes wurde in Nordamerika erzielt. Der Thüringer Laborausrüster steigerte den Umsatz im ersten Geschäftsquartal von 23,2 auf 24,3 Mio. Euro. Im Geschäftsbereich Life Science, in den UVP eingegliedert werden soll, schrumpfte der Quartalsumsatz von 7,9 auf 7,4 Mio. Euro. Im kommenden Geschäftsjahr soll diese Sparte mehr als 40 Mio. Euro umsetzen.

Vienna Insurance Group: Höhere DividendeDer österreichische Versicherer Vienna Insurance Group (WKN: A0Et17) steigerte den Gewinn im Schlussquartal 2012 von 105,5 auf 116,9 Mio. Euro. Der Vorsteuergewinn sank dagegen leicht von 144,9 auf 144,2 Mio. Euro. Die Prämieneinnahmen zogen von 2,08 auf 2,26 Mrd. Euro an. Im Gesamtjahr legte der Gewinn von 441,9 auf 467,3 Mio. Euro zu, der Vorsteuergewinn von 559,0 auf 587,4 Mio. Euro. Von 8,88 auf 8,69 Mrd. Euro erhöhten sich die Prämieneinnahmen. Die Dividende steigt von 1,10 auf 1,20 Euro je Aktie.

FMC: Kurspflege und AktienumwandlungDer Dialyse-Dienstleister Fresenius Medical Care (WKN: 578580) – kurz FMC – will in den kommenden sechs Monaten eigene Stammaktien im Volumen von bis zu 385 Mio. Euro zurückkaufen. Zudem sollen alle Vorzugsaktien im Verhältnis 1 : 1 in Stammaktien umgewandelt werden. Auf die Vorzüge entfallen nach eigenen Angaben rund 1,3% des Grundkapitals. Eine Verpflichtung der Vorzugsaktionäre, eine Zuzahlung zu leisten, besteht nicht. Allerdings habe sich ein Großaktionär, der etwa 77% der ausstehenden Vorzugsaktien hält, verpflichtet, insgesamt 27 Mio. Euro als Barausgleich zu zahlen, teilte FMC mit.

Tops und Flops der Woche

AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

tERMINE DER WoCHE

10.04. 08:45 FR Industrieproduk-tion Februar

10.04. 10:00 Italien Industrieproduk-tion Februar

10.04. 20:00 USA Fed (FoMC), Sitzungsprotokoll vom 19./20. März

11.04. - EU EcoFin, Informeller Rat der Finanz-minister (bis 12.4.)

12.04. 11:00 EU Industrieproduk-tion Februar

12.04. 13:30 USA Einzelhandels-umsätze März

12.04. 14:55 USA Verbraucher-stimmung Uni Michigan (1. Umfrage) April

ZItAt DER WoCHE

„Zypern ist keine Blaupause.“Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank, versucht damit, die nervösen Märkte zu beruhigen. Eine Enteignung über Kapitalschnitte bei Bankeinlagen müsse die absolute Ausnahme bleiben.

ZAHL DER WoCHE

130.000130.000 Personen aus mehr als 170 Ländern sind auf den Dokumenten verzeichnet, die in dieser Woche aus den Steueroasen der Welt enthüllt worden sind. Das Projekt „offshore Leaks“ ist die größte Verletzung des Bank-geheimnisses in der Menschheitsgeschichte.

Conagra Foods: Erwartungen verfehltDer Gewinn des US-Lebensmittelkonzerns Conagra Foods (WKN: 861259) brach im drit-ten Geschäftsquartal (Ende: 24. Februar) aufgrund übernahmebedingt deutlich gestiegener Kosten von 280,7 auf 123,4 Mio. US-Dollar ein. Je Aktie fiel der Gewinn von 0,67 auf 0,29 US-Dollar. Vor Sonderposten legte der Gewinn je Aktie dagegen von 0,53 auf 0,55 US-Dollar zu. Der Umsatz zog von 3,40 auf 3,85 Mrd. US-Dollar an. Experten hatten 3,9 Mrd. US-Dollar Umsatz sowie 0,56 US-Dollar Gewinn je Aktie vor Sonderposten erwartet.

Carl Zeiss Meditec: Quartalsumsatz stagniertIm zweiten Geschäftsquartal (Ende: 31. März) setzte Carl Zeiss Meditec (WKN: 531370) rund 223 Mio. Euro um. In der entsprechenden Vorjahresperiode waren 221,46 Mio. Euro durch die Bücher des Medizintechnikers geflossen. In den vergangenen sechs Monaten legte der Umsatz von 431,80 auf etwa 442 Mio. Euro zu. Im Geschäftsbereich Mikrochirurgie stieg der Halbjahresumsatz von 195,08 auf 207 Mio. Euro, in der Sparte Chirurgische oph-thalmologie (Augenheilkunde) von 51,94 auf 60 Mio. Euro. Im Segment ophthalmologi-sche Systeme schrumpfte der Umsatz dagegen von 184,78 auf 175 Mio. Euro.

Bang & Olufsen: Rote ZahlenDer für sein außergewöhnliches Design und hohe Preise bekannte Unterhaltungselek-tronik-Hersteller Bang & olufsen (WKN: 871970) verlor im dritten Geschäftsquartal (Ende: 28. Februar) 90,7 Mio. dänische Kronen (etwa 12,2 Mio. Euro). In der Vorjah-resperiode hatten die Dänen 17,0 Mio. Kronen verdient. Das Vorsteuerergebnis sank von +18,8 auf –125,3 Mio. Kronen, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIt) von +22,7 auf –114,3 Mio. Kronen. Der Umsatz schrumpfte von 766,3 auf 654,6 Mio. Kronen. Im Gesamtjahr erwartet das Management auf EBIt-Basis 150 bis 200 Mio. Kronen Verlust.

toPS

FLoPS

bÖRSE am Sonntag · 14/1 303

Page 4: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Japan schon seit Jahren praktisch bei null liegen, greift man direkt ein und kauft mit selbst geschaffenem Geld aus der Drucker-presse Wertpapiere. Auch dieses Instrument nutzt die BoJ schon geraume Zeit, um die Geldversorgung in der japanischen Wirt-schaft auszuweiten.Nun geht sie jedoch noch einen Schritt wei-ter und strebt offiziell eine direkte Auswei-tung der Geldmenge an. Kuroda will dabei das Land mit Yen überfluten und bis 2014 die ohnehin gewaltige Zentralbankgeld-menge von 138 (2012) auf 270 Bio. Yen fast verdoppeln. Zum aktuellen Kurs des Euro entspräche dies einem Anstieg von 1,15 auf 2,26 Bio. Euro. Dazu will man jedes Jahr japanische Staatsanleihen und andere Pa-piere für etwa 60 bis 70 Bio. Yen kaufen. Allein für Anleihen sollen jährlich etwa 50 Bio. Yen ausgegeben werden.Mit der ausgeweiteten Geldmenge will die Notenbank für Inflation sorgen. Ausdrück-lich erklärtes Ziel ist es, die seit Jahren um null herumpendelnde offizielle teuerungs-rate bei den Verbraucherpreisen auf rund 2% zu heben. Insgesamt steckt hinter die-sem gewagten und risikoreichen geldpo-litischen Experiment, dessen Folgen nicht abzuschätzen sind, die Hoffnung, damit endlich die Deflationsspirale zu verlassen, die die japanische Wirtschaft nun schon seit Jahren lähmt. Beim Experimentieren zu hoffen, kann aber auch gewaltig nach hinten losgehen.

Markt im Fokus

Indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss

Index 05.04.2013 % Vorwoche 52weekHigh % 52week

Dow Jones 14565,25 -0,09% 14684,49 +11,52%

S&P 500 1553,28 -1,01% 1573,66 +11,10%

NASDAQ 3203,86 -1,95% 3270,30 +4,00%

DAX 7658,75 -1,75% 8074,47 +13,04%

MDAX 12922,90 -3,00% 13586,28 +21,91%

tecDAX 903,49 -3,06% 949,07 +15,59%

SDAX 5613,37 -1,48% 6075,07 +9,52%

EUROStX 50 2585,28 -1,48% 2754,80 +8,06%

Nikkei 225 12833,64 +3,52% 13225,62 +31,39%

Hang Seng 21726,90 -2,57% 23944,74 +5,51%

Zentralbanken versuchen gewöhnlich, die Geldmenge indirekt über die Leitzinsen zu steuern. Wenn dieses Mittel auf der Unter-seite ausgeschöpft ist und Leitzinsen wie in

AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

Japan: Kuro das Experiment

Nicht lange fackeln, lautet das Motto des neuen japanischen Notenbankchefs. In den vergangenen Wochen bereits mehrmals vollmundig angekündigt, lässt Haruhiko Kuroda nun taten folgen. Auf der jüngsten ersten Sitzung der Bank of Japan (BoJ) unter seiner Führung läutete er eine „neue Phase der monetären Lockerung“ ein.

Die japanische Notenbank hat nun ihr Ziel, für Geldwertstabilität zu sorgen, auch offiziell ad acta gelegt. Stattdessen gilt nun ein neues geldpolitisches Konzept.

US-Dollar in Yen Stand: 05.04.2013 (12.15 Uhr)

bÖRSE am Sonntag · 14/1 304

Page 5: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Es ist beinahe müßig zu erwähnen, dass der Dow Jones auch jüngst neue Bestwerte mar-kierte. Allerdings zeigt sich abermals, dass ir-gendwie die Dynamik fehlt. Zudem wurden die Rekordniveaus nicht gehalten. Stattdes-sen gab er wie auch die anderen US-Indizes zur Vorwoche nach. Für Gesprächsstoff an der Wall Street sorgten etliche Konjunktur-daten. Am Dienstag hoben dabei die stärker als erwartet gestiegenen Auftragseingänge in der Industrie (Februar) die Stimmung. We-niger gut kamen indes die ISM-Indizes für März am Montag und Donnerstag an, da sie beide recht deutlich sanken. Ebenfalls er-nüchternd war der ADP-Arbeitsmarktbericht für März, angesichts eines deutlich geringer als erwarteten Job-Zuwachses. Die Vorzei-chen für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag waren entsprechend schlecht. Und selbst die schlimmsten Befürchtungen wurden sogar noch übertroffen. Zwar gab es daher vor dem Wochenende Verluste bei den US-Indizes, sie verringerten sich bis Handelsschluss aber etwas. Es stützte die Annahme, dass die US-Notenbank ange-sichts der schlechten Jobdaten nichts an ih-rer Geldpolitik ändern wird. Nächste Woche beginnt dann die US-Berichtssaison für das erste Quartal. Man darf gespannt sein, ob sie die US-Indizes weiter anfeuert oder ob die Ergebnisse und Ausblicke, einerlei ob gut oder schlecht, dann genutzt werden, um Kasse zu machen.

Nach den kräftigen Verlusten in der Vor-woche nutzten die Bullen das verlängerte osterwochenende offenbar, um sich neu zu motivieren. Entsprechend froh gelaunt star-tete der deutsche Aktienmarkt in die neue Börsenwoche. Die Indizes legten am Diens-tag kräftig zu. Beim DAX wurde dabei eine neue Attacke auf die 8.000er-Marke gerit-ten. Am Mittwoch wollte er daran anknüp-fen. Allerdings kam er nur wenige Punkte über das Vortageshoch hinaus und drehte bei 7.953 Zählern wieder nach unten ab und rutschte ins Minus. Die Abgaben an den folgenden Handelstagen sorgten schließlich dafür, dass es am Ende auch zur Vorwoche Verluste gab. Aus charttechnischer Sicht rutschte der Leitindex unter den Aufwärts-trend seit Juni 2012. Es sieht nach einem nachhaltigen Bruch aus, was zumindest für eine fortgesetzte Korrektur sprechen könnte. Als Nächstes könnten nun die Unterstüt-zungen bei 7.600 und 7.479 Zählern in den Fokus rücken und auf ihre tragfähigkeit ab-geklopft werden, wobei Erstere nicht mehr weit entfernt ist. Eine größere Korrektur scheint sich auch beim MDAX anzubah-nen. Zwar kletterte er jüngst abermals in neue, noch nie da gewesene Höhen, es setzte jedoch schnell wieder Verkaufsdruck ein. Auch er verzeichnete daher am Ende deutli-chere Abgaben zur Vorwoche. Hier gilt da-her ebenfalls erhöhte Wachsamkeit, könnte sich doch ein vorläufiges top formen.

Wie gewonnen, so zerronnen

Vorsicht auch beim MDAX!

USA DEUtSCHLAND EURoPA

S&P 500 Stand: 05.04.2013 DAX Stand: 05.04.2013 EURo StoXX 50 Stand: 05.04.2013

Märkte im Überblick

Gute Konjunkturdaten aus den USA muss-ten als Grund herhalten, um den zumeist sehr positiven Auftakt der europäischen Aktienmärkte in die vergangene, wegen des Feiertags am Montag verkürzte Handelswo-che zu erklären. Nach den Aufschlägen am Dienstag ging den Bullen jedoch offenbar schnell das Futter aus. Verluste prägten die folgenden tage, was dazu führte, dass auch die Wochenperformance am Ende zumeist negativ war. Für Ernüchterung sorgten un-ter anderem schwache US-Konjunkturdaten, wie der Arbeitsmarktbericht am Freitag. Aber auch aus europäischen Landen geben die makroökonomischen Fakten nicht gerade Anlass zu Jubel. Im Gegenteil. So hat die Ar-beitslosigkeit in der Eurozone im Februar er-neut traurige Rekorde erreicht. Selbst die Eu-ropäische Zentralbank (EZB) beobachtet die konjunkturelle Entwicklung mit wachsender Sorge, wie sie nach ihrer jüngsten Ratssit-zung erklärte. Allerdings rechnet sie nach wie vor mit einer allmählichen Erholung im zweiten Halbjahr. Eine schleppende Umset-zung von Reformen und eine möglicherweise schwächere Binnennachfrage hätten jedoch das Potenzial, die Erholung zu verzögern, be-tonte EZB-Präsident Mario Draghi und ver-sicherte, dass die Notenbank handeln wird, wenn es nötig wird. Er könnte damit die tür für eine Senkung des Leitzinses aufgemacht haben, der diesmal wie erwartet bei 0,75% belassen wurde.

EZB zunehmend besorgt

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bÖRSE am Sonntag · 14/1 305

Page 6: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Anleger, die seit Jahren in der Aktie des größten deutschen Energieversorgers investiert sind, haben an ihrem Papier sicherlich keine Freude gehabt. Der Kursverlauf ist ernüchternd. Gera-de erst im Februar dieses Jahres wurde innerhalb der seit dem Allzeithoch von Januar 2008 auszumachenden talfahrt ein neues tief erreicht. Seither hat sich der Preis allerdings ein gutes Stück erholt. Stützt hier vielleicht die Hoffnung auf einen erfolgreichen Konzernumbau?

rückläufige Strom- und Gasnachfrage. Zudem dürften die Bedin-gungen in Europa laut Vorstand auch mittelfristig schwierig blei-ben. Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet er daher mit einem Rück-gang der Erträge. trotz dieser tendenziell trüben Faktenlage könnte es jedoch Ansatzpunkte für ein Investment geben.

KonzernumbauDazu gehört der Umbau des Konzerns, der seit einiger Zeit im Gange ist. Das Vorhaben einer breit angelegten Restrukturierung

Fundamentale Fakten, um die Kauflaune der Investoren anzuheizen, scheinen bei E.oN derzeit rar. Vielmehr lassen sich

Argumente finden, die gegen Engagement s sprechen. Ein potenzi-ell abschreckendes ist die Energiewende in Deutschland. Schließ-lich müssen die damit einhergehenden Belas-tungen, die beispiels-weise aus der Schließung

von Kernkraftwerken resultieren, kompen-siert werden. Kein leichtes Unterfangen. Darüber hinaus sorgt das Hickhack um die von der Politik gewollte, von ihr jedoch dilettantisch umgesetzte Energiewende für unklare Rahmenbedingungen und damit für Unsicherheit. Als wenn dies alles nicht schon belastend genug wäre, beeinträch-tigt die generell schwache Wirtschaftslage in Europa das Geschäft. So spürte E.oN 2012 in allen Kernmärkten eine deutlich

Stand: 05.04.2013

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Aktie der Woche

E.oN: Konzernumbau als Hoffnungsträger?

E.oN

Trotz Risiken könnte die Annahme einer nachhaltig erfolgreichen Restruktu-rierung spekulative Käufe

rechtfertigen.

bÖRSE am Sonntag · 14/1 306

Page 7: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Aktie der Woche

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ist zwar nicht gerade einfach und auch nicht von heute auf morgen umzusetzen, E.oN stellt sich jedoch den Herausforderungen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist finanzielle Disziplin. Der Vorstand setzt konsequent auf Kostensenkungen und Effizienzverbes-serungen in allen Geschäften und Prozes-sen. Darüber hinaus stellt sich die Gesell-schaft darauf ein, dass aus dem laufenden Geschäft weniger Mittel für neue Investi-tionen erwirtschaftet werden. Die Gelder müssen deshalb effizient eingesetzt werden. E.oN konzentriert sich daher eigenen An-gaben zufolge auf besonders attraktive und werthaltige Wachstumsfelder, die den Um-bau des Konzerns voranbringen. 2013 sol-len konkret gut 6 Mrd. Euro (2012: 7 Mrd. Euro) investiert werden. Dabei geht es vor allem um den Abschluss von einigen weni-gen, vor Jahren begonnenen Großprojekten in der Erzeugung und bei Gasspeichern, um den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und die Aktivitäten außerhalb Europas. Im nächsten Jahr sollen die In-vestitionen dann weiter auf etwa 4 Mrd. Euro sinken. Ein weiterer Aspekt beim Konzernumbau ist der Verkauf nicht mehr strategischer Beteiligungen. Bis Ende 2012 wurden damit bereits rund 14 Mrd. Euro erlöst. Ursprünglich 15 Mrd. Euro aus der-artigen Desinvestitionen angepeilt, rechnet der Vorstand jetzt mit bis zu 20 Mrd. Euro. Zwar gehen mit derartigen Verkäufen auch substanzielle Ergebnisbeiträge verloren, die dadurch frei werdenden Mittel verschaffen dem Konzern jedoch finanziellen Spielraum für die Neuausrichtung.

Zukunftsträchtige GeschäfteDie Gelder dienen neben dem Schuldenab-bau demnach Investitionen in zukunfts-trächtige Geschäfte. Regionale Wachs-tumschancen sieht der Vorstand vor allem in der türkei, Brasilien und Russland, die nach und nach erschlossen werden. Wäh-rend man in Russland schon länger aktiv

ist, machte man 2012 in der türkei und Brasilien die ersten Schritte. Kurz vor os-tern gab E.oN bekannt, den Anteil am brasilianischen Energieunternehmen MPX

von 11,7% auf insgesamt 36,1% aufsto-cken und dafür 800 Mio. Euro ausgeben zu wollen. Aber nicht nur die Erschließung neuer Märkte gehört zum Vorhaben, die

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Page 8: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Aktie der Woche

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Grundlage für künftige Ergebnisträger zu legen. In seinen europäischen Kernmärkten setzt der Konzern weiterhin auf den Ausbau von dezentraler Erzeugung und erneuerba-ren Energien. Erste Erfolge der in den ver-gangenen fünf Jahren auf- und ausgebauten neuen Geschäfte sind bereits auszumachen. Sie reichen zwar nicht aus, die schwierige Situation in der klassischen Stromerzeu-gung in einigen regionalen Märkten auszu-gleichen, sind aber immerhin ein Anfang. Darauf lässt sich aufbauen.

Lichtblick bei den ErgebnissenEin Lichtblick ist auch die Ergebnisent-wicklung 2012, wenngleich dazu einige po-sitive Einmaleffekte beitrugen. Der Umsatz nahm um 17% auf 132,1 Mrd. Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBItDA) erhöhte sich um 16% auf 10,8 Mrd. Euro. Geholfen haben Verbesserun-gen im Gashandelsgeschäft, der rückwir-kende Ausgleich von Verlusten im Gasge-schäft der Vorjahre, aber auch zusätzliche Erzeugungskapazitäten in Russland sowie erste, nachhaltig positive Effekte des lau-fenden Effizienzsteigerungsprogramms. Das Ergebnis 2011 war zudem einma-lig aufgrund des Kernenergieausstiegs in Deutschland belastet. Nachdem dies im Vorjahr zu einem Steuerverlust von 1,9 Mrd. Euro führte, gelang 2012 mit ei-nem Überschuss von 2,6 Mrd. Euro der Sprung zurück in die schwarzen Zahlen.

E.oNISIN: DE000ENAG999

WKN: ENAG99

Kurs 05.04.13: 14,17 EUR

52-Wochen-Hoch: 19,74 EUR

52-Wochen-tief: 12,42 EUR

Empf. Stop-Loss: 11,80 EUR

Unser Anlageurteil: spekulativer Kauf

Stand: Freitag nach Börsenschluss

Das nachhaltige Nachsteuerergebnis, das die Grundlage für Dividendenzahlungen bildet und um Sondereffekte bereinigt ist, verbesserte sich von 2,5 auf 4,2 Mrd. Euro. Für das Geschäftsjahr 2013 geht E.oN von einem bereinigten EBItDA im Bereich von 9,2 bis 9,8 Mrd. Euro aus. Hierbei berück-sichtigt sind bereits wegfallende Ergebnis-beiträge durch den Verkauf von weiteren Beteiligungen. Beim nachhaltigen Nach-steuerergebnis werden 2,2 bis 2,6 Mrd. Euro angepeilt.

FazitDie Rahmenbedingungen waren in der jüngsten Vergangenheit schwierig und dürf-ten wohl auch in nächster Zeit kaum ein-facher werden. Der Konzern begegnet den Herausforderungen jedoch mit einem um-fassenden Umbau. Schlanker und schneller, internationaler und dezentraler lautet das Credo, mit dem die Grundlage für künftiges nachhaltiges Wachstum geschaffen werden soll. Bei diesen Vorhaben gibt es inzwischen einige strategische und auch operative Fort-schritte. Aus fundamentaler Sicht könnte dies trotz der nach wie vor vorhandenen Ri-siken die Annahme einer nachhaltig erfolg-reichen Restrukturierung schüren und da-mit ein Ansatzpunkt für spekulative Käufe sein. Dazu ein passendes Bild liefert die Charttechnik. Im Februar dieses Jahres wurde zwar die Unterstützung bei 12,50 Euro (Zwischentief September 2011) ge-testet und minimal unterschritten, sie hielt jedoch letztlich stand. Zudem ist seither ein Aufwärtsimpuls auszumachen. Eventuell hat sich damit ein Boden for-miert. Sollte daher nun die kleine Hürde bei 14,54 Euro geknackt werden, könnten auch charttechnisch motivierte spekula-tive Käufe infrage kommen.

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Die großen deutschen Industrieunternehmen

In keinem anderen hoch entwickelten Land hat die Industrie eine solche Bedeutung wie in Deutschland. Lange Zeit galt dies als rückständig. Mittlerweile als vorbildlich. Das wird auch an den Börsen honoriert. In der Rangfolge der größten Industrieunternehmen gibt es aber auch Überraschungen. Nicht nur die ganz Großen sind einen Blick wert.

1.000 deutsche Weltmarktführerob Auto- oder Chemieindustrie, Maschi-nen- oder Anlagebau: Die Deutsche Indus-trie nimmt in vielen Bereichen eine interna-tionale Spitzenposition ein. Eine der größten Stärken ist dabei der gesunde Mix aus Kon-zernen von Weltrang und mittelständischen Spezialisten. Die Vielzahl von Mittelständ-lern, die sich in bestimmten Bereichen zu Weltmarktführern entwickelt haben, ist ein deutsches Phänomen. So identifizierte eine aktuelle Studie, die das „manager magazin“ gemeinsam mit dem Unternehmensberater Bernd Venohr durchführte, 1.000 deutsche Weltmarktführer. Davon sind fast 90% Industriebetriebe. Weil diese hoch spezia-lisierten Unternehmen besonders wettbe-werbsfähig sind, kommen sie in der globa-lisierten Welt besonders gut zurecht: „Dort

Deutschland ist eine der wichtigsten Industrienationen der Welt. Für ein hoch entwickeltes Land ist das untypisch. tatsächlich ist die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes in den vergangenen Jahren hierzulande sogar wieder gestiegen.

Gegen den trendDer Anteil der Industrie ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr: Wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitteilte, kletterte dieser 2011 auf 26,2%. „Der Mittelwert für die Jahre 2000 bis 2010 von 25,1% wird damit deutlich übertroffen“, heißt es dazu aus dem Ministe-rium. Einen höheren Industrieanteil gab es zuletzt 2007 mit 26,4%. Seit dem krisenbedingten Einbruch auf 23,3% im Jahr 2009 – dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung – konnte sich die In-dustrie also deutlich erholen. Die Schere zwischen Deutschland und den anderen führenden westlichen Volkswirtschaften öffnet sich damit immer weiter: So kommt Frankreich auf einen Anteil von 12,6%, Großbritannien auf 16,5%, Italien auf 18,6% und Spanien auf 16,9%. Im EU-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 19,5%. Doch wie lässt sich dieser Erfolg erklären?

Deutschlands USP – die Industrie

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sind genau die Investitionsgüter gefragt, die zu unseren Exportschlagern gehören: also Maschinen, Elektronik und Fahrzeuge“, so DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle in einem Interview. In den genannten Bran-chen gehen deutlich mehr als die Hälfte des Umsatzes in den Export! Das heißt, der größte teil des Umsatzes wird außerhalb Deutschlands erwirtschaftet, sichert aber Arbeitsplätze im Inland.

Die Mischung macht’sDas verarbeitende Gewerbe beschäftigte im Jahr 2012 in rund 22.000 Unternehmen gut 5,2 Mio. Mitarbeiter und erzielte dabei einen Umsatz von mehr als 1,6 Bio. Euro. Damit ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie 2012 gegenüber dem Vorjahr um 2,4% gestiegen. Das ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil die Zahl der Beschäf-tigten während der vorausgegangenen Krise nur vergleichsweise moderat zurückgegangen war. „Das deutsche Modell wurde lange Zeit belächelt“, so Scheuerle weiter. „Inzwischen gilt es als Vorbild. Auch andere Länder stre-ben eine Re-Industrialisierung an.“ Entgegen der weitverbreiteten Meinung wird die deut-sche Industrie also nicht von Großkonzernen dominiert. Vielmehr zeichnet sie sich durch eine gute Mischung aus international agie-renden Konzernen und mittelständischen Unternehmen aus.

Wachsende Bedeutung auch an den BörsenDie Hidden Champions aus dem Mit-telstand sind für kapitalstarke Konzerne aus dem Ausland eine begehrte Beute. So verleibte sich der chinesische Baumaschi-nenkonzern Sany Heavy Industries bei-spielsweise im letzten Jahr den Betonpum-penspezialisten Putzmeister ein und der chinesische Maschinenbauer XCMG erwarb die Mehrheit am Baumaschinenhersteller Schwing. Größe bietet also auch einen ge-wissen Schutz. Im internationalen Vergleich brachten jedoch auch viele DAX-Werte ver-gleichsweise wenig auf die Waage. Doch

gerade deren Entwicklung wird natürlich mit besonderem Interesse begleitet. Die Übernahme des größten deutschen Bau-unternehmens Hochtief durch den spani-schen Konkurrenten ACS ist dafür nur das jüngste Beispiel. Der Erfolg der deutschen

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Die großen deutschen Industrieunternehmen

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Unternehmen wird aber mittlerweile auch an den Börsen stärker honoriert. Wie aus einer im Dezember 2012 veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young hervorgeht, gewinnen deutsche Konzerne international an Gewicht: Im vergangenen

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Die großen deutschen Industrieunternehmen

insbesondere der MDAX (+57,6%) deutlich besser abgeschnitten als der deutsche Leitin-dex (+25%). Neben entsprechenden Index-Zertifikaten, beispielsweise auf den MDAX von HSBC trinkaus (WKN: 741907) oder den SDAX von der Deutschen Bank (WKN: DB0SDX), können sich Anleger den Mittel-stand auch über EtFs bequem ins Depot ho-len. Eine interessante option stellt aufgrund seiner Breite der FAZ-Index dar. Mit diesem Index decken Anleger neben den DAX-Wer-ten auch gleich die zweite Reihe mit ab. Ganz einfach gelingt dies seit 2011 mit einem EtF (WKN: EtF006).

FazitZwar befinden sich gerade in MDAX und SDAX besonders viele Industrieperlen, die angesichts ihres wirtschaftlichen Erfolges keineswegs überteuert sind, jedoch dürften zahlreiche DAX-Werte nun mehr Aufwärts-potenzial besitzen. Unter anderem die Ver-sorger erscheinen auf dem aktuellen Niveau interessant. Dazu kommt, dass gerade die 1. Liga von einer Umschichtung in Aktien durch international tätige Investoren profi-tieren könnte. Weil Sektorindizes angesichts des immanenten Cluster-Risikos nur einge-schränkt zu empfehlen sind, dürfte der DAX für Anleger daher in Zukunft erste Wahl sein.

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AUSBLICK AUF DAS NÄCHStE SPEZIAL

Ausgabe 15 (14.04.2013) Invest 2013

Jahr kamen fünf heimische Unternehmen unter die top 100. Eines mehr als im Vorjahr. Wertvollstes deutsches Unternehmen ist dem-nach Volkswagen, gefolgt von SAP und Siemens.

Die größten deutschen IndustrieunternehmenDie Rangliste der größten Industrieunternehmen des Landes (nach Umsatz) hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Lange Jahre war der Daimler-Konzern das größte deutsche Unternehmen und Siemens stets unter den top 3. Im Jahr 2012 rangiert jedoch Volkswagen mit einem Umsatz von 192,6 Mrd. Euro mit großem Abstand auf Platz 1. Dahinter folgt E.oN mit 132,0 Mrd. Euro, erst auf Platz 3 Daimler mit 114,3 Mrd. Euro, auf Platz 4 der Chemieriese BASF mit 78,7 Mrd. Euro und erst auf Platz 5 Siemens mit 78,3 Mrd. Euro. Selbst die top 5 sind für den Münchener Konzern jedoch in Gefahr. Mit einem Umsatz von 76,8 Mrd. Euro ist der ehrgeizige Pre-mium-Autohersteller BMW gefährlich nahe aufgerückt. Die Plätze 7 bis 10 gehen an RWE (53,2 Mrd. Euro), BP Europa (54,3 Mrd. Euro), Robert Bosch (52,3 Mrd. Euro) und Audi (48,7 Mrd. Euro). Der Erfolg der deutschen Autohersteller kommt in dieser Rangliste besonders gut zum Ausdruck. Die Umsatzzuwächse der Hersteller sind für die Konkurrenten unerreichbar.

Mittelstand stiehlt Konzernen die ShowDoch wer nur auf die Autoindustrie gesetzt hat, wurde in den ver-gangenen zwölf Monaten enttäuscht: Der FAZ-Index für den Sektor Auto und Zulieferer kam in diesem Zeitraum nur um gut 7% voran – der Zug war bereits vorher abgefahren. Der DAX lieferte im glei-chen Zeitraum mit +15% eine mehr als doppelt so hohe Performance ab. Noch besser konnten sich jedoch die Nebenwerte entwickeln. Und das ist kein Zufall. Im MDAX und SDAX gibt es zahlreiche Industrieperlen, die auf ihrem jeweiligen Gebiet international eine Spitzenposition einnehmen. An Beispielen für diese Spezies mangelt es nicht: Dürr, Bauer, Jungheinrich, Schuler oder Brenntag, um nur einige Namen zu nennen. trotz ihres Wachstums konnten sich viele von ihnen eine schlanke, mittelständisch geprägte Firmenkultur be-wahren, die sie beweglich und flexibel macht. Eigenschaften, die sich gerade in wirtschaftlich schwierigen Phasen auszahlen.

Nebenwerte zeigen den Großen die RücklichterDennoch greifen Anleger in vielen Fällen ausschließlich zu Produk-ten, die sich ausschließlich auf den DAX beziehen. Ein teurer Fehler. Auf Sicht der letzten drei Jahre haben nämlich SDAX (+44,5%) und

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schwerem Stahlblech gefertigten Stromver-teilern, die so gar nichts mit den Kunststoff-leisten aus Elektronikmärkten zu tun haben, für ungehinderten Stromfluss.Sogar für die Möbel, in denen die Geräte untergebracht werden, hat Agile eine Lösung parat. Spezielle Konsolen und Lowboards er-lauben eine optimale Unterbringung und Ent-koppelung der Geräte von Erschütterungen, wie sie schwingende Böden hervorbringen.Die erst 1988 gegründete Firma nahm ihren Anfang im kleinen ort Amönau in der Nähe von Marburg, der auch heute Sitze von Agile ist. Gründer Björn Langlie baute hier einen alten Bauernhof zum Firmensitz aus und nutze die wenig entfernt liegenden Räum-lichkeiten einer ehemaligen Schreinerei. Mit einer Mischung aus Messtechnik und tüf-teln nach dem eigenen Gehör versucht Ent-wickler Langlie, der auch für das Design der Komponenten verantwortlich zeichnet, das klangliche optimum aus den Geräten zu ho-len. Denn selbst kleinste messtechnische Ab-weichungen, die scheinbar keine Rolle mehr spielen, können vom menschlichen Gehör wahrgenommen werden und erfordern da-her sorgfältigste Auswahl der Bauteile. Dabei setzt die Firma konsequent auf Handarbeit und beweist damit, dass man mit „Made in Germany“ trotz höherer Lohnkosten Erfolg gegen die scheinbar übermächtige fernöstli-che Konkurrenz haben kann.

Dabei zielt das Unternehmen keineswegs nur auf betuchte Musik-freunde. Mit der Linie „Konzept Pace“ gibt es bereits für überschau-bares Geld eine Einsteigerlinie, die preislich mit höherwertigen Ge-räten aus Fernost ohne Weiteres mithalten kann. Dabei bietet Agile hier sogar die Wahl zwischen unterschiedlichen Stand- und Regal-lautsprechern und einen Music Streamer, der über eine Netzwerkver-bindung eine Vielzahl digitaler Musikformate übertragen kann und Musikhören in mehreren Räumen eines Hauses erlaubt.Dabei braucht der Einsteiger, der später einmal zum Aufsteiger werden will, seine Geräte nicht austauschen. Dank eines cleveren Upgrade-Konzepts können die Komponenten auf die nächsthöhere Stufe aufgerüstet werden. Das ist auch optisch kein Problem, denn die Elektronik ist in ein unaufgeregt-sachliches und doch elegantes Design verpackt, das bereits Auszeichnungen wie den „reddot design award“ erhalten hat.Aber auch innerhalb der einzelnen Linien ist tuning möglich. So können die Lautsprecher statt nur mit einem gleich mit mehreren Verstärkern angetrieben werden, was den Klang nochmals verbessert. Eigene Geräte zur Stromversorgung können die Leistungsreserven erhöhen, um so das Klangbild stabiler und dynamischer zu machen. Das Spitzensystem „Verve“ setzt diesem Konzept mit externen Laut-sprechern für die Bässe, sogenannten Subwoofern, separaten Digi-tal-Analog-Wandlern und getrennten Vor- und Endverstärkern die Krone auf.Doch damit nicht genug. Um die Musikwiedergabe nicht durch Störimpulse, wie sie durch industrielle Verbraucher, Computer, Kühlschränke oder die Nutzung von Stromleitungen zur Übertra-gung von Daten verursacht werden, zu beeinträchtigen, bietet Au-dio Agile Netzfilter an, die außerdem vor Überspannungsschäden schützen. Selbst einer scheinbar nebensächlichen Komponente wie der Netzleiste hat sich die Firma angenommen. Überdimensionierte Kabel und üppige Innenverdrahtungen aus Kupfer sorgen in den aus

Unterhaltungselektronik „Made in Germany“ ist nach dem Untergang von einstigen Größen wie Grundig fast ausschließlich Spezialherstellern vorbehalten. Die meisten Firmen haben sich auf bestimmte Produktgruppen wie Lautsprecher, Verstärker oder Plattenspieler konzentriert. Doch es geht auch anders: Der nordhessische Hersteller Audio Agile tritt mit gleich mehreren kompletten Produktlinien an und braucht sich mit seiner Produktvielfalt nicht hinter den großen Anbietern zu verstecken.

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Unternehmen der Woche

Agile Unterhaltungselektronik trotzt mit durchdachten Konzepten der Massenproduktion

Die erst 1988 gegrün-dete Firma nahm ihren Anfang im kleinen Ort Amönau.

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MoNSANto

Prognose erneut erhöhtIm zweiten Geschäftsquartal (Ende: 28. Feb-ruar) steigerte der US-Agrarkonzern Monsanto (WKN: 578919) den Überschuss von 1,21 auf 1,48 Mrd. US-Dollar. Je Aktie legte der Ge-winn von 2,24 auf 2,74 US-Dollar zu, vor Son-derposten von 2,28 auf 2,73 US-Dollar. Exper-ten hatten 2,56 US-Dollar je Aktie erwartet. Der Vorsteuergewinn zog von 1,74 auf 2,08 Mrd. US-Dollar an, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIt) von 1,78 auf 2,10 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich zur Vorjahresperiode kletterte der Umsatz von 4,75 auf 5,47 Mrd. US-Dollar. Prognose: 5,3 Mrd. US-Dollar. Die Herstellungskosten erhöhten sich von 2,04 auf 2,40 Mrd. US-Dollar, die Ausgaben für Ver-trieb und Verwaltung von 543 auf 598 Mio. US-Dollar. Der mit Saatgut erzielte Umsatz stieg von 3,92 auf 4,35 Mrd. US-Dollar, das EBIt von 1,70 auf 1,84 Mrd. US-Dollar. Mit Pflanzenschutzmitteln setzte Monsanto 1,13 Mrd. US-Dollar um – nach 824 Mio. US-Dollar im zweiten Quartal 2011/12. Das EBIt legte von 82 auf 256 Mio. US-Dollar zu. Im Gesamtjahr sollen 4,42 bis 4,52 US-Dollar je Aktie, vor Sonderposten 4,40 bis 4,50 US-Dol-lar verdient werden. Zuvor waren 4,31 bis 4,41 US-Dollar, vor Sonderposten 4,30 bis 4,40 US-Dollar in Aussicht gestellt worden. Ursprüng-lich hatte das Management je Aktie 4,18 bis 4,32 US-Dollar Gewinn prognostiziert.

News

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News

UnternehmenstermineDatum Uhrzeit Name Ereignis

08.04.2013 22:04 Alcoa Inc. Ergebnisbericht Q1 2013

08.04.2013 - Barry Callebaut AG Halbjahresbericht 2012/13

10.04.2013 10:00 Daimler AG Hauptversammlung

10.04.2013 07:30 Gerresheimer AG Ergebnisbericht Q1 2013

11.04.2013 - Roche Holding Ergebnisbericht Q1 2013

11.04.2013 - SinnerSchrader AG Halbjahresbericht 2012/13

12.04.2013 - EADS Ergebnisbericht 2012

12.04.2013 13:00 J.P. Morgan Chase & Co. Ergebnisbericht Q1 2013

BLACKBERRY

Gewinn dank SteuererstattungDank einer Steuererstattung von 112 Mio. US-Dollar verdiente der kanadische Smart-phone-Pionier Blackberry (WKN: 909607) im vierten Geschäftsquartal (Ende: 2. März) 98 Mio. US-Dollar. In der entsprechen-den Vorjahresperiode waren 125 Mio. US-Dollar verloren gegangen. Das Ergebnis je Aktie stieg von –0,24 auf +0,19 US-Dollar, vor Sonderposten erreichte der Gewinn 0,22 US-Dollar je Aktie. Vor Steuern schrumpfte der Verlust von 130 auf 18 Mio. US-Dollar, das operative Minus von 135 auf 12 Mio. US-Dollar. Der Umsatz brach von 4,18 auf 2,68 Mrd. US-Dollar ein. Prozentual stärker sanken die Herstellungskosten – von 2,78 auf 1,60 Mrd. US-Dollar. Die Bruttomarge stieg von 33,5% auf 40,1%. Analysten hat-ten 2,8 Mrd. US-Dollar Umsatz und 0,30 US-Dollar Verlust je Aktie prognostiziert. Insgesamt setzte Blackberry 6 Mio. Smart-phones ab, darunter 1 Mio. Geräte des neuen Hoffnungsträgers Z10. Zudem fanden rund 370.000 tablet-Computer (PlayBook) neue Eigentümer. In den vergangenen zwölf Mo-naten gingen 646 Mio. US-Dollar bezie-hungsweise 1,23 Dollar je Aktie verloren. Im Jahr zuvor hatten die Kanadier 1,16 Mrd. US-Dollar beziehungsweise 2,22 Dollar je Aktie verdient. Der Umsatz sackte von 18,42 auf 11,07 Mrd. Dollar ab.

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VERLAGSHAUS

Die Schuldenkrise ist nur aufgescho-ben, nicht aufgehoben. Diesmal geht es um mehr als eine Wirtschaftsschwä-che. In Wahrheit droht Europa ein Schlag von historischer Dimension. Denn – so mahnt Wolfram Weimer – wir leiden nicht nur an einer finanzi-ellen, sondern auch an einer kulturellen Schuldenkrise. Das Abendland geht sei-nem Sonnenuntergang entgegen. Seine Werte, seine Religion, seine Tra-dition werden ausverkauft. Weimer bringt den gefühlten Kultur-pessimismus unserer Zeit auf den Punkt. Er analysiert, dass der akuten Krise ein langfristiger Substanzverlust zugrunde liegt. Und er warnt davor, dass wir wie vor 100 Jahren wieder an einem Abgrund stehen. Dieses Buch entschlüsselt das neue Titanic-Syn-drom vom drohenden Untergang. Es ist eine wuchtige Fundamentalkritik: Lust-voll, intelligent, polemisch.

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bÖRSE am Sonntag · 14/1 313

Page 14: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

Graham French zählte lange Jahre zu den erfolgreichsten Fondsmanagern. Sein über 6 Mrd. Euro schwerer M&G Global Basics erzielte auf Sicht von zehn Jahren 254%. Im vergangenen Jahr aber lief es schlecht. Der Fonds blieb weit hinter der Benchmark zurück. Vor allem das Engagement in Minenwerten schadete der Performance. Nun hat French den Fonds neu justiert und hofft, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

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Fonds der Woche

G4S, sie zählte 2012 zu den top-Holdings, hatte French kein Glück. Der Aktienkurs des Unternehmens rutschte um 17% nach unten, als es dem Management nicht wie angekündigt gelungen war, für die in London stattfindenden olympischen Sommerspiele zusätzliches Per-sonal einzustellen.

Bierhersteller sorgt für PerformanceVor Kurzem hat sich French für die schlechte Wertentwicklung von nur 2% im vergangenen Jahr bei den Anlegern entschuldigt. Er redu-zierte die Gewichtungen von Rohstoffunternehmen deutlich. Sie sind im Portfolio nur noch mit rund 15% vertreten. Rund 34% der Mittel stecken dagegen nun in der Verbrauchsgüterbranche. Zu den top-titeln aus dem Sektor zählen neben Unilever auch Kirin Brewery. Eine gute Entscheidung. Der Kurs des japanischen Bierherstellers zog in den vergangenen Wochen deutlich an.Chancen sieht der Manager auch bei Symrise. Das deutsche Unterneh-men stellt Duft und Geschmacksstoffe her. Auch damit liegt French bislang richtig. Der titel verbesserte sich seit Jahresanfang um 12%.

Fazit: Die Neujustierung des Fonds zeigt erste Erfolge. Seit Jahresanfang er-zielte der Manager bislang immerhin ein Plus von deutlich über 3%. Die Investment-Idee ist grundsätzlich vielversprechend. Allerdings ist der Ausgabeaufschlag mit 5,25% sehr hoch.

M&G Global Basics ISIN: GB0030932676

Fondsvolumen: 6,1 Mrd. Euro

Fondswährung: Euro

Auflagedatum: 17.11.2000

Management-Gebühr: 1,75%

Gesamtkostenquote: 1,92%

Sein dem Jahr 2000 ist Graham French für den M&G Global Ba-sics verantwortlich. Das Anlagekonzept hat der Brite selbst entwi-ckelt: Das Portfolio besteht aus Unternehmen, die all die Produkte herstellen, die Menschen im weitesten Sinne zur Befriedigung ih-rer Bedürfnisse benötigen. oder wie French es sagt: „Ich investiere in alles, was man essen, trinken, rauchen, tragen, bewohnen oder fahren kann.“ Neben den Herstellern von Nahrungsmitteln kann der Fonds sich auch bei Stahlproduzenten, Flugzeugbauern, Au-toherstellern, Immobilienunternehmen, Kosmetikkonzernen und Minenwerten engagieren.

Verzicht auf FinanzwerteDas Konzept hat viele Vorteile. Die von French nach gründlicher Analyse ausgesuchten Unternehmen sind in der Lage, auch in kon-junkturell schwierigen Zeiten Gewinne zu erzielen. Sie werden daher von Anlegern als sicherer Hafen geschätzt. Vor allem aber profitieren sie von der Nachfrage aus China und anderen Schwellenländern. Als positiv für die Wertentwicklung wirkte sich auch der Verzicht des Managers auf Bankwerte aus. Er fühle sich nicht in der Lage, deren Bilanzen zu verstehen, begründete French die Abstinenz. Sie sorgte dafür, dass der Fonds speziell 2008 weniger als die Konkurrenz unter den Folgen der Finanzkrise litt.Die zunächst erzielten Erfolge, die der Fonds nicht zuletzt auch sei-ner langfristig ausgerichteten Anlagestrategie verdankt, machten das Produkt zum Absatzschlager. Über 6 Mrd. Euro steckten Anleger in M&G Global Basics. Ihnen gefiel zudem die tatsache, dass der Fonds keine Short-Positionen einnahm und auch Derivate nicht einsetzte. Für die Investoren gewann der Fonds so deutlich an transparenz.

Goldminen glänzten nichtDoch das Festhalten an titeln, auch wenn die Kurse deutlich sinken, erwies sich speziell im vergangenen Jahr als die falsche Maßnahme. Speziell die Kurse der Edelmetallförderer waren in den Keller gegan-gen, nachdem der Goldpreis nachgegeben hatte und etliche Minen in Südafrika bestreikt wurden. Auch mit der britischen Sicherheitsfirma

M&G Global Basics: Neue titel, neuer Schwung

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Page 15: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

News

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SWISS & GLoBAL

Inflationsgeschützte EM-Bonds sind günstigIn den kommenden zwei bis drei Jahren werden sich inflationsge-schützte Anleihen aus den Emerging Markets zu einem der interessan-testen Anlageinstrumente für Bond-Investoren entwickeln. Zu dieser Einschätzung kommt die Schweizer Fondsgesellschaft Swiss & Global. „Bei vielen Schwellenländeranleihen ist der Schutz vor Inflation lang-fristig günstig zu haben – für Anleger ist deshalb der Einstiegszeitpunkt günstig“, sagt Enzo Puntillo, Fondsmanager des JB total Return Bond Fund (ISIN: LU0012197827).Wie günstig die Papiere derzeit zu haben sind, zeigen zum Beispiel inflationsgeschützte türkische Anleihen: Sie

preisten laut Puntillo noch nicht einmal die Konsensschätzung für die erwartete Inflation ein.In der taktischen Asset-Allokation fokussiert sich der Fonds auf Pa-piere aus Ländern wie Chile, Brasilien, Israel und Neuseeland. An-ders fällt die Bewertung des Fixed-Income-Experten bei asiatischen Anleihen aus. Die Papiere seien wegen ihrer geringen Verzinsung der-zeit nicht attraktiv. Der Fondsmanager hält deshalb Short-Positionen im Marktsegment asiatischer Anleihen. Auch bei US-Anleihen und Bonds aus Schweden setzt er auf fallende Kurse.

SoURCE FoR ALPHA

Computer wählt die titelDer unabhängige Investment-Manager Source For Alpha AG hat zusammen mit der KAS Investment Servicing als Kapitalanlage-gesellschaft und UBS Deutschland als Depotbank den S4A EU Pure Equity (ISIN: DE000A1JUW44) aufgelegt. Der Aktienfonds investiert anhand eines selbst entwickelten quantitativen Modells in Standard- und Nebenwerte, die auf Euro lauten, und strebt eine nachhaltige Überrendite gegenüber dem EURo StoXX Net Return EUR Index an. Das Anlageuniversum umfasst alle liquiden Aktien der Eurozone. Aus diesen stellen die Fondsmana-ger ein Portfolio von rund 150 Aktien zusammen, die sie gleich

gewichten. Die Computeranalyse berücksichtigt Faktoren wie die Bewertung, Profitabilität und das Insolvenzrisiko von Un-ternehmen. Zum anderen fließen Ereignisse wie Akquisitionen, Übernahmen und Kapitalerhöhungen ein. Anhand dieser Krite-rien filtert das Modell unattraktive Aktien heraus und nimmt die chancenreichsten titel ins Portfolio auf. Die Strategie des S4A EU Pure gleicht der des US-Aktienfonds S4A US Long UI. Die-ser erzielte auf Sicht der vergangenen sechs Monate (Stichtag 27. März) ein Plus von gut 19%, während der US-Leitindex S&P 500 lediglich knapp 9% erreichte.

FIDELItY

Arbeitsmarktreform beflügelt Spaniens AktienFirmino Morgado, Fondsmanager des Fidelity Iberia Fund (ISIN: LU0048581077), glaubt, dass spanische Aktien in diesem Jahr die Börsen der europäischen Kernländer schlagen werden. Seiner Ansicht nach erfüllt Spanien die Voraussetzungen für anhaltendes Wachstum. Dank der Arbeitsmarktreformen könne das Land seine in den vergangenen zehn Jahren verlorene Wettbewerbsfähigkeit langsam wiederherstellen. Zudem gehörten spanische Unterneh-men zu den globalsten in Europa: So entfallen über die Hälfte des Umsatzes der im Leitindex IBEX notierten Firmen auf das Ausland. Spanische Exporte liegen heute 20% über ihrem Spitzenwert des

Jahres 2008. Dabei haben die Exporte in Länder außerhalb der EU zuletzt sehr stark zugenommen. Infolge dieser positiven Entwick-lungen böten sich laut Morgado aktuell ausgezeichnete Kaufgele-genheiten am Markt. Insbesondere spanische Nebenwerte und die von internationalen Investoren gemiedenen Finanzwerte dürften sich erfreulich entwickeln, wie zum Banco Santander, Caixabank und Banco Popular Espanol. Auch Grifols, ein multinationales Pharma- und Chemieunternehmen aus Spanien, ist für Morgado ein Kauf. Chancen sieht der Manager auch beim telekomunter-nehmen telefonica.

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Page 16: Ausgabe 14/13 (Spezial: Die großen deutschen Industrieunternehmen)

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Vor allem aufgrund des Ausbaus des konzerneigenen Einzelhandelsgeschäfts und der Expansion in Russland dürf-te Hugo Boss auch in den kommenden Jahren auf Wachstumskurs bleiben. Die Aktie des Modekonzerns ist jedoch kein Schnäppchen, weswegen vorsichtige Anleger ein darauf basierendes Bonuspapier ordern sollten.

Zertifikate-Idee

Hugo-Boss-Capped- Bonus-Zertifikat – renditestarkes Accessoire fürs Depot

Modekonzerns sind. Eine große strategi-sche Bedeutung hat vor allem die im oberen Preissegment angesiedelte Kernmarke Boss, die luxuriöser werden soll. Auf der Agenda steht darüber hinaus die Verbesserung der operativen Effizienz.

Bonuspapier mit guten KonditionenDie Strategie des Vorstands überzeugt auf der ganzen Linie. Unabhängig davon ist der Anteilschein des Modekonzerns mit ei-nem 2013er-KGV von 17,2 nicht sonderlich günstig bewertet. Deshalb dürfte der Ak-tienkurs in den kommenden Monaten in einem Seitwärtstrend hin- und herpendeln. Von einer solchen Entwicklung können An-leger mit einem Capped-Bonus-Zertifikat (WKN: BP79NN) profitieren, das im März 2014 fällig wird. Damit lässt sich eine Bo-nusrendite von 16,6% (Stand: 05.04.2013) erzielen, sofern die Hugo-Boss-Aktie wäh-rend der Laufzeit nie auf oder unter der Barriere bei 65,00 Euro notiert. Aktuell kostet der Basiswert 86,44 Euro – der Risi-kopuffer ist also ziemlich groß. Deshalb eig-net sich das vom französischen Bankhaus BNP Paribas emittierte Finanzprodukt für vorsichtige Börsianer.

DAXplus-Seasonal-Strategy-Index-Zertifikat Zertifikattyp Emittent Basiswert Fälligkeit WKN

Capped-Bonus BNP Paribas Hugo Boss 27.03.2014 BP79NN

Für Hugo Boss war 2012 das beste Jahr in der Unternehmensge-schichte: Der weltweit aktive Konzern steigerte den Umsatz um 14% auf ein Rekordniveau von 2,35 Mrd. Euro. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBItDA kletterte um rund 13% auf einen Rekordwert von 529,3 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 4,12 auf 4,45 Euro. Des Weiteren überzeugt das Modeunternehmen mit einem positiven Ausblick. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs erwar-tet im laufenden Jahr ein Umsatz- und Ergebniswachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.

Einzelhandelsgeschäft wird ausgebautAuch bezüglich der langfristigen Geschäftsentwicklung ist Lahrs optimistisch. Er geht davon aus, dass Hugo Boss 2015 bei einem Umsatz von 3 Mrd. Euro ein EBItDA vor Sondereffekten von 750 Mio. Euro erzielen wird. Diese Planzahlen sind nicht aus der Luft gegriffen, denn der Konzern will sein margenstarkes Einzelhandels-geschäft ausbauen. Allein in diesem Jahr wird Hugo Boss etwa 50 Filialen in guten Lagen eröffnen. Ebenfalls zum weiteren Umsatz- und Gewinnwachstum beitragen wird die Expansion in Russland. Im Riesenreich ist der Bekleidungshersteller zurzeit fast ausschließlich über Franchise-Partner vertreten.

Kernmarke Boss soll luxuriöser werdenEin lukrativer Markt für Hugo Boss ist China. Dort will das Un-ternehmen in diesem Jahr zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Wahrnehmung und des Bekanntheitsgrads der Marken umset-zen. Dies ist eine aussichtsreiche Strategie, zumal starke Marken in anderen Ländern bereits ein wichtiger Wettbewerbsvorteil des

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News

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS

CREDIt SUISSE

Neuer Memory-Express auf E.oNNoch bis zum 25. April können Zinsjäger einen neuen Memory-Express auf E.oN (WKN: CS0AQW) zeichnen. Der Ausgabe-aufschlag beträgt 1%. Bei einer Laufzeit von maximal drei Jahren bietet die Neuemission der Credit Suisse die Chance auf einen jährlichen Bonus von mindestens 5% des Nennwertes. Zunächst wird zu Beginn der Laufzeit der Schlusskurs der Versorgeraktie als Startwert festgeschrieben. In der Folge legt der Emittent schließ-lich einmal jährlich die Messlatte an: Schließt der Basiswert an einem dieser Stichtage auf oder über dem Startwert, wird das Zer-tifikat im Rahmen der Expressfunktion mit 100 Euro plus Bonus zurückgezahlt. Die maßgebliche Barriere für die jährliche Bonus-zahlung liegt bei 60% des Startwertes. Schließt E.oN an einem

der jährlichen Beobachtungstage unter seinem Startwert, notiert aber über der Bonus-Barriere, fließt der jährliche Bonus. Notiert E.oN allerdings unter der Bonus-Barriere, fällt die Bonuszahlung zunächst aus, kann aber an einem der folgenden Beobachtungster-mine nachgeholt werden, sofern die E.oN-Aktie dann mindestens das Bonus-Niveau erreicht. Bleibt eine vorzeitige Rückzahlung aus, kommt es im Mai 2016 zur Endabrechnung: Hat E.oN bis dahin nicht mehr als 40% an Wert verloren, erhalten Anleger ihren voll-ständigen Einsatz plus Bonus zurück. Verluste drohen nur, wenn das Papier unter besagter 60%-Schwelle schließt. In diesem Fall werden Inhaber des Zertifikates an der negativen Entwicklung der zugrunde liegenden Aktie beteiligt.

RCB

Österreicher legen twin-Win-Zertifikat aufDie Raiffeisen Centrobank (RCB) legt Anfang Mai ein neues Europa twin Win-Zertifikat 2 (WKN: RCE6PS) auf den EURo StoXX 50 auf, das sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen Ertrags-chancen bietet. Auf einen Kapitalschutz müssen Interessenten aller-dings verzichten. Zeichner partizipieren hingegen bis zum Ende der Laufzeit im August 2016 ohne Begrenzung an der positiven Wert-entwicklung des EURo StoXX 50. Noch besser: Auch bei einer negativen Performance des Kursbarometers winken letztlich positive Renditen. Hierfür darf der Index in den kommenden drei Jahren

jedoch niemals mehr als 40% seines Startwertes einbüßen. Ist diese Voraussetzung erfüllt, wandelt der Emittent zum Laufzeitende eine negative Kursentwicklung von bis zu –40% in einen entsprechenden Gewinn um. Wird besagte 60%-Barriere jedoch berührt oder unter-schritten, erfolgt die Rückzahlung im Sommer 2016 entsprechend der Basiswertentwicklung. Interessenten müssen für diese Spekula-tion mindestens 1.000 Euro in die Hand nehmen und bei der Zeich-nung 2% Ausgabeaufschlag einkalkulieren. Jährliche Management-Gebühren fallen nicht an.

BÖRSE StUttGARt

Zertifikategeschäft im März rückläufigIm März 2013 hat die Börse Stuttgart laut orderbuchstatistik mit verbrieften Derivaten rund 3,3 Mrd. Euro umgesetzt, was ei-nem Minus von rund 9% im Vergleich zum Vormonat entspricht. Bei Anlageprodukten belief sich das Handelsvolumen auf rund 1,9 Mrd. Euro. Hebelprodukte trugen rund 1,4 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz bei, teilte der Börsenplatz mit. Abgesehen von Kapitalschutz- und Express-Zertifikaten, deren Volumina ge-genüber Februar um 41% respektive 3% zulegten, war das De-rivategeschäft durchweg rückläufig. Die rote Laterne hielten im

Monatsvergleich outperformance-Zertifikate (–37%) und op-tionsscheine (–15%). Mit 12% weniger Umsatz erfuhr auch das lange stabile Geschäft mit Aktienanleihen einen weiteren Dämp-fer. Bereits im Februar war in diesem Segment ein Minus von 23% im Vergleich zum Vormonat zu beobachten. Anders das Bild bei Exchange traded Products (EtPs), zu denen Exchange traded Funds (EtFs) und Exchange traded Commodities (EtCs) gehö-ren. Mit diesen Produkten setzte Stuttgart im März 35% mehr um als im Vormonat.

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ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE

Rohstoff der Woche

Weizen-Juli-Future (CMI)

Die bei den Weizenpreisen im März auszumachenden Aufwärtsimpulse waren nur von kurzer Dauer und konnten sich nicht zu einer größeren Erholung entwickeln. Vielleicht gibt es nun aber einen neuen Versuch.

Die Weizenpreise knüpften jüngst zunächst an die sinkende tendenz aus der Vorwoche an und bestätigten damit das übergeordnete abwärtsgerichtete Bild. Der Mai-Future tes-tete dabei nun doch die im März beinahe erreichten Haltezonen von 677 und 665 US-Cent. Gleich zum Wochenstart fiel er dar-unter. Es folgte aber eine schnelle Erholung und der Preis hielt sich am Ende darüber. Ähnlich sieht es beim Juli-Future aus. Er rutschte kurz unter die obere seiner beiden Haltezonen bei 670 und 661,25 US-Cent. Sie wurde jedoch schnell zurückerobert. Zu-dem setzte sich der Preis davon recht dyna-misch nach oben ab. Die Bullen scheinen somit in Lauerstellung, was zumindest für die Chance einer erneuten Gegenbewegung spricht. ob sich dann daraus ein nachhal-tiger Aufwärtsimpuls entwickelt, wird sich jedoch zeigen müssen. Nun auf Long-Posi-tionen zu setzen wäre daher sehr spekulativ, würde man doch gegen den vorherrschenden übergeordneten trend handeln.Das kalte Wetter in den US-Anbaugebieten hatte jüngst einen stützenden Effekt . Die frostigen temperaturen erhöhen das Risiko von Schäden an dem im Herbst ausgesäten

Derivate auf Weizen (Basiswerte: JPMCCI - Wheat und Juli-Future (CME)) Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit Hebel

Indexzertifikat Vt1FCJ - open end -

Hebel-Zert. (long) DZ8CR3 501,44/531,32 US-Cent open end 3,47

Put-OS SG2R29 800 US-Cent 21.06.2013 5,97

Weizen: Kaltes Wetter treibt Preise

Winterweizen. Die Bestände sind wegen der schlechten Wetterbe-dingungen (geringe Niederschläge vor und nach der Aussaat) im Herbst ohnehin im mäßigen Zustand. Zwar hat sich der Anteil der als „exzellent“ und „gut“ bezeichneten Bestände gegenüber No-vember leicht von zusammen 33% auf 34% erhöht, wie aus den jüngsten Daten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) her-vorgeht. Vor einem Jahr waren es aber 58%. Die im Mai und Juni 2013 stattfindende Ernte des Winterweizens könnte daher gerin-ger ausfallen. Wie stark, darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Zwar könnte das Landwirtschaftsministerium in seinem Monatsbe-richt für April in der nächsten Woche erste Hinweise liefern, kon-krete Prognosen für das Wirtschaftsjahr 2013/14 (bis Ende Mai) gibt es aber wohl wie üblich erst im Mai.

Stand: 05.04.2013

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Rohstoffe (Auswahl)

Markt Kurs % zur Vorwoche

Rohstoff-Indizes (Auswahl)

Index Kurs % zur Vorwoche

Silber – Spot-Preis in US-Dollar

Mit den jüngsten Verlusten näherte sich Silber der unteren Begrenzung der Seitwärtsspanne seit 2011. Ein test dieser potenziellen Halte-zone von etwa 26 US-Dollar scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Spannend ist dann, ob davon ausgehend ein neuer Anstieg startet. Ein nachhaltiger Bruch spräche indes für weiter sinkende Kurse.

Platin – Spot-Preis in US-Dollar

Platin hat mit den jüngsten Verlusten den Auf-wärtsimpuls von Beginn dieses Jahres nun fast vollends wieder zunichtegemacht. Der Preis testete zudem die Unterstützung bei 1.508 US-Dollar. Sie hielt zunächst, was vielleicht zumin-dest für einen Erholungsimpuls sorgen könnte. Ein nachhaltiger Bruch wäre indes weiter bea-rish zu werten.

WtI – Juni-Future (ICE)

WtI hatte sich in der Vorwoche der Abwärts-trendlinie (Verbindung der Zwischenhochs von März 2012 und Februar 2013) genähert. Jüngst erfolgte ein test. Der Preis lugte kurz darüber. Dann setzte jedoch Abwärtsdruck ein und es ging deutlicher abwärts. Damit ist WtI erst einmal am Abwärtstrend gescheitert und teste nun noch mal den Aufwärtstrend.

Gold – Spot-Preis in US-Dollar

Gold verlor jüngst deutlich. Der Preis kratzte damit erneut am unteren Ende des abwärts-gerichteten trendkanals seit oktober 2012. Zudem näherte er sich weiter der unteren Be-grenzung der seit 2011 auszumachenden Seit-wärtsspanne an. Sie verläuft bei etwa 1.520 US-Dollar und könnte nun wohl bald auf ihre Haltbarkeit abgeklopft werden.

Rohstoffe im ÜberblickRohstoffanalysen

ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE

Rohöl WtI Crude NYMEX ($/bbl) 93,01 -4,34%

Erdgas NYMEX ($/MMBtU) 4,14 +3,04%

Heizöl NYMEX ($c/gal) 292,32 -4,11%

Gold NYMEX ($/Unze) 1578,00 -1,13%

Silber Spot ($/Unze) 27,30 -3,41%

Palladium Spot ($/Unze) 724,50 -6,21%

Platin Spot ($/Unze) 1537,00 -1,66%

Aluminium Spot ($/t) 1845,00 -1,94%

Blei Spot ($/t) 2018,25 -3,47%

Kupfer Spot ($/t) 7377,00 -1,77%

Nickel Spot ($/t) 15930,00 -3,69%

Zinn Spot ($/t) 22725,00 -1,84%

Zink Spot ($/t) 1851,25 -0,71%

Baumwolle ICE ($c/lb) 86,650 -1,97%

Kaffee "C" ICE ($c/lb) 140,45 +2,89%

Kakao ICE ($/t) 2130,00 -1,71%

Mais CBOt ($c/bu) 628,75 -9,57%

Orangensaft gefr. ICE ($c/lb) 146,90 +8,21%

Sojabohnen CBOt ($c/bu) 1362,00 -3,04%

Weizen CBOt ($c/bu) 699,00 +1,64%

Zucker No.11 ICE ($c/lb) 17,73 +0,62%

Lebendrind CME ($c/lb) 121,55 -2,29%

Mastrind CME ($c/lb) 144,20 -0,60%

Schwein mag. CME ($c/lb) 79,80 -1,30%

NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) 329,60 -7,70%

NYSE Arca Oil & Gas Index 1326,81 -2,35%

DJ AIG Commodity Index 134,08 -2,47%

Reuters-Jeffries CRB Futures-Index 288,69 -3,18%

Rogers Int. Commodity Index 3601,42 -3,67%

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Kostbar, klangvoll & klug

www.kaufhaus-mediakultur.de

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LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE

Ihre Räder kosten bis zu 60.000 Euro. Sie verarbeiten edle Materialien und Hightech-Werkstoffe aus der Formel 1. Sie definieren das Elektrofahrrad als extremes Luxusgut neu. Sie kommen aus der tiefen bayeri-schen Provinz und erobern den Weltmarkt. PG Bikes heißt das Unternehmen, das von sich selbst – reichlich selbstbewusst – be-hauptet: „Die Marke PG steht für Lifestyle, Exzellenz und Nachhaltigkeit.“Für Lästermäuler sind die High-End-Bikes so etwas wie „Gucci mit Bremsen“ oder

„Rolex auf Rädern“. Für Fans gelten sie als ultimative Statussymbole. In der grün-öko-

logischen Elektrofahrradszene werden sie hingegen kritisch beäugt, weil PG Bikes nun alles andere als asketisch daherkommen, sondern wahrlich Hingucker sind. Unbestritten ist der hohe technische und handwerkliche Standard der exklusiven E-Bikes, Pedelecs und Ur-banBikes. Und so beobachtet die Branche nun genau, wie sich die Premium-Bayern im Markt schlagen.Kaufinteressierte können sich ihr Fahrrad mit Hunderten von Farb- und Ausstattungsvarianten individuell zusammenstellen. Schließlich will man beim Preis eines Autos auch kein Fahrrad von der Stange.

Der Rolls-Royce unter den FahrrädernEine Regensburger Fahrradschmiede baut die teuersten und edelsten Elektroräder der Welt. Hollywoodstar Orlando Bloom und der amerikanische tV-Moderator Jay Leno sind bereits Kunden bei PG Bikes. Der Fahrrad-bauer aus der bayerischen Provinz macht Furore mit einer extremen Luxusstrategie. Selbst der kritische Spiegel kommentiert: „Cool wie ein Porsche.“

Weil das Geschäft mit den Premium-Rädern offenbar gut läuft, wagt sich PG Bikes nun sogar ins Autogeschäft. Das zeigt der Sport-wagen „PG-Elektrus by Michael Fröhlich“. Natürlich auch eine Unikat-Produktion. Den Regensburgern ist jedenfalls zuzutrauen, dass sie irgendwann auch schnöde Schneebesen mit handgefertigtem Leder überziehen und als E-Eggbeater teuer verkaufen.

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Produkt der Woche

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„Es ist ein Märchenplatz, auf dem wir sitzen, denn wir sitzen am Ufer des ‚Werbellin’.“ theodor Fontane wusste bei seinen Wan-derungen durch die Mark Brandenburg die Schönheit des Sees und seiner Umgebung zu schätzen und ließ sich gern dort nieder. Einen der idyllischsten Märchenplätze findet der Be-sucher heute im Hotel „Café Wildau“ wieder. Das traditionshaus hat eine der ungewöhn-lichsten Geschichten der deutschen Hotellerie.Seinen Ursprung fand das historische Café auf dem ebenso sandigen wie romantischen Grund des Werbellinsees. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts baute man in der Region Wie-senkalk ab und verarbeitete diesen zu Zement. Der Zementfabrikant Bernoulli ließ sich di-rekt am Ufer des Sees seine Villa errichten. Als die tonvorkommen versiegten und die Fabrik ihren Betrieb 1894 einstellte, kaufte Kaiser Wilhelm II. die Villa. Sie diente fortan als Gästehaus des nahe gelegenen kai-serlichen Jagdschlosses Hubertusstock.

Theodor Fontanes Hide AwayAm Werbellinsee vor den toren Berlin ist ein traditionshotel neu entstanden, das einst dem Kaiser gehörte und dann für Helmut Schmidt abgerissen wurde.

Nachdem das Gebäude ab 1918 abermals seine Bestimmung wechselte, erlebte es nach dem Zweiten Weltkrieg seine Blütezeit als Ausflugslo-kal der Region. Allerdings mit dem Charme der DDR. 1974 ließen die DDR-Behörden das langsam baufällige Haus schließen. Als 1981 der Altbundeskanzler Helmut Schmidt zu Gast auf Schloss Hubertusstock war, fiel das Gebäude dem Abriss zum opfer und wurde teilweise in den See geschoben. Man wollte dem deutschen Bundeskanzler und der mitgereisten Weltpresse kein Bild von baufälligen Villen im Idyll bieten.Am 1. Juli 2009 feierte das Café Wildau eine spektakuläre Wiedereröff-nung. Die Unternehmerin Caren von Hertzberg schuf die Legende neu und baute das „Café Wildau Hotel & Restaurant am Werbellinsee“ mit exklusivem Geschmack völlig neu auf. Entstanden ist ein Hide Away für die Berliner Society, das romantischer kaum sein könnte. Das Haus er-freut sich mittlerweile ähnlich großer Beliebtheit wie zu Fontanes Zeiten. Als Gast findet man hier alles, was man von einem modernen Haus er-wartet: ein elegantes Restaurant mit einer gelungenen Auswahl an Fisch- und Wildspezialitäten und ein exklusives Hotel mit zwölf modern und geschmackvoll eingerichteten Zimmern in schönster landschaftlicher Umgebung. Im Ruheraum der Sauna mit Panoramablick auf den See können die Gäste die Last des Alltags abfallen lassen.

WEItERE INFoS UNtER: www.cafe-wildau.de

Refugium der Woche

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AKTIEN & MÄRKTE SPEZIAL UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

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Archiv: www.boerse-am-sonntag.de/archiv

Bildnachweis: FotoliaLayout: addna, NürnbergTechnik: Marcus Brauer, menthamediaErscheinungsweise: wöchentlich, jeweils Sonntag

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. Wolfram Weimer, Christian Ernst Frenko, Miriam Feuerstein, Thomas Uhlig, Margot Habjan, Andreas Fiek, Steffen Droemert, Michael Amtmann, Reinhard Schlieker, Michaela Ellen Lenz, Wolfgang tenor, Michael Fuchs, Sven Heckle, Jörg Billina, Thorsten Scheck, Martin Münzenmayer, Hans-Joachim Michel

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Deutsche Bibliothek: ISSN 1610-7446Auflage: 117.000

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