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AUSGABE 31 / März / April 2016 SPIEL ZEIT DAS MAGAZIN DES LANDESTHEATERS RICHARD LOWE BLUT HOCHZEIT BALLETT NACH FEDERICO GARCÍA LORCA

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AUSGABE 31 / März / April 2016

SPIELZEITD A S M A G A Z I N D E S L A N D E S T H E A T E R S

RICHARD LOWE

BLUT HOCHZEIT

BALLETT NACHFEDERICO GARCÍA

LORCA

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»ICH WERDE ALSO MIT DEN BÄUMEN, MIT DEN GEBÜSCHEN, MIT DEN GRÄSERN EINS SEIN!«

Eine archaische Bedeutung kommt dem Blut in Richard Lowes Ballettabend »Bluthochzeit« (Premiere: 2. März) nach Federico Garcìa Lorcas gleichnamigem Drama zu. Die jüngere Generation lehnt sich gegen die rigiden Moralvor-stellungen ihrer Eltern auf und begibt sich damit in Gefahr. Mit tempera-mentvollen Klängen von Isaac Albéniz und Enrique Granados begleitet das

Trio Amaterasu die Tänzer und Tän-zerinnen. Mit diesem, bestehend aus Musikern der Hochschule für Musik Detmold, unterhielt sich unsere Mitar-beiterin Ricarda Pompe. Nur geringfügig zivilisierter ist das Geschlechterverhältnis in unserem Kammerspiel »Ein fliehendes Pferd« (Premiere: 10. März) nach der gleich- namigen Novelle von Martin Walser. Zufällig trifft Helmut, der mit seiner Frau Sabine die Ferien am Bodensee ver-bringt, seinen alten Studienkamerad Klaus Buch wieder, der samt deutlich jüngerer Frau am Auffrischen der alten Freundschaft interessiert ist. Zum Aufl ockern der angespannten Helmut- schen Studienrats-Muskulatur werden sogar Helenes Fußmassage-Künste in Anspruch genommen. Allerdings hat Helmut eigene Vorstellungen von ge- ruh samen Ferien…

… SO PHANTASIERT DIE WAHNSINNIG GEWORDENE PROTAGONISTIN IN ALEXANDER MUNOS OPER »SOGNO D’UN MATTINO DI PRIMAVERA« (PREMIERE: 8. APRIL) NACH GABRIELE D’ANNUNZIOS DRAMATISCHEM GEDICHT »TRAUM EINES FRÜHLINGSMORGENS«. MUNO, DER MEHRFACH PREISGEKRÖNTE GEWINNER DES 2. INTERNATIONALEN GISELHER-KLEBE-KOMPOSITIONSWETTBEWERBS 2014 VERTONTE D’ANNUNZIOS LITERARISCHE VORLAGE, IN DEREN MITTELPUNKT, DIE UNGLÜCKLICHE LIEBE DER DONNA ISABELLA STEHT, DIE ÜBER DEM MORD AN IHREM GELIEBTEN DEN VERSTAND VERLOREN HAT. FIXIERT AUF DIE FARBE ROT, MIT DER SIE DAS BLUT DES TOTEN ASSOZIIERT, ERINNERT SIE JEDER GEGENSTAND IN DIESER FARBE AN DEN SCHRECKEN DER GEWALTTAT. DIE URAUFFÜHRUNG (REGIE: KAY METZ-GER) AM LANDESTHEATER WIRD VOM FONDS NEUES MUSIKTHEATER DES NRW KULTURSEKRETARIATS UNTERSTÜTZT.

Heiter und zugleich spannungsvoll wird es Mitte März mit unserem Fami-lienmusical »Tom Sawyer und Huckle-berry Finn« (Premiere: 18. März), das erst zum zweiten Mal in Deutschland aufgeführt wird. Regisseur Rainer Holzapfel verrät im Gespräch, welchen enormen Reiz es hat, dass aus Mark Twains berühmten Geschichten um die entdeckungsfreudigen Jungs mit der Musik von Kurt Weill ein unterhalt-sames Theaterstück wurde.Um frühe gravierende Lebenserfah-rungen geht es im Rechercheprojekt des Jungen Theaters KASCHLUPP! »Glücksbringer« (14+) (Uraufführung: 16. März), in dem Drogenerfahrungen Detmolder Schüler zu Texten verarbei-tet und von Charlotte Van Kerckhoven dramatisch in Form gebracht wurden. Das Ergebnis wird von den Profis unse-rer Kinder- und Jugendbühne präsen-tiert. Neben Hintergründen zu unserem Chorkonzert, »Akkordverdächtig«, Cha-peau! und einem Gastspiel von Mathias Richling haben wir unseren neuen Landrat Dr. Axel Lehmann zu seiner Haltung zu Kultur und Theater befragt. Was hält er von Sparzwängen im Kul-turbereich und wie positioniert er sich als Aufsichtsratsvorsitzender der Lan-destheater GmbH zu unserem Theater?

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr Landestheater

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Federico García Lorca hat wie kein zweiter Autor die Enge einer in ihren Strukturen verkrusteten Gesellschaft eingefangen. In seinen Stücken kollidieren Vernunft mit Starrsinn und der Wunsch nach Freiheit mit tradierten Moralvorstellungen. Lorca beschreibt diese Gegensätze so gekonnt, dass seine Werke bis heute zu fesseln ver-mögen. Er fasst Themen unserer Zeit, das politische »Tagesgeschäft«, in Geschichten. Die Bildkraft seiner Sprache, die fast kör-perlich wirkt, eignet sich ideal als Inspira-tion für die Kunstform Ballett.Lorcas Werk ist den Traditionen seiner Heimat, ihrer Musik und ihrem Theater, ihren Mythen und Märchen, den Sitten und Gebräuchen, der Landschaft und der Geschichte tief verbunden. Der archaischen Kraft und Gewalt des Kollektivs steht der Freiheitsdrang des Individuums entgegen, Maskierung und Demaskierung prägen das Mit- und Gegeneinander seiner Figuren, ihr Anspruch auf Glück und dessen Verweige-rung lässt sie aufbegehren, an den Normen einer sie unterjochenden Gesellschaft zer-brechen oder resignieren.Die Emotionalität seiner Stoffe, die Musika-lität seiner Sprache, die Vielseitigkeit seiner Formen und die Suggestionskraft seiner Stimmungen begründen Lorcas interna-tionalen Ruhm. Sie haben ihn zugleich zu einem der am meisten vertonten Dramati-ker des 20. Jahrhunderts gemacht. Die »Bluthochzeit« zeichnet das Bild einer archaischen Gesellschaft, die abseits der modernen Städte an ihren Traditionen fest-hält. Traditionelle Liedformen wie Wiegen-, Hochzeits- und Arbeitslied verstärken den volkstümlichen Charakter des Stückes. Sie sind in der jahrhundertealten » poesia popular« der Kinder-Schlummerlieder ver-

BALLETT VON RICHARD LOWE

BLUTHOCHZEITNACH FEDERICO GARCÍA LORCA MIT MUSIK VON MIGUEL LLOBET, ISAAC ALBENIZ, ENRIQUE GRANADOS. ES SPIELT DAS »TRIO AMATERASU«

ankert. Das Pferd im Wiegenlied als Symbol der männlichen Kraft nimmt den tragischen Ausgang vorweg und verstärkt gleichzeitig die Fatalität der Ereignisse. »Mond« und »Tod« greifen als Elemente und Symbole des Schicksals ein, was García Lorca zu einer Erklärung aus seiner literarischen Werkstatt veranlasste: »Der bis zu diesem Augenblick die Tragödie beherrschende Realismus wird gebrochen und macht der poetischen Phantasie Platz, in der ich mich natürlich wohl fühle, wie ein Fisch im Was-ser.« Spätestens seit der Filmtrilogie, die Regis-seur Carlos Saura schuf und zu der neben »Carmen« (1983) und »Liebeszauber« (1986) auch die »Bluthochzeit« (1981) gehört, weiß man um die Magie von Musik und Machismo, dem männlichen Verständ-nis einer archaischen Geschlechterrolle. Es ist die erschütternde Konsequenz der Lösung von Liebeskonflikten, die zumeist im Blutvergießen endet und dem Betrach-ter immer wieder einen Schauer über den Rücken jagt. Über Jahrhunderte war das andalusische Lebensgefühl von diesem Rol-lenverhalten geprägt. Auch Federico García Lorca widmete sich dem unausweichlichen Thema. Allerdings stellte er den Sinn dieser Rituale in Frage und artikulierte darüber eine alles umfassende Trauer. Einen Aus-weg vermochte er nicht anzubieten. Allzu übermächtig waren die gesellschaftlichen Zwänge, wie selbst sein eigener Tod und die Jahrzehnte andauernde Verleugnung seiner Person und seiner Kunst bewiesen.

Die »Bluthochzeit« spielt im Herzen Iberi-ens. Unter einer unbarmherzigen Sonne lösen Gefühle die Vernunft auf und die Katastrophe nimmt ihren Lauf.

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Was bedeutet eigentlich »Amaterasu«?Vinicius: Der Name kommt aus der japanischen Mythologie und bedeutet im weitesten Sinne »Göttin der Musik«. Man sagt, die Göttin habe durch die Musik das Licht zur Welt gebracht. Der Name wurde uns von unserem Profes-sor vorgeschlagen und wir fanden ihn passend.Wie hat Ihr Trio zusammengefunden?Gillian: Roberto hatte die Idee.Roberto: Ich habe Vinicius 2011 beim Gitarrensymposium in Iserlohn kennen-gelernt. Wir haben angefangen, zusam-men zu musizieren und ein Jahr später haben wir Gillian an der HfM durch das gemeinsame Masterstudium ken-nengelernt. Ich habe dann vorgeschla-gen, dass es doch interessant wäre, ein Gitarren-Trio zu bilden – ganz im Gegen-satz zu den üblichen Formierungen.Wie würden Sie Ihre Musik beschreiben?Gillian: Unsere Musik ist sehr unter-schiedlich.Vinicius: Hauptsächlich spielen wir klassische Musik, auch mit spanischen oder südamerikanischen Einflüssen. Unser Repertoire reicht allerdings vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Für »Bluthochzeit« spielen wir zum Beispiel nur spätromantische spani-sche Musik.Wie sind Sie an die musikalische Umset-zung des Stückes herangegangen?Vinicius: Wir haben uns mit der Zeit auseinandergesetzt, in der Federico García Lorca lebte, also mit dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhun-derts. Schließlich entschieden wir uns für die Musik von Isaac Albéniz und Enrique Granados.

Gillian: Deren Musik war zwar ur-sprünglich für das Klavier gedacht, aber sie ist sehr stark vom Flamenco und dem Gitarrenspiel aus dem Spa-nien des 18. Jahrhunderts inspiriert.Zusammen mit dem Choreografen Richard Lowe haben wir uns dann letztendlich für eine schöne Mischung entschieden: Wir werden Musik sowohl für drei, zwei als auch für eine Gitarre spielen. Die Soli sind von Miguel Llobet, einem spanischen Gitarristen und Komponisten.Wie liefen bisher die Proben ab?Roberto: Wir haben dem Ballett eine CD für die Proben aufgenommen, da wir nicht jeden Tag dabei sein kön-nen. Zudem probte das Ballett mit einer Korrepetitorin. Vor unserer ers-ten Probe mit dem Ballett haben wir uns sehr genau vorbereitet, denn die Proben fordern eine Menge Aufmerk-samkeit: Wir müssen auf unser Tempo achten, aber auch die Balletttänzer müssen auf die Musik hören. Bisher hatten wir erst eine Probe gemeinsam mit dem Ballett: die ist sehr gut gelau-fen!Als Trio hatten wir schon einige Auf-tritte und Konzerte. Auch im Thea-ter Hagen waren wir bereits bei einer Produktion dabei. Trotzdem ist es für uns aufregend und etwas Neues, bei dieser Produktion dabei zu sein. Wir stehen zum Beispiel vor der He-rausforderung, dass es keine Pause geben wird. Wir müssen also wäh-renddessen unsere Gitarren stimmen. Der Wechsel zwischen Solo, Duo und Trio kommt uns daher recht gelegen…

Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit bei dieser Ballettproduktion?Gillian: Wichtig ist, dass wir mit dem Ballett gut zusammenarbeiten, dass es uns nach diesen intensiven Proben gelingt, eine Verbindung mit dem Pub-likum zu schaffen und eine intensive emotionale Reaktion hervorzurufen.Was haben Sie für die Zukunft geplant?Gillian: Kurz nach der Premiere planen wir, eine CD von uns zu produzieren. Außerdem hoffen wir natürlich auf viele weitere Auftritte und Konzerte in der Zukunft.

Das Interview führte Ricarda Pompe.

BluthochzeitBallett von Richard Lowe nach Federico García LorcaMusik: Miguel Llobet / Isaac Albeniz /Enrique Granados

Choreografie: Richard LoweAusstattung: Heiko Mönnichmit: Balló y Cateura, Campos Sabas, Chailly, Fontarnau i Galea, Heymann, Lusken, May, Pinxteren-Dujardin, Peytour, Subatella SánchezSprecher: Schrenk, Schubert Musikalische Begleitung: Trio Amaterasu PREMIERE: Mittwoch, 2. März 2016, 19.30 Uhr, Detmolder SommertheaterVorstellungen: Fr, 18.3./ So, 20.3./ Do, 14.4./ Mi, 18.5. 2016

SPANISCHE KLÄNGE BEGLEITEN DIE »BLUTHOCHZEIT«EIN INTERVIEW MIT DEM »TRIO AMATERASU«DAS GITARREN-ENSEMBLE »TRIO AMATERASU« WIRD DAS BALLETT »BLUTHOCHZEIT« MUSIKALISCH BEGLEITEN. DIE MUSIKER, DIE AUS VERSCHIEDENEN TEILEN DER WELT KOMMEN, HABEN SICH AN DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK IN DETMOLD KENNENGELERNT UND HIER IHRE ZUSAMMENARBEIT 2012 BEGONNEN. GILLIAN OMALYEV KOMMT AUS DEN USA, ROBERTO BISEGNA AUS ITALIEN UND VINICIUS JACOMIN AUS BRASILIEN.

Trio Amaterasu

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URAUFFÜHRUNG GEWINNER DES 2. INTERNATIONALEN

GISELHER-KLEBE WETTBEWERBS 2014

SOGNO D’UN MATTINO

DI PRIMAVERA (TRAUM EINES

FRÜHLINGSMORGENS)

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Mit freundlicher Unterstützung 77

OPER : URAUFFÜHRUNG

Die Erinnerung an den bedeutenden Komponisten Giselher Klebe, der nicht nur viele Jahre in Detmold gelebt und gelehrt hat, sondern dessen Werke auch Eingang in den Spielplan des Lan-destheaters fanden und dessen letzte Oper »Chlestakows Wiederkehr« 2008 in Detmold uraufgeführt wurde, ist in dieser Stadt noch sehr lebendig. Des-halb haben das Landestheater Det-mold und die Hochschule für Musik Detmold den »Internationalen Gisel-her-Klebe-Kompositionswettbewerb« ausgeschrieben. In Anlehnung an das musikdramatische Schaffen Giselher Klebes sollen die vorgelegten Werke eine literarische Vorlage haben und die Tradition der Literaturoper fortsetzen.

Der in Berlin lebende Komponist Alexander Muno ist als Sieger in die-sem Kompositionswettbewerb her-vorgegangen. Die Jury, der neben Landestheaterintendant Kay Metzger und General musikdirektor Lutz Rade-macher die Komponisten Aribert Rei-mann, Manfred Trojahn und Martin Christoph Redel angehörten, befand aus den 14 Einsendungen einstimmig die eingereichte Kompositionsskizze von Alexander Muno als preiswürdig, der nun, basierend auf dem Drama »Sogno d’un mattino di primavera« von Gabriele D’Annunzio, diese Oper vollen-det hat. Premiere des Stückes wird am 8. April im Landestheater sein, die Auf-führung findet in italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln statt.Mit Alexander Muno verfasst ein junger, schon mehrfach preisgekrön-ter Komponist dieses Auftragswerk. Erfahrungen mit Literaturvorlagen sammelte er bereits mit der Oper »Vom Meer« nach Ibsen für das Theater Hei-delberg. Alexander Muno hat sich mit dem Entwurf einer Oper nach dem dramatischen Gedicht von Gabriele D’Annunzio (1863-1938) einen sprach-mächtigen Autor ausgesucht, der sich nicht nur als poetischer Wortkünstler einen Namen gemacht hat. Der erfolgs-verwöhnte Lyriker, Romanautor und Dramatiker gilt als Hauptvertreter

des neoromantischen Symbolismus, der Dekadenzdichtung Italiens um die Jahrhundertwende. Als Dandy und Ästhet leistete er sich einen überaus eleganten Lebens- und Kleidungsstil von legendärem Raffinement. Er war ein notorischer Schürzenjäger, leiden-schaftlicher Flieger und besessener Sammler von Kunst und kostbaren Kuriositäten. Seine zwielichtige Rolle als Steigbügelhalter des Faschismus überschattet ein Leben und Werk, mit dem sich Gabriele D’Annunzio zum Gesamtkunstwerk stilisieren wollte. Das der Oper zugrundeliegende Werk D’Annunzios entstand 1897, und der Dichter hat die Hauptrolle seiner damaligen Lebensgefährtin, der welt-berühmten Schauspielerin Eleonora Duse, auf den Leib geschrieben.

Traum und Schrecken haben sich in der Villa Armiranda zu einer offenbar schicksalhaften Einheit verbunden. Der weiße Pfau, der von Zeit zu Zeit im Park erscheint, ist Widergänger einer früheren Gewalttat, die aus fata-ler Liebe geschah. Jetzt ist es Donna Isabella, die über dem Mord an ihrem Geliebten Giuliamo wahnsinnig gewor-den ist. Er starb in ihren Armen, blut-überströmt, während sie schlief. Die ganze Nacht hat sie den Getöteten in den Armen gehalten, am nächsten Morgen war sie wahnsinnig. Alle Bewohner der Villa, sei es die »Wärterin« Theodata, der Gärtner Pan-filo oder die Pflegerin Simonetta ebenso wie Beatrice, die jüngere Schwester, haben ihr Leben auf die Pflege der trau-matisierten Isabella ausgerichtet.Ihr Arzt schwärmt von der Trunken-heit der Welt und philosophiert über den Traum von einer Seele, die sich über alle Grenzen ausdehnen kann. Er hofft, seine Patientin könnte durch Virginio, den Bruder des Ermordeten, von ihrem Wahn erlöst werden. Auch Isabella sieht in Virginio das Glück: In ihren Träumen ist er der zukünftige Mann ihrer Schwester Beatrice. Sie selbst will ganz in der Natur aufgehen, um das vermeintliche Paar beobachten

zu können, ohne gesehen zu werden. Aber jedes Rot, ob von einer Beere oder einem Insekt, wirft sie auf ihren Schre-cken der Blutnacht zurück. Virginio bringt immerhin Linderung, indem er davon spricht, dass seine Mutter den beiden Schwestern Isabella und Beatrice im Schmerz zugetan ist und sie von Schuld freispricht. Isabella erreichen die milden Worte kaum. Sie bricht zusammen. Nur im totalen Ver-gessen liegt für sie Befreiung.

Gabriele D’Annunzios Figuren reagie-ren hochsensibel auf alles, was das Gefühlsleben beeinflusst. Die Natur ist ihnen so zu gleichen Teilen Bedrohung und Erlösung. Und die Spanne der Seele von Schmerz und Liebe, Trauer und Glück ist zu groß, um sie aushalten zu können.

Alexander MunoSogno d'un mattino di primavera (Traum eines Frühlingsmorgens)

Musikalische Leitung: Lutz Rademacher Inszenierung: Kay Metzger Ausstattung: Michael Heinrich mit: Bernard, Chambers, Jören, Kortenhaus, Labonte, Roach, StenzowskiSymphonisches Orchester und Statis-terie des Landestheaters Detmold.

PREMIERE: Freitag, 8. April 2016, 19.30 Uhr, LandestheaterWeitere Vorstellungen: Mi, 13.4./ So, 17.4./ Fr, 13.5./ Do, 23.6.2016 Einführungssoiree: Freitag, 1. April 2016, 19.00 Uhr, Foyer-Restaurant, Landestheater, anschließend Besuch der »Öffentlichen Bühnenorchesterprobe«

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OPER : URAUFFÜHRUNG

Die Erinnerung an den bedeutenden Komponisten Giselher Klebe, der nicht nur viele Jahre in Detmold gelebt und gelehrt hat, sondern dessen Werke auch Eingang in den Spielplan des Lan-destheaters fanden und dessen letzte Oper »Chlestakows Wiederkehr« 2008 in Detmold uraufgeführt wurde, ist in dieser Stadt noch sehr lebendig. Des-halb haben das Landestheater Det-mold und die Hochschule für Musik Detmold den »Internationalen Gisel-her-Klebe-Kompositionswettbewerb« ausgeschrieben. In Anlehnung an das musikdramatische Schaffen Giselher Klebes sollen die vorgelegten Werke eine literarische Vorlage haben und die Tradition der Literaturoper fortsetzen.

Der in Berlin lebende Komponist Alexander Muno ist als Sieger in die-sem Kompositionswettbewerb her-vorgegangen. Die Jury, der neben Landestheaterintendant Kay Metzger und General musikdirektor Lutz Rade-macher die Komponisten Aribert Rei-mann, Manfred Trojahn und Martin Christoph Redel angehörten, befand aus den 14 Einsendungen einstimmig die eingereichte Kompositionsskizze von Alexander Muno als preiswürdig, der nun, basierend auf dem Drama »Sogno d’un mattino di primavera« von Gabriele D’Annunzio, diese Oper vollen-det hat. Premiere des Stückes wird am 8. April im Landestheater sein, die Auf-führung findet in italienischer Sprache mit deutschen Untertiteln statt.Mit Alexander Muno verfasst ein junger, schon mehrfach preisgekrön-ter Komponist dieses Auftragswerk. Erfahrungen mit Literaturvorlagen sammelte er bereits mit der Oper »Vom Meer« nach Ibsen für das Theater Hei-delberg. Alexander Muno hat sich mit dem Entwurf einer Oper nach dem dramatischen Gedicht von Gabriele D’Annunzio (1863-1938) einen sprach-mächtigen Autor ausgesucht, der sich nicht nur als poetischer Wortkünstler einen Namen gemacht hat. Der erfolgs-verwöhnte Lyriker, Romanautor und Dramatiker gilt als Hauptvertreter

des neoromantischen Symbolismus, der Dekadenzdichtung Italiens um die Jahrhundertwende. Als Dandy und Ästhet leistete er sich einen überaus eleganten Lebens- und Kleidungsstil von legendärem Raffinement. Er war ein notorischer Schürzenjäger, leiden-schaftlicher Flieger und besessener Sammler von Kunst und kostbaren Kuriositäten. Seine zwielichtige Rolle als Steigbügelhalter des Faschismus überschattet ein Leben und Werk, mit dem sich Gabriele D’Annunzio zum Gesamtkunstwerk stilisieren wollte. Das der Oper zugrundeliegende Werk D’Annunzios entstand 1897, und der Dichter hat die Hauptrolle seiner damaligen Lebensgefährtin, der welt-berühmten Schauspielerin Eleonora Duse, auf den Leib geschrieben.

Traum und Schrecken haben sich in der Villa Armiranda zu einer offenbar schicksalhaften Einheit verbunden. Der weiße Pfau, der von Zeit zu Zeit im Park erscheint, ist Widergänger einer früheren Gewalttat, die aus fata-ler Liebe geschah. Jetzt ist es Donna Isabella, die über dem Mord an ihrem Geliebten Giuliamo wahnsinnig gewor-den ist. Er starb in ihren Armen, blut-überströmt, während sie schlief. Die ganze Nacht hat sie den Getöteten in den Armen gehalten, am nächsten Morgen war sie wahnsinnig. Alle Bewohner der Villa, sei es die »Wärterin« Theodata, der Gärtner Pan-filo oder die Pflegerin Simonetta ebenso wie Beatrice, die jüngere Schwester, haben ihr Leben auf die Pflege der trau-matisierten Isabella ausgerichtet.Ihr Arzt schwärmt von der Trunken-heit der Welt und philosophiert über den Traum von einer Seele, die sich über alle Grenzen ausdehnen kann. Er hofft, seine Patientin könnte durch Virginio, den Bruder des Ermordeten, von ihrem Wahn erlöst werden. Auch Isabella sieht in Virginio das Glück: In ihren Träumen ist er der zukünftige Mann ihrer Schwester Beatrice. Sie selbst will ganz in der Natur aufgehen, um das vermeintliche Paar beobachten

zu können, ohne gesehen zu werden. Aber jedes Rot, ob von einer Beere oder einem Insekt, wirft sie auf ihren Schre-cken der Blutnacht zurück. Virginio bringt immerhin Linderung, indem er davon spricht, dass seine Mutter den beiden Schwestern Isabella und Beatrice im Schmerz zugetan ist und sie von Schuld freispricht. Isabella erreichen die milden Worte kaum. Sie bricht zusammen. Nur im totalen Ver-gessen liegt für sie Befreiung.

Gabriele D’Annunzios Figuren reagie-ren hochsensibel auf alles, was das Gefühlsleben beeinflusst. Die Natur ist ihnen so zu gleichen Teilen Bedrohung und Erlösung. Und die Spanne der Seele von Schmerz und Liebe, Trauer und Glück ist zu groß, um sie aushalten zu können.

Alexander MunoSogno d'un mattino di primavera (Traum eines Frühlingsmorgens)

Musikalische Leitung: Lutz Rademacher Inszenierung: Kay Metzger Ausstattung: Michael Heinrich mit: Bernard, Chambers, Jören, Kortenhaus, Labonte, Roach, StenzowskiSymphonisches Orchester und Statis-terie des Landestheaters Detmold.

PREMIERE: Freitag, 8. April 2016, 19.30 Uhr, LandestheaterWeitere Vorstellungen: Mi, 13.4./ So, 17.4./ Fr, 13.5./ Do, 23.6.2016 Einführungssoiree: Freitag, 1. April 2016, 19.00 Uhr, Foyer-Restaurant, Landestheater, anschließend Besuch der »Öffentlichen Bühnenorchesterprobe«

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ALEXANDER MUNOwurde 1979 in Saarburg bei Trier gebo-ren und nahm bereits als 17-Jähriger am Internationalen Jugendfestspiel-treffen (Festival junger Künstler) in Bayreuth teil, wo er Kompositions-kurse von Tobias PM Schneid besuchte. Ab 2000 studierte er Komposition an der Hochschule für Musik Würzburg in der Meisterklasse von Prof. Heinz Win-beck. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. war er Stipendiat des Bay-erischen Staatsministeriums für Wis-senschaft, Forschung und Kunst an der Cité Internationale des Arts, Paris, er war Finalist beim Queen Elizabeth International Music Competition 2005 und erhielt den Förderpreis der Ernst von Siemens-Musikstiftung 2006. Neben Orchesterwerken, Kammermu-sik und Liedern komponierte er bereits zwei weitere Bühnenwerke, »Du Carnet d’un Damné« nach Arthur Rimbaud und »Vom Meer« nach Henrik Ibsens »Die Frau vom Meer«, das am Theater Heidelberg uraufgeführt wurde.

DIE ABGRÜNDIGKEIT DES TEXTESEIN GESPRÄCH MIT DEM KOMPONISTEN ÜBER SEIN WERK

War es schon immer ein Traum von Ihnen, sich mit einem Werk dieses viel-schichtigen Mannes zu beschäftigen, oder sind Sie in der Vorbereitung auf den Wettbewerb auf ihn gestoßen?D’Annunzio war bereits in meine Kind-heit eingetreten, wenn auch indirekt: Oft blätterte ich an langen Nachmit-tagen in einem alten Lexikon aus den 20er Jahren, und darin befand sich eine Abbildungstafel »Schauspielkunst« mit einer Fotografie einer Frau, deren Aus-druck und deren (ich borge bei Rilke:) »schöne blinde Hände« mich auf unbe-stimmbare Weise sehr beeindruckten; darunter stand geschrieben: »Eleonora Duse als Interpretin D’Annunzios«.Dieses Foto gab mir eine Ahnung von

etwas Faszinierendem und Unge-wöhnlichem. Während des Studiums hatte ich dann einige Theaterstücke D’Annunzios mit Begeisterung gelesen, darunter auch den »Traum eines Früh-lingsmorgens«; eine Kopie von damals war es auch, die mir recht knapp vor Ende der Einsendefrist des Wettbewer-bes beim Aufräumen aus einem voll-gestopften Regal wieder vor die Füße fiel, die ich aufhob und wieder zu lesen begann und mir dachte: Daraus kann man etwas machen. Aber um nicht zu viel Legende zu stricken: Ich hatte mich im Sommer davor in einem ziemlichen Rausch bereits durch einen Großteil seines Werkes gelesen und war auf solche Zufälle eigentlich kaum mehr angewiesen, um mich zu entschließen.Als »Künstler des Wortes«, urteilte der Kritiker Alfredo Galletti über sei-nen Landsmann, sei D’Annunzio dann genial, »wenn es darum geht, wieder-zugeben, was im Bereich sensueller Erfahrung liegt: Licht, Farbe, Töne, plastisch-fühlbare Formen und die Formen der Phantasie.« War es eher die Sprache D’Annunzios oder die Geschichte selbst, die Sie bewogen hat, den Stoff zu wählen?Es war insbesondere auch seine ge-samte Gestalt und die sehr vielfältige Welt, die er geschaffen hat, mit all ihren Überdrehtheiten, aber auch mit der Fülle an farbintensiven Stimmun-gen, an inneren wie äußeren Land-schaften. In D’Annunzios so obsessi-vem wie selbstbezüglichem Schaffen steht ein einzelnes Werk selten isoliert für sich, es gibt Verbindungen zu ande-ren Werken, im Falle des »Sogno« gibt es Jugendgedichte gleichen oder ähn-lichen Titels, zwei Jahre vor »Sogno« hat er einen Roman geschrieben, in dem sich die Charaktere der Schwes-tern bereits andeuten, ein späteres Theaterstück wirft neues Licht auf die Beziehung zwischen Isabella und dem Dottore. Diese unterschwelligen Ver-bindungen nachzuverfolgen und mich dadurch anregen zu lassen, hat mir großen Genuss bereitet. Weder den Dichter D’Annunzio noch den

Komponisten Muno scheint die Frage zu interessieren, die jedem »Tatort«-Zuschauer auf der Seele brennt, näm-lich was zu der fürchterlichen Bluttat geführt hat, die das Trauma Isabellas ausgelöst hat und was mit dem Täter geschehen ist. Was fasziniert Sie statt-dessen an dem Drama?An dem Text fasziniert mich seine Mehrbödigkeit, seine große Ambiva-lenz: Auf den ersten Blick könnte er etwas harmlos erscheinen. Bei ge- nauerer Betrachtung gibt es aber kaum einen Satz darin, unter dem sich nicht böse Falltüren und Abgründe auftun. Er enthält viele Ansätze, die D’Annunzio dann in späteren Wer-ken radikalisiert und weitergedacht hat; als Opernvorlage war aber gerade dieses Embryonalstadium verlocken-der als die ausbuchstabierteren Ver-wandlungen. Die Beziehungen der Personen untereinander sind äußerst verwickelt und konfliktreich – und das interessiert mich im Opernschreiben: zu untersuchen, wie Menschen mitein-ander in Beziehung treten. Man könnte meine Oper aber auch biographisch auffassen, indem man einige der Perso-nen als Verkörperungen D’Annunzios in verschiedenen Lebensaltern verste-hen kann: In Panfilo etwa spiegelt sich der junge Dichter des »Primo vere«, sechzehn Jahre alt, nur Mädchen und antike Versmaße im Kopf. Virginio als der verglühte Held nach seinem Flug-unfall, bei dem er ein Auge verlor, aber auch der altgewordene Dichter, der in kokaingeputscht-schlafloser Zurückge-zogenheit seine Lebenserinnerungen zu faszinierenden, kaleidoskopischen Prosatexten zusammenmontiert. Und in der Figur des Dottore scheint ab und zu der Demagoge, der Machtmensch, der Agitator auf. Hat die Musikalität der Sprache D’Annunzios, den Sie ja in der italie-nischen Originalsprache vertonen, Ein-fluss auf ihre Komposition?Bei Alfred Kerr fand ich über ihn die treffende Feststellung: »Oft berührt ein seltsam süßer Reiz der Rede. Der Zauber wächst in der Ursprache zur

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dreifachen Gewalt.« In deutscher Über- setzung hätte mich der Text weit weni-ger gereizt; was für eine sinnliche Verführung in D’Annunzios Texten steckt, kann man nur an der Original-sprache ermessen. Auch ist italieni-sches Pathos etwas anderes als ein deutsches, und was im Italienischen in weit geschwungenen Linienwürfen, in sprudelnden Kaskaden springt und fließt, kann im Deutschen ziemlich kantig und holprig werden und ändert damit vollkommen sein Gesicht und seine Gebärde. In Ihrem Stück verwenden Sie poesie-volle und plastische Vortragsbezeich-nungen. So zum Beispiel gleich am Stückanfang: »Etwas zu blütenfrisch«. Hat das einen direkten Bezug zum Text oder ist es persönliche Inspiration durch das Libretto?Natürlich stehen diese Vortragsbe-zeichnungen in Beziehung zum Text oder zur dramatischen Situation, sind dem Libretto aber nicht direkt entnom-men. Das ist eher eine sehr persönliche Marotte von mir.Welche neue Ebene versuchen Sie dem Text durch Ihre Musik zu geben?Ich versuche einerseits seine inneren Ströme nachzuvollziehen oder offen-zulegen, andererseits seine Abgründe deutlich zu machen. Außerdem wollte ich so etwas wie ein tönendes Bio-gramm D’Annunzios schreiben, eine Musik, die möglichst viele Facetten sei-nes Wesens und seines Werkes in Klang übersetzt; es geht also um wesentlich mehr als die Geschichte Isabellas und ihres toten Geliebten.Das Notenbild lässt erwarten, dass wir es bei Ihrer Komposition nicht mit experimenteller Musik zu tun haben. Wie ungewohnt wird das Klangerlebnis für den traditionell orientierten Hörer sein? Ist Ihre Musik tonal oder atonal, gibt es harmonische Bezüge und lassen sich ariose Melodien finden?Woran entscheidet sich, ob etwas expe-rimentell zu nennen ist oder nicht? Für ein Kunstwerk ist der Gedanke wich-tiger als die Technik, mit der es aus-geführt ist. Ich halte das Experiment nicht grundsätzlich für eine künstleri-sche Tugend; dennoch glaube ich, dass ich hier das Experiment unternommen habe, das Phänomen des Pathos zu untersuchen, also mir die alten Eks-tasen-Mechanismen anzuverwandeln und zu sehen, was dabei herauskommt, wenn man sich ihrer heute bedient – und ich denke, dass eine durchaus heutige Oper dabei entstanden ist, die zu keiner anderen Zeit als der unseren so hätte geschrieben werden können. Ich bin kein Freund von Schubladen-denken und Etikettierungen, aber da Sie so konkret gefragt haben: Es gibt in sehr erweitertem Sinne viele tonale Momente, es gibt auch große melodi-sche Gesten, man wird deutlich hören, wie sehr mich gerade Musik der Jahre zwischen 1890 und 1925 fasziniert und beeinflusst hat.

Das Gespräch führte Elisabeth Wirtz

ABENTEUER, MUTPROBEN, ERSTE LIEBE:

TOM SAWYER UND HUCKLEBERRY FINN ALS FAMILIENMUSICAL

MISSISSIPPI, DER VORWITZIGE TOM, DER NICHT MINDER AUFGEWECKTE HUCK, UNHEIMLICHE GESCHEHNISSE AUF DEM NÄCHTLICHEN FRIEDHOF, DIE SCHATZSUCHE AUF DER JACKSON-INSEL, IRRWEGE IN DER MCDOUGALS-HÖHLE, – KAUM WIRD DER BUCHTITEL »DIE ABENTEUER DES TOM SAWYER« ERWÄHNT, ENTSTEHEN IN DER ERINNERUNG ZAHLREICHE BILDER.

Mark Twain widmete den Abenteuern der beiden jungen Helden mehrere Werke, die den Komponisten Kurt Weill kurz vor seinem Tod 1950 zu einem Musical anreg-ten, das unvollendet blieb. Der Autor John von Düffel nahm die von Weill über-lieferten Songs als Grundlage für sein Familienmusical über das Freundespaar Tom und Huck, das 2014 uraufgeführt wurde und nun auch in Detmold auf die Bühne des Landestheaters kommt. Regie führt Rainer Holzapfel, der seine Eindrücke vom Musical schildert: Wie lebendig ist Mark Twains Geschichte um Tom Sawyer und Huckleberry Finn heute noch?Es geht im Roman wie auch im Musical um die Neugier und Lebenslust dieser bei-den Jungs, ihre Freundschaft, die gemeinsamen Abenteuer auf dem Friedhof, die Floßfahrt auf die Insel, aber auch um Toms erste große Liebe zu Becky. Eigentlich ist es ja schon Toms zweite Liebe, denn vorher war er bereits mit Amy »verlobt«. Es geht natürlich um Huckleberry Finn, der in unseren Augen ein freies und total begehrenswertes Leben führt. Viele Facetten der Welt und der Gefühlswelt werden spannungsvoll und anrührend erzählt, das spricht zweifellos auch Menschen von heute noch unmittelbar an. Geschildert wird bei Mark Twain ja keine heile Welt… Wir erleben Jugendliche beim Versuch, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Das große Thema des Stücks ist die Frage, wie man sich richtig verhält. Tom und Huck haben einen Mord beobachtet. Sie wissen, wer der Mörder ist, haben aber Angst, das zu sagen. Damit stecken sie in einem moralischen Dilemma und fliehen zunächst, um als »Piraten« zu leben. Aber nach vielem Hin und Her ringen sich Tom und Huck durch, der Wahrheit auch öffentlich zu ihrem Recht zu verhelfen. Damit machen sie einen Schritt ins Erwachsenenleben. Ich bin überzeugt, dass Kinder und Jugendliche die Nöte, die die Jungs haben, mitempfinden können. Aber auch wir Erwachsenen können uns dem nicht verschließen. Wir stehen auch sehr oft in der Pflicht, wichtige Entscheidungen treffen zu müssen.

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dreifachen Gewalt.« In deutscher Über- setzung hätte mich der Text weit weni-ger gereizt; was für eine sinnliche Verführung in D’Annunzios Texten steckt, kann man nur an der Original-sprache ermessen. Auch ist italieni-sches Pathos etwas anderes als ein deutsches, und was im Italienischen in weit geschwungenen Linienwürfen, in sprudelnden Kaskaden springt und fließt, kann im Deutschen ziemlich kantig und holprig werden und ändert damit vollkommen sein Gesicht und seine Gebärde. In Ihrem Stück verwenden Sie poesie-volle und plastische Vortragsbezeich-nungen. So zum Beispiel gleich am Stückanfang: »Etwas zu blütenfrisch«. Hat das einen direkten Bezug zum Text oder ist es persönliche Inspiration durch das Libretto?Natürlich stehen diese Vortragsbe-zeichnungen in Beziehung zum Text oder zur dramatischen Situation, sind dem Libretto aber nicht direkt entnom-men. Das ist eher eine sehr persönliche Marotte von mir.Welche neue Ebene versuchen Sie dem Text durch Ihre Musik zu geben?Ich versuche einerseits seine inneren Ströme nachzuvollziehen oder offen-zulegen, andererseits seine Abgründe deutlich zu machen. Außerdem wollte ich so etwas wie ein tönendes Bio-gramm D’Annunzios schreiben, eine Musik, die möglichst viele Facetten sei-nes Wesens und seines Werkes in Klang übersetzt; es geht also um wesentlich mehr als die Geschichte Isabellas und ihres toten Geliebten.Das Notenbild lässt erwarten, dass wir es bei Ihrer Komposition nicht mit experimenteller Musik zu tun haben. Wie ungewohnt wird das Klangerlebnis für den traditionell orientierten Hörer sein? Ist Ihre Musik tonal oder atonal, gibt es harmonische Bezüge und lassen sich ariose Melodien finden?Woran entscheidet sich, ob etwas expe-rimentell zu nennen ist oder nicht? Für ein Kunstwerk ist der Gedanke wich-tiger als die Technik, mit der es aus-geführt ist. Ich halte das Experiment nicht grundsätzlich für eine künstleri-sche Tugend; dennoch glaube ich, dass ich hier das Experiment unternommen habe, das Phänomen des Pathos zu untersuchen, also mir die alten Eks-tasen-Mechanismen anzuverwandeln und zu sehen, was dabei herauskommt, wenn man sich ihrer heute bedient – und ich denke, dass eine durchaus heutige Oper dabei entstanden ist, die zu keiner anderen Zeit als der unseren so hätte geschrieben werden können. Ich bin kein Freund von Schubladen-denken und Etikettierungen, aber da Sie so konkret gefragt haben: Es gibt in sehr erweitertem Sinne viele tonale Momente, es gibt auch große melodi-sche Gesten, man wird deutlich hören, wie sehr mich gerade Musik der Jahre zwischen 1890 und 1925 fasziniert und beeinflusst hat.

Das Gespräch führte Elisabeth Wirtz

ABENTEUER, MUTPROBEN, ERSTE LIEBE:

TOM SAWYER UND HUCKLEBERRY FINN ALS FAMILIENMUSICAL

MISSISSIPPI, DER VORWITZIGE TOM, DER NICHT MINDER AUFGEWECKTE HUCK, UNHEIMLICHE GESCHEHNISSE AUF DEM NÄCHTLICHEN FRIEDHOF, DIE SCHATZSUCHE AUF DER JACKSON-INSEL, IRRWEGE IN DER MCDOUGALS-HÖHLE, – KAUM WIRD DER BUCHTITEL »DIE ABENTEUER DES TOM SAWYER« ERWÄHNT, ENTSTEHEN IN DER ERINNERUNG ZAHLREICHE BILDER.

Mark Twain widmete den Abenteuern der beiden jungen Helden mehrere Werke, die den Komponisten Kurt Weill kurz vor seinem Tod 1950 zu einem Musical anreg-ten, das unvollendet blieb. Der Autor John von Düffel nahm die von Weill über-lieferten Songs als Grundlage für sein Familienmusical über das Freundespaar Tom und Huck, das 2014 uraufgeführt wurde und nun auch in Detmold auf die Bühne des Landestheaters kommt. Regie führt Rainer Holzapfel, der seine Eindrücke vom Musical schildert: Wie lebendig ist Mark Twains Geschichte um Tom Sawyer und Huckleberry Finn heute noch?Es geht im Roman wie auch im Musical um die Neugier und Lebenslust dieser bei-den Jungs, ihre Freundschaft, die gemeinsamen Abenteuer auf dem Friedhof, die Floßfahrt auf die Insel, aber auch um Toms erste große Liebe zu Becky. Eigentlich ist es ja schon Toms zweite Liebe, denn vorher war er bereits mit Amy »verlobt«. Es geht natürlich um Huckleberry Finn, der in unseren Augen ein freies und total begehrenswertes Leben führt. Viele Facetten der Welt und der Gefühlswelt werden spannungsvoll und anrührend erzählt, das spricht zweifellos auch Menschen von heute noch unmittelbar an. Geschildert wird bei Mark Twain ja keine heile Welt… Wir erleben Jugendliche beim Versuch, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Das große Thema des Stücks ist die Frage, wie man sich richtig verhält. Tom und Huck haben einen Mord beobachtet. Sie wissen, wer der Mörder ist, haben aber Angst, das zu sagen. Damit stecken sie in einem moralischen Dilemma und fliehen zunächst, um als »Piraten« zu leben. Aber nach vielem Hin und Her ringen sich Tom und Huck durch, der Wahrheit auch öffentlich zu ihrem Recht zu verhelfen. Damit machen sie einen Schritt ins Erwachsenenleben. Ich bin überzeugt, dass Kinder und Jugendliche die Nöte, die die Jungs haben, mitempfinden können. Aber auch wir Erwachsenen können uns dem nicht verschließen. Wir stehen auch sehr oft in der Pflicht, wichtige Entscheidungen treffen zu müssen.

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John von Düffels Stück behandelt nur den ersten Teil von Mark Twains Roman, in dem die Abenteuer der bei-den Jungs geschildert werden.Mark Twains Geschichte um Tom Sawyer und Huckleberry Finn besteht nicht aus zwei Teilen, es sind eigent-lich zwei völlig unterschiedliche Romane. Ich habe früher auch gedacht, super, jetzt lese ich den zweiten Teil der Abenteuer, und ich kam dann als Junge damit überhaupt nicht zurecht. In Deutschland wird vor allem der erste Teil gelesen und darauf basiert auch das Stück. John von Düffel hat ein Textbuch verfasst, das die Geschichte um Tom Sawyer so erzählt, wie wir das erwarten: Mit den bekannten Figuren, mit den berühmten Szenen. Dazu hat er die effektvolle Musik von Kurt Weill verwendet und dafür neue Gesangs-texte geschrieben. Das Musical blieb unvollendet, wie kommt nun ein kompletter Theater-abend zustande?Kurt Weill und sein Librettist Maxwell Anderson hatten den Plan, ein Huckle-berry Finn-Musical zu schreiben. Weill konnte aber vor seinem Tod nur noch fünf Nummern vollenden. Die Songs entstanden zum Teil im Krankenhaus und haben nur eine Melodiestimme und Klavierbegleitung. Weills Frau Lotte Lenya sprach nach dem Tod ihres Mannes mehrere Komponisten an, ob sie das Fragment vervollständigen könnten, doch niemand traute sich das zu. Daher waren einige dieser Songs bisher nur in Konzerten zu hören. Für John von Düffels Fassung wurden jetzt neue Arrangements geschrieben, denn fünf Songs sind natürlich zu wenig für einen ganzen Musical-Abend. Einige Nummern werden also variiert, mit jeweils anderer Instrumentierung und anderem Text. Und zusätzlich hat von Düffel noch Songs aus anderen Musi-cals von Weill eingebaut.Weill war ein Komponist gerade auch für musikalisch begabte Schauspieler. Ist das in diesem Fall ebenso?Die Anforderungen sind hoch, doch die Aufgaben sind musikalisch und spiele-

risch für Schauspieler äußerst reizvoll, und wir sind in der glücklichen Lage, nahezu alle Rollen des Musicals aus dem Ensemble besetzen zu können. Was macht die Figuren Tom und Huck so besonders? Huck ist ein großes Traumbild für Kin-der und Jugendliche. Aus der Perspek-tive der Erwachsenen stellt sich Huck allerdings anders dar. Das ist schlicht ein vernachlässigtes Kind: Die Mut-ter ist weg, der Vater ein Säufer und Schläger. Noch schlimmer ist, dass die Gesellschaft ihm nicht hilft, son-dern ihn genau in dieser Rolle belässt. Tom wird sogar dafür bestraft, dass er sich mit Huck unterhält. Das ist rich-tig krass. Besonders ist, wie Tom und Huck um das richtige moralische Ver-halten ringen. Tom ist zwar mutiger und tritt in der Gerichtsverhandlung als Zeuge vor den Richter, doch deswe-gen ist er nicht ein besserer Mensch. Er lebt in gesicherten Verhältnissen, auch wenn er Waise ist. Huck dagegen ist die ganze Zeit damit beschäftigt, seine Existenz zu sichern. Er kann nur von jetzt auf gleich denken und muss ständig darauf achten, nicht getreten und geschlagen zu werden. Morali-sches Verhalten erfordert Mut und den hat man leichter, wenn man in stabilen Verhältnissen lebt. Das ist heute nicht anders als zu Mark Twains Zeit. Orientieren Sie sich in der Inszenierung am Einst oder am Jetzt? Wir belassen das Stück in der Zeit, in der es auch bei Mark Twain spielt. Es wird historische Kostüme geben, ohne dass wir deshalb historisch völlig treu zu sein versuchen. Wir spielen zwar mit Kostümen aus dieser Zeit, sie die-nen aber vor allem der Charakterisie-rung der Figuren. Das funktioniert mit historischen Kostümen häufig viel besser, als mit Klamotten von heute. Die Bühne wird dagegen abstrakt aus Brettern zusammengezimmert sein. Da sind wir dann nahe bei Brecht und Weill und wie sie selbst ihr episches Theater in den 1920er Jahren gedacht haben.Gibt es weitere Reminiszenzen an diese Theatertradition?John von Düffel hat im Musical eine

epische Musiknummer aus Kurt Weills überliefertem Material als Prolog ver-wendet. Darin wird der Mississippi als Symbol für die dahinfließende verge-hende Zeit und die ewige Wiederkehr des menschlichen Lebens besungen: Kinder kommen zur Welt, werden erwachsen und sterben. Neue Kin-der kommen zur Welt. Menschen lei-den, lieben sich, führen Kriege, doch der Mississippi fließt einfach weiter dahin. Für John von Düffel ist der Stoff nicht nur als Geschichte für Kinder und Jugendliche interessant, sondern ebenso für Erwachsene, die sich daran erinnern, wie sie früher in ihrer Kind-heit für Tom und Huck geschwärmt haben. Deshalb treten in unserer Inszenierung die Schauspieler auch zunächst als Menschen von heute auf und erst nach dem Prolog ziehen sie sich dann die historischen Kostüme an und schlüpfen in ihre Rollen.Heißt das also, es ist tatsächlich ein Stück für die ganze Familie?Es ist wirklich ein Stück, in dem viele Altersgruppen etwas für sich ent-decken können. Ein Zehnjähriger natürlich etwas ganz anderes als ein Erwachsener.

Kurt Weill und John von DüffelTom Sawyer und Huckleberry FinnFamilienmusical nach Mark Twain

Musikalische Leitung: David BehnkeInszenierung: Rainer HolzapfelAusstattung: Petra Mollérusmit: Clemens, Gummert, Hottgenroth, Jonas, Mamier, Oschmann, Ruczynski, Schubert, Stegemann, Extrachor des Landestheaters Detmold

Einführungsmatinee:Sonntag, 13. März 2016, 11.30 Uhr, Mercedes-Benz-Center, Westerfeldstr. 25

PREMIERE: Freitag, 18. März 2016, 19.30 Uhr, Landestheater

Vorstellungen: Mo, 28.3./ So, 3.4./ Do, 14.4./ Mi, 20.4./ Do, 21.4./ Fr, 22.4./So, 22.5./ Do, 2.6./ So, 5.6./ Do, 9.6./ Di, 14.6.2016

TOM SAYWER

SONNTAG, 20. MÄRZ 2016, 16.00 UHR,WESERRENAISSANCE-MUSEUM SCHLOSS BRAKE / KAPELLE, SCHLOSSSTRASSE 18, LEMGO

KAMMERKONZERT No.3

HOHES HOLZ TRIFFT HOCHBAROCKGeorg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel kreier-ten in ihrem umfangreichen Schaffen Werke in allen zu ihrer Zeit bekannten Gattungen. Unter der Vielzahl der Kompositionen finden sich auch zahlreiche kammermusikalische Stücke für Oboe.

Mit Oboistin Andrea Müller und Oboist Eckart Adorf, begleitet von Anette Adorf-Brenner (Violoncello) und Mathias Mönius (Cembalo). AUSSERDEM ZU HÖREN: CEMBALO-SONATEN VON DOMENICO SCARLATTI UND DIE SONATE NR. 2 IN D-DUR FÜR VIOLONCELLO UND CEMBALO VON JOHANN SEBASTIAN BACH.

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Zwangsläufig muss Zeit miteinander ver-bracht und über alte Zeiten geschwelgt werden. Ganz zum Missfallen Helmuts, der das Gefühl nicht los wird, dass er unfrei-willig in einem Wettkampf gelandet ist, in dem es darum geht, den Frauen zu bewei-sen, dass man im »Spiel des Lebens« in den Disziplinen Karriere, Sex und Abenteuer pünktlich zur Lebensmitte ganz oben auf dem Treppchen steht. Die letzte Runde des Wettkampfes um die Krone der »besten Lebensstrategie zur Lebensmitte« soll sich auf dem Buchschen Segelboot entscheiden, beschließt Klaus. Gegen seine Gewohnhei-ten steigt Helmut tatsächlich bei Wind-stärke 7 mit auf das Boot: Doch bei der Fahrt auf dem vom Unwetter gepeitschten »schwäbischen Meer« kommt es zu der für eine Novelle typischen »unerhörten« Bege-benheit, die alles ändern soll…Am Ende bleibt die Frage: Was ist denn nun die bessere Lebensstrategie? Alters-Lethar-gie oder jugendlicher Aktionismus? Wir haben unsere Schauspieler gebeten, jeweils aus der Sicht ihrer Rolle und aus der privaten Sicht, diese Fragen zu beantworten:

Was kann man gegen eine Midlife-Crisis unternehmen und was sind DEINE ultimati-ven Tipps für eine ewige Jugend?

Marie Luisa Kerkhoff: Im Vergleich zum Universum sind wir doch alle extrem jung, glaub ich.Helene »Hel«: Keine Ahnung. Frag mal Klaus.

Henry Klinder: Midlife-Crisis? Weiterma-chen und warten, bis es vorbei ist. Und für die ewige Jugend gilt: Alles an sich ranlas-sen!Helmut Halm: Lesen, den ganzen Tag. Bloß nichts an sich ranlassen.

Silke Dubilier: MIDLIFE-CRISIS...was is’n das? Kommt die noch? Wie merkt man die? War die schon? Und für die ewige Jugend gibt es nur ein Rezept: Einen Pudel anschaffen!Sabine Halm: Midlife-Crisis? Alte Gewohn-heiten immer mal aufbrechen! Und als Mit-tel zur ewigen Jugend: Ein kleines bisschen Klaus Buch sein…

Jürgen Roth: ????Klaus Buch: !!!!

Ein fliehendes Pferdvon Martin Walser

Regie: Stefan Behrendt Ausstattung: Sabine Pommereningmit: Dubilier, H. Kinder, Kerkhoff, Roth

PREMIERE: Donnerstag, 10. März 2016,19.30 Uhr, Grabbe-HausVorstellungen: So, 13.3./ Mi, 16.3./ Do, 17.3./ Sa, 19.3./ Do, 31.3./ So, 3.4./ Di, 5.4./ Sa, 9.4./ Di, 12.4./ Mi, 20.4./ Fr, 22.4./ So, 24.4./ Sa, 25.6./ Mi, 29.6./ Do, 30.6./ Di, 5.7.2016

FOREVER YOUNG?

EIN FLIEHENDES PFERD

VON MARTIN WALSER IM GRABBE-HAUS

DIE NOVELLE »EIN FLIEHENDES PFERD«, VON MARTIN WALSER 1977 IN NUR ZWEI WOCHEN GESCHRIEBEN, BESCHREIBT DIE BEGEGNUNG ZWEIER PAARE, DIE UNGLEI-CHER NICHT SEIN KÖNNTEN. HELMUT HALM UND SEINE FRAU SABINE WOLLEN DEN SOMMER AM LIEBSTEN DE SADE UND MASOCH LESEND AM BODENSEE VERBRINGEN, ABER DANN TAUCHT PLÖTZLICH HELMUTS ALTER SCHULFREUND KLAUS BUCH MIT SEINER VERHÄLTNISMÄSSIG JUNGEN FREUNDIN HEL AUF.

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Begegnet sind wir jungen Menschen, die sich ausprobieren und ihre Grenzen testen, die Freundschaften und Beziehungen stra­pazieren und zelebrieren. Wir waren und sind immer noch beeindruckt von der Sen­sibilität, die sich in den Interviews vor uns ausbreitete. Wir erinnern uns an uns selbst. Alles ist fragil. Wer mit wem und was. Ein Wort oder eine Geste kann alles zerstören. Entweder oder. Es ist nicht die Zeit der hal­ben Sachen, es geht immer ums Ganze.GLÜCKSBRINGER ist der Versuch einer Annäherung an die Realität der Jugend­lichen. Eine Doku­Fiktion nach wahren Begebenheiten und mit O­Tönen aus Inter­views mit Schülerinnen und Schülern. In dem Stück verwenden wir Versatz­stücke aus Gesprächen mit Jugendrichtern, Drogen beratungs­ und Präventionsstellen, Betroffenen und durchschnittlich invol­vierten Jugendlichen. Es ist ein Stück um drei junge Menschen entstanden, mit Lena als Protagonistin, die vor allem mit den

»EIN THEATERSTÜCK ZUM THEMA DROGEN – BOAH NE!« NICHT GERADE EUPHORISCH WAREN DIE REAKTIONEN DER BEFRAGTEN JUGENDLICHEN ALS WIR UNSERE PRODUK-TION GLÜCKSBRINGER ANKÜNDIGTEN. UND GANZ EHRLICH: UNSERE AUCH NICHT. GIBT ES DOCH KAUM UNINTERESSANTERES, ALS FRAGEN ZU STELLEN, AUF DIE MAN SELBST SCHON DIE ANTWORTEN KENNT. ALSO BEGABEN WIR UNS AUF DIE SUCHE NACH GESCHICHTEN, SITUATIONEN UND JUNGEN MENSCHEN, DIE BEGINNEN, DIE VER-ANTWORTUNG FÜR IHR LEBEN IN DIE HAND ZU NEHMEN.

URAUFFÜHRUNG

GLÜCKSBRINGER [14+]EIN STÜCK ÜBER DROGEN, GLÜCK UND SEHNSÜCHTE VON CHARLOTTE VAN KERCKHOVENRECHERCHEPROJEKT DES JUNGEN THEATER KASCHLUPP!

Einstiegsdrogen Marihuana und Alkohol konfrontiert werden. Was ist das, was uns süchtig, anfällig oder berauscht macht? Was stärkt uns und gibt uns Sicherheit? Wir laden Euch ein, mit uns die verschlun­genen Pfade junger zwischenmenschlicher Beziehungen zu erkunden.

Charlotte Van Kerckhoven

GLÜCKSBRINGER [14+]Über Drogen, Glück und Sehnsüchte von Charlotte Van Kerckhoven

Inszenierung: Charlotte Van KerckhovenBühne: Tessa Veronika JanusKostüme: Torsten Rauermit: Schrenk, Pardula, Thomser

PREMIERE: 16. März 2016, 11.00 UhrVorstellungen: Sa, 19.3./ Di, 12.4./ Mi, 11.5./ Sa, 11.6./ Fr, 24.6.2016

Dr. Axel Lehmann ist seit Oktober neuer Landrat. Als Aufsichtsratsvor-sitzender der Landestheater GmbH ist er u.a. auch für die finanziellen Belange des Theaters zuständig. Über seine Haltung zu Kultur und Theater unter-hielt sich mit ihm Pressedramaturgin Carolina Gleichauf.

Seit Oktober sind Sie als neuer Land-rat in Lippe tätig. Neben Kompeten-zen in Politik sowie im Sozial- und Gesundheits wesen, weisen Sie als studierter Germanist und Mitglied des Westfalen-Parlaments in Müns-ter unter anderem auch großes Inte-resse für Kunst und Kultur vor. Auf Ihrer Homepage ist zu lesen, dass diese »gerade für Lippe mit seinen zahlrei-chen Kultureinrichtungen- und initia-tiven so wichtig ist.«Wie sieht gute Kulturpolitik konkret aus?Dr. Axel Lehmann: Kulturpolitik ist ein Stück weit auch Standortpolitik, Kul-tur ist ein weicher Standortfaktor, der immer wichtiger wird und dazu dient, Menschen zu überzeugen, dass man hier gut leben und arbeiten kann. Aber Kultur ist mehr, nämlich Selbstzweck: qualitativ hochwertig, aber auch breit aufgestellt. Kultur in der Breite zu sichern ist eine weitere Herausforde-rung.Was genau meinen Sie mit »in der Breite«?Dr. Axel Lehmann: Wir haben viele Einrichtungen, die im besten Sinne zur Hochkultur gehören, da zähle ich auch das Landestheater dazu, da zähle ich die Nordwestdeutsche Philharmo-nie dazu, wenn ich über die Grenzen

blicke, die Musikhochschule und das ein oder andere mehr ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber ein, zwei Ebe-nen drunter findet auch schon Kultur statt, Unterhaltungskultur, die wichtig und anregend ist und auch ihren Platz haben muss. Welche Kulturangebote der Region und überregional nehmen Sie privat wahr?Dr. Axel Lehmann: Gerne würde ich mehr Kulturangebote wahrnehmen, allein fehlt mir die Zeit. Dringend möchte ich mir den »Faust« und »Dan-tons Tod« am Landestheater ansehen. Da ich eine 12-jährige Tochter habe, gehe ich, wenn Zeit ist, ins Kino. Über den LWL – das ist dann aber so halb politisch – schaue ich mir die ein oder andere Ausstellung an. Außerdem mag ich gerne Rockkonzerte. Ich bin Bruce Springsteen-Fan. Wenn der in der Gegend ist, gehe ich dort gerne hin. Und in Ihrer Zeit vor der Tätigkeit als Landrat?Dr. Axel Lehmann: Da hatte ich sogar ein Abo.Welche Funktion hat für Sie Theater in der heutigen Gesellschaft?Dr. Axel Lehmann: Theater ist für mich bewusstseinsbildend. Kunst im Allge-meinen und Theater im Besonderen ist ja etwas, das auf das Denken der Men-schen Einfluss nimmt. Gerade wenn ich mir die Ereignisse der jüngsten Ver-gangenheit anschaue, das Erstarken von Pegida und der AfD – da kann und muss Theater etwas entgegensetzen. Das Landestheater Detmold mit seiner fast 200-jährigen Geschichte, seiner festen Verankerung in der Region, den stabilen Besucher- und wachsenden Abonnentenzahlen und seinen über

KULTURPOLITIK IST STANDORTPOLITIKINTERVIEW MIT DEM NEUEN LANDRAT DR. AXEL LEHMANN

300 Mitarbeitern wertet Detmold und Lippe in seiner kulturellen Vielfalt und als Wirtschaftsstandort enorm auf. Deutschlandweit erleben wir derzeit Einsparungen im kulturellen Bereich, die viele mittelgroße und kleine Theater an den Rand ihrer Belastbar-keit bringen und vor allem im Osten zu Fusionierungen oder gar Schließungen zwingen. Welche Argumente würden Sie als Aufsichtsratsvorsitzender der Landestheater GmbH für eine langfris-tige finanzielle Absicherung unseres Theaters anführen?Dr. Axel Lehmann: Bei Sparbestrebun-gen darf die bewusstseinsstiftende Funktion, von der ich eben sprach, nicht gefährdet werden. Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass der LWL sei-nen Zuschuss für das Landestheater um 50 000 Euro aufstockt. Es hat ja in der Vergangenheit Sparanstrengungen gegeben und das Theater hat bereits einiges geleistet in den vergangenen Jahren. Ich kann keinen Blankoscheck ausstellen, dass in den nächsten fünf Jahren nicht gespart wird. Wenn gespart werden muss, weil der kom-munalen Familie, die ja auch Träger des Landestheaters ist, das Wasser bis zum Hals steht, dann muss man sehen, dass das nicht von oben angeordnet wird, sondern einvernehmlich mit der Geschäftsführung und der Mitarbeiter-vertretung passiert. Am Ende darf auf keinen Fall dabei herauskommen, dass das qualitative Angebot eingeschränkt wird.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Begegnet sind wir jungen Menschen, die sich ausprobieren und ihre Grenzen testen, die Freundschaften und Beziehungen stra­pazieren und zelebrieren. Wir waren und sind immer noch beeindruckt von der Sen­sibilität, die sich in den Interviews vor uns ausbreitete. Wir erinnern uns an uns selbst. Alles ist fragil. Wer mit wem und was. Ein Wort oder eine Geste kann alles zerstören. Entweder oder. Es ist nicht die Zeit der hal­ben Sachen, es geht immer ums Ganze.GLÜCKSBRINGER ist der Versuch einer Annäherung an die Realität der Jugend­lichen. Eine Doku­Fiktion nach wahren Begebenheiten und mit O­Tönen aus Inter­views mit Schülerinnen und Schülern. In dem Stück verwenden wir Versatz­stücke aus Gesprächen mit Jugendrichtern, Drogen beratungs­ und Präventionsstellen, Betroffenen und durchschnittlich invol­vierten Jugendlichen. Es ist ein Stück um drei junge Menschen entstanden, mit Lena als Protagonistin, die vor allem mit den

»EIN THEATERSTÜCK ZUM THEMA DROGEN – BOAH NE!« NICHT GERADE EUPHORISCH WAREN DIE REAKTIONEN DER BEFRAGTEN JUGENDLICHEN ALS WIR UNSERE PRODUK-TION GLÜCKSBRINGER ANKÜNDIGTEN. UND GANZ EHRLICH: UNSERE AUCH NICHT. GIBT ES DOCH KAUM UNINTERESSANTERES, ALS FRAGEN ZU STELLEN, AUF DIE MAN SELBST SCHON DIE ANTWORTEN KENNT. ALSO BEGABEN WIR UNS AUF DIE SUCHE NACH GESCHICHTEN, SITUATIONEN UND JUNGEN MENSCHEN, DIE BEGINNEN, DIE VER-ANTWORTUNG FÜR IHR LEBEN IN DIE HAND ZU NEHMEN.

URAUFFÜHRUNG

GLÜCKSBRINGER [14+]EIN STÜCK ÜBER DROGEN, GLÜCK UND SEHNSÜCHTE VON CHARLOTTE VAN KERCKHOVENRECHERCHEPROJEKT DES JUNGEN THEATER KASCHLUPP!

Einstiegsdrogen Marihuana und Alkohol konfrontiert werden. Was ist das, was uns süchtig, anfällig oder berauscht macht? Was stärkt uns und gibt uns Sicherheit? Wir laden Euch ein, mit uns die verschlun­genen Pfade junger zwischenmenschlicher Beziehungen zu erkunden.

Charlotte Van Kerckhoven

GLÜCKSBRINGER [14+]Über Drogen, Glück und Sehnsüchte von Charlotte Van Kerckhoven

Inszenierung: Charlotte Van KerckhovenBühne: Tessa Veronika JanusKostüme: Torsten Rauermit: Schrenk, Pardula, Thomser

PREMIERE: 16. März 2016, 11.00 UhrVorstellungen: Sa, 19.3./ Di, 12.4./ Mi, 11.5./ Sa, 11.6./ Fr, 24.6.2016

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Druck: Bösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG, Tel. 05231 911-0, E-Mail: [email protected] / Auflage: 60 000Erscheinungstermin: 5. März 2016

Impressum: Theaterzeitung des Landestheaters Detmold. Erscheint fünf mal pro Spielzeit als Beilage der Lippischen Landes-Zeitung Herausgeber: Landestheater Detmold, Spielzeit 2015/2016 Intendant Kay Metzger, Redaktion: Dramaturgie, Fotos: Björn Klein, Detmold, Dramaturgie, Grafik: Michael Hahn, HamburgHerstellung: Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf GmbH & Co. KG Anzeigenleitung: Ralf Büschemann, Christian Erfkamp Anzeigenverkaufsleitung: Christian Erfkamp, Tel: 05231 911-0, E-Mail: [email protected]

SAMSTAG, 5. MÄRZ 2016, 19.30 UHR, LANDESTHEATER

CHORKONZERT: CARMINA BURANAFasziniert von der geistigen Kraft der Benediktbeurer Hand-schrift »Carmina Burana« aus dem 12. Jahrhundert, die mit philosophischer Tiefe die Wechselhaftigkeit des Glücks und die Flüchtigkeit des Lebens schildert, wählte Orff 24 Liebes-, Tanz- und Trinklieder als Libretto und schuf ein monumen-tales Werk. Denn die Musik bedient sich einer mittelalterli-chen Stilistik: Sie vertraut auf die Suggestivkraft von Rhyth-men und eindringlichen Melodien.In einer reduzierten Fassung mit Klavier (Sachie Mallet, Hye Ryung Lee) und Schlagzeug (Ulf Liebe, Kostas Argyropoulos,

Malika Maminova, Jürgen Steinberg, Kazuyo Tsunehiro) prä-sentiert der Opernchor des Landestheaters Detmold unter der Leitung von Marbod Kaiser und verstärkt durch Knaben des Paderborner Domchores Carls Orffs Meisterwerk.

Weitere Chorwerke von Philip Glass (aus: »Einstein on the Beach«) und John Cage flankieren die Kantate. Es singen: Megan Marie Hart, Markus Gruber und Andreas Jören. An der Violine zu erleben: Wojciech Wieczorek.

MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, 19.30 UHR, GRABBE-HAUS

CHAPEAU! FEED THE TROLLS!

Zusammen mit Mitgliedern des Ensembles entwickelt Romy Dins, seit dieser Spielzeit Regieassistentin am Landestheater, im Rahmen des Überraschungsprogramms »Chapeau!« eine Performance unter dem Titel »Feed the Trolls«. Mit diesem Theaterabend möchte sich das Ensemble auf unterhaltsame und irritierende Weise von Sehgewohnheiten und Konven-tionen des Theaterzuschauers entfernen, mit Darstellungs-formen experimentieren, die überraschend von den Erwar-tungshaltungen des Publikums abweichen. Nicht nur das Spiel mit Sprache, auch konträre körperliche Darstellungs-optionen sind Ziel der Arbeit, um mit Verfremdungseffekten, Assoziationen, einem nichtlinearen Erzählen ein Theater-erlebnis zu kreieren, das als ein spielerisch entwickeltes Konglomerat aus Gedanken und Phantasien auch die Emoti-onen des Betrachters anregt.

Leitung: Romy Dinsmit: Kerkhoff, Oschmann, Schubert, Stegemann

GASTSPIEL

MATHIAS RICHLINGDEUTSCHLAND TO GOSAMSTAG, 16. APRIL 2016, 19.30 UHR, LANDESTHEATER

Mathias Richling gehört zu den scharfsichtigsten und

-züngigsten kabarettistischen Kommentatoren der deut-

schen Wirklichkeit. »Deutschland to go« ist seine neueste

hochaktuelle Auseinandersetzung mit den Umständen,

Missständen und Ausständen im Alltag unseres Landes.

EINZELTICKETS SIND ZU PREISEN VON 10-42 € ERHÄLTLICH, DAS PROGRAMM IST AUCH BESTANDTEIL IM ABONNEMENT »GEMISCHTES DOPPEL«.

DIENSTAG, 12. APRIL 2016, 19.30 UHR, LANDESTHEATER

AKKORD VERDÄCHTIG»WIE HABEN SIE DAS GEMACHT, HERR MOZART?«EIN BLICK IN DIE WERKSTATT EINES GENIESGenie — ein Begriff, so schillernd wie die gigantische Gruppe derer, die so tituliert wurden oder werden. Bezeichnete das Wort in der Barockzeit die gekonnte und außerordentliche Anwendung von anspruchsvollen Regeln, so wurde es zu Zeiten Mozarts zu einem Persönlichkeitsmerkmal, das die schöpferische innere Kraft eines Individuums beschrieb.In »Akkordverdächtig« geht es jedoch nicht um irgend-ein verkanntes oder heute vergessenes Genie, sondern um Mozart — das einstige Wunderkind. Der 1. Kapellmeister György Mészáros möchte einige der Arbeitsgeheimnisse des bedeutendsten Komponisten der klassischen Musik aufdecken. Blicken Sie mit ihm und dem Symphonischen Orchester in den reichen Werkstatt-Fun-dus Mozarts, um dann gemeinsam die entscheidende Frage beantworten zu können: »Wie hat er das bloß gemacht?«

Musikalische Leitung: György MészárosSymphonisches Orchester des Landestheaters Detmold

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MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016, 19.30 UHR, GRABBE-HAUS

CHAPEAU! FEED THE TROLLS!

Zusammen mit Mitgliedern des Ensembles entwickelt Romy Dins, seit dieser Spielzeit Regieassistentin am Landestheater, im Rahmen des Überraschungsprogramms »Chapeau!« eine Performance unter dem Titel »Feed the Trolls«. Mit diesem Theaterabend möchte sich das Ensemble auf unterhaltsame und irritierende Weise von Sehgewohnheiten und Konven-tionen des Theaterzuschauers entfernen, mit Darstellungs-formen experimentieren, die überraschend von den Erwar-tungshaltungen des Publikums abweichen. Nicht nur das Spiel mit Sprache, auch konträre körperliche Darstellungs-optionen sind Ziel der Arbeit, um mit Verfremdungseffekten, Assoziationen, einem nichtlinearen Erzählen ein Theater-erlebnis zu kreieren, das als ein spielerisch entwickeltes Konglomerat aus Gedanken und Phantasien auch die Emoti-onen des Betrachters anregt.

Leitung: Romy Dinsmit: Kerkhoff, Oschmann, Schubert, Stegemann

GASTSPIEL

MATHIAS RICHLINGDEUTSCHLAND TO GOSAMSTAG, 16. APRIL 2016, 19.30 UHR, LANDESTHEATER

Mathias Richling gehört zu den scharfsichtigsten und

-züngigsten kabarettistischen Kommentatoren der deut-

schen Wirklichkeit. »Deutschland to go« ist seine neueste

hochaktuelle Auseinandersetzung mit den Umständen,

Missständen und Ausständen im Alltag unseres Landes.

EINZELTICKETS SIND ZU PREISEN VON 10-42 € ERHÄLTLICH, DAS PROGRAMM IST AUCH BESTANDTEIL IM ABONNEMENT »GEMISCHTES DOPPEL«.

DIENSTAG, 12. APRIL 2016, 19.30 UHR, LANDESTHEATER

AKKORD VERDÄCHTIG»WIE HABEN SIE DAS GEMACHT, HERR MOZART?«EIN BLICK IN DIE WERKSTATT EINES GENIESGenie — ein Begriff, so schillernd wie die gigantische Gruppe derer, die so tituliert wurden oder werden. Bezeichnete das Wort in der Barockzeit die gekonnte und außerordentliche Anwendung von anspruchsvollen Regeln, so wurde es zu Zeiten Mozarts zu einem Persönlichkeitsmerkmal, das die schöpferische innere Kraft eines Individuums beschrieb.In »Akkordverdächtig« geht es jedoch nicht um irgend-ein verkanntes oder heute vergessenes Genie, sondern um Mozart — das einstige Wunderkind. Der 1. Kapellmeister György Mészáros möchte einige der Arbeitsgeheimnisse des bedeutendsten Komponisten der klassischen Musik aufdecken. Blicken Sie mit ihm und dem Symphonischen Orchester in den reichen Werkstatt-Fun-dus Mozarts, um dann gemeinsam die entscheidende Frage beantworten zu können: »Wie hat er das bloß gemacht?«

Musikalische Leitung: György MészárosSymphonisches Orchester des Landestheaters Detmold

• Nahezu unsichtbare Mini-im-Ohr-Systeme• Hausbesuche und Abholservice• Unkomplizierte und schnelle Reparaturen durch eigenes Labor• Kostenloses Probetragen moderner Markenhörsysteme• Günstige Preise, große Auswahl• Jederzeit für Sie da• Zufriedenheitsgarantie

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Unsere Leistungen drehen sich rund um das Thema „gutes Hören“.Egal, ob Sie bereits ein Hörsystem haben, welches optimal eingestellt werden muss, oder Sie sich überdie verschiedenen Möglichkeiten der Hörsysteme erkundigen möchten.

Wir sind gern für Sie da! Besuchen Sie uns in einer unserer Filialen.Damit wir uns ausreichend Zeit für Sie nehmenkönnen, bitten wir um eine vorherige Terminvereinbarung.

Darüber hinaus erwarten Sie bei Sönke Diekmann HörSysteme weitere Vorteile und umfangreiche Serviceleistungen:

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Samstag und Sonntag,5. und 6. März 2016,von 11.00 bis 17.00 Uhr

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Bauen und Wohnen in Lippe - Sparkasse

bBad Salzuflen, Rudolph-Brandes-Allee 2bBlomberg, Rosenstraße 5bDetmold, Paulinenstraße 34bLemgo, Mittelstraße 73-79bOerlinghausen, Marktplatz 4

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