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Bibliotheken als Bildungsgalerien Bedarfe für Ausbildung und Standorte Prof. Dr. Gudrun Marci-Boehncke/ TU Dortmund 1

Bibliotheken als Bildungsgalerien

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Page 1: Bibliotheken als Bildungsgalerien

BibliothekenalsBildungsgalerienBedarfefürAusbildungundStandorteProf.Dr.GudrunMarci-Boehncke/TUDortmund

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Page 2: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Inhalt•  Lesenheute–analogunddigital,privatundinsGtuGonell•  ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsbild•  BildungskooperaGonenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

•  SteuerunginNetzwerken

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Lesenheute–analogunddigital

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„Merknetz“(Uexküll)

„Wirknetz“(Uexküll)

„Symbolnetz“(Cassirer)

h[p://www.accsus.com/im

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Lesenheute–analogunddigital

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„Merknetz“(Uexküll)

„Wirknetz“(Uexküll)

Wärme

Druck

Geruch

Loslassen

Krabbeln

Beißen

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Lesenheute–analogunddigital

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Lesenheute–analogunddigital

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„Merknetz“(Uexküll)

„Wirknetz“(Uexküll)

„Symbolnetz“(Cassirer)

Wert Sinn

Bedeutung

Bild Schrib

Sprache

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Lesenheute–analogunddigital

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Lesenheute–analogunddigital

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Lesenheute– analogunddigital

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•  „DieBedeutungeinesWortesistseinGebrauchinder

Sprache.“

•  Ludwig Wittgenstein (1889-1951) Philosophische Untersuchungen, § 43

Lesenheute– analogunddigital

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Lesenheute– analogunddigital

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MehrebenenmodelldesLesens.Nach:Rosebrock/Nix2011

Lesenheute– analogunddigital

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Beispiele:Wiedasdubet!PeteratmetdenDubdeswarmenLaibsunterseinemArmein.ErhatsolchenHunger!DerJungeüberlegt,oberhineinbeißensoll.DochdannhaterAngst,dassdieMu[erschimpb,wenndasBroteinLochhat.AnnaistheutezuBensGeburtstageingeladen.Sieüberlegt,oberschoneinUno-Spielhat.Sieschü[eltihrSparschwein.EsgibtkeinenTonvonsich.

Lesenheute– analogunddigital

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Zwischenfazit:à Menschistein„AnimalSymbolicum“(Cassirer).SpracheunterscheidetihnvomTier.Erverständigtsichimmermediald.h.symbolisch!

à Ohne„Weltwissen“keinLeseverständnis

à LesenisteinkonstrukGverProzess,beidemesumdieVerbindungvonZeichenundWeltwissengeht.

à Manmussimmererstdie„Ideen“kennen,bevordieBuchstabengenutztwerdenkönnen,umeineGeschichtezuerhalten.

Lesenheute– analogunddigital

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Page 15: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Zwischenfazit:à „TextistdieGesamtmengederineinerkommunikaGvenInterakGonaubretendenkommunikaGvenSignale.DieserTextbegriffistsoweitgefasst,dassallekommunikaGvenÄußerungendarunterfallen,gleichgülGg,obsiesprachlicherodernicht-sprachlicherArtsind.“

(WernerKallmeyeretal.:LektürekollegzurTextlinguisEk,Band1:Einführung.Königstein/Ts.:Athenäum1974,S.45)

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Lesenheute– analogunddigital

BesondereAnforderungenan„digitalesLesen“:•  TechnischeMedienkompetenz

•  SchnelleOrienGerungim„Bild“/aufderSeite

•  EffizienteSucheimNetz/Strukturwissen

•  Schreibkompetenz/AbstrakGon

•  SuchfunkGon/VerlinkungeffekGvnutzen

•  AnalogesLesen/schnellesLesen16

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Lesenheute– analogunddigital

BesondereAnforderungenan„digitalesLesen“:•  DasZielderSuchenichtausdenAugenverlieren:globaleKohärenzbildung,Wissenvernetzen,Hypothesenbilden

•  ParGzipaGveMöglichkeitennutzen(Foren,Chats,gemeinsameLektüren)

•  Lesen„mitallenSinnen“(Filme/YouTube,Audio,Text,unterstützendenKommunikaGon,Übersetzer,....)

•  SelbstbesGmmtesLernen–jederfindetseineneigenenWeg

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Lesenheute–privatundinstitutionell

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www.mpfs.de

37 3841 40 40

37 40 40 38

4442 40 39

0

25

50

75

2002 (n=1.092)

2003 (n=1.209)

2004 (n=1.000)

2005 (n=1.203)

2006 (n=1.205)

2007 (n=1.204)

2008 (n=1.208)

2009 (n=1.200)

2010 (n=1.208)

2011 (n=1.205)

2012 (n=1.201)

2013 (n=1.200)

2014, (n=1.200)

Bücher lesen* 2002 - 2014 - täglich/mehrmals pro Woche -

Quelle: JIM 2002 - JIM 2014, Angaben in Prozent, *nur gedruckte BücherBasis: alle Befragten

Lesenheute–privatundinstitutionell

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Lesenheute–privatundinstitutionell

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IGLU/PIRLS-Lesekompetenz2001/2006/2011

Lesenheute–privatundinstitutionell

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DieErgebnissederLeseleistungsstudienIGLU/PISA•  Seit2000hatsichdieLesekompetenzbeidt.SuSleichtverbessert.(=wenigerschlecht)

•  EsbleibenGenderunterschiedevonca.½Kompetenzstufe•  EsbleibteinsignifikanterZusammenhangzwischensozialerHerkunbundLesekompetenz

•  DiewissensbasiertenFähigkeitensindschlechterausgebildetbeideutschenSchülerinnenundSchülernalsdietexGmmanenten.

Lesenheute–privatundinstitutionell

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Lesenheute–privatundinstitutionell

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InformaGons-technischeKompetenzkannvonLuLnichtausreichendgefördertwerden

D=ca.30%Punkte+schlechteralsInternaGonalerMi[elwert

ICILS2013

Lesenheute–privatundinstitutionell

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ICILS 2013

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Lesenheute–privatundinstitutionell

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Lesenheute–privatundinstitutionell

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Lesenheute–privatundinstitutionell

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

Plassman

n(201

1,S.12)

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

Funktions-stufe

Bibliothekstypen Funktionen Kernzielgruppen

Funktions-stufe 4

Nationalbibliothek, Zentralbibliotheken, Sondersammelgebiete

Hochspezielle Lit., Archivierung

Hochspezieller Bedarf durch Dokumentlieferung, Fernleihe

Funktions-stufe 3

Hochschul-, Spezial-, Regionalbibliotheken

Studium, Forschung, hochqualifizierte Weiterbildung

Studierende, Dozenten

Funktions-stufe 2

Zentrale Öffentliche Bibliotheken in Großstädten

Allgemeine Information für Alltag, Schule, Beruf, politische Orientierung, Sinnsuche, Art. 5 GG

Bevölkerung allgemein, primäres und tertiäres Bildungssystem

Funktions-stufe 1

Kleine u. mittlere Öffentliche Bibliotheken

Nach:Umlauf,Konrad:FunkGon,StrukturundTypologiedesBibliothekswesen,URL:h[p://www.ib.hu-berlin.de/~kumlau/handreichungen/h91/

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

SimoneC.Ehmig/TimoReuter:AußerschulischeLeseförderunginDeutschland.2012

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StudieEKZ:DieZukunBderBibliothekeninDeutschland

Lei}rage:WaserwartendieBürgervoneineridealenBibliothek,undwieweitsGmmendieseIdealvorstellungenmitdemRealbildderBibliothekenvorOrtüberein?

ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

•  StärksteNutzung:Junge,gebildeteGroßstädterinnenmithohemsozioökonomischenStatusundBuchlesehabitus

•  StärksterNutzereinbruchprozentual:KleinstädtermitniedrigemsozioökonomischenStatusundseltenemBuchleseverhalten

•  Auch:HoherNutzereinbruchbeilesestarkenjungenNutzergruppenàandereProfile

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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•  Achtung:Erstab16befragt!BedarfederJüngerenwerdenhiernichtabgebildet!(Computer!)

•  Nutzerdifferenzierung!•  Zukunbspublika:MobileZugänge,breitesAngebot,differenzierteVeranstaltungen,fachkompetenteBeratung

•  ÖrtlicheA[rakGvität–v.a.imNutzungskontextandererInsGtuGonen(SchulkooperaGon)

•  Arbeits-undMeeGngpointundBildungsort•  DifferenzierungundBeratung

àWegvonbuchorienGertemBerufsbild(bewahrenundbereitstellen)zupublikumsorienGertemBerufsbild(präsenGerenundvermi[eln)

ÖffentlicheBibliothekenheute–VeränderungenimBerufsfeld

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Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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BildungsphaseFrüheKindheit:Elternund

ErzieherinnenlehnendigitaleMedienbildung

alsThemaab!

ErzieherinnenwerdennichtfürwirklichkompetenterachtetundfühlensichauchnichtkompetentzurVermi[lungvondigitalerMedienkompetenzErzieherinnensprechenzuwenigmitdenKindernMedienbildungistTabuthemainderKita

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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BildungsphaseGrundschule:

ElternundLehrkräBemeinen,dassdigitaleMedienkompetenzinderGSvermiOeltwerdensoll.

LehrkräbewissennichtgenugüberdiedidakGscheVermi[lung.SchulenbietenzuwenigTechnikundzuwenigWeiterbildung.StarkeBuchorienGerungbereitetLese-undBibliotheksaussGegderKinderausnicht-leseaffinenElternhäusernvor.

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 46: Bibliotheken als Bildungsgalerien

BildungsphaseSek.1:LehrkräBesehenMK-VermiOlungalsihre

Aufgabe.Rahmenbedingungen,Fortbildung,Technik

fehlen.

SchulentwicklungalsProblem.Päd.unddidakGschePotenGaledesIT-EinsatzesvonLuLnichtwirklichgesehenDigitalesLesenkeinThema,keineWeiterbildungBibliothek=AlternaGverLernort,nichtKooperaGonspartner

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 47: Bibliotheken als Bildungsgalerien

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h[ps://bildungundgutesleben.wordpress.com/2016/04/06/schulbibliotheken-in-berlin-2016-langsames-wachstum/

2014:Nurca.15%allerSchuleninDeutschlandhabeneineSchulbibliothek

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

Page 48: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 49: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 50: Bibliotheken als Bildungsgalerien

InformaGons-technischeKompetenzkannvonLuLnichtausreichendgefördertwerden

Mindestens30%+schlechteralsInternaGonalerMi[elwert

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 51: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Bibliothekenkommennichtvor!

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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52*beidenBibliothekenwurdenbis2010nurdieHauptstellengezählt,seit2011sindauchZweigstellen(StadYeilbibliotheken)enthalten,dieKooperaEonsvereinbarungenmitSchulenabgeschlossenhaben

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

GymnasiumGesamtschulen

GrundschuleRealschulen

HauptschulenFörderschulen

GemeinschabsschuleSekundarschule

BerufskollegFreieWaldorfschuleWeiterbildungskolleg

SchulischeBildungskooperaVonen

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Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

16,75%

16,67%

14,36%

14,17%

13,04%

8,33%

5,46%

4,76%

2,07%

0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 18% 20%

Gymnasium

Gesamtschule

Realschule

Grundschule

Hauptschule

Gemeinschabs-schuleSek.1

Förderschule

Sekundarschule

Berufskolleg

KooperaVonmitBibiothekinNRW

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•  StatusQuobeiKooperaGonen(inNRW):bisherv.a.SchulenmithöheremBildungsabschlusserreicht.• BildungsfernereSchülermilieusselteninKooperaGonen.•  InhaltederKooperaGonen:Bibliotheksführung,LeseanimaGon,Vorlesen• KeineKonGnuität,wenigVariaGon

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 56: Bibliotheken als Bildungsgalerien

BedarfeimBildungskontext:Ø VerlässlicheIT-Aussta[ungundfreierInternetzugangØ RecherchekompetenzØ LiteraturpädagogischesKnow-HowØ DifferenzierteFörderungfürverschiedeneZielgruppenØ A[rakGveAngebotezurLese-undMedienkompetenzförderungØ KonGnuitätderKooperaGonØ Pro-AkGveGestaltungdurchBibliothekØ DifferenzierteAnspracheØ PersönlicheKenntnisderNutzer

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 57: Bibliotheken als Bildungsgalerien

KompetenzenderBibliotheken:ü BessereIT-Aussta[ung(Geräte,WLAN)ü MedialesKnow-Howü LiteraturpädagogischesKnow-Howü „DiePerspekGvederanderen“kennen:Curriculum,Mediengewohnheiten,Strategien,Fachdiskurse

ü ZusätzlicheRessourcendurchAusschreibungenakquirierenü PersönlicheKenntnisderNutzer

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 58: Bibliotheken als Bildungsgalerien

ChanceneinerBildungskooperaGon:ü MoGvierendeLernortefürKinder,SchülerundErzieherInnen/Lehrer

ü Ressourcensparen/finanzielleEntlastungü Kinder/SchülerprofiGerendurchWissenundKönnendesPersonals

ü KooperaGonermöglichtAufgabenteilungü SchulischeDiskussionenüberMediennutzungverschwindetü NutzerbindungüberMedienscha�NutzerbindunganBibliothek

ü DifferenziertesPersonalverscha�sichRespektü Förderung„entlangderBildungske[e“

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 59: Bibliotheken als Bildungsgalerien

HindernisseeinerBildungskooperaGon:•  Selbstbilder•  Fremdbilder•  KommunikaGon•  HohesinsGtuGonellesBeharrungsvermögen,geringeInnovaGonsbereitschab

•  finanzielleVerantwortlichkeiten•  UnklareSteuerung

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 60: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

Grundschule

ÖffentlicheBibliothek

PPP

WeiterführendeSchule

Universitäts-bibliothek

Universität/FH

Kindergarten

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Page 61: Bibliotheken als Bildungsgalerien

BeziehungsebeneSchule Rahmenbedingungen/Leistungsfaktoren

Non-profit-OrganisaGonàarbeitetnichtgemäßökonomischerEffizienzkriterien

ÖffentlicheErwartung,dassErgebnissederLeseförderungsichinbesserenPISA/IGLURankingsniederschlagen.IndividuelleElternerwartunganSchülererfolg(WissenundZerGfikat).

Sozial-emoGonaleUnterstützungdurchKollegium:Materialaustausch,KommunikaGonüberProblememitSchülern,Eltern,Unterricht.

Kollegialität,wenigKonkurrenz,angemesseneLau�ahnbeförderungen

KeinTeam-teaching SchülerzahlendefinierenUnterrichtsrahmen

KeineLehrevaluaGon VorgegebenerLehrplanundSchulcurriculum,derPlanungenstrukturiert.

SorgevorSchulevaluaGon SchülerleistungenimRahmenderGauss’schenNormalverteilung

HierarchischeStruktureninKollegiumundzuSchülerschab

KonGnuitätundResistenzgegenüberVeränderungen

Eltern=“FeindeNr.1” SelbstwirksamkeitderLuLwirdüberSchülernotenihrerKlassenvermi[elt,nichtüberKreaGvitätoderInnovaGon.

Schulaufsicht/Ministerium=“FeindNr.2” IngeringenVeränderungsanforderungenwirdStärkefüreffizienteUnterrichtsplanunggesehen.

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 62: Bibliotheken als Bildungsgalerien

ZurSituaGoninSchulen:•  HäufigkeinfreierWLAN-Zugang,restrikGveNutzungsbedingungenmitWhite-Listetc.

WenigeigenedigitaleGeräte.•  KeineverpflichtendeLehrerfortbildung(v.a.DigitaleLese-/Medienförderung)•  AmbivalenteHaltungzudigitalenMedien,nurca.50%sindmedienoffen.•  KeinedigitaleRecherchekompetenz,keindigitalesVorbildfürSuS.

•  BetrachtenBibliothekenals“AußerschulischeLernorte”,erwartenweniginhaltlicheMitsprachebeiUnterrichtsplanungund–gestaltung.

•  KeineKooperaGonaufAugenhöhemitBibliotheken:Ausbildung,BesoldungsgruppealssubkutaneBemessungsgrundlage.

•  KeineerprobteKooperaGonwährendderAusbildung.BildungspartnerschabistseltenAusbildungsinhalt.

•  InformaGonsmangel,wasBibliothekenkönnenundwelcheInformaGonensiebrauchen,umKooperaGongestaltenzukönnen.

•  Erfolgserwartung=Schüler-NotenundAnerkennungbeiSuS.•  WenigMöglichkeitzuexternerMi[elbeschaffung.•  Erreichen(überalleSchularten)allesozialenMilieus.

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 63: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Schule PosiVverAnreiz NegaVverAnreiz

Ichmachees IchgewinneohneFortbildungzusätzlicheKenntnisse,dieSchülersindmoGvierter,ichzeigemichinnovaGv,esmachtSpaß

Ichmusswenigervorbereiten,brauchekeineFortbildung,gehetechnischenProblemenausdemWeg,tragewenigerVerantwortung

Ichmacheesnicht KanninmeinenRouGnenweiterarbeiten,ichbehaltemeinbisherigesImage,ichkanndenLernerfolgmeinerStundeneinschätzen

IchmussnichtmehrZeitundKoordinaGoninvesGeren,imKollegiumgelteichnichtalsBesserwisser,ichbrauchekeineneueRollezuübernehmen

Kombinatorikzur

Entscheidungs-abwägung(nach:GerryBecker)

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Page 64: Bibliotheken als Bildungsgalerien

BeziehungBibliothek Rahmenbedingungen/Leistungsfaktoren

Non-profit-OrganisaGonàarbeitetnichtgemäßökonomischerEffizienzkriterien

Druck,dieöffentlichenKostenzurech}erGgen.KeinefestenKriterien.

Sozial-emoGonaleUnterstützungdurchKollegium:gemeinsamePlanung,ggf.Materialaustausch,KommunikaGonüberProblememitProjektpartnernundggf.Leitung.

ErfolgbemisstsichinAusleihzahlen,Etat,Nutzerausweisen….

WenigTeam-Work,spezialisierteArbeitsbereiche BibliotheksentwicklunggrobinIFLAodervomDBV.VielesistinlokalerVerantwortung.

KeineverpflichtendeQualitätssicherung KaumKriterienfürqualitaGvenOutput.

Früher:SorgevorBIXbzw.andererQA HoheKonGnuitätinOrganisaGon,DruckdurchDigitalisierung.

HierarchischeStrukturnachoben IndividuellerErfolgeinzelnerMitarbeiter/innennochschwerermessbarunderkennbar.WenigStellenflexibilität,geringereBesoldungalsinSchule.

StarkesGefühlderAbhängigkeitvonStadt-/Gemeinde IngeringenVeränderungsanforderungenwirdhäufigStärkefüreffizienteArbeitsplanunggesehenABER:Möglichkeitensindgegeben,hängenvonSituaGonab.

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 65: Bibliotheken als Bildungsgalerien

ZurSituaGoninBibliotheken:

•  HäufigfreierWLAN-Zugang.EigenedigitaleGeräte.•  OpGonaleundwahrgenommeneFortbildungen•  AmbivalenteHaltungzudigitalenMedien,aberhoheexterneAnforderungzur

ProfessionalisierungimdigitalenMedienumgang.

•  HohedigitaleRecherchekompetenz,könnendigitalesVorbildfürSuSsein.•  KompetenzinKooperaGonmitBildungspartnern.•  KeineKooperaGonaufAugenhöhemitBibliotheken:Ausbildung,Besoldungsgruppeals

subkutaneBemessungsgrundlage.•  KeineerprobteKooperaGonwährendderAusbildung,aberwährendderWeiterbildung.

•  Erfolgserwartung:Beförderungundz.T.Einzelfeedback.•  MöglichkeitzuexternerMi[elbeschaffung.•  SorgevorWegraGonalisierungwg.Roboterkonkurrenz.

Bildungskooperationenheute–Bedarfe,Kompetenzen,ChancenundHindernisse

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Page 66: Bibliotheken als Bildungsgalerien

Bibliothek PosiVverAnreiz NegaVverAnreiz

Ichmachees WirprofilierenunsalsBibliothek,bekommenmehrNutzer,ggf.Fördergelder,NeueszuentwickelnmachtSpaß,ichgewinneneueberuflichePerspekGven

VermindertdieproblemaGschenTeileunseresImage,eineneueAufgabeverhindert,dassichmeinenArbeitsplatzverliere

Ichmacheesnicht IchbehaltemeinbekanntesArbeitsumfeldundbrauchenichtsneueslernenundkeineneueVerantwortungzuübernehmen.

IchkannangesichtsunklarerErfolgschancennichtabgestrabwerdenfürMisserfolge,ichmussnichtmehrZeitinvesGeren,ichwerdenichtüberfordert

Kombinatorikzur

Entscheidungs-abwägung(nach:GerryBecker)

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Page 67: Bibliotheken als Bildungsgalerien

•  „Extensional“erziehendurchgeeigneteRäumlichkeiten•  Arbeits-undAufenthalts-undErholungsmöglichkeitenverbinden(Cafeteria)•  PassgenauesArbeitenundFördernandenCurricula•  EntlastungvonLehrkräbendurchTeamarbeit•  Mehrhandlungs-undprodukGonsorienGertesArbeitenmöglich(Betreuung,Medien,Räume,MoGvaGon)•  AndereRessourcenalsübrigeBildungspartner–gemeinsameNutzung=effizienter

67

BibliothekenalsBildungsgalerien

Page 68: Bibliotheken als Bildungsgalerien

•  IntensivelokaleZusammenarbeitmitanderenBildungspartnern„aufAugenhöhe“–Chefsache!

•  Selbstverständnis:Push-Angeboteliefern,pro-akGvmitKnow-HowüberBedarfeaufpotenGelleBildungspartnermitVorschlägenzugehen

•  GraGfikaGonendeutlichmachenfürLuLundSuS•  VerlässlicheBündnisseeingehen,NachhalGgkeitanstreben•  Win-Win-SituaGonenherstellen,gemeinsameAngeboteplanen•  Ehrenamteinbeziehen•  SymbolischesundSozialesKapitalvermi[eln•  D.h.:Öffentlichkeit/PresseundLokalpoliGkeinbeziehen•  „Zeigen,machen,dürfen,können“sta[„müssen“und„verbieten“•  EntlangderBildungske[edenkenheißtganzheitlichdenken 68

BibliothekenalsBildungsgalerien

Page 69: Bibliotheken als Bildungsgalerien

•  InformaGon/BeratungvonKollegienbeiJahresplanung/Schulcurriculum,TeilnahmeanFachkonferenzen

•  Sammlung/Entwicklungvon„Begleitangeboten“zuFachthemen(Science-Slam,Ausstellung,AcGon-Bound-Rallye...)mit„Differenzierung“(Gender,Sprache,etc.)

•  Alters-undKompetenzadäquateRecherche-undPräsentaGonsGppserstellen(ggf.„leichteSprache“(?))

•  PflegevonSchüler-/Lehrerbeteiligung;ggf.Lernpla�orm•  Mi[elakquise•  KooperaGonsveranstaltungenorganisieren•  Fortbildungen/FörderkursefürEhrenamtliche,LuLundSuS 69

BibliothekenalsBildungsgalerien

Page 70: Bibliotheken als Bildungsgalerien

•  BibliothekensindwichGgePartnerfürKitas,Schulen„entlangderBildungske[e“zurStärkungderLese-undMedienkompetenz

(EUHighLevelReportofExpertsonLiteracy2012).

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BibliothekenalsBildungsgalerien

Page 71: Bibliotheken als Bildungsgalerien

•  Bildungsnetzwerke

HabenSieErfahrungeninKooperaVonenzur

Lese-undMedienbildung?

WerwarenIhrePartner?

HaOenSieProbleme?HabenSieHinweise?

WaswarIhreBilanz?WolagderGewinn?

BibliothekenalsBildungsgalerien

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Page 72: Bibliotheken als Bildungsgalerien

SteuerunginNetzwerken:

Rahmenbedingungen:•  KonsensherstellenüberdieZielederKooperaGon•  FreiwilligeTeilnahme–aberbeitatsächlicherKooperaGonEinigkeitüberAufgabenundVerantwortlichkeitenfüralleTeilnehmer(Commitment)•  EinenVerantwortlichenfürdieKoordinaGonfestlegen(primusinterpares),kannwechseln,Moderator•  ZerGfizierungundsozialeAufmerksamkeitallerBeteiligtendurchmedialeBerichtersta[ungimVerlaufundzumAbschluss•  InformaGonüberdiejeweiligenKompetenzenundArbeitsbedingungenderProjektpartnereinholen

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SteuerunginNetzwerken:

Rahmenbedingungen:•  GemeinsamesWissenherstellen(Weiterbildung)•  AutonomieundSelbstverantwortungindefiniertemRahmenjedesKooperaGonspartnersermöglichen:DiePartnerarbeitenamselbenZielmiteigenenMi[elnundMethoden.•  KeineAngstvorHindernissen!Unterstützung,wennnöGg,organisieren.•  GroberZeitplan•  EvaluaGon•  AbschlusszelebrierenunddokumenGeren

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Bos,Wilfried(u.a.)(2014):ICILS2013.Computer-undinformaGonsbezogeneKompetenzenvonSchülerinnenundSchülerninder8.JahrgangsstufeiminternaGonalenVergleich.Waxmann.Online:h[p://ifs-dortmund.de/assets/files/icils2013/ICILS_2013_Berichtsband.pdfBitKOM2015:DigitaleSchule–vernetztesLernen.Berlin.h[ps://www.bitkom.org/PublikaGonen/2015/Studien/Digitale-SchulevernetztesLernen/BITKOM-Studie-Digitale-Schule-2015.pdfBourdieu,Pierre(1982):DiefeinenUnterschiede.KriGkdergesellschablichenUrteilskrab.FrankfurtamMain:SuhrkampChristensen,Clayton(2011):Theinnovator'sdilemma:warumetablierteUnternehmendenWe[bewerbumbahnbrechendeInnovaGonenverlieren.München:VahlenEhmig,SimoneC./Reuter,Timo:AußerschulischeLeseförderunginDeutschland.SchribenreihederSGbungLesen.Mainz2012Eickelmann,Birgit/Aufenanger,Stefan/Herzig,Bardo(2014):MedienbildungentlangderBildungske[e.EinRahmenkonzeptfüreinesubjektorienGerteFörderungvonMedienkompetenzimBildungsverlaufvonKindernundJugendlichen.Bonn:DeutscheTelekomSGbung.EUHighLevelGroupofExpertsonLiteracyReport(2012):Unter:h[p://ec.europa.eu/educaGon/literacy/sources/index.htm[Zugriff:Hellenschmidt,Anja(2016):InnovaGonsbedarfundSelbstwirksamkeitimBerufsfeldderBibliothekarInnen.AkzeptanzundNachhalGgkeiteinesBlended-Learning-Angebots.Diss.Dortmund Ifd. Allensbach (2015): Die Zukunft der Bibliotheken in Deutschland. Repräsentativbefragung im Auftrag der EKZ Marci-Boehncke,Gudrun(2016):Leseförderung3.0.–eineBilanzzumverändertenBewusstseinder»ExpertenfürdasLesen«.In:ProLibris2/2016,S.79-81. Marci-Boehncke,Gudrun/Rath,Ma[hias(2013):Kinder–Medien–Bildung.EineStudiezuMedienkompetenzundvernetzterEducaGonalGovernanceinderFrühenBildung.München

Literatur:

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