14
353 auch gleichzeitig mit einem Kupferh;iutchen sich Ziberzie- hen. Durch die Berlihrung dcs passiven Eisens mit ei- nem activen Metalle ist die Oxydation des erstcren ein- geleitet worden und wit dieser chemischen Action lritt auch der elekttiscbe Strom auf. Die bestsndige Gltich- zeitigkeit beider Erscheiniingen setzt aber ein Abliiingig- keitsverhdtnifs der einen zu dcr andern voraus , beweist mit andern Worten, daTs der Quell der voltaischeii Elek- tricitat nicht die Berlihrung heterogener Stoffe, sondern die chemische ThStigkeit, und hauptsscblich die Oxyda- tion ist. Thatsachen, Lhnfich der eben angefuhrten, wer- den sich nun in Menge beobachten Iassen, wenn man passives Eisen mit negativen Metallen, wie 2. B. rnit Pla- tin, Gold etc., voltaisch combinirt, iind ein solcbes Me- tallpaar in geeignete elektrolytische Flussigkeit bringt. Auch in dieser Beziehung verdient daher der passive Zu- stand des Eisens die Aufmerksamkeit dcr Chemiker und Physiker. XU. Beobachtungen uber das Sternschnuppen- Phanomen in der Nacht oom 12. bis 13., oom 13. bis 14. und vom 14. bis 15. NOP. 1836. D e r Aufrnerksamkeit, welcIie die ungew6hnlichen Stern- sthnuppenfillc der letzten Jnhre ' ) bei Physikern und Astronomen crregt haben, verdanken wir die Beaclitung eines ~linlichen in diesem Jahre shttgehnbten Phlinomens, welclies sich sonst, aller Wnhrscheinlichkeit nach, unse- rer Kenntnifs viillig entzogen haben wiirde, da es zu ci- ner Zeit der Nacht eintrat, wo nur Wenige und noch dazu aus. gain anderen Riicksichten den Himmel zu be- trachten pflegen. 1) S. Annal. BJ. XXXVIII S. 550, und im laufenden Bande S. 114. Poggcndodrs Annal. Bd. XXXIX 23

Beobachtungen über das Sternschnupen-Phänomen in der Nacht vom 12. bis 13., vom 13. bis 14. und vom 14. bis 15. Nov. 1836

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353 auch gleichzeitig mit einem Kupferh;iutchen sich Ziberzie- hen. Durch die Berlihrung dcs passiven Eisens mit ei- nem activen Metalle ist die Oxydation des erstcren ein- geleitet worden und wit dieser chemischen Action lritt auch de r elekttiscbe Strom auf. Die bestsndige Gltich- zeitigkeit beider Erscheiniingen setzt aber ein Abliiingig- keitsverhdtnifs der einen zu dcr andern voraus , beweist mit andern Worten, daTs der Quell der voltaischeii Elek- tricitat nicht die Berlihrung heterogener Stoffe, sondern die chemische ThStigkeit, und hauptsscblich die Oxyda- tion ist. Thatsachen, Lhnfich der eben angefuhrten, wer- den sich nun in Menge beobachten Iassen, wenn man passives Eisen mit negativen Metallen, wie 2. B. rnit Pla- tin, Gold etc., voltaisch combinirt, iind ein solcbes Me- tallpaar in geeignete elektrolytische Flussigkeit bringt. Auch in dieser Beziehung verdient daher der passive Zu- stand des Eisens die Aufmerksamkeit dcr Chemiker und Physiker.

XU. Beobachtungen uber das Sternschnuppen- Phanomen in der Nacht oom 12. bis 13., oom 13. bis 14. und vom 14. bis 15. NOP. 1836.

D e r Aufrnerksamkeit, welcIie die ungew6hnlichen Stern- sthnuppenfillc der letzten Jnhre ' ) bei Physikern und Astronomen crregt haben, verdanken wir die Beaclitung eines ~linlichen in diesem Jahre shttgehnbten Phlinomens, welclies sich sonst, aller Wnhrscheinlichkeit nach, unse- rer Kenntnifs viillig entzogen haben wiirde, da es zu ci- ner Zeit der Nacht eintrat, wo nur Wen ige und noch dazu aus. gain anderen Riicksichten den Himmel zu be- trachten pflegen. 1) S. Annal. BJ. XXXVIII S. 550, und im laufenden Bande S. 114.

Poggcndodrs Annal. Bd. XXXIX 23

354

Bie jetzt siiid den Annalen nur aus Deutschland aus- fiilirliche Beobaclilungen zugekommeo, diejcnigcn, welcbe sich auf den folgenden Blittcrn mitgethcilt fiudcn; indes- sen habeu Tagesblatter bereits auch aus Frankreich vor- leufige Nachrichten iiberbraclit, so dafs wir hoffen diir- fen, das Nachstchende spatcr noch ergznzt zu sehen l ) .

1) B e o b a c h t u n g e n auf dcr S t e r n w a r t e tu B e r l i n .

In den drei h'iichten, Nov. 11 bis 12, 12 his 13, 13 bis 11, war auf der Berliner Sternwarte die Einrich- tung getroffen, dafs iirimer ein Beobachter a d die Er- scheinung von Slernschnuppen aufinerksam war.

Die erste Nacht war ganz triibe. Die l'vlagnetnadel zeigte einige uogewdqliche Bcwcgungen, welche vielleicht voii einem entfernten Nordlichte lierriitiren honnten.

Die zweite Nacht war eberifalls so dunstig, dals keiu ouffallendes PhRnoinen beinerkt ward.

In der ersten Hlillte der dritten ?Yacht bemcrkte der Beobachter, Hr. Dr. W o 1 fers keine ungew6bnliche Zahl von Sternschnuppen, so wie auch keinen besondereu Glanz derselben.

In der zweiten Hzlfte, von 2" Morgens an, schienen die Sternschouppen dem Hrn. G a l l e , Gehulfen der Stern- warte, schon in den ersten Stunden an Zahl und Glana zuziinebmen. Er zahlte, ohne genau die Zahl verbiirgcn zu kllnnen, w n 2" bis zu 5" 30 etwa 10, bei der Ueber- sicht iiber einen Theil des Hiinmels, der vielleicbt + des ganzen sichtbaren Ilimmelsgewdlbes umfakte. In der Re-

1 ) Auf der Parirer Sternwarte wurden, w i c die Compt. rend. No. '20 berichten, in der NacLt vnm 12. auf den 13. von vier Artro- nomen 170 S!ernschnuppen g ~ d r l t ; 52 d a w n giogen durch dar Sternbild d e a LOwen, 53 wiirden mit vcrl3ngerter Bahn darrelbc getrolfen habcn, bci 40 w a r diels nicht der Fall uad 5 gingcn in rerschiedenen Ricbtungcn. Auclr in Strasburg hat das P h - nomen sorgfiltige Bcachtung gerunden, und zwar von Seiten einer Dmne, welchc die R'aclrt auf dcr Plattform dcs Minsters zu- l~rar l i te . In La Cliapelle, Lei Dieppe, beobaclitete es Hr. N e l l e d c B r e a u t i . .

355

gel batte er sich auf dem Umgaage um die Kuppel der Sternwarte SO gestellt, dafs er nach NNW. aab, und Dahe wenigstens von W. bis 0. den Hiolmel betrachten konnte. Gegen fiinf Uhr nalim die Zabl und der Cllanz 60 z u , dals er mit grbkerer hufinerksanikeit die Angabe d e r ihm sichtbaren Sternsclinuppen annierkte. Von Sh 30‘ his 6b sah er 90 solchc Erscheinungen. Bei gelegentli- chem Wechse l des Standpunktes war keine Zunahnic in dcr Anzabl zu bemerken, so dafs die Vertheilang am Himmel ziemlich gleirlifiiriaig gewesen seyn mag.

Die Richtung fast aller auf dcr NordliSlfte des Him- mels gesehenen Sternschnuppen war rom Zcnith nach Nor- den iminer nabe in einem Verticalkreise. In den iibri- gen HimineIsgegenden schienen die Richtungen mehr voin Vertical abziiweichen. Alle einigermdsen hclle und dein Zenith nahe Sternschnuppen hinterliefscti einen aus Fun- ken bestebenden Schweif, der nach einigen Secuiiden verschwand, iind dcssen Lagc sich fast nie bis zii dem Puiikte erstreckte, n o die Slernschnuppe verachwand. Von matLen, laogsatn oder gleichfiirmig vorubeniehcnden Sternschnoppen wurden wenige beiiierkt. Zwei von be- sonderer Helligkeit, die mit Leuchtkugeln zu vergleichen Karen, und die die Schweifbildong bis zu ihretn Erlii- schungspunkte fortsetzten, zeigteo das Phiinomen eines an die Stelle der Funken und des erliischenden Kerns tretenden meissliclicn Nebels, welcher eine Kometenfigrir bildete und mehrere Minuten stellen blieb. Bei der er- stcn, die urn 4 Uhr am Kopfe der Wasserscblange er- losch, blieb der Kern gegen zwei Minuten lang sicbtbar. Bei der zweiten, die nach 5 Uhr zwischen dem grofsen und kleinen BYren bindurchging, und in der Gegend der letzten Biegung des Drachen erlosch, glaubte Herr G a 11 e nocb nach j i n ~ Minuten einen sich etwas senken- den Scbweif zu seben. Der Schweif erscbien anfangs gerade und krummte sich dann immer starker und star-

23 *

356 ker zu einem S, in welcber Form er die letztcn drci Minuten blieb.

Obgleich sonach eine ungewilhnliche Zalil von Stern- scbnuppen gefallen ist, so war doch der Glanz des P11;i- nomexis nicht iin entferntesten niit dem in Nordamerika bemerkten zu vergleichcn, da ein Haupt- Ausgangspunkt nicht beinerkt ward, und wenn such vielleiclit die iiber- wiegende Zahl in der ‘Nordhalfte sichthar seyn mochtc, do& dieses Uebmgewicbt nicht allzu betriichtlich war. f.ben desbath besclirnakte sich Hr. Ga 1 l e mehr darauf, der Zalil uacli wenig3lens, eine richtige Schatzung zu er- halten, besooders i n den lelzten anderlbalb Stunden, als deu Gang der einzelncn geiiaiier zu verfolgeo.

Die Nacbt voin 14. auf den 15. November war be- miilkt.

2) B e o b a c l ~ t n n g e n z u B r e s l a u . A n s einzrn Scbrcibcn der € 1 ~ . B o g u s l a w s k i an I l m . A v. H u m b o l d t .

Die von lhneu geaufserle Hoffnring is; in Erful- lung gegangcn. Gegen 3 Uhr in der Nacht vom Sonn- tag zurn Muntag, voin 13. bis 11. Nov., hciterte sich dcr Hiiiimel viillig a d , und saumte dann aucli nicht, uns wenigstens eine Andcutung von dem iiiachligcu Scbau- spiele zu geben, von dern Sie vor 37 Johreu zu Culnana hugenzeuge gewesen sind.

13. bis 14. Nov. Obgleicb eine g d s e Meoge wah- rend des Auh ichnens uns entgangen seyn mi)gen, so urn- fnfst die Aufiiahmc von l-ih 56’ bis 17‘ 5 6 mittl. BresL Zeit doch 4 von dem Liclite der Venus oiid hellcr, 13 von dein A k e b e n des Jupiters, 33 gleich Sternen erster Griilse, 46 yon der zweiten, 42 von der Jritten und vicrten Grillse, und 3 bei dcnen die Dezeichnung de t Griirse vergessen worden : in Summa 1 4 6. Zmillf darun- ter, griiktentheils die bcllsfen, haltcn Schweife hinter sich gewilhnlich wie spruhende Funken.

In der Nacht vom 14. zuin 15. Nov. blieb es bis

357 gegen 5 4 Uhr RIIorgens, tnit Ausoahlue ciniger Wo1ken.- Iiciter. Abends zeigten sicb anfangs p r keiue Stern, schauppeo, woian auch wold der Moridschcin zum Theil Schuld seyn mochte. Erst von 7" 23' an begannen sie sparsam zu kominen, sp;itcr wohl etwas hYuEger, aber wedcr so zaldreich noch so hell als i n der vorhergegan- genen Nacht.

St ir 2 davon haiten den Glanz dcr VCIIUS, 5 deu 3es Jiipiters, 8 narcn rvie Sternc crster Gr i ike , 46 mie zweiter, 73 Hie driller, vicrtcr und fiiufter Gr6fse; zwei der hellen hatten Schweife. Diese n e h t 8 ohne Bezcicl- nung der LichtstYrke wurden his 17" 26' beobachtet u d aufgczeichuet: in Suninia in zehu Stunden 1.12. Rich- tung und Vertheilung waren van) 13. zutn 14. fast ganz unverandcrt, nur iriarkirter wie voiu 11. ztim 12., was also der Babn-Hypothese sehr wenig &is W o r t spricht; denn wie miifstc der geaceotrische Ort sich verandcrt haben- Die Bahnen rom 14. ziitn IS. zeigen vicl weni- ger Regel, uur wiedcr den Rauptommclplatz VOD Bern- llicens Haup tha r bis in den grolsen Bar.

3) B e o b a c h t u n g e n zu F r a n k f u r t a m ?Inin, a n g c s t e l l t Ton d a s c 1 b I t . i)I i t g 1 i e d e r n

( M i t g e t h r i l t v o r n U r n . Dr. N e e f ) I ) .

d e r p h y s i k a 1 is c h c 11 V c r e i n s

Mehre Mitglieder des physikalischen Vereins verei- nigten sieh ain Abende des 12. Noveinhers, Ton eiuein mondloscu urid sehr hellen HimaieI begiinstigt, in eincln nacb Osten uud Siiden gelcgeoen Local. Doch war SO- wobl nach dem Zeuith, als besonders nach dem H o ~ -

1) Leser der Preufs. Staotszeitung wetden sieh eiaer darin Tor kur- zem mitgctheilten Kotiz vorn Prof. M ' i l d t in Hmnovrr win- nern, gem& welclier die kaltrn Tagr des bIai (12.. 13.t 14.) als Opporitiunrplij'uomene der Meteorr&l*re bctraclt\et werden. Hr. Dr. S e e f iuacbt inish dalauf :tulrncrkaatn, dafs diere Idee bereirs lrirlirr yon vinem Alitglicdc des physikalirchen Vereiar gesufsert worcicn r e ) . P.

358

zonte hin die Aussicbt etwas bescbrfinkt, und die ande- reii Himmelsgegenden konnten nicht iiberschaut werden; so d a k im Ganzen nor etwa der vierte Theii des Him- mels, aber der wichtigste, beobachtet wurde. Bis 113 Uhr liefs merkwiirdigerweise keine eiilzige Sternschnuppe sich sehen. Aber nun begann der Meteorfall mit stei- gender Haufigkeit, so dafs in der baIben Stunde vor Mit- ternacht neun Sternschnuppcn gezahlt wurden, am 13. Nov. von Mitternacht bis 1 Ijhr neunzehn, von 1 bis 2 Uhr funfzchn, von 2 bis 3 Uhr einunddreifsig, von drei bis 4 Uhr neunundzwanzig, von da bis 4; Uhr zwei- undzwanzig. Von 4: bis 5 IJhr, leider iin Culminations- punkt des Phanomens, wurde nicht beobachtet, und von 5 bis 6 Uhr wurden dreifsig Steroschnuppen gezahlt; also in 6 Stunden 155. - Rechnen wir nun mit Wahrschein- lichkeit, dafs etwa der vierte Theil der Meteore unserer Beobachtung entgangen ist, so kommcn auf diese Sach t iiber 200 Sternschnuppen. Diefs ist allerdings, vergli- chen mit fruheren Epochen, eine geringe Anzahl. Aber mit den allermeisten anderer Nachte verglichen, ist schon diese Zahl von merkwurdiger GrbGe. - Merkwurdiger jedoch ist der platzliche Beginn der Erscheinung, nach- dem wenigstens eine ganze Stuode vorher nichts davon zu sehen gewesen. - Am wicbtigsten aber ist die Be- statigung der von E n k e und O I m s t e d festgestellten Bcobachtung, dafs diese Meteore nahe von der Stelle des Ilimmels ausgehen, wo der Stern Geba (das Gamma im Lbwen) steht. In der That war auch diefsmal diese Stelle der Anfangspunkt der allermeisteu Sternschnuppen; nur etwa der zehnte 'l'heil der Bahneh durcbscbnitt diese Richtung, und von diesen waren nur eiuige wenige ruck- laufig. - RIIanchmal entstand in der Erscheinung eine Pause von 6, selbst 13 Minuten; dann folgten aber mei- stens schnell nach einander iuchre Meteore. - Grofse Feuerkugeln zeigten sich nicht ; doch hiiiterliefsen einige Sternschnuppen leuchtende Schweife, besonders die um

359

4 Uhr 18 Minuten vom Procyon nnch Beteigeuze ge- hende, deren Schweif eine halbe Minute glznzte. - Auf das Wetter scheiot das Phhoinen keinen merklicben Ein- flufs gehabt zu haben. Das Barometer stand auf mittle- rer HBhe, und stieg wahreud der h’acht eiii wenig. Das Tberinometer hielt sich walirend dcr Nacht iiber dcm $e- frierpunkt, und fie1 gegeii 3: Ulir Morgens einen Grad l\. unter denselben. Der Himinel war in der ganzcn Nacht wolkenfrei; gegen Sonnenaufgang trat Ncbel ein, uiid der schwacbe Wind, der Nachts bestsndig Gstlich gewesen, setzte sich in siidlicheii urn.

Auch iu der Nacht vom 13. auf den 11. Nov. ob- servirten Mitglieder des physikalischen Vereins. Anfangs war der Hirnmel bedeckt, gegcn Mitternacht hellte er sicli aber eine kurze Zeit lang a d ; autl so waren von 11 Uhr 5 Minuten bis 12 Uhr 37 Minuten 23 Sternscbnup- yen zu zahlen. Sie verliielten sich ganz wie in der Nacht voai 12. zam 13. - DaCs diese aberinnlige Sternschnup- pen- Ersclieiuuog wabrsclieinlich eiuer E’ortsetzung des in der vorhergehenden Nncht begonnenen 11h4nomens ange- liiirte, dafs folglich bci einer so langen Dauer Alles ver- muthen larst, dafs die Erscheinuug auf beiden Halbku- geln sichtbar gewesen, erhellt von selbst.

Nnchstehendes Verzeichnils enthdt die Einzeliiheiteu Jer Beobachtungeo.

N n c h t v o n i 1 2 a u f d e n 13. N o v e m b e r 1536.

11 30 d 3:s 35

53 64 55 56

(Von 10: bis 11; Uhr te inc Stcrnschnuppe) 1 Zwischcn Cnstor u. Pollux iih. y Gcminor P. N. n. s.

Untcr Pollux von S. nach N. ( H i i c k l i u t g ) . Tief untrr Pollnx v. N. nach S. (Itinterlifst eincn

Scliwveit). Vom y Gcniin. nacli Bctcigeure, von N. nach S. Vom P r o c y m bis untrt Rigel (Schwcil). Onter Rigcl. Unter Iiigcl.

Uhr. - 0

1

2

[innt.

55 59 1 6 8 9

10 14 17 21 23 28 29 30 30 32 36 37 44 45 58 1 7

10 18 24 25 34

-

3 1 44 47 47

56 58 58 2

47 f

25; c

7: 8 9 I1 14 15 16 19 19; 22

?on Aldebaran nacli Rigel. {om Sir ius nach S. ( sch r g r o t , mit Schweif). i o n den P l r j aden nJch S. Yon dern Orionsgitrtel nach Osten (r3ckliufig). 3n te r Rigel naclr S. ( seh r klein). Unter d. Orionsgiirtel uot. Rigel. v. 0. n.S. (Sclrweif) Yom Sir ius nach SW. I'ief un tc r Rigel von 0. nach S. Yorn gr. L 6 G n nacli Procyon (Schwcif). Untcr Procyon nnch Orion. Untcr Bel l r t r i r nach S. Links vorn Sirius nach diesem, TOD 0. nacli S. [m Orionsgilrtcl von 0. nnch S. Uebr r Sirius von 0. nach S. Vom W i d d e r nach S. (d ie err te i m W i d d e r ) . Irn grofsen Baren. Von dcn Hyadrn naclr S. Im Krebs nach J t m gr. Lijwen (rGckliufig). Links vom Pro ryon narli &rn Hor i ron te abwir tc . Links vom Procyon nach S.- Im kleincn Liiwcn abwirts nacli 0. Im grofsen B j r c n nach 0. Ueber Prncyon nacli dem OrionsgGrtcl. Un te r P rocyon nach d r m l lo r i ton t abwir ts . Im grofsen B i r c n n ~ c h W. Im gr. BBren nach dem Hor i ron t abwir ts . Im pr. L a w e n nach S. Von Betcigeurc, rwischen Hyadcn und Plejaden, nach

Y o n Denebola nach NO. Von den Zwilliiigen nacli d. gr. Li jwcn (riickliufig). Von Merarthim im W i d d e r abw3rts nach S. Von den Plr jadcn a b w i r t s nach S. Vom 7 J.eonir rufw5rts (Schweif) . Von DuLtre im gr. Bliren nach S. (riickliufig). Irn gr. L6wen a b w i r t s nach d e m Uoriront. Vom 7 Leonis nach S. Vorn y Leonis nach N. Vom Rigel nach S W . In der Wasserschlange abwir ts . Vom Procyon naclr higel. Vorn klcincn Liiwen nacb N. Ucber Rigel nach S . Vom gr. Lijweo nach s. Vorn Sir ius nach S . Unte r P rocyon naclr S. I m gr. LBwcn nach S. Vom y Leonis nach S. Von den Pleiaden nach S. Von den Ple;adcn nach S. Ueher y Leunir nach S.

d e m W i d d e r (grolser Schwcif).

Ulir. -

3

4

inut.

23

25 26 27 29 30 32 34 40 45 49 57 57 4 58 55 ; 58 6 63 7 8 8: 8:

- 23 ;

9 19 20 21

28

29 30 35

36 36 4 44 46

46 $ 47 50 50 56 58

1 8

10 12

14

21 ;

35 ;

46 ;

12 4

-

rn gr. Liiwen nach S. :wisehen Sirius und Rigel nach S. ,inks unter Sirius nach S. Iechts vorn Orion nach S. Tom gr. Liiwen nech S. Jeber Frocyon nach s. lurch die Ylejaden nach S. hwischen Aldebaran uud BelIatrix nach Sw. 3ei Denebola nach N. 3eber Dencbola nach N. .Inter den Plejaden nach SW. 3eber den gr. Lowen nach N. iron Dcnebola nach N. Vom Regulos nach S. Ueber Denebola nnch N. Von den Ylejnden nach S. Vom hl. Bjren n. Aliofh im gr. B 411s dem LI. Biren nach 0. (riickIZufig). Unwr Sirius nach S. Vom Giirtel des Orion nacli S . [m gr. LBwen nech NO. (riicklaufig). Im gr. E i r e n nach NO. (rucklbufig). Vom kl. G w e n nach N. Yon Alphard nach SO. Von Alphard nach SO. Bei Sirius nach S. y o n y Leonis nach SW. Bci Sirius nach S. Im kl. Liiwen abwbrts nach dem Horizont (sehr

Von den Plejaden nach S. l m kl. Liiwen nnch NO. Vnm 7 Leonis nach NO. Vom y Leonis nach NO. Aus dern kleiuen LBwen nach 0. (rccklhfig). Aus dem Lleinen Lawen n i c h 0. (riicklaufig). Im gr. BBren. Vom gr. Liiwen nach S. Voo Procyon. In der Juugfrau. Siidlich von Procyon. In dcr. Jungfrau. lni kl. Liiwen. lrn Irl. Liiwen nach 0. ( iicklhufig). I m Sextanten nach S. Von Bellatrix durch die IIyaden (Schweif). Vom Orionsgi i rd nach S. Vom kl. Lowrn I%ach SO. (riickliiufig). Vom Regulus nach 0. Vom Procyon nach Sirius. Vom Regulus nach 0.

en (kurz. Schweif).

hel l , Iangsnm, irn Zickzack ).

362

~ Vom kl . Liiwcn nacli 0. (riickl3uLg). Vom II. Liiwen nrch dcm gr. B i r e n (grofs). Vom l\egulus nach 0. Vorn Procyon nach Deteigeure (Schweif , 1 Minute

nechlcuchtend). ~ Vom kl. L6wcn nach 0. (riickliiufig).

Von Regulus (rehr gl inzend). Vom gr. Bircn.

' Vom gr. Liiwcn nach S. Vorn gr. LJwcn nach S. In cler Jungfrau. Vom kl. Lciwen nach 0. Von J e r Jungfrau nach 0. Unter dem gr. B3rcn nach 0. (riickkiiifig). Untcr dcm gr. B:ircn nach 0. (riick\;iufig). Vom Higcl nacli S. Irn LI. Bsren.

: Uhr. 1 Minut. 1

18 I 20 20 f 21 21 i 21: 22

Irn Ganzen also: Sternschnuppen.

von 11:" bis 12' 9 - 1 2 - 1 19 - 1 - 2 15 - 2 - 3 31 - 3 - 4 29 - 4 - 4: 21.

Von 4: bis 5 Uhr wurde nicht beobachtet. Von 5 bis 6 Uhr 30 Sternschnuppen. Von da bis zum Tagesanbruch noch mehrc.

Ferner beobacliteten wir, dals von 11 Uhr 30 Miu. au die meisten Meleore von den Zwillingen ausgingen, von 11 Uhr 54 M i a an von dem grolseii uiid kleinen Hundc uud Orion, von 12 Uhr 32 Min. a11 vom grorsen Biiren, von 1 Uhr 25 Min. bis 2 Uhr 2 Min. vom grorsen I,& wen, von welchem Sternbilde &in unter 125 Meteoren 29 ausgingen. SpZter waren die Steroschnuppen mchr vertheilt ; iodessen kamen die meisten aus den siidostli- chen Sternbildern.

Vou den 125 Meteoren, die von 114 bis 4: IJhr fielen, waren 17 riicklaulig, d. h. ihre Eahn wiirde, ver- langert, in das Sterubild des groken Liiweii gcgangen

363 seyn, wiihrend umgekehrt die Bahnen der mcisten iibri- gen! verlangert, von diesem Sternbilde ausgegangen seyn wiirden. Nur wenige Sternschnuppenbahnen durchschoit- ten die Radien, welche vom 7 Leonis ausstrahlend ge- dacht merden.

Nacht vom 13. auf d e n 14. N o v e m b e r . Uhr.

11 -

0

4linut.

5

8 9

26

z5 36 36 f: 3i

45 46 4G i 48 48 50 55

7

20

30 31 31 32 37

- 5;

A-u rgangr s t e l l e.

Vom grolsen B h n . Vom grolsrn BBreo. Vorn gro1sen Bsreo., Voni grofsco Bsrcn. Pause voo 17 Minuten. Vorn Procyon. Pause voo 9 Minuten. Vorn Procyon. Vow Procyoo. Vorn Orion. Vom grofsrn IlZrcn. Pause son 8 Minuten. Vorn Procyon. Von Capello. Yon Caprlla. Vom grofsen Biren. Vorn Regulus. Vom Replus. Zwischen Castor und Pollux. Pause von 12 Minuten. Zwircllen Castor und Pollux. Paure von 13 3lioutcn. Vom Orion. Pause von 10 Minuten. Vom grol'rrn BSreo. Vorn grorsrn 9 h n . Vom Rcgulur. Voin grorsen B h o . Voni Hegulus. (Vor uod nach dieser Zeit bedeckter Himruel.)

4 ) B e o b a c h t u n g e n zu G n m m e r s b a c h i n R h e i n p r e u l r e n ; vom Dr. S c h n a b e l , Lelrrcr dcr Naturkunde und Mothematik an dcr liohrrren Biirgcrsclrulc darelbst.

Tor Kurzem machte B e n z e n b e r g in Tagesblattern wiederholt auf die von vielen zuverlassigen Beobachteru bestatigtc Thatsache aufmerksam, dafs sich die Zeit vorn

364

12. bis 14. November, iiisbesondere die Nacbt vom 12. auf den 13. November durcb die Erscheinurig einer W- gewohnlich gro/sen Merige Sternschnuppen auszeiclinele, und er forderte zugleicli die Freunde der Natur zu Beob- achtungen auf. Ich wiinschte mich auch vou der W a h r - hcit dieses merkwiirdigen Umstandes zu ubcrzeugen und ibin dadurch eine neue Bcstaligung zu geben.

Das hiesige Gesellschaftslocal, das nrrch allen W e l t - gegenden Fenster hat, war zum Beobachtungsorte ge- wshlt. Die Gegeud des Zeniths konnte nicht iiberselien werden; eben SO war der Horizont in cinigcn Richtun- gen bis auf cine gewisse Hijhe dwch Hiiuser uod Berge Terdeckt. Dieses abgercclinet, konnten dic nacb den ver- scliiedenen Wcltgegcutlen schcndcn Beobachter die gnnze Hiilfte des Himmcls uberscliauen. Die Beobachter waren, nurser mir, fiinf wackere Jiiuglinge von 16 bis 19 Jah- ren aus unsercr hijl~cren Biirgerschule. So oft Eioer cia Mcteor sah, mufste er ein Zeichen gcben, so dafs kein's zmciinal angegeben wurde; ich zeichnete danu rasch die nslieren Ums[;inde der Erscheinung auf.

Die Nacht vom 12. auf den 13. Kovember W a r sehr heiter; der Mond schon friih uiitergegaugen; die Beob- aclitungszeit dauerte von 12 bis 5 Ulir, also 5 Stunden. I m folgenden Katalog der Beobachtungen bedcutct z. B. Sud den Beobachter, melcher am siidlichen Fenster stand ; dieser iibersab aber aucli nocli eincn l'heil des siidijstli- chen und siidwestlichen Himmels, u. s. w. die anderen; dabei hatte aber jeder seio bestimmtes, durch BSume oder Hauser unten begranztes Revier.

12 his 1 9 1 - 2 17 2 - 3 16 3 - 4 30 4 - 5 33

Uhr. I SGd. I Ost.

20 8

17 16 15

Piord. I W e s t I Summe.

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3G5 Die Totalsumme der in fiinf Stundeii beobachteten

Sternschnuppen war also 309; es erschienen daher im Durchschnitt in eiuer Stunde 62. Mit deu wahrschein- lich iiberseheneu, uod denjeuigcn, die wegcn dcr Hin- deriiisse der Aussicht nicht beobachtet werden konilten, schlage icli die Zahl auf wcnigsteiis 400 an ; also im Uurch- schnitt in der Stunde 80. Interessant ist, wie sich dic Mcnge in jcder nachfolgenden Stunde vergrilfserte. Aus der Vergleichung der vor inir licgenden speciellen Beob- achtungcn ergicbt sich als allgeineines Resultat: Bei wei- . tem die grilfste Zahl dieser Sternschnoppen bewegtc sich sctirzg (d. h. in spilzen odcr stumpfeo Winkefn) gegw den Horizont zu (einmal erschieneii zwei zu gleicher Zeit am nijrdlichen Himniel, dereii Bewegungsrichtungen in spitzen Winkeln convergirten) ; die Bahn rieler statid seilkrecht auf dem Horizont, d. h. diese bewegten sich in der Riclitung eines Verticalkreises. Manche gingen beinahe, eiiiigc ganz parallel mit dem Horizont, ein Paar bcwcgten sicli fast senkrecht vou unten uacli oben; einige Iiatten eiue zickzackfilrmige, andere eine bogenforinige: Bewegang. Sie erschienen zwar in allen Hilhen iiber dcrn Horizont, aber merkmurdig ist, dafs die meisten aus der Gegend des Lilwen zu kotnmen schienec; eiii Re- sultat, worauf schon O l m s t e d als Ergebnifs der neob- aclitungen uber den Sternschnuppcnfall in der Nacht vom 12. bis 13. November 1533 vor Kurzcm aufmerksaln machte. Mehrinals zeigte sich in 10 Minuten uild IYnger keine einzige Srernschnuppe; darauf kamen sie dann aber wieder desto hiiufiger.

Bei eiu Drittel waren von ausgezeichneter, mehrere fast r o n dcr GrsEsc kleiner Feuerkugclu. Die grolsten, welche beobachtet wurdcn, waren: eioe zwisclieu 3 rind 4 Uhr am nihdlichen, eiue aodere zwischen 4 und 5 Tjbr am Bstlichen Himmel. Die Dauer der Erscheinung betrug bei den meisten 1 bis 2 Secunden; etwas liinger, bei der letzten von den beiden eben belnerkten beson-

366 ders lange, dauerte der leuchtende, blasse Schweif, wel- chen dic grbfste Zahl hinter sich zuruckliefs, Das Licht fast aller von ausgezeichneter Gritfse war we& oder weifsgelb (dem Lichte des weifsgluhenden Eisens gleich); einige spielten stark in’s Rdthliche, die kleinsten in’s Bliiu- lichmeifse.

Die Nacht vom 13. auf den 14. Novemver war nicht hell genug, d a t man mit einiger Sicherheit die Zahl der Sternschnuppen btitte bestimmen konuen; jedoch zeigten sic sich auch wieder; so fie1 lnir besonders um 8 Uhr Abeuds eine am nbrdlichen Himinel sich ganz senkrecht vom Ho- rizont nach dem Zenith zu bewegende, aber rasch ver- schwindende auf.

XIII. Einige Beobachtungen uher die 7.’Yirkung des Eisenoxydhydrats als Gegeng f& des A r - seniks bei Vegetahifien; uon J. Fr. Sim o n.

U e b e r den hohen W e r t h des Eisenoxydhydrats als Ge- gengift bei Arsenikvergiftungen kann jetzt nicht mehr ge- strilten werden; zahlreiche Beobachtungen haben diese in ihren Folgen so segensreiche Entdeckung B e r t h o Id ’s und B u n s e n ’ s bestitigt. Ich stellte einige Versuche an, um zu erfahren, ob dieses Gegengift auch bei den Ve- getabilien eben so krtiftig dem, allem Leben feindseligen Wirken des Arseniks entgegen trilt, wie wir sehen, dafs es bei Menschen und Thieren geschielit, und lasse bier in aller Kurze was ich daruber beobacbtet als einen ge- ringen Beitrag zu den Wirkungen dieses Antidots folgen.

Zwei kraftige, anderthalb Furs hohe Bohnenpflanzen m-urden aus den Tapfen, morin sie gezogen, in ein 16 Unzen destillirtes Wasser entbaltendes Glas gestcllt. Nach zwei Tagen, nachdem keine Folgen der Umsetzung mehr zu bemerken waren, wurde + Gr. aufgeliSste arsenichte