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BeTeitung von k2lnstlichem EG. 165 Bercitang von kiinstliehem Eis. Die ,,Indep. belge" schreibt in ihrer Beilage vom 3. Jaxiuar aus Paris: Bekanntlich wird mit Hulfe von Salpeter, Salmiak, Glaubersalz und Schwefelsaure kunst- liches Eis pritparirt. Dies verursacht jedoch mehr oder minder betrachtliche Koeten, und zur Erzeu ung ini Grossen sind jene Mittel kaum anwendbar. Ein Herr C a r r e liefert nun in Ilia Stundeu mit Hiilfe einer Dampf- maschine Eis in beliebiger Quantitat, und zwar zu einem Preise von 5 Francs pro Tonne oder 7 Kreuzer pro Cent. ner. Dies wird durch Verdampfung von Aether bewikt. Jedermann weiss, dass wenn man ein Tuch um die Stirn mit einigen Tropfen dieser Fliissigkeit befeuchtet, sobald der Aether verdampft, die Hitze sich von dort zuriickzieht und damit gewisse Schmerzen weichen. Dies hat Hrn. Car re -auf den Gedanken gebracht, d u d das- selbe Mittel dem Wasser seinen Warmestoff zu entziehen und es somit in Eis zu verwandeln. Da aber Aether gleichfalls theuer zu stehen kommt, so ist der Erfbder weiter gegangen, und es gelnng ihm, die einmal nothig ewesene Quantitiit Aethers, ohne dass nur das Mindeste !av on verloren geht, durch Verdampfung und Verdich- tung immer wieder von Neuem, und so oft es ihm beliebt, brauchbar zu machen. Der Kuhlapparat deiiselben be- steht aus einer kupfernen, durchaus hermetisch verschlos- senen Kii e, mit welcher eine .Saug- und Druckpumpe Aethers, befinden sich 18 Zellen von etwcr 60 Centi- meter Tiefe Bur Aufnahme eben so vieler Cylinder von den] Umfange eines starken Ofenrohrs, melche das zum Gefrieren bestimmte Wasser enthalten. Der gsnze h u m zwischen den Wanden der Kupe und den Zellen fur die Wasserrohren ist mit Aether gefullt und gegen Adssen vollig abgeechlossen. In das Innere der Zellen wird je nach Bedurfniss eine kleine Quantitiit Alkohols gegossen, welcher an sich nicht gefriert, aber auch das Uefrieren nicht hindert, und nur das Herausziehen der Rohren aus den Zellen nach Bildung des Eises erleichtern soll. Eine Dam fmaschine von 2 Pferdekraften setzt den Kol- ben der jumpe in Bewegung. Das abwechselnde Zu- ruckweichen und Eiqdringen dieses Kol bens dient dam, den Aetherdampf, welcher sich in dew Recipienten ge- bildet bat, anzuziehen und in einen Condensator zuriick- zufiihren, wo er seine fliissige Gestalt wieder annimmt, correspon B irt. In dieser Kupe, dem Recipienten des

Bereitung von künstlichem Eis

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Page 1: Bereitung von künstlichem Eis

BeTeitung von k2lnstlichem EG. 165

Bercitang von kiinstliehem Eis. Die ,,Indep. belge" schreibt in ihrer Beilage vom

3. Jaxiuar aus Paris: Bekanntlich wird mit Hulfe von Salpeter, Salmiak, Glaubersalz und Schwefelsaure kunst- liches Eis pritparirt. Dies verursacht jedoch mehr oder minder betrachtliche Koeten, und zur Erzeu ung ini Grossen sind jene Mittel kaum anwendbar. Ein Herr C a r r e liefert nun in Ilia Stundeu mit Hiilfe einer Dampf- maschine Eis in beliebiger Quantitat, und zwar zu einem Preise von 5 Francs pro Tonne oder 7 Kreuzer pro Cent. ner. Dies wird durch Verdampfung von Aether bewikt. Jedermann weiss, dass wenn man ein Tuch um die Stirn mit einigen Tropfen dieser Fliissigkeit befeuchtet, sobald der Aether verdampft, die Hitze sich von dort zuriickzieht und damit gewisse Schmerzen weichen. Dies hat Hrn. C a r re -auf den Gedanken gebracht, d u d das- selbe Mittel dem Wasser seinen Warmestoff zu entziehen und es somit in Eis zu verwandeln. Da aber Aether gleichfalls theuer zu stehen kommt, so ist der Erfbder weiter gegangen, und es gelnng ihm, die einmal nothig

ewesene Quantitiit Aethers, ohne dass nur das Mindeste !av on verloren geht, durch Verdampfung und Verdich- tung immer wieder von Neuem, und so oft es ihm beliebt, brauchbar zu machen. Der Kuhlapparat deiiselben be- steht aus einer kupfernen, durchaus hermetisch verschlos- senen Kii e, mit welcher eine .Saug- und Druckpumpe

Aethers, befinden sich 18 Zellen von etwcr 60 Centi- meter Tiefe Bur Aufnahme eben so vieler Cylinder von den] Umfange eines starken Ofenrohrs, melche das zum Gefrieren bestimmte Wasser enthalten. Der gsnze h u m zwischen den Wanden der Kupe und den Zellen fur die Wasserrohren ist mit Aether gefullt und gegen Adssen vollig abgeechlossen. In das Innere der Zellen wird j e nach Bedurfniss eine kleine Quantitiit Alkohols gegossen, welcher an sich nicht gefriert, aber auch das Uefrieren nicht hindert, und nur das Herausziehen der Rohren aus den Zellen nach Bildung des Eises erleichtern soll. Eine Dam fmaschine von 2 Pferdekraften setzt den Kol- ben der jumpe in Bewegung. Das abwechselnde Zu- ruckweichen und Eiqdringen dieses Kol bens dient dam, den Aetherdampf, welcher sich in dew Recipienten ge- bildet bat, anzuziehen und in einen Condensator zuriick- zufiihren, wo er seine fliissige Gestalt wieder annimmt,

correspon B irt. In dieser Kupe, dem Recipienten des

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um von da BOfOrt in den Recipienten zurnckznkehren und von Neuem dae Gefrieren zu bcfordern. (Polyt. Centralh. 1860. No. 37. S. 592.)

verfahrm zur I)ari?teltung reiner Phoaphorsiiure.

Bkb.

Verbeseertes Verfabren Cur Darstellang reiner Phos- phorshure.

Dr. J. N e u s t a d 1’s neue Darstellungsart bezweckt, die Bildung von Gyps bei Gegenwsrt saurer Fliissigkei- ten zu vermeiden und auf eine billige Art eine chemiech reine Phosphorskure zu erzeugen.

1) in die Darstellung von phosphorsaurem Natron; 2) in die von phosphorsaurem Baryt; 3) in die Zerastzung dee letzteren mit Schwefelshre.

1) Darstellung von phosphorsaurem Natron. Als Rohmaterial dienen weissgebrannte Knochen (Knochen- asche). Man tibergieset die feingepulverte Knochenasche mit 4 Th. Wasaer in einem gewohnlichen Holzgefdsae: besser in einem Topfe RUE Thon, und fugt unter Um- ruhren 1 Tb. Salzsaure von 220B. hinzu. Die Masse echaumt durch Entwickelung von Kohleneaure ziemlich stark ; nnch 6 Stunden hat sich das Ganze zu einer klaren Fliieeigkeit geloet; man decantirt vom Bodensatze und setzt eine kochende Loeung von 1 Th. calcinirtem Glanbersala zu; es schlirgt sich Gyps nieder, man lasst absetzen, decantirt, wlecht und preset den Niederschlag gut aus. Die Flussigkeiten, die nun smres phos hor- saures Natron, Chlornatrium und etwae ylijsten & enthalten, werden aufgokocht und mit koh ensaurem tron genau bis zur giinzlichen h’eutralisation versetzt. Der anfan s gelatinose Niederschlag vom kohlensauren Kalke wir f rasch k6rnia und setzt sich gut ab. Die nun vorhmdene Fliissigkeit ist eine Losung von neutra- lem phosphorsaurem Natron, durch Chlornatrium und eine dein zuletat in L6suhg gemsenen Qyps entepre- chende Menge schwefelaeures Eatron verunreinigt.

2) Daratellnno des neutralen phosphorsauren Bar ts. Der erhaltmen Fhasigkeit wird h i e s eine kochende Lo- sung von Chlorbaryum portionenweise no l a n p zu esetzt, als ein Niederschlag entsteht (man braucht 2 f h . des Gewichtes der verwandten Knochenasche); der Nieder- schlag ist ktirnig, schwer, setzt aich leicht zu Roden und wascht sich daher gut aus; die suspendirt bleiben- den Theile eind die geringe Menge von echwefelsaurem

Sie zerfAllt :