24
Ihr Expertinnen-Team: Agnes Anna Jarosch und Uta Todenhöfer Agnes Anna Jarosch ist Chefredakteurin von „Der große Knigge“, Initiatorin des Deutschen Knigge-Rats und zertifizierter Coach. Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Uta Todenhöfer . Die Expertin ist als Mode- und Kos- tümdesignerin sowie als Stylistin tätig. Sie ist Inhaberin von „1101 STYLING & DESIGN Per- sonalitycoaching“ in Kassel und berät sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen in Be- zug auf eine authentische, positive und erfolg- reiche Außenwirkung. A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Suchwortverzeichnis Tipps & Trends Aktualisierung! Bitte nehmen Sie, falls vorhanden, den veralteten Beitrag K 51 aus Ihrem Ordner heraus. Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/1 www.stil.de Ausgabe 6/2010 55 Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode-Lexikon für die Dame Die meisten Menschen sind sich sicher, stilvoll gekleidet zu sein. Doch sind Sie es wirklich? Unterziehen Sie Ihre Kleidung dem Knigge-TÜV. Finden Sie heraus, worauf es schon beim Einkauf ankommt. Dieser Beitrag berät Sie dabei, die für Sie richtigen Muster, Farben, Formen und Schnitte im Berufs- und Privatleben zu finden. tipp: Lesen Sie auch den Beitrag K 48 „Kleidungs-Knigge für die Dame: Perfekt auftreten in Kostüm oder Hosenanzug“ in Ihrem Grundwerk. Der Beitrag „Stilvoll von Kopf bis Fuß: Das kleine Kleidungs-ABC für den Herrn“ folgt in der kommenden Ausgabe von „Der große Knigge“. Die Themen: Wie viel Trend verträgt unsere Zeit? Über „Ärmel-Affären“ und „Dekolleté-Debatten“ . . . . . . . . . . . . 2 Mode-Lexikon von A bis Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 DARUM GEHT ES:

Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Suchw

Aktualisierung! Bitte nehmen

Sie, falls vorhanden, den

veralteten Beitrag K 51 aus

Ihrem Ordner heraus.Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K

www.stil.de Ausgabe 6/2010

51/1

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

T

U

V

W

X

ortverzeichnisTipps &

Trends

Ihr Expertinnen-Team:Agnes Anna Jarosch und Uta Todenhöfer

Agnes Anna Jarosch ist Chefredakteurin von „Der große Knigge“, Initiatorin des Deutschen Knigge-Rats und zertifizierter Coach. Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Uta Todenhöfer. Die Expertin ist als Mode- und Kos-tümdesignerin sowie als Stylistin tätig. Sie ist Inhaberin von „1101 STYLING & DESIGN Per-sonalitycoaching“ in Kassel und berät sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen in Be-zug auf eine authentische, positive und erfolg-reiche Außenwirkung.

Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV?Das kleine Mode-Lexikon für die Dame

Die meisten Menschen sind sich sicher, stilvoll gekleidet zu sein. Doch sind Sie es wirklich? Unterziehen Sie Ihre Kleidung dem

Knigge-TÜV. Finden Sie heraus, worauf es schon beim Einkauf ankommt. Dieser Beitrag berät Sie dabei, die für Sie richtigen Muster, Farben, Formen und Schnitte im Berufs- und Privatleben zu finden.tipp: Lesen Sie auch den Beitrag K 48 „Kleidungs-Knigge für die Dame: Perfekt auftreten in Kostüm oder Hosenanzug“ in Ihrem Grundwerk.Der Beitrag „Stilvoll von Kopf bis Fuß: Das kleine Kleidungs-ABC für den Herrn“ folgt in der kommenden Ausgabe von „Der große Knigge“.

Die Themen: Wie viel Trend verträgt unsere Zeit?

Über „Ärmel-Affären“ und „Dekolleté-Debatten“ . . . . . . . . . . . . 2

Mode-Lexikon von A bis Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

DARUM GEHT ES:

Y

Z• 55

Page 2: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/2 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

Wie viel Trend verträgt unsere Zeit? Über „Ärmel-Affären“ und„Dekolleté-Debatten“Seitdem trendbewusste Damen wie Michelle Obama undCarla Bruni das politische Parkett aufmischen, spricht manfast mehr über ihren Modegeschmack als über ihre politi-schen Aktivitäten: Von einer „Ärmel-Affäre“ im WeißenHaus war die Rede, weil die muskulösen und nacktenOberarme der „First Lady“ so viel Aufsehen erregten.

Zumindest in Amerika sorgen die ärmellosen Kleider vonMichelle Obama für Debatten: zu locker, zu unoffiziell, zuviel Haut. Ein Kommentator der „New York Times“ spot-tete: „Manchmal denke ich, dass Obama auch deswegenPräsident geworden ist, um Michelle die Gelegenheit zugeben, ihren Bizeps zu zeigen.“Selbst Europa ist nicht so freizügig, wie es scheint. Als An-gela Merkel bei der Eröffnung der Nationaloper in Oslo einsehr weit ausgeschnittenes Kleid trug, führte dieses modi-sche Wagnis ebenfalls zu einer „europaweiten Dekolleté-Debatte“, obwohl es sich um einen feierlichen Abendan-lass handelte. Der Vize-Regierungssprecher Thomas Stegsagte damals: „Wenn die Welt nichts Wichtigeres hat, alsüber Abendkleider zu reden, dann kann man wahrschein-lich auch nicht helfen.“Wie also lässt sich der richtige Mix aus Trend und Traditi-on sowie aus Form und Lockerheit je nach Anlass finden?Dieser Beitrag hilft Ihnen dabei!

Mode-Lexikon von A bis Z

A – Ausschnitt:Dekolleté zeigen – aber wie und wie viel?

Damit man nur über Ihr Dekolleté redet, wenn Sie dasauch wünschen, haben wir hier die gängigsten Ausschnit-

Damit Ihre KleidungIhnen nicht die

Show stiehlt

56 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 3: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3

www.stil.de Ausgabe 6/2010

te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicherVorliebe wählen können, für sie aufgelistet.

Folgende klassische Formen des Halsausschnittes gibt es:

spitz zulaufend (z. B. bei Kragenblusen zum Knöpfen,T-Shirts mit V-Ausschnitt)

eckig (z. B. Viereckausschnitt bei Kleidern)

rund (z. B. bei T-Shirts)

U-Boot-Ausschnitt, auch Karree-Ausschnitt genannt(z. B. bei Pullovern: breitgezogener, ovaler Ausschnitt,der die Schulterbreite betont und die Schultern weitge-hend frei lässt)

Mandarinkragen (z. B. bei Seiden-Tops). Der Manda-rinkragen ist ein kleiner, nicht sehr hoher Stehkragen,durch welchen das Dekolleté weitgehend bedeckt ist.Durch die Kombination mit amerikanischen Ärmelaus-schnitten (ärmellos und schulterfrei) können bei dieserKragenform wohlgeformte Schultern und Arme freibleiben und zum Blickfang werden.

Herzausschnitt (z. B. bei trägerlosen Abendkleidernmit Korsage). Zwischen den Brüsten hat die Korsageeine Vertiefung, so dass der Schnitt herzförmig er-scheint.

Carmen-Ausschnitt (z. B. bei Hochzeitskleidern). DieTräger des Kleids verlaufen seitlich der Schultern, sodass Oberkörper- und Schulterpartie frei bleiben undbetont werden.

„One Shoulder“-Ausschnitt (z. B. bei Sommerklei-dern). Der Träger verläuft diagonal über die eine Schul-ter, die andere bleibt frei.

„Halter-Neck“ (z. B. bei Sommerkleidern). Wie bei ei-nigen Badeanzug-Modellen wird das Kleid am Nacken,beispielsweise mit einer Schleife, geschlossen. Der Rü-cken bleibt frei.

• 57

Page 4: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/4 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

Knigge-TÜV: Diese Punkte sollten Siebei der Ausschnitt-Auswahl beachten

Zu Beachten Beispiel

Welche Körperformen und Körperproportionen haben Sie?

Ein spitz zulaufender Ausschnitt streckt Hals- und Gesichtspro-portionen; er lässt z. B. den Hals länger wirken. Ein Rundhals-Ausschnitt hingegen betont ein rundliches Gesicht ungünstig.

Welchen Schmuck tragen Sie bevorzugt?

Zu einem Mandarinausschnitt passen Ohrringe, bei einem Car-men-Ausschnitt kommen Ketten sehr gut zur Geltung.

Welche Wirkung wollen Sie erzielen?

Ein Carmen-Ausschnitt wirkt sehr feminin, ein Rechteck-Aus-schnitt elegant und sachlich.

Treten Sie beruflich oder privat auf?

Im Beruf sollten Sie eher einen kleineren V-Ausschnitt wählen. Im Privaten und am Abend darf das „V“ etwas tiefer verlaufen und weiter ausgestellt sein.

TÜV

mein erfolgs-

g

e

h

e

i

m

n

i

s

So finden Sie heraus,ob Ihr Ausschnitt zu groß ist

Wie tief darf der Ausschnitt im Geschäftsleben sein?Dieser Trick hilft Ihnen, die richtige Ausschnittgrößeabzuschätzen: Nehmen Sie einen längeren Stab undhalten Sie ihn waagerecht an die Stelle, an der Ihre Ach-selhöhlen beginnen.

Verläuft Ihr Ausschnitt unterhalb des Stabs? Dann ist erzu groß. Bei Blusen können Sie sich behelfen, indemSie zum Beispiel ein farblich passendes Top daruntertragen. t

58 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 5: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/5

www.stil.de Ausgabe 6/2010

B – Blusen: Die praktischen Alleskönner

Als Bluse bezeichnete man ursprünglich um 1800 einenArbeiterkittel. Populär als Damenbekleidung wurde dieBluse, als Frauen diese ab den 1880er Jahren zum Kostümtrugen.

Blusenformen mit Puffärmeln (an den Schultern ge-bauschte Ärmel), Stehkragen und vorderer Fältchenpartiewaren in den 1920er Jahren populär und erleben zurzeiteine kleine Renaissance. Das mag daran liegen, dass dieBluse nicht nur das „Unterhemd“ des Hosenanzugs ist,sondern in modernen Berufsfeldern auch ohne Jacke ge-tragen wird.

Die aktuellen Blusenformen

1. Die Hemdbluse

Sie gilt als Pendant zum Herrenhemd und ist die Grundla-ge der Geschäftskleidung. Es gibt sie gerade geschnittenoder tailliert, mit oder ohne Manschetten, mit oder ohneaufgesetzter Brusttasche, mit unterschiedlichen Kragen-formen und Ärmellängen. Sie kann klassisch mit Kostümund Hosenanzug oder leger mit einer Jeans kombiniertwerden.

Verläuft der Ausschnitt oberhalb des Stabs? Dann sindSie auf der sicheren Seite und selbst für förmliche An-lässe perfekt gekleidet.

achtung! Bedenken Sie: Die Schultern sollten im Ge-schäftsleben auf jeden Fall bedeckt sein. In den meistenBranchen sind deshalb trägerlose Oberteile, Spagetti-Träger und Halter-Necks auch im Hochsommer tabu.

Solche Ausschnittformen eignen sich im modernenBusiness nur unter Umständen, sofern Sie den ganzenTag Ihren Blazer anbehalten. Im Privaten und am Abenddürfen Sie damit uneingeschränkt Furore machen.

• 59

Page 6: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/6 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

2. Blusen ohne Knopfleisten

Diese Oberbekleidung wird wie ein Pullover über den Kopfangezogen. Eine trendige Variante, die in der römischenAntike ein bequemes Gewand war und zurzeit in Modehäu-sern zu finden ist, ist die Tunika. In der römischen Antikebezeichnete man damit ein bequemes Gewand mit geradeangesetzten Ärmeln. Heute ist damit eine bequem geschnit-tene, etwas längere Bluse mit weiten Ärmeln gemeint. DerSchnitt ist häufig A-Linien-förmig, die Stoffe sind sommer-lich leicht, häufig gemustert und farbenfroh.

Tunikas wirken weniger formell und passen ideal in dieFreizeit. Die längeren Varianten kaschieren Problemzo-nen um Bauch, Hüfte und Oberschenkel.

3. Wickelblusen

Das Gleiche gilt für Wickelblusen: Sie passen sich jederKörperform an und schmeicheln der Figur. Sie wirkenfeminin und können, obwohl sie im Vergleich zur klassi-schen Hemdbluse eher informeller sind, in den richtigenFarben und Qualitäten (z. B. uni weiß, Baumwolle mitElasthan-Beimischung und Pflegeleicht-Ausrüstung)auch zur Business-Jacke getragen werden.

Die Ärmellängen

Lange Ärmel: Sie sind ideal im Business. Während diekorrekte Ärmellänge eines Herrenhemdes genau definiertist, gibt es bei Damenblusen einen modischen Spielraum.Die klassische Regel lautet: Die langärmelige Bluse sollteam Daumenansatz enden.

Dreiviertel-Ärmel: Sie wirken etwas sportlicher als klas-sische Langarmblusen und sind sowohl im modernenBusiness als auch in der Freizeit eine Alternative.

Kurzarm-Blusen: ideal in der Freizeit und bei sommer-lich heißen Temperaturen. Im Geschäftsleben gelten är-mellose Oberteile als unseriös. Eine Kurzarmbluse hinge-

Im Trend:Die Tunika

ModischerSpielraum beiDamenblusen

60 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 7: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/7

www.stil.de Ausgabe 6/2010

gen ist erlaubt, sofern Sie einen Blazer/eine Jacke darübertragen.

Knigge-TÜV:Achten Sie auf diese Details beim Blusenkauf

Hat die Bluse …

Teilungsnähte? Sie verbessern die Passform und opti-mieren den Sitz der Bluse. Die Längsnähte verlängernden Oberkörper optisch und lassen die Taille schmalwirken.

Brustabnäher? Auch sie sorgen für eine gute Pass-form und sind bei großer Oberweite empfehlenswert.

Passen? Diese zusätzlichen Teilungsnähte, z. B. imRückenbereich, sorgen für einen optimalen Sitz undlassen schmale Schultern breiter wirken.

Taschen? Brusttaschen betonen den Brustbereich undden sportlichen Charakter. Sie sollten allerdings beigrößerer Oberweite gemieden werden.

klassische Manschetten mit ein bis drei Knöpfen?Die Manschettenform (gerade, abgerundet, Umschlag-manschette) gibt der Bluse eine sportliche, sachlicheoder elegante Note.

auffällige Knöpfe, Falten, Verzierungen oder Sticke-reien? Diese Details verleihen der Bluse Dramaturgieund machen sie zum Blickfang.

Welche Länge hat sie? Prüfen Sie: Ist die Bluse langgenug, so dass sie beim Hinsetzen und in Bewegungnicht aus dem Rock- oder Hosenbund rutscht?

Wie ist die Kragenpassform? Ein etwas höherer Kra-gen (Kragensteg) begünstigt die Proportionen bei ei-nem langen Hals; flache Umlegekragen ohne Steg sindfigurgünstiger bei gedrungenen, kurzen Proportionen.Ein schlecht sitzender Kragen wirkt in Kombinationmit der Jacke unvorteilhaft und nachlässig im Erschei-nungsbild. ( K – Kleine Kragenkunde)

TÜV

Seite K 51/16

• 61

Page 8: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/8 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

Suchen Sie eine Bluse zum Kostüm?

Nehmen Sie das Kostüm/den Hosenanzug zum Einkaufmit, damit sie einen Gesamteindruck bekommen. AchtenSie darauf, dass die Bluse um die Brust auch beim Sitzennicht spannt und keinen Blick auf nackte Haut gewährt.

Die perfekte Bluse sitzt an der Taille und im Brustbereichlocker. Sie zieht weder Querfalten, noch klafft sie an derKnopfleiste auf.

F – Farben: So setzen Sie Akzente

Im Beruf eignen sich zurückhaltende Farben am besten,da sie vielseitig kombiniert werden können. Signalfarbenerscheinen, wenn sie großflächig getragen werden, oftlaut und schrill.

Im Privaten dürfen Sie auch farbige Schuhe oder einenbunten Gürtel als Blickfang wählen, sofern das Ihrem Typund Ihrem Stil entspricht.

Ansonsten gilt: Alle Farben, die intensiver und auffallen-der sind, gehören in den oberen Bereich (von der Tailleaufwärts), damit der Blick auf Ihr Gesicht gelenkt wird.Sind Sie nicht sicher, welche Farben Ihnen stehen, lohntsich für Sie gegebenenfalls der Besuch bei einer Farb- undStilberaterin.

die goldene regel lautet: Nutzen Sie Signalfarbensparsam, um Akzente zu setzen. Bedenken Sie:

Je formeller der Anlass ist, desto dezenter sollte dieFarbe der Bluse (und des Outfits) gewählt werden.

Eine hellere Blusenfarbe lenkt eher die Aufmerk-samkeit Ihres Gesprächspartners auf Ihr Gesicht alseine dunkle Farbe.

tipp: Weitere Informationen zur Hose finden Sie in Ih-rem Grundwerk auf Seite K 48/9.

So finden Sieheraus, ob die

Bluse perfekt sitzt

Seite K 48/9

62 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 9: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/9

www.stil.de Ausgabe 6/2010

G – Gürtel: So setzen Sie die Taille in Szene

Ursprünglich hatte der Gürtel viele Funktionen. Er dientezum Halten der Kleidung, als Schmuckgegenstand, zumRaffen weiter Gewänder, zur Betonung der Taille und zumBefestigen bzw. Aufhängen kleinerer Gebrauchsgegen-stände.

Heute sind Gürtel in erster Linie Accessoires, die das Out-fit komplettieren. Sie sollten farblich und stilistisch so-wohl zu den Schuhen als auch zur Handtasche passen undin der Breite den Proportionen der Figur entsprechen. Be-denken Sie:

Breite Gürtel betonen eine schmale Taille vorteilhaft,eine weite Taille ungünstig. Wenn Sie eine Figur ohne/mit wenig ausgeprägter Taille haben, verzichten Sie ambesten ganz auf einen Gürtel. Wählen Sie besser Klei-der, Röcke und Hosen, die ohne auskommen.

Gürtel mit schmalen, filigranen Schnallen passen eherzu zierlichen Frauen, stattliche und/oder große Frauenbenötigen größere Schnallen und breitere Gürtel.

H – Hosen: Historisches Signal der Macht

Es soll tatsächlich noch einige patriarchalische Unterneh-mer geben, die ihre Mitarbeiterinnen lieber in Röcken alsin Hosen sehen. Im Großen und Ganzen hat sich die Hosejedoch als Alternative zum Rock etabliert.

In die Damenmode erhielt die Hose über den Sport Anfangdes 20. Jahrhunderts Einzug. Hosenröcke und Rockhosenwurden unter dem Aspekt der besseren Bewegungsfreiheit

praxis-tipp: Tauschen Sie Gürtel aus!

Gürtel, die mit dem Kleidungsstück verkauft werden –ob aus Stoff oder Plastik –, wirken oft billig. MusternSie sie aus, und ersetzen Sie sie durch ein hochwertigesModell, um Ihr Outfit aufzuwerten.

• 63

Page 10: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/10 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

sowie der möglichen Sturzgefahr beim Radfahren und Rei-ten eingeführt. Bis dahin galt die Hose als Machtsymboldes Mannes und war für Frauen stark verpönt. „Wer dieHosen anhat, hat das Sagen“ – so ein Sprichwort.

Als modische Alternative zur Geschäfts- und Straßenklei-dung setzte sich die Hose erst in den 1960er Jahren durch.

Knigge-TÜV:So finden Sie die richtige Passform

Schlanke Passform: Sitzt eng am Bein und betont die Fi-gur, wie zum Beispiel die Zigaretten-Hose. Als Ausgleichzur figurbetonenden Hose sollten locker sitzende Obertei-le getragen werden.

Bequeme Passform: Sie sitzt locker um den Oberschen-kel, mit oder ohne Bundfalten, mit Bügelfalte oder rund

extra

w

i

s

s

e

n

Die Marlene-Hose

Marlene Dietrich muss in den 1930er Jahren bereitssehr beliebt und mutig gewesen sein, um ungestraft inHosen aufzutreten.

In dem Film „Marokko“ machte die Schauspielerin dietypische Marlene-Hose modern. Beliebt war sie zuerstin den Kulturmetropolen, bei emanzipierten Frauen undin lesbischen Zirkeln.

Die Marlene-Hose orientierte sich an der Männermodeund hatte Bundfalten, weite Beine mit Umschlag, siesaß in der Taille und war klassischerweise aus einemleichten Wollstoff.

Heutzutage gibt es die Marlene-Hose in vielen Varian-ten. Sie steht vor allem großen und schlanken Frauen.Wichtig ist, dass sie am Oberschenkel locker fällt.Kombiniert werden sollte sie mit figurbetonten Ober-teilen, die das weite Beinkleid zur Geltung bringen.

TÜV

64 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 11: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/11

www.stil.de Ausgabe 6/2010

gebügelt. Die „bequeme Passform“ ist der Klassiker imGeschäftsleben. Bundfaltenhosen gehören zum Beispielin diese Rubrik.

Komfortable Passform (Karotte): Die Beinform siehtoptisch aus wie eine Karotte, denn sie ist am Oberschen-kel weit und am Knöchel schmaler geschnitten. DieseForm betont stärkere Hüften und Oberschenkel ungünstig,da sie zum Knöchel hin schmaler geschnitten ist. Sie kannam besten von großen, schlanken Frauen mit langen Bei-nen getragen werden.

Gerade Passform: Die gerade Passform ist dem Herren-schnitt am ähnlichsten.

Für ein perfektes Business-Outfit empfehlen sich dieschlanken und gerade geschnittenen bzw. mäßig weitenHosenformen. Bügelfalten verlängern Ihr Bein auch op-tisch. Bedenken Sie: Korrekte Bügelfalten betonen auchdie Korrektheit der Trägerin, was im Geschäftsleben wün-schenswert ist.

Reiterhosen, 7/8-Hosen, Leggins, Bermudas oder Capri-Hosen sind dem Freizeitbereich vorbehalten.

So bestimmen Sie die richtige Hosenlänge

Die korrekte Länge der Hose wird durch die Saumweiteund durch die Absatzhöhe des Schuhs bestimmt: Je weiterdas Bein, desto länger kann die Hose sein, schmalere Ho-senbeine können etwas kürzer getragen werden. Aller-dings sollte der Hosensaum weder auf dem Boden schlei-fen noch nur bis zum Knöchel reichen. Eine Business-Hose ist unabhängig von Trends immer lang.

H – Hosenanzug

tipp: Weitere Informationen zur Hose finden Sie in Ih-rem Grundwerk auf Seite K 48/7.

Bügelfaltenverlängerndas Bein optisch

Seite K 48/7

Seite K 48/4

• 65

Page 12: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/12 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

J – Jacke: Die sportliche Alternative zum Jackett

Beim Jackenkauf ist es besonders wichtig, dass Sie auf ei-nen perfekten Sitz und eine gute Verarbeitung achten:

Die Jacke sollte möglichst auf der Schulter sitzen. Ver-meiden Sie herabhängende Schulterpartien sowie zustarke Schulterpolster.

Geschlossen sollte die Jacke 1 bis 2 cm Bequemlich-keitsweite besitzen. Wichtig: Eine Jacke muss immergeschlossen werden können! Sonst greifen Sie besserzur nächstgrößeren Konfektionsgröße.

Schlitze, Knöpfe und Revers dürfen nicht auseinander-klaffen, im Rücken dürfen keine Querzüge oder Längs-falten sein.

Die richtige Ärmellänge ist wichtig für den Gesamtein-druck: Die Ärmel sollten am Daumenansatz enden.

Kurz oder lang?

Welche Jackenlänge für Sie die richtige ist, kommt aufIhre Figur an:

Bei einem längeren Oberkörper ist eine eher kürzereJackenlänge figurgünstiger, in Kombination mit einerfarblich abgestimmten Hose verlängern Sie die Beineoptisch.

Haben Sie einen langen Oberkörper, stehen Ihnen Ja-cken, die nicht über die Hüfte reichen.

Eine kurze Jacke – vor allem zu Hosen getragen – lässtIhre Beine länger aussehen.

Frauen mit großer Oberweite verzichten am besten auf Ja-cken mit Ziernähten, Taschen, Klappen oder üppigen De-korationen im Brustbereich. Vermeiden Sie außerdemgroße Muster, und greifen Sie auf betont schlichte unifar-bene Modelle mit nicht zu kleinem Revers zurück.

66 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 13: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/13

www.stil.de Ausgabe 6/2010

J – Jeans: Die Königin der Freizeit

Die Blue Jeans ist für viele Menschen die „Einheits-Uni-form“ der Freizeit. Im Geschäftsleben wird sie häufig im-mer noch kritisch beäugt, was an ihrer Geschichte liegenkönnte: Die Jeans war früher Arbeitsbekleidung und nichtsBesseres als heute der „Blaumann“.

extra

w

i

s

s

e

n

Die Geschichte der Jeans

Wussten Sie, dass die Geschichte der Jeans deutscheWurzeln hat? Löb Strauß wurde am 26. Februar 1829 inButtenheim in der Nähe von Bamberg geboren. AlsSohn eines armen deutsch-jüdischen Hausierers folgteer 1847 in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft sei-nen Brüdern nach Amerika, wo er das Imperium „LeviStrauss & Co.“ gründete.

Robuste Bekleidung für Goldgräber

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten kam Löb alsErster auf die Idee, für die zahlreichen Goldgräber Ar-beitshosen aus einem strapazierfähigen Tuch für Segelund Zelte zu fertigen. Sie wurden zum Schutz über diereguläre Kleidung gezogen. Die Idee war damals sosimpel und genial, dass ihm diese Arbeits-Latzhosenförmlich aus den Händen gerissen wurden.

Das Imperium „Levi Strauss & Co.“

Der Bedarf war riesengroß! Löb – der sich auch inAmerika als Hausierer durchschlug – machte die Ferti-gung und den Verkauf dieser Hosen zu seinem Haupt-geschäft. Nach und nach folgten Verbesserungen undVeränderungen. Die Schwachstellen der Beinkleiderwurden mit Nieten verstärkt und schon bald in einer ei-genen Fabrik produziert. t

• 67

Page 14: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/14 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

Die Geschichte der Jeans ist daran schuld, dass sie auchjetzt noch oft als Kleidungsstück zweiter Klasse gilt. Daranändern auch Designer- und Markenlabels nichts. Zu vielenweniger formellen Anlässen jedoch kann die Jeans mittler-weile variabel kombiniert werden und ist ein praktischesBasic.

Knigge-TÜV: So verstehen Sie die Jeans-Geheimsprache und finden Ihren Stil

Boot Cut (Stiefelschnitt)

Der Boot Cut ist der Klassiker unter den Jeans-Formen:Die Hose ist am Bund sowie an den Oberschenkeln schmalgeschnitten und am Bein leicht ausgestellt. Ihren Namenhat sie, weil sie – zum Beispiel im Winter – hervorragendüber Stiefeln getragen werden kann. Ein weiterer Vorteil:Dieser Schnitt steht fast jeder Figur.

Comfort Fit/Boyfriends Cut (Bequemer Schnitt)

Bei Comfort-Fit-Jeans steht die Bequemlichkeit an obers-ter Stelle. Sie sind weit geschnitten und bequem. Damitsie nicht zu burschikos wirken, sollten sie mit einem figur-betonten Oberteil kombiniert werden.

High Waist (Hohe Hüfte)

Der Bund dieser Jeans sitzt in der Taille oder höher. Es gibtsie mit unterschiedlichen Beinformen, zum Beispiel mitausgestelltem Bein. Diese Schnittform kaschiert breite Hüf-ten und ist ideal bei einem flachen Bauch und einer schma-len Taille. Außerdem lässt er das Bein länger wirken.

Aus „Löb“ wurde in Amerika „Levi“. Die Firma „LeviStrauss & Co.“ ist heute noch immer in Familienbesitz.Levi hat nie geheiratet, so dass die Nachfahren seinerGeschwister das Imperium im 21. Jahrhundert weiter-führen.

TÜV

68 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 15: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/15

www.stil.de Ausgabe 6/2010

Loose Fit (Karottenform)

Diese Form ist an den Hüften weit geschnitten und wirdnach unten hin enger, wie eine Karotte ( H – Hose).

Low Waist/Hipster (Niedrige Taille)

Bei den meisten angebotenen Jeans der letzten Jahre sitztder Bund nicht auf, sondern unter der Taille. DieserSchnitt steht zierlichen Frauen mit knabenhafter Figur.Nachteil: Diese Jeans-Form lässt den Oberkörper länger,aber die Beine optisch kürzer wirken. Lange Beine kön-nen durch originelle Waschungen zusätzlich in den Blickgerückt werden.

Regular Fit (Gerader Schnitt)

Wenn überhaupt eine Jeans im Geschäftsleben getragenwerden darf, dann ist es diese. Diese Form ist der Klassi-ker, wie zum Beispiel die 501 von Levi's. Sie hat einen re-lativ schmalen Schnitt mit geradem Bein und ist aktuellwie eh und je. Diese Hosenform bringt schmale Hüftenund schlanke Beine gut zur Geltung.

Slim Fit (Schmaler Schnitt)

Diese Jeans ist schmal geschnitten und liegt eng an; des-halb sind Modelle mit Stretch-Anteil empfehlenswert.Eine Variante ist zum Beispiel die Röhrenjeans, die ambesten schlanke Frauen mit langen Beinen tragen können.

Dieser Schnitt macht lange Beine

Tragen Sie Jeans, die im Bund höher geschnitten, dunkelund mit einheitlicher Waschung sind, wenn Sie das Bein

praxis-tipp für füllige Frauen

Fülligere Figuren tragen am besten Jeans in dunklenWaschungen und mit Stretch-Anteil: Diese kaschierenund formen das Gesäß; ein nach unten ausgestellterBeinbereich gleicht dazu die Proportionen aus.

Seite K 51/9

• 69

Page 16: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/16 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

optisch strecken wollen. Auch Bügelfalten oder eineLängsbetonung mit Streifen verlängern kurze Beine.

Ein weiterer Trick: Wählen Sie Schuhe und Hose in dergleichen Farbe, um das Bein länger wirken zu lassen.

K – Kleine Kragenkunde

Ebenso wie mit den Ausschnittformen lassen sich auchmit Kragenformen unterschiedliche Akzente setzen.

Typischer Hemdblusen-Kragen

Beim Hemdblusenkragen gibt es vom klassischen Turn-down-Collar (Umlegekragen) bis zur Kentkragenformund von spitz bis rund einen großen kreativen Spielraum.Wählen Sie die Kragenform und -größe gemäß Ihren Pro-portionen und Ihres Typs. Der Hemdblusenkragen ist derideale Kragen für Ihr Business-Outfit. Eine weiße klassi-sche Hemdbluse mit einem gemäßigt großen Umlegekra-gen ist ein unverzichtbares Kleidungsstück für Ihre Basis-garderobe.

Stehkragen

Der Stehkragen wurde im 13. Jahrhundert entwickelt undist bei Trachtenblusen und -jacken häufig zu finden. Aberauch in den aktuellen Modekollektionen finden Sie heut-zutage Blusen, die statt eines Umlegekragens eine hoch-gestellte Variante haben. Stehkragenblusen sind „hoch ge-schlossen“. Ein langer, schmaler Hals kommt durch dieseBlusenform gut zur Geltung, sofern der Stehkragen dierichtige Breite hat.

Reverskragen

Der Kragen ist geformt wie bei einer Jacke oder einem Bla-zer. Der Reverskragen kommt zur Geltung, wenn die Blusestatt eines Blazers getragen wird. Diese feminine Kragenva-riante erzeugt optisch einen V-Ausschnitt. GedrungeneHalsproportionen erscheinen dadurch verlängert.

Seite K 51/7

70 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 17: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/17

www.stil.de Ausgabe 6/2010

Der Rundkragen

Er zeichnet sich dadurch aus, dass seine Kragenspitzenabgerundet sind. Diese Kragenform wirkt weich, femininund kann dabei helfen, schmale Gesichter etwas fülligerwirken zu lassen. Allerdings ist er für ein klassisches Ge-schäfts-Outfit nicht geeignet, da er zu mädchenhaft wirkt.

mein erfolgs-

g

e

h

e

i

m

n

i

s

Mehr als eine Modemasche –legen Sie den Kragen über das Revers

Den Kragen über das Revers zu legen, ist mehr als nurein Trend. Diese Variante hat drei entscheidende Vor-teile:

Durch den über das Revers gelegten, helleren Kra-gen wird das Gesicht gerahmt und betont.

Der Blick des Betrachters wird zum Gesicht geführt.

Die helle, auf den Typ abgestimmte Blusenfarbeschmeichelt dem Gesicht oft besser als das dunkleGrau, Schwarz oder Braun des Anzugs.

• 71

Page 18: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/18 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

K – Kleider: Vielseitiger denn je

Wussten Sie: Noch im 14. Jahrhundert war ein Kleid einneutrales Kleidungsstück, das von Männern und Frauengetragen wurde.

Heute sind Kleider eine weibliche Domäne, die nach Typ,Laune und Jahreszeit in vielen Variationen erhältlich ist:Mini, kurz oder lang, eng anliegend oder weit, verträumtoder sachlich.

Die wichtigsten Kleiderformen

Jackenkleid

Hierbei handelt es sich um eine Variante, die selbst beiformellen Tagesanlässen getragen werden kann. Das En-semble von Jacke und Kleid ist aufeinander abgestimmt,schlicht und wirkt sehr edel.

Shiftkleid/Etuikleid/Futteralkleid

Diese Variante ist ein gerades geschnittenes oder taillier-tes Kleid mit oder ohne Ärmel. Durch seinen schlichtenSchnitt ist es ein Basisstück in der Garderobe und kannvielseitig kombiniert werden.

Eine Variante ist das „kleine Schwarze“, das es heute invielen unterschiedlichen Formen und Stoffen gibt. Typi-sche Merkmale: Es ist maximal knielang, natürlichschwarz und ein Alleskönner. Seine Erfinderin ist CocoChanel.

Trägerkleid

Dieses Kleid wird von schmalen oder breiteren Trägerngehalten; es wirkt feminin und sommerlich.

Hemdblusenkleid

Dieses Kleid hat die Merkmale eines Hemds (Umlege-kragen, Knopfleiste, Manschettenärmel), ist etwa knie-lang und wird mit einem Gürtel getragen. Coco Chanel

Seite K 48/12

Seite K 48/12

Das Etuikleid istein Basisstück der Damengarderobe

72 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 19: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/19

www.stil.de Ausgabe 6/2010

war die erste, die diese Kleiderform aus weichen Stoffenentwarf.

Mantelkleid

Als Mantelkleid bezeichnet man ein Kleid aus wärmen-dem Stoff, das wie ein Mantel geschnitten ist. TypischeMerkmale: Reverskragen, durchgehende Knopfleiste undlange Ärmel. Ein Mantelkleid wird ohne Blazer getragenund wirkt dennoch formell.

K – Kostüm: Alleskönner im Beruf

Ein qualitativ hochwertiges Kostüm in perfekter Passformund den Business-Farben Schwarz, Dunkelblau oder An-thrazit lässt Sie professionell und fachlich kompetent er-scheinen. Achten Sie darauf, dass Muster (Karos) an denTeilungsnähten, Ärmelnähten und in Revershöhe überein-stimmen.

Überprüfen Sie den Sitz Ihres Kostüms kritisch von vornund hinten in einem Spiegel, der Ihre ganze Figur zeigt. Esgelten dieselben Praxis-Tipps wie beim Jackeneinkauf.

Ein verkürztes Revers und hohe Knopfansätze verlängernden Oberkörper, in Kombination mit der individuell rich-tigen Jackenlänge strecken Sie ihn zusätzlich optisch.

Zierliche Frauen benötigen eine eher hohe Verknöpfungund tendenziell kürzere Jacken. Achten Sie bei größererOberweite darauf, dass der erste Knopf nicht in Brusthö-he, sondern etwas unterhalb oder etwas darüber sitzt.

M – Mantel: Eine gute Investition

Für den allerersten guten Eindruck ist Ihr Mantel ent-scheidend. Kaufen Sie daher ein qualitativ hochwertigesStück in einer neutralen Farbe, das sich Ihrer Garderobeharmonisch anpasst. Der Kauf eines Mantels ist sicher

Seite K 51/12

Seite K 48/4

• 73

Page 20: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/20 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

eine teure Anschaffung, also überlegen Sie vorher sorgfäl-tig. Ein hochwertiges, neutrales Modell, das perfekt zu Ih-ren beruflichen Anforderungen und zu Ihrem Typ passt,können Sie viele Jahre lang tragen.

wichtig: Nehmen Sie zum Kauf des Mantels immer eineKostümjacke mit und probieren Sie den Mantel damit zu-sammen an.

praxis-tipp: Besser zu lang als zu kurz

Wählen Sie lieber ein längeres Modell, denn ein kurzesKleid unter einem langen Mantel ist akzeptabel – einMantel, unter dem die Kleidung hervorschaut, jedochnicht. Auch sollte das gute Stück weit genug gearbeitetsein (also niemals über einer dünnen Bluse probieren,sondern immer über einer Jacke!).

extra

w

i

s

s

e

n

Wer erfand den Trenchcoat?

Durch den Schauspieler Humphrey Bogart wurde die-ses Kleidungsstück weltberühmt und gehört zu denModeklassikern. Der Trenchcoat besteht aus Gabardi-ne, einem strapazierfähigen, atmungsaktiven und was-serabweisenden Stoff. Bereits im Jahr 1879 ließ der De-signer und Trenchcoat-Erfinder Thomas Burberry denGabardinestoff patentieren.

Wörtlich übersetzt heißt der Trenchcoat übrigens„Schützengraben-Mantel“. Im Ersten Weltkrieg bestell-te das britische Militär diese wasserabweisenden Mäntelbei Burberry. Sie wurden zum wichtigen Kleidungs-stück britischer Soldaten. Die klassische Form desTrenchcoats sieht wie folgt aus: Beige, zweireihig ge-knöpft, mit Brustklappen und mit „Koller“ (zweiterLage Stoff über der Schulterpartie auf der Rückenseite).

74 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 21: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/21

www.stil.de Ausgabe 6/2010

P – Pullover: Von sportlich bis elegant

Ursprünglich gehörte der Pullover zur Kleidung der Fi-scher, Bauern und Seeleute, bevor er im 19. Jahrhundertals Sportkleidung entdeckt wurde. Es gibt ihn als Rollkra-gen, mit oder ohne Kapuze, aus Baumwolle, aus Schafs-wolle oder aus feinem Kaschmir.

Im Berufsleben können dünne, leichte Exemplare durch-aus unter Jacken getragen werden. Ein qualitativ hoch-wertiges Twinset ist die feminine, informellere Alternati-ve für halboffizielle Gelegenheiten.

R – Rock: Wie kurz darf er sein?

Die Diskussion über die richtige Rocklänge ist ein Dauer-brenner, seitdem die britische Designerin Mary Quant(*1934) im Jahr 1963 den Minirock auf ihrer LondonerModenschau präsentierte. Sie selbst war frustriert über dieJugendmode der damaligen Zeit: auf Taille geschnittenePetticoat-Röcke und unbequeme Rüschenblusen.

Wie Coco Chanel in den 1920er Jahren revolutionierteMary Quant die Mode, indem sie den einengenden undkurvenbetonten Damenkleidern lockere und bequemeSchnitte entgegensetzte. Ihre Entwürfe betonten wederden Busen noch die Taille und wurden als „Schulmäd-chen-Look“ bekannt.

Der Minirock ist seither aus der Damenmode nicht mehrwegzudenken. Fest steht allerdings: In der Business-Gar-derobe ist für ihn kein Platz, denn im Geschäftsleben soll-te der Rock eine knieumspielende Länge haben.

praxis-tipp: Keine langen Röcke im Geschäftsleben

Lange Röcke lassen die Trägerin undynamisch wirkenund passen deshalb nicht ins Büro.

ErfinderinMary Quant

Seite K 48/6

• 75

Page 22: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/22 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

S – Schuhe: Die Basis Ihres Auftritts

Ihr Schuhe sollten immer tipptopp gewartet und geputztsein. Tragen Sie Schuhe passend zu Ihrem Stil: mit oderohne Verzierungen, mit Steppnähten oder im farblichenKontrast zu Ihrem übrigen Outfit.

Der klassische Business-Schuh ist allerdings schlicht,neutral und mit kleinem Absatz (4 bis 5 cm). Pumps pas-sen zum Rock, Stiefeletten zur Hose. Im Sommer sind fer-senfreie Sling-Pumps eine Alternative zum ganz geschlos-senen Schuh.

S – Strumpfhosen: Kür oder Pflicht?

In diesem Jahr feierte die Strumpfhose ihren 70. Geburts-tag. Es handelt sich um ein Kleidungsstück,

das von Frauen geliebt und gehasst zugleich wird,

dem Sexappeal zugesprochen wird und

das jedes Jahr im Sommer in der Diskussion ist: DürfenFrauen darauf verzichten?

extra

w

i

s

s

e

n

Ausverkauf am ersten Tag

Im Mai 1940, vor 70 Jahren, eroberte sie den amerika-nischen Markt und wurde sofort ein Verkaufsschlager.Über fünf Millionen Paare gingen am ersten Ver-kaufstag über die Ladentheken.

Damals gab es nur Exemplare mit Naht, was allerdingsnicht als Nachteil gesehen wurde. Einerseits war so so-fort ersichtlich, dass die Dame bestrumpft unterwegswar, zum anderen ließ die Längsnaht die Beine schlankwirken und galt als feminin.

Die Strumpfhose verhalf auch dem Minirock zum Er-folg. Ihre Erfindung basiert auf einer Entdeckung

Seite K 51/21

t

Riemchen-Sandalen komplettierendas feminine

Freizeit-Outfit.

76 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de

Page 23: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/23

www.stil.de Ausgabe 6/2010

Knigge-TÜV:Wann Strumpfhosen Pflicht sind

Müssen Frauen Strumpfhosen tragen? Ja, wenn Sie offizi-elle Business-Kleidung tragen. Ein formelles Business-kostüm ist erst mit Feinstrumpfhose perfekt. Sie signali-sieren mit perfekter Kleidung Ihre Professionalität sowieIhren Sinn fürs Detail und zeigen, dass Sie die Stilregelndes Geschäftslebens verstanden haben.

Dürfen Sie stattdessen legere Kleidung auf der Arbeit tra-gen, können Sie bei hochsommerlichen Temperaturen dieFeinstrumpfhose weglassen.

Alles was Sie zeigen, sollte auch vorzeigbar sein

Es gilt: Alles was Sie zeigen, sollte auch vorzeigbar sein.Dunkle Haare oder „Dreitagebart“ auf den Beinen sind ta-bu! Wer keine wohlgeformten Beine hat, sollte sich besserfür einen schicken Hosenanzug entscheiden.

des amerikanischen Chemikers Wallace Carothers, der1935 Kohlenstoff, Wasser und Luft mixte und dabeidie erste vollkommen synthetische Faser der Welt her-stellte.

Nylons gab es in Amerika bereits vor dem ZweitenWeltkrieg zu kaufen. Allerdings verschwanden dieStrumpfhosen aus den Kaufhausregalen, da Nylon ingroßen Mengen für die Kriegsindustrie benötigt wurde– die Mode hatte das Nachsehen. Als die Kunstfaserknapp war, gingen die Damen sogar dazu über, denNahtstrich mit einem schwarzen Stift auf ihre Beine zuzeichnen. Es sollte so aussehen, als ob sie Nylon-strümpfe trügen.

Der endgültige Durchbruch gelang der Strumpfhoseerst in den 1960er Jahren, als es modisch wurde, vielBein zu zeigen.

TÜV

• 77

Page 24: Besteht Ihre Kleidung den Knigge-TÜV? Das kleine Mode ... · Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z K 51/3 Ausgabe 6/2010 † 57 te, aus denen Sie je nach Typ, Anlass und persönlicher

K 51/24 Kleidungs-Knigge für die Dame von A bis Z

U – Unterwäsche: Sie bleibt Ihr Geheimnis

Wenn Ihre Unterwäsche kneift und Abdrücke durch die Klei-dung zu sehen sind, können Sie sich die Ausgaben für teureKleider und Kostüme getrost sparen! Suchen Sie also besserein Modell aus, das Ihre Rundungen vollständig bedeckt undsich nicht auf der Kleidung abzeichnet. tipp: Wählen Sie IhreUnterwäsche immer nach Ihren individuellen Figurproporti-onen und entsprechend Ihrer Größe aus. Besonders vorteil-haft sind helle Farben und Modelle mit flachen Nähten, dadiese sich nicht unter der Kleidung abzeichnen.

W – Wolle: Schicker Strick zum Kuscheln

Grobe Strickkleidung ist fürs Berufsleben weniger geeig-net. Sie kennen die Redewendung „gut betucht“ sein. Gene-rell gilt: Wählen Sie grobe Stoffe für grobe Arbeiten, undfeine Stoffe für Feinarbeiten, z. B. im Büro. Besonders edleWollarten sind Merino, Kaschmir und Mohair. In Form ei-nes edlen Rollkragenpullovers unter den Blazer oder einesTwinsets, sind diese edlen Wollarten bürotauglich.

extra

w

i

s

s

e

n

Hätten Sie es gewusst?Der wertvolle Kaschmir stammt von der asiatischenKaschmir-Ziege. Die Wolle glänzt seiden, ist geschmei-dig, besonders wärmend und langlebig. Für einen einzigenKaschmir-Pullover benötigt man die Jahresproduktion anWolle von vier Ziegen. Da Kaschmir so wertvoll ist, wirder häufig mit der hochwertigen Merinowolle gemischt.Diese Wolle vom Merinoschaf ist sehr elastisch, glatt undglänzend. Die leichte, flauschige Mohairwolle wird vonder Angora-Ziege abgegeben. Nicht zu verwechseln mitdem Produkt des Angora-Kaninchens, das im Handel alsAngora verkauft wird. Ihr werden rheumalindernde Ei-genschaften zugesprochen. Alpakawolle stammt vondem gleichnamigen südamerikanischen Schafkamelund hat ebenfalls eine feine, weiche Qualität.

Diese Dame ist im Knigge-TÜV durch-gefallen, denn sicht-

bare Plastik- oder sonstige BH-Träger

sind tabu.Entscheiden Sie sich besser für ein Modell

ohne Träger.

78 • Ausgabe 6/2010 www.stil.de