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IV. o n n ‘XHEODOR iron CROTTRUSS. Dido Abbandluugen Gnd von dem Verfall’er am 27. Ok- tobzr 1818 der Curliindifchz Gefellljchaft fur Litteratw und XURB iibcrgeben , urrd in der Verlknmluog diefer Gcfelllchaft am G. November vor~etrrgcrr worden. Sic werden niichfienr ~UI- fihrlich in den Annulen dicjer cefeilfchafr erfcheinen ; hie; legt sr cine Skizze derltlben den PhyGkern aur Beurtbeilung wr. ~~ UeLer die chemgche Wirhfamkeit der Lichta und der Ehctricitat, und Ginen merhwZrdigen neuen GegenIat; in der erJtern, j e nachdem dar Licht aus nicht oxvdirenden oder aU8 oxydirenden Mitteh unmittelbar ingewtre SubJtanzen, oder aw iA. nen injene eindringt. ( Auarug arm der erflen Abhandlung.) Der Verfalrer hat ia dierer Abhondlung die chemifchen Erfcheinungen dcs Lichta, von dcncn bisher noch mehrere der iriterellantefien vollig uu’ bekannt wren, (\US einem hohern Standpunkt in

Auszug aus vier Abhandlungen Physikalisch-chemischen Inhalts

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Page 1: Auszug aus vier Abhandlungen Physikalisch-chemischen Inhalts

IV.

o n n

‘XHEODOR iron CROTTRUSS.

Dido Abbandluugen Gnd von dem Verfall’er am 27. Ok- tobzr 1818 der Curliindifchz Gefellljchaft fur Litteratw und XURB iibcrgeben , urrd in der Verlknmluog diefer Gcfelllchaft am G . November vor~etrrgcrr worden. Sic werden niichfienr ~UI-

fihrlich in den Annulen dicjer cefeilfchafr erfcheinen ; hie; legt sr cine Skizze derltlben den PhyGkern aur Beurtbeilung w r .

~~

UeLer die chemgche Wirhfamkeit der Lichta und der Ehctricitat, und Ginen merhwZrdigen neuen GegenIat; in der erJtern, j e nachdem dar Licht aus nicht oxvdirenden oder aU8 oxydirenden Mitteh

unmittelbar ingewtre SubJtanzen, oder a w i A . nen in jene eindringt.

( Auarug arm der erflen Abhandlung.)

D e r Verfalrer hat ia dierer Abhondlung die chemifchen Erfcheinungen dcs Lichta, von dcncn bisher noch mehrere der iriterellantefien vollig uu’ bekannt w r e n , (\US einem hohern Standpunkt in

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das Auge gefalit, als es gewahnlich grfchieht, namr licll n u s dern Staudpurikte der I'dar-Electricitzf (des Gelvanismus), und hat verl'ucht, fie un ter vier KLnJen- Gqetze zu bringen. Die aIIgemeinc 11 i r tu i ig dee Lichtes ifi, nach i h m , dal's es diefle- fiatidtheile vieler Verbindungen vort einander t r e n n t u n d lie zwingt neueverhindungen mit feinen eigenen jmporiderableij Elemcnten einzu elieri, nirnlich mit d e n beiden electrirchen Materien + E u n d - E, wel- che er glaubt tnit d e r grofstcn Wahrf'cheinlichkeit als die wnhrcrl BeRandtheile des Lichts anreheti zii

kijnnen. Seine vier KlaKengeTeLze lauten wie'folgt: ,, ALLS g e w i l f n Au&'bpingen,

befondera fblchen , die Jz'cIL leicht zcrfetzen , oh- ne dafs d n h i weder eine Oxyclntion ocler Des- oxydntion , noch sine C'liloridnliort oder Uecldori- dntion notlrwenclig iJr, trennt dad Liclit die nzch-

Jen Btjiandtlieile des in der Agl$Lng be$ndLichen Salzes irt der Ar t , clafs die dwell d i q e X-erinlutg entJteAenden neuen verb induq-en, die unter den gegebenen Urnjiarrden rnoglichjl grbfite Di ferenz der Au@sliclrkeib in den1 nrigewandten Auf&,Ihitga- mittel hnlen. - Beifpiele liefero die AuHGfuog des faIzl'aucen Zinnoxydule in WalTer, welche in zwei ke lchgl i re r l e r t h e i h und mi t re inem Baumohl (zup Verhulung der Oxydatioii) iibergolretl, licli weit fiiirket irl d e m j e n i p n Glare gelriibt holte, tlas 5 Studden larig dem freien Sonncnlicht ousgcfetzt ge!. wefen war , als in dem audern Glare , das wiIi~.elld

diel'er Zeit i m D u n k t l n geltanden fiatte. Es billlet

ErJes &/el=.

I ) a

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E 59 1 fich iiirnlich ein weifses unnuflcsliches baffches, fnlejnures Zinnoxydul, wiihrend ein gleichqeitip: en tltehendes Jitlrres fnlzfiures Zinnoxydul a u fgeloR b[eil>t. - Hierher gehort auch die Aufiofung dee BinuJof- Ei’Jhas in Blauh’of- Wnfferflofjiiure, die nacli f’owet iin Licht eiu wevses bnfiyches BlauJoj- tr n~tjiyflJnures OlnuJof- h’qen nllmaNig. fallen Ialst, (Schweigg. Jou1.11. X V l I S. 2b3); ferner die A~f l i i fung des Jcizfkmvz EiJenrrxyd.v im Alkofrol, piis der das Licht anfiriglich e in gelbes balifches To tsfaures Eiferioxyd pricipitirt, wihrend eirr h r e s ralzfaures EXen aufgelolt bleiht.

In O q g e n - und in Cfilorine- Verbindungen, welche vom Lichte verinderlar find, desoxydirt oder dechbridirt dns Licht fie- wohnlich den ponderableti electro - poJtiven me$ feJten Reflnndtheil, oder verhindert degen Oxyda- tion odcr Chloridation, und oxrdirt oder chloridirt gleiclizeitig den electro -negativen ( oder nuch den ind ie ren ten 1 me&$ &Jigen oder gasform[.en, oJer ouch imponilernblen ( + E ) eigenen BeJiinnd- theil . Aber auch nus diefen nachJen ponderablen Verbindungen verrnng es liftere durch fortgefetzte Einwirkung die entfernteren BeJmdtheile, befoort. ders durch MilwirkunR des HnJers, zu trennen, und die Wir;(.unR defillren wird nicfrt elher Jtntio- nnir , nlu his es die mGglic/i/i entferntcpe Trennung cler pondwablen SubJanzen und n e w Verbindun- Fen der/U)en mit feinen Pigenen impondernblen EIernsnten ( 5 El Aervorgeh*acht hat. - Beifpiele

Zweites Gefetz.

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I 53 3 find das UornJZbcr, welches nach Scheelc in Lich- t e i n Silber uudSalzGure umgewaridclt wird (Scliac- le's ptiyf, chem. Werke Th. I S. 136). Ehe tich aber Salzfiiure ( Chlorine - Wan'erRoffTa'ure ) bilde- te , murste Chlorine ausgefcliieden und diefe durch Rlitwirkuiig des Woll'ers in Chloriiie-\l aKerkhf€'- h r e urngewandelt werderi, indem der Sauerlioff 4des Wallhs?) lich mit dem +E des t i r h t s , und das SiIhermetall rnit dern - E deflelbcn verbin- det. Ferner gehiirt hierher die EutEirhung dcr Goldtinkturen und der Eireritinkturen; die Her- Itellung dcr Metalloxyde; die von John Davy be- merkte Nicht - Chloridatioii dcs Quectfilbers und Chloridation des Kohlsooxydgd'ex, wenn alle drei SubRonZen fich gemeia!i.hafilich i m Licht beriihe ren und dergl. mehr.

U r i t t e s Gefetz. Auf Verbindungen, deren BeJ27tuzcltAeile ezker ffydrogenntion und Delyclrogc- nation f tilug f ind , wirht dns Licht in der A r t j chfs es den electro- ne~ntivenSeJ2nncltheil I!vrlrogw- n i r t , roiihrend e.3 den electro -poJitiuen HeJZnnd- theil cle/yJrqqenirt; indem es zugleich seine impon- dernblen Elemente ( +, E den ciadurch errtJiei:eii- den neucn VerbindungeiL chemz@ nbtritt. - Eitl Beilpiel licfert die Verh;nduog der Jodiiic init StSr- ke. 1)ieTe Verbindung ifi i m trocbenen Zuliuiidc Iriiunlich; ein Tropfen FVqfler ertheilt ih r ober fchon eine lchooe bhue Farhe, Sie lolt Iicli leiclit in WalI'er auf , und bildet damit cine I'chone blwe Fliilfigkeit, eine Jodiae - Stirke - l-fydrat- A d \ $ -

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c 54 1 ftirig, die im Lir h t riarh und nach volfkommen ent-

f i irbt und w@erhell w i d , indem die Jodirie dabei zu Jocline- k~~flerjioffaure und zugleich die Stirke del lyrro,pmh (oder ouch oxydirt ) wird.

Wenn das Lichrt mit Snuer- /to-y&z.q und gewi@ Snlzaujlo~urrgen in unmittel- bare i rnd g~mei t t / c l ia~ l i che Berijhrung tritt , die

f c h o n fiu* /ich ullrin t ine Veriinderrrng durclcs Licht , o&r eine dipfer gletche durch Reaction pon- derablrr Korper erlilten hahen, $0 desoayrlirt es dm im/.ondrrable + E des SauerJoJgafes uiid oxy-

dirt clenf'lbeq naohzien electro -poJtiven Befiand- t h p i l des Snlzes, dm es nach erfolgter Vsytiation, cvenn clrts SorrPrJoJ&zs nitnrnehr forgfXriK nus der B * r ~ i f i r L ~ r I ~ ~ ~ ~ i a t - e nirsgrJcIr Loren ruird, wirderum zu desoxytlirpn vwrnng. - Uer I'erfall'er hat at1 meh- rercn Iiorperii Ei~enkhnfleri wahrgenommrri , wel- che berech tigen, lie uritcr dirfes Ietztere Klall'euge- Iitz zu ordaen. Vor alleri gehijrt aber hierher die Alirtrotlie nnthrazothionzwre Eiyenoxyd - Tinktur, aii welclier er ein hiichIl aulfallendes uiid intererati- tes Vrrhalteo im Licht entdeckt hat *). Diel'e blut-

Vier les Gefetz.

' ) Das h e i t t die von Hrrt. Pa r r e L in London, a10 er Blaii-

ftoff - und Scliwefel - \'crLitidtiugen mit einantier bebaudel- te, aiifseiiiiiilene nciie Siure, welche AutlShngeu drr rotben E i f e n o ~ ) d s iiud der Mang:,r3 cannoijinroth Firbt, nnd noch ihm a115 Schwefel uni l den Bellandtheilen drr RlaufioK-Waf- hli&'Liure ( Blsnliure) d o aur Schwvefel, Kohlentioff, Stick:iod' i irral K.T;rilioK befiefit. Sic wiirds v o n ihm Yul- pliurettct - Cbyaaic - Acid oder rothfarbmde Saurs gemnut,

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I: 55 3 rothe 'l'inktur i n einer angefulltea und wohlver- fiopften Flakhe dcm Sounealicht ausgellellt, wird urn To eher entfatbt, von je Jiiirlerm t i c h t fie ge- troIfen wird. MittelIt eines Hohll'piegelr kann mall ih re herrliche rolhe Farlie aus drm intenhvltcn Bo th in wenig Minuten ins vollliommenfie Wa$- &hell verwandelu, daher fie Ech als ein Pholometer. brnuchen liibt, das zivar nicht die Empfindlichkeit des Lcnlie'rchen, aber doch den grofsen Vortheil h3t, dal's lie nur eine lrpeciJiSche Wirkung desLichts anzeigt, nicht aber eine Nebenwirkung drlMhen (nirnlich die H'arme, wie dies hei Anwendung deo Leslie'l'chen Photomelere der Fall ;It.)

Noch vie1 wichLiger i R folgende Beobachtung, W i r d die b 1 u 1 rot h e a II L h r azot h ion l'u u re E i re n o x y d- 'l'inktur i n einer nicht vollkommen gefchloKe&n

( Vergl. d ieh Annden B. 53 S. 10 und 184 ). Nacb diefem eng1ifch'ch.n Namen iR der ijriechilrche in1 Texie' geforrut ; fe wie narulich jener aua den Anfaogsbuclrfiaben von Corbon- ne, hydragene, uzota und der die Saure charnk1etifirendc.m SJILS i c , L ift dirfer Anhhruzothionjhtre aua den Anfnnga- fylben der griechifchcn Nnruea fur Koblenlioff, Sticklio:f rind

Scllwefel zufamrriengefetzt, w i h i der WaITcrfioff fehlt. Die Vermuthung, clafs fie wahrfclteinlich keinen WaITerfiofF ent- IraIte , und a!fo Schwefel- ElauJ@hy, lrabe ich rchuu in eiuer meiner Aornerliungen 7.11 ineiner freien Bearbeituiig YO.

Jlrn. Gay -Lull'nc's Uuterhchiingcn iibsr die Blsuf iure ( A u - h a l . 3. 1816 St. G , oder B. 53 S. 165) geiafarrt, und is? diefea , To fcheint rnir im Deuifchrn der Kame fchrYeful-Lhr-

Jroflaure Eifen - Tinktiir darn antirrozuthionJiirrre EiCcn- Tinktur vorauziclien ZII fsp. Gilb.

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I 56 3 cyiindrilchen Flafclie, ( in einem gewin'en Grade der Coiicenlratiou ,I dem freien Sonnenl'cheine Bus-

geretat, wiihrend mehreren auf einand'er folgeiiden lieitern Tagen , Ib bernerkt mnn mit Verwunde- rung, &fs Je nnch und nnch in den filorgeniiun- den biu 4 0 oder 4 I Uhr vollkomrnen entJiirbt, und &ter gegen n/lilttzg, his I odw z Uh, wiederum /?ark gerothet wird. Dies fitidet a n heitern 'I'ngen laplich uud repelmiifsip Qtatt. Nach vielen For- lkliungeii ili es dern Ver1an't.r grlungen, die Hedin- gungeri d i r h inerkwiirdigen Gegenfatzes der che- milchen Wirkhmlukeit des Lirlits aafzufindcn. ES kotnnit nSrnlic.11 nur darauf aii, ob dae L i rh t vw. hdt ni I'Emifsig m it d e r KO t hu rigs f i h igk ei t der T i n k- fur, i n cincr gewillen Menge aus einem ntcht. oxy- direliden Kiirper, z. H. P U S den Seitenwinden dea Glaliis, dai-in lich die Tinktnr befiiadet, oder aus

eitiern oxyclirsnden Mittcl, z. €3. aus der almorphC riCchcn Luft unmittclbnr in die FliilIigkcit eindrinyt. Irn erRern Fall wird die 'r inktur entriithet, im letz- tern gerothct. Es fitidet hier gleichfam eioe durchs Licht liervorgebracl~tc Lt anderung des SnuerJof3 Skttt , aus der LuJt auf dss Efenoxydul der 'rink- t u r und von diepm endlich auf die Elemente der ~nt / i razo t l i ionf~ure . W i r d das cylindrifche Flhlich- chen a m obern Thei l mit einern dichten Popier be- kleidet, 1'0 dafs es ctwa 1 bis 2 Litiien bis unter d e n Siueau d t r Fliifligkrit hinabrriclit, To kaan die F ldche oft'cri l k j n uiid die 'I'iuktur wird den gan- zen Tag hiibdurch enlriillret oder bleilit wnrcrheZ&

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I 57 3 \Venn fie os rchot-i wer. W i r d das Pepier ganz hin- abgefchoben, fo dafs es mit lbinem oberJen Rands einige Liuien uirter dem Niveau den FliiUigkeit zu fiehen koinmt, To wird der hervorrogeuds The i l der wall'erhelleii 'Tinktur vorzuglich urn die &it

ulzd deritliclr geriithet, da die Sonrie die gr+ te Hohe am Himmel erreicht hat, weil alsdnun die Strahlitn unmittelbnr. RUS der in die Tinktitr und verhdtuilsmiilsig weniger aus den Seitenroiin- den der Flafche in didelbe hineindringen konneo. Hirraus ergirbt es fich, dals auch die Form der Gel fil'se dabei einen Einflufs haben murs, welches auch der Erfahrumg iu dcr Tha t entfpricht. J e narhdern cine dicfer Urfachen die oorhertfchende ilk, To ilt e j nuch ilire W'irkung. Alle Mal , wenn Licht, Luft und TinBtur in gemeinfchnftliche Bariihrung gem- then, findet Rotlung dcr letztern StaLt, und dage- gen Entrothung, wenn nur Licli t und T i n k u r PF echfelwirkung treten konncn. Uebrigens fcheint die Riiiiiung im erfiern Fall nicht blou im VerhGIt. nirs der Menye der Slralilen , die aus der Luf t irr die Fliilligkeit, oder umgekehrt, eindringeii, Ton- dern anch im Verhdtuil's des Einfallswinkels odep des Sinus dell'elhcn zu ltehen.

Farbises Licht.

Nachdem der VerfalTer i n der blnuen Jodinr, SiLrke - Autliifuny und in der authrozothionrauren rothen Eirentinktur zwei ncue hochR empfindliche Reagentien gegen das Licht aufgefunden hrtte, vcr-

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I 58 f hchte cr auch die Eitiwirkung den far6igen Lichts auf baide. E r €ullte zwei 7 Zull holie uud 3 Liiiieii Weite C;larro/iren, die eiiit: mit Je r lilauen Auflii- Tuug, d i c aridere mit der rcltlicn 'l'iiiktur, leitete das pi.isriietil;.iie ~ a i * l i e t i b i l d a u f diere beidcii Iiori- Zontnl gc3cIIteii Gli.tsriilirm, mid erhirlt danelbe mehrer t SLUIbdc: 11 unverruckt urid utiunterbrodien auf di&lben. D;is H e ( L 1 t ~ t iit fvhr iiitci~dliut.

NdLh ungchhr 4Stuadcn wurde.die b h u e Fluf- liglcit zwifchcn Jern p o r n m ~ ~ ~ ~ a ~ i z e i ~ ~ n ~ t i r i ~ c n und blaucn Licht, all% vorzuglich i i l (i?/lgrun, ~ 0 1 1 - Eommen wnflerhell; dies gel'chah aiich, jedoch et- was I$itt.r, in demjenigan 'rheil der Riihre, der ganz aus dem pricmatifcheo Spectrum hiunusragte, und alfo nur vom naI&r/idien Y'ngesliclit (nicht Vom Sonnenlicbt) getrden wurde, Uapegen hat- t e tich die fchiine 6laue Parbe der Ylufiykeit in det ihr iinnlogen des Apectrurno , nrirniich in violeft- Ilau , nm vollkommenjden erlinlten, wad falt e6enJo gut in flau und ~ 0 t h . Dabei ift hefonders anzu- merkeo, defs die Stellen, in welchen fich die Far- be erhalten halte, aufser dem notiiriichen Tages- l icht auch noch doo furhige Licht deo Priemo er- liielten, und defs folgiich das letetere die Ausblei- chung verhindert haben mufs.

Aehnlioiie Wirkungen zeigte die rothe Eifen- tioktur. Sie wurde am rchnellllen von der Mit- le des FnrlenbiUes, nlmlich von den ll&lich-grii- lZen Strnhleri entfirbt.

Hierirus, To wie aus ciuigen zuverl2nigen von

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c 60 I den Strohl vorllellt , darfiellen kaun. Die Purben der Strahlen konnen aus eiiier mehr oder minder grofaen DiJpofition zur Trennung der Elameate, oder auch nus nielrr oder mindergrofsen Schwin- gungen ahgcleitet werden, welches latztere der Ver- faITer khan i n B a d 1 4 von iichrveigger'e Journnl nachgewiefen hat. Oir vori !S r \v t o 11 beobachtetcn clcce&s fncilioris trnnsmzJwnis et rejkxionis , To mie auch die neuerlirl i voii F r a u 11 hof'er beobach- teten fcinennlunkeltz Strpiren i m prisinutifcheti Spec- t r u m , li.hririen d i r k Anlicht fthr ZII beitKtigen. Uenn da das fnrbigt Licht aus d r r SubRsnz drs Pris- ma nur in cinsr Jolcfaen Richtiirtg hinnustreten harm, in wehfwr eo nliquote Theile entweder fiir Seine fchon angertommenen fZcchwingungsn, oder f p r Seine nngenommene Molecular - Polaritat vor- Jindet, To iR klar, dars bei dierep Hiuaustrrten des farhigen Licb'ts To viele Lflchen eutliehen miilIBn, als das Licht 'fiihig ilt vcrfifriedene Schwingungsn oder verl'chiedeue Grade von il/lolecrclnr- Poluritii- ten anzunehrnen. Hide Lticken zeigen Ech nun vorziiglich deutlich ia den dunkeln Linien, die Yraunhofer im F'arbcnbilde wahrgeuommen hat.

Elccuo - Chrmie.

Uer zweite 'I'heil dcr Abhandlunp befchifiigt fich mit der Electro- Chernie. Der Verf. xeigt, d a b man nielit mit U a v y und E e r z e l i u v glauben miill'e dal's dic Electricitits- Verlheilung zweier fich beriihrciidcr Nagerr im Varhiltail's ltehe mit

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r: 61 3 der Eleotricitals-Vertlieitung der fich herutwenden rind in chemifche Wechfelwirkung tretenden Ele. mentnr-TheiZe derrclben MaKen. So z. H. hatGIas zu Glas keine c h e d c h e Verwandtrchaft, und doch werden zwej Glastafeln, die man mit einander in Beruhrung gebracht hat, nach der Trennung, die eiue + die aodere - e1,ectrifch. Blei und Schwefel haben eine grofse Verwandlfchafi zu einander, und fiehen dell'cn uogeachtet in der electrikhen Span- nungs-Reilie Lkhr nahe bei einonder. Uagegeii lie- hen glattes Glos und raulies Glas in diefer Span- nungsreihe weit von eirrandcr ab, obmolil fie weder zu einander, noch such zum SauerRofF eine clieini- I'che Verwondtfchilft iurse1.n. Und dergleichen Bei. fpiele, die der von Berzelius geiuherten AnGcht ( in Schweigger's Journ. B. 6 S. 125) gerodezu ent- gegeti find , giebt es viele.

Hieraus I'chlirbt d e ~ Verf., dafs man nicht von den Verruchen , welche Davy mit zwei Iich beriih. renden, der chemifchen gegenreitigen Einwirkurig Ghigen MqJ'en (2. B. Kalk mit SauerkleeGure, Kupfer mit fchmelzendern Schwefel u. f. sv. ange- Rellt ha t ) *), ausgelieri konne, urn die Elcctro. Chemie zu griinden, daL5 man dabei vielmelir von den Metall- Niederfchlagen auskehen mufl'e. Fur did% Khge yon chemiJchen Erfcheinungen hat der Verf. l'cbon vor mehrern Jahreri die Polar- Eiectri- citiit ( Galvanismus) als das Bedingende derfelbea

* ) M. 6 Gilb. &mrl. J. 18i~8 St. a od. B. 26 s. 61,

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E 6% 3 aufs evidentefie crwieIen *). Aucli zu Anfangr der regulinihhen Metall- Ausl'cheidung , wenn nur ein Metall, namlich das f,lZende, in der Flufigkeit Jichtbnr in, find doch fchon alle und IelbR mehr Bedinguogen c r f d h , als zur Hervorhringung deu Galvanismus erforderlich H iren. Denn die Fliif.. figkeit, aus welcher das Metall awgefchieden wer- den roll, belteht a m heterogenen Elementartheiien, und die Eiemcntartheile Jes auJgeloJsn Metnlls, konneu rnit denert dcs frSlLenden eine electro-che- mil'che Moleculnr - Kette hildeo. An diefe miiIGn lich die Mafler= Atome poloril'ch etifchlicfsta, fo dol's cler Snuer/;)of dider Atome deli pofzticren me- tollifchcn Elementartheilchen , und der WnJerJof dagegen deli negntiven metallil'chen Elemetitorl heiL then zugskelirt wird. W enn die in der Aufliirung fich betiudenden B'lernentnrtheilchen des aufgek.

)en Metalls, rnit denea des in Mere hioeiagetauch- ten eine lblche electro- chemirche Spadnuag einge- lied, dafs ernere + E, letxtere hingegea - E epd

halten, Tu karin gar hez'ne merklichl PFirkung Strrtt finden. Dean die Elementartheilchen des aufgelo- iten Mcialls wiirden 9 verrniige ihres + E, nur &ad mitgehor<.er Kraft dea SnuerRoff des WaU'err an- zuzieheir vermogeo , menn oich t jedrs derrelben lich wenigltenJ eiden AtQm Sautfltoff &hon frzher gugeeifinet hiilte 9 und damit ein Oxydul odef ozyd

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C M I Mit Znpundlegung dierer Anficht , die uicht

nur fur Flufligkeitea allein, lbndern auch fiir CAM- arten gilt, M s t Ectr leicht einrelien, warurn e m auflosliches SaIz, welches lich auf dern Boden einer cylindrirchen mit WaKer gduUten Flnrche befindet, felbR im Zultaiide der grofsten Huhe, fich nach und hach i n der Flufigkeit gLeichm$ig vertlrsik, und warurn licli Gasarten vonjielar verfchiedenemSpeci- jifclien Gcwicht, rioch und nacfi Cwie in L)el~ot~'q

V erruchen ) gleic~am$ig rneugen. Die heteroge- nen Elemelite dts Snlaes treten nimlich dem p o l r ril'chen Moleculorkreis dell Wall'ers bei, und To auch die Elemenle der einen Gosart in Betreff der an. dern. Der FiL&qLeits- ZuJand der Kijrper lcheiiit lich aue diel'er fteten Eiementar - Bewegung am richtigRen erklaren zu laKen, und wenn man den fliifligen Korpcru dasjenige entzieht, was den Gal- vanismus Bedingt, niimlich die Lt arme , fo werden fie@^, utld umgrkehrt. Diere Ideen lind geefg- net due Keich des Todten dem Lebendigcn zu vin- diciren.

A m Schlufs der Abhondlung, dic ungefihr fie- ben Ururkbogen fo&n kanu, und noch viele an- dere neue ' r h d n c h e n uiid ldeen enthi l t , zeigt der Ver€., d a b man die MetnlLe ale nus einem metnllb fchen SubRrat urid - E beflehend zu betrachten hat, und dale das - E als das eigentliche, feil Lavoifer in Vergen'eaheit gerathene Phhgijiion Stdhl's aner: kannt wtrden muKe.

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1: 65 3 1% Merbilrdige Z e f e t z q des waffera t'm Aret-

Je d e t Voltrtychen Batteriez ( Ausrug aua dar zaeiten Abhandluug. )

Der Verf. verfuchte Jodine- f4aflerJofffGure mittelli der Volta'fchen S i d e zu bereilen, urid lle& te zu dem Eude eine unten hermetifch gefchlolrcne, zicmlich dickc Glaariihre, die e r *mit Jodine- Alko. 7iol gefullt hatte, mit ihrem utttern gerchloIrenen Ende in ein Kelchglas init n'afler. Die i n d e r R a h r e betindlictte AuflGfung der Jodine in Alkohol Iknd durch einenPlotindral~t mit dern negativen Pol, und das Won'er des Kelchglafes eheri To durch eiiien Pla- t indraht mit dem poGtiveti pol oiner electrirchcn SEtile aus 100 Paar runden PlatLen von 6 IZoll Uurchrneger i n Verhinduug. I t i diefern Zufiaude halte Gch der Appara t ein paar Stunden lang be- funden, als der Verf. nua such die in der Kohre und die in dem Kelchglde befindliche FliilIigkeiten diirch ein paor angefeuclitote AmianthGden mit ein- nnder verbiriden woltte. Er beinerkte indefs zu I'ei- ner nicht geringen Vermunderung, dbfs in der Auf- lorung fchoti Wirknng Sfatl igefundcn hat te , oh- ne dafs die Cornmucation gemaclit war. Die FluC ligkeit in der Rijltre war heller'geworden und de r polil ive Pol im WaITeer des Kelchglafes gab Gas.

Der VerfaITer liefq daher den Apparat Rehen, wie er war , ohue die Amianthfadeu anzUWenderJ, und es fand f c h nach 16 Stunden der braune fodi-

Aiinrl. d . P h g 4 8.61. Ski. J. 1819. St. r .

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t 66 I ne - Alkohol vollkommen ulacerhsll und in Jodine- WnJerJofJtiure verwandell, die Mi irn Alkoliol clufgeliilt befirnd. Wiihrend diefer Zeit war ein we- nig von dem braunea Jodine-Alkohol unten aus der Riihre in das WnGr des Kelchglares hinnusgcdrun- gen, welches den Verf. in der Verrnutliung befig- tigte, dafs die Kiihre uolen einen RzJs habe. Als er fie unterfuchte, faad fich wirklichi eiii fehr ye;- ner R$s am untern Thei l der Rahre, diirch den nber ohne Mitwirknng des Galvanismus die EIiiL ligkeit nicht herauszudringen vermochte.

Er reinigtc nun den Apparat, fullte die Riihre und das Kelcliglos zum 'l'heil mit eiiier Auf1i;litng yon Sil6erfaZpeter- Kry Rnlle in WafSer , und "tellte die Hiilire wie vorher in das Kelchglas. Als dor- auf der pofitive Pol mit der Flulrigkeit des Kelch- glares und dcr negative Pol mit der Fliifligkeit der Riihre in Verbindung gefelzt wurde, bcmerkte er folgendes. Am politiven Pol bildcte Gcli gr'nylivt- fnrbigcs Silber-Hyperoxyd, welcllee ficli feft und in kryliallinircher tetrnedrifcher GeRal t am Platindraht anlegte. Es ilt dedurch leicht zu erkennen, dol's, wenii nuch n u r ein S:Subchen :davon in knuJ@hes Amntonink gethan wird, fbgleich eine relir Itarke Gas - Eizt6inJun.g Stait findet, indcm d a m d e r Sticklioff des Ainmoniaks frei wird. A m a'zfiern Rz> der Kiihre fchlug fich mines, fehr meifies, blitterformiges Silber metallil'ch nieder. D e r in- nere Rqsgab nur Gas, das ohrie ZweifelSnzLerJloJ~ pas war, und dcr negative Pol (gleicldalls Platin-

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C 67 I draht) hatte fich , To wie der iiukere Rirv , mit me tallil'chem dendri t ikh geordnetein Silbcr belegt.

Uas Glns k I M t , f ihrt dei. Verf. fort , iIt kcin Leiter , und I'chon die lange Zeit , wclche erfordcr- lich ilt, bia h h die Leituag durch die Holire hia- durch iiuhert, beweifi , diih Gch die l%i$gkeit erfi in den Kifs, zwil'ctieti den getretintcri C;losIl&hen in.nuiren rnul's, che dieLei tung SLatt finden kniin. 111 diefes ahe r ein Mula1 pel'clieli~n, L'o verhcllt lich diere /iOc/$! cliinne, zwil 'cheo den C; laallichen einge. prPJ.i.te WaJer-chicht wie eiri SeJt'er Leiter , oder vicltuelir wie 'ein edles ~ s t c t l Z , uild n'afrcr zerretxt aut diefe WeiIe , mittell t drr Vulln' l~~hen Siiule, W d l r , iydem ey die Elemcnte dcflclbeo , p a $ ornzig e n t w i c k e 1 t .

111 dierer mcrkwiirdigcn Thatfache fintlet der Ve1.l' t i i i wiclitiges Agrmzent fur I;.iiie I'choo im J. 1805 gegehetie l'lleorie der galvattifchcn W'nlrerzer- lie1zii11g *I. I)os ( . ' / l n r d t e r @ ~ c f ~ e dit-l'er 'I'heorie 11- f t c l i ~ dariri, dnfscfze Edrcmsllte der IYczLJrratonre fel6) ent,g-egengejilzte electrijhhe Zujiiitiile anrrelimen, wodu i d 1 ci II wecli frll'ei tiger Nolecufnr - Austcau&h, w2lIwtid drr Eiiiwjrki~ng tlcr Siiule, in der gaiizen pwili.[~eri den I'oleii beliodIichen Reitie roil \ lfart lr- alotiien Stnit h i J o n niufs. Il ieriu L1t!irl.rdleidct Iich aiirli diei'c 'rlieot-ic wcJentlich voii d r r i h r iibrigens analojien, welche R i t t e r (: f'dion 1501) in Band g YOU Gilbert's Aunslen aufgel'tellt, lie aber irrjBer

?) bias fehe den 58. BJ. iler Atanalas dr Chiinit. Eo

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Weire fur unmaglich gehalten hat. Dide'er T h e w rie zu Polge rnull'en die zwifchen den Gladlichen eingeprefsten Woll'eratome, desmegen, wei l j ie ih- rer Bewegliclrkeit lernubt find, Gch ganz Jer Er- f a h u n g gem&, nimlich wie ein feller, nicht- oxy- dirbarer und auch nicht- hydrogenirbarer Lciter verhalten. Denn wenn lie ihre Beweglichkeit noch hztten, I;, wurde diefelbe Wirkung in der galvaiii- Lirten Molecular- Reihe continuirlich (ninilich To f - + - + - + -) S h t t finden, die jetzt, da lie ihre Beweglichkeit verloren haben , nlgelrocf~en (niilulich,fo + - f - - $. - + -1 erfcheiiil, und erlt dndurcli Jichtlnr werden kann. Aucli dient diere Thatl'ache zur BeRiitigung der Anficht, die der Verf. i n Hetreff cities immerwZhrenden Galvanismus zwifclien dell Elcmentartheilen des Waflers aufgeltellt hat. Cenn .wenii man dasWalL fer werhindert, diefe Rete Molecnlar -13ewegung auszuuben, 10 verhi l t es licfi nicht mehr mie ein Lei ter der zweiten KlalI'e, (oder wie eine Fliiflig- keit), fondera e8 aimmt die Eigeul'chaft cines Lei- tars der erRen KlaEe (eines feltrn Karpers) an. Hierauf grundet der Verf. den wohren Unterrchicd zmirchen Leitern der er/ten urld deneri deer. zweilen KhJe *).

*) D n i Eir wiirde Gch ohne Zneifrl rnch wie ein Leiter clrr crken Klere verlraltcn, and alr Pol dar Saule mgewandt aur dem Waffer die Elernente gasfijrmis entwickeln, wenn cr aicht bei der ZII feiner Exitienz erfoderlichen Tmzperalur fcina tlrorrifcho Lsitkaft verlorcn bitre.

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I 69 3 Aus einigen Beobachtungen des VerfafI'ers er-

giebt es fich, dafs die Jodine, wenn lie auf einer Glosplatte gefchmolzen und vom W a r e . durclr- drungen worden i R , und nun nls + und - Pol der Siule angewcndet wird, lich wie ein fertcr Leiter verhiilt, der aber keins der Elernente des WczTerr entweichen lii.st, fondernjich mit jcclem hfonders zu Jodine - Wafler/toJJaure und zu cinem noch nicht gehorig geknnnten Xiifper (Jodineoxyd) per- bindet.

Am Schlurs rag1 der Verf.: ,, Es iR hiichR auf- fallend, daTs fich an der innern Seite der G l a s r o h re am Kirs, (nirnlich im oben erwihnten Verruch ) der dal'clblt die Function des Pluspols ubernimmt, durchous keine Spur von Byperoxyd des Silbers bildet, indern fich dafelbfi tb6 Saucrfioffgas ent- wickelt, wiihrend doch an dem Pluspol, der durch den Plntindralit reprafentirt wird, lich anfangs nur Nyperoxyd und h i n Gao erzeugt. Noch auf- falleniler ilt es, dars nochdem der Ylatindraht fich gehorig, (etwa nach einigen Stunden) mit Hyper- oxycl belegt hat, derl'elbe nun auch SauerJZofgas zq entbinden anfangt , ohne dafs Iich ferner noch Hy- peroxyd erzeugt. Man mochte, fagt er, hieraur Ichliefsen, dah die metallikhe Platina dem Hyper- oxyd iiur bei der unmittelbaren Heriihrung etwarr Inzpponderalles zu ertheilen vermag, welches zu reiner Exiftenz abfilut erforderlich i R , und das ihm weder vomHyperoxyd, noch von der e i n p -

f

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t 70 3 enqfGR WnterjYzicht unmittelbar ertheilt werden kann.

--- U L Ueber die Verbindung der Anthra:oihio& fnure ( Sc/Lrve f e i - S/auJoJ~iiure) mit Kdmltoxyd.

(Auazug a m der drittcn Abhandlnng.)

Uie KryItaIle des fchwefelfauren Kobolk haben eine rothliche Farbe. Uer Verf. iibergd.9 lie mit ein metiig Wan'er, und fugte dann eine Auflorung des fcliwefel- bloufio'ilTauren Kal i in Alkohol (dic- fe Annoi. B. 53 S. 193) in gehijrigem Maeke Iiinzu. Sogleich oeriinderte die Fliifigkeit ih re onfangs ro- the Yarlie in eine herrliche fnpfiirblnue.

Diel'e Erfcheinung ill dern pehildcten anthra- zothionrauren Kobaltoxyd zuzurchreibeu , wrlches lich 1eichL im Alkohol auflijli, wihrend dos geld- dete fchwefell'aure Kali zuriick bleibt. Aus d e r blauen geilligen Anflofung kann man das anthrazo- thionfaure Kobelroxyd in Geltalt von fkhr Ic'chiin hlouen prismatirchen KryRallen, durch nllmiihliges Verdarupfen erhalten. Dies hlnue KohaltTalz zer- fliefkt i n feuchter L u f t , uud die Fliilligkeit nimmt allmChlig cine violetle, und endlich rofenrothe Farbe 40. Noch mehr Warner, dns hiozugefugt wird, macht die Forbe full ganz , bis auf einc riith- liche hiience verfchwinden. W i r d Alkohol zu der violetten oder zu der rothen durcli ZerHiefsen a n

der Luft gebildeten Flufligkeit hinzugethao, To v e h

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L 7' 1 wniidcIt fich die rolhe Farbe rogleich i n eine herr- licho L l a ~ s e , indern er WaITer dern Solz cntzieht uird es zugleich aufliifi. Diere Eigenrchaften zeigt d a s KobnltToIz auch, wenii es in fclir geringer Men- ge vorhanden ift , deutlich, weil die fGrbende Krilft dclrelbell Itark in. Es konn dalier dierrs Verlialten als Enldeckungs- und Ausfcheidungs-Mitlel des Kobalts benulzt werden.

Schreibt man mit der blnuen, concentrirten, alkolioligen Aufliifung einige Work auf Papier, To erCcheinL die Schril't nacli dem Abtrocknen fchon t lcl i i und verrchmindet uber WaITerdCmpfe, oder diirch ofteres Anliouchen. Dieres kann To oft als tnan.wil1, wiederhblt merden. Alkalien rcheiden ails der AuIlorung des I h u e n Kobaltfalzes das KO- Laltoxyd im Zultnnde deu Hydrats ab. Als kaufli- rches Amrnonink irn Uebermaafs zugcfetzt wur- de , fo entffand anfangs kein Niederl'chlag. Als aber c l a m die Fliifigkeit in gelinder Wiirmo abgedainpft wiirdo, entwich drrs fliicktiga Kali, und es fie1 blclues h ~ o o l n l l o x ~ d - H y ~ i . n t zu Boden. Endlich, als die E'liilligLeit fan ganz rcrdompft war, wurde derKiick- Itand wieder fcbSo blau, und gab mit Alkohol blaues an thrazolh ionhres Kobalt. Uieres fcheint zu beweiren, dafs, wenn nur wenig Waffer vor- handcn ill, dos Kobnltoxyd -Hydrat das anthrazo- thionfaure Ammoniak zu zerretzen verrnag , indem es Ammoniak austreibt , welches vorziiglich dnnn Statt findet, wenn abl'olutei: Alkohol mit gegen- mlrtig ilt.

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c 7% z K l a p r o t h i'nf'erte einR, die griinc Farbe

dcr Schriftzuge des i'aalzfauren Kobalts riihre vom Eifengehalt her. Folgende Beobachtungen des Vetf. wideifitreiten sber diei'er Behauptung. Mengt map zu 4 biw 5 Tropfen der blouen geiltigen Kobalt- Tiiiktur einen 'I'ropfen der rothen geilti- Rigcn concentrirten onthrazothionrauren Eiren- Tinktur, To erhi l t man eine T i d e , dereii Schrift- ruge nach dem Abtrocknen iminer noch l'chon 6lnu (nicht griin) errckeinen. Dofl'elbe erfolgt , wenu man S ta t t der Ei l'en-'l'ia k Lur geillige an throzo t hioa- four9 NickelauilGfuog nnweodet. Zzrl'elzt man da- geRen doa relne nnthrnzothionfaure Kobalt (4. B. i n einern Uhrglafe) durch ein oder ein paar'rro. pfen reiner Snlzfiiure, To e r h d t man nach dein Ver- duniten einen artinen Riickltend ~ 0 1 1 falzfaurem Ko. balt, der im WalTer atme Alkohal ~ufgelijft, eioen grzlne fyrnpathetil'che 'I'inte liefert, Reines falpe. tedaures Kobalt in WalTer aafgeliilt , giebt ein rofinrothet:, und elligraures Kobalt eine der anthrs- zothionfauren Kohalttinte anologe blnue fympathe. til'che 'l'inte. Demnach hiingt die Ver~clchiedenheit der Farben der Tyrnpathetirchen KobaIttinten votl der Verkhiedenheit des Auflal'ungs-Mittele, d. h. dcr &uren ah.

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t 13 1 IV, Z w e i neue und Lriiftz'ge HeilnzitteE der H e i E

kunde vindicirt. (Auirug BUI der visrMa Abliaodluog.)

DerVerf. fond, ditrs die Glutrothe anllimaotlu'on- Fibre (Jchwefel- blaiij?o$Snure ] E q b o x y d - Tirzhtur die mail durch Vermengung von einer AutliiTung des anthmsothionfiarcren Kafi in ALloltol mil einer Auflijrullg des rothea I'chwefelfaureri Eilerioxyds in Alkohol Ieiclit erholton kana , fich weniglteiir eben 10 gu t als andere EzJhrnitteZ i n der Heilkunde an- wenden IaiTe. Er glaubt, dars diefe fii~eri-'l 'ioktur Wirkfainer a19 alle ubrige bisher beksunte EiTen- 'rinkturon iR. Ein Bauer, der itJuhre lang an einer chronikhen IJiarrhorgelilten hatte, wurdcdurch die ro the ' r iuktur nacli und nach wieder hergellcllt. Aucli Ringen ihm miihrend der Kur v i o l SpuIwu1.. m e r nb. 111 kleinon Quantiiiilen angewnndi, hat auch das anthragolhionlhure Xdi keiiie rchidliche W i r k u n g auf warmbliitige 'rhiere, als z. kl. auf Vogel, Hunde,

Der' Verfall'er bemcrkt noch beiliiufig, dafs ein xqittelmXsig grorfier Jagdhund auch doiin keine iihlc Wirkung rpurte, aIs er ihm eqenblnufnureu KnZi zu 40 Grgn ouf zwei M a 1 innerhulb einer Stunde eingegrben hatte. Es verdient drther von Aerzten forgliilliger uriterl'ucht zu werden, ob in diefer dreifachen Verbindung daa Eifcii oder ~ P B

Kali der Kijrpcr fey, welcher die bekannten gifti- gen W'irkungen der Blaul'a'ure rermirdert oder aufhebt,

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I 74 3 Uas zweite fIeilmitlel , iilier welclies der Verf.

wegen Kriinkliclikeit a n Gcli fclblt Erfnhruogen an- geltellt ha t , ilk ein Ton Hrn. U i j b e r e i n e r ( i h 8ten Uande von Schiveigg. Journ. S. 407) vorge- fchlagenes. Es ilk nimlich das GiihrDnd. Diefes bereitete e r fich dadurch, dafs er wETsriges Malz- infururn mit Hefen i n Glhrung Rellte. Wi l l r end der Rirklten Glhrperiode bediente e r fich eines fob chen Badee, zwei Ma1 tsglich, gegen Nervenubel, nn deiien e r litt und die bei ihrn ein Iecundares Uebel find. Diefe Nervenubel wurden nach dern G C ~ J I - ~ U C ~ mehrerer Giihrbider aut'fnlleud befeitigt. Er glaubt daher diefe Giihrblder auch andern em- pfehlen zu diirfen. W i e die warmen nntiirlichsn Bider erhalten fie Iich viele Stunden lang von feZoJt worm. Uer VerfdTer zeigt oocE, mie man durch cine einfache Vorrichtung auch dos wiihrend des Gshrens diefer Bider fich entwickelnde kohlerdaure as in WoKer auflangon konne, urn diefes dann zum innern Gebrauch zu Lenutzen.