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Behandlungspfade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Aus: Schlüter, Roeder & Schaff (2006): Behandlungspfade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Münster: Schüling.

Behandlungspfade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie · Zusammenarbeit der ambulanten KJP-Praxis mit anderen Stellen Gesundheits- amt Kinderärzte Andere Fachärzte Kliniken EB KJ

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Behandlungspfade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Aus: Schlüter, Roeder & Schaff (2006): Behandlungspfade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Münster: Schüling.

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Zusammenarbeit der ambulanten KJP-Praxis mit anderen Stellen

Gesundheits- amt

Kinderärzte

Andere Fachärzte

Kliniken

EB

KJ Psycho-

therapeuten

Ergotherapie Logotherapie

Kranken- gymnastik

Eltern Gerichte

StAn

Kindergarten

Schulen

Jugendamt

Heime WG

Pflegeeltern

Erwachsenen- institutionen

Polizei

Früh- förderung

K J P psychosozial

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Aus: Döpfner: Diagnostik psychischer Störungen. Göttingen: Hogrefe.

Mehrebenen- Diagnostik

• kognitive Ebene

• emotionale Ebene

• aktionale Ebene

• physiologische Ebene

Multimethodale Diagnostik

• klinisches Urteil

• Elternurteil

• Erzieherurteil

• Lehrerurteil

• Selbsturteil

• Beobachtung

• Testleistung

Situationsspezifische Diagnostik

• Untersuchung

• Familie

•Schule

• Gleichaltrigengruppe

Individualisierte Diagnostik

• Zielerreichungs-skalierung

• Erfassung der Zielbeschwerden

Behandlungsbezogene Diagnostik

• Indikationsstellung

• Verlaufskontrolle

MULTIAXIALE DIAGNOSTIK

Leistungsdiagnostik Diagnostik psychosozialer Bedingungen

Diagnostik körperlicher Funktionen

Multimodale Verhaltens- und Psychodiagnostik

Komponenten der multimodalen Verhaltens- und Psychodiagnostik

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Diagnose nach multiaxialem Klassifikationssystem

Ausschlussdiagnose Verdachtsdiagnose

Diagnose MAS-Schema, Achsen 1-5

BADO Punkte 5 und 6:

Klinisch-psychiatrisches Syndrom

Umschriebene Entwicklungsstörungen

Intelligenzniveau

Körperliche Symptomatik

Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung

Gesicherte Diagnose

Kjp- Qualität

BADO

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Untersuchung

Intervention und Evaluation • Merhebenenansatz

Interventionsplanung

• Therapieziele • Interventionsmethoden • Ressourcen

Verhaltens- und Bedingungsanalysen • Risikofaktoren

Befunde und Diagnosen • dimensionale und kategorial

Exploration Test • Fragestellung und Auftrag • Symptome, Verhalten, Befinden • Entwicklung und Kompetenzen • Leistungen und Persönlichkeit • körperliche Funktionen • psychosozialer Kontext

Der diagnostische therapeutische Prozess

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Hauptzuweiser/Anmelder

Anmeldung

Pfadeintrittskriterien

Erstgespräch mit Kind/Jugendlichen und Eltern

Diagnostik/Befundung:

Entwicklungsdiagnostik/Emotionale Diagnostik/Leistungsdiagnostik

Neurologischer Befund und Fremdanamnese

Diagnostische Bewertung

Gespräch: Ergebnisse der Diagnostik mit Kind/Jugendlichen und Eltern

Behandlungsplan mit symptomorientierten Behandlungszielen

Teilprozesse für Therapie

Evaluation des Therapieverlaufes

Abschlussgespräch mit Kind/Jugendlichem und Eltern

Pfadaustrittskriterien

Kernprozess

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Sollablauf Kernprozess

Überblick

1. Ausgangssituation

2. Bewertung der Befunde

3. Diagnose nach multitaxialem Klassifikationssystem

4. Kriterien für Indikatorenstellung

5. Schwerpunkte der Indikationsstellung

6. Behandlungsziele

7. Behandlungsplan

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Symptomatik in Diagnosephase entscheidend gebessert?

Symptomveränderung

Veränderung der Erstsymptomatik seit Erstkontakt

Verbesserung/Verschlechterung

Leitlinien KJPP

Aktuelle psychosoziale Anpassung

Erwartungen der Eltern zum weiteren Therapieangebot

Ranking des Symptomkatalogs zu Punkt 4.2 des Indikationsgespräches

Vergleich: Symptomkatalog 1) Pfadeintritt und Zuweiser 2) Erstgespräch: von Eltern gefragt 3) Zweitgespräch: vom Kind erfragt 4) Indikationsgespräch nach

Diagnostik/Befundung

Ranking Verbesserung/ Verschlechterung Gemeinsam mit Eltern und Kind ausfüllen

Leitlinien KJPP für Diagnosen ICD-10-GM 2005 = F 80-89, F90-99 Berücksichtigt/nur nur anteilig berücksichtigt weil…

BADO Punkte 5 und 6

Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung

Anpassung gut: Kind/Jugendlicher nicht notwendig, nur Elternberatung

Anpassung schwierig: Komplexes Behandlungsprogramm für Kind/ Jugendlichen, Familie und soziales Umfeld Therapie JA

Therapie NEIN

NEIN

JA Therapieversuch Eltern JA Eltern

NEIN

Pfad- austritt

Kriterien für Indikatorenstellung

Erwartungen des Kindes/Jugendlichen zum Behandlungsbedarf

Pfad- austritt

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Schwerpunkte der Indikationsstellung

Kind/ Jugendlicher

symptombezogen

störungsspezifisch

entwicklungsbezogen

Familie

Bezogen auf Eltern/ Familie/Geschwister

Soziale Kontakte

Umfeldbezogen (Schule/

Kindergarten/ Gleichaltrige)

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Grundstruktur: Sollablauf des Teilprozesses der Therapeuten

1. • Ausgangssituation: Darstellung der Teilprozesse, die in der Indikation durch die KJPP-Ärztin entschieden werden

2. • Teilprozess: KJPP incl. SPV

3.

• SPV-Therapieangebote nach Symptomen und Therapieverfahren einschließlich Fallbesprechung, Sozialpsychiatrische Koordination, Team- und Helfergespräch

•Einzeltherapie

•Gruppentherapie

•Elternberatung

•Familienarbeit

4. • Therapieziele, Therapieverlauf und

Überprüfung des Therapieplanes

5. • Abschlussbericht SPV

6. • Rückkoppelung des Teilprozesses SPV für KJPP-Ärztin in der KJPP-Praxis

7. • Info an SPV zum Kernprozess KJPP und Pfadaustritt in Praxis KJPP. Ggf. Weiterbehandlung nach

Abschlussgespräch der KJPP-Ärztin

Konzentrationstraining: Basis- und Aufbautraining Gedächtnistraining Training zur Verbesserung des Selbstwertes Gruppe für ängstliche Kinder ab Vorschulalter Soziales Kompetenztraining Kommunikationstraining Training zur Bewältigung von Kopfschmerzen

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IV

Pfaddokument der KJPP-Praxis

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Biologische Variablen Psychologische Variablen Soziokulturelle Variablen

IV | II und III | Klinisch psychiatrisches Syndrom | V | V

Individuums zentriert: Auf das Kind bzw. Kontextzentriert: Auf die Familie und das den Jugendlichen bezogene Maßnahmen sonstige Umfeld bezogene Maßnahmen

Medikamentöse Behandlungen und andere ärztliche Maßnahmen

Funktionelle Übungs-behandlungen und heilpädagogische Maßnahmen

Psychotherapeutische Interventionen

Bezogen auf den vorgestellten Patienten

Bezogen auf die Familie und das sonstige Umfeld

Maßnahmen der Jugend- und Sozialhilfe (z.B. Familienhilfe, Heim-unterbringung)

Sonstige Umfeld bezogene Maßnahmen und Absprachen (z.B. Schule, Peers)

Variablen nach dem biopsychosozialen Modell

Diagnostische Ebene: Achsen nach dem multiaxialen Klassifikationsschema

Interventionsschwerpunkt

Maßnahmen

Therapieevaluation bei psychischen Störungen von Kindern/Jugendlichen

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Symptom

Nicht auffällig: 0

Symptom

Leicht auffällig: 1

Symptom

Deutlich auffällig: 2

Symptom

Schwer auffällig: 3

• Konzentration, Kognitive Impulsivität, Motivation, Gedächtnis, Wahrnehmung (visuell, sensorisch) Rechnen, Schreiben, lesen, Intelligenzminderung

Lernstörung

• Sozialer Rückzug, Belastung aus Mobbing, Kontakt, Kommunikation, soziale Kompetenz, Aggressivität, Emotionale Impulsivität, Dissozialität, Delinquenz

Störung im Sozialverhalten

• Ängste, Verstimmungen, Depressionen, Zwänge Emotionale Störung

• Kopfschmerzen, Essstörung, Schlafstörung, Einnässen, Einkoten, Tics Psychosomatische Störung

• Hyperaktivität, Psychomotorische Defizite, Psychomotorische Steuerung, Psychomotorische Impulsivität, sensomotorische Wahrnehmung

Psychomotorische Störung

• Stottern, Artikulation, Sprachverständnis, auditive Wahrnehmung, Wortschatz, Grammatik

Sprach- oder Sprechstörungen

Symptomkatalog Kinder- und Jugendpsychiatrie

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1. Lernstörung

HAWIK IV d2

DL-KE K-ABC

DL-KG

WRT (6+)

HSP

Zürcher Lesetest

DRT I-IV

Rechentest 4-6

Zareki-Rechentest

Fragebogen Eltern/Lehrer bei ADHS Rechentest 1-4

GFT Kugler

TAP

ET 6-6

Qb

Psychodiagnostik Symptomorientierte Testverfahren

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2. Störung im Sozialverhalten

EAS

Mann- Zeichnung

Baum- Zeichnung

HANES KJ I-II

Familie in Tieren

Wartegg- Zeichentest

SF

SCENO Satzergänzungstest

TAT

Autismus-Fragebogen Sandspiel

Verhaltensbeobachtung

Spielbeobachtung HAWIK IV

d2

DL-KE K-ABC

DL-KG

GFT

Kugler ET 6-6

Psychodiagnostik Symptomorientierte Testverfahren

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3. Emotionale Störung

DIKJ AFS

EAS HANES KJ I-II KAT II

Baum- Zeichnung

Familie in Tieren

Wartegg- Zeichentest Mann-Zeichnung TAT

Sandspiel Verhaltensbeobachtung

Spielbeobachtung

HAWIK IV d2 DL-KE

K-ABC DL-KG

GFT Kugler

ET 6-6

SCENO Satzergänzungstest Autismus-Fragebogen SF

Psychodiagnostik Symptomorientierte Testverfahren

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4. Psychosomatische Störung

DIKJ

AFS

EAS

HANES KJ I-II KAT II

Baum- Zeichnung

Familie in Tieren

Wartegg- Zeichentest

Mann-Zeichnung

TAT

Sandspiel

Verhaltensbeobachtung

Spielbeobachtung

HAWIK IV

d2

DL-KE K-ABC

DL-KG

GFT

Kugler ET 6-6

SCENO

Satzergänzungstest SF

GBB-KJ

Psychodiagnostik Symptomorientierte Testverfahren

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K-ABC

ET 6-6 PET

d2

DL-KE

DL-KG

GFT

HAWIK IV

Kugler

Kiphard Entwicklungsgitter

5. Sprach- und Sprechstörungen

Psychodiagnostik Symptomorientierte Testverfahren

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Lebensgeschichte

Intrapersonelle Voraussetzungen: Entwicklung der Person

Zeitgeschichte

Extrapersonelle Voraussetzungen Entwicklung der Zeitgeschichte

Zeit

Normale Entwicklung

Vulnerabilität Abnorme

Belastungen Normale

Entwicklungsaufgaben

Spezifitätstheorie

- Symptomspezifität - Konfliktspezifität - Spezifität der kognitiven Einstellung - Reaktionsstereotypie

Überträgerstrukturen und Vermittlungsprozesse

- intrapsychisch - psychosozial - physiologisch - endokrinologisch - immunologisch - biochemisch

Psychophysische Erklärungsmodelle

- Parallelismus - Epiphhänomenalismus - Interaktionalismus - Identitätslehre

Krankheitssymptome

Diagnose und Klassifikation

Entwicklungspsychopathologie

- klinisch-körperliche Symptome,

- klinisch-funktionelle Symptome

- physiologische, biochemische, endokrinologische, immunologische Symptome

Krankheitsadaptation

- Verhaltens- und Leistungssymptome - subjektive Denk- und Erlebenssymptome - interaktionelle Symptome - Komorbidität und Symptomwandel

- des Patienten (z. B. Krankheitseinsicht, Krankheitsverleugnung, Depression...)

- der Gesellschaft (z. B. therapeutische Versorgung, sozialrechtliche Hilfen, Reaktion von Angehörigen...)

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Behandlungsziele

Symptomorientierte Ziele für Kind/Jugendlichen

• Lernschwierigkeiten verbessern

• Wahrnehmungsleistungen verbessern

• Soziale Kompetenz stärken

• Selbstwert und emotionale Entwicklung fördern und Konflikte lösen

• Neuropsychiatrische Symptome reduzieren, z.B. Medikation

• Psychomotorische Entwicklung fördern

• Sprachliche Entwicklung fördern

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Behandlungsziele

Ganzheitliche Ziele

• Verbesserung der Lebensqualität

• Verbesserung der interfamiliären Beziehungen

• Verbesserung der psychosozialen Anpassung

• Stabilisierung der Persönlichkeitsentwicklung

• Verbesserung sozialer Kontakte im Lebensumfeld

• Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Kinders/Jugendlichen

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Basisdokumentation (BADO): Psychopathologischer Aufnahmebefund

In dieser BADO wird zwischen 4 verschiedenen Bereichen unterschieden

und bewertet:

1 = unauffällig

2 = leicht ausgeprägt

3 = stark ausgeprägt

9 = nicht beurteilbar

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Basisdokumentation: Psychopathologischer Aufnahmebefund

1. Störungen der Interaktion

Unkooperativ, überangepasst, scheu/unsicher, kaspernd/albern, sozial zurückgezogen, misstrauisch, demonstrativ, distanzgemindert, Empathiestörung, autistische Störung der Interaktion

2. Störungen des Sozialverhaltens

Dominant, oppositionell-verweigernd, aggressiv, Lügen/Betrügen, Stehlen, Weglaufen/Schule schwänzen, andere Regelübertretungen

3. Störungen von Antrieb, Aufmerksamkeit und Impulskontrolle

4. Störungen der Psychosomatik

Motorische Tics, vokale Tics, Stereotypen, manieriert-bizarr, andere Störung der Psychomotorik

5. Störungen des Sprechens und der Sprache

Artikulationsstörungen, expressive Sprachstörung, rezeptive Sprachstörung, Störungen der Redeflüssigkeit (Stottern/Poltern), Mutismus, Logorrhoe, andere qualitative Störungen der Kommunikation

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6. Angststörungen

Soziale Angst, Trennungsangst, Leistungsangst, Agoraphobie, andere spezifische Phobien, Panikattacke, generalisierte Angst

7. Störungen von Stimmung und Affekt

Klagsam, gereizt-dysphorisch, depressiv-traurig, verstimmt, Insuffizienzgefühle/mangelndes Selbstvertrauen, Schuldgefühle/Selbstvorwürfe, affektarm, affektlabil, ambivalent, inadäquat, innere Unruhe, gesteigertes Selbstwertgefühl, euphorisch, andere Störungen von Stimmung/Affekt

8. Zwangsstörungen

Zwangsdenken, Zwangimpulse, Zwangshandlungen

9. Essstörungen

Erhöhte Nahrungsaufnahme, Heißhunger- und Essattacken, verminderte Nahrungsaufnahme, selbstinduziertes Erbrechen, andere unangemessene Maßnahmen zur Gewichtsreduktion, Körperschemaströrung, Rumination, Pica

Basisdokumentation: Psychopathologischer Aufnahmebefund

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10. Funktionelle und somatoforme Störungen

Einnässen, Einkoten, Schlafstörungen, dissoziative Störungen, autonome Funktionsstörungen, Schmerzzustände, Hypochondrie, andere körperliche Symptome

11. Merkfähigkeits-, Orientierungs- und Bewusstseinsstörungen oder Störungen der Wachheit

12. Formale Denkstörungen

Gehemmt/verlangsamt, umständlich/weitschweifig, eingeengt, Perseverieren, Grübeln, Gedankendrängen, Ideenflucht, Vorbeireden, gesperrt/Gedankenabreißen, inkohärent/zerfahren, Neologismen, andere formale Denkstörungen

13. Inhaltliche Denkstörungen

Magisches denken, nicht systematisierte Wahnsymptome: Wahnstimmung, Wahnwahrnehmung, Wahngedanken, systematisierter Wahn, Beziehungsideen/-wahn, Beeinträchtigungsideen/Verfolgungswahn, Schuldideen/-wahn, Größenideen/-wahn, andere Inhalte

Basisdokumentation: Psychopathologischer Aufnahmebefund

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14. Ich-Störung

Derealisation, Depersonalisation, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung, Gedankeneingebung, andere Fremdbeeinflussungserlebnisse

15. Sinnestäuschungen

Illusionäre Verkennungen, akustische Halluzinationen, optische Halluzinationen, Körperhalluzinationen, Geruchs-/Geschmackshalluzinationen

16. Missbrauch/Abhängigkeit von psychotropen Substanzen

Alkohol, Psychopharmaka, legale und illegale Drogen

17. Andere Störungen

Selbstschädigung, Suizidalität, sexuelle Auffälligkeiten, abnorme Bindung an Objekte/abnorme Interessen, sonstige nicht näher bezeichnete Störungen

Basisdokumentation: Psychopathologischer Aufnahmebefund

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Neurologischer Befund: Anamnesebogen der Praxis

Körperlich o.B Sensibilität o.B

Altersentsprechend

Akzeleriert Reflexe:

Retardiert BSR

Schädel: o.B PSR

Hirnnerven ASR

NAP: Babinski

Pupillen Besonderheiten

Nystagmus

Facialis

Zungenmotorik

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Koordination: o.B

DYS

FNV

KHV

Einbeinstand

Einbeinhüpfen

Zehen/Fersengang

Romberg

Strichgang

Hampelmann

Überkreuzungsübungen

Finger-Opposition

Bemerkungen__________________________________________________________________________________________________________

______________________________________________________________________________________________________________________

_______________________________________________________________________________

Neurologischer Befund: Anamnesebogen der Praxis

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Multiaxiales Klassifikationsschema (MAS) Achse Inhalt

I Klinisch- psychiatrisches Syndrom

II Umschriebene Entwicklungsstörungen

(Lese-/Rechtschreibstörungen, Dyskalkulie, motorische und sprachliche Entwicklungsdefizite etc.)

III Intelligenzniveau

(Ausschluss schulischer/beruflicher Überforderung)

IV Körperliche Symptomatik

(Ausschluss somatogener Depression)

V Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

(abnorme intrafamiliäre Beziehungen, psychische Störungen/ abweichendes Verhalten oder

Behinderung in der Familie, inadäquater oder verzerrte intrafamiliäre Kommunikation, abnorme

Erziehungsbedingungen, abnorme unmittelbare Umgebung, akut belastende Lebensereignisse,

gesellschaftliche Belastungsfaktoren, chronische zwischenmenschliche Belastung bezogen auf

Schule oder Arbeit)

VI Globale Beurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus

(9 Stufen: „herausragende soziale Funktionen“ bis „tiefe und durchgängige soziale

Beeinträchtigung, die beständiger Betreuung bedarf“)

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BADO: MAS-Schema

I) Achse – Klinisch-psychiatrisches Syndrom

1-3 Hauptdiagnosen (mit ICD-10 Angabe)

II) Achse – Umschriebene Entwicklungsstörungen

(entweder eine Diagnose oder F83 + zwei Diagnosen)

F80.0 Artikulationsstörung

F80.1 Expressive Sprachstörung

F80.2 Rezeptive Sprachstörung

F80.3 Erworbene Aphasie m. Epilepsie (Landau-Kleffner-Syndrom)

F80.8 Sonst. Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache, n. n. Bez.

F81.0 Lese- und Rechtsschreibstörung

F81.1 Isolierte Rechtsschreibstörung

F81.2 Rechenstörung

F81.3 Kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten

F81.8 Sonstige Entwicklungsstörungen schul. Fertigkeiten

F81.9 Entwicklungsstörung schul. Fertigkeiten, n. n. Bez.

F82 Umschriebene Entwicklungsstörung der motor. Funktionen

F83 Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen

F88 Andere Entwicklungsstörungen

F89 Nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung

Diagnosen

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III) Achse – Intelligenzniveau

BADO: MAS-Schema. Diagnosen

Niveau IQ-Wert

1. Sehr hohe Intelligenz > 129

2. Hohe Intelligenz 115 – 129

3. Durchschnittliche Intelligenz 85 – 114

4. Niedrige Intelligenz 70 – 84

5. Leichte Intelligenzminderung 50 – 69

6. Mittelgradige Intelligenzminderung 35 – 49

7. Schwere Intelligenzminderung 20 – 34

8. Schwerste Intelligenzminderung < 20

9. Intelligenzniveau nicht bekannt

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IV) Achse – Körperliche Symptomatik

Drei Klassifikationen möglich; die neurologische Diagnose an erster Stelle

1. __________________________ (ICD-10, 5-stellig)

2. __________________________ (ICD-10, 5-stellig)

3. __________________________ (ICD-10, 5-stellig)

BADO: MAS-Schema. Diagnosen

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00. Keine signifikante

Verzerrung oder

unzureichende

psychosoziale Umstände

1. Abnorme intrafamiliäre

Beziehungen

1.0 Mangel an Wärme in der

Eltern- Kind Beziehung

1.1 Disharmonie in der

Familie zwischen Erwa-

senen

1.2 Feindliche Ablehnung

oder Sündenbock-

zuweisung gegenüber

dem Kind

1.3 Körperliche Kindes-

misshandlung

2. Psychische Störung,

abweichendes Verhalten

oder Behinderung in der

Familie

2.0 Psychische Störung/

abweichendes Verhalten

eines Elternteils

2.1 Behinderung eines Eltern-

teils

2.2 Behinderung der

Geschwister

3. Inadäquate oder verzerrte

intrafamiliäre Komm-

unikation

4. Abnorme Erziehungsbe-

dingungen

4.0 Elterliche Überfürsorge

4.1 Unzureichende elterliche

Aufsicht und Steuerung

4.2 Erziehung, die eine unzu-

reichende Erfahrung ver-

mittelt

4.3 Unangemessene Anforde-

rungen und Nötigungen

durch die Eltern

5. Abnorme unmittelbare

Umgebung

5.0 Erziehung in einer Institu-

tion

5.1 Abweichende Elternsitu-

ation

5.2 Isolierte Familie

5.3 Lebensbedingungen mit

möglicher psychosozialer

Gefährdung

6. Akute, belastende

Lebensereignisse

6.0 Verlust einer liebevollen

Beziehung

6.1 Bedrohliche Umstände

infolge von Fremdunter-

bringung

6.2 Negativ veränderte famil-

iäre Beziehungen durch

neue Familienmitglieder

6.3 Ereignisse, die zur Herab-

setzung der Selbstachtung

führen

6.4 Sexuelle Missbrauch

(außerhalb der Familie)

7. Gesellschaftliche Belast-

ungsfaktoren

7.0 Verfolgung oder Diskrimi-

nierung

7.1 Migration oder soziale

Verpflanzung

8. Chronische zwischen-

menschliche Belastung

im Zusammenhang mit

der Schule oder Arbeit

8.0 Streitbeziehungen mit

Schülern/ Mitarbeitern

8.1 Sündenbockzuweisung

durch Lehrer/ Ausbilder

8.2 Allgemeine Unruhe in der

Schule bzw. Arbeits-

situation

9. Belastende Lebens-

ereignisse/ Situationen

infolge von Verhaltenstö-

rungen/ Behinderungen

des Kindes

9.0 Institutionelle Erziehung

9.1 Bedrohliche Umstände

infolge einer Fremd-

unterbringung

V Achse: Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

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V) Achse – assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

1=unzutreffend, 2=trifft zu, 9=logisch nicht möglich/unbekannt

Übersicht

1. Abnorme intrafamiliäre Beziehungen

2. Psychische Störung, abweichendes Verhalten oder Behinderung in der Familie

3. Inadäquate/verzerrte intrafamiliäre Kommunikation

4. Abnorme Erziehungsbedingungen

5. Abnorme unmittelbare Umgebung

6. Akute, belastende Lebensereignisse

7. Gesellschaftliche Belastungsfaktoren

8. Chronische Belastungen im Zusammenhang mit Schule oder Arbeit

9. Belastende Lebensereignisse infolge von Verhaltensstörungen oder Behinderungen des Kindes

BADO: MAS-Schema. Diagnosen

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0) Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände Keine

1) Abnorme intrafamiliäre Beziehungen

Mangel an Wärme in der Eltern-Kind Beziehung. Disharmonie in der Familie zwischen Erwachsenen

feindliche Ablehnung. / Sündenbockzuweisung gegenüber Kind, körperliche Kindesmisshandlung,

sexueller Missbrauch (innerhalb der Familie).

1 2 9

2) Psychische Störung, abweichendes Verhalten oder Behinderung in der Familie

Psych. Störung/abweichendes Verhalten eines Elternteils, Behinderung eines Elternteils,

Behinderung der Geschwister.

1 2 9

3) Inadäquate/verzerrte intrafamiliäre Kommunikation 1 2 9

4) Abnorme Erziehungsbedingungen

Elterliche Überfürsorge, unzureichende elterliche Aufsicht/Steuerung, Erziehung, die eine

unzureichende Erfahrung vermittelt, unangemessene Anforderungen/Nötigung durch Eltern

1 2 9

BADO: MAS-Schema. Diagnosen

V) Achse – assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

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5) Abnorme unmittelbare Umgebung

Erziehung in einer Institution, abweichende Elternsituation, isolierte Familie, Lebensbed. mit mögl. psychosoz.

Gefährdung

1 2 9

6) Akute, belastende Lebensereignisse

Verlust einer Liebes- oder engen Beziehung, bedrohliche Umstände infolge von Fremdunterbringung, negativ

veränderte familiäre Beziehungen durch neue Familienmitglieder, Ereignisse, die zur Herabsetzung der

Selbstachtung führen, sexueller Missbrauch, (außerhalb der Familie), unmittelbare, beängstigende Erlebnisse

1 2 9

7) Gesellschaftliche Belastungsfaktoren

Verfolgung oder Diskriminierung, Migration oder soziale Verpflanzung.

1 2 9

8) Chronische Belastungen im Zusammenhang mit Schule oder Arbeit

Abnorme Streitbeziehungen mit Schülern/Mitarbeitern, Sündenbockzuweisungen durch Lehrer/Ausbilder,

allgemeine Unruhe in Schule/Arbeitssituation

1 2 9

9) Belastende Lebensereignisse infolge von Verhaltensstörungen oder Behinderungen des Kindes

Institutionelle Erziehung, bedrohliche Umstände infolge von Fremdunterbringung, abhängige Ereignisse, die zur

Herabsetzung der Selbstachtung führen.

1 2 9

V) Achse – assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände

BADO: MAS-Schema. Diagnosen

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VI) Achse – Globalbeurteilung der psychosozialen Anpassung

0. Hervorragende/gute soziale Anpassung

1. Befriedigende soziale Anpassung

2. Leichte soziale Beeinträchtigung

3. Mäßige soziale Beeinträchtigung

4. Deutliche soziale Beeinträchtigung

5. Deutliche und übergreifende (durchgängige) soziale Beeinträchtigung

6. Tiefgreifende und schwerwiegende soziale Beeinträchtigung

7. Braucht beträchtliche Betreuung

8. Braucht ständige Betreuung (24-Stunden-Versorgung)

9. Information fehlt

BADO: MAS-Schema. Diagnosen

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Diagnostischer Befund

Bündelung der auffälligen Befunde

Subjektive Gesamt-Bewertung des Therapeuten zum Störungsbild/zur Symptomatik

Empfehlung für die Ärztin zur Indikation

Sozialpsychiatrische Koordination Telefonate, Gespräche mit Erziehern, Lehrern, Mitarbeitern Jugendamt, (Ärzte,

Therapeuten)

Fallbesprechung/Teamgespräch/Helfergespräch Fallbesprechung mit Ärztin, Teamgespräch mit KJPP-PraxisMA, Helfergespräch mit KJPP-

PraxisMA und Externen

Beobachtung des Kindes während der diagnostischen Termine Kontaktverhalten

Arbeitshaltung Subjektiver Eindruck vom Erleben des Kindes

Praxisnetz

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SPV-Therapie 1: Einzeltherapie

Einzeltherapie Kind/Jugendlicher: Alternative 1

Einzeltherapie als Coaching Kind/Jugendlicher: Alternative 2

Symptome Lernstörung, Störung im Sozialverhalten, Emotionale

Störung, Psychosomatische Störung, (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Symptome Lernstörung, Störung im Sozialverhalten, Emotionale

Störung, Psychosomatische Störung, (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieverfahren Verhaltenstherapeutisch, tiefenpsychologisch oder

heilpädagogisch orientierte Einzeltherapie

Therapieverfahren Coaching Kind mit Eltern

Coaching Jugendlicher mit oder ohne Eltern

Fallbesprechung mit Ärztin/Team 1x im Monat

Fallbesprechung mit Ärztin/Team 1x im Monat

Sozialpsychiatrische Koordination Telefonate, Gespräche mit Erziehern, Lehrern, Mitarbeitern Jugendamt, (Ärzte, Therapeuten)

Teamgespräch/Helfergespräch Teamgespräch mit KJPP-PraxisMA, Helfergespräch mit KJPP-PraxisMA und Externen

Praxisnetz

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SPV-Therapie 2: Elternberatung

Elternberatung Einzeln

Situationsspezifische Elternberatung Elternberatung (z.B. für Kinder mit ADHS) in der Gruppe

Symptome Lernstörung, Störung im

Sozialverhalten, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung,

(Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Symptome Lernstörung, Störung im Sozialverhalten, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung, (Psychomotorische Störung,

Sprach- oder Sprechstörung)

Symptome Lernstörung, Störung im

Sozialverhalten, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung,

(Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieverfahren Individuell angepasste Beratung

verhaltenstherapeutisches Konzept Tiefenpsychologisches Konzept

Therapieverfahren Tiefenpsychologisches oder

erhaltenstherapeutisches Konzept, auf das Symptom bezogenen Beratung

Therapieverfahren Verhaltenstherapeutisches Konzept mit

Elementen aus Eltern-Trainings-Programmen

Sozialpsychiatrische Koordination Telefonate, Gespräche mit Erziehern, Lehrern, Mitarbeitern Jugendamt, (Ärzte, Therapeuten)

Fallbesprechung/Teamgespräch/Helfergespräch Fallbesprechung mit Ärztin, Teamgespräch mit KJPP-PraxisMA, Helfergespräch mit KJPP-PraxisMA und Externen

Praxisnetz

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SPV-Therapie 3: Familienarbeit

Symptome Lernstörung, Störung im Sozialverhalten, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung, (Psychomotorische

Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieverfahren Familiengespräche unter Berücksichtigung systemischer Gesichtspunkte.

Sozialpsychiatrische Koordination Telefonate, Gespräche mit Erziehern, Lehrern, Mitarbeitern Jugendamt, (Ärzte, Therapeuten)

Fallbesprechung/Teamgespräch/Helfergespräch Fallbesprechung mit Ärztin, Teamgespräch mit KJPP-PraxisMA, Helfergespräch mit KJPP-PraxisMA und Externen

Familiendiagnostik, - beratung, - therapie

Praxisnetz

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SPV-Therapie 4: Gruppentherapien

Symptome Lernstörung: Konzentration, kognitive Impulsivität, Motivation, Gedächtnis

Therapieverfahren Kognitives Training der Handlungsplanung für Kinder/Jugendliche mit Elementen aus Lauth/Schlottke und aus

D. Krowatschek Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern: Marburger Konzentrationstraining

Sozialpsychiatrische Koordination Telefonate, Gespräche mit Erziehern, Lehrern, Mitarbeitern Jugendamt, (Ärzte, Therapeuten)

Fallbesprechung/Teamgespräch/Helfergespräch Fallbesprechung mit Ärztin, Teamgespräch mit KJPP-PraxisMA, Helfergespräch mit KJPP-PraxisMA und Externen

Gruppentherapieangebot Konzentrationstraining

A) Basistraining

Praxisnetz

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Symptome Störung im Sozialverhalten: Aggressivität, emotionale Impulsivität, soziale Kompetenz

Psychomotorische Störung: Hyperaktivität, psychomotorische Steuerung, psychomotorische Impulsivität

Therapieverfahren 1) Psychoedukation: z.B. Thob-Programm 2) Soziales Kompetenztraining: z.B. Krowatschek oder Hirsch und Pfingsten 3) Kognitive Therapie: z.B. Krowatschek oder Hautzinger

Sozialpsychiatrische Koordination Telefonate, Gespräche mit Erziehern, Lehrern, Mitarbeitern Jugendamt, (Ärzte, Therapeuten)

Fallbesprechung mit Ärztin/Team 1x im Monat

Gruppentherapieangebot Gruppe für expansive Kinder ab Vorschulalter (-14 Jahre)

Teamgespräch/Helfergespräch Teamgespräch mit KJPP-PraxisMA, Helfergespräch mit KJPP-PraxisMA und Externen

Praxisnetz

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Symptome:

Lernstörung, Störung des Sozialverhaltens, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieziele (Patientenindividuell und symptomspezifisch)

Stärkung und Stabilisierung der Ich-Funktionen

Verbesserung der Beziehungsfähigkeit durch korrigierende emotionale Erfahrung

Aufbau bzw. Reorganisation des Selbstbildes und der Eigenintegrität

Erlernen affektregulierender Verhaltensweisen

Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der Autonomie, des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz

Reduktion des Leidensdrucks und der emotionalen Belastung

Verbesserung der Selbst- und Körperwahrnehmung und der Selbstregulation

Erlernen der Selbststeuerung und Selbstinstruktion

Eigenständiges Organisieren und Ausführen von Handlungsvollzügen

Impulskontroll- und –steuerung

Verbalisieren und Integrieren von Gefühlen

Aufgaben von passiver Grundhaltung und Erhöhen des Aktivitätsniveaus

Stärkung und Stabilisierung des Selbstwertes

SPV-Therapieangebote: Einzeltherapie

Kind/Jugendlicher

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Symptome:

Lernstörung, Störung des Sozialverhaltens, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieziele (Patientenindividuell und symptomspezifisch)

Stärkung und Stabilisierung der Ich-Funktionen

Verbesserung der Beziehungsfähigkeit durch korrigierende emotionale Erfahrung

Aufbau bzw. Reorganisation des Selbstbildes und der Eigenintegrität

Erlernen affektregulierender Verhaltensweisen

Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der Autonomie, des Selbstbewusstseins und der sozialen Kompetenz

Reduktion des Leidensdrucks und der emotionalen Belastung

Verbesserung der Selbst- und Körperwahrnehmung und der Selbstregulation

Erlernen der Selbststeuerung und Selbstinstruktion

Eigenständiges Organisieren und Ausführen von Handlungsvollzügen, Impulskontroll- und –steuerung

Verbalisieren und Integrieren von Gefühlen

Aufgaben von passiver Grundhaltung und Erhöhen des Aktivitätsniveaus

Stärkung und Stabilisierung des Selbstwertes

SPV-Therapieangebote: Einzeltherapie

Als Coaching Kind/Jugendlicher

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Symptome:

Lernstörung, Störung des Sozialverhaltens, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieziele

Entwicklung einer tragfähigen Beziehung zum Kind

Stärkung der elterlichen Reflexionsfähigkeit und Konsequenz

Steigerung der elterlichen Kompetenz im Umgang mit Problemverhalten

Gewinn von Einsichten in die für die Problembewältigung relevanten aktuellen entwicklungsfördernden Vorgänge

Erkennen der eigenen dysfunktionalen Kognitionen und Verhaltensmuster

SPV-Therapieangebote: Elternarbeit

Elternberatung Einzeln

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Symptome:

Lernstörung, Störung des Sozialverhaltens, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieziele

Entwicklung einer tragfähigen Beziehung zum Kind

Stärkung der elterlichen Reflexionsfähigkeit und Konsequenz

Steigerung der elterlichen Kompetenz im Umgang mit Problemverhalten

Gewinn von Einsichten in die für die Problembewältigung relevanten aktuellen entwicklungsfördernden Vorgänge

Erkennen der eigenen dysfunktionalen Kognitionen und Verhaltensmuster

SPV-Therapieangebote: Elternarbeit

Elternberatung (z.B. für Kinder mit ADHS in der Gruppe)

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Symptome:

Lernstörung, Störung des Sozialverhaltens, Emotionale Störung, Psychosomatische Störung (Psychomotorische Störung, Sprach- oder Sprechstörung)

Therapieziele

Analyse der interfamiliären Beziehungen

Aktivierung familiärer Ressourcen

Konkrete Hilfen zur Problembewältigung

Veränderung und Unterbrechung der systemaufrechterhaltenden Interaktionsmuster

Erarbeitung von neuen Verhaltens- und Interaktionsmustern in der Familie

SPV-Therapieangebote: Familienarbeit

Familiendiagnostik, -beratung, -therapie

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Symptome:

Emotionale Störung: Ängste, Verstimmungen, Depression

Störung des Sozialverhaltens: Sozialer Rückzug, Belastung aus Mobbing, Kontakt

Psychosomatische Störung: Kopfschmerzen, Schlafstörung

Therapieziele

Kind:

Psychoedukation zum Thema „Selbstbewusstsein“

Kennenlernen/vertiefen der eigenen Ressourcen

Diskrimination und Verbalisation von Gefühlen allgemein

Kognitives Umstrukturieren dysfunktionaler Gedanken die eigene Person oder den eigenen Körper betreffend

Eltern:

Gespräch: gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Zieldefinition und Festhalten der Ressourcen des Kindes, ggf. Bedingungsanalyse

Gespräch über den aktuellen Stand mit dem Kind, ggf. Beratung der Eltern zu einzelnen Problemen

SPV-Therapieangebote: Gruppentherapien

Gruppentherapieangebot

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Symptome: Emotionale Störung: Ängste, Verstimmungen, Depression Störung des Sozialverhaltens: Sozialer Rückzug, Belastung aus Mobbing, Kontakt

Therapieziele Kennenlernen von Angst und hilfreichem und weniger hilfreichem Verhalten Diskrimination und Verbalisation von Gefühlen allgemein Kognitives Umstrukturieren dysfunktionaler Gedanken Erlernen von Verhaltensalternativen unter Einbezug der jeweiligen Ressourcen des Kindes Erleben von eigenem kompetentem Verhalten Ausbau der Entspannungsfähigkeit

Kind: Psychoedukation zum Thema „Selbstbewusstsein“ Kennenlernen/vertiefen der eigenen Ressourcen Diskrimination und Verbalisation von Gefühlen allgemein Kognitives Umstrukturieren dysfunktionaler Gedanken die eigene Person oder den eigenen Körper

betreffend

Eltern Gespräch: gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Zieldefinition und Festhalten der Ressourcen des

Kindes, ggf. Bedingungsanalyse Gespräch über den aktuellen Stand mit dem Kind, ggf. Beratung der Eltern zu einzelnen Problemen Erarbeitung von förderlichem und nicht förderlichem Elternverhalten

SPV-Therapieangebote: Gruppentherapien

Gruppe für ängstliche Kinder ab Vorschulalter (bis 14 Jahre)

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Symptome: Störung des Sozialverhaltens: Aggressivität, emotionale Impulsivität, soziale Kompetenz Psychomotorische Störung: Hyperaktivität, psychomotorische Steuerung, psychomotorische Impulsivität

Therapieziele

Kind: Psychoedukation zum Thema „Verarbeitung der Folgen von ADS-oder ADs-ähnlichen Symptomen mittels

Therapiegeschichten aus Wackelpeter und Trotzkopf: „Wackelpeter das bin ich“ Kennenlernen/Vertiefen der eigenen Ressourcen Diskrimination und Verbalisation von Gefühlen allgemein und hilfreichem und weniger hilfreichem

Verhalten Kognitives Umstrukturieren dysfunktionaler Gedanken Kennenlernen von ersten Maßnahmen zur Selbstkontrolle Erlernen von Mut-Mach-Sprüchen

Eltern Gespräch: Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Zieldefinition und Festhalten der Ressourcen des

Kindes Gespräch über den aktuellen Stand mit dem Kind, ggf. Beratung der Eltern zu einzelnen Problemen Erarbeitung von förderlichem und nicht förderlichem Elternverhalten Nach Bedarf weitere Gespräche oder Wiederholung

SPV-Therapieangebote: Gruppentherapien

Gruppe für expansive Kinder ab Vorschulalter (bis 14 Jahre)

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Symptome: Störung des Sozialverhaltens: Aggressivität, Impulsivität, soziale Kompetenz, Kontakt

Therapieziele

Kind: Psychoedukation zum Thema „Sozialverhalten“/Impulsives Verhalten Kennenlernen/Vertiefen der eigenen Ressourcen Diskrimination und Verbalisation von Gefühlen allgemein Kognitives Umstrukturieren dysfunktionaler Gedanken Unterscheidung von sozial erwünschtem und sozial unerwünschtem Verhalten Erlernen von Verhaltensaltanertiven unter Einbezug der jeweiligen Ressourcen des Kindes Verankerung der Verhaltensalternativen ducrh Übertragung in die Rollenspiel- oder Gruppensituation Erleben von eigenem kompetentem Verhalten Ausbau der Entspannungsfähigkeit

Eltern Gespräch: Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Zieldefinition und Festhalten der Ressourcen des

Kindes, ggf. Bedingungsanalyse Gespräch über den aktuellen Stand mit dem Kind, ggf. Beratung der Eltern zu einzelnen Problemen

SPV-Therapieangebote: Gruppentherapien

Soziales Kompetenztraining: verschiedene Altersgruppen von 6-14 Jahren möglich

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Symptome: Störung des Sozialverhaltens: Kommunikation, Kontakt, sozialer Rückzug

Therapieziele

Kind: Förderung der sozialen Interaktion und Kommunikationsfähigkeit Erlernen von Kommunikations- und Verhaltensmustern und deren Umsetzung Übertragung der erlernten Verhaltensmuster in die Rollenspiel- und

Gruppensituation Erleben von eigenem kompetentem Verhalten Verständnis von sozialen Regeln und Ermöglichung von positiven sozialen

Erfahrungen

Eltern: Gespräch: Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Zieldefinition und Festhalten

der Ressourcen des Kindes Gespräch über den aktuellen Stand mit dem Kind, Beratung der Eltern zu

einzelnen Problemen

SPV-Therapieangebote: Gruppentherapien

Kommunikationstraining

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Symptome: Psychosomatische Störung: Kopfschmerzen

Therapieziele

Vermittlung von verschiedenen Stressoren und Differenzierung zwischen den individuellen Stressoren und deren subjektiven Bewertung und der Stressreaktion

Aufdecken von dysfunktionalen Kognitionen und Veränderung des Blickwinkels Aneignung von Entspannungstechniken, die den Kopfschmerz lindern Entwicklung eines positiven Selbstbildes und Körperbildes (PMR) Lernen nein zu sagen Aneignung von Problemlösestrategien Verbalisierung und Ausdrücken von Gefühlen

Eltern Gespräch: Gegenseitiges Kennenlernen, gemeinsame Zieldefinition und Festhalten der

Ressourcen des Kindes Gespräch über den aktuellen Stand mit dem Kind, Beratung der Eltern zu einzelnen

Problemen Erarbeitung von förderlichem und nicht förderlichem Elternverhalten Nach Bedarf weitere Gespräche oder Wiederholung

SPV-Therapieangebote: Gruppentherapien

Training zur Bewältigung von Kopfschmerzen

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Sensomotorisch-perzeptive Behandlung

(Therapieangebot für folgende Symptome aus Symptomkatalog ERGO)

1. Psychomotorisches/r Defizit/Rückstand

2. Visuelle Wahrnehmung

3. Konzentration, Ausdauer

4. Impulsivität/Impulssteuerung als Spielfähigkeit

Impulsivität/Impulssteuerung als Fähigkeit zur Eigenregulation/Fremdregulation

5. Hyperaktivität

6. Basisfunktion des Lesens

7. Basisfunktion des Schreibens

8. Basisfunktion des Rechnens

ERGOTHERAPIE: Therapieangebote

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Ergotherapieangebote: Behandlungsziele

Selbstständigkeit der altersentsprechenden Versorgung

Verbesserung/Erhalt von Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Mobilität und Fortbewegung

Verbesserung grafomotorischer Funktionen

Erlangung von Alltagskompetenzen und Fähigkeiten des täglichen Lebens

Verbesserung und Erhalt der Alltagsbewegung, bezogen auf die visuelle Wahrnehmung

Verbesserung und Erhalt der Geschicklichkeit

Verbesserung kognitiver Funktionen/Kompensation eingeschränkter praktischer Möglichkeiten

Verbesserung symptombedingten kognitiven Funktionen

Verbesserung der Ausdauer und Belastungsfähigkeit

Entwicklung und Verbesserung situationsgerechten Verhaltens

Verbesserung der Alltagsbewältigung

Verbesserung der zwischenmenschlichen Interaktion und Kommunikation

Wiedererlangung von Handlungskompetenz und Selbstvertrauen

Stärkung der Eigenverantwortung und Entscheidungskompetenz

Stärkung der Kreativität im Sinne von Problemlösestrategien

Verbesserung der Belastungsfähigkeit und Ausdauer

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Ergotherapieangebote: Behandlungsziele

Verbesserung und Erhalt des situationsgerechten Verhaltens/Alltagsbewältigung

Stärkung der Kreativität im Sinne von Problemlösungsverhalten Entwickeln von Anpassungsstrategien

Wiedererlangung von Handlungskompetenz

Verbesserung der eigenaktiven Tagesstruktur

Entwickeln der Selbstständigkeit und der dafür notwendigen lebenspraktischen Fähigkeiten und der Grundarbeitsfähigkeit

Verbesserung der Alltagsbewältigung

Verbesserung der Belastungsfähigkeit und Ausdauer

Entwicklung und Verbesserung grafomotorischer Funktionen

Verbesserung der Alltagsbewältigung, bezogen auf die Tätigkeiten des Schreibens

Verbesserung und Erhalt der Beweglichkeit und Geschicklichkeit

Verbesserung der kognitiv- perzeptiver Funktionen

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Erstgespräch mit Kind/Jugendlicher und Eltern Diagnostik und Befundung

Anmeldung sowie Orientierungshilfe zum

Praxisablauf/ Präsentation der Diagnostikangebote

Patientendaten, BADO-Patientendaten, Praxisflyer

1. Freie Anamnese Kontaktgespräch/ Kontaktaufnahme

Mit Schwerpunkt Aktuelle Symptomatik:

1) Aus Sicht des Kindes

2) Aus Sicht der Eltern

2a. Anamnese-bogen der

Praxis

Dokumentations-bogen der Praxis

2a. Körperausdruck und Beziehung

zu Eltern

2b. Symptomatik

Symptomkatalog Pfadeintritts-

kriterien

2c. Verdachtsdiagnose

nach ICD 10

s. Pfadeintrittskriterien

3a. BADO, Punkt 1:

Vorstellung in Praxis

Kind wohnt bei…..

3b. BADO, Punkt 2:

Risikofaktoren, Störungen der kindlichen Entwicklung,

Kindergarten, Schule, Familie

3c. Psychopathologischer Befund: BADO, Seite 2, Punkt 3:

Störungen der Interaktion, Störungen des Sozialverhaltens, Störungen von Antrieb,

Aufmerksamkeit und Impulskontrolle, Störungen der Psychomotorik, Störungen des Sprechens und der

Sprache, Angststörungen, Störungen von Stimmung und Affekt, Zwangsstörungen, Essstörungen

3c. Psychopathologischer Befund: BADO, Seite 2, Punkt 3:

Funktionelle und somatoforme Störungen, Merkfähigkeits-,

Orientierungs- und Bewusstseinsstörungen oder

Störungen der Wachheit, Formale Denkstörungen, Inhaltliche

Denkstörungen, Ich -Störungen, Sinnentäuschungen,

Missbrauch/Abhängigkeit von psychotropen Substanzen, andere

Störungen

Verdachtsdiagnose und MAS-Schema: 1. 2. 3.

Korrektur erfolgt ggf. bei diagnostischer Bewertung des

Arztes aller erhobenen Befunde

Liegt Krankheit vor?

Krankenkassenfinanzierung notwendig oder

Erziehungsfragen?

Verdachtsdiagnose KJPP/Neuropädiatrie?

Neurolog. Befund (oder zum Zeitpunkt Diagnostik):

Standard. Bogen Praxis und Punkt 4 der BADO

Somatisch-neurologischer Befund: Somatische Gesamtbeurteilung

Körpermaße

Praxisformulare am Ende des Erstgespräches über Arzt/Anmeldung

Termin, Honorarausfall, Schweigepflichtsentbindung, Einverständniserklärung, Sorgeberechtigte,

Berichtsanforderung Schnittstelle 1

Bedarf

Neuropädiatrie

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Vernetzung mit dem Sektorpartner

SPV: EntwD, ED, LD Arzt: NU

1. Entwicklungsdiagnostik (EntwD)

ET 6-6

Münchner Funktionelle EntwDiagnostik (MÜFED)

MOT 4-6 (Motoriktest)

KTK (Körperkoordinationstest für Kinder)

DTVP-2

Haus-Baum-Mensch-Zeichnung

Snijders-Omen (SON-R)=Sprachfreier Intelligenztest für Kinder

Freie und gezielte Beobachtung

Video-Diagnostik (Interaktionen und Spielentwicklung)

2. Emotionale Diagnostik (ED)

Sceno-Test

Familie in Tieren

Satzergänzungstest

GEP (Geschichte erzählen-Projektiver Test)

Schwarzfußtest

Freies Spiel

Sandspiel

SDQ-Fragebogen

3. Leistungsdiagnostik (LD)

Intelligenztests:

K-ABC

HAWIK IV

Snijders-Omen (SON-R) Sprachfreier Intelligenztest für Kinder

Fertigkeiten:

DRT (Rechtsschreibtest)

ZLT (Züricher Lesetest)

ZAREKI (Rechentest)

Merkfähigkeit:

MOTTIER (auditiv)

VMFT (Lautunterscheidung)

Qb-Test=IGEL (Aufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität)

d2 (Aufmerksamkeit)

Raum-Lage-Test (räumliche Wahrnehmung, Merkfähigkeit)

DTVP-2

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Qualität der Frühforderung

Selbstwirksamkeit Zutrauen in eigene

Kompetenzen Bildungsstatus

Kompetenzen des Kindes

Soziale Unterstützung

Familiäre Belastung

Interaktionsbelastung

Verhaltensprobleme des Kindes

Gesundheitszustand des Kindes

Pfandanalyse zur Darstellung relevanter Faktoren des elterlichen Copingprozesses, unter besonderer Berücksichtigung des Zutrauens in die eigenen Kompetenzen