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Bachelorstudiengang Heilpädagogik MODUL 14.1 Sozialmedizinische Grundlagen der Heilpädagogik Eine einführende Vorlesung Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin Ralf-Bruno Zimmermann Liebe Studentin Lieber Student, Sie erhalten mit diesem Handout die Foliensammlung, die im Vorlesungsteil verwendet werden. Darüber hinaus finden Sie in einer zweiten Datei weitere Informationen und Grafiken, die für eine Vertiefung des Lehrgebietes und die Vorbereitung auf die Prüfung relevant sein können. Im Rahmen der Vorlesung werden weitere Materialien zur Verfügung gestellt. Ich habe die Textfolien und die Grafiken in zwei Dateien zusammengestellt, damit Sie in der Vorlesung und bei der Vor- und Nachbereitung des Stoffes selbst eine passende Ordnung herstellen können. Ich empfehle zusätzlich die Lektüre eines einschlägigen Lehrbuches (siehe Literatur- liste). Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann Berlin, Juni 2007

Bachelorstudiengang Heilpädagogik MODUL 14.1 ... · PDF file(s. Grafik tbc-Todesrate_diagr.ppt) Das psychosomatische Krankheitsmodell Das psychosomatische Krankheitsmodell

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Bachelorstudiengang Heilpädagogik

MODUL 14.1Sozialmedizinische Grundlagen

der HeilpädagogikEine einführende Vorlesung

Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin

Ralf-Bruno Zimmermann

Bachelorstudiengang Heilpädagogik

MODUL 14.1Sozialmedizinische Grundlagen

der HeilpädagogikEine einführende Vorlesung

Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin

Ralf-Bruno Zimmermann

Liebe Studentin Lieber Student,Sie erhalten mit diesem Handout die Foliensammlung, die im Vorlesungsteil verwendet werden. Darüber hinaus finden Sie in einer zweiten Datei weitere Informationen und Grafiken, die für eine Vertiefung des Lehrgebietes und die Vorbereitung auf die Prüfung relevant sein können. Im Rahmen der Vorlesung werden weitere Materialien zur Verfügung gestellt.Ich habe die Textfolien und die Grafiken in zwei Dateien zusammengestellt, damit Sie in der Vorlesung und bei der Vor- und Nachbereitung des Stoffes selbst eine passende Ordnung herstellen können. Ich empfehle zusätzlich die Lektüre eines einschlägigen Lehrbuches (siehe Literatur-liste).

Prof. Dr. Ralf-Bruno ZimmermannBerlin, Juni 2007

Liebe Studentin Lieber Student,Sie erhalten mit diesem Handout die Foliensammlung, die im Vorlesungsteil verwendet werden. Darüber hinaus finden Sie in einer zweiten Datei weitere Informationen und Grafiken, die für eine Vertiefung des Lehrgebietes und die Vorbereitung auf die Prüfung relevant sein können. Im Rahmen der Vorlesung werden weitere Materialien zur Verfügung gestellt.Ich habe die Textfolien und die Grafiken in zwei Dateien zusammengestellt, damit Sie in der Vorlesung und bei der Vor- und Nachbereitung des Stoffes selbst eine passende Ordnung herstellen können. Ich empfehle zusätzlich die Lektüre eines einschlägigen Lehrbuches (siehe Literatur-liste).

Prof. Dr. Ralf-Bruno ZimmermannBerlin, Juni 2007

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Sozialmedizin:Geschichte einer medizinischen

Richtung

Sozialmedizin:Geschichte einer medizinischen

Richtung

Einflussfaktoren seit dem 18. Jahrhundert

•zunehmender Einfluss des Staates auf die Gesundheit der Bevölkerung

•Entwicklung methodischer und empirischer Grundlagen der Demographie und Medizinalstatistik

•Wachsende Erkenntnisse über Ursachen und Entstehungs-bedingungen häufiger Krankheiten

•Philosophische und soziologische Einflüsse auf die Theoriebildung in der Medizin

Einflussfaktoren seit dem 18. Jahrhundert

•zunehmender Einfluss des Staates auf die Gesundheit der Bevölkerung

•Entwicklung methodischer und empirischer Grundlagen der Demographie und Medizinalstatistik

•Wachsende Erkenntnisse über Ursachen und Entstehungs-bedingungen häufiger Krankheiten

•Philosophische und soziologische Einflüsse auf die Theoriebildung in der Medizin

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Sozialmedizin:Einordnung in das Ensemble der

Wissenschaftszweige

Sozialmedizin:Einordnung in das Ensemble der

Wissenschaftszweige

Wissenschaftliche Quellen

•Biomedizinische Grundlagenfächer (Anatomie, Physiologie,Biochemie, Physik...)

•Fächer der kurativen Medizin (Chirurgie, Innere Medizin, Patho-logie Psychiatrie...)

•(Bio-)Ethik•Anthropologie/Religionswissen-

schaften•Soziologie (Medizinsoziologie)•Politologie

Sozialpolitik,Gesundheitspolitik)•Ökonomie (Gesundheitsökonomie)•Rechtswissenschaften•Informatik/Statistik

Wissenschaftliche Quellen

•Biomedizinische Grundlagenfächer (Anatomie, Physiologie,Biochemie, Physik...)

•Fächer der kurativen Medizin (Chirurgie, Innere Medizin, Patho-logie Psychiatrie...)

•(Bio-)Ethik•Anthropologie/Religionswissen-

schaften•Soziologie (Medizinsoziologie)•Politologie

Sozialpolitik,Gesundheitspolitik)•Ökonomie (Gesundheitsökonomie)•Rechtswissenschaften•Informatik/Statistik

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Sozialmedizin:BetätigungsfelderSozialmedizin:

Betätigungsfelder

Forschung, Erkenntnisgewinnsoziale Bedingungen von Krankheit und Gesundheit Kausalitätsuntersuchungen Untersuchungen zu Krankheitsfolgen und Hilfebedarf Krankheitsverhütung und Gesundheitsbildung RehabilitationSozialmedizinische BeratungspraxisÖffentlicher GesundheitsdienstKommunale und regionale GesundheitsberichterstattungEvaluation medizinischer Aufwen-dungen und MaßnahmenQualitätssicherung u. -management

Forschung, Erkenntnisgewinnsoziale Bedingungen von Krankheit und Gesundheit Kausalitätsuntersuchungen Untersuchungen zu Krankheitsfolgen und Hilfebedarf Krankheitsverhütung und Gesundheitsbildung RehabilitationSozialmedizinische BeratungspraxisÖffentlicher GesundheitsdienstKommunale und regionale GesundheitsberichterstattungEvaluation medizinischer Aufwen-dungen und MaßnahmenQualitätssicherung u. -management

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Gesundheit:Definitionsvorschläge I

Gesundheit:Definitionsvorschläge I

Gesundheit ist das geordnete Zusammenspiel normaler Funktions-abläufe und des normalen Stoffwechsels (Büchner).

Gesundheit ist die Fähigkeit, lieben und arbeiten zu können (Freud).

Gesundheit heißt, man muss sich wohl fühlen, sich frei bewegen können, guten Appetit haben, normal in seinen Funktionen sein und daher keinen Arzt aufsuchen müssen (Gandhi).

Gesundheit ist ein Zustand voll-kommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen (WHO).

Gesundheit ist das geordnete Zusammenspiel normaler Funktions-abläufe und des normalen Stoffwechsels (Büchner).

Gesundheit ist die Fähigkeit, lieben und arbeiten zu können (Freud).

Gesundheit heißt, man muss sich wohl fühlen, sich frei bewegen können, guten Appetit haben, normal in seinen Funktionen sein und daher keinen Arzt aufsuchen müssen (Gandhi).

Gesundheit ist ein Zustand voll-kommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen (WHO).

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Gesundheit:Definitionsvorschläge II

Gesundheit:Definitionsvorschläge II

•Gesundheit bezeichnet einen Prozess der Anpassung. Sie ist nicht das Ergebnis instinktiven Verhaltens, sondern auto-nomer, wenngleich kulturell geformter Reaktionen auf eine sozial geschaffene Realität. Sie bezeichnet die Fähigkeit, sich auf ein wechselndes Milieu einzustellen, erwachsen und älter zu werden, im Falle einer Verletzung oder Krankheit zu gesunden, zu leiden und in Frieden den Tod zu erwarten. Daneben begreift Gesundheit auch die Zukunft mit ein, daher gehören zu ihr auch die Angst sowie innere Kraft, mit ihr zu leben (Berger).

•Gesundheit ist die aus der Einheit von subjektivem Wohlbefinden und individueller Belastbarkeit erwachsene körperliche, see-lische und soziale Leistungsfähigkeit des Menschen (Deutscher Ärztetag 1994).

•Gesundheit bezeichnet einen Prozess der Anpassung. Sie ist nicht das Ergebnis instinktiven Verhaltens, sondern auto-nomer, wenngleich kulturell geformter Reaktionen auf eine sozial geschaffene Realität. Sie bezeichnet die Fähigkeit, sich auf ein wechselndes Milieu einzustellen, erwachsen und älter zu werden, im Falle einer Verletzung oder Krankheit zu gesunden, zu leiden und in Frieden den Tod zu erwarten. Daneben begreift Gesundheit auch die Zukunft mit ein, daher gehören zu ihr auch die Angst sowie innere Kraft, mit ihr zu leben (Berger).

•Gesundheit ist die aus der Einheit von subjektivem Wohlbefinden und individueller Belastbarkeit erwachsene körperliche, see-lische und soziale Leistungsfähigkeit des Menschen (Deutscher Ärztetag 1994).

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WissenschaftlicheGesundheitsmodelle und

-konzepte

WissenschaftlicheGesundheitsmodelle und

-konzepte

•salutogenetisches Konzept ANTONOVSKY (s. Grafikantonovsky.ppt)

•integratives Anforderungs-Ressourcen-Modell BECKER(s. Grafikbecker.ppt)

•sozialisationstheoretisches Modell HURRELMANN(s. GrafikHurrelmann.ppt)

•Mandala-Modell HANCOCK(s.Grafikmandala.ppt)

•sog. Laienkonzepte

•salutogenetisches Konzept ANTONOVSKY (s. Grafikantonovsky.ppt)

•integratives Anforderungs-Ressourcen-Modell BECKER(s. Grafikbecker.ppt)

•sozialisationstheoretisches Modell HURRELMANN(s. GrafikHurrelmann.ppt)

•Mandala-Modell HANCOCK(s.Grafikmandala.ppt)

•sog. Laienkonzepte

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Wissenschaftliche KrankheitsmodelleWissenschaftliche Krankheitsmodelle

•biomedizinisches Modell

•psychosomatisches Modell

•Stress-Coping-Modell

•Verhaltensmodell

•Devianz-Modell

•Sozioökonomisches Modell

•Risikofaktoren-Modell

•sozialepidemiologisches Modell

•biomedizinisches Modell

•psychosomatisches Modell

•Stress-Coping-Modell

•Verhaltensmodell

•Devianz-Modell

•Sozioökonomisches Modell

•Risikofaktoren-Modell

•sozialepidemiologisches Modell

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Das biomedizinische Krankheitsmodelle

Das biomedizinische Krankheitsmodelle

· jede Krankheit besitzt eine spezifische Ursache

· jede Krankheit zeichnet sich durch eine bestimmte Grundschädigung aus (zellulär, histologisch, Fehlsteuerung mechanisch-biochemisch)

· alle Krankheiten haben typische äußere Zeichen (Symptome) und können daher diagnostiziert werden

· alle Krankheiten haben be-schreibbare und daher vorhersagbare Verläufe

·Bisher unterscheidet die Medizin ca. 30.000 Krankheiten und Syndrome. (s. Grafik tbc-Todesrate_diagr.ppt)

· jede Krankheit besitzt eine spezifische Ursache

· jede Krankheit zeichnet sich durch eine bestimmte Grundschädigung aus (zellulär, histologisch, Fehlsteuerung mechanisch-biochemisch)

· alle Krankheiten haben typische äußere Zeichen (Symptome) und können daher diagnostiziert werden

· alle Krankheiten haben be-schreibbare und daher vorhersagbare Verläufe

·Bisher unterscheidet die Medizin ca. 30.000 Krankheiten und Syndrome. (s. Grafik tbc-Todesrate_diagr.ppt)

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Das psychosomatischeKrankheitsmodell

Das psychosomatischeKrankheitsmodell

•Psychoanalytisch•Konflikt→Verdrängung→Konver-

sion, Regression→Symptom →Erkrankung

•Alexithymie-Konzept•Unfähigkeit, eigene (und fremde) Gefühle „lesen“ (wahrnehmen und in Worte fassen) zu können

•Psychobiologisch•Emotionen→Aktivierung des

autonomen Nervensystems →Symptom→Erkrankung

•Psychosozial•direkt: Emotionen bedingen

Erkrankungen•indirekt: Emotionen bedingen

Risikofaktoren (Rauchen)

•Stressmodell•Stressor→Alarmsituation →Abwehrreaktion→Erschöpfung

•Psychoanalytisch•Konflikt→Verdrängung→Konver-

sion, Regression→Symptom →Erkrankung

•Alexithymie-Konzept•Unfähigkeit, eigene (und fremde) Gefühle „lesen“ (wahrnehmen und in Worte fassen) zu können

•Psychobiologisch•Emotionen→Aktivierung des

autonomen Nervensystems →Symptom→Erkrankung

•Psychosozial•direkt: Emotionen bedingen

Erkrankungen•indirekt: Emotionen bedingen

Risikofaktoren (Rauchen)

•Stressmodell•Stressor→Alarmsituation →Abwehrreaktion→Erschöpfung

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Das Stress-Coping-Krankheitsmodell

Das Stress-Coping-Krankheitsmodell

•Krankheit als Resultat des Ver-hältnisses zwischen Stressoren und Bewältigungsmechanismen

•Stressoren•Hintergrundmerkmale (Schicht)•chronische Belastungen•life events

•persönliche Bewältigungsmechanismen•Coping-Mechanismen•„Herr der Lage sein“

•kollektive Bewältigungsmechanismen•soziale Integration (BADURA) •soziale Unterstützung (CAPLAN)•(Grafikstreß-coping-modell.ppt)

•Krankheit als Resultat des Ver-hältnisses zwischen Stressoren und Bewältigungsmechanismen

•Stressoren•Hintergrundmerkmale (Schicht)•chronische Belastungen•life events

•persönliche Bewältigungsmechanismen•Coping-Mechanismen•„Herr der Lage sein“

•kollektive Bewältigungsmechanismen•soziale Integration (BADURA) •soziale Unterstützung (CAPLAN)•(Grafikstreß-coping-modell.ppt)

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Das Verhaltensmodellvon Krankheit

Das Verhaltensmodellvon Krankheit

•Krankheit als Resultat von gesundheitsgefährdenden Verhaltensweisen

•Motive für das Risikoverhalten•Vermeintliche Steigerung der

Lebensqualität•Vermittelt soziale Identität

(Gruppenzugehörigkeit)•Wird zu liebgewonnener Gewohnheit

(Konditionierung)•Dient als probates Mittel der

Entspannung

•Korrelationsstatistische Zusammen-hänge zwischen Risikoverhalten und häufigen Krankheiten konnten nachgewiesen werden (etwa für Karies, Krebs, Herz-Kreis-lauf, Bronchitis, Unfälle, psychoso-matische Erkrankungen, Haltungs-schäden, Infektionen...) (Grafikverhaltens-modell.ppt)

•Krankheit als Resultat von gesundheitsgefährdenden Verhaltensweisen

•Motive für das Risikoverhalten•Vermeintliche Steigerung der

Lebensqualität•Vermittelt soziale Identität

(Gruppenzugehörigkeit)•Wird zu liebgewonnener Gewohnheit

(Konditionierung)•Dient als probates Mittel der

Entspannung

•Korrelationsstatistische Zusammen-hänge zwischen Risikoverhalten und häufigen Krankheiten konnten nachgewiesen werden (etwa für Karies, Krebs, Herz-Kreis-lauf, Bronchitis, Unfälle, psychoso-matische Erkrankungen, Haltungs-schäden, Infektionen...) (Grafikverhaltens-modell.ppt)

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Die Labeling-Hypothesevon Krankheit

Die Labeling-Hypothesevon Krankheit

Krankheit ist das Resultat von sekundärer Zuschreibung und Rollenerfüllung.

•Krankenrolle bedeutet (PARSON)•Patient ist temporär von seinen üblichen Rollenpflichten entbunden•Patient wird für seine Krankheit nicht verantwortlich gemacht•Patient hat die Verpflichtung, gesund zu werden•Patient ist verpflichtet, fachkundige Hilfe aufzusuchen

•Devianz, Stigmatisierung (GOFFMAN)•primäre D.: erste Krankheitszeichen•sekundäre D.: primäre D. bekommt einen Namen (Diagnose, Etikett, Label), Pat. versucht unbewusst, die erwartete Rolle zu erfüllen.

Krankheit ist das Resultat von sekundärer Zuschreibung und Rollenerfüllung.

•Krankenrolle bedeutet (PARSON)•Patient ist temporär von seinen üblichen Rollenpflichten entbunden•Patient wird für seine Krankheit nicht verantwortlich gemacht•Patient hat die Verpflichtung, gesund zu werden•Patient ist verpflichtet, fachkundige Hilfe aufzusuchen

•Devianz, Stigmatisierung (GOFFMAN)•primäre D.: erste Krankheitszeichen•sekundäre D.: primäre D. bekommt einen Namen (Diagnose, Etikett, Label), Pat. versucht unbewusst, die erwartete Rolle zu erfüllen.

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Sozioökonomisches Krankheitsmodell

Sozioökonomisches Krankheitsmodell

-Psychosomatische Krankheitentsteht durch Entfremdung des Indi-viduums von der Gesellschaft, die insbesondere durch den Mangel an Kontrolle der Bürger über ihre Arbeitsbedingungen und gesellschaft-lichen Einrichtungen bedingt ist.

-Arbeitsbedingte Krankheitensind Folgen der Kontrolle des Arbeits-prozesses durch das Kapital und nicht durch die Arbeitenden.

-Krebserkrankungen sind vorwiegend durch Umweltein-flüsse bedingt, die die Arbeiterklasse mehr und intensiver treffen als die Mittel- und Oberschicht.

-Psychosomatische Krankheitentsteht durch Entfremdung des Indi-viduums von der Gesellschaft, die insbesondere durch den Mangel an Kontrolle der Bürger über ihre Arbeitsbedingungen und gesellschaft-lichen Einrichtungen bedingt ist.

-Arbeitsbedingte Krankheitensind Folgen der Kontrolle des Arbeits-prozesses durch das Kapital und nicht durch die Arbeitenden.

-Krebserkrankungen sind vorwiegend durch Umweltein-flüsse bedingt, die die Arbeiterklasse mehr und intensiver treffen als die Mittel- und Oberschicht.

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Risikofaktoren-Modell IRisikofaktoren-Modell I

-Multifaktorenmodell-medizinisch-organische-psychologische-soziologischeFaktoren

-DefinitionRisikofaktoren sind Merkmale, die eine Bevölkerung hinsichtlich der Verschiedenheit von Erkrankungen und Sterbefällen in einem bestimm-ten Zeitraum differenzieren. Diese Merkmale können potentiell ursächlich oder nur Indikatoren für das Vorliegen besonderer Risiken sein.

-Risikofaktorenhierarchie-primär (Organebene)-sekundär (Verhaltensebene)-tertiär (Gesellschaftsebene)

-Multifaktorenmodell-medizinisch-organische-psychologische-soziologischeFaktoren

-DefinitionRisikofaktoren sind Merkmale, die eine Bevölkerung hinsichtlich der Verschiedenheit von Erkrankungen und Sterbefällen in einem bestimm-ten Zeitraum differenzieren. Diese Merkmale können potentiell ursächlich oder nur Indikatoren für das Vorliegen besonderer Risiken sein.

-Risikofaktorenhierarchie-primär (Organebene)-sekundär (Verhaltensebene)-tertiär (Gesellschaftsebene)

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Risikofaktoren-Modell IIRisikofaktoren-Modell II

-Es gibt kaum Krankheiten, die nicht auch eine soziologische und individuell-psychologische ätiologi-sche Dimension haben.

-Risikofaktoren sind keine Prädik-toren für das Entstehen von Krankheiten, sie geben nur relative pathogene Wahrscheinlichkeiten an.

-Nur an Risikofaktoren ausge-richtete Therapien müssen sorg-fältig abgewogen werden (erwünschte und unerwünschte Wirkungen, Risiko und Nutzen). (GrafikRisikofaktoren-Krankheiten.ppt )(GrafikRisikofaktorenmodell-Herzinfarkt.ppt)

-Es gibt kaum Krankheiten, die nicht auch eine soziologische und individuell-psychologische ätiologi-sche Dimension haben.

-Risikofaktoren sind keine Prädik-toren für das Entstehen von Krankheiten, sie geben nur relative pathogene Wahrscheinlichkeiten an.

-Nur an Risikofaktoren ausge-richtete Therapien müssen sorg-fältig abgewogen werden (erwünschte und unerwünschte Wirkungen, Risiko und Nutzen). (GrafikRisikofaktoren-Krankheiten.ppt )(GrafikRisikofaktorenmodell-Herzinfarkt.ppt)

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Sozialepidemiologisches ModellSozialepidemiologisches Modell

BADURA fasst in seinem sozial-epidemiologischen Modell Faktoren aus folgenden Konzepten zusammen:-Sozioökonomisches Modell (soziale Schichtung, Arbeits- und Wohn-verhältnisse)-Stressmodell (akute und chronische Stressreaktionen)-Stress-Coping-Modell (Stressreaktionen und Soziale Unterstützung)-Verhaltensmodell (Lebensstil und Bewältigungsstrategien)-Psychosomatisches Modell (Persönlich-keitsstruktur und Verhaltenstypen)-Biomedizinisches Modell (genetische Faktoren, somatische Risiken)

-Faktoren sind nicht statisch, sondern stehen in einem dynami-schen Zusammenhang.-Faktoren sind empirisch sozial-epidemiologisch begründet. (s. Grafiksozialepid-Modell.ppt)

BADURA fasst in seinem sozial-epidemiologischen Modell Faktoren aus folgenden Konzepten zusammen:-Sozioökonomisches Modell (soziale Schichtung, Arbeits- und Wohn-verhältnisse)-Stressmodell (akute und chronische Stressreaktionen)-Stress-Coping-Modell (Stressreaktionen und Soziale Unterstützung)-Verhaltensmodell (Lebensstil und Bewältigungsstrategien)-Psychosomatisches Modell (Persönlich-keitsstruktur und Verhaltenstypen)-Biomedizinisches Modell (genetische Faktoren, somatische Risiken)

-Faktoren sind nicht statisch, sondern stehen in einem dynami-schen Zusammenhang.-Faktoren sind empirisch sozial-epidemiologisch begründet. (s. Grafiksozialepid-Modell.ppt)

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BehinderungDefinitionen, Modelle I

BehinderungDefinitionen, Modelle I

WHO-Definition

1. impairment: Schädigung- jede Normabweichung von

psychischen oder physiologischen Funktionen oder der äußeren Erscheinung

2. disability: funktionelle Einschränkung bzw. Fähigkeits-störung

- Störung in der Ausführung einer Aktivität in Bezug auf die Umwelt

3. handicap: (soziale) Beeinträchti-gung

- in einem sozialen Kontext auftretender Nachteil für einen bestimmten Menschen, wodurch die Durchführung einer für dieses Individuum normalen Rolle eingeschränkt oder verhindert ist. (Grafik)Behinderung1.ppt(Grafik) Behinderung2.ppt

WHO-Definition

1. impairment: Schädigung- jede Normabweichung von

psychischen oder physiologischen Funktionen oder der äußeren Erscheinung

2. disability: funktionelle Einschränkung bzw. Fähigkeits-störung

- Störung in der Ausführung einer Aktivität in Bezug auf die Umwelt

3. handicap: (soziale) Beeinträchti-gung

- in einem sozialen Kontext auftretender Nachteil für einen bestimmten Menschen, wodurch die Durchführung einer für dieses Individuum normalen Rolle eingeschränkt oder verhindert ist. (Grafik)Behinderung1.ppt(Grafik) Behinderung2.ppt

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SGB„Behinderte (...) sind alle, die von Auswirkungen einer nicht nur vorübergehenden Funktionsbeein-trächtigung betroffen sind, die auf einem regelwidrigen körperlichen, geistigen oder seelischen Zustand beruht. Schwerbehinderte sind Behinderte, deren Grad der Behinderung (GdB) mindestens 50 beträgt.“Der GdB wird nach ärztlicher Begutachtung durch das Versor-gungsamt festgelegt.

Neuere Modelle der Definition und Klassifikation zielen sowohl auf die Feststellung von Ressourcen wie Defiziten ab, insbesondere, ob Betroffene in ihren Aktivitäten (wodurch auch immer) eingeschränkt sind (vgl. ICF).Behinderte Menschen in D

(Grafikenbehinderung4.ppt)-vier Paradigmata von Behinderung

(Tabelle)Behinderung3.ppt

SGB„Behinderte (...) sind alle, die von Auswirkungen einer nicht nur vorübergehenden Funktionsbeein-trächtigung betroffen sind, die auf einem regelwidrigen körperlichen, geistigen oder seelischen Zustand beruht. Schwerbehinderte sind Behinderte, deren Grad der Behinderung (GdB) mindestens 50 beträgt.“Der GdB wird nach ärztlicher Begutachtung durch das Versor-gungsamt festgelegt.

Neuere Modelle der Definition und Klassifikation zielen sowohl auf die Feststellung von Ressourcen wie Defiziten ab, insbesondere, ob Betroffene in ihren Aktivitäten (wodurch auch immer) eingeschränkt sind (vgl. ICF).Behinderte Menschen in D

(Grafikenbehinderung4.ppt)-vier Paradigmata von Behinderung

(Tabelle)Behinderung3.ppt

BehinderungDefinitionen, Modelle II

BehinderungDefinitionen, Modelle II

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Epidemiologie:Definition, Datenquellen

Epidemiologie:Definition, Datenquellen

-Definition:Epidemiologie befasst sich mit der Beschreibung und Analyse der Verteilung von Krankheiten und deren Ursachen und Folgen in der Bevölkerung.

-Aufgliederung der Epidemiologie in:1. Deskriptive2. Analytische3. Experimentelle

-wichtige Datenquelle:1. Primärdaten (eigene Erhebung)2. Sekundärdaten (zusammengestellt)

TodesursachenKrankheitsartenKrankheitsregisterMikrozensus (repräsentative Stich-probe)BehindertenstatistikBehandlungsdaten...

-Definition:Epidemiologie befasst sich mit der Beschreibung und Analyse der Verteilung von Krankheiten und deren Ursachen und Folgen in der Bevölkerung.

-Aufgliederung der Epidemiologie in:1. Deskriptive2. Analytische3. Experimentelle

-wichtige Datenquelle:1. Primärdaten (eigene Erhebung)2. Sekundärdaten (zusammengestellt)

TodesursachenKrankheitsartenKrankheitsregisterMikrozensus (repräsentative Stich-probe)BehindertenstatistikBehandlungsdaten...

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Epidemiologie: Grundbegriffe I Epidemiologie: Grundbegriffe I

-MortalitätSterblichkeit als Anzahl der Sterbefälle/10.000 Einwohner Sterbeziffer bezogen auf die Lebendenrelative Mortalität bezogen auf die Gestorbenen standardisierte Mortalität bezogen auf vergleichbare Stichproben (nach Alter, Geschlecht...)-Morbidität Erkrankungshäufigkeit/10.000 Einw.-Letalität=Sterbequote bezogen auf eine bestimmte Anzahl von Erkrankten-Säuglingssterblichkeit Todesfälle von der Geburt bis Ende des ersten Lebensjahres bezogen auf die Lebendgeborenen-perinatale Sterblichkeit Todesfälle von der 29. SSW bis kurz nach der Geburt bezogen auf die Lebendgeborenen

-MortalitätSterblichkeit als Anzahl der Sterbefälle/10.000 Einwohner Sterbeziffer bezogen auf die Lebendenrelative Mortalität bezogen auf die Gestorbenen standardisierte Mortalität bezogen auf vergleichbare Stichproben (nach Alter, Geschlecht...)-Morbidität Erkrankungshäufigkeit/10.000 Einw.-Letalität=Sterbequote bezogen auf eine bestimmte Anzahl von Erkrankten-Säuglingssterblichkeit Todesfälle von der Geburt bis Ende des ersten Lebensjahres bezogen auf die Lebendgeborenen-perinatale Sterblichkeit Todesfälle von der 29. SSW bis kurz nach der Geburt bezogen auf die Lebendgeborenen

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Epidemiologie: Grundbegriffe II Epidemiologie: Grundbegriffe II

•postnatale SterblichkeitSterblichkeit nach der ersten Lebens-woche bis zum Ende des ersten Lebensmonats

-KrankenstandZahl der arbeitsunfähig erkrankten Personen bezogen auf die Anzahl der Arbeitnehmer (z.B. eines Betriebes)

-InzidenzErkrankungshäufigkeit: Anzahl der in einer bestimmten Zeiteinheit an einer bestimmten Krankheit neu Erkrankten (bezogen auf eine Bevölkerungszahl)

-PrävalenzKrankheitshäufigkeit: Anzahl aller an einer bestimmten Krankheit (neu und bereits früher) Erkrankten pro Zeit-einheit und Bevölkerungsgruppe

•postnatale SterblichkeitSterblichkeit nach der ersten Lebens-woche bis zum Ende des ersten Lebensmonats

-KrankenstandZahl der arbeitsunfähig erkrankten Personen bezogen auf die Anzahl der Arbeitnehmer (z.B. eines Betriebes)

-InzidenzErkrankungshäufigkeit: Anzahl der in einer bestimmten Zeiteinheit an einer bestimmten Krankheit neu Erkrankten (bezogen auf eine Bevölkerungszahl)

-PrävalenzKrankheitshäufigkeit: Anzahl aller an einer bestimmten Krankheit (neu und bereits früher) Erkrankten pro Zeit-einheit und Bevölkerungsgruppe

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Epidemiologie: allgemeine Ergebnisse I

Epidemiologie: allgemeine Ergebnisse I

•Unterschiede der gesundheitlichen Situation, der Krankheits- und Sterberisiken wurden u.a. gefunden für folgende Variablen:

•Alter•Geschlecht•Region•sozialer Status•Arbeitssituation•Wohnsituation•Kultur, Migration•Umweltfaktoren

•Unterschiede der gesundheitlichen Situation, der Krankheits- und Sterberisiken wurden u.a. gefunden für folgende Variablen:

•Alter•Geschlecht•Region•sozialer Status•Arbeitssituation•Wohnsituation•Kultur, Migration•Umweltfaktoren

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Epidemiologie: allgemeine Ergebnisse II

Epidemiologie: allgemeine Ergebnisse II

•Säuglingssterblichkeit und ihre Einfluss-faktoren in Deutschland (Grafikepid-ergebn.ppt)

•Lebenserwartung und soziale Schicht-zugehörigkeit (Grafik)•Hinweis: die Lebenserwartung hat sich in den letzten 100 Jahren für Neugeborene verdoppelt (von 35 auf 75 Jahre). Primärer Effekt ist der Rückgang der Säuglingssterblichkeit.

•Der Rückgang der Sterblichkeit wird hauptsächlich mit dem Rückgang der Infektionskrankheiten erklärt. (Anteil von 74% am Rückgang nach MCKEOWN)

•Veränderung des Krankheitsspektrums: von akuten zu chronischen Krankheiten; Zunahme bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und angeborenen Schäden.

•Säuglingssterblichkeit und ihre Einfluss-faktoren in Deutschland (Grafikepid-ergebn.ppt)

•Lebenserwartung und soziale Schicht-zugehörigkeit (Grafik)•Hinweis: die Lebenserwartung hat sich in den letzten 100 Jahren für Neugeborene verdoppelt (von 35 auf 75 Jahre). Primärer Effekt ist der Rückgang der Säuglingssterblichkeit.

•Der Rückgang der Sterblichkeit wird hauptsächlich mit dem Rückgang der Infektionskrankheiten erklärt. (Anteil von 74% am Rückgang nach MCKEOWN)

•Veränderung des Krankheitsspektrums: von akuten zu chronischen Krankheiten; Zunahme bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und angeborenen Schäden.

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Epidemiologie: Armut und Gesundheit

Epidemiologie: Armut und Gesundheit

•Soziale Schicht und Krankheit:•Die unteren sozialen Schichten sind in allen Altersklassen gesundheitlich benachteiligt (gilt für alle wichtigen Erkrankungen, s. Grafik)

•Reichtümer sammeln sich „oben“, Gesundheitsrisiken „unten“.

•Armut, Langzeit- und Dauerarbeits-losigkeit sowie Obdachlosigkeit sind typische und einander verstärkende Problemagglomerationen, die jeweils als Ursache und Folge von Gesundheits-risiken in Erscheinung treten und sich so gegenseitig verstärken.

•Aus Eigen- und Selbsthilfe kann dieser Kreislauf nur selten durchbrochen werden, deshalb benötigen diese Menschen aktive Hilfsangebote für die medizinische Versorgung.

•Soziale Schicht und Krankheit:•Die unteren sozialen Schichten sind in allen Altersklassen gesundheitlich benachteiligt (gilt für alle wichtigen Erkrankungen, s. Grafik)

•Reichtümer sammeln sich „oben“, Gesundheitsrisiken „unten“.

•Armut, Langzeit- und Dauerarbeits-losigkeit sowie Obdachlosigkeit sind typische und einander verstärkende Problemagglomerationen, die jeweils als Ursache und Folge von Gesundheits-risiken in Erscheinung treten und sich so gegenseitig verstärken.

•Aus Eigen- und Selbsthilfe kann dieser Kreislauf nur selten durchbrochen werden, deshalb benötigen diese Menschen aktive Hilfsangebote für die medizinische Versorgung.

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Epidemiologie: Arbeit und Gesundheit

Epidemiologie: Arbeit und Gesundheit

•Berufskrankheiten:•zweifelsfreie Kausalität muss fest-stehen•derzeit sind 59 Berufskrankheiten anerkannt•psychosomatische E. werden bisher nicht anerkannt•häufigste:• Hörschäden• Hauterkrankungen• Meniskusläsionen• Infektionen• Quarzstaublungenerkrankungen

(Silikose)•häufigste Erkrankungen, die zu BU- und EU-Rente führen:

• Rückenleiden• Herzerkrankungen

•Arbeitsunfälle• ca. 1,5 Million/Jahr

•schädliche Belastungen am Arbeitsplatz:• 25% Lärm• 20% Schmutz, Öl• 15% Haltung • ? psychische

•Berufskrankheiten:•zweifelsfreie Kausalität muss fest-stehen•derzeit sind 59 Berufskrankheiten anerkannt•psychosomatische E. werden bisher nicht anerkannt•häufigste:• Hörschäden• Hauterkrankungen• Meniskusläsionen• Infektionen• Quarzstaublungenerkrankungen

(Silikose)•häufigste Erkrankungen, die zu BU- und EU-Rente führen:

• Rückenleiden• Herzerkrankungen

•Arbeitsunfälle• ca. 1,5 Million/Jahr

•schädliche Belastungen am Arbeitsplatz:• 25% Lärm• 20% Schmutz, Öl• 15% Haltung • ? psychische

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Epidemiologie: Migration und Gesundheit

Epidemiologie: Migration und Gesundheit

•Problembereiche:•spezifische Probleme je nach Herkunftsland und sozialer Situation•kulturelle und sprachliche Barriere •spezifische Zugangsvoraussetzungen zur medizinischen Hilfe (Asylbewerber, sich illegal Aufhaltende)•Ausmaß des „Wanderungsdrucks“•Selektion bei der Einwanderung•Grund der Migration (Arbeit, Krieg, Verfolgung, Folter...)•Existenz spezifischer Hilfen•chronische Krankheit bzw. lang-dauernde Arbeitsunfähigkeit kann ein Ausweisungsgrund sein •(Grafik)

•In Deutschland lebende Migranten haben in vielen erfassbaren sozialen und gesundheitlichen Parametern im Durch-schnitt ungünstigere Werte als Deutsche. Der Vergleich zu der Bevölkerung der Heimatländer fällt dagegen positiv aus.

•Problembereiche:•spezifische Probleme je nach Herkunftsland und sozialer Situation•kulturelle und sprachliche Barriere •spezifische Zugangsvoraussetzungen zur medizinischen Hilfe (Asylbewerber, sich illegal Aufhaltende)•Ausmaß des „Wanderungsdrucks“•Selektion bei der Einwanderung•Grund der Migration (Arbeit, Krieg, Verfolgung, Folter...)•Existenz spezifischer Hilfen•chronische Krankheit bzw. lang-dauernde Arbeitsunfähigkeit kann ein Ausweisungsgrund sein •(Grafik)

•In Deutschland lebende Migranten haben in vielen erfassbaren sozialen und gesundheitlichen Parametern im Durch-schnitt ungünstigere Werte als Deutsche. Der Vergleich zu der Bevölkerung der Heimatländer fällt dagegen positiv aus.

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Epidemiologie: Geschlecht, Familie und

Gesundheit

Epidemiologie: Geschlecht, Familie und

Gesundheit

•Es gibt mehrere epidemiologische Variablen, nach denen sich Frauen und Männer in Bezug auf Gesundheit und Krankheit unterscheiden (s. Grafik).

•Die Ursachen dafür liegen sowohl auf körperlich-organischer Ebene wie auf gesellschaftlicher Ebene (s. Grafik).

•Der Familienstand bedingt verschiedene Risiken:•Verheiratete haben eine niedrigere Mortalitätsrate und für viele Krank-heiten eine niedrigere Morbiditätsrate. •Bei über 55jährigen Witwern in den ersten 6 Monaten nach dem Tod der Ehefrau wurde eine 40%ige Erhöhung der Mortalitätsrate ermittelt.

•Es gibt mehrere epidemiologische Variablen, nach denen sich Frauen und Männer in Bezug auf Gesundheit und Krankheit unterscheiden (s. Grafik).

•Die Ursachen dafür liegen sowohl auf körperlich-organischer Ebene wie auf gesellschaftlicher Ebene (s. Grafik).

•Der Familienstand bedingt verschiedene Risiken:•Verheiratete haben eine niedrigere Mortalitätsrate und für viele Krank-heiten eine niedrigere Morbiditätsrate. •Bei über 55jährigen Witwern in den ersten 6 Monaten nach dem Tod der Ehefrau wurde eine 40%ige Erhöhung der Mortalitätsrate ermittelt.

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Epidemiologie: Umwelteinflüsse und Gesundheit

Epidemiologie: Umwelteinflüsse und Gesundheit

•Durch Belastungen bzw. Zerstörung der Umwelt durch den Menschen und Naturkatastrophen ist es zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Gesundheit von Menschen gekommen.

•Als logische Folge der komplexen Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Gesundheit hat sich eine eigene Disziplin entwickelt (Umweltmedizin).

•Die Auswirkungen von Umwelt-veränderungen auf die Gesundheit sind oft schwer nachweisbar.

(niedrige Dosis, unbekannter Mechanis-mus, lange Latenz von der Exposition bis zum Beginn einer Erkrankung...)

•Einige Umweltfaktoren und ihre Auswirkungen s. Grafik.

•Durch Belastungen bzw. Zerstörung der Umwelt durch den Menschen und Naturkatastrophen ist es zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Gesundheit von Menschen gekommen.

•Als logische Folge der komplexen Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Gesundheit hat sich eine eigene Disziplin entwickelt (Umweltmedizin).

•Die Auswirkungen von Umwelt-veränderungen auf die Gesundheit sind oft schwer nachweisbar.

(niedrige Dosis, unbekannter Mechanis-mus, lange Latenz von der Exposition bis zum Beginn einer Erkrankung...)

•Einige Umweltfaktoren und ihre Auswirkungen s. Grafik.

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Epidemiologie:Alter und Gesundheit I

Epidemiologie:Alter und Gesundheit I

•Der Anteil der Menschen über 65 Jahre hat in (fast) allen Industrienationen in den letzten Jahrzehnten von etwa 8% auf 14% zugenommen (am schnellsten in Japan, am langsamsten in Frankreich).

•Man nimmt an, dass die genetisch fixierte maximale Lebensspanne des Menschen unter „geschützten Beding-ungen“ bei etwa 115 Jahren liegt.

•Die Gesundheitsausgaben für höhere Altersgruppen korrelieren v.a. mit der verbleibenden Lebenszeit, nicht jedoch mit dem absoluten Alter!!

•Hohes Alter ist nicht gleichbedeutend mit Krankheit. Im Alter nimmt aber die Anfälligkeit für Krankheiten und die Wahrscheinlichkeit, an mehreren Krank-heiten gleichzeitig zu leiden, zu.

•Der Anteil der Menschen über 65 Jahre hat in (fast) allen Industrienationen in den letzten Jahrzehnten von etwa 8% auf 14% zugenommen (am schnellsten in Japan, am langsamsten in Frankreich).

•Man nimmt an, dass die genetisch fixierte maximale Lebensspanne des Menschen unter „geschützten Beding-ungen“ bei etwa 115 Jahren liegt.

•Die Gesundheitsausgaben für höhere Altersgruppen korrelieren v.a. mit der verbleibenden Lebenszeit, nicht jedoch mit dem absoluten Alter!!

•Hohes Alter ist nicht gleichbedeutend mit Krankheit. Im Alter nimmt aber die Anfälligkeit für Krankheiten und die Wahrscheinlichkeit, an mehreren Krank-heiten gleichzeitig zu leiden, zu.

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Epidemiologie:Alter und Gesundheit II

Epidemiologie:Alter und Gesundheit II

•Zu unterscheiden gilt:

1. Altersphysiologische Veränderungen mit möglichem Krankheitswert

2. Altersbezogene Erkrankungen mit langer präklinischer Latenz Beispiel: Krebs, Arteriosklerose

3. Erkrankungen mit im Alter verändertem physiologischen Verlauf Beispiel: Infektionen, Wundheilungs-störungen

4. Krankheiten infolge langfristiger, mit der Lebenszeit steigender Exposition Beispiel: langfristige Exposition mit Giften oder psychosozialem Stress, Verhaltensweisen, sozioökonomischen Faktoren... Grafiken Epidem epid-ergebn.ppt

•Zu unterscheiden gilt:

1. Altersphysiologische Veränderungen mit möglichem Krankheitswert

2. Altersbezogene Erkrankungen mit langer präklinischer Latenz Beispiel: Krebs, Arteriosklerose

3. Erkrankungen mit im Alter verändertem physiologischen Verlauf Beispiel: Infektionen, Wundheilungs-störungen

4. Krankheiten infolge langfristiger, mit der Lebenszeit steigender Exposition Beispiel: langfristige Exposition mit Giften oder psychosozialem Stress, Verhaltensweisen, sozioökonomischen Faktoren... Grafiken Epidem epid-ergebn.ppt

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Prävention und Gesundheits-förderung, BegriffsbestimmungPrävention und Gesundheits-

förderung, Begriffsbestimmung•Prävention (prae-venire=zuvor-kommen) umfasst Methoden der Vermeidung von Krankheit. Voraussetzung für erfolg-reiche Prävention ist, dass mindestens einige wichtige Ursachen der betreffen-den Krankheit bekannt sind. Prävention ist eine wichtige Methode der Sozialmedizin und der Sozialen Arbeit.Sie kann unterteilt werden in medizinische, Verhaltens- und Verhält-nisprävention bzw. primäre, sekundäre und tertiäre P.Prävention wird eingesetzt, bevor eine Wirkung eingetreten ist, Therapie, nachdem die Wirkung eingetreten ist.•Gesundheitsförderungumfasst Methoden der Förderung der Gesundheit. Voraussetzungen ist ein Wissen über die Gesundheit fördernde bzw. positiv beeinflussende Faktoren und Bedingungen. Gesundheitsförderung ist eine wichtige Methode der Gesundheits-wissenschaften.Zu ihr gehören Gesundheitsaufklärung, -bildung, -lehre, pflege, -beratung, -schutz. (Grafik ges.förd.präv.1.ppt)

•Prävention (prae-venire=zuvor-kommen) umfasst Methoden der Vermeidung von Krankheit. Voraussetzung für erfolg-reiche Prävention ist, dass mindestens einige wichtige Ursachen der betreffen-den Krankheit bekannt sind. Prävention ist eine wichtige Methode der Sozialmedizin und der Sozialen Arbeit.Sie kann unterteilt werden in medizinische, Verhaltens- und Verhält-nisprävention bzw. primäre, sekundäre und tertiäre P.Prävention wird eingesetzt, bevor eine Wirkung eingetreten ist, Therapie, nachdem die Wirkung eingetreten ist.•Gesundheitsförderungumfasst Methoden der Förderung der Gesundheit. Voraussetzungen ist ein Wissen über die Gesundheit fördernde bzw. positiv beeinflussende Faktoren und Bedingungen. Gesundheitsförderung ist eine wichtige Methode der Gesundheits-wissenschaften.Zu ihr gehören Gesundheitsaufklärung, -bildung, -lehre, pflege, -beratung, -schutz. (Grafik ges.förd.präv.1.ppt)

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Prävention IPrävention I

•Unterscheidung nach dem Ziel:•primäre Prävention

Ausschaltung von Krankheitsursachen•sekundäre Prävention

Früherkennung und Frühbehandlung•tertiäre Prävention

Vermeidung der Folgen von Krankheit bzw. ihres Fortschreitens

•Unterscheidung nach der Methode:•medizinische Prävention

Einsatz medizinischer Mittel der Diagnostik und Therapie

•VerhaltenspräventionVerhaltensänderung durch erzieher-ische, bildende, beratende, verhaltens-therapeutische Maßnahmen sowiesoziale und rechtliche Sanktionen (soziale Kontrolle, Lob, Tadel, Strafe)

•VerhältnispräventionErhaltung, Schaffung, Wiederher-stellung gesundheitsdienlicher Verhält-nisse

•Unterscheidung nach dem Ziel:•primäre Prävention

Ausschaltung von Krankheitsursachen•sekundäre Prävention

Früherkennung und Frühbehandlung•tertiäre Prävention

Vermeidung der Folgen von Krankheit bzw. ihres Fortschreitens

•Unterscheidung nach der Methode:•medizinische Prävention

Einsatz medizinischer Mittel der Diagnostik und Therapie

•VerhaltenspräventionVerhaltensänderung durch erzieher-ische, bildende, beratende, verhaltens-therapeutische Maßnahmen sowiesoziale und rechtliche Sanktionen (soziale Kontrolle, Lob, Tadel, Strafe)

•VerhältnispräventionErhaltung, Schaffung, Wiederher-stellung gesundheitsdienlicher Verhält-nisse

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Prävention IIPrävention II

•Erwartungen an Prävention aus verschiedenen Perspektiven: s. Grafik.

•Verschiedene Konzepte der Prävention:1. Ätiologisches Konzept2. Konzept der relativen Risiken3. Konzept der Epidemien und

Regressionen(s. Grafikpräv.konzepte.ppt )

•Prävention verlangt weitreichende Kenntnisse über Menschen, ihre Individualität, ihre Lebenskonzepte und ihre konkrete Lebenslage.

(Bsp. s. Grafikbsp.prävention.ppt)

•Grenzen der Prävention:•Endlichkeit des Lebens•genetische Vielfalt des Menschen•psycho-soziale Individualität•Verschiedenheit regionaler, klima-tischer beruflicher und sozialer Lebensbedingungen

•Erwartungen an Prävention aus verschiedenen Perspektiven: s. Grafik.

•Verschiedene Konzepte der Prävention:1. Ätiologisches Konzept2. Konzept der relativen Risiken3. Konzept der Epidemien und

Regressionen(s. Grafikpräv.konzepte.ppt )

•Prävention verlangt weitreichende Kenntnisse über Menschen, ihre Individualität, ihre Lebenskonzepte und ihre konkrete Lebenslage.

(Bsp. s. Grafikbsp.prävention.ppt)

•Grenzen der Prävention:•Endlichkeit des Lebens•genetische Vielfalt des Menschen•psycho-soziale Individualität•Verschiedenheit regionaler, klima-tischer beruflicher und sozialer Lebensbedingungen

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medizinische Prävention I medizinische Prävention I

•Medizinische Prävention:•Schutzimpfungen: Stärkung des na-türlichen Immunsystem des Menschen gegenüber eindringenden Erregern. Unterscheidung in aktive Impfung (Gabe von Antigenen, die eine Produktion von Antikörpern bewirken) mit dem Erfolg einer langen bis lebenslangen Immunität und passive Impfung (Gabe von Antikörpern) mit dem sofort einsetzenden, aber kurz wirksamen Erfolg.Schutzimpfungen werden in D von der „Ständigen Impfkommission (STIKO)“empfohlen, es gibt keine Impfpflicht. Zu den empfohlenen Impfungen gehören z.B. jene gegen Tbc, Hepatitis A und B, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Röteln, Kinderlähmung, Masern und Mumps. Zusätzlich werden Sonderimpfungen (Influenza), Umgebungs- und Reise-impfungen empfohlen.Stichwort: zunehmende Impfmüdigkeit (Grafik zu Polio polio.fälle.ppt )

•Medizinische Prävention:•Schutzimpfungen: Stärkung des na-türlichen Immunsystem des Menschen gegenüber eindringenden Erregern. Unterscheidung in aktive Impfung (Gabe von Antigenen, die eine Produktion von Antikörpern bewirken) mit dem Erfolg einer langen bis lebenslangen Immunität und passive Impfung (Gabe von Antikörpern) mit dem sofort einsetzenden, aber kurz wirksamen Erfolg.Schutzimpfungen werden in D von der „Ständigen Impfkommission (STIKO)“empfohlen, es gibt keine Impfpflicht. Zu den empfohlenen Impfungen gehören z.B. jene gegen Tbc, Hepatitis A und B, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Röteln, Kinderlähmung, Masern und Mumps. Zusätzlich werden Sonderimpfungen (Influenza), Umgebungs- und Reise-impfungen empfohlen.Stichwort: zunehmende Impfmüdigkeit (Grafik zu Polio polio.fälle.ppt )

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medizinische Prävention II medizinische Prävention II

•Medizinische Prävention (Forts.):•Vitamin-D-Prophylaxe• Vitamin-D-Gabe an Säuglinge zur

Verhinderung von Rachitis •Jodprophylaxe• Anreicherung der Nahrung mit Jod

zur Verhinderung einer Jod-mangelstruma(Schilddrüsenunterfunktion mit SD-Vergrößerung)

• Deutschland zählt zu den Jod-Mangelgebieten

• gesetzliche Grundlagen für die Verwendung von jodiertemSpeisesalz bei der Herstellung von Lebensmittel sind geschaffen worden.

Die hier genannten Methoden lassen sich der Primärprävention zuordnen.

•Medizinische Prävention (Forts.):•Vitamin-D-Prophylaxe• Vitamin-D-Gabe an Säuglinge zur

Verhinderung von Rachitis •Jodprophylaxe• Anreicherung der Nahrung mit Jod

zur Verhinderung einer Jod-mangelstruma(Schilddrüsenunterfunktion mit SD-Vergrößerung)

• Deutschland zählt zu den Jod-Mangelgebieten

• gesetzliche Grundlagen für die Verwendung von jodiertemSpeisesalz bei der Herstellung von Lebensmittel sind geschaffen worden.

Die hier genannten Methoden lassen sich der Primärprävention zuordnen.

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Sekundärprävention ISekundärprävention I

Im wesentlichen als Früherkennungs-oder Vorsorgeuntersuchungen. Beispiele:•humangenetische Beratung•Mutterschaftsvorsorge•Neugeborenen-Screening•Säuglingsuntersuchungen•geregelte Untersuchung von Kindern•betriebsärztliche Untersuchungen•Krebsfrüherkennung, -vorsorge

gesetzliche Grundlage (SGB V): Voraussetzungen für die Untersuchungen sollen sein:•Krankheiten sollen wirksam behandelt werden können•Frühstadien durch diagnostische Maßnahmen erfassbar•Symptome genügend eindeutig erfass-bar•genügend Ärzte und Einrichtungen vorhanden, die die Verdachtsfälle untersuchen und behandeln können.

Im wesentlichen als Früherkennungs-oder Vorsorgeuntersuchungen. Beispiele:•humangenetische Beratung•Mutterschaftsvorsorge•Neugeborenen-Screening•Säuglingsuntersuchungen•geregelte Untersuchung von Kindern•betriebsärztliche Untersuchungen•Krebsfrüherkennung, -vorsorge

gesetzliche Grundlage (SGB V): Voraussetzungen für die Untersuchungen sollen sein:•Krankheiten sollen wirksam behandelt werden können•Frühstadien durch diagnostische Maßnahmen erfassbar•Symptome genügend eindeutig erfass-bar•genügend Ärzte und Einrichtungen vorhanden, die die Verdachtsfälle untersuchen und behandeln können.

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Sekundärprävention IISekundärprävention II

Wahrnehmung von Vorsorgeunter-suchungen in D:Impfungen: vollständiger Impfschutz bei Diphtherie, Tetanus, Polio ca. 85-95%, für Masern und Mumps ca. 45-70% der Bevölkerung•Schwangerschaftsvorsorge: niedrige Beteiligung bei jungen, älteren, aus-ländischen und sozial schwachen Frauen.•U1-U5: ca. 90%, danach Abfall auf 68%•Krebsvorsorge: 15% Männer, 34% Frauen

(s. Grafikensek.prävention.ppt)Der Nutzen von Früherkennungs-maßnahmen muss sich messen lassen:•Ist die Erkrankung mit hoher Sicherheit zu diagnostizieren?•Gibt es wenig falsch-positive Befunde?•Ist das Frühstadium gut zu be-handeln?•Ist der Aufwand für viele negative Befunde „niedrig genug“?

(s. Grafiknutzen.sek.präv.ppt)

Wahrnehmung von Vorsorgeunter-suchungen in D:Impfungen: vollständiger Impfschutz bei Diphtherie, Tetanus, Polio ca. 85-95%, für Masern und Mumps ca. 45-70% der Bevölkerung•Schwangerschaftsvorsorge: niedrige Beteiligung bei jungen, älteren, aus-ländischen und sozial schwachen Frauen.•U1-U5: ca. 90%, danach Abfall auf 68%•Krebsvorsorge: 15% Männer, 34% Frauen

(s. Grafikensek.prävention.ppt)Der Nutzen von Früherkennungs-maßnahmen muss sich messen lassen:•Ist die Erkrankung mit hoher Sicherheit zu diagnostizieren?•Gibt es wenig falsch-positive Befunde?•Ist das Frühstadium gut zu be-handeln?•Ist der Aufwand für viele negative Befunde „niedrig genug“?

(s. Grafiknutzen.sek.präv.ppt)

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TertiärpräventionTertiärprävention

Hier sind alle Methoden der medizinischen Behandlung und der Rehabilitation zu subsumieren, die bei bereits bestehender Erkrankung die Verschlimmerung bzw. die negativen körperlichen, psychischen und sozialen Folgen verhindern bzw. abmildern sollen. (Grafiken prävention.graf.schwartz.ppt)

Kritische Anmerkung: Am ehesten im Sinne der Präventionsidee lassen sich wohl die „echten medizinischen Rehabili-tationsmethoden“ hier nennen. Wenn nämlich jede medizinische Behand-lung als Prävention bezeichnet wird, so ist eigentlich alles Prävention, was im medizinischen Bereich angeboten wird...

Hier sind alle Methoden der medizinischen Behandlung und der Rehabilitation zu subsumieren, die bei bereits bestehender Erkrankung die Verschlimmerung bzw. die negativen körperlichen, psychischen und sozialen Folgen verhindern bzw. abmildern sollen. (Grafiken prävention.graf.schwartz.ppt)

Kritische Anmerkung: Am ehesten im Sinne der Präventionsidee lassen sich wohl die „echten medizinischen Rehabili-tationsmethoden“ hier nennen. Wenn nämlich jede medizinische Behand-lung als Prävention bezeichnet wird, so ist eigentlich alles Prävention, was im medizinischen Bereich angeboten wird...

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Verhaltensprävention IVerhaltensprävention I

Maßnahmen zielen auf Veränderung gesundheitsriskanten Verhaltens. Methoden•Gesundheitsaufklärung und -beratung•Gesundheitserziehung und -bildung•Gesundheitsselbsthilfe

Durch diese Maßnahmen soll das Wissen über Gesundheitsrisiken erhöht werden und eine Änderung im Verhalten erreicht werden.Problem: Menschen werden mit zum Teil widersprüchlichen Botschaften und Theorien „bombardiert“. Im schlimmsten Fall tritt ein gegenteiliger Effekt ein (Passivität, Re-signation, Rückzug).

Maßnahmen zielen auf Veränderung gesundheitsriskanten Verhaltens. Methoden•Gesundheitsaufklärung und -beratung•Gesundheitserziehung und -bildung•Gesundheitsselbsthilfe

Durch diese Maßnahmen soll das Wissen über Gesundheitsrisiken erhöht werden und eine Änderung im Verhalten erreicht werden.Problem: Menschen werden mit zum Teil widersprüchlichen Botschaften und Theorien „bombardiert“. Im schlimmsten Fall tritt ein gegenteiliger Effekt ein (Passivität, Re-signation, Rückzug).

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Verhaltensprävention IIVerhaltensprävention II

Aus dem Programm „Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000“ der WHO ableitbare Ziele der Verhaltensprävention:

•Verbesserung des Ernährungsverhaltens•Bekämpfung des Rauchens, Förderung des Nichtrauchens•Stärkung der Streßbewältigung•Förderung der körperlichen Betätigung•Bekämpfung von Alkohol-, Drogen- und Arzneimittelmißbrauch•Bekämpfung gefährlichen Fahrver-haltens und Förderung positiven Verkehrsverhaltens•Bekämpfung gewalttätigen Sozial-verhaltens

Aus dem Programm „Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000“ der WHO ableitbare Ziele der Verhaltensprävention:

•Verbesserung des Ernährungsverhaltens•Bekämpfung des Rauchens, Förderung des Nichtrauchens•Stärkung der Streßbewältigung•Förderung der körperlichen Betätigung•Bekämpfung von Alkohol-, Drogen- und Arzneimittelmißbrauch•Bekämpfung gefährlichen Fahrver-haltens und Förderung positiven Verkehrsverhaltens•Bekämpfung gewalttätigen Sozial-verhaltens

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Verhältnisprävention IVerhältnisprävention I

•Ziel ist es, die Gesundheitsgefahren durch Veränderung der Verhältnisse zu ver-ringern.

•Verhältnisprävention ist Politik.•Meist handelt es sich um einen Aus-

handlungsprozess zwischen•ökonomischen Interessen•ökologischen Implikationen•gesundheitsschädigenden Faktoren

•Gesetze (meist Bundesgesetze) bieten den Rahmen. Die Einhaltung der Gesetze bzw. die Sanktionierung von Überschreitungen muss durchgesetzt werden. Dabei sind viele Gesetze und Regelungen nicht primär auf die Gesundheit bezogen, haben aber Auswirkungen auf sie (z.B. Schul- und Bildungspolitik, Wohnen...).

•Drei entscheidende Ebenen der Verhältnis-prävention:

•Gemeinde: Hygiene, Wohnung, Lebens-mittel

•Arbeit: körperliche, seelische Belastung•Umwelt: Luft, Wasser, Natur insgesamt

•Ziel ist es, die Gesundheitsgefahren durch Veränderung der Verhältnisse zu ver-ringern.

•Verhältnisprävention ist Politik.•Meist handelt es sich um einen Aus-

handlungsprozess zwischen•ökonomischen Interessen•ökologischen Implikationen•gesundheitsschädigenden Faktoren

•Gesetze (meist Bundesgesetze) bieten den Rahmen. Die Einhaltung der Gesetze bzw. die Sanktionierung von Überschreitungen muss durchgesetzt werden. Dabei sind viele Gesetze und Regelungen nicht primär auf die Gesundheit bezogen, haben aber Auswirkungen auf sie (z.B. Schul- und Bildungspolitik, Wohnen...).

•Drei entscheidende Ebenen der Verhältnis-prävention:

•Gemeinde: Hygiene, Wohnung, Lebens-mittel

•Arbeit: körperliche, seelische Belastung•Umwelt: Luft, Wasser, Natur insgesamt

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Verhältnisprävention IIZiele der WHO

Verhältnisprävention IIZiele der WHO

Ziel 1: Abbau der Unterschiede im GesundheitszustandZiel 18: Multisektorale Zusammen-arbeit im UmweltschutzZiel 19: Entwicklung von Verfahren zur Überwachung, Abschätzung und Bekämpfung von UmweltgefahrenZiel 20: Bekämpfung der Wasserver-schmutzungZiel 21: Bekämpfung der Luftver-schmutzungZiel 22: Verbesserung der Lebens-mittelsicherheitZiel 23: Verbesserung der Maß-nahmen zur Beseitigung gefährlicher AbfälleZiel 24: Verbesserung im Wohn- und SiedlungswesenZiel 25: Verbesserungen des Schutzes gegenüber berufsbedingten Gesund-heitsgefahren

Ziel 1: Abbau der Unterschiede im GesundheitszustandZiel 18: Multisektorale Zusammen-arbeit im UmweltschutzZiel 19: Entwicklung von Verfahren zur Überwachung, Abschätzung und Bekämpfung von UmweltgefahrenZiel 20: Bekämpfung der Wasserver-schmutzungZiel 21: Bekämpfung der Luftver-schmutzungZiel 22: Verbesserung der Lebens-mittelsicherheitZiel 23: Verbesserung der Maß-nahmen zur Beseitigung gefährlicher AbfälleZiel 24: Verbesserung im Wohn- und SiedlungswesenZiel 25: Verbesserungen des Schutzes gegenüber berufsbedingten Gesund-heitsgefahren

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Verhältnisprävention IIIVerhältnisprävention III

Aktuelle Forderungen nach Verhält-nisprävention in folgenden Berei-chen:In Entwicklungsländern-Bereitstellung von Nahrungsmitteln-Verbesserung der Hygiene-Begrenzung der Bevölkerungszahl durch

Familienplanung-Kontrolle von KrankheitsüberträgernIn entwickelten Ländern-Verhütung von Haus-, Arbeits- und

Verkehrsunfällen-Kontrolle der industriell erzeugten Gifte-Kontrolle der Verschmutzung von Seen,

Flüssen, Meeren und der Atmosphäre-Verbesserung der Lebensbedingungen und

der medizinischen Versorgung der Einkommensschwachen

-Vermeidung übermäßigen Essens-Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel

(Vermeidung von zuviel Fett, Zucker undder Verfeinerung von Nahrungsmitteln)

-Vermeidung von Alkohol, Rauchen -Vermeidung körperlicher Inaktivität (Grafik prävention.verhältnis.ppt)

Aktuelle Forderungen nach Verhält-nisprävention in folgenden Berei-chen:In Entwicklungsländern-Bereitstellung von Nahrungsmitteln-Verbesserung der Hygiene-Begrenzung der Bevölkerungszahl durch

Familienplanung-Kontrolle von KrankheitsüberträgernIn entwickelten Ländern-Verhütung von Haus-, Arbeits- und

Verkehrsunfällen-Kontrolle der industriell erzeugten Gifte-Kontrolle der Verschmutzung von Seen,

Flüssen, Meeren und der Atmosphäre-Verbesserung der Lebensbedingungen und

der medizinischen Versorgung der Einkommensschwachen

-Vermeidung übermäßigen Essens-Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel

(Vermeidung von zuviel Fett, Zucker undder Verfeinerung von Nahrungsmitteln)

-Vermeidung von Alkohol, Rauchen -Vermeidung körperlicher Inaktivität (Grafik prävention.verhältnis.ppt)

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Gesundheitsförderung IGesundheitsberatung und -aufklärung

Gesundheitsförderung IGesundheitsberatung und -aufklärung

Grundsätzliches Zielv.a im öffentlichen Raum: über Informations-vermittlung und Entscheidungshilfen Ein-stellungen und Verhaltensweisen von Ein-zelnen oder Gruppen verändern

TheorieErzeugung von Motivation durch Angst vor Erkrankungen→ Angst allein bringt keine Erfolge, eher wird die Gesundheitsgefährdung verdrängt. Allenfalls schwache Angstappelle in Verbindung mit Aufklärung bringen Erfolge.•Modellernen Beobachtungslernen, Imitationslernen durch Annahme der Verhaltensweisen anderer (Personen, Filme, Bilder, Tondarstellungen)→ auch gesundheitsgefährdendes Verhalten wird imitiert•Sachinformation häufigste Methode, häufigste Medien: Broschüre, Film, Faltblatt, Buch, Posterhäufigste Themen: Alkohol, Ernährung, Allgemeines, Zahnhygiene, Krankheiten, Drogen, Sport, Rauchen...

Grundsätzliches Zielv.a im öffentlichen Raum: über Informations-vermittlung und Entscheidungshilfen Ein-stellungen und Verhaltensweisen von Ein-zelnen oder Gruppen verändern

TheorieErzeugung von Motivation durch Angst vor Erkrankungen→ Angst allein bringt keine Erfolge, eher wird die Gesundheitsgefährdung verdrängt. Allenfalls schwache Angstappelle in Verbindung mit Aufklärung bringen Erfolge.•Modellernen Beobachtungslernen, Imitationslernen durch Annahme der Verhaltensweisen anderer (Personen, Filme, Bilder, Tondarstellungen)→ auch gesundheitsgefährdendes Verhalten wird imitiert•Sachinformation häufigste Methode, häufigste Medien: Broschüre, Film, Faltblatt, Buch, Posterhäufigste Themen: Alkohol, Ernährung, Allgemeines, Zahnhygiene, Krankheiten, Drogen, Sport, Rauchen...

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Gesundheitsförderung IIGesundheitsberatung und -aufklärung

Gesundheitsförderung IIGesundheitsberatung und -aufklärung

Methoden•Beratung von Einzelnen oder Gruppen (personale Kommunikation: Beratungsge-spräch)•Aufklärung breiter Bevölkerungsschichten (unpersönliche Kommunikation: via Massen-medien, Video, Flyer, Merkblätter...)Grundsätze zur Gestaltung•realistische mittlere Ziele•Propagierung positiver Werte•Zielgruppengenauigkeit•Glaubwürdigkeit von Kommunikatoren und Botschaften•soziale Nähe, Prägnanz, Verständlichkeit, Relevanz der Botschaft•breite, wiederholte und variierte Verbreitung durch verschiedene Kanäle•Evaluation der KampagneErgebnisse•viele Menschen bleiben dran, interessieren sich•Verhaltensänderung bei 10% kann erwartet werden•am besten wirksam eingebettet in gemeinde-bezogene Gesundheitsförderungsansätze

Methoden•Beratung von Einzelnen oder Gruppen (personale Kommunikation: Beratungsge-spräch)•Aufklärung breiter Bevölkerungsschichten (unpersönliche Kommunikation: via Massen-medien, Video, Flyer, Merkblätter...)Grundsätze zur Gestaltung•realistische mittlere Ziele•Propagierung positiver Werte•Zielgruppengenauigkeit•Glaubwürdigkeit von Kommunikatoren und Botschaften•soziale Nähe, Prägnanz, Verständlichkeit, Relevanz der Botschaft•breite, wiederholte und variierte Verbreitung durch verschiedene Kanäle•Evaluation der KampagneErgebnisse•viele Menschen bleiben dran, interessieren sich•Verhaltensänderung bei 10% kann erwartet werden•am besten wirksam eingebettet in gemeinde-bezogene Gesundheitsförderungsansätze

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Gesundheitsförderung III Gesundheitserziehung und -bildung

Gesundheitsförderung III Gesundheitserziehung und -bildung

Grundsätzliches Zielv.a. in Familien und in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen: Wissensvermittlung für ein gesundheitsbewusstes VerhaltenGesundheitserziehung richtet sich eher an Kinder und Jugendliche, Gesundheitsbildungeher an Erwachsene

Theorie•Selbsterziehung, nicht Erziehung zu etwas•Hilfe, zu seinen sinnlichen Möglichkeiten zu kommen•Körpergefühl stärken•positive Einstellung zum Leben verstärken•Gesundheit=persönliche Aufgabe•ganzheitliche Bildung•bezieht sich auf pädagogische Theorien

Methoden•z.B. Fortbildung von Lehrern, Eltern und Schülern als Multiplikatoren•Gestaltung von Unterrichtseinheiten•Typische Inhalte: Rauchen, Sucht, Ernähr-ung, aber auch: Selbstsicherheit, Lebenslust, Sexualität, Entspannung usw.

Grundsätzliches Zielv.a. in Familien und in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen: Wissensvermittlung für ein gesundheitsbewusstes VerhaltenGesundheitserziehung richtet sich eher an Kinder und Jugendliche, Gesundheitsbildungeher an Erwachsene

Theorie•Selbsterziehung, nicht Erziehung zu etwas•Hilfe, zu seinen sinnlichen Möglichkeiten zu kommen•Körpergefühl stärken•positive Einstellung zum Leben verstärken•Gesundheit=persönliche Aufgabe•ganzheitliche Bildung•bezieht sich auf pädagogische Theorien

Methoden•z.B. Fortbildung von Lehrern, Eltern und Schülern als Multiplikatoren•Gestaltung von Unterrichtseinheiten•Typische Inhalte: Rauchen, Sucht, Ernähr-ung, aber auch: Selbstsicherheit, Lebenslust, Sexualität, Entspannung usw.

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Gesundheitsförderung IV Gesundheitserziehung und -bildung

Gesundheitsförderung IV Gesundheitserziehung und -bildung

Methoden•Gesundheitserziehung im Betrieb•Gesundheitserziehung in der Schule•Patientenschulung•Aufklärung über Alkohol, Drogen, Rauchen•Sexualerziehung•Aufklärung über gefährdendes Verhalten•spez. für ältere Menschen, Schwangere, werdende Eltern, Ausländer/innen•...Ergebnisse•überdurchschnittlich effektiv: Rauchen, für werdende Mütter•unterdurchschnittlich effektiv: Alkohol am Steuer, Geschlechtskrankheiten, häusliche Unfälle

Methoden•Gesundheitserziehung im Betrieb•Gesundheitserziehung in der Schule•Patientenschulung•Aufklärung über Alkohol, Drogen, Rauchen•Sexualerziehung•Aufklärung über gefährdendes Verhalten•spez. für ältere Menschen, Schwangere, werdende Eltern, Ausländer/innen•...Ergebnisse•überdurchschnittlich effektiv: Rauchen, für werdende Mütter•unterdurchschnittlich effektiv: Alkohol am Steuer, Geschlechtskrankheiten, häusliche Unfälle

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Gesundheitsförderung V Gesundheitserziehung und -bildung

Gesundheitsförderung V Gesundheitserziehung und -bildung

Hurrelmann & Laaser: Forderungen an die Gesundheitserziehung (Laaser u.a. 1993)

1. Eine Konzeption der Gesundheits-erziehung lässt sich nur dann aussichtsreich begründen, wenn sie an den Erfahrungen und Erlebnissen von Lebensfreude bei Kindern und Jugendlichen ansetzt und nicht etwa als Attacke auf die Lebenslust angesehen wird.

2. Die Konzepte der Gesundheitserziehung müssen die vorherrschenden normativen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Es wäre z.B. wirklichkeits-fremd, die objektiv gesundheitsfeindlichen Wertorientierungen, die in weiten Bereichen des Erwachsenenlebens dominieren, in der Gesundheitserziehung gegenüber Kindern und Jugendlichen zu verheimlichen....

Hurrelmann & Laaser: Forderungen an die Gesundheitserziehung (Laaser u.a. 1993)

1. Eine Konzeption der Gesundheits-erziehung lässt sich nur dann aussichtsreich begründen, wenn sie an den Erfahrungen und Erlebnissen von Lebensfreude bei Kindern und Jugendlichen ansetzt und nicht etwa als Attacke auf die Lebenslust angesehen wird.

2. Die Konzepte der Gesundheitserziehung müssen die vorherrschenden normativen und sozialstrukturellen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Es wäre z.B. wirklichkeits-fremd, die objektiv gesundheitsfeindlichen Wertorientierungen, die in weiten Bereichen des Erwachsenenlebens dominieren, in der Gesundheitserziehung gegenüber Kindern und Jugendlichen zu verheimlichen....

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Gesundheitsförderung VI Gesundheitserziehung und -bildung

Gesundheitsförderung VI Gesundheitserziehung und -bildung

3. Effektive Gesundheitserziehung muss den alltäglichen Lebensstil von Kindern und Jugendlichen, wie er durch soziale und kulturelle Einflüsse geprägt wird, in ihren Ansatz einbeziehen. Das Bestreben gerade junger Menschen, Selbständigkeit und Selbststeuerung zu erlangen, kann ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Gesund-heitserziehung sein, der sie für die junge Generation interessant macht. Verstanden als Hilfe bei der Unterstützung eines individuellen Lebenskonzeptes, das sich von eingefahrenen Pfaden des Erwachsenen-lebens unterscheidet, ist Gesundheits-erziehung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein interessantes und attrak-tives Konzept der Förderung von Selbst-entfaltung und Selbstfindung.

3. Effektive Gesundheitserziehung muss den alltäglichen Lebensstil von Kindern und Jugendlichen, wie er durch soziale und kulturelle Einflüsse geprägt wird, in ihren Ansatz einbeziehen. Das Bestreben gerade junger Menschen, Selbständigkeit und Selbststeuerung zu erlangen, kann ein wichtiger Anknüpfungspunkt für die Gesund-heitserziehung sein, der sie für die junge Generation interessant macht. Verstanden als Hilfe bei der Unterstützung eines individuellen Lebenskonzeptes, das sich von eingefahrenen Pfaden des Erwachsenen-lebens unterscheidet, ist Gesundheits-erziehung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein interessantes und attrak-tives Konzept der Förderung von Selbst-entfaltung und Selbstfindung.

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LiteraturLiteratur

•H. WALLER: Sozialmedizin, Grundlagen und Praxis, Kohlhammer 2007•H. WALLER: Gesundheitswissenschaft. Eine Einführung in Grundlagen und Praxis. Kohlhammer 2006•J.-U. NIEHOFF: Sozialmedizin systematisch, uni-med 2006•HOMFELD/HÜNERSDORF: Soziale Arbeit und Gesundheit, Luchterhand 1997•J. SIGRIST: Medizinische Soziologie, Urban & Schwarzenberg 1995•F.W. SCHWARTZ: Das Public Health Buch, Urban & Schwarzenberg, 2002•F. LETTKE e.e.: Krankheit und Gesellschaft, UVK 1999•T. ALTGELD e.a.: Wie kann Gesundheit verwirklicht werden?, Juventa 1997•N. SCHMACKE: Gesundheit und Demokratie. Von der Utopie der sozialen Medizin. VAS 1999•K. HURRELMANN & U. LAASER: Handbusch Gesundheitswissenschaften. Juventa 2006•A. Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Dgvt 1997•A. MIELCK: Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Hans Huber 2005

•H. WALLER: Sozialmedizin, Grundlagen und Praxis, Kohlhammer 2007•H. WALLER: Gesundheitswissenschaft. Eine Einführung in Grundlagen und Praxis. Kohlhammer 2006•J.-U. NIEHOFF: Sozialmedizin systematisch, uni-med 2006•HOMFELD/HÜNERSDORF: Soziale Arbeit und Gesundheit, Luchterhand 1997•J. SIGRIST: Medizinische Soziologie, Urban & Schwarzenberg 1995•F.W. SCHWARTZ: Das Public Health Buch, Urban & Schwarzenberg, 2002•F. LETTKE e.e.: Krankheit und Gesellschaft, UVK 1999•T. ALTGELD e.a.: Wie kann Gesundheit verwirklicht werden?, Juventa 1997•N. SCHMACKE: Gesundheit und Demokratie. Von der Utopie der sozialen Medizin. VAS 1999•K. HURRELMANN & U. LAASER: Handbusch Gesundheitswissenschaften. Juventa 2006•A. Antonovsky: Salutogenese. Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Dgvt 1997•A. MIELCK: Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Hans Huber 2005