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Auswahlverfahren Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 1/12 •Objektbereich & Grundgesamtheit •Vollerhebung •Volkszählung •Teilerhebung •angestrebte Grundgesamtheit •Auswahlgesamtheit •Inferenzpopulation •Willkürliche Auswahl •Bewußte Auswahl Schnell, R. Hill, P. B. Esser, E. 1999, Methoden der empirischen Sozialforschung. München: Oldenbourg. Seiten 247-255;277-284 Diekmann, A. 2002, Empirische Sozialforschung. Reinbek: Rowohlt. Seiten:325-347

Auswahlverfahren - user.demogr.mpg.deuser.demogr.mpg.de/doblhammer/auswahl.pdf · Quota-Verfahren Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 11/12 Quota-Verfahren:Auswahl

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Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 1/12

•Objektbereich & Grundgesamtheit•Vollerhebung•Volkszählung•Teilerhebung•angestrebte Grundgesamtheit•Auswahlgesamtheit•Inferenzpopulation•Willkürliche Auswahl•Bewußte Auswahl

Schnell, R. Hill, P. B. Esser, E. 1999, Methoden der empirischen Sozialforschung. München: Oldenbourg. Seiten 247-255;277-284

Diekmann, A. 2002, Empirische Sozialforschung. Reinbek: Rowohlt.Seiten:325-347

Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 2/12

Grundbegriffe:

1. Objektbereich: Personen oder Sachverhalte,über die eine Aussage gemacht werden soll.

Unproblematisch:

alle Besucher eines bestimmten städtischen Theaters

Problematisch:

• alle Arbeitsmigranten (jeder Ort, jeder Zeitpunkt, Wanderungsmotiv: Arbeit)

• Soziale Folgen der Anwendung der Mikro-elektronik(Industriegesellschaft, bestimmte Teilgebiete von Industriegesellschaften)

Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 3/12

Grundbegriffe:

2. Grundgesamtheit: Definition einer Menge von Objekten, für die die Aussagen einer Untersuchung gelten sollen (target population). Legt somit den Objektbereich fest.

Erster Schritt einer wissenschaftlichenempirischen Untersuchung

3.Vollerhebung 4. Teilerhebung

alle Daten einer Grund- eine Teilmenge einergesamtheit werden er- Grundgesamtheit wirdhoben erhoben

Auswahl nach Regeln:StichprobeZufallsstichprobe(random samples)

Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 4/12

Vollerhebung Stichproben:

Parameter Parameter müssen(z.B. Mittelwert, Varianz) geschätzt werdensind bekannt

hohe Kostenlange Untersuchungsdauerdestruktive TestsErgebnisse können ungenauersein

Volkszählung Mikrozensusempirische Studien:Regelfall in der empirischer Sozial-forschung

Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 5/12

•Angestrebte Grundgesamtheit (target population)

•Auswahlgesamtheit (frame population)

Liste aller zur Grundlage gehörenden Elemente(Auswahlgrundlage, frame)

undercoverage: Elemente fehlen in Listeovercoverage:

1. Elemente sind in Liste, die nicht zurGrundgesamtheit gehören(bei Zufallsstichprobe größere Chance inaufgenommen zu werden)2. Elemente fehlen in Liste

•Ausfälle (nicht erreichbar, Verweigerung)

Inferenzpopulation

Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 6/12

Schnell, Hill, Esser 1999, S.254

Grundgesamtheit: Einwohner einer StadtAuswahlgesamtheit: TelefonbuchInferenzpopulation: ?

Auswahlverfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 7/12

Schnell, Hill, Esser 1999, S.252

Zufallsstichprobe(random samples)

•Wahrscheinlichkeit gegeben•inferenzstatistische Techniken

Willkürliche & BewussteAuswahl

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 8/12

Willkürliche Auswahl:z.b. (Hörerbefragungen, Befragung inFussgängerzone,…)•kein Auswahlplan, nur im Ermessen desAuswählenden•keine inferenzstatistische Aussagen möglich•für wissenschaftliche Aussagen fast immerwertlos

Bewußte Auswahl:•Auswahlplan existiert

•extreme Fälle (Spitzensportler, Abgeordnetedes deutschen Bundestages)•typische Fälle (was ist typisch?)•Konzentrationsprinzip (wenige umsatzstarkeUnternehmen)•Schneeball-Verfahren (Netzwerkanalysen)•Quota-Verfahren (Marktforsschung)

Quota-Verfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 9/12

Quota-Verfahren

bestimmte Merkmale in der Stichprobe kommenmit exakt der selben Häufigkeit vor, wie in derGrundgesamtheit

Quotenvorgabe nach Kontrollmerkmalen(z.B. Geschlecht, Alter, Bildung, Berufstätigkeit)

unabhängige & kombinierte Quoten

berufnicht beruf Summe

männl 45 5 50weibl 5 45 50Summe 50 50 100

berufnicht beruf Summe

männl 25 25 50weibl 25 25 50Summe 50 50 100

Je zur Hälfte Männer und Frauen & je zur Hälfte berufstätig und nicht berufstätig

Quotenplan

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 10/12

Dieckmann 1998, Seite 340

Quota-Verfahren

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 11/12

Quota-Verfahren:Auswahl auf letzter Stufe entscheidet Interviewer

PRO: 1. restriktive Quotenvorgabe ->Ermessungs-spielraum des Interviewers eingeschränkt2. Quotenauswahl entspricht geschichteter Zufalls-auswahl, durch Quoten gebildete Schichten sind homogen3. Starker Zusammenhang kontrollierter und nicht-kontrollierter Merkmale

•CONTRA•keine Zufallsauswahl ->keine Inferenzstatistik•Bias (Verzerrung) durch leichter anzutreffende Personen•selektive Auswahl der Befragten durch Interviewer (Bekannte)

Zufalls-stichprobe

Gabriele Doblhammer: Empirische Sozialforschung Teil II, SS 2004 12/12

Schnell, Hill, Esser 1999, S.252