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Projekttutorium Projekttutorium Jazz - Analyse & Praxis Jazz - Analyse & Praxis WS 08/09 & SoSe 2010 WS 08/09 & SoSe 2010 Institut für Kultur- Kunstwissenschaften Institut für Kultur- Kunstwissenschaften Seminar für Musikwissenschaft Seminar für Musikwissenschaft Tutor: Daniel Lindenblatt

Auszüge aus einigen Sitzungen

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Jazz - Analyse & PraxisJazz - Analyse & Praxis WS 08/09 & SoSe 2010WS 08/09 & SoSe 2010Institut für Kultur- KunstwissenschaftenInstitut für Kultur- KunstwissenschaftenSeminar für MusikwissenschaftSeminar für Musikwissenschaft

Tutor: Daniel Lindenblatt

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Abschlusspräsentation des Projektutoriums "Jazz - Analyse & Praxis" (Daniel Lindenblatt)

Inhalte – WS 08/09 I. Blues II. Minstrelsy - Cakewalk - Ragtime III. New Orleans - Storyville - Chicago

swing & Swing (Teil 1) IV. swing & Swing (Teil 2)

Entstehung, BigBands, Persönlichkeiten, Analyse - Louis ArmstrongV. swing & Swing (Teil 3): Fletcher Henderson, Benny Goodman, Count Basie, Duke

Ellington, Glenn Miller VI. swing & Swing (Teil 4): Benny Goodman Orchestra VII. swing & Swing (Teil 5): Duke Ellington VIII. swing & Swing (Teil 6) - Der Ausklang einer Ära US-amerikanischer Musikgeschichte IX. Harmonielehresitzung mit ÜbungenX. Einzelpersönlichkeiten/Solisten aus der Swing Ära: Ben

Webster, Coleman Hawkins, Art Tatum XI. BeBop - "Ein Kind der Nacht" - New York und die JamSessions im

"Mintons Playhouse„XII. BeBop - Stil und Musiker - Charlie Parker: Thelonius Monk, Bud

Powell, Lennie TristanoXIII. Musiktheoretische Sitzung

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Inhalte – SoSe 09 I. Komposition & Improvisation: Probleme der

Analyse und erste Methodenansätze II. Die Rollenverteilung im Jazzensemble –

Improvisation und InteraktionIII. 2. Teil: Interaktion im kleinen Jazzensemble &

Miles Davis - "The birth of the cool" (Hintergünde, Musik und Konzeption) - Hörübungen: Form bestimmen und Nachempfinden

IV. "Milestones" - "Kind of Blue" V. Giant Steps (1959) / A love supreme (1964) /

Ascension (1965) – John Coltrane VI. Projekt: Improvisation im Selbstexperiment VII. Herbie Hancock: Kariere und Musik

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Musiker der Swing Ära -perspektiv im Übergang zum

Bebop-

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Body and Soul

Studioaufnahmen vom 11.Oktober 1939 Die wohl ‚bekannteste‘ Einspielung Die Besonderheit der Aufnahme des selbigen Stückes war, dass

erstmals ein Saxophon-Solo über eine komplette Schallplattenseite reichte. Hawkins improvisierte über die volle Länge des Stückes

Das Thema umfasst 32 Takte und wird in der Form AABA gespielt. Der Übergang zum Mittelteil zeichnet sich durch einen abrupten Tonartwechsel aus.

Die Musik des Stücks stammt von John W. Green aus dem Jahr 1930, der Text von Edward Heyman, Frank Eyton und Robert Sour

Frühere Einspielungen stammten von Louis Armstrong (1932), Benny Goodmann (1935) und Art Tatum (1937)

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Benjamin Francis Webster

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Arthur Tatum, Jr.

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BeBop – ‚Ein Kind der Nacht‘Sozialgeschichte und erste

Entwicklungen

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„’Bebop’ was a label that certain journalists later gave it, but we never labeled the music. It was just modern

music, we would call it. We wouldn’t call it amything, really, just music.“ (Kenny Clarke)(Kenny Clarke)

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Soziale Hintergründe: Rückblick

Harlemer Amsterdamer News vom 6. November 1943:

„Die amerikanischen Neger sind in eine Position gedrängt worden, wo sie für ihre Rechte als Bürger zu kämpfen haben.

Das wenige, das sie seit Ausbruch des Krieges gewonnen haben, ist das Ergebnis ihrer eigenen Anstrengungen. Das

FEPC [Komitee zur Durchsetzung fairer Einstellungspraktiken, welches die Rassendiskriminierung auf dem Arbeitsmarkt per Gesetzgeber zu mildern], zum Beispiel, wurde einzig deshalb

eingerichtet, weil die Regierung Angst davor bekam, daß einige 50.000 Schwarze nach Washington marschieren

würden. Die Regierung macht sich dabei keine Gedanken über die Schwarzen, sondern, was Hitler, Goebbels und deren

Freunde in Berlin dazu sagen würde.“

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Öffentlichkeit

„Diese beiden zeugen von schlechtem Geschmack und irregeleitetem Fanatismus [...] – Das ist die Sorte von Zeug, die zahllose, leicht beeindruckbare junge Musiker aus der Bahn geworfen und vielen von Ihnen unheilbaren Schaden zugefügt hat.“ Don C. Haynes im Downbeat vom 22. April 1946

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Minton‘s Playhouse und 52nd Street Der Club-Besitzer Henry Minton

hatte aufgrund finanzieller Einbußen ein Idee, um seine Umsätze wieder zu steigern

Mithilfe des Managers und Saxophonisten engagierte er eine Haus-Band für abendlichen AfterHourSessions: u.a. mit Thelonious Monk, Kenny Clarke, Dizzy Gillespie, Charlie Christian

Er sollte Ort und Symbol eines Kristalissationspunktes einer musikalsichen Revolution werden

1957 musste der Club schließen, wurde aber am 19.Mai 2006 wieder unter dem Namen Uptown Lounge at Minton’s Playhouse eröffnet

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Bebop: Resumee „Es handelte sich um eine ganze

Generation von kreativen Musikern, die – von der Musikindustrie ignoriert, von den meinungsbildenden Medien als Exzentriker abgestempelt und vom kulturellem Establishment missachtet – unter den erniedrigsten Bedingungen eine Musik hervorbrachten, die den Gang der Entwicklung des Jazz entscheidender prägte als jeder andere stilistische Umschwung zuvor.“ (Jost)

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Thelonouis Monk1917 – 1982• Haus-Pianist im Minton‘s

Playhouse• Hörbeispiele:

• ‚Round midnight• Misterioso• Crepuscule with Nelie• The man I love

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Das Wesen der Improvisation

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Noten & Sound

Rezeption

Komposition | Aufführung

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Rollenverteilungen: Der Pianist COMPING: rhythmische Darbietung der

Harmonik in Beziehung zum Solisten oder zum komponierten Themen eines Arrangements

Die Fähigkeit musikalische Ideen zu antizipieren und auf musikalisches Geschehen im Ensemble zu reagieren, ist Ergebnis eines gemeinsam geteilten Verständnisses für musikalischen Stil, was ein Gefühl für die adäquate rhythmische, melodische, harmonische Antwort auf ein Element beinhaltet. Sensibilität und Erfahrung mit dem musikalischem Repertoire ebenso ein Gespür für die Mitmusiker.

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Rollenverteilungen: Der Schlagzeuger das Konzept „having a good time“ wird durch „playing the

good time“ ergänzt generell gilt das Spiel auf dem RideBecken als

Erkennungsmerkmal eines Schlagzeugers Veränderung des Time-keeping: Verlagerung von der 4/4

Bassdrum zur Hi-Hat (Jo Jones) Kenny Clarke und Max Roach verlagerten die time aufs

RideBecken Viele Schlagzeuger sehen sich als hauptverantwortliche für

den Zusammenhalt im Ensemble, sowie für die Dynamiken innerhalb des Ensembles

Das Schlagzeug übt nicht nur ein rhythmische sondern auch eine melodische Funktion aus: Melodie, Harmonie und Timbre

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Bsp.: Now‘s the time (C. Parker)Aufnahme vom 26. November 1945 in New YorkBesetzung „Charlie Parker‘s Reboppers“M.Davis (Trp.), Charlie Parker (as), Dizzy

Gillespie (p), Curley Russel (b), Max Roach (dr)2 Beispiele das harmonische Gerüst

unterschiedlich zu interpretieren Improvisation von Charlie Parker Improvisation von Miles Davis

Now‘s the time auch als Beispiel der Interpretation der Bluesharmonien

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Beliebte Formen 12 Takte-Form: Blues 32 Takte-Form: „Rhythm-A-Ning“ (T.Monk)

Berühmteste Form: AABA„How high the moon“: ABAB„In your own sweet way“ (D. Brubeck) AABA (24T.+8Takte !Interlude!)

36 Takte Form: All the things you areA (A‘) B A

32 Takte: „Someday my prince will come“ (JazzWaltz) ABAB‘

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Modalität im Jazz – Kind of blue

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Die Musiker

Miles Dewey Davis Jr Geb:: 26. Mai 1926, Alton, Illinois/USAgest.: 28. September 1991, Santa Monica, California/USA

Julian Edwin „Cannonball“ Adderley

Geb.: 15. September 1928 in Tampa, Florida; Gest.: 8. August 1975 in Gary, Indiana)

Paul Laurence Dunbar Chambers Jr.

geb.: 22. April 1935, Pittsburgh, Pennsylvania/USAgest.: 4. Januar 1969, New York, New York/USA

Wilbur James „Jimmy“ Cobb Geb.: 20. Januar 1929 in Washington D. C.) John William Coltrane

Geb.: 23. September 1926 in Hamlet, North CarolinaGest.: 17. Juli 1967 in New York City)

William John „Bill“ Evans

geb.: 16. August 1929 in Plainfield, New JerseyGest.: 15. September 1980 in New York Wynton Kelly

Geb.: 2. Dezember 1931 auf JamaikaGest.: 12. April 1971 Toronto, Kanada)

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All blues„Wenn Leute es anderswo als in der

Band von Miles Davis spielen, dann meist so, daß sie vom G-Akkord nach C wechseln, wie bei einem traditionellen Blues. Aber wenn wir Blues spielten, sagte Miles immer, wechselt im zweiten Teil des Stücks nicht zur IV. Stufe. Er wollte dass das modale Konzept erhalten bliebe.“ Jimmy Heath

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Exkurs: modale Musik - Die neue Einfachheit Unitonal / unimodal:

Viele (nicht-modulierende) Jazzstandards: eine Tonart (unitonal) eine Grundmodalität (unimodal)

Polytonal / polymodal: Flamenco Sketches Mehre Tonalitäten & mehrer Modalitäten Auch modulierende Jazzstandards wie z.B. „Blue Bossa“

Polytonal / unimodal: Mehre Tonalitäten & ein Modus Bsp.: Impressions, So what, Maiden Voyage

Unitonal / polymodal Tonalität bleibt gleich, aber die Modi verändern sich Einfachste Art: Orgelpunkt Bsp.: Naima, On Green Dolphin Street

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Miles Davis – Birth of the cool

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M. Davis zur MusikAus: Miles Davis - Die Autobiographie (Heyne, 2000)

„Das Birth of the cool Album entstand in einigen Sessions, in denen wir den Sound von Claude Thornhills Band nachahmen wollten. Wir wollten diesen Sound, aber im Unterschied zu Thornhill mit möglichst wenig Leuten. Für mich musste der Klang die Stimmlagen eines Quartetts umfassen: mit Sopran-, Alt-, Bariton und Bassstimmen. Wir brauchten Tenor, Contra-Alt und Bass. Ich übernahm die Sopran-, Lee Konitz die Altstimme. […] Für mich war die Gruppe wie ein Chor, ein Chor aus vier Stimmen.“ S.154-155

„Birth of the cool wurde zu einem Sammlerstück, vielleicht als Gegenreaktion auf die Musik von Bird und Dizzy.[…]Der Bebop hatte nicht die Menschlichkeit eines Duke Ellington.[…] Birth of the cool war anders – man konnte jede Feinheit hören und trotzdem mitsummen.“ S.156

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M. Davis zur MusikAus: Miles Davis - Die Autobiographie (Heyne, 2000)

„Aber Birth konnte man nicht nur summen, es spielten auch Weiße mit, und zwar in wichtigen Positionen. Den weißen Kritikern gefiel das. Sie fühlten sich geschmeichelt, dass sie anscheinend auch mal an der neuesten Entwicklung beteiligt waren. […] Wir spielten uns etwas sanfter in die Ohren der Leute als Bird und Diz, bewegten uns Richtung Mainstream. Mehr war‘s nicht.“ S.157

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Praxis

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Komposition des PT - Melodie

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Komposition des PT – Harmonisation I

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Komposition des PT - Harmonisation II

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