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BiB Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung beim StBA www.bib-demographie.de Claudia Diehl [email protected] Partizipation von Migranten Zwischen Rückzug und Mobilisierung Vortrag für die Fachtagung “Demokratie leben, Demokratie lernen.” am 2.5.2006 in Dornbirn

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Claudia [email protected]

Partizipation von Migranten

Zwischen Rückzug und Mobilisierung

Vortrag für die Fachtagung “Demokratie leben, Demokratie lernen.”

am 2.5.2006in Dornbirn

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Bedeutung der politischen und gesellschaftlichen Partizipation von Einwanderern

1. Einwanderer haben geringeres politisches Interesse als Einheimische und sind seltener politisch aktiv

2. Partizipation vor allem der ersten Einwanderergeneration ist häufig auf das Herkunftsland bezogen

3. Es gibt Ansatzpunkt für die Förderung der auf das Aufnahmeland bezogenen Partizipation

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Einwanderer geringeres politisches Interesse als Einheimische und sind seltener politisch aktiv

1. wenig Partizipationsfähigkeiten Bildungs- und ZeitressourcenCivic Skills

2. wenig Partizipationsmöglichkeiten fehlendes Wahlrecht, geringe Einbürgerungszahlen

3. wenig Partizipationsanreize kaum Erfolgsaussichten (kein “Ethnic Vote”)

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Einwanderer geringeres politisches Interesse als Einheimische und sind seltener politisch aktiv

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Einwanderer geringeres politisches Interesse als Einheimische und sind seltener politisch aktiv

1. wenig Partizipationsfähigkeiten Bildungs- und ZeitressourcenCivic Skills

2. wenig Partizipationsmöglichkeiten fehlendes Wahlrecht, geringe Einbürgerungszahlen

3. wenig Partizipationsanreize kaum Erfolgsaussichten (kein “Ethnic Vote”)

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Einwanderer geringeres politisches Interesse als Einheimische (SOEP, in %)

Deutsche Türken Griechen Italiener "Jugoslawen"

69

31

85

15

89

11

86

14

81

19

gar nicht / gering

stark / sehr stark

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Einwanderer seltener politisch aktiv (BiB Integrationssurvey (nur unter 30-Jährige, in %)

Deutsche Türken Italiener

50,2

49,8

63,3

36,7

61,4

38,6

Inaktive

politisch Aktive

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Partizipation vor allem der ersten Einwanderer-generation ist häufig auf das Herkunftsland bezogen

1. Vereinigungen von Einwanderern in Deutschland sind herkunftslandorientiert und bieten in erster Linie “kulturelle Rückzugsräume”

2. Lobbyarbeit für Gleichstellung geht anders als z.B. in USA meist von Personen ohne Migrationshintergrund aus

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Es gibt Ansatzpunkte für die Förderung der aufnahmelandbezogenen Partizipation

1. Förderung der sprachlichen und beruflichen Eingliederung fördert Partizipation (1. Generation versus 2. Generation)

2. Partizipationsmöglichkeiten im Aufnahmeland führen zu Fokuswechsel vom Herkunftsland zum Aufnahmeland

3. Politische Partizipationsmöglichkeiten führen zu Angleichung der Partizipationsmuster von Einheimischen und Einwanderern (Fall Niederlande)

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Insgesamt 1. Generation 2. Generation Männer Frauen

20,7

5,6

9,5

64,2

22,3

5,7

7,2

64,8

15,9

5,7

16,5

61,9

26,5

10,6

15,0

47,9

15,0

4,1

80,1in türk. Verein

in dt. und türk. Verein

in dt. Verein

keine Partizipation

Vereinspartizipation im Generationenverlauf

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88 90 92 94 96 98 00 0

10

20

30

40

2. Generation1. Generation

88 90 92 94 96 98 00 0

10

20

30

40

2. Generation1. Generation

Herkunftsland: Türkei

Herkunftsland: Italien, Spanien, Griechenland

“Wenn Sie Zeitung lesen, lesen Sie...”Anteil: “...ausschliesslich Zeitungen Ihres Herkunftslands” (SOEP, in Prozent, 1988-2000)

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Es gibt Ansatzpunkte für die Förderung der aufnahmelandbezogenen Partizipation

1. Förderung der sprachlichen und beruflichen Eingliederung fördert Partizipation (1. Generation versus 2. Generation)

2. Partizipationsmöglichkeiten im Aufnahmeland führen zu Fokuswechsel vom Herkunftsland zum Aufnahmeland

3. Politische Partizipationsmöglichkeiten führen zu Angleichung der Partizipationsmuster von Einheimischen und Einwanderern (Fall Niederlande)

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Zusammenfassung

1. Unterschiede im Partizipationsverhalten von Einwanderern und Einheimischen reflektieren Mangel an Partizipationsfähigkeiten und -möglichkeiten

2. Politisches Interesse und Partizipation sind oft auf das Herkunftsland gerichtet

3. Im Generationenverlauf zunehmende aufnahmelandorientierte Partizipation kann durch Eröffnung von Partizipationsmöglichkeiten verstärkt werden