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medianet.at automotive business Neuer Standort AVL er- öffnet bei Stuttgart Prüf- und Techzentrum 82 Neue Technologie 3D- Druck hilft Autoindustrie, Zeit & Geld zu sparen 83 Neuer A4 Avant Neuer Anzug für Audis Busi- ness-Family-Car 86 Neue Initiative Daimler, Toyota & Co setzen auf Wasserstoff-Technik 87 Freitag, 5. Februar 2016 COVER 81 © KTM © STR/AFP/picturedesk.com Jährlich grüßt das Murmeltier: KTM mit neuem Rekordjahr Der Zweiradhersteller konnte im vergangenen Jahr weltweit 180.801 Motorräder ausliefern und den Umsatz auf 1,02 Mrd. Euro steigern. 82 Midsize-SUV Der Mercedes GLC als automobiler Alleskönner. Verhaltenes Wachstum Chinas Automarkt wird auch im neuen Jahr zulegen, der Boom scheint aber vorbei. © Daimler 84 86 TATA MOTORS Namens-Probleme mit Modell Zica NEU-DEHLI. Wegen des ge- fürchteten Zika-Virus überlegt der indische Autobauer Tata Motors, seinen neuen Kleinwa- gen umzubenennen. Denn das Modell trägt den Namen „Zica“, der sich aus den englischen Wörtern „zippy“ („flott“) und „car“ („Auto“) zusammensetzt, wie die Firmensprecherin Minari Shah in Mumbai mit- teilte. Der Wagen soll diese Woche auf der Messe „Auto Expo“ bei Neu Delhi vorgestellt werden. (APA) 68 Jahre Zahl der Woche Das Ende der Legende Der letzte Land Rover Defender hat vor wenigen Tagen die Werkshallen im britischen Solihull verlassen. Damit endet nach 68 Jahren die Ära eines der legendärsten Automobile der Welt. Das letzte Exemplar ist ein Defender 90 Soft Top in der Sonderausstattung Heritage. Die dabei immer noch verwendete Verdeckklemme gehörte bereits 1948 zur Ausstattung seines Urahnen. Und auch das letzte Modell wurde konstruktionsbe- dingt immer noch weitgehend in Handarbeit hergestellt. Zur Feier des Tages hatte das Unterneh- men über 700 ehemalige und aktuelle Mitarbeiter zu einer Feierstunde in sein Stammwerk eingeladen. (ampnet) © xdefxx

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Neuer Standort AVL er-öffnet bei Stuttgart Prüf- und Techzentrum 82

Neue Technologie 3D-Druck hilft Autoindustrie, Zeit & Geld zu sparen 83

Neuer A4 Avant Neuer Anzug für Audis Busi-ness-Family-Car 86

Neue Initiative Daimler, Toyota & Co setzen auf Wasserstoff-Technik 87

Freitag, 5. Februar 2016 cover 81

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Jährlich grüßt das Murmeltier: KTM mit neuem rekordjahr Der Zweiradhersteller konnte im vergangenen Jahr weltweit 180.801 Motorräder ausliefern und den Umsatz auf 1,02 Mrd. Euro steigern. 82

Midsize-SUv Der Mercedes GLC als automobiler Alleskönner.

verhaltenes Wachstum Chinas Automarkt wird auch im neuen Jahr zulegen, der Boom scheint aber vorbei.

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Namens-Probleme mit Modell ZicaNEU-DEHLI. Wegen des ge-fürchteten Zika-Virus überlegt der indische Autobauer Tata Motors, seinen neuen Kleinwa-gen umzubenennen. Denn das Modell trägt den Namen „Zica“, der sich aus den englischen Wörtern „zippy“ („flott“) und „car“ („Auto“) zusammensetzt, wie die Firmensprecherin Minari Shah in Mumbai mit-teilte. Der Wagen soll diese Woche auf der Messe „Auto Expo“ bei Neu Delhi vorgestellt werden. (APA)

68 Jahre

Zahl der Woche

Das ende der Legende Der letzte Land Rover Defender hat vor wenigen Tagen die Werkshallen im britischen Solihull verlassen. Damit endet nach 68 Jahren die Ära eines der legendärsten Automobile der Welt. Das letzte Exemplar ist ein Defender 90 Soft Top in der Sonderausstattung Heritage. Die dabei immer noch verwendete Verdeckklemme gehörte bereits 1948 zur Ausstattung seines Urahnen. Und auch das letzte Modell wurde konstruktionsbe-dingt immer noch weitgehend in Handarbeit hergestellt. Zur Feier des Tages hatte das Unterneh-men über 700 ehemalige und aktuelle Mitarbeiter zu einer Feierstunde in sein Stammwerk eingeladen. (ampnet)

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GRAZ/LAIERN. 15 Monate Bau-zeit, 70 neue Beschäftigte und ei-ne Investitionssumme von 50 Mio. € – mit diesen Zahlen ist das neue Test- und Prüfzentrum der AVL im Gewerbegebiet Laiern in der Nähe von Stuttgart kurz umrissen. Für das in Graz ansässige Unterneh-men bedeutet der neue Standort, der dieser Tage eröffnet wurde, in erster Linie einen Schritt hin zu seinen Kunden in Deutschland; die Abläufe sollen dadurch leichter und effizienter gestaltet werden.

Geschäfte gebündeltBislang mussten neue Antriebs-systeme und neue Fahrzeuge zum Prüfen und Testen ins Grazer Tech-nologiezentrum gebracht werden – in Zukunft sollen diese Überprü-fungen vermehrt in Deutschland

stattfinden. „Dadurch ist es für alle Seiten viel einfacher“, sagte der AVL Deutschland-Chef Elmar

Zimmer im Rahmen der Eröffnung, und auch AVL-Boss Helmut List freute sich über den Expansions-schritt seines Unternehmens, der auch auf weiteres Wachstum aus-gelegt ist: „Das Prüfzentrum ist für die Erfüllung hoch anspruchsvoller Entwicklungsaufgaben angelegt, sodass wir auf künftige Anforde-rungen rasch reagieren können.“

Das neue Tech Center verfügt u.a. über Emissions-Allradrollen-prüfstände, spezielle Allradrol-len-, Antriebsstrang- und Moto-renprüfstände sowie Anlagen zur Fahrzeug- und Motormontage, Werkstätten, Laboranlagen, Lager und Büroräumlichkeiten – eine Aufstockung der aktuell neun auf insgesamt 15 Prüfstände sei laut AVL-Chef List „jederzeit und un-kompliziert“ möglich. (red)

82 Hersteller & Zulieferer Freitag, 5. Februar 2016

MATTIGHOFEN. Es muss irgend-wann kurz vor oder rund um Weihnachten gewesen sein, als bei KTM die Sektkorken knallten. Gewusst haben es die Manager in Mattighofen natürlich schon vor-her, trotzdem dürfte die Freude überschwänglich gewesen sein: Erstmals konnte der heimische Zweiradhersteller in diesen Ta-gen nämlich die Milliarden-Euro-Umsatzgrenze knacken, unter dem Strich stand am Jahresende ein Umsatz von 1,02 Mrd. € und damit ein Wachstum von 18%.

In der Nachbetrachtung ist diese genommene Hürde freilich nur ei-ne (positive) Momentaufnahme; für die KTM-Manager viel entschei-dender ist wohl die Tatsache, dass das oberösterreichische Familien-unternehmen damit seine Rekord-jagd der vergangenen Jahre einmal mehr bestätigen konnte.

Sowohl Umsatz als auch Ab-satz konnten seit 2011 verdoppelt werden (siehe Grafik unten), beim EBIT gelang KTM sogar eine Ver-dreifachung von 31 Mio. € im Jahr

2011 auf nunmehr 95 Mio. € im Ver-gleichszeitraum des Vorjahres.

Ein Ende der Fahnenstange sieht man bei KTM trotz des Erfolgs-laufs nicht – im Gegenteil, erwartet

doch der Vorstand für das laufen-de Geschäftsjahr „eine neuerliche Steigerung sowohl beim Umsatz, als auch beim Absatz“.

Bei einem annähernd gleichen Absatzwachstum wie in den ver-gangenen Jahren (2014 um plus 28,2% und 2015 um 14%) könnten die Mattighofener erstmals mehr als 200.000 Motorräder ihrer bei-den Konzernmarken KTM und Husqvarna verkaufen.

Die Voraussetzungen dafür wur-den in den vergangenen Jahren mit kräftigen Investitionen in die österreichischen Standorte gelegt: 2015 investierte KTM 110 Mio. € in Mattighofen und Munderfing, 2014 floßen 85 Mio. € in die eigene In-frastruktur – der Mitarbeiterstand erhöhte sich seitdem um 666 –, ein Großteil davon in Österreich.

rekordjahr Nr. 5 – KtM wächst weiterKTM legte für das vergangene Jahr sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz neue Rekordzahlen vor und knackte erstmals die Milliarden-Euro-Umsatzgrenze.

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AVl gibt in stuttgart GasDer Motorenentwickler AVL hat in der Nähe von Stuttgart ein neues Test- und Prüfzentrum eröffnet – Investitionssumme: 50 Mio. Euro.

Das Technologiezentrum verfügt über neun Prüfstände, ein Ausbau auf 15 ist möglich.

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Die Mattighofener konnten im vergan-genen Jahr 180.801 Motorräder ihrer Marken KTM und Husqvarna verkaufen.

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E-Autobauer plant Werk in ChinaPALO ALTO/HONGKONG. Der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla will in drei Jahren seine Autos auch in China produzieren. Bei einem Besuch in Hongkong sagte Tesla-Gründer Elon Musk nach Angaben der Zeitung South China Morning Post, er hoffe, bis Mitte dieses Jahres mehr Details nennen zu können.

Dem US-Fernsehsender CNN sagte Musk ferner, er wünsche sich eine Produktion in China so früh wie möglich, aber es werde bis dahin „fast drei Jah-re“ dauern.

Mit einer Tesla-Fertigung in China soll der Preis der Au-tos gesenkt werden. Als lokal produzierte Elektrofahrzeuge könnten die Fahrzeuge auch in den Genuss staatlicher Unter-stützung kommen. Die Autos kämen in China „mit ziemlich hohen Einfuhrzöllen“ auf den Markt, sagte Musk. „Auch ha-ben wir keinen Anspruch auf lokale Förderung.“ Der hohe Preisaufschlag fiele bei lokaler Herstellung weg. (APA)

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Wachstum hielt auch 2015 anBRÜSSEL. Der europäische Nutzfahrzeugmarkt hat das vergangene Jahr mit einem deutlichen Plus abgeschlossen. 2015 seien mit 2,08 Mio. Stück 12,4 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft worden als ein Jahr zuvor, teilte der europäische Branchenverband Acea mit. Damit ist die Branche das drit-te Jahr in Folge gewachsen.

Besonders kräftig waren die Zuwächse in Spanien (+36,4%), Großbritannien (+16,7%) und Italien (+13,2%). Österreich verzeichnete im Jahresver-gleich einen Anstieg um 5,5 Prozent auf 41.042 Fahrzeuge, im Dezember allein betrug der Anstieg 14,8%. Weniger gut lief das Geschäft in Deutschland; dort stieg der Absatz „nur“ um 4,3 Prozent. (APA)

AVL-Chef List freut sich über das neue Technologiezentrum in Stuttgart.

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 HERSTELLER & ZuLiEfERER 83

WIEN. „Der 3D-Druck hat das Po-tenzial, die Art und Weise, wie wir fast alles machen, zu revolutionie-ren“, urteilte US-Präsident Barack Obama im März 2013 bei einer Rede zur Lage der Nation. Und bis-lang sollte der US-Staatschef recht behalten, die Technologie schickt sich tatsächlich an, das nächste große Ding zu werden: Mittler-weile kommen nicht nur perfekte Zahnkronen aus dem 3D-Drucker, sondern auch Produkt- und Prä-sentationsmodelle sowie Ersatz- und Verschleißteile in unterschied-lichsten Branchen.

Erstes Auto aus dem DruckerFederführend in der Entwicklung und beim Einsatz der Technologie ist auch die Autobranche, die dar-in eine kostengünstige Möglichkeit sieht, Prototypen oder spezielle Er-satzteile zu fertigen und das noch dazu deutlich schneller als bisher.

So hat der US-Autobauer Ford vor einem halben Jahr eine Zusammen-arbeit mit dem 3D-Druck-Start up Carbon3D bekannt gegeben, und Opel verwendet zur Befestigung von Proditionsteilen an seinem Pkw-Modell Adam Fertigungs-werkzeuge, die im 3D-Druckverfah-ren hergestellt wurden – darunter Dachspoiler, Glasdächer und der Schriftzug an den Heckscheiben.

Noch einen Schritt weiter ist der kleine US-Autobauer Local Motors, der laut eigenen Angaben mit dem LM3D ein Auto entwickelt hat, das zu 75% aus dem Drucker stammt. Nur Schlüsselteile wie der Motor werden noch herkömmlich gebaut. Noch in diesem Jahr will das Un-ternehmen mit dem Verkauf der Serienversion beginnen.

Geht die Entwicklung so wei-ter, könnte dereinst vielleicht eine

spektakuläre Zukunfts-These von Barkawi Management Consultants Realität werden; demnach ver-wandeln Automobilhersteller wie Volkswagen ihre großen Produkti-onswerke in 20 Jahren in Museen, große Montagewerke würden sich dann nicht mehr rechnen.

Stattdessen werden die Fahrzeu-ge von vielen kleinen Produzenten und 3D-Schnelldruckstationen rund um den Globus dezentral her-gestellt, die Hersteller liefern dann in Zusammenarbeit mit Design-büros nur noch die Pläne und Druckvorlagen. (red)

Dreidimensionale Automobil-ZukunftDem 3D-Druck wird in der Automobilindustrie großes Potenzial bescheinigt. In Zukunft könnten damit nicht nur Ersatz- und Verschleißteile, sondern ganze Fahrzeuge gefertigt werden.

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Auch US-Präsident Barack Obama sieht im 3D.Druck eine Zukunftstechnologie.

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Deutliches Plus bei Umsatz & GewinnAMSTERDAM/TURIN. Starke Geschäfte in Europa und Nord-amerika haben Fiat Chrysler zum Jahresende überraschend deut-lich die Kassen gefüllt. Vor allem der Kleinwagen Fiat 500 und die sportliche Variante des Jeep ver-kauften sich gut. Für das laufende Jahr zeigte sich der Konzern pes-simistischer als gedacht, für 2018 hob der siebtgrößte Autobauer der Welt aber seine Ergebnis- und Umsatzprognose an.

Der operative Gewinn stieg den Angaben zufolge im vierten Quar-tal um knapp 40 Prozent auf 1,64 Mrd. € und lag damit um rund 300 Mio. € über den Erwartungen. Der Umsatz kletterte ebenfalls über-raschend deutlich um elf Prozent auf 30,1 Mrd. €. (APA)

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verschiedener Maßnahmen der Re-gierung“ vor einem noch größeren Einbruch bewahrt wurde.

Auch in Brasilien drohen laut PwC nach einem Absatzrückgang von gut 20 Prozent im vergangenen Jahr weitere Verluste.

••• Von Jürgen Zacharias

PEKING. China ist ein riesiges Land mit mehr als einer Milliarde Einwohnern. Es ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und bie-tet mit ihrem wachsenden Mittel-stand vor allem Automobilherstel-lern große Wachstumspotenziale – bislang, denn der Motor stottert. Die Börsen sind auf Talfahrt und schlagen in Kombination mit Fahr-verboten sowie Pkw-Zulassungs-beschränkungen in den größten chinesischen Metropolen auf die Absatzzahlen der Hersteller durch.

Markt drehte noch ins PlusIm vergangenen Mai musste der Markt erstmals seit Jänner 2009 ein Minus hinnehmen, das Plus im ersten Halbjahr war mit 1,43 Prozent so niedrig wie schon lan-ge nicht. Also griff die Regierung ein und senkte ab Oktober die Mehrwertsteuer für Autos mit ei-nem Motor von höchstens 1,6 Liter Hubraum, womit die Auslieferun-gen von Autos und Nutzfahrzeugen nach Daten des Herstellerverban-des CAAM im Jahresvergleich noch um 4,7 Prozent stiegen; das Plus bei Pkw lag bei 7,3 Prozent.

Auch, wenn die Zahlen gut klingen, ist dies das schwächste

Wachstum seit drei Jahren und auch in naher Zukunft ist keine Rückkehr zu den einst zweistelli-gen Prozent-Zuwächsen absehbar.

Sorgen bereitet RusslandDer CAAM prognostiziert für das laufende Jahr ein Plus von gut sechs Prozent, die Hersteller sind in ihren Prognosen aber deutlich zurückhaltender. Kein Wunder, müssen sie sich doch erstmals in China mit Überkapazitäten und Rabattaktionen beschäftigen.

Die verhaltenen Aussichten der Hersteller unterstreichen auch die aktuellen Prognosen der Unterneh-mensberater von Pricewaterhouse-Coopers (PwC), die 2016 mit einem Verkaufsanstieg von Neufahrzeu-gen von 7,7 Prozent rechnen, ge-ringfügig mehr, als im vergangenen Jahr. „Die Sorge, die Lage in China könne sich dauerhaft eintrüben, ist aus unserer Sicht unbegründet“, versucht Felix Kuhnert, Partner und Leiter des Bereichs Automotive bei PwC in Europa, zu beruhigen. „Ge-rade im Premium-Bereich gibt es weiterhin große Potenziale, die Ver-triebsnetze effizienter aufzustellen.“

Deutlich pessimistischer ent-wickle sich aus PwC-Sicht der rus-sische Automarkt, der 2015 um ein Drittel zurückging und „nur dank

84 hersteller & Zulieferer Freitag, 5. Februar 2016

Das große Wachstum scheint vorerst vorbei Dank eines starken Dezembers bilanziert Chinas Automarkt das vergangene Jahr doch noch deutlich im Plus – eine Rückkehr zu den einst hohen Wachstumszahlen scheint aber derzeit trotzdem ausgeschlossen.

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In China sind nach Jahren des großen Wachstums die Zahlen für das Vorjahr (4,7 Prozent Kfz mehr wurden neu zugelassen) deutlich zurückgegangen.

Die Sorge, die Lage in China könnte sich dauer­haft eintrüben, ist aus unserer Sicht unbegrün­det. Gerade im Premium­bereich gibt es weiterhin große Potenziale, die Vertriebsnetze effizienter aufzustellen.

felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PwC in Europa

Verhaltene Prognose Der chinesische Herstellerverband CAAM rechnet im laufenden Jahr mit einem Zulas-sungsplus von gut sechs Prozent auf 26 Mio. Kfz.

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DETROIT. Gute und schlechte Nachrichten für Ford: Während sich der US-Automobilhersteller in Europa wieder über bessere Ge-schäfte freuen darf und das zuvor lange defizitäre Geschäft im Ge-samtjahr 2015 in einen Vorsteuer-gewinn von 259 Mio. USD (237,9 Mio. €) verwandelte, scheint in Japan das Ende der Fahnenstan-ge erreicht. Laut der Nachrichten-agentur Reuters sehe der US-Auto-bauer dort keinen „tragbaren Weg zur Rentabilität“. Der Konzern wer-de daher in Japan den Import und den Verkauf seiner Marken Ford und Lincoln einstellen.

Anteil geht zurückZurück nach Europa, wo laut Anga-ben von Ford neben Kostensenkun-gen vor allem verbesserte Marktbe-dingungen zum Turnaround beitru-gen. So zog aufgrund der niedrigen Spritpreise die Nachfrage nach Ge-ländewagen und Pick-ups an – im

Gesamtjahr kam Ford so auf einen Vorsteuergewinn von 10,8 Mrd. USD (9,9 Mrd. €) – ein Rekord.

In Europa soll es nun ähnlich po-sitiv weitergehen. Für 2016 plant der US-Autobauer sogar einen noch höheren Vorsteuergewinn als im vergangenen Jahr, konkrete Zahlen nannte Ford aber nicht. (red)

Auf & Ab für fordFord bringt sein Europa-Geschäft wieder in die Gewinnzone, aus Japan zieht sich der US-Autohersteller aber zurück.

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SALZBURG. Die Pappas Gruppe prolongierte 2015 ihren Wachs-tumstrend der vergangenen Jahre in gleich mehreren Bereichen. So konnte die Zahl der verkauften Pkw und Nutzfahrzeuge um elf Prozent auf 18.990 gesteigert werden (der Neuwagen-Absatz erhöhte sich um knapp 19 Prozent auf 12.590 Fahrzeuge) und der Kundendienst erzielte ein Umsatzplus von 5 Pro-zent.

Jeep mit 60 Prozent-AbsatzplusGute Nachrichten gibt es auch aus der Transporter-Sparte, die das beste Verkaufsjahr in ihrer Geschichte hinlegte und einen Zu-wachs von 32,5 Prozent auf 4.585 Neuwagen erzielte.

Beim Auftragseingang Pkw wurde ein Plus von 13 Prozent

auf 6.681 Neuwagen erreicht. Das höchste Wachstum der drei Marken verzeichnete Jeep mit 60 Prozent Plus auf 319 Neuwagen, die Haupt-marke Mercedes-Benz wuchs um über elf Prozent auf 5.860 Neuwa-gen, und der Absatz bei gebrauch-ten Pkw und Nfz blieb mit 6.400 Einheiten nahezu konstant.

„Die neuen Modelle unserer Hauptmarke Mercedes-Benz ha-ben voll eingeschlagen, aber auch smart und Jeep entwickelten sich überaus positiv“, betont Friedrich Lixl, Sprecher der Geschäftsleitung der Pappas Holding. „Unseren Ver-kaufs- und Serviceteams gebührt ein großes Lob, das Wachstum wurde bei nahezu gleich bleiben-dem Personalstand erzielt.“

Für 2016 stehen die Zeichen laut Lixl auf „weiteres Wachstum“. (red)

erfolgsbeflügelt ins neue Jahr Die Pappas Gruppe kann 2015 sowohl Umsatz als auch Verkaufszahlen steigern – der Transporter-Sparte gelingt das beste Ergebnis ihrer Geschichte.

Die Verkäufe der Hauptmarke Mercedes stiegen im vergangenen Jahr um elf Prozent.

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Der Vorsteuergewinn von Ford liegt im vergangenen Jahr bei 9,9 Mrd Euro – 237,9 Mio. Euro entfallen auf das Europa-Geschäft.

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Kooperation soll Kosten senkenBOULOGNE-BILLANCOURT/YOKOHAMA. Der französische Automobilkonzern Renault und sein japanischer Partner Nissan wollen mit einer noch engeren Zusammenarbeit noch stärker Kosten senken als bislang. Ziel sei es, in diesem Jahr mindestens 4,3 Mrd. € einzusparen, sagte Renault-Chef Carlos Ghosn vor wenigen Tagen in einem Interview der japanischen Wirtschaftszei-tung Nikkei.

Beide Unternehmen wollten fortan global wie auch regional verstärkt Synergien nutzen, kündigte Ghosn an.

Um die angestrebten Milliar-den-Einsparungen zu erzielen, sollen unter anderem mehr Bauteile standardisiert und Entwicklungsabläufe effizien-ter gemacht werden. (APA)

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Gewinnrückgang bei SüdkoreanernSEOUL. Der hohe Wettbewerbs-druck in der Autoindustrie und negative Währungseinflüsse haben bei Hyundai – zusam-men mit Schwesterfirma Kia Motors weltweit fünftgrößter Autohersteller – vergangenes Jahr den Gewinn geschmälert. Trotz leichtem Absatzwachs-tum ging der Überschuss 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 15 % auf 6,51 Billionen Won (5 Mrd. Euro) zurück.

Es war der geringste Gewinn seit fünf Jahren. Der Umsatz stieg dagegen um 3 % auf 91,96 Billionen Won. Im vierten Quartal nahm der Überschuss im Jahresvergleich um 7,7 % auf 1,53 Billionen Won ab.

Der Wettbewerb auf dem globalen Markt habe sich ver-stärkt, hieß es zur Begründung. Auch habe sich der Wertverlust der Währungen in den aufstre-benden Märkten – für Südkorea wichtige Exportländer – nega-tiv bemerkbar gemacht. (APA)

Freitag, 5. Februar 2016 hersteller & Zulieferer 85

Im laufenden Jahr verspricht sich Ford in Europa ei-nen noch höheren Gewinn als 2015.

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Die Katze schärft ihre Krallen

GENF. Kaum haben die Auto-messen in Wien und Detroit ihre Pforten geschlossen, zieht die Branche – und mit ihr die Berichterstatter – weiter. Nächste Station des Autozirkus ist der Genfer Autosalon, wo Anfang März für Freunde ras-siger Raubkatzen ein beson-deres Schmankerl angerichtet sein wird: Wie Jaguar bekannt gibt, haben die Ingenieure ei-ner internen „Spezialeinheit“ namens Special Vehicle Ope-rations den nicht gerade als zahm bekannten F-Type mit-tels einer ordentlichen Oktan-kur nochmal angeschärft.

Der vom Start weg als Coupé und Cabrio angebotene F-Type SVR wird leichter sein als das – man entschuldige den Aus-druck! – Standardmodell und soll 322 km/h Spitze erreichen.

Die Raubkatze verfügt über serienmäßigen Allradantrieb, bei dem je nach Traktions-gegebenheiten etwa 90% der Antriebskräfte entweder an die Hinter- oder an die Vorderach-se geschickt werden.

Abgas und Sound emittiert der SVR mittels eines neu ent-wickelten Titan-Auspuffsys-tems. Auf Österreichs Straßen sollen die neuen Jaguarjungen im Mai 2016 rollen. (red)

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Junge, zurück ans Volant!

RÜSSELSHEIM. Das Auto hat bei jungen Leuten im Vergleich zu früheren Generationen deut-lich an Attraktivität eingebüßt. Stand einst der eigene fahrbare Untersatz ganz oben auf der Wunschliste, wächst heute die Zahl jener, die ihre Mobilität dem öffentlichen Verkehr oder Carsharing-Angeboten anver-trauen. Opel hat mit dem Adam seit einen kompakten Dreitürer im Programm, der gezielt die-ser Entwicklung gegensteuern soll. Der Adam wirbt mit pfiffi-gem, individualisierbaren De-sign, sparsamen Motoren und Preisen ab 11.990 € um junge Kundschaft. Das jüngste Son-dermodell Adam Rocks sorgt mit Stoff-Faltdach für Open-Air-Lifestyle ohne Einbußen beim Kofferraumvolumen. In der Version Rocks S befriedigt er mit 150 PS, Sportfahrwerk und Alu-Pedalerie sogar sport-liche Ambitionen. (red)

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••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Wer bei der Auswahl seines Privat- oder Dienstfahrzeugs Nut-zen und Wirtschaftlichkeit mit an-sprechendem Design, ausreichend Leistung und langstreckentaug-lichen Komfort kombinieren will, schaut nicht selten als erstes beim Audi-Händler vorbei und nimmt den A4 Avant in Augenschein. Ge-schäftsleute wie Familienmen-schen griffen scharenweise zum Vorgänger des jüngst neu aufge-legten Business-Kombis. Wer die Aufgabe übernimmt, einen solchen Verkaufsschlager noch zu verbes-sern, hat es einerseits nicht leicht,

kann es andererseits aber behut-sam angehen – nach dem Motto: Never change a winning car!

Umso mutiger deshalb, dass sich der neue A4 zwar optisch nur in Details von der Vorgängergenera-tion unterscheidet, bei genauerer Betrachtung jedoch in der Tat ein völlig neues Auto ist. Das Interi-eur hat ein deutlich und mit allen Sinnen wahrnehmbares Upgrade bekommen und bewegt sich nun in Sphären, die mit „Mittelklasse“ nichts mehr gemeinsam haben. Hochwertige Materialien, neu ge-staltete Sitze und sportlicher ge-zeichnete Lenkräder empfangen den Besitzer. Nicht nur Fahrer und

Beifahrer genießen ein großzügi-geres Raumgefühl, auch auf der Rückbank kommt man sich nicht länger in die Quere.

Die Kontrollzentrale als Display. Apropos: Wer möchte, bekommt mit dem neuen Audi virtual cockpit eine anpassbare Kontrollzentrale als TFT-Display anstatt des seri-enmäßigen Instrumententrägers. Der Umstieg auf zeitgemäße Anzei-getechnik ist durchaus gelungen. Vor allem die Möglichkeit, sich die Navigationsinformation direkter ins Blickfeld zu legen, überzeugt umfassend. Befürchtungen, die An-zeigen könnten schlechter ables-bar sein, zerstreuen sich auch bei

ungünstiger Sonneneinstrahlung rasch. Anstatt sich also die guten alten Zeiger zurückzuwünschen, verlangt man eher nach mehr Möglichkeiten, die Anzeigen indi-viduell anzupassen. Stilecht in der S-Line-Ausstattung wäre doch auf Knopfdruck ein zentraler großer Drehzahlmesser, Anzeigen von G-Force-Werten und Rundenzeiten. Doch auch sportlich Ambitionierte müssen sich mit zwei Anzeigeva-rianten (klein und groß) von Tacho und Tourenzähler begnügen.

Weltweiter BestwertMotoren, Fahrwerk und Karosserie wurden auf zeitgemäßes Niveau gehoben. Bis zu 120 Kilogramm hat der Neue abgespeckt, was der Agilität und der Wirtschaftlichkeit gut tut. Der cW-Wert markiert nun mit 0,26 den weltweiten Bestwert für Kombis. In Kombination mit den neuen, bis zu 25 Prozent stär-keren Motoren ergibt das einen spürbaren Boost auf dem Weg zum nächsten Geschäftstermin – der selbstverständlich termingerecht erreicht wird.

Am Start steht der neue A4 Avant mit zwei Dieselmotoren in je zwei Leistungsstufen sowie vier TFSI-Benzinaggregaten. Hervorzuhe-ben ist bei den Benzinern der nur knapp 100 Kilo schwere 1,4 Liter-Vierzylinder, der aus 150 PS be-achtliche Fahrleistungen (8,9 Se-kunden für den 100er-Sprint) zieht. Mit dem 2,0 TFSI mit 252 PS und einem Drehmoment von 370 Nm befeuert, sprintet der quicke Kom-bi als Quattro mit S tronic-Sieben-gangautomatik in lediglich sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Limousine wäre nochmal 0,2 Sekunden schneller – aber nicht viele werden zugunsten dieses Wimpernschlags auf die Ladequa-litäten des Avant verzichten. Unser Testwagen war mit dem stärkeren 2,0 TDI mit 190 PS für alle Lebens-lagen ausreichend motorisiert.

Wer das anders sieht, greift zum Dreiliter-Sechszylinder mit 218 oder 272 PS. Ein perfekter Business-Anzug verschafft seinem Träger eben nicht nur einen stets tadellosen Auftritt, sondern auch einen Boost an Selbstvertrauen.

Business-anzug und family-carDer neu aufgelegte Audi A4 Avant ist ein perfektes Arbeits-mittel, das auch am Wochenende keine Pause braucht.

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••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Midsize-SUV nennt Merce-des-Benz den GLC, die 2. Genera-tion des GLK-Nachfolgers. In der neuen Nomenklatur der Stuttgar-ter rangiert er zwischen GLA und GLE, über ihnen thront der GLS. Während Letzterer ein Luxus-Ge-ländewagen für bestens Betuchte ist, kann der GLC als Beispiel dafür dienen, warum SUV in Österreich so beliebt sind. Der GLC ist relativ kompakt, bietet leichten Zu- und Ausstieg bei hohem Reisekomfort – vorn und hinten. Dabei darf er beim Rangieren als übersichtlich gelten, selbst wenn man beim Einfädeln die Hilfe von 360 Grad-Kamera und Parkassistent verschmäht. Die Motor-Getriebe-Kombination im getesteten GLC 220d 4Matic lädt

nicht zum Kurvenräubern ein, doch solche Ambitionen werden bei der Zielgruppe eher selten hochkochen. Der 170 PS-Vierzylinderdiesel ist

mit der 9-Gang-Wandlerautomatik zum Cruisen gemacht – was nicht heißen soll, dass jede Überholreser-ve fehlt.

Viel mehr als nach sportlichen Leistungen sucht der Käufer nach Wirtschaftlichkeit und/oder Gelän-detauglichkeit – und wird mit dem GLC ziemlich glücklich sein.

Die Rechnung geht aufDank permanentem Allradantrieb sind widrige Bedingungen wie Schnee oder Matsch kein Problem. Wer mehr will, dem steht ein Off-road-Paket mit Unterbodenschutz, 30mm-Erhöhung und Bergabfahr-hilfe für 615 € extra zur Verfügung. Wirtschaftlich ist der 1,8-Tonner dem Normwert nach mit einem Verbrauch von 5 bis 5,5 Liter kon-kurrenzfähig.

Wer SUV-fahren mit einem ausge-prägten Öko-Gewissen in Einklang bringen möchte, greift zum Plug-in Hybrid GLC 350 e. Der fährt über 30 Kilometer rein elektrisch und darf sich dank eines Normverbrauchs von 2,6 l/100 km einen CO

2-Wert

von schlanken 60 Gramm pro Kilo-meter in die Zulassung schreiben. Mehr noch als beim Diesel klafft jedoch zwischen Theorie und Pra-xis die sattsam bekannte Lücke. Und deren Dimension hängt nicht zuletzt vom Nutzungsverhalten ab.

cruiser, kletterer & fauteuilDer Mercedes-Benz GLC trifft als Medium-SUV voll ins österreichische Autoherz – dürfte aber den Rahmen der meisten Bankkonten sprengen.

Der getestete GLC kommt aufgrund herzhaften Griffs in die Aufpreisliste auf 72.800 €.

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Mit dem S-Line-Sportpaket wird das Arbeitstier optisch zum Rennpferd – wie abgebildet, kostet er mit 2,0l 190 PS-TDI 65.000 Euro.

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 innovation & umwelt 87

••• Von Dino Silvestre

KÖLN. Die neue deutsche Initiative „Wasserstoff Brennstoffzelle Deutschland“ setzt sich für eine flächendeckende Einführung von umweltverträglichen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien ein – vom Brennstoffzellenauto über den Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen bis hin zu Gebäuden mit Brennstoffzellen für Strom- und Wärmeversorgung.

Nun wird eine Werbekampagne gestartet; entsprechende Motive werden in Städten sowie in Online- und Sozialen Medien platziert.

Prominente UnterstützungUnterstützt wird das Energie-Bündnis von Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke, der als Botschafter getreu dem Kampagnen-Motto für „Energie für immer“ wirbt: „Ob im neuen Eigenheim oder auch auf der Autobahn: Wasserstoff und Brennstoffzelle sind ein großer Quantensprung im Umwelt- und Klimaschutz. Gerade im Energie- und Automobilbereich müssen wir schnellstens auf innovative, saubere Lösungen umsteigen. Bis 2023 entstehen in Deutschland rund 400 Wasserstofftankstellen.“

Die Initiative konzentriert sich insbesondere auf Elektromobili-tät mit Brennstoffzellenautos, ihr Anteil soll kontinuierlich steigen. Auch die notwendige Infrastruktur wird sukzessive ausgebaut.

Emotionale Elektromobilität„Die neue Elektromobilität muss vor allem auch emotional sein und die Leidenschaft der Menschen wecken für den Antrieb der Zu-kunft, denn die Elektrofahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen bieten dafür wirklich die besten Voraussetzungen“, so Alexander Dobrindt, Bundesminister für Ver-

kehr und digitale Infrastruktur. In seinem Ministerium fiel Ende Jänner der Startschuss für die deutschlandweite Kampagne.

Vorreiterrolle von ToyotaBereits seit Herbst 2015 bietet der japanische Automobilhersteller mit dem Mirai das erste, in Großserie gefertigte Brennstoffzellenfahr-zeug der Marke an.

Die Familien-Limousine ist oh-ne CO

2- und Schadstoffemissionen

unterwegs. Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, die den 113

kW/154 PS starken Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht lediglich Wasser. Trotzdem bietet das 4,89 m lange Modell eine ähn-liche Reichweite wie konventionell angetriebene Fahrzeuge, auch der Tankvorgang dauert nicht wesent-lich länger.

Neben Toyota beteiligen sich zwölf weitere Partner an der Initi-ative.

Gemeinsam für den wasserstoffToyota, Daimler, Audi und BMW machen sich gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für Wasserstoff als alternativen Energieträger stark.

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Schauspieler Hannes Jaenicke (re.) mit Staatssekretär Norbert Barthl wirbt jetzt als Botschafter für „Energie für immer“.

Ob im neuen Eigenheim oder auch auf der Autobahn: Wasser stoff und Brennstoffzelle sind ein großer Quantensprung im Umwelt- und Klimaschutz.

••• Von Alice Hefner

GERLINGEN. „Ein Viertel des Kraftstoffverbrauchs liegt im Fuß des Fahrers“, lautet eine alte Faust-regel. Bosch hat mit dem aktiven Gaspedal nun eine technische Hil-fe entwickelt: Ein sanftes Klopfen zeigt die Grenze zwischen effizien-ter Fahrweise und Sprit verschlin-gendem Bleifuß auf.

Doch die neue Technik kann noch mehr: In Verbindung mit dem Navigationssystem oder der Ver-kehrszeichenerkennung kann sie ein Warnsignal sein. Wenn sich der Fahrer zu schnell einer Kurve nähert, kann das Pedal durch ein „Klopfzeichen“ warnen; in Verbin-dung mit Abstandswarnern mahnt das System, nicht mehr zu be-schleunigen.

Die spürbaren Signale können in Form und Stärke durch einfache Softwareeinstellungen individuell an die Fahrer angepasst werden.

Fahren im SegelmodusZusätzliches Einsparpotenzial er-möglicht die Verbindung mit Start/Stopp-Segeln – also wenn der Mo-

tor bei voller Fahrt ausgeschal-tet wird, um Kraftstoff zu sparen. Bosch hat ermittelt, dass dies für rund 30% aller Strecken der Fall ist. Das Gaspedal kann so eingestellt werden, dass es eine Rückmeldung gibt, sobald der Segelmodus sinn-voll ist.

Verbindung mit Online-DatenWeitere Funktionen entstehen durch die Verbindung mit Online-Daten: Die Bosch-Entwicklung ist bereits für die Vernetzung der Automobile mit ihrer Umgebung ausgelegt.

Warnungen zu gefährlichen Situationen wie Falschfahrern, Stress in den unübersichtlichen Staus, brisanter Querverkehr oder andere Gefahrenstellen auf der geplanten Route gibt das vernetzte Auto dann zusätzlich über das vibrierende Pedal an den Menschen hinter dem Lenkrad weiter.

Auch bei der Elektrifizierung des Antriebs bietet die innovative Technologie weitere Vorteile. Bei Hybriden bietet das Pedal ebenfalls starkes Einsparpotenzial, da es den Verbrenner und Elektroantrieb spürbar über den Gasfuß trennt.

Pedal bremst verbrauchLaut Hersteller Bosch lässt sich mithilfe des neuen Gaspedals der Kraftstoffverbrauch um bis zu sieben Prozent senken.

Bosch hat ein aktives Gaspedal entwickelt, das für vielerlei Funktionen dienen kann.

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osch

tnS infrateSt-Studie

Frauen gegen die AutomatisierungMÜNCHEN. Die Mehrheit der Deutschen findet das au-tomatisierte Fahren gut, so eine Studie, die TNS Infratest im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA) vor-legt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (55%) spricht sich grundsätzlich für das automa-tisierte Fahren aus.

Männer erkennen im auto-matisierten Fahren mehr Vor-teile als Frauen; zudem sind jüngere Befragte zuversicht-licher als ältere. Allerdings möchten die meisten im Ein-zelfall selbst über die Nutzung entscheiden können (44%). Bemerkenswert ist: Frauen möchten auch in Zukunft lieber selbst fahren (46%), Männer geben dies nur in 30% der Fälle an. (gb)

uSa-verKeHrSPlÄne

Obama will neue StrategiepläneWASHINGTON. Angekündigt hatte US-Präsident Barack Obama seinen Plan in der letz-ten Regierungserklärung: „Wir werden ein neues Transport-system aufbauen“, erklärte er in seiner „State of the Union“-Rede, „das den Anforderungen des 21. Jahrhunderts ent-spricht.“

In einer Presseerklärung aus dem Weißen Haus hieß es danach, als Teil davon wolle die Bundesregierung innerhalb der kommenden sechs Monate einen neuen Strategiefahrplan für den bundesweiten Einsatz selbstfahrender Automobile entwickeln, der dann in allen Bundesstaaten der USA gelten könnte. (gb)

intelliGenter verKeHr

EU will vernetzte Autos bis 2019BRÜSSEL. Die EU-Kommission sowie Vertreter von Industrie und Behörden haben nun eine gemeinsame Linie vereinbart für die koordinierte Entwick-lung intelligenter Verkehrs-systeme innerhalb Europas. C-ITS (Cooperative Intelligent Transport Systems) nennt sich der Schritt in Richtung ver-netzter Autos, die miteinander sowie mit der sie umgebenden Verkehrsinfrastruktur kommu-nizieren sollen.

Vordringlichstes Ziel dabei soll die Reduzierung von Staus und die Steigerung der Ver-kehrssicherheit sein.

Dazu EU-Kommissarin Violeta Bulc: „Ich möchte ver-netzte Autos auf Europas Stra-ßen sehen. Der Bericht ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu diesem Ziel.“

Den Report „C-ITS Platform – Final Report“ gibt es auf Englisch im Web: ec.europa.eu/transport/themes/its/doc/c-its-platform-final-report-january-2016.pdf (gb)

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Christian Schamburek

2015