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Auszug aus dem Bericht fiber die Sitzung des Arbeitsausschusses fiir die Efforschlmg des Schnee- berger Lungenkzebses des s~iehs. Landesaussehusses zur Erforsehung und Bek~impIung der Krebskrankheit (u President des Landes- gesundheitsamtes Dr. Weber) vom 22. Juli 1922 in der H'edizinisehen Klinik der Universitiit Leipzig. (Eingegangen am 1. April 1923.) Nachdem Herr Pr~isident Weber eine ~bersich~ fiber die bisher eingeleit0ten Schritte zur neuerhchen Erforschung der sog. Schneeberger BergkranIcheit bzw. Lungenkrebses, die auf sine Anregtmg yon Herrn Geheimrat Thlele, Dresden, zuriickzufiihren shad, gegeben nnd Herr Rostos~-i fiber die bisherigon, in der Literatur niedergelegten Arbeiten fiber die Schneeberger Frage unter besonderer Bertiek- siehtigung der yon den versehiedenen Autoren vermuteten ~tiologie beriehtet hatte, referiert Herr Saupe, Dresden, ausffihrlich fiber seine im Auftrag des Landos- ausschusses withrend sines geitraumes yon 6 Woehen vorgenommenen Unter-' suchungen in Schneeberg-Neust~dtel. Er berichteb zun~chst tiber die Arbeits- and Lebensbedingungen der Sehneeberger Erzhergleuto und die hygienischen Ver- hfiltnisse in den Gruben selbst. Die ]3ergarbeiter haben zum Tell sehr erhebliche kfrperliche Anstrengungen zu leistcn, da nur auf 2 Gruben sine Mannsehafts- fahrung vorhanden ist, wt~hrend in allen iibrigen die Ein- und Ausfahrt auf Leitern bewerkstelligb werden muff. Die Gruhenbaue selbst sind stellenweise sohr naff, an au deren Often ist reiehlieh Schimmelbildung auf Grubenholz und Grubenwasser zu beobachten. Jedoeh sind die friiher yon Arnstein gemaehten Angaben fiber- triehen bzw. ffir die heutigen Verh&ltnisse night mehr giiltig. Es wird weiter namentlieh anf die Gefahr der Staubinhalation, besonders beim masehinellen Bohren, hingewiesen. Weiter besteht erheblicho Erkiiltungsgefahr, wenn die Leute durehn~fft mad schwitzend aus den Gruhen ausgefahren sind und dann~ ohne sich auszuruhen, fiber die zugigen Hochfliichen des Gobirges ihren oft weiten Weg naeh der Behausung zuriicklegen. Herr Saupe hat 108 Mann der gegenwiirtig ass 128 Bergleuten bestehondon aktiven Belegschaft untersnehen k6nnen, ferner 30 t{erginvaliden, 2 Gruben. beamte und 3 ehemalige ]3ergleute, die vor vielen Jahren freiwillig den Bergbau verlassen hart.on, aber jetzt sehwer krank sind; im ganzon als 143 Personen. Die Untersuchungen konnten mi~ allen modcrnen Hilfsmitteln, clnschliofflich R6ntgon- apparat, der yon der ~irma Koch & Sterzel loihwoise zur Verffigung gostellt wurde, vorgenommen werden. Auffallend war nun die im VerhMtnis zur Gcsamtzahl 'der Untersuchten un- gewfhnlich hohe ZaM von Lungenaffektionen. Neben 3 Tuberkulosefiillen fanden sich nicht weniger als 17 rMle, hei denen das Rfntgenbild oine disseminierte klein- oder grfberfleckige Trfibung der Lungenfslder zeigte; auf einigen Platten war daneben sine deutliehe wabenartige Zeichnung festzustellen. Die Veranderung war meist ziemlich gleichmfiffig fiber beide Lungen verbreitet, manehmal waren haupts&chlieh die unterhalb und lateral der Hili gelegenen Partien befallen, manch- Zeitschrift fflr Krebsforschung. 20. Bd. 14

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A u s z u g a u s d e m B e r i c h t

fiber die Sitzung des Arbeitsausschusses fiir die Efforschlmg des Schnee- berger Lungenkzebses des s~iehs. Landesaussehusses zur Erforsehung und Bek~impIung der Krebskrankheit (u President des Landes- gesundheitsamtes Dr. Weber) vom 22. Juli 1922 in der H'edizinisehen

Klinik der Universit i i t Leipzig.

(Eingegangen am 1. April 1923.)

Nachdem Herr Pr~isident Weber eine ~bersich~ fiber die bisher eingeleit0ten Schritte zur neuerhchen Erforschung der sog. Schneeberger BergkranIcheit bzw. Lungenkrebses, die auf sine Anregtmg yon Herrn Geheimrat Thlele, Dresden, zuriickzufiihren shad, gegeben nnd Herr Rostos~-i fiber die bisherigon, in der Literatur niedergelegten Arbeiten fiber die Schneeberger Frage unter besonderer Bertiek- siehtigung der yon den versehiedenen Autoren vermuteten ~tiologie beriehtet hatte, referiert Herr Saupe, Dresden, ausffihrlich fiber seine im Auftrag des Landos- ausschusses withrend sines geitraumes yon 6 Woehen vorgenommenen Unter-' suchungen in Schneeberg-Neust~dtel. Er berichteb zun~chst tiber die Arbeits- and Lebensbedingungen der Sehneeberger Erzhergleuto und die hygienischen Ver- hfiltnisse in den Gruben selbst. Die ]3ergarbeiter haben zum Tell sehr erhebliche kfrperliche Anstrengungen zu leistcn, da nur auf 2 Gruben sine Mannsehafts- fahrung vorhanden ist, wt~hrend in allen iibrigen die Ein- und Ausfahrt auf Leitern bewerkstelligb werden muff. Die Gruhenbaue selbst sind stellenweise sohr naff, an au deren Often ist reiehlieh Schimmelbildung auf Grubenholz und Grubenwasser zu beobachten. Jedoeh sind die friiher yon Arnstein gemaehten Angaben fiber- triehen bzw. ffir die heutigen Verh&ltnisse night mehr giiltig. Es wird weiter namentlieh anf die Gefahr der Staubinhalation, besonders beim masehinellen Bohren, hingewiesen. Weiter besteht erheblicho Erkiiltungsgefahr, wenn die Leute durehn~fft mad schwitzend aus den Gruhen ausgefahren sind und dann~ ohne sich auszuruhen, fiber die zugigen Hochfliichen des Gobirges ihren oft weiten Weg naeh der Behausung zuriicklegen.

Herr Saupe hat 108 Mann der gegenwiirtig ass 128 Bergleuten bestehondon aktiven Belegschaft untersnehen k6nnen, ferner 30 t{erginvaliden, 2 Gruben. beamte und 3 ehemalige ]3ergleute, die vor vielen Jahren freiwillig den Bergbau verlassen hart.on, aber jetzt sehwer krank sind; im ganzon als 143 Personen. Die Untersuchungen konnten mi~ allen modcrnen Hilfsmitteln, clnschliofflich R6ntgon- apparat, der yon der ~irma Koch & Sterzel loihwoise zur Verffigung gostellt wurde, vorgenommen werden.

Auffallend war nun die im VerhMtnis zur Gcsamtzahl 'der Untersuchten un- gewfhnlich hohe ZaM von Lungenaffektionen. Neben 3 Tuberkulosefiillen fanden sich nicht weniger als 17 rMle, hei denen das Rfntgenbild oine disseminierte klein- oder grfberfleckige Trfibung der Lungenfslder zeigte; auf einigen Platten war daneben sine deutliehe wabenartige Zeichnung festzustellen. Die Veranderung war meist ziemlich gleichmfiffig fiber beide Lungen verbreitet, manehmal waren haupts&chlieh die unterhalb und lateral der Hili gelegenen Partien befallen, manch-

Zeitschrift fflr Krebsforschung. 20. Bd. 14

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206 Auszug aus dem Bericht tiber die Sitzung des Arbeitsaussehuszes fiir die

real mehr die Oberfelder der Lungen. Selten war Bevorzugung einer, namentlieh der reehten, SeRe. Klinisch boten eine Reflae der Patienten gar keine Symptome, andere klagten fiber Husten, z~hen, meist schleimigen Auswurf, mehr oder minder hochgradigo Atemnot. Objektiv war r perkutoriseher Befund meist nieht zu erheben, auseultatorisch land sich rauhes Atmen und manchmal grebes, zumeist troekenes Rasseln. Der sehwerste dieser F~Ile war vom behandelnden Arzt als %ypiseho Bergkrankheit 0der Lungensarkom bezeiehne~ wordem

Die Deutung der Befunde sueht Herr Saupe in einer Pneumonokoniose. Er weis~ jedoch auf die Sehwierigkeiten der Differentialdiagnose gegenfiber gewissen produktiven Formen der Tuberkulose bin, w~hrend andere Krankheit~n, mit denen das Rentgenbild gewisse ~hnliehkeiten aufweist, wie z. B. Miliartuberkulose, miliare Careinose, Bronchiolitis obliterans u. a. m., naeh dem ganzen klinisehen Befunde mit Sieherheit ausgesehlossen werden kennen. Die Tatsaehe der MSg- liehkei~ einer sehr reichliehen Staubinhalation vemnlaBt jedoeh den l~eferenten, die Diagnose Pneumonokoniose mit gro~er Wahrscheinliehkeit zu st~llen; in einigen wenigen F/illen mag vielleieh~ daneben eine Tuberkulose bestehen.

Bei einer weiteren Gruppe yon Bergleuten fanden sich neue Ver~nderungen der Lunge, die in hohem MaBe auf eine Tumorbildung "cerd~chtig waren, und zwar wurden 2 F~lle beobachtet, in denen ein Careinora des reehten Oberlappen- bzw. des lint:en Unterlippenbronehus angenommen werden konnte, fernerhin nicht weniger als 5 F~lle mit rSntgeno]ogiseh festg~stellten Tumoren am Lungenhilus, die eine GrSBe bis zu der einer Mannesfaust en~ichten. Klinisch boten diese Falle das typische ]]ild der ,,Bergkranl~hei~" dar. Anamnestisch war in einigen ~ l l e n ein ungewShnlich langes Bestehen der klinischen Symptome festzustellen, jedoch ergab genaueres Befragen gewShnlieh eine rasehere Zunahme der :Beschwerden ors% in letzter Zeit. Besonders quMte die Patienten eine hochgTadige Atemnot, die in den sehwersten F~llen zu lau~ hSrbarem Strider anwuehs; daneben bestand mehr oder minder heftiger ttusten und z~her, meist schwer 15slieher Auswurf, h~ufige kleine Hiimoptysen, aligemeiner Kr~fteverfall. Objekti'c fanden sieh aul3er Ani~mle, Kachexie, Strider, abgesehwachtes oder aufgehobenes Atmen fiber um- sehriebener Stelle oder einem Lungerdappen oder einer ganzcn Lungenh~lf~e wenig katarrhalisehe Symptome, w~hrend der perkutorische Befund entweder v611ig negativ war oder Schallabschw~chung bzw. D~mpfung "con paravertebraler oder parasternaler Lokalisation odsr fiber eincn ganzen Lappen "cerbreitet ergab. In 2 l~llen waren Drtisen am HMse oder in den Axillen palpabel. Das Rentgenbfld zeigte in allen ]~llen aul3er dem Tumor noeh elne mehr oder minder deutlicho fleckige Trfibung der Lungenfelder "con dem gleiehen Charakter, wie er bei der vorigen Gruppe yon Bcrgleuten geschildert wurdo. In einem Falle wurde aul~er einem g~nseeigroBen Tumor am rechten Hilus eine apfelgrofle Kaverne im reehten Unterfeld festgestellt. - - Auszugsweise Verlcsung eincr Reiho yon l~_rankenge- schic~ten und Demonstration zahlreicher r6ntgenologischer Lungenaufnahmen!

Referent ist der Ansieht, dal~ mindestens bei einem Tell der letzterwaknten Fi~Ue ein maligner Tumor, wahrscheinlich ehl Bronchialeareinom, vorliegen dtirfte, weist abet auch auf das Vorkommen ahnlieher Tumorbildungen bei Pneumono- koniosen hin nnd meehte die endgfiltige Entscheidung yon der weiteren Beobach- tung der Ffille und dem Ausfall meglichst zahlreicher Sektionen abh~ngig machen.

Von sonstigen bei Bergleuten erhobenen Befunden erw~hnt Herr Saupe das h~ufige Vorkommen yon Emphysen and ehroniseben Bronchitlden, -con t{erz- hypertrophien, Hernien, Sehwerh6rigkeit und Hautaussehlggen, letzteres nament- lich bei Poehwerksarbeitern.

Referent hat weiterhin 176 Mann "con der aus 223 Arbeitern bestehenden Be- legschaft des staatlichen Blaufarbenwerkes Obersehlema untersucht, woselbst

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Erfol'sehung d. Schneeberger Lungenkrebses d. sachs. Landesausschusses usw. 207

zum Tell die Produkte des Sehneeberger Bergbaues (As, Bi, Co) weiterverarbeitet werden. Irgendwelehe tumorverd•chtige Patienten konnten nicht aufgefunden werden. Ausgesproehene disseminierte ldeinfleckige Trtibungen des Llmgen- rOntgenbfldes warcn ebensowenig zu beobaehten. An pathologisehen Befunden war lediglieh hervorzuhehen 1 Fall yon sehwerster A_uthrakose, etwas fiber 20 Fallo mit leichteren tuberkul6sen Ver'~nderungen und 1 Fall mi~ typischer Arsenmola- nose. Bemerkenswert war die H~ufigkeit yon Geruehsst6rungen (Inhalation seeehender Gase!), yon Hau~ausschl-hgen und Zahlcaries.

Schliel~lich hat Referent noch etwa 120 Personen ans der sonstigen Bev61ke- rung des Sehneeberg-lNeustfidteler Bezirks untersucht, abet auger elner Reihe yon Tuberkulosef~llon kcine bemerkenswerten Lungcnbefunde erhehen k6nnen. Auch Umfragen bei den Arzten des betreffendon Bezirkes ergaben keinerlei Anhalts- punkto fiir gegenwartig bestehendo Erkrankungsf~lle an Lungenkrebs bei der niehtbergmiinnisehen Bev61kerung.

Zusammenfassend weist Herr Saupe darauf bin, dab ein Tell der Erkrankungs- fAlle an ,,Bergkrankheit" auf Pneumonokoniose zuriickzufiihren, ein anderer durch Tumorhildung in der Lunge bedingt sei; allerdings sei vorl~ufig noch nicht nfit Sicherheit zu entseheiden, ob es sich im letzten Falle stets um eine maliffne Neu- bildung handele, wenn auch viele Griinde dafiir sprechen diirften. Referent ist der Ansicht, dal3 der Staubinhalation eine wesentliche Bedeutung beim Zustande- kommen der Bergkrankheit zugestanden werden miisse; vielleicht bereite die Pneumonokonioso den Boden fiir die Entwicklung eines Krebses vor. Ob daneben andere l~aktoren bei der Krebsentstehlmg konkurrieren, sei heute noch nicht zu entscheiden.

Herr Saupe maeht sehlieBlich, zum Teil unter Hinweis auf Ratschli~ge des inzwisehen verstorbenen Herrn Prof. t~iael, Zwickau, VorschRige zur Fortsetzung der Forsehungsarbeiten, die sieh auf klinische und rOntgenologische Kontroll- untersuchm~gen, Tierversuehe, Untersuehungen der Flora und Fauna der Gmlben sowie des Radiumemanationsgehaltes der Grubenwetter und Grubenwasser, und namentlich auf Untersuehungen des Arsengehaltes des Gesteinsstaubes, der Gruben- w~tsser usw. beziehen. Er befiirwortet endiich die Inangriffnahme einer besseren Staubbek~mpflmg, die allerdings bisher an dem Widerstande der Bergleute ge- scheitert ist, und die rechtzeitige Herausziehung der durch die Untersuchungen als gefi~hrdet festgestellten Bergleute; vielleieht komme auch fiir den einen oder anderen Fall noch ein Versuch elner R6ntgonbes~rak[ung in Frage.

Herr Aflmann-Leipzig bcrichtet ausftihrlich fiber seine w~ihrend einer 2 ti~gigen Anwesenheit in Schneeberg gemachten Beobachtungen, die sich in ~llen wesent- lichen Punkten auf klinisehem wie rOntgenologischem Gebiet mlt denen des Vor- redners decken. Er hebt besonders den einheitlichen klinischen Befund bei einer Relhe Rlterer kranker Bergleute hervor, den er im Sinne einer I)neumonokoniose deutet, die in manchen FRllen wohl mit einem malignen Tumor verbunden sei. Vielleicht entstehe der Tumor auf dem Boden der Pneumonokoniose. Er spricht sieh dahin aus, dab eine typisehe Berufskrankheit der Bergleute vorHege. Auf- fallend sei die relative Seltenheit der gewOhnlichen Tuberkuloseformen, die sonst eine so hRufige Begleiterseheinung der Pneumonokoniose bilden. Fiir die Zukunft~ r~t er besonders zu I~aehuntersuchungen der als krank erkannten Bergleute, zu Tierversuchen und Gewahrung yon h6heren Sektionspriimien. Herr Aflmanu weist ferner auf die regioniiren Versehiedenheiten in der HRufigkei~ des Vorkom- mens yon Lungencarcinom bin; die H~ufung dieser F~lle in Leipzig h~nge mOg- lieherweise mit dem dort reichlich vorhandenen Brannkohlenstaub zusammen.

Herr Schmorl bespricht die Beziehungen der in und bei Dresden hRufigen Kohlen- und Sandstelnlndustrie zum Carcinom.

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208 Auszug aus dem Bericht fiber die Sitzung des Arbeitsausschusses usw.

Herr Rostoski bemerkt, dal3 er bei wiederholter Anwesenheit in Sehneeberg die kranken Fhlle klinisch und rSntgenologisch untersucht babe und best~tigt die Ausfiihrungen der Herren Saupe und Aflmann. In Dresden sol ~me auffallende H~ufung yon Lungenkrebs zu beobaehten; einen Zusammenhang mit einer beruf- lich bedingten Pneumonokoniose babe er allerdings bei den hundert letzten an Lungentumoren verstorbenen Patienten des Johannst~idter Krankenhauses nicht bemerken kennen, doeh babe sieh 5fter nieht mehr feststellen lassen, welehen Beruf die Patienten in frtiheren Jahren gehabt h~tten.

Die weitere Ausspra~he, an der sich die Herren Weber, Thlele, Joe~t, Schmorl, Rostoski und Aflmann beteiligen, betrifft die weiteren Mal3nahmen, die zur Fort- setzung der Untersuchungen zu treffen w~ren, namentlich bespricht man die Vornahme yon Tierversuehen, botanisehe und zoologische Untersuchungen, sowie die Priifung der Grubenwetter und Grubenw~sser auf ihren Gehalt an Radium- emanation.