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Berufsakademie Berlin Bankbetriebslehre 6. Semester 2004 Kreditrisikomanagementsystem Risikomanagementprozess und –organisation Torsten Peukert. 1. Kreditrisikomanagementsystem. Übersicht Risikoquantifizierung Einzelgeschäftsbezogen Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio Kreditkalkulation - PowerPoint PPT Presentation
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Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 1
Berufsakademie Berlin
Bankbetriebslehre 6. Semester 2004
1. Kreditrisikomanagementsystem2. Risikomanagementprozess und –
organisation
Torsten Peukert
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 2
1. Kreditrisikomanagementsystem
• Übersicht• Risikoquantifizierung
– Einzelgeschäftsbezogen– Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio
• Kreditkalkulation– Bestandteile– Risikoprämie
• Bankaufsichtsrecht– Regulatorsiches vs. Ökonomisches
Kapital– MaK
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 3
„Wenn kein Risiko dabei wäre, dann wäre das auch keine Chance.“ 1
Aus der antiken Sage des Tyrannen Dionysios lernen wir, dass es kein Glück der Welt ohne Risiko gibt:
Der Herrscher lässt seinen Höfling Damokles an der Tafel speisen. Damit der sich aber nicht an sein Glück gewöhnt, die köstlichsten Speisen genießen zu können, damit der nicht satt wird und der Freude überdrüssig, hängt der Herrscher ein Schwert an einem einzigen Haar über das Haupt des Höflings.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 4
Es ist nichts weiter als eine Mahnung – zur Vorsicht und gegen das Vergessen, was Realität und Leben ist – ein Risiko, ernst zu nehmen, aber alltäglich und demnach normal. So freut sich Damokles – freilich nicht sorgenfrei – über seine Köstlichkeiten.
Zu Tode gefürchtet, das wusste er bereits, ist nämlich auch gestorben. 2
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 5
Übersicht
aus der Berliner Zeitung vom 06./07.April 2002
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 6
VeränderungsdruckMarkt / wirtschaftliches
Umfeld:
- Sicherung Wettbewerbsfähigkeit
- bessere Bonitätsbewertungs-verfahren
- Objektivierung der Entscheidungen
- risikogerechtes pricing
- .....
Basel II:
- Bonitätsbewertungs-verfahren (Rating, Scoring)
- Mindestrisikomanage-ment (Kredit und OP)
- Mindestqualifikation der Mitarbeiter
- systematische Datensammlung
- Bankaufsichtsverfahren
- Marktdisziplin
>>> 2007
Mindestanforderungen:
- organisatorische Strukturen
- Risikoklassifikation
- Funktionstrennungen
- Mitarbeiterqualifikation
- Kredit- und OP-Risikomanagement
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 7
Struktur der Ausfallrisiken
Ausfallrisiken
Allgemeine Ausfallrisiken Länderrisiko
Einzelgeschäft Gesamtgeschäft
Kredit
Ausfall von Zins-
und Tilgungs-leistungen
Derivat Sonst.
Indirekte Preis-risiken
Nichter-füllung
VonVerträgen
Groß-kredit
Branche Region
Konzentrationsrisiken aufgrund unzureichender Diversifikation (gehäufter
Ausfall von Zins- und Tilgungs-leistungen)
Fehlende Fähigkeit oderBereitschaft
eines Landes, Devisen zurZahlung vonZins- und
Tilgungbereitzustellen
nach: „Risikopolitik in Kreditinstituten“, Seite 52, Abb. 14
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 8
Struktur eines KRMS
• Inhaltlich– Informationszusammenführung– Risiko-Bewertung– Risiko-Überwachung– Risiko-Management
• Personell– Funktionstrennungen– unabhängiges Risikocontrolling
• Datenversorgung– ALLE relevanten Informationen (Bestand,
Markt, Risiko..)– zeitnah und historisch
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 9
1. Kreditrisikomanagementsystem
• Übersicht• Risikoquantifizierung
– Einzelgeschäftsbezogen– Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio
• Kreditkalkulation– Bestandteile– Risikoprämie
• Bankaufsichtsrecht– Regulatorsiches vs. Ökonomisches
Kapital– MaK
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 10
Messgrößen für das Risiko
• Einzelgeschäftsbezogen:– Erwarteter Verlust– Credit Exposure
• Gesamtgeschäftsbezogen:– Erwarteter Verlust– Unerwarteter Verlust
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 11
Einzelgeschäftsbezogene Analysemethoden
• verbal-qualitativ– Kreditbericht– Kreditprotokoll auf Basis traditioneller
Bilanzanalysehoher Subjektivitätsgrad
• quantitativ– Unternehmens-Rating als Scoring-Modell
sowohl subjektive als auch objektive Einflüsse
• mathematisch-statistisch– Diskriminanzanalyse / neuronale Netze auf
Basis von Jahresabschlußdatenhoher Objektivitätsgrad
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 12
Erwarteter Verlust (EL)
Aufgrund der Ausfallwahrscheinlichkeit, die z.B. durch die Ratingkategorie des Kreditnehmers repräsentiert wird, kann für jedes Engagement der erwartete Verlust bestimmt werden.
EL = Barwert (Ausfallwahrscheinlichkeit * Ausfallbetrag)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 13
Einflussfaktoren (I)
• Ausfallwahrscheinlichkeit (PD – probability of default)– Wahrscheinlichkeit, dass die Gegenpartei
ihren Verpflichtungen nicht vertragsgemäß nachkommt
– Mögliche Ermittlung aus historischen, realisierten ausfällen („von Rating nach Default“) oder
– Mit mathematisch-statistischen VerfahrenTo Rating From
Rating Aaa Aa A Baa Ba B Caa D
Aaa 90,81% 8,33% 0,68% 0,06% 0,12% 0,00% 0,00% 0,00%
Aa 0,70% 90,65% 7,79% 0,64% 0,06% 0,11% 0,02% 0,03%
A 0,09% 2,27% 91,05% 5,52% 0,74% 0,26% 0,01% 0,06%
Baa 0,02% 0,33% 5,95% 86,93% 5,30% 1,17% 0,12% 0,18%
Ba 0,03% 0,14% 0,67% 7,73% 80,53% 8,84% 1,00% 1,06%
B 0,00% 0,11% 0,24% 0,43% 6,48% 83,46% 4,07% 5,20%
Caa 0,22% 0,00% 0,22% 1,30% 2,38% 11,24% 64,86% 19,79%
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 14
Einflussfaktoren (II)
• Inanspruchnahme zum Ausfallzeitpunkt (EAD = Exposure at Default)– Bestimmt durch die geplanten
cash-flow´s (ein- und Auszahlungen) der Summe aller Geschäfte mit einem Kreditnehmer
– Probleme• Auch die cash-flow´s sind
risikobehaftet• Umgang mit variabel ausnutzbaren
Geschäften (KK-Linien)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 15
Einflussfaktoren (III)
• Verlustbetrag bei Ausfall (LGD = Loss Given Default)– Abhängig vom Marktwert zum Ausfallzeitpunkt
der gestellten Sicherheiten und der Konkursquote
– Probleme• Ermittlung Marktwert der Sicherheiten (Abzug vom
Exposure)• Konkursquote (Recovery rate) ist im klassischen
Firmenkundenkreditgeschäft zu vernachlässigen, aber bei verbrieften Forderungen (z.B. Bonds) durchaus relevant
• Der Ausfallbetrag ergibt sich – ohne Verbarwertung – als:
LGD = Exposure *(1 – Recovery Rate)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 16
LGD Schätzung
Defaultereignis eingetreten
Defaultereignis nicht eingetreten
Sicherheiten-verwertung
LGDSV
pSV
Fortführung im Rahmen eines
Insolvenzverfahrens
LGDF
pF
Restrukturierung außerhalb
Insolvenz, mit Teilverzicht und
Aufschub
LGDR
pR
Verkauf des Engagements
LGDV
pV
Sonstige Zustände
LGDS
pS
Aggregation zum LGD
LGD = pSV.LGDSV + pF
.LGDF + pR.LGDR + pV
.LGDV + pS.LGDS
Quelle: Prof. Dr. Alfred Hamerrle, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 17
Methoden (I)
• Scoring – Punktwertverfahren (Score) zur Einschätzung
der zukünftigen Kapitaldienstfähigkeit (resp. der Ausfallwahrscheinlichkeit)
– i.d.R. für Privatkunden (z.B. KIWI der LBB)– Entwicklungsschritte:
• Festlegung der Kriterien (Merkmale)• Untersuchung der möglichen
Kriterienausprägungen• Definition der Punkteskalen• Erarbeitung der Zuordnungsregeln• Ermittlung der Kriteriengewichte• Definition der Risikoklassen und
Entscheidungsregeln
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 18
Exkurs
• Privatkunden-Scoring
– Wie ist ein Scoring für Privatkunden aufgebaut?
– Was sind trennscharfe Kriterien ?
– Welche Erfahrung haben Sie mit solchen Systemen bereits gesammelt ?
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 19
Scoring
Kriterien
Kriterien-gruppe
Einzel- kriterien
Einzel- kriterien
im ModellPunkte (1-10)
gewichtete Punktwerte
Geschäftsrisiko 50- Alter 30 15 8 1,2- Dauer Beschäftigung 20 10 7 0,7- Beruf 10 5 4 0,2- Auto 40 20 7 1,4
Finanzielles Risiko 50- Einkommenslage 50 25 8 2- Vermögenslage 30 15 3 0,45- Finanzverhalten 20 10 6 0,6
6,55 von 10
Gewichte %
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 20
Vorteile Scoring
• Objektivere Risikobewertung, konsistentere Entscheidungen, da persönliche Präferenzen ausgeschaltet sind.
• Statistische Kontrolle und Verbesserung der Qualität des Kreditportfolios, da das Risiko jedes Kredites beschrieben werden kann.
• Soll-Ist Vergleiche und darauf basierende Systemanpassungen sind möglich.
• Kostenmässig effiziente und schnelle Abwicklung, da nicht in Frage kommende Kreditanträge genauso wie ganz klar positiv zu entscheidende Anträge sofort erkannt werden.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 21
Vorteile Scoring
• Es sind Experimente möglich (beispielsweise die bewusste Akzeptierung riskanterer Anträge, um damit langfristig profitabler zu sein).
• bessere Kreditkontrolle, da Kunden mit geringem Risiko bevorzugt behandelt und betreut werden, wogegen die riskanteren Kredite strikter kontrolliert (Bestandsgeschäft) oder abgelehnt werden (Neugeschäft).
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 22
Nachteile Scoring
• Zeitintensiver Entwicklungsprozess• Die Vorhersagefähigkeit für
individuelle Kreditanträge ist begrenzt.
• Die Systeme können sich mit der Zeit verschlechtern, sie müssen laufend validiert werden.
• Infolge der nicht transparenten Entscheidungsfindung können u.U. Akzeptanzprobleme auftreten.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 23
Methoden (II)
• Rating– Einschätzung der zukünftigen
Kapitaldienstfähigkeit (resp. der Ausfallwahrscheinlichkeit)
– i.d.R. für Firmenkunden– Durchführung durch Kreditinstitut =
„internes Rating“. – „externes Rating“ wird durchgeführt
durch eine spezialisierte Agentur (z.B. international tätige wie Moodys und Standard & Poors sowie europäische wie Coface, URA oder Creditreform
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 24
Externes Rating
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 25
internes Rating (I)
• i.d.R. vier Teilbereiche, deren Teilergebnisse zu einem Gesamtergebnis führen– Analyse der Hardfacts
• Jahresabschlusszahlen • unterjährigen betriebswirtschaftlichen
Auswertungen• internationaler Rechnungslegungsstandards
(IAS, US-GAAP) – wie z.B. Aktivierungsverbote- und pflichten – müssen berücksichtigt werden
• Diskriminanzanalyse / neuronales Netz zur Kennzahlenbestimmung, z.B.:
– Rentabilität (z.B. EBITDA / GK)– Vermögensstruktur (z.B. GK / FK) – Unternehmensliquidität (z.B. EBITDA / Zins)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 26
Internes Rating (II)
– Analyse der Softfacts • meist als Scorecard
– Qualität und Aktualität der vorgelegten Informationen
– Beurteilung des Managements – Bewertung der Markt- und
Branchenlage sowie der Prognosen – Finanzverhalten des
Unternehmens
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 27
Softfact-Rating (I)
Klasse Gruppe Fragestellungen
Qualität und Aktualität der vorgelegten Informationen
Bilanzierungsverhalten Ausnutzung von Wahlrechten und Spielräumen
Unterschiede zwischen Erfolgs- und Finanzrechnung
auffällige Veränderungen bei Vorräten, Forderungserhöhung ohne Wachstum
Jahresüberschuß nachhaltig kleiner als Finanzüberschuß
Qualität der monetären Daten zeitnah und ausreichend detailliert
Fundierter Einblick in Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage
ausreichende Beurteilungsmöglichkeit der unterjährigen Entwicklung (BWA´s)
qualifizierte Planungsaussagen zur zukünftigen Entwicklung (Strategie, Markteinschätzung, Investitionsplanung, Kostenmanagement....)
Beurteilung des Managements Führungsebene Konfliktpotenzial (z.B. aus Gesellschafter- und Geschäftsführungsstruktur)
Persönlichkeit, Qualifizierung und Erfahrung
Verteilung der Führungsverantwortung und Nachfolgeregelungen
Informationsverhalten Kontakt zur Bank
Termin- und Absprachentreue
Organisation Angemessenheit, Flexibilität, Verantwortungsverteilung
ausreichende Informationssysteme
Rechnungswesen / Controlling Marktgerechte Kalkulation, internes Berichtswesen über wesentliche Informationen
Investitionsentscheidungsverhalten (Strategie getrieben ?)
Personal / Mitarbeiter Motivation und Qualifikation
Betriebsklima / Fluktuation
Kernprozesse der Leistungserstellung Personal- und Anlagenressourcen
Qualität
Kostenbewusstsein
Vertrieb Kundenorientierung und Vertriebskonzeption
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 28
Softfact-Scoring (II)
Finanzverhalten des Unternehmens Kontoführung Vertragserfüllung (Kapitaldienste, Absprachen..)
Art der Bankverbindung (Haupt- oder Nebenbank)
Konditionsempfindlichkeit
Kontodatenanalyse Scheck- und Lastschriftretouren
Kontoumsatzentwicklung
Saldenentwicklung
Finanzielle Potenziale externe Auskünfte
Gesellschafterhintergrund
Bewertung der Markt- und Branchenlage sowie der Prognosen
Branche Trendabhängigkeit
Nachfrageentwicklung
Risikomanagement Betriebsrisikoabsicherung (Versicherungen)
Kunden- und Lieferantenbonitätsrisiken (Struktur, Diversifizierungsgrad)
Markt Wettbewerbssituation
Marktanteil / Marktvorteile bzw. –nachteile
Marktmacht
Umsatzentwicklung Verlauf und Kontinuität
Leistungsangebot Angebotstiefe und - mischung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 29
Internes Rating (III)
– Situative Bewertung• Ergänzend• Basierend auf der Auswertung der
monetären Daten• ...
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 30
Internes Rating (III)
– Objekt- / Investitionsbewertung • alternativ bzw. ergänzend• wenn die Kapitaldienstfähigkeit direkt
vom Finanzierungsgegenstand abhängt (z.B. Immobilienfinanzierung, Projektfinanzierung)
– Ertragsaussichten– Substanz – Finanzierungsrisiken– Investitionsmanagement und ggfs.
den vorhandenen Länderrisiken
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 31
Internes Rating (IV)
– individuelle Bewertung durch den Analysten („überregieren“)
• Ergänzung der Analyseergebnisse um aktuellen Informationsstand
• spezifische Besonderheiten des Kreditnehmers
• Berücksichtigung des Erfahrungshintergrundes des Analysten
• Vorgabe einer Analysestruktur zur Notenfindung
• Bewertung muss detailliert begründet werden
• Ergebnisbestätigung erfolgt im 4-Augen-Prinzip
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 32
Internes Rating (V)
=> Ratingbeispiel
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 33
Gesamtgeschäftsbezogen / Portfoliosteuerung
Kreditpolitik (strategische Vorgaben)• Strategien und strategische Alternativen, um
Bestand und Rentabilität des Kreditgeschäftes sicherzustellen. – bewußte Positionierung in den ausgewählten
Geschäftsfeldern– die Konzeption zur Marktbearbeitung und– Zielsetzungen gegenüber Wettbewerbern
Steuerung i.e.S. (operative Vorgaben)• (Kredit) Risikoklassenverteilung des
Volumens• Konzentrationsrisiken im Portfolio
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 34
Korrelationen
• beschreiben Zusammenhänge zwischen Kreditnehmern– Auswirkung von Bonitätsveränderungen
auf den jeweils anderen• einfaches Bespiel:
– Konzernmutter und Konzerntochter• logisch herleitbar bei Kenntnis der konkreten
wirtschaftlichen Verbindungen (Patronate, Garantien, Kredite..)
• bei Unkenntnis müssen gemeinsame Indikatoren genutzt werden:– Länderbezogene wie „Währungskurse“
oder „Länderratings“– Gesamtwirtschaftliche oder
Branchenbezogene wie z.B. Branchenindizes
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 35
Konzentration vs. Diversifikation
„...auf das Mischungsverhältnis kommt es an“
• Banksteuerung / Geschäftspolitik– Ertragsoptimierung– Marktpositionierung
• aufsichtrechtliche Begrenzungen– Grundsatz I (Gesamtkreditvolumen)– §13 KWG (Großkredite)– §19.2 KWG (Kreditnehmereinheiten)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 36
moderne Entscheidungs- und Risikotheorie
Blaise Pascal, französischer Mathematiker und Philosoph, (um 1660):
• „Gott ist, oder er ist nicht. Wofür werden wir uns entscheiden?“
• bei einer 50-Prozent-Chance, dass es Gott gibt, und einer unendlich großen Belohnung, dem ewigen Paradies, kann der, der fromm lebt, alles gewinnen.
• dem steht ein „Kurz und sündig“ mit zeitlich unbestimmten Fegefeuer gegenüber – einer im Zweifel ewigen Strafe.
• gibt es allerdings keinen Gott, spielt auch der irdische Lebenswandel keine Rolle mehr.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 37
moderne Entscheidungs- und Risikotheorie
• der Erwartungswert dieser Wette mit Einsatz „frommes Leben“ ist also insgesamt unendlich groß.
• dabei muss niemand an Gott glauben, um auf ihn zu setzen, wie auch Pascal schon erkannte.
Der Mensch ist von Natur aus feige, nur heißt das nach Pascal und de Fermat risikoscheu – und das klingt nach Vernunft. 1
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 38
Einführung WahrscheinlichkeitsrechungWürfelspiel, Anfangseinsatz 1.000 €A B C D=B*C E=B-
Erwart-ungswert
F=E^2 G=F*C
Augen Auszahlung Wahr-scheinlich-
keit
Erwartungs-wert
Varianz
1 500,00 0,16667 83,33 -558,33 311.736 51.956,02
2 700,00 0,16667 116,67 -358,33 128.403 21.400,46
3 900,00 0,16667 150,00 -158,33 25.069 4.178,24
4 1100,00 0,16667 183,33 41,67 1.736 289,35
5 1300,00 0,16667 216,67 241,67 58.403 9.733,80
6 1850,00 0,16667 308,33 791,67 626.736 104.456,02
Summe 6350,00 1 1058,33 0,00 1.152.083 192.014 €²
Summe /6 1058,33 2te Wurzel: 438,19 €
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 39
Value at Risk (VaR)
• Risiko im betriebswirtschaftlichen Sinn ist die Gefahr eines unerwarteten Verlustes (= VaR)
• Statistisch wird Risiko häufig mit Volatilität (Standardabweichung) vom erwarteten Mittelwert gleichgesetzt. Volatilität ist aber symmetrisch, d.h. sowohl negative als positive Wertschwankungen werden abgebildet (wie bei einer Berg- und Talfahrt).
• Aus Risikosicht werden aber nur die negativen Schwankungen (=Verluste) betrachtet.
• zwei unterschiedliche Verfahren zur Ermittlung– Varianz/Kovarianz Ansatz – Simulationsverfahren (z.B. Monte Carlo)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 40
VaR Grundidee
z.B. Wahrscheinlichkeitsniveau = 99%• berücksichtige nur die 99% kleinsten
Verluste (oder vernachlässige die mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% auftretenden großen Verluste)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 41
Kreditrisikomodelle
• Ermittlung des Credit-Value-at-Risk (CVaR) eines (Sub-)Portfolios
• CVaR beschreibt die maximalen Verluste – bei gegebener Wahrscheinlichkeit (z.B. 99,5%)– im vorgegebenen Intervall (z.B. ein Jahr)
• zur Abdeckung dieser „unerwarteten“ Verluste muss ausreichend Eigenkapital bereitstehen
• Quantifizierung des Risikos ist ein deutlicher Fortschritt, da angegeben werden kann, wieviel Risiko auf beliebige Aggregationsebenen (z.B. Branchen, Länder..) entfällt, während die traditionellen Verfahren nur angeben können, wie sich die Nominalbeträge auf diese Kategorien verteilen.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 42
CreditMetrics
• Kreditportfolioverlust unter Berücksichtigung von:– Bonitätsveränderungen,– Kreditausfällen, – Recovery-Rates, – Schuldnerkorrelationen
• Portfoliowertverteilung des Portfolios wird durch Monte-Carlo-Simulationen approximiert.
• Für jedes Szenario der Simulation wird Barwert des Portfolios als Summe der Barwerte der Einzelinstrumente berechnet und mit der Eintrittswahrscheinlichkeit des Szenarios gewichtet.
• Nachteile: breite Datenbasis wird benötigt, hohe Rechenleistung erforderlich
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 43
Bewertungsbaum CreditMetrics
Rating System,Rating, Industry,Seniority Class
Portfolio Counterpart Data
Counterpart n
Counterpart 1
Bond, DepositFRN, FRA,
IR/FX Swap, ....
Assigningto Branch
Indices(in %)
Branch List
GovernmentCurve Spreads
TransitionMatrixes
SeniorityClases
Currencies System,Industry
System,Rating
SeniorityClass
Branch Index Volatility &Correlation
BranchIndices
Var/CovarRiksMetrics
Market VaR Engine
InstrumentData
CurveSpreads
Counterpart VaRCreditMetrics
VaR
Aggregated VaRMonte Carlo
VaR
Credit VaR Engines
TransitionProbability
Vector
RecoveryRate
Volatility,Correlation
Branch Percents
PortfolioMarket
Risk VaR
CounterpartCredit
Risk VaR
PortfolioCredit
Risk VaR
Credit Risk Data Set
VaRCredit VaRDistribution
Market Risk Data Set
Volatility &Correlation
Exposure
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 44
Simulationsergebnis
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 45
CreditRisk+
• Versicherungsmathematischer Ansatz, um die Verluste eines Anleihen- oder Kreditportfolios, die sich aus Kreditausfällen ergeben, wahrscheinlichkeits-theoretisch zu beschreiben.
• Modelliert wird dabei nur das Ausfallrisiko, wobei angenommen wird, daß die Kapitalstruktur des Unternehmens vom Ausfallrisiko unabhängig ist.
• Das Risiko, das aus der Veränderung des Firmen-Ratings oder der Credit Spreads entsteht, bleibt in diesem Zusammenhang unberücksichtigt.
• Nachteil: betrachtet nur Ausfallrisiko und nicht die Wertveränderungen durch Migrationen
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 46
Modellvergleich
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 47
IRB Ansätze Basel II
• Vereinfachtes “Modell” zur Bestimmung der Eigenmittelunterlegung
TransactioniBorrower
DefaultProbability
PD
Portfolio
BRW(PDj)
b(PDj) - MTM
b(PDj) - DM
AggregationPD, LGD, F, n
Loss GivenDefaultLGD
BenchmarkRisk Weight
BRW
MaturityAdjustment
FactorB
DefaultModeDM
RWAsset(i) = RWi * EADi
RWPF = SUM(RWAsset(i)) + Adjustment(G)
EffectiveMaturityM < 7 Y
RWi = BRW(PDj) * (LGDi/50) * [1 + b(PDj)] * (Mi - 3)
Exposureat Default
EAD
GranularityAdjustment
G
Risk WeightRW
PortfolioRisk Weight
RWPF
PD LGD EAD M
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 48
Exkurs Basel II
Aktueller Stand der Diskussionen zu Basel II
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 49
Neuberechnung Eigenkapitalquote
Kreditrisiko +Marktrisiko
(x 12,5)Operationelle
Risiken (x12,5)+
mind. 8%
Eigenkapital insgesamt
unverändert
=
EIGENKAPITALEINSPARUNG: Heute müssen pauschal 8% des EK bei der Kreditvergabe vom Kreditinstitut als Sicherheit hinterlegt werden. Zukünftig kann diese Quote durch ein extern anerkanntes Rating oder ein internes vom BAFin abgenommenes Rating reduziert werden.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 50
Ergebnisse QIS3
• Teilnehmende Banken in Deutschland:58 Banken (93 Banken)– 6 Gruppe-1-Banken– 52 Gruppe-2-Banken,
davon 36 Banken nur Standardansatz
• Große Streuung bei der Veränderung der Eigenkapitalanforderung (in Prozent) für Gruppe-1- und Gruppe-2-Banken im Kreditrisikobereich auf Basis der Regelungen CP3 und den erhobenen Daten der QIS3
StandardmethodeMaximum Mittelwert Minimum
Gruppe-1-BankenG-10 84 11 -15EU 31 6 -7D 31 12 2
Gruppe-2-BankenG-10 81 3 -23EU 81 1 -67D 28 0 -17
IRB-BasisansatzMaximum Mittelwert Minimum
Gruppe-1-BankenG-10 55 3 -32EU 55 -4 -32D 55 16 -7
Gruppe-2-BankenG-10 41 -19 -58EU 41 -20 -58D 41 -10 -47
fortgeschrittene IRB-AnsatzMaximum Mittelwert Minimum
Gruppe-1-BankenG-10 46 -2 -36EU 26 -6 -31D 26 5 -13
Gruppe-2-BankenG-10 --- --- ---EU --- --- ---D 34 -8 -44
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 51
Ergebnisse QIS3 – Gruppe 1
-10
-5
0
5
10
15
20
Standardmethode IRB-Basisansatz fortg. IRB-Ansatz
G-10
EU
D
Veränderung der Eigenkapitalanforderung (in Prozent) für Gruppe-1-Banken im Kreditrisikobereich auf Basis der Regelungen CP3 und den erhobenen Daten der QIS3
Quelle: Basel Committee on Banking Supervision (2003), Quantitative Impact Study 3 - Overview of Global Results, Basel 5. Mai 2003, und Deutsche Bundesbank (2003).
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 52
Ergebnisse QIS3 – Gruppe 2
Veränderung der Eigenkapitalanforderung (in Prozent) für Gruppe-2-Banken im Kreditrisikobereich auf Basis der Regelungen CP3 und den erhobenen Daten der QIS3
Quelle: Basel Committee on Banking Supervision (2003), Quantitative Impact Study 3 - Overview of Global Results, Basel 5. Mai 2003, und Deutsche Bundesbank (2003).
-20
-15
-10
-5
0
5
Standardmethode IRB-Basisansatz
G-10
EU
D
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 53
Ergebnisse QIS3
• Das Dritte Konsultationspapier (CP3) bietet weder Überraschungen noch Sensationen. Grundlegende Änderungen sind von der dritten Konsultationsphase deshalb wohl nicht mehr zu erwarten.
• Die BAFin spricht in diesem Zusammenhang auch von einem „vorläufigen Endergebnis“, das am Ende des Jahres erreicht werden soll.
• CP3-Regelungen sind bislang anreizhemmend für den Übergang auf interne Ratingverfahren => QIS 4 im Oktober 2004
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 54
Feste "risikosensitive" Bonitätsgewichtungsklassen
Externes Rating
StandardmethodeStandardised Approach
Foundation ApproachInstitut schätzt nur POD
Aufsicht schreibt alleanderen Parameter vor
Advanced ApproachInstitut schätzt ggf.
alle notwendigen Parameter
Internes Rating (IRB)Internal Rating Based Approach
aufsichtsrechtlichderzeit noch nichtanerkennungsfähig
Kreditrisikomodelle
Methoden der Kreditrisikoquantifizierung
Methoden für Kreditrisiken
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 55
Eigenkapitalformel
= Eigenkapitalunterlegung
x Risikogewicht Bonitätsgewicht des Kontrahenten
x Solvabilitätskoeffizient
Risiko(äquivalenz)betragBemessungsgrundlage der Forderung
x Umrechnungsfaktor
UBRA %8GRG
hEKRGRA
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 56
Externes Rating
Rating des Kreditnehmers
Feste Tabelle mit bis zu 4 verschiedenen Bonitätsgewichten
Bestimmung des Eigenkapitals
8%festhEK B U G
Forderungen an ... Bonitätsgewichte
AAA bis AA-
A+ bis A-
BBB+ bis BBB-
BB+ bis BB-
schlechter als BB-
Ohne Rating
Nichtbanken
20 Prozent
50 Prozent
100 Prozent
100 Prozent
150 Prozent
100 Prozent
Eigenkapital- Unterlegung (hEK)
1,6 Prozent
4 Prozent
8 Prozent
8 Prozent
12 Prozent
8 Prozent
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 57
Standardmethode Überblick
Kategorie S&P's Moody`s Basel (QIS 3)Fitch IBCA Staaten Banken Nicht-(10 basic) (9 basic) 1. Option 2. Option kurzf. Ford. banken
High AAA Aaa 0 20 20 20 20Grade AA+ Aa1 0 20 20 20 20
AA Aa2 0 20 20 20 20AA- Aa3 0 20 20 20 20A+ A1 20 50 50 20 50
Medium A A2 20 50 50 20 50Grade A- A3 20 50 50 20 50
BBB+ Baa1 50 100 50 20 100BBB Baa2 50 100 50 20 100BBB- Baa3 50 100 50 20 100BB+ Ba1 100 100 100 50 100
Speculative BB Ba2 100 100 100 50 100BB- Ba3 100 100 100 50 100B+ B1 100 100 100 50 150B B2 100 100 100 50 150B- B3 100 100 100 50 150
CCC+ Caa1 150 150 150 150 150Default CCC Caa2 150 150 150 150 150
CCC- Caa3 150 150 150 150 150CC Ca 150 150 150 150 150C 150 150 150 150 150DDD 150 150 150 150 150DD 150 150 150 150 150D C 150 150 150 150 150
unrated 100 100 50 20 100
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 58
Risk Mitigation
Der einfache Ansatz• Das Risikogewicht des Kontrahenten für
den besicherten Teil der Forderung durch das Risikogewicht der Sicherheit ersetzt.
• Erfüllung von Mindestanforderungen:– mindestens für die Forderungslaufzeit verpfändet– Marktwert ist mindestens alle sechs Monate zu
ermitteln
• Das Risikogewicht des besicherten Teils kann, abgesehen von Ausnahmen, nicht unter ein Mindestrisikogewicht von 20 % absinken.
• Der verbleibende Teil der Forderung erhält das Risikogewicht des entsprechenden Kontrahenten.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 59
Risk Mitigation
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 60
Risk Mitigation
Der umfassende Ansatz • Für eine besicherte Transaktion wird der
Forderungsbetrag nach Kreditrisikominderung wie folgt ermittelt:E* = max {0, [E x (1 + He) – C x (1- Hc – Hfx)]} mit:E* = Forderungsbetrag nach KreditrisikominderungE = gegenwärtiger ForderungsbetragHe = Haircut für die ForderungC = gegenwärtiger Wert der erhaltenen SicherheitHc = Haircut für die SicherheitHfx = Haircut für Währungsinkongruenzen zwischen Sicherheit und Forderung
• Der Forderungsbetrag nach Kreditrisikominderung wird mit dem Risikogewicht des Kontrahenten multipliziert, um die gewichteten Risikoaktiva für die besicherte Transaktion zu erhalten.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 61
Risk Mitigation
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 62
Risk Mitigation
Anerkennungsfähige Garanten / Sicherungsgeber
Kreditabsicherungen der folgenden Institutionen werden anerkannt:• Staaten, • sonstige staatliche Stellen (PSEs), • Banken und • Wertpapierfirmen, die ein geringeres Risikogewicht als der Kontrahent aufweisen;• andere juristische Personen mit einem Rating von mindestens von A-Hierzu zählen auch Kreditabsicherungen durch Mutter-, Tochter- und Konzernunternehmen mit einem geringeren Risikogewicht als der Schuldner.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 63
Forderungsart Bonitätsgewichte
Forderungen besichert durch - Grundpfandrechte auf Wohnimmobilien (wird bedient) - Grundpfandrechte auf Wohnimmobilien (90 Tage Zah-
lungsverzug) - Grundpfandrechte auf vielseitig nutzbare Geschäfts-
räume - Grundpfandrechte auf sonstige gewerbliche Immobilien
35 Prozent
100 Prozent
50 Prozent 100 Prozent
Retailforderungen (spezielle Anforderungen, z.B. Kredithöhe < 1 Mio. EUR etc.)
75 Prozent
weitere Sicherheitenarten
• Das Bonitätsgewicht für wohnwirtschaftliche Realkredite, soweit sie 60 Prozent des Beleihungswertes des Grundstücks nicht übersteigen, wird von 40 auf 35 Prozent gesenkt
• Retailkredite (Privatkunden und Kleingewerbe) erhalten ein Bonitätsgewicht in Höhe von 75 Prozent.
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 64
Risk Mitigation
Der Sicherheitenwert kommt an 2 Stellen zur Anwendung:
1. Bei der Berechnung des Exposures: E* = Marktwert der Forderung E ./. (Marktwert der
anrechenbaren finanziellen Sicherheiten x haircut)
2. Bei der Berechnung des Risikogewichtes RW: Der Loss-Given-Default-Wert wird als dritter Faktor bei der Bestimmung von RW berücksichtigt, als Schätzung des durchschnittlichen Verlustes pro Einheit eines spezifischen Geschäftes bei Ausfall des Schuldners. Im Standard- und im IRB-Basisverfahren gibt die Bankenaufsicht die LGD-Werte für bestimmte Forderungsklassen vor (z.B. für unbesicherte Kredite 45% und für nachrangige Kredite 75%). Im fortgeschrittenen IRB-Verfahren sind die LGD-Werte von den Instituten selbst zu schätzen.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 65
Vereinfachte Standardmethode • Neu im CP3 ist die Einführung eines
vereinfachten Standardansatzes (Simplified Standardised Approach) insbesondere für die Nicht-G10-Länder. In diesem wird bei allen Forderungen mit der Ausnahme von verbrieften Forderungen weitgehend auf ein externes Rating verzichtet.
– Nichtbanken (Corporates) => 100 Prozent– Staaten / Zentralbanken =>
Länderrisikogewichtungen der Exportversicherungsagenturen der G-10-Staaten
– Banken/Institute orientiert sich am Gewicht des Sitzlandes, (Option 1)
– Alle anderen Forderungen => 100 Prozent
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 66
PD Schätzungdes Institutes
LGD Vorgabeder Aufsicht
EAD Vorgabeder Aufsicht
M Vorgabeder Aufsicht
RisikokomponentenRisk Components
Kontinuierliche FunktionSingle Continuous Funktion
Bonitätsgewichtf(PD,LGD,[M ]) = G
BonitätsgewichtungsfunktionRisk Weight Function
MindestanforderungenM inimum Requirements
Foundation Approach
Internes Rating Foundation Approach
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 67
Eigenkapitalformeln
• Standardmethode (externes Rating)
• IRB-Ansatz (internes Rating) mit Cap
• IRB-Ansatz (internes Rating) ohne Cap
1 2 ;hEK Min EAD LGD F F EAD LGD
8%hEK B U G
1 2 ihEK EAD LGD F F
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 68
• Komplette Abdeckung für das gesamte Anlagebuch:– aus allen Geschäftsbereichen und aus allen
in- und ausländischen Filialen sowie– auf alle in die Konsolidierung nach § 10a KWG
einbezogenen gruppenangehörigen Unternehmen.
• Fazit: entweder Standardansatz oder IRB-Ansatz !• Ein „Partial Use“, also die parallele Anwendung
von IRB- und Standardansatz, ist nur in zwei Ausnahmefällen zulässig:– Stufenweiser Übergang vom Standardansatz
auf den IRB-Ansatz („Rollout Plan“; temporärer Partial Use) und für
– Risikoaktiva aus unbedeutenden Geschäftsbereichen (dauerhafter Partial Use).
Partial Use (1)
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 69
• Brüssel sieht die gleichen Regelungen wie Basel II vor.
• Brüssel sieht aber zusätzlich einen „dauerhaften Partial Use“, für – Forderungen an Staaten und – Forderungen an Institute
(einschl. Kreditinstitute) vor.
Partial Use (2)
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 70
Staat, Zentralbanken Institute (Banken)
Spezialfinanzierungen
SME- Kredite
Nichtbanken
Private Baufinanzierung
Revolvierende Forderungen
Sonstiges Retailgeschäft
Retailgeschäft Beteiligungen
Forderungsklassen IRB
Internes Rating
Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 71
Portfolioüberschneidungen
Forderungen an SMEJahresumsatz oder
alternativ Bilanzsummekleiner als 50 Mio. EUR
Forderungen an Nichbanken
Umsatz oder alt. Bilanzsummegrößer als 50 Mio. EUR
RetailgeschäftPrivatperson oder SME mit
Kreditsumme vonweniger als 1 Mio. EUR
(konsolidiert auf Kreditnehmereinheit),
im Standardansatz muss Exposure
zu einem diversifizierten Portfolio gehören (0,2%-Grenze ist
entfallen),weitere qualitative Anforderungen
(Use Test)
SME
Retail 75%G Quelle: Prof. H. Schulte-Mattler, Bank Verlag Juni 2003
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 72
aktives Kredit-PM
• Aufgaben des Kreditportfoliomanagements:– Beeinflussung der Risikohöhe und der
Risikostruktur– Ertragsoptimierung unter Risiko-Rendite-
Gesichtspunkt
• Massnahmen:– diversifizieren– abwälzen / versichern– tragen (z.B. Risikovorsorge)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 73
Portfoliomanagement
• Voraussetzung: einheitliche Risikobewertung aller Geschäfte des Institutes
• Übernahme der Risiken zu Risikoprämien (Profit-Center)
• Verbesserung der Risiko-Ertrags-Relationen durch aktive Managementmaßnahmen (Kauf/Verkauf von Risiken)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 74
Instrumente des PM (I)
Kreditderivate • sind OTC-Kontrakte um
– Kreditrisiken einzelner Kredite oder– ganzer Kreditportfolios teilweise oder
ganz an einen oder mehrere Vertragspartner zu übertragen (Sicherungsnehmer) bzw. übertragen zu bekommen (Sicherungsgeber).
• Risiko (resp. Wert) des Derivates wird über das Risiko des underlyings (Referenzgeschäft) bestimmt
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 75
CDS
• Absicherung eines Kreditrisikos unter Zahlung einer Prämie.
• Ausgleichszahlung ist abhängig vom Eintreten eines vorab definierten „Credit Events“.
• Ziele der Vertragspartner:• Absicherungskäufer: Absicherung einer
Risikoposition• Absicherungsverkäufer:
Risiko-/Portfoliosteuerung, Renditeverbesserung.
BB RatedCounterpart
CounterpartA
TotalReturn
1-Recovery rateon Credit Event
Periodic FeePayment or Premium
CounterpartB
Loan (t0)
Recovery RateRisk Source
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 76
TRS
• Zahlungsaustausch auch wenn kein Credit Event stattgefunden hat.
• Sicherungsnehmer leitet entstehenden Zahlungsströme und positive Marktpreisveränderungen weiter
• Sicherungsnehmer erhält bestimmten Zinssatz (z.B. LIBOR 25 + Spread) und negative Marktpreisveränderungen.
BB RatedCounterpart
CounterpartA
TotalReturn
Coupon orLIBOR + Spread
CounterpartB
Loan (t0)
Recovery RateRisk Source
TotalReturn
ReceiveRecovery Rate
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 77
CLN ( = Bond + CDS)
• Sicherungsnehmer emittiert eine CLN in gleicher Höhe wie der Referenzwert
• Sicherungsgeber investiert über die CLN in die Schuldnerqualität des Referenzwertes
• höherer Coupon als bei direkter Investition, da er das Risiko des Sicherungsnehmers übernimmt
BB RatedCounterpart
CounterpartA
TotalReturn
Pay NA orRecovery Rate
CounterpartB
Loan (t0)
Recovery RateRisk Source
Buy NotePay NA
Receivecoupons
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 78
Instrumente des PM (II)
Verbriefungen (Securitisation)• bestehende Finanzaktiva (z.B.
Kreditkartenforderungen) wird als Wertpapier verbrieft
• daraus entwickeltes Wertpapier ist ein Asset Backed Securities („durch Aktiva gedeckte Wertpapiere“)
• Ziel: Ausgliederung von Bonitätsrisiken aus der Bilanz des Assetverkäufers (Originators)
• Kreditwürdigkeit der Transaktion liegt allein auf der Werthaltigkeit und Ertragskraft der zugrunde-liegenden Vermögenswerte
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 79
Securitisationvarianten
Quelle: Kreditanstalt für Wiederaufbau
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 80
Instrumente des PM (III)
• Sonstiges– Versicherung– Konsortialgeschäft
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 81
1. Kreditrisikomanagementsystem
• Übersicht• Risikoquantifizierung
– Einzelgeschäftsbezogen– Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio
• Kreditkalkulation– Bestandteile– Risikoprämie
• Bankaufsichtsrecht– Regulatorsiches vs. Ökonomisches
Kapital– Mindestanforderungen
Kreditgeschäft
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 82
Kreditkalkulation
• Bestandteile– Bruttomarge– Risikoprämie– Kosten der Kreditvergabe– Kosten der Eigenkapitalunterlegung
• Risikoprämie– Abhängig vom Ausfallrisiko aller
Risikoträger des Geschäftes– Kreditnehmerrisiko, Länderrisiko– Reduziert um bewertbare Sicherheiten
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 83
Risikoprämie
Kredit 100 TEUR, Laufzeit = 1 Jahr, endfällig,
Sicherheitenwert = 50 TEUR, RR= 10%Kundenrating = SnP BB = PD 1%
Risikoprämie (vereinfacht, eine Periode)= (Kredithöhe-Sicherheitenwert)*(1-
RR)*PD= (100-50)*(1-0,1)*0,01 = 0,45%
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 84
Gesamtrechnung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 85
Mindestprämie (I)
• Annahmen:– Ratings werden konsistent vergeben– alle Kosten bleiben unberücksichtigt
• Konzept:– Es ist möglich dem Credit Spread eine (Mindest-)
Ratingklasse zuzuordnen und die gesamte Marge als Risikoprämie aufzufassen.
• Verfahren:– Frage: Wie hoch ist die maximal durchsetzbare
Marge ?– Dieser „Risikoprämie“ wird unter Berücksichtigung
der Laufzeit eine Rating-Kategorie zugeordnet. – Liegt das Rating des Kunden unterhalb des
Mindestratings bedeutet dies, dass das Geschäft weder die Kosten der Kreditvergabe noch die Risikokosten erbringt
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 86
Mindestprämie (II)
Credit Spread (SnP 08, marktbeobachtet)
Years AAA AA A BBB BB B CCC
1 0,670 0,740 0,770 0,860 0,910 0,960 2,150
2 0,740 0,770 0,790 0,920 0,960 1,020 2,350
3 0,840 0,870 0,900 1,090 1,120 1,160 2,450
4 0,915 0,940 0,970 1,140 1,180 1,260 2,525
5 0,990 1,010 1,040 1,190 1,240 1,360 2,600
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 87
1. Kreditrisikomanagementsystem
• Übersicht• Risikoquantifizierung
– Einzelgeschäftsbezogen– Gesamtgeschäftsbezogen / Portfolio
• Kreditkalkulation– Bestandteile– Risikoprämie
• Bankaufsichtsrecht– Regulatorisches vs. Ökonomisches
Kapital– Mindestanforderungen
Kreditgeschäft
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 88
Bankaufsichtsrecht (I)
• regulatorisches vs. ökonomisches Kapital– Basel I / GS I und §13 KWG
• seit 1988 in Kraft (Basel I) bzw. nationales Recht letztmalig novelliert (6.KWG) in 1998
• Sicherung der Mindesteigenkapitalisierung der Institute und Begrenzung der Kreditvergabe
• vereinfachte Berechnung der Kreditrisiken durch:
E = Risikoaktiva * Gewichtungssatz * 8%Risikoaktiva = Nominale ./. Minderungen
Problem: Diskrepanz zwischen Eigenmittelunterlegung (=regulatorisches K.) und interner, auf konkreter Risikobeurteilung basierender Kapitalzuordnung (=ökonomisches K.)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 89
Bankaufsichtsrecht (II)
– Basel II• 3. Konsultationsrunde, in Kraft ab 2006• Neuregelung der EM-Unterlegung hin zur
bonitätsabhängigen Berechnung der Risikogewichte
• Mindestanforderungen Kreditgeschäft– hauptsächlich organisatorische
Anforderungen– aber auch Verpflichtung zu
Mindestrisikomanagement• „Risikoklassifizierungsverfahren“ (=> Rating,
Scoring)• Schriftlich fixierte Risikostrategie für jedes
Institut
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 90
2. Risikomanagementprozess
• Übersicht• Prozessbestandteile
– Identifikation– Quantifizierung– Frühwarnung– Kommunikation– Überwachung
• Prozessunterstützung (Beispiele)– Kreditrisikomanagementprozess– OP-Risikomanagementprozess
• Weiterentwicklungen– Aufsichtsrecht (Basel II)– institutsintern
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 91
organisatorische Aspekte
• Welche Risiken sollen quantifiziert werden ?
• Welche Verfahren sind anzuwenden ?• Wie soll die Gegenüberstellung von
Risikopotenzial und Risikoträgern erfolgen?
• Wie erfolgt die hierarchische Einbindung ?
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 92
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 93
„Das, was man als Großbankenorganisation
bezeichnet, das ist bei Lichte besehen ein
Reglements- und Formularbetrieb von ziemlich
zufälliger Entwicklung.....Ich habe immer
schon den Eindruck gehabt, daß in dieser
Entwicklung ein Zug steckt, der schließlich die
ganze Organisation zum Bankrott bringt.“
Eugen Schmalenbach (1910)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 94
KonTraG
• Gesetz über die Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sowie §§ 91, 93 AktG– Erweiterung der Haftung von Vorstand,
Aufsichtsrat und Abschlussprüfer – Pflicht zur Einführung eines RMS – Überprüfung und Beurteilung des RMS
durch den Abschlussprüfer – Erweiterung des
Unternehmenslageberichtes um künftige Risiken
– Beurteilung der Unternehmenslage durch den Abschlussprüfer
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 95
DRS 5-10
• Besondere Bedeutung von Risikoübernahme und Risikotransformation als eines der Kerngeschäfte
• Darstellung der Risiken der künftigen Entwicklung des Konzerns im Konzernlagebericht gemäß § 315 Abs. 1 2. Hs. HGB.
• zutreffende und umfassende Informationen – über die künftigen Risiken des Konzerns– Darstellung der Risikolage, der Steuerungs- und
Überwachungssysteme sowie der verwendeten Risikomeßmethoden
• Risikokategorien:– Adressenausfallrisiken,– Liquiditätsrisiken,– Marktrisiken,– operationale Risiken,– sonstige Risiken.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 96
Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK)
Ableitung aus MaH und Säule 2 aus Basel II Grundstruktur:
– organisatorische und funktionale Trennung Markt und Marktfolge
– Definition von Anforderungen an die Kreditentscheidung
– Einrichtung einer unabhängigen Funktion „Risikocontrolling“
– Etablierung eines, dem Geschäft der Bank angemessenen internen Bonitätsbewertungs- und Risikoklassifizierungsverfahrens
– Ausgestaltung eines angemessenen Risikomanagementprozesses
– stärkere Einbindung der internen Revision in die Systemprüfung
Rundschreiben veröffentlicht, Erfüllung ab 2004 durch den Abschlussprüfer zu dokumentieren
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 97
Trennung Markt/Marktfolge
Aufbauorganisatorisch:– Struktur einschließlich Risikocontrolling– Kompetenztrennung und -verteilung (z.B.
Vergabe, Votierung, Valutierung) bis in die Geschäftsführung
– Ressourcenplanung für umfängliches Vier-Augen-Prinzip
Ablauforganisatorisch:– bereichsübergreifender Workflow für alle
Geschäftsvorfälle– risikoadjustiertes Pricing VOR
Geschäftsabschluss (vgl. „Marktgerechtigkeit“)– Risikomanagementprozess
Erleichterungen für kleinere Institute
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 98
Was bedeutet „Markt“ ?
Der Markt wird als Sammelbegriff für alle kundenbetreuenden Funktionen und die im Kundenkontakt stehenden Kompetenzträger, einschließlich Spezialisten für bestimmte Geschäfte, betrachtet.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 99
Was bedeutet „Marktfolge“ ?
alle Funktionen, die unmittelbar mit dem Kreditgeschäft in Zusammenhang stehen, aber keinen Kundenkontakt mit sich bringen (dürfen).
Der Marktfolge im engeren Sinne sind die Kreditsachbearbeitung (Kreditsachbearbeiter und entsprechende Kompetenzträger) für das Neu- und Bestandsgeschäft zugeordnet.
Die Kreditsachbearbeitung unterliegt einer besonders strengen Funktionstrennung ohne direkten Kundenkontakt.
Der Marktfolge im weiteren Sinne sind Funktionen, die von der Kreditsachbearbeitung im Rahmen der Spezialisierung ausgelagert wurden, zugeordnet. (z.B. Bilanzanalyse, Sicherheitenbewertung und- Verwaltung)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 100
Kreditentscheidung / Limitierung
Erforderlich für jede Entscheidung über:– Kredite nach §19 Abs. 1 KWG (Neuvergabe,
Prolongation, Erhöhung, Überziehung)– Änderungen risikorelevanter Sachverhalte
(Sicherheiten, Kreditverwendung)– Festlegung von Kontrahenten- und
Emittentenlimiten
Verantwortlichkeit der gesamten Geschäftsleitung:– unabhängig von interner Aufgabenverteilung– Festlegung der Kreditrisikostrategie
Votierung:– grundsätzlich zwei zustimmende Voten erforderlich– Ausnahmen unter Risikogesichtspunkten möglich
(z.B. Mengengeschäft)
umgehende und umfassende Limitanrechnung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 101
Ausnahme: Ein-Voten-Fälle
nur die Erarbeitung eines Votums durch Funktionsbereich „Markt“ vorgesehen, wobei der Funktionsbereich „Marktfolge“ als Dienstleister fungiert.
Gültig für Geschäfte, die gemessen an ihrer Betragshöhe, ihrer Komplexität und den sich daraus ergebenden Anforderungen für sich genommen nicht als risikorelevant angesehen werden.
Betragsmäßige Begrenzung
Dies können sein:
Kredite an Privatkunden (Privatkredite, Ratenkredite für Privatkunden, Dispositionskredite),
Wertpapierkredite
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 102
Kompetenzordnung
Ein-Voten-Fall Zwei-Voten-Fall Problemkreditbearbeitung Prozessbeteiligte
VK GK AK VK GK AK VK GK AK Markt Vorstand E E E Markt Kundenbetreuer
Wertpapierhändler (Eigenhandel) Geldhändler (Interbankengeschäft)
E E E E/G
Marktfolge Vorstand E E E Marktfolge Abteilungsleiter Kredit E E E/G E E E E Marktfolge Sachbearbeiter Neu- und
Bestandsgeschäft Sachbearbeiter Abwicklung Eigenhandel Sachbearbeiter Abwicklung Internbanken
E E E/G
Marktfolge Sachbearbeiter Problemkreditbearbeitung
E E
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 103
Risikocontrolling
unabhängig vom Vertriebsergebnis
direkt dem zuständigen Vorstand zugeordnet (analog MaH)
Aufgaben:– laufende Risikoanalyse des Kreditgeschäftes – Erstellung Risikobericht– Überprüfung „Marktgerechtigkeit“ der
Konditionen– Sicherstellung der Systemfunktion und –qualität– Konzeption, Implementierung und
Qualitätssicherung des Risikomanagementprozesses und des internen Bonitätsbewertungsverfahrens (Rating, Scoring)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 104
Bonitätsbewertung / Risikoklassifizierung
dem Geschäft angemessen, aber keine Verpflichtung zur Nutzung des IRB-Ansatzes !
es gibt folgende Möglichkeiten– „echtes“ internes Rating (IRB konform)– einfachere Rating- / Scoringverfahren– aber Mindestprognosegüte und
ausreichende Trennschärfe muss aber auch nachgewiesen werden
durchgehende Nutzung über alle Geschäftsbereiche hinweg
Integration eines umfassenden Frühwarnsystems
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 105
Intensivkreditbetreuung
Es sind Kriterien festzulegen, ab wann Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung (Intensivbetreuung) zu unterziehen und in welchem Turnus diese auf ihre weitere Behandlung hin zu überprüfen sind.
mindestens eines der folgenden Merkmale erfüllt ist: Auftreten einer Überziehung (auch in Folge
abgelaufener Limite)
Rückstand in Höhe von einer Kredit-/Darlehensrate
Versand der ersten Mahnung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 106
Intensivkreditbetreuung
(erstmaliges) Bekannt werden einer Verschlechterung des Wertes oder des Ausfalls einer Sicherheit
(erstmaliges) Bekanntwerden einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse 1
nicht fristgerechte Vorlage von aktuellen Unterlagen zu den wirtschaftlichen Verhältnissen. Als nicht fristgerecht werden alle Fristüberschreitungen der gesetzlichen Vorschriften (insbesondere §18 KWG) sowie bestehender einzelvertraglicher Vereinbarungen angesehen.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 107
Problemkreditbetreuung
Für den Fall, dass die für ein Engagement im Rahmen der Intensivbearbeitung eingeleiteten Maßnahmen nicht zu einer zeitnahen Rückführung in die Normalbetreuung führen, erfolgt eine Abgabe an die auf Sanierung und Abwicklung spezialisierten Mitarbeiter (Problemkreditbearbeitung).
Mindestens eines der folgenden Merkmale erfüllt ist: Auftreten einer Überziehung (auch in Folge
abgelaufener Limite) 90 Tage oder länger
Auftreten eines Rückstands in Höhe von drei Kredit-/Darlehensraten
Versand der dritten Mahnung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 108
Problemkreditbetreuung
bei Verschlechterung oder Ausfall einer Sicherheit können Zusatzsicherheiten in ausreichendem Umfang zeitnah nicht bestellt werden, die sofortige Liquidation bestehender Sicherheiten ist für die vollständige Rückführung des Kreditengagements nicht ausreichend
Feststellung einer nachhaltigen Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse, die (weitere) Leistungsstörungen erwarten lässt und die vollständige Rückführung des Kreditengagements nicht sicherstellt
Vorlage von aktuellen Unterlagen zu den wirtschaftlichen Verhältnissen nach zweimaliger Mahnung nicht erfolgt.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 109
Prozess
laufender Prozess über die Gesamtbank und alle Geschäfte
etablierte und „gelebte“ Risikokultur
vollständige Prozessdokumentation
Schaffung eines Risikomanagementsystems
zeitnahe Informationsbereitstellung– umfassende Datensammlung– Standardauswertungen– Daten- und Ergebnishistorisierung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 110
Risikomanagementsystem
zur frühzeitigen Identifizierung von Risikopotentialen im Kreditgeschäft (Verfahren zur Früherkennung von Risiken)
zur Steuerung dieser Risiken (Kreditrisikomanagement) und
zur Überwachung der Risiken aus dem Kreditgeschäft (Kreditrisikocontrolling)
Die Verfahren sollten in ein übergreifendes Verfahren der Gesamtbanksteuerung eingegliedert werden. Interdependenzen zwischen unterschiedlichen Risikoarten (Marktpreis-, Liquiditäts-, Betriebsrisiko etc.) sollten durch die Verfahren berücksichtigt werden.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 111
Einzelgeschäftsbetrachtung
Ermittlung Credit Exposure- Berücksichtigung aller Risikotreiber (Kreditnehmer,
Länder)- Verrechnung der aktuellen Sicherheitenwerte - Berücksichtigung offener Linien
Vorkalkulation / pricing- erwartete Verluste (Risikoprämie)- Kosten- Sensitäten (z.B. auf Risikoveränderungen)
(maschinelle) Nachkalkulation- Beliebige Bewertungszeitpunkte- Darstellung Abweichung zur Erstkalkulation
Portfoliosummierung- Planungsgrundlagen für EWB und PWB
Standardreporting
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 112
Portfoliobetrachtung
Adressenausfallrisiko – Eigenmittel nach Basel II – Ansätze
(Standard, IRB-F und A)– modellhaft (z.B. CreditMetrics)
Simulationen– Ratingveränderungen– Markterwartungen– Strategische Planungen (Volumen, Märkte)
akzeptable Berechnungsperformance Ergebnisreporting und Historisierung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 113
Risikoberichterstattung (I)
Entwicklung des Kreditportfolios nach wesentlichen Strukturmerkmalen, insbesondere nach Branchen, Ländern, Risikoklassen und Größenklassen sowie gegebenenfalls Sicherheitenkategorien,
den Umfang der vergebenen Limite und externen Linien; ferner sind Großkredite und sonstige bemerkenswerte Engagements aufzuführen und zu kommentieren,
gegebenenfalls die gesonderte Darstellung des Länderrisikos,
die Laufzeitstruktur des Kreditportfolios des Kreditinstituts,
bedeutende Überziehungen (einschließlich einer Begründung) seit dem letzten Bericht.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 114
Risikoberichterstattung (II)
der Umfang und die Entwicklung des Neugeschäfts sowie des Kreditgeschäfts in neuartigen Produkten oder auf neuen Märkten seit dem letzten Bericht,
die Entwicklung der Risikovorsorge unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit des Kreditinstituts,
seit dem letzten Bericht getroffene Kreditentscheidungen von wesentlicher Bedeutung, die von der Kreditrisikostrategie abweichen,
Kreditentscheidungen, die Geschäftsleiter im Rahmen ihrer Krediteinzelkompetenz beschlossen haben, soweit diese von den Voten abweichen oder wenn sie von einem Geschäftsleiter getroffen werden, der nicht für den Bereich "Markt" zuständig ist.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 115
Risikoberichterstattung (III)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 116
Rechts- und Betriebsrisiken
werden ebenfalls im Rahmen der MaK behandelt
es wird ein Risikomanagement für ausgewählte OP-Risikokategorien gefordert:– vertragliche Vereinbarungen im
Kreditgeschäft – technisch organisatorischen Ausstattung
Nutzen als Basis für OP-Risk Basel II
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 117
Basel II und MaK
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 118
Basel II - Grundlagen schaffen !
MaK müssen integriert zu Basel II umgesetzt werden– Beachtung der Interdependenzen– zeitliche Kongruenz
RatingAktuell 1/2003, Bank-Verlag Köln
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 119
Evolution im Risikomanagementprozess
Förderung desShareholder Values
Problembewältigungund Erfüllung von
gesetzlichenVorgaben /
Vorschriften
Geschäfts- /Unternehmens-
sicherung
Erste Hilfe
Vorausschau
risikoorientiertesManagement
- fehlende Risikoorientierung- nur auf erkannte Symptome gerichtet
- Identifierzierung und Verbesserung auf Basis vom Risikomanagementmassnahmen- problembezogen
- Risikoquantifizierung als Beurteilungsbasis- Entwicklung einer zukunftsorientierten Risikoidentifikation
- Umsetzung eines unternehmensweiten Risikomanagmentkonzeptes- umfassender, integrierter und gelebter Risikomanagementprozess
Entwicklungsstufen des Risikomanagements in Unternehmen
nach: Entwicklungsstadien des Risikomanagements, in: "Unternehmensweites Risikomanagement", Seite 41, PWC, Frankfurt/Main 1998
Reaktion
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 120
2. Risikomanagementprozess
• Übersicht• Prozessbestandteile
– Identifikation– Quantifizierung– Frühwarnung– Überwachung – Kommunikation / Risikocontrolling
• Prozessunterstützung (Beispiele)– Kreditrisikomanagementprozess– OP-Risikomanagementprozess
• Weiterentwicklungen– Aufsichtsrecht (Basel II)– institutsintern
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 121
Systematischer Umgang
OperationelleRisiken
Risiko-identifizietung
Risiko-quantifizierung
Risikosteuerung
Risikokontrolle
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 122
Identifikation
• Voraussetzung des gesamten RM-Prozess
• Risikoeinteilung:– Marktrisiken– Adressenausfallrisiken– OP-Risk– sonst. Risiken (z.B. ZÄR)
• Vollständigkeit:– Auswertung Datenbestand (intern/extern):
• historische Schadensfälle• geschäftsspezifische Risiken (z.B. Kredit)
– „manuelle“ Identifikation:• Expertenwissen• Analysen (Prozesse, Geschäfte...)
– laufender Prozess
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 123
Quantifizierung (I)
• Bewertung bzw. qualitative Gewichtung• verschiedene Methoden:
– Szenario Technik– Value at Risk– ABC-Analyse– Scoring-Modelle– Risk-Map – Monitoring Teams – Sensitivitätsanalysen
• wichtig ist einheitliche Bewertung aller Risiken einer Kategorie bzw. Möglichkeit zum Mapping
• laufender Prozess
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 124
Eintrittswahrscheinlichkeit
sehr wahrscheinlich
Existenz-bedrohend
Ereigniswirkung
ZinsertragInnovation Personal-
ressourcen
Interne Orga
Interne Ko-munikation
Rechtsstreitig-keiten
Koopera-tionen
CashManagement Groß-
kunden
Verlust KeyPersonen
Liquidität/Kapital
Preisbildung
Fluktuation
Kostenkon-trolle/Con-
trollingProjektrisiken
Forderungs-ausfälle
Vertrags-gestaltung
Produkt-haftung
IT-Sicherheit
Produkt-qualität
allg. Markt-Nachfrage/-Entwicklung
Wettbewerb
Schwer-wiegend
mittel
gering
wahrschein-lich
möglichunwahr-scheinlich
II I
IV III
Quantifizierung (II)
• Übersetzung der qualitativen Gewichtung in eine Risikomatrix
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 125
Frühwarnsystem (I)
• Aufgaben:– die Identifikation exogener Einflüsse, die
langfristig die Gewinnerwartungen mitbestimmen (z.B. neue technologische Entwicklungen, Änderungen der Wettbewerbsstruktur, Markttrends).
– Die Früherkennung möglicher interner Veränderungen der Erfolgspotenziale, also z.B. der sich abzeichnende Abbau einer Kernkompetenz, um eine mögliche “Strategische Krise” so früh erkennen zu können, dass noch keine Auswirkungen auf Rentabilität oder gar Liquidität eingetreten sind.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 126
Frühwarnsystem (II)
• Initiiert Handlungen, (Gegenmaßnahmen) der jeweiligen Entscheidungsträger und schaffen damit nicht nur Transparenz, sondern sind zugleich Instrumente der Risikobewältigung
• nutzen unterschiedlichste Arten von Informationen:– Informationen aus dem operativen
Geschäftsbetrieb– Marktinformationen (z.B. Branchentrends,
Veröffentlichungen über Wettbewerber)– technologische Informationen (z.B. aus
Messen, Hochschulen..) – politische, gesellschaftliche und rechtliche
Informationen
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 127
Überwachungssystem (I)
• Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Ablaufprozesse unter Beachtung von Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Risikohaftigkeit.
• interne Kontrollen in Geschäftsprozessen – Vier-Augen-Prinzip bei manuellen Abläufen– Abstimmung von Konten– Positionsabstimmungen im Finanzbereich– Überwachung des Limitsystems im
Finanzbereich
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 128
Überwachungssystem (II)
• organisatorische Ebene– strikte Funktionstrennungen bei: Treasury /
Abwicklung, Einkauf-Verkauf / Zahlungsverkehr und EDV-Admin / Anwender
– Organisationsdiagramme für Verantwortung und Kompetenzen
– Klares und durchgängiges Belegwesen– Arbeitsanweisungen für EDV-Abläufe– Datensicherheit – Richtlinien für Zahlungsverkehr,
Auftragsbearbeitung, Geschäftsreisen, Vertrieb
– Verhaltenskodex für Mitarbeiter
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 129
Risikocontrolling
• Information der verantwortlichen Entscheidungsträger über die aktuelle Risikosituation
• Mindestumfang reporting:– Liquidität / Rentabilität– marktbewertete Finanzpositionen– Refinanzierungskosten– Kontrahentenbonität– Kosten– Limitauslastungen– Geschäftspartner (Anzahl, Struktur, Volumen etc.)– Mitarbeiter (Anzahl, Struktur etc.)– Branchenentwicklung / Abgleich eigene Position
zu Wettbewerber UND allgemeine Entwicklung bzw. Prognose
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 130
Gruppenarbeit
Wie kann ein Risikomanagementprozess zur Erfüllung der MaK z.B. im Firmenkundenkreditgeschäft aussehen ?Stichworte zur Beachtung:
– Kreditlebenszyklen (Antrag, Genehmigung, Überwachung, Abwicklung...)
– organisatorischer Rahmen– Hierarchie– Überwachung / Controlling– technische Unterstützung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 131
2. Risikomanagementprozess
• Übersicht• Prozessbestandteile
– Identifikation– Quantifizierung– Frühwarnung– Kommunikation– Überwachung
• Prozessunterstützung (Beispiele)– Kreditrisikomanagementprozess– OP-Risikomanagementprozess
• Weiterentwicklungen– Aufsichtsrecht (Basel II)– institutsintern
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 132
Status Quo im Kreditgeschäft
• Beispielorganisation des Aktivgeschäftes
Geschäftsführung
Vertriebseinheit 3Vertriebseinheit 2Vertriebseinheit 1
Sonderkredite/ AbwicklungZahlungsverkehrKreditbüroRevision
Betreuung Kreditabteilung Betreuung Kreditabteilung Betreuung Kreditabteilung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 133
Folgen
• Aufbauorganisatorisch:– flache, aber breite Hierarchiestruktur– Bereiche und Vertriebseinheiten (VE) sind
direkt der Geschäftsführung (GF) unterstellt
• Ablauforganisatorisch:– dezentrale, duplizierte (Kredit-)Prozesse in
jeder VE und den zentralen Bereichen – geringe Prozessorientierung im
Kreditgeschäft vorhanden– Tendenz der Bereiche, innerbetriebliche
Abläufe als zentrale Tätigkeit anzusehen (Selbstverwaltung als Beschäftigung)
– Einschaltung zu vieler Mitarbeiter / Bereiche in Kreditvorgänge im Rahmen des gesamten Lebenszyklus des Kredits
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 134
OP-Risk
• Erfüllung KonTraG und DRS 5-10– max. jährliche Risikoinventur mittels
Fragebogen (Self Assessment) oder im Rahmen von Interviews
– Fokussierung auf Betriebsrisiken (Systeme, externe Einwirkungen)
– abgefragt werden meist Risikoart, seltener Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial
– manuelle Ergebnisauswertung und intuitive Risikobewertung
– keine systematische Schadensfalldokumentation
– Prozessdokumentation im Risikohandbuch
• Vorbereitung auf Basel II– abwarten der endgültigen Regelungen der BIS
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 135
IT-Unterstützung
• nur punktuell, z.B.:– Meldewesen, aber meist nur HOST basierte ,
stand-alone-Lösung mit hohem manuellen Pflegeaufwand
– Immobilienbewertung
• keine workflow-Unterstützung– „Elektronische Schreibmaschine“, bestenfalls
mit Standard-Textbausteinen, aber meist nur Abbildung der Formulare
– Doppelerfassungen– „Ausdruck und Kopierwahn“
• kaum Bestandsauswertungen über HOST-Daten hinaus möglich– ad-hoc Auswertungen ?– mehrdimensionale Portfolioauswertung ?
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 136
Grundsätze
• auch das Firmenkundenkreditgeschäft kann standardisiert abgewickelt und überwacht werden
• durchgehende organisatorische Prozesse können auch durchgehend technisch unterstützt werden
• „internes Rating“ ist nur ein Baustein des Risikomanagementsystem
• 55% aller gemeldeter Schäden (FiRST DB) aus OP-Risiko resultieren aus dem Faktor „Mitarbeiter“ (z.B. Allied Irish Bank und Rijecka Banka ) => technische Unterstützung und Überwachung kann vorbeugen !
• alle Bestands-, Markt- und Risikoinformationen müssen zeitnah, vollständig und historisiert zur Banksteuerung zur Verfügung stehen (z.B. in einem zentralen Datenpool)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 137
Soll-Struktur
Geschäftsführung
Vertriebseinheit 1
Sonderkredite
Zahlungsverkehr
Revision
Kreditbüro
Kreditabteilung
Markt Marktfolge Bankbetrieb
Rechnungswesen
Organisation
Vertriebseinheit 2
Vertriebseinheit 3
Risikocontrolling
Treasury Geschäftsabwicklung Recht
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 138
Beispielprozesse
• Vertrieb– Frontofficelösungen (PK und auch FK)– einmalige Dateneingabe (Qualität ! => OP-Risk),
Entscheidungsunterstützung direkt beim Kundenkontakt
• Kreditantrag und -bearbeitung– elektronische Kreditakte– Vertragswesen und Sicherheitenverwaltung– Historisierung der Antrags- und
Entscheidungsgrundlagen (Kunden und Geschäftsdaten, §18 Informationen...)
– Datenpool für Risikomanagement und Rating• Bonitätsbewertung
– Datenlieferung für Rating- und Scoringsystem (z.B. BdB) und Ergebnishistorisierung
– Anbindung externe Dienstleister (Reuters, Schufa, D&B...)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 139
Risikomanagementsystem
• Voraussetzung: zeitnahe, automatisierte Informationsbereitstellung– Geschäfte– Marktdaten– Risikodaten– Schadensdaten
• automatisiertes Standardreporting– Überwachung Risikolimite und erwartete
Verluste– Portfoliorisiken (Klumpen, Häufungen..)
• individuelle Reportingfunktion– ad-hoc Auswertungen
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 140
Kredit-Risikomanagement
zentrale Datenhaltung
Risikobewertung und - simulation
Bestandsüberwachung (Risikolimite, -prämien..)
Ergebnisaggregationen / -sichten
Risikostammdaten (Rating, Sicherheiten..)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 141
Exkurs OP-Risk in Basel II
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 142
Operationelle Risiken
Working Paper on The Regulatory Treatment of Operational Risk (September 2001):
„... the risk of loss resulting from inadequate or failes internal processes, people and systems or from external events ...“
„... Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen, Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten ...“
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 143
Operationelle Risiken
interne Aspekte Fehlverhalten von Bankangestellten Versagen von Kontrollprozessen
externe Einflüsse naturgebundene Vorfälle politische Vorfälle militärische Vorfälle
Rechtsrisiken
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 144
keine operationellen Risiken
Strategische Risiken langfristige Fehleinschätzungen durch
das Bankmanagement, generelle Unternehmensrisiken, lt. ZKA nicht Gegenstand
bankaufsichtlicher Maßnahmen.
Reputationsrisiken derivatives Risiko, resultiert aus anderen Risikoarten, kommt in entgangenen
Gewinnpotentialen zum Ausdruck.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 145
Arten operationeller Risken
nach dem Verursacherprinzip
Interne Risiken Prozessrisiken personelle Risiken Systemrisiken
Externe Risiken Risiken „höherer Gewalt“ ökonomische Risiken politische Risiken
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 146
Prozessrisiken
Festlegung bankinterner Prozesse und ihrer Niederschrift
Festlegung der Kontrollvorgänge
Risikoquellen: Prozesse nicht festgelegt, fehlerhaftes Prozessdesign, fehlerhafte
Prozessausführung.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 147
Personelle Risiken
Risiken, die aus dem Einsatz, der Neueinstellung und der Entlassung von Mitarbeitern und /oder aus dem Beziehungsgeflecht zwischen den Angestellten entstehen Mitarbeiterrisiken, Qualifikationsrisiken, Verfügbarkeitsrisiken, Abhängigkeitsrisiken, Überstunden, Unterbesetzung, geringe Bindung qualifizierten Personals.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 148
Systemrisiken(IT-Infrastrukturrisiken)
allgemeine Risiken Zugangssicherheit IT-Hardware und
Rechenzentren, Kapazitätsrisiken (Über-/Unterkapazitäten).
anwendungsbezogene Risiken Datenverfügbarkeit, Datenqualität, Datenverlust (Viren).
anwenderbezogene Risiken Zusammenwirken Anwender – EDV personelle Risiken
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 149
Externe Risiken
Risiken aus Ereignissen im Umfeld eines Kreditinstituts durch externe Parteien verursacht
können kaum beeinflusst werden Betrug durch Dritte, Rechtsstreitigkeiten mit Dritten, Risiken aus Outsourcingvereinbarungen, Bankenaufsicht, Steuergesetzgebung, Rechtsrahmen und Rechtsprechung, kriminelle Handlungen (Banküberfälle,
Terroranschläge), Naturkatastrophen.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 150
Einordnung operationelle Risiken
E r f o l g s r i s i k e n
Gegenpartei-risiken
MarktrisikenOperationelle
Risiken
(Kredit-)Ausfall-Risiken,Bonitäts-risiken
Zins-änderungs-
Risiken,Aktienkurs
Risiken,Währungs-
Risiken,Rohwaren-
Risiken,Options-risiken
Prozessrisiken,personelle
Risiken,Systemrisiken,
externeRisiken
S t r a t e g i s c h e R i s k e n
L i q u i –d i t ä t s-r i s i k e n
Liquiditäts-anspannungs-
risiken
R e
p u
t a t i o
n s r i s i k
e n
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 151
Risikoidentifizierung
Erkennen von operationellen Risiken
verantwortlich interne Revision: § 25a Abs. 1 Nr. 2 KWG, ordnungsgemäße Geschäftsorganisation, angemessene interne Kontrollverfahren
(internes Überwachungssystem).
Identifizierungsansätze: Früherkennung auf Basis von
Risikoindikatoren, Self-Auditing (Selbstprüfung mittels
Fragebögen), Prozessrisikoanalysen.
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 152
Risikoquantifizierung
Bestimmung des aus operationellen Risiken resultierenden, in Geldeinheiten gemessenen Verlustpotentials
drei Verfahren: Basisindikatoransatz Standardansatz ambitionierte Messansätze
Anreiz für Institute, ihr Risikomanagementsystem zu verbessern, dadurch geringere Eigenkapitalunterlegung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 153
Basisindikatoransatz
Eigenkapitalunterlegung wird an Hand eines einzelnen Indikators (des Bruttoertrags) und eines fixen Parameters () bestimmt
agBruttoertrEK
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 154
Standardansatz
Verfahren für international tätige Banken und Kreditinstitute mit einem signifikanten operationellen Risiko
Tätigkeiten der Banken werden in standardisierte Geschäftsfelder eingeteilt, ein vorgegebener Indikator, der Bruttoertrag, gibt das Ausmaß der Aktivität an
eldGeschäftsfjEKj
j
j
8
1
agBruttoertr
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 155
Standardansatz
Geschäftsfeld Indikator Kapitalfaktor
Unternehmensfinanzierung
Bruttoertrag
1 18%
Handel Bruttoertrag
2 18%
Privatkundengeschäft Bruttoertrag
3 12%
Commercial Banking Bruttoertrag
4 15%
Zahlungsverkehr Bruttoertrag
5 18%
Agency Services Bruttoertrag
6 12%
Vermögensverwaltung Bruttoertrag
7 15%
Wertpapierprovisionsgeschäft
Bruttoertrag
8 15%
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 156
Ambitionierte Messansätze
Ermittlung der aufsichtlichen Kapitalunterlegung mittels interner Messverfahren
keine Vorgabe der Methodik, aber Orientierung an einem Anforderungskatalog
strenge qualitative und quantitative Zulassungskriterien
Partial Use mit Standardansatz zulässig
qualitative und quantitative Zulassungskriterien
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 157
Risikosteuerung
eigentliches Risikomanagement im Rahmen einer Risikostrategie
verschiedene Handlungsoptionen zur Risikosteuerung: Risikovermeidung = Nichteingehen von
Risiken Risikoverminderung = Einleitung von
Gegenmaßnahmen Risikobegrenzung = Absicherung durch
Versicherungen Risikoübernahme = Bildung von
Rückstellungen
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 158
Risikocontrolling
Vergleich von maximalen Sollwerten (Risikolimiten) und Istwerten in bezug auf die in Geldeinheiten ausgedrückte Risikohöhe
Prüfung der zur Anwendung kommenden Verfahren zur Identifizierung, Quantifizierung und Steuerung auf Genauigkeit und Aktualität
Information über die aktuelle Risikosituation
Vergleich mit Wettbewerbern, Branche
laufendes Reporting
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 159
• z.B. IC² ProfilerSM –Methodik von Zurich IC Squared
Verbesserungsmöglichkeiten
Prioritäten Häufigkeit
Risikotoleranzgrenze
Risiko-Appetit
Risiko-Katalog
BusinessProfil
Aktionsplan
Assessment
Schadenshöhe Wahrscheinlichkeit
Risiken / Identifikation
Perspektive Zeit-Horizont
Ziele TeamVorbereitung
Verbesserungsmöglichkeiten
Prioritäten Häufigkeit
Risikotoleranzgrenze
Risiko-Appetit
Risiko-Katalog
BusinessProfil
Aktionsplan
Assessment
Schadenshöhe Wahrscheinlichkeit
Risiken / Identifikation
Perspektive Zeit-Horizont
Ziele TeamVorbereitung
A
B
C
D
E
F
IV III II I
EIN
TRIT
TSW
AH
RSC
HEI
NLI
CH
KEI
T
AUSWIRKUNG
A
B
C
D
E
F
IV III II I
EIN
TRIT
TSW
AH
RSC
HEI
NLI
CH
KEI
T
AUSWIRKUNG
OP-Risikomanagement
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 160
Systemeinbindung
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 161
2. Risikomanagementprozess
• Übersicht• Prozessbestandteile
– Identifikation– Quantifizierung– Frühwarnung– Kommunikation– Überwachung
• Prozessunterstützung (Beispiele)– Kreditrisikomanagementprozess– OP-Risikomanagementprozess
• Weiterentwicklungen– Aufsichtsrecht (Basel II)– institutsintern
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 162
Basel II
• Mindestvoraussetzungen an die Organisation und die Mitarbeiterqualifikation zur Nutzung der IRB-Ansätze:– Überwachung der Ratingsysteme und –
Prozesse– Sammlung von Daten – tatsächliche Anwendung des internen
Ratingverfahren, Schaffung einer internen „Ratingkulutur“
– interne Validierung und Einhaltung der Offenlegungspflichten
– Unabhängigkeit des Risikocontrollings vom Vertriebserfolg
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 163
Gesamtbanksteuerung
• Zusammenführung der Risiken aus Markt, Kredit und OP– Probleme aus unterschiedlichen
Betrachtungszeiträumen (z.B. Markt 10 Tage, Kredit mind. 1 Jahr)
• Ausdehnung der Risikosteuerung auf Zinsänderungsrisiken (ZÄR)
Torsten Peukert, Bankbetriebslehre 6. Semester, April / Mai 2003 Seite 164
Torsten PeukertManagement Consultant
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