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Bindungsstörungen beiBindungsstörungen beiKindern im SchulalterKindern im Schulalter
Kirsten von SydowKirsten von SydowPraxis für Psychotherapie, HH & Universität HamburgPraxis für Psychotherapie, HH & Universität Hamburg
[email protected]@uni--hamburg.dehamburg.de
22
ÜberblickÜberblick
Theoretische GrundlagenTheoretische GrundlagenBindungsdiagnostikBindungsdiagnostik
BindungsstileBindungsstileBindungsstörungenBindungsstörungen
Bindungstheorie & PsychopathologieBindungstheorie & PsychopathologieBindungsorientierte TherapieBindungsorientierte TherapieFazitFazitLiteraturLiteratur
33
Theoretische GrundlagenTheoretische Grundlagen
44
Die BindungstheorieDie Bindungstheorie (attachment(attachment theorytheory))
BegrBegrüündernder: John Bowlby (1907: John Bowlby (1907--1990), brit. Kinderpsychiater &1990), brit. Kinderpsychiater &PsychoanalytikerPsychoanalytikerPublikationenPublikationen: Bowlby, 1969, 1973,: Bowlby, 1969, 1973,19801980ForschungsinteresseForschungsinteresse: Beziehungen: Beziehungenzwischen kleinen Kindern & Mzwischen kleinen Kindern & Müütternttern(V(Väätern); Trennung & Verlusttern); Trennung & VerlustHintergrundHintergrund: psychoanalytische: psychoanalytischeKonzepte, Verhaltensforschung,Konzepte, Verhaltensforschung,empirische Orientierung (Konflikteempirische Orientierung (Konfliktemit d. Analytikern seiner Zeit!)mit d. Analytikern seiner Zeit!)
55
AusgangspunktAusgangspunktBeobachtung: MenschenBeobachtung: Menschen-- & Primaten& Primaten--KinderKinderregieren auf Trennungen von ihren Mregieren auf Trennungen von ihren Müütterntternäähnlich & vorhersehbar:hnlich & vorhersehbar:
Schreien, aktive Suche nach Mutter & Weigerung,Schreien, aktive Suche nach Mutter & Weigerung,sich von anderen Personen beruhigen zu lassensich von anderen Personen beruhigen zu lassen(Protest),(Protest),passives und traurig wirkendes Verhaltenpassives und traurig wirkendes Verhalten(Verzweiflung)(Verzweiflung)aktive Vermeidung der Mutter bei ihrer Wiederkehraktive Vermeidung der Mutter bei ihrer Wiederkehr(( detachmentdetachment ).).
Komplex von BindungsKomplex von Bindungs--GefGefüühlen &hlen & VerhalVerhal--tensweisentensweisen == BindungsBindungs--SystemSystem (attachment system)(attachment system)..
66
Definition: Bindung / attachmentDefinition: Bindung / attachment
= "die stabile Neigung eines Individuums,= "die stabile Neigung eines Individuums,die Ndie Näähe und den Kontakt zu einer oderhe und den Kontakt zu einer odermehreren anderen spezifischenmehreren anderen spezifischenPerson(en) zu suchen undPerson(en) zu suchen undaufrechtzuerhalten, die dem Betreffendenaufrechtzuerhalten, die dem Betreffendensubjektiv ein Gefsubjektiv ein Gefüühl von physiologischerhl von physiologischerund/oder psychologischer Sicherheitund/oder psychologischer Sicherheitvermitteln" (Berman & Sperling, 1994, p. 8,vermitteln" (Berman & Sperling, 1994, p. 8,eigeneeigene ÜÜbersetzung)bersetzung)
77
Zentrale Merkmale von BindungZentrale Merkmale von BindungII
NNäähesuche (einschl. Trennungsprotest)hesuche (einschl. Trennungsprotest)Sichere Basis"Sichere Basis"Sicherer Hafen"Sicherer Hafen"
88
Zentrale Merkmale von BindungZentrale Merkmale von BindungIIII
SpezifitätSpezifitätAuf wenige Personen gerichtetAuf wenige Personen gerichtetHierarchie von BindungsbeziehungenHierarchie von BindungsbeziehungenEngste Bindung meist bei engstem KontaktEngste Bindung meist bei engstem Kontakt
Lange Dauer, z. T. lebenslangLange Dauer, z. T. lebenslangWird in ersten 9 Monaten erworben, dannWird in ersten 9 Monaten erworben, dannintensivintensiv Intensität des Ausdrucks nimmt abIntensität des Ausdrucks nimmt abca. 3 Jahren langsam ab, bleibt aberca. 3 Jahren langsam ab, bleibt aberlebenslang bedeutsam!lebenslang bedeutsam!
99
Zentrale Merkmale v. BindungZentrale Merkmale v. BindungIIIIII
Intensive GefühleIntensive GefühleBiologische FunktionBiologische Funktion
Bei allen Menschen & SäugetierenBei allen Menschen & SäugetierenSichert das Überleben von KindernSichert das Überleben von Kindern
LernenLernenZentral: Fähigkeit, Vertrautes von FremdemZentral: Fähigkeit, Vertrautes von Fremdemunterscheiden zu können; Belohnung & Bestrafungunterscheiden zu können; Belohnung & Bestrafungkaum relevant!kaum relevant!Bindung entsteht auch an misshandelndeBindung entsteht auch an misshandelndeElternteile/Bezugspersonen!Elternteile/Bezugspersonen!
1010
DefDef.:.: innere Arbeitsmodelleinnere Arbeitsmodelle(Bowlby)(Bowlby) (inner working models / mental models)(inner working models / mental models)
="="kognitivkognitiv--affektivaffektiv--motivationalemotivationale SchemataSchematavon Beziehungen, die abgeleitet sind ausvon Beziehungen, die abgeleitet sind ausden realen Beziehungsden realen Beziehungs--Erfahrungen desErfahrungen desIndividuums."Individuums."Berman & Sperling, 1994, p. 8, eigeneBerman & Sperling, 1994, p. 8, eigene ÜÜbers.bers.
1111
1212
StellenwertStellenwertinnerer Arbeitsmodelleinnerer Arbeitsmodelle
= zentraler Bestandteil der Persönlichkeit= zentraler Bestandteil der PersönlichkeitFokus: Selbst & andereFokus: Selbst & andereUnterschiedliche Gedächtnisinhalte beteiligt:Unterschiedliche Gedächtnisinhalte beteiligt:
ProzeduralProzedural, semantisch, episodisch, semantisch, episodisch
Inhalte:Inhalte:Kognitionen, Affekte, MotivationenKognitionen, Affekte, Motivationen
Funktion:Funktion:Vorhersage des Verhaltens andererVorhersage des Verhaltens andererOrganisation des eigenen VerhaltensOrganisation des eigenen Verhaltens
1313
Bestens gerüstet um die erfahrungsgemäß recht häufigen Abweisungen derDamen mental zu verkraften, machte sich Karl Schiefer auf den Weg zumTanztee.
1414
Zentrale AnnahmenZentrale Annahmen (Bowlby, 1973)(Bowlby, 1973)
Das Bedürfnis, emotionale Sicherheit inDas Bedürfnis, emotionale Sicherheit inBeziehungen zu finden, ist angeboren.Beziehungen zu finden, ist angeboren.Reale Beziehungserfahrungen werden in dieReale Beziehungserfahrungen werden in diePersönlichkeit internalisiert (working models)Persönlichkeit internalisiert (working models)Sensible Perioden: Kindheit & JugendSensible Perioden: Kindheit & JugendBindungssicherheit steht in Zusammenhang mitBindungssicherheit steht in Zusammenhang mitpsychischer Gesundheit.psychischer Gesundheit.Innere Arbeitsmodelle prägen dasInnere Arbeitsmodelle prägen dasBeziehungsverhalten (Beziehungsverhalten (WiederholungsneiWiederholungsnei--gungengungen, selbst, selbst--erfüllende Prophezeiungen).erfüllende Prophezeiungen).
1515
Eigenschaften / Verhalten einerEigenschaften / Verhalten einerguten Bindungspersonguten Bindungsperson
ZugänglichkeitZugänglichkeitVerhaltenskonsistenzVerhaltenskonsistenzFeinfühligkeitFeinfühligkeit
Respekt für die Bindungswünsche des KindesRespekt für die Bindungswünsche des KindesRespekt für die Wünsche des Kindes nachRespekt für die Wünsche des Kindes nachExploration & der allmählichen AusweitungExploration & der allmählichen Ausweitungseiner Beziehungen zu Gleichaltrigen & zuseiner Beziehungen zu Gleichaltrigen & zuanderen Erwachsenenanderen Erwachsenen
1616
Diagnostik:Diagnostik:BindungsBindungshaltungenhaltungen
1717
Verfahren zur Erfassung derVerfahren zur Erfassung derkindlkindl. Bindungssicherheit. Bindungssicherheit
(Solomon & George, 1999)(Solomon & George, 1999)
VerhaltensbeobachtungVerhaltensbeobachtungFSTFSTModifikationen d. FST für ältere KinderModifikationen d. FST für ältere KinderAttachmentAttachment QQ--SortSort
Maße die aufMaße die auf symbsymb. Repräsentation beruhen. Repräsentation beruhenReaktionen auf BilderReaktionen auf BilderPuppenPuppen--SpielSpielFamilienFamilien--ZeichnungenZeichnungen
Klinische BindungsstörungenKlinische BindungsstörungenKlassifikation nach ICDKlassifikation nach ICD--10 & DSM10 & DSM--IVIVStandardisierte ErfassungStandardisierte Erfassung
1818
Fremde Situation Test (FST)Fremde Situation Test (FST)
1919
Fremde Situation Test (FST)Fremde Situation Test (FST)
MaryMary AinsworthAinsworth et al., 1978et al., 1978LaborexperimentLaborexperimentWie reagieren 1jährige KinderWie reagieren 1jährige Kinderauf eine kurze Trennung vonauf eine kurze Trennung vonMutter (Vater)?Mutter (Vater)?VideoaufnahmeVideoaufnahmeVerhaltensanalyse: Wie reagiertVerhaltensanalyse: Wie reagiertdas Kind auf die Rückkehr derdas Kind auf die Rückkehr derBezugsperson?Bezugsperson?
2020
FST: 4 TypenFST: 4 Typen
BB sichersicher: flexibler Wechsel von: flexibler Wechsel vonBindungsverhalten und ExplorationBindungsverhalten und Exploration
AA vermeidendvermeidend: kaum Bindungs: kaum Bindungs--, viel, vielExplorationsverhaltenExplorationsverhalten
CC ambivalentambivalent:: hypervigilanthypervigilant bzgl. Bindung,bzgl. Bindung,kaum Explorationkaum Exploration
DD desorganisiertdesorganisiert: keine erkennbare: keine erkennbareStrategieStrategie
2121
VerhaltensbeobachtungVerhaltensbeobachtung(5(5--7 Jahre;7 Jahre; MainMain--CassidyCassidy))
B SicherB Sicher: Verhalten bei Wiedervereinigung ist: Verhalten bei Wiedervereinigung istvertrauensvoll, entspannt, offen.vertrauensvoll, entspannt, offen.A VermeidendA Vermeidend: Kind bleibt affektiv neutral; minimiert: Kind bleibt affektiv neutral; minimiertsubtil Möglichkeiten für Interaktion.subtil Möglichkeiten für Interaktion.C AmbivalentC Ambivalent: Erhöhte Intimität mit & Abhängigkeit vom: Erhöhte Intimität mit & Abhängigkeit vomElternteil. Bei Wiedervereinigung Ambivalenz, subtileElternteil. Bei Wiedervereinigung Ambivalenz, subtileFeindseligkeit, übertrieben Feindseligkeit, übertrieben cutecute oder oder babyhaftesbabyhaftesVerhalten.Verhalten.D KontrollierendD Kontrollierend: Anzeichen von Rollenumkehr:: Anzeichen von Rollenumkehr: strastra--fendfend (zurückweisend, demütigend) oder (zurückweisend, demütigend) oder caregivingcaregiving(( cheeringcheering , rückversichernd, falsch positiv), rückversichernd, falsch positiv)U unklassifizierbarU unklassifizierbar: unklare Mischung unsicherer: unklare Mischung unsichererVerhaltensweisenVerhaltensweisen
2222
Verfahren, die auf symbolischerVerfahren, die auf symbolischerRepräsentation beruhenRepräsentation beruhen
Grundannahmen:Grundannahmen:Die Reaktionen älterer Kinder aufDie Reaktionen älterer Kinder aufsymbolische beziehungsbezogenesymbolische beziehungsbezogeneAnforderungen erlauben Rückschlüsse aufAnforderungen erlauben Rückschlüsse aufihre inneren Arbeitsmodelle von Bindung.ihre inneren Arbeitsmodelle von Bindung.
ProjektiveProjektive VerfahrenVerfahrenReaktionen auf Bilder (4Reaktionen auf Bilder (4--7 Jahre)7 Jahre)PuppenPuppen--Spiel (3 Jahre)Spiel (3 Jahre)FamilienFamilien--ZeichnungenZeichnungen
2323
Diagnostik:Diagnostik:KlinischeKlinische BindungsBindungsstörungenstörungen
2424
ACHTUNG!ACHTUNG!BindungsstileBindungsstile BindungsstBindungsstöörungenrungen
Bindungs-Störung
SichererBindungsstil
UnsichererBindungsstil
2525
Klassifikation kindlicherKlassifikation kindlicher BinBin--dungsstörungendungsstörungen (attachment disorders)(attachment disorders)
ICDICD--10: F9: Verhaltens10: F9: Verhaltens-- & emotionale Störungen& emotionale Störungenmit Beginn in Kindheit / Jugendmit Beginn in Kindheit / Jugend
F94.1: reaktive Bindungsstörung d. KindesaltersF94.1: reaktive Bindungsstörung d. KindesaltersStark widersprüchliche Reaktionen auf BezugspersonenStark widersprüchliche Reaktionen auf Bezugspersonen(Annäherung, Vermeidung & Widerstand); Apathie,(Annäherung, Vermeidung & Widerstand); Apathie,Unglücklichsein oder Furchtsamkeit; RückzugsUnglücklichsein oder Furchtsamkeit; Rückzugs-- oderoderaggressive Reaktionen. Fast immer die Folge von massiveraggressive Reaktionen. Fast immer die Folge von massiverVernachlässigung oder Missbrauch. 0Vernachlässigung oder Missbrauch. 0--5 Jahre.5 Jahre.
F94.2: Bindungsstörung d. KA mit EnthemmungF94.2: Bindungsstörung d. KA mit EnthemmungUnüblicheUnübliche DiffusitätDiffusität im selektiven Bindungsverhalten ( sozialim selektiven Bindungsverhalten ( sozialpromisk ); zunächst wahlloses Anklammerungsverhalten,promisk ); zunächst wahlloses Anklammerungsverhalten,dann wahllos freundliches, aufmerksamkeitssuchendesdann wahllos freundliches, aufmerksamkeitssuchendesVerhalten. 0Verhalten. 0--5 Jahre.5 Jahre.
DSMDSM--IV: 313.89 (inhibited /IV: 313.89 (inhibited / disinhibiteddisinhibited type)type)
2626
Standardisierte ErfassungStandardisierte Erfassungkindlicher Bindungsstörungenkindlicher Bindungsstörungen1. stand. Methode:1. stand. Methode:O Connor &O Connor & RutterRutter et al., 2000et al., 2000
ElternEltern--Interview über Verhalten des KindesInterview über Verhalten des KindesUngehemmte FormUngehemmte Form (3 items, summed score 0(3 items, summed score 0--6)6)
FehlendeFehlende DifferenzierungDifferenzierung zwischenzwischen ErwachsenenErwachsenenAnzeichenAnzeichen,, dassdass dasdas KindKind bereitbereit wärewäre einfacheinfach soso mitmit einemeinemFremdenFremden wegzugehenwegzugehenFehlendesFehlendes AbsichernAbsichern ( checking back )( checking back ) beibei denden ElternEltern ininangstauslösendenangstauslösenden SituationenSituationen
GehemmteGehemmte Form (1 item, score 0Form (1 item, score 0--2)2)FehlendeFehlende emotionaleemotionale RektionenRektionen inin SituationenSituationen inin denendenenBindungsBindungs--VerhaltenVerhalten erwarteterwartet werdenwerden kannkann
2727
DefinitionDefinitionBeginnBeginn: in den: in den erstenersten 55 LebensjahrenLebensjahrenUrsachenUrsachen::
VermutlichVermutlich schwerwiegendeschwerwiegende MilieuschädenMilieuschäden & Deprivation& DeprivationKeineKeine primärprimär organischenorganischen UrsachenUrsachen
AusschlussdiagnoseAusschlussdiagnose::TiefgreifendeTiefgreifende EntwicklungsstörungenEntwicklungsstörungenFürFür ReaktiveReaktive BindungsstörungBindungsstörung:: Psychosoziale/körperlichePsychosoziale/körperliche ProblemeProblemeinfolgeinfolge vonvon sexuellersexueller oderoder körperlicherkörperlicher MisshandlungMisshandlung imim KindesalterKindesalter (?!)(?!)
Komorbidität:Komorbidität:UmschriebeneUmschriebene ((kombiniertekombinierte)) EntwicklungsstörungenEntwicklungsstörungen häufighäufigWachstumsWachstums-- && GedeihstörungenGedeihstörungen:: ManchmalManchmal
EpidemiologieEpidemiologie::BislangBislang keinekeine repräsentativenrepräsentativen DatenDaten überüber diedie HäufigkeitHäufigkeit ((InzidenzInzidenz,,PrävalenzPrävalenz) von) von BindungsstörungenBindungsstörungen..UnterUnter ehemaligenehemaligen rumänischenrumänischen HeimkindernHeimkindern mitmit langerlangerDeprivationsdauerDeprivationsdauer vorvor einereiner Adoption inAdoption in englischeenglische FamilienFamilien lag dielag dieHäufigkeitHäufigkeit schwererschwerer BindungsstörungenBindungsstörungen imim Alter von 6Alter von 6 JahrenJahren beibei 30%.30%.
2828
ReaktiveReaktive BindungsstörungBindungsstörung desdesKindesaltersKindesalters (F94.1)(F94.1)
(DSM(DSM--IV: "IV: "gehemmtegehemmte Form")Form")StörungenStörungen derder sozialensozialen FunktionenFunktionen
AbnormesAbnormes BeziehungsmusterBeziehungsmuster zuzu BetreuungspersonenBetreuungspersonen mitmit einereinerMischungMischung ausaus AnnäherungAnnäherung,, VermeidungVermeidung && WiderstandWiderstand gegengegenZuspruchZuspruchEingeschränkteEingeschränkte InteraktionInteraktion mitmit GleichaltrigenGleichaltrigenBeeinträchtigungBeeinträchtigung desdes sozialensozialen SpielensSpielensGegenGegen sichsich selbstselbst undund andereandere gerichtetegerichtete AggressionenAggressionen..
EmotionaleEmotionale AuffälligkeitenAuffälligkeitenFurchtsamkeitFurchtsamkeit,, ÜbervorsichtigkeitÜbervorsichtigkeit,, RückzugRückzug(aggressive(aggressive ReaktionReaktion auf)auf) UnglücklichseinUnglücklichsein,, ängstlicheängstlicheÜberempfindlichkeitÜberempfindlichkeitMangelMangel anan emotionaleremotionaler AnsprechbarkeitAnsprechbarkeit,, Verlust/MangelVerlust/Mangel ananemotionalenemotionalen ReaktionenReaktionen,, ApathieApathieGefroreneGefrorene WachsamkeitWachsamkeit ("frozen watchfulness ).("frozen watchfulness ).
2929
BindungsstörungBindungsstörung des KAdes KA mitmitEnthemmungEnthemmung (F94.2)(F94.2)
(DSM(DSM--IV: "IV: "ungehemmteungehemmte Form")Form")StörungenStörungen derder sozialensozialen FunktionenFunktionen
AbnormesAbnormes BeziehungsmusterBeziehungsmuster zuzu BetreuungspersonenBetreuungspersonen mitmit einereinerMischungMischung ausaus AnnäherungAnnäherung,, VermeidungVermeidung && WiderstandWiderstand gegengegenZuspruchZuspruch;; InadäquateInadäquate ReaktionenReaktionen aufauf BeziehungsangeboteBeziehungsangebote vonvonBezugspersonenBezugspersonenSituationsübergreifendSituationsübergreifend nichtnicht--selektivesselektives BindungsverhaltenBindungsverhalten (z. B.(z. B.AnklammernAnklammern,, AufmerksamkeitssucheAufmerksamkeitssuche)) mitmit wahlloserwahlloserFreundlichkeitFreundlichkeit && DistanzlosigkeitDistanzlosigkeit gegenübergegenüber FremdenFremden (( sozialesozialePromiskuitätPromiskuität ))EingeschränkteEingeschränkte InteraktionInteraktion mitmit GleichaltrigenGleichaltrigenBeeinträchtigungBeeinträchtigung desdes sozialensozialen SpielensSpielensGegenGegen sichsich selbstselbst && andereandere gerichtetegerichtete AggressionenAggressionen..
EmotionaleEmotionale AuffälligkeitenAuffälligkeiten:: nichtnicht imim VordergrundVordergrund,, aberaber kommenkommen vorvor..
3030
UntergruppenUntergruppen
Reaktive Bindungsstörung (F94.1):Reaktive Bindungsstörung (F94.1):Besonders bei jüngeren KindernBesonders bei jüngeren Kindern
Bindungsstörung mit Enthemmung (F94.2)Bindungsstörung mit Enthemmung (F94.2)Entwickelt sich in der Regel aus F94.1 im 5.Entwickelt sich in der Regel aus F94.1 im 5.Lebensjahr.Lebensjahr.
3131
Bindungstheorie &Bindungstheorie &PsychopathologiePsychopathologie
3232
Bindungstheorie &Bindungstheorie &PsychopathologiePsychopathologie
Bowlbys These:Bowlbys These:traumatisierendetraumatisierende Bindungserfahrungen in der KindheitBindungserfahrungen in der Kindheit--> unsichere innere Arbeitsmodelle> unsichere innere Arbeitsmodelle--> erhöhtes Risiko für psychopathologische Störungen in Kindheit> erhöhtes Risiko für psychopathologische Störungen in Kindheit
& Erwachsenenalter& ErwachsenenalterRelevante Fragen:Relevante Fragen:
TraumatischeTraumatische BindungserfahrungenBindungserfahrungen --> Bindungsunsicherheit?> Bindungsunsicherheit?TraumatischeTraumatische BindungserfahrungenBindungserfahrungen --> psychische St> psychische Stöörungen?rungen?BindungsunsicherheitBindungsunsicherheit --> psychische St> psychische Stöörungen?rungen?
GreenbergGreenberg, 1999; O, 1999; O Connor,Connor, RutterRutter et al., 2000: prospektivet al., 2000: prospektiv
3333
Prognostische Bedeutung vonPrognostische Bedeutung vonFSTFST--KlassifikationenKlassifikationen
Ehemals bindungssichere Kinder (FST,Ehemals bindungssichere Kinder (FST, BeobBeob. 5. 5--7 Jahre):7 Jahre):Werden von Kindergärtnerinnen mehr gemochtWerden von Kindergärtnerinnen mehr gemochtSind sozial kompetenterSind sozial kompetenterKomplexeres & kompetenteres SpielverhaltenKomplexeres & kompetenteres SpielverhaltenWeniger Trennungsangst mit 6 JahrenWeniger Trennungsangst mit 6 JahrenWeniger Verhaltensprobleme (Weniger Verhaltensprobleme (externalisierendexternalisierend, internalisierend) in der, internalisierend) in derSchuleSchule
Prognose späterer klinischer Störungen aus FST:Prognose späterer klinischer Störungen aus FST:AA--BB--C Klassifikationen stehenC Klassifikationen stehen nichtnicht in engem Zusammenhang mitin engem Zusammenhang mitspäteren klinischen Störungen (!)späteren klinischen Störungen (!)D desorganisiert prognostiziert ein erhöhtes Risiko klinischerD desorganisiert prognostiziert ein erhöhtes Risiko klinischerAuffälligkeit:Auffälligkeit:
Z.B. große Feindseligkeit 7jähriger in SchuleZ.B. große Feindseligkeit 7jähriger in SchuleFSTFST--BefundeBefunde halbwegs stabil über 20 Jahre, inhalbwegs stabil über 20 Jahre, in highhigh--riskrisk samplessamplesweniger stabilweniger stabil
Änderungen durch Verluste, Missbrauch, ernste KrankheitenÄnderungen durch Verluste, Missbrauch, ernste Krankheiten
3434
TraumatischeTraumatische BindungserfahrungenBindungserfahrungen--> Bindungsunsicherheit?> Bindungsunsicherheit?
Elterndeprivation in den ersten Monaten/JahrenElterndeprivation in den ersten Monaten/Jahren((rumrumäänn. Adoptivkinder). Adoptivkinder)
--> klinische Bindungsst> klinische BindungsstöörungenrungenKörperliche Probleme des Kindes (z.B.Körperliche Probleme des Kindes (z.B.FrühgeburtlichkeitFrühgeburtlichkeit)) --> kaum Effekte> kaum EffektePsychiatrische Störungen der ElternPsychiatrische Störungen der Eltern
SchwereSchwere mütterlmütterl. Depressionen. Depressionen --> 70% der Kinder> 70% der Kinderunsicher, meist desorganisiert!unsicher, meist desorganisiert!MildeMilde mütterlmütterl. Depressionen. Depressionen --> kein Effekt> kein Effekt
3535
Bindungsunsicherheit (FST)Bindungsunsicherheit (FST)--> psychische St> psychische Stöörungen?rungen?
Effekte schwach beiEffekte schwach bei lowlow--riskrisk samplessamplesEffekte deutlich beiEffekte deutlich bei highhigh--riskrisk samplessamples
Schlechtere peerSchlechtere peer--BeziehungenBeziehungenMoodinessMoodinessDepressive SymptomeDepressive SymptomeAggressive SymptomeAggressive Symptome
Effekte deutlicher bei Jungen bzgl.Effekte deutlicher bei Jungen bzgl.externalisierendemexternalisierendem VerhaltenVerhaltenInteraktionseffekte: Bindung & IntelligenzInteraktionseffekte: Bindung & Intelligenz -->>externalisierendeexternalisierende ProblemeProbleme
3636
TraumatTraumat.. BindungserfahrungenBindungserfahrungen--> Psychische Störungen?> Psychische Störungen?
Belegt bei ErwachsenenBelegt bei Erwachsenen::FrFrüüher Tod 1 Elternteilsher Tod 1 Elternteils -->>Verlassenwerden vonVerlassenwerden vonElternEltern -->>VernachlVernachläässigung,ssigung,ZurZurüückweisungckweisung -->>RollenumkehrRollenumkehr -->>Sexueller MissbrauchSexueller Missbrauch -->>KKöörperlrperl. Misshandlung. Misshandlung -->>
Dozier,Dozier, StovallStovall && AlbusAlbus, 1999, 1999
schwere Depressionschwere Depressionleichtere Depression &leichtere Depression &WutWut
psychischepsychischeStStöörungenrungen
3737
ErziehungErziehung inin InstitutionenInstitutionen
Kinder, die inKinder, die in HeimenHeimen aufwuchsenaufwuchsen vs. Kinder dievs. Kinder dieinin PflegefamilienPflegefamilien aufwuchsenaufwuchsen (Roy,(Roy, RutterRutter & Pickles, 2004):& Pickles, 2004):
ImIm GrundschulalterGrundschulalter zeigenzeigen 1/51/5 derder HeimHeim--,, aberaber keineskeinesderder PflegefamilienPflegefamilien--KinderKinder eineneinen MangelMangel anan selektivenselektivenBindungsbeziehungenBindungsbeziehungen mitmit ihrenihren BezugspersonenBezugspersonen ((oderodermitmit FreundenFreunden))DieseDiese BindungsstörungBindungsstörung istist engeng assoziiertassoziiert mitmitKonzentarionsstörungenKonzentarionsstörungen inin derder SchuleSchule (inattention,(inattention,overactivityoveractivity))RisikogruppeRisikogruppe:: MännlicheMännliche HeimkinderHeimkinder!!
3838
DeprivationszirkelDeprivationszirkelVon ihren Eltern vernachlässigte Kinder habenVon ihren Eltern vernachlässigte Kinder habenein erhöhtes Risiko, psychische Störungen zuein erhöhtes Risiko, psychische Störungen zuentwickeln.entwickeln.Diese ehemals vernachlässigten Kinder sind alsDiese ehemals vernachlässigten Kinder sind alsErwachsene ihren Kindern gegenüber dann oftErwachsene ihren Kindern gegenüber dann oftselbst auch vernachlässigende Eltern.selbst auch vernachlässigende Eltern.So werden oft Vernachlässigung & psychischeSo werden oft Vernachlässigung & psychischeStörungen von einer Generation auf die nächsteStörungen von einer Generation auf die nächsteweitergegeben.weitergegeben.BowlbyBowlby, 1953:, 1953: ChildChild carecare && thethe growth ofgrowth of lovelove
3939
Bindungstheorie & Gewalt IBindungstheorie & Gewalt I((BowlbyBowlby, 1988), 1988)
Aggressionen sind normal & adaptiv, wenn dieAggressionen sind normal & adaptiv, wenn dieSicherheit zentraler Beziehungen bzw. dasSicherheit zentraler Beziehungen bzw. das LeLe--benben wichtiger Menschen in Gefahr scheint.wichtiger Menschen in Gefahr scheint.
Familiäre Gewalt ist eine verzerrte, übertriebeneFamiliäre Gewalt ist eine verzerrte, übertriebeneVersion adaptiver Aggressionen.Version adaptiver Aggressionen.
GewalterfahrungenGewalterfahrungen erschüttern &erschüttern &beeinträchtigen die emotionale Sicherheit vonbeeinträchtigen die emotionale Sicherheit vonKindern & Erwachsenen ganz grundlegend.Kindern & Erwachsenen ganz grundlegend.
Gewalt von engen Bezugspersonen (z.B. Eltern,Gewalt von engen Bezugspersonen (z.B. Eltern,Partnern) ist psychisch weitaus belastender alsPartnern) ist psychisch weitaus belastender alsGewalt von Fremden.Gewalt von Fremden.
4040
Bindungstheorie & Gewalt IIBindungstheorie & Gewalt II((BowlbyBowlby, 1988), 1988)
Gewalt von Bezugspersonen führt zu einem unlösbarenGewalt von Bezugspersonen führt zu einem unlösbarenemotionalen Paradox: Kinder brauchen & fürchten denemotionalen Paradox: Kinder brauchen & fürchten denMissbraucher gleichzeitig.Missbraucher gleichzeitig.
Gewaltopfer sind depressiv, passiv, gehemmt, freudlos &Gewaltopfer sind depressiv, passiv, gehemmt, freudlos &gleichzeitig wütend & aggressiv.gleichzeitig wütend & aggressiv.Innere Arbeitsmodelle sind nachInnere Arbeitsmodelle sind nach GewalterfahrungenGewalterfahrungen gleichzeitiggleichzeitigauf Hinwendung & auf Flucht eingestelltauf Hinwendung & auf Flucht eingestellt sie sind also kaumsie sind also kaumarbeitsfähig.arbeitsfähig.
Weder ambivalenzfreie Hinwendung noch klare Abwendung istWeder ambivalenzfreie Hinwendung noch klare Abwendung istmöglich.möglich.Bindungssystem ist ständig aktiviertBindungssystem ist ständig aktiviert es gibt keine Entspannung.es gibt keine Entspannung.
Kind zu misshandelndem Elternteil:Kind zu misshandelndem Elternteil:Kleinkinder zeigen oft widersprüchliches Verhalten zu ElternteilKleinkinder zeigen oft widersprüchliches Verhalten zu Elternteil::Z.B. zu ihr/ihm hinlaufen & gleichzeitig den Kopf wegdrehen (FSTZ.B. zu ihr/ihm hinlaufen & gleichzeitig den Kopf wegdrehen (FST).).Permanente Aufmerksamkeit für den TäterPermanente Aufmerksamkeit für den Täter
Gefrorene Wachsamkeit (Gefrorene Wachsamkeit (frozenfrozen watchfulnesswatchfulness))Ständiges Bemühen, Bedürfnisse des Elternteils zu erfüllen.Ständiges Bemühen, Bedürfnisse des Elternteils zu erfüllen.
4141
BindungsorientierteBindungsorientierteBeratung & PsychotherapieBeratung & Psychotherapie
4242
Bindung & PsychotherapieBindung & PsychotherapieHypothese: erfolgreiche TherapieHypothese: erfolgreiche Therapie --> erh> erhööhtehteBindungssicherheit (StrauBindungssicherheit (Straußß & Schmidt, 1997)& Schmidt, 1997)bisher kaum erforschtbisher kaum erforschtLangzeitPTLangzeitPT: bei 30: bei 30--40% erh40% erhööhte Bindungssicherheithte Bindungssicherheitevtl. differentieller Therapieerfolg je nachevtl. differentieller Therapieerfolg je nachBindungshaltung (stationBindungshaltung (stationäär: Vermeidende mehr Erfolgr: Vermeidende mehr Erfolgals Ambivalente).als Ambivalente).Es gibt erste spezielle Bindungstherapien in den USAEs gibt erste spezielle Bindungstherapien in den USA --oder ist jede gute Therapie auch Bindungstherapie?!oder ist jede gute Therapie auch Bindungstherapie?!
Attachment BasedAttachment Based FamilyFamily TherapyTherapy (ABFT; Diamond et al.; s.(ABFT; Diamond et al.; s.Sydow et al., im Druck)Sydow et al., im Druck)
4343
Implikationen der Bindungstheorie fImplikationen der Bindungstheorie füürrdie Psychotherapiedie Psychotherapie--PraxisPraxis
1.1. TherapeutInTherapeutIn als sichere Basisals sichere Basis ffüür Klienten.r Klienten.2.2. Exploration der Beziehungen zu wichtigenExploration der Beziehungen zu wichtigen
Bezugspersonen.Bezugspersonen.§§ Keine Entwertung von Bezugspersonen!!!Keine Entwertung von Bezugspersonen!!!
3.3. ÜÜberprberprüüfung der therapeutische Beziehung.fung der therapeutische Beziehung.4.4. Fokus auf ZusammenhFokus auf Zusammenhäängen zwischen gegenwngen zwischen gegenwäärtigenrtigen
& fr& früüherenheren BeziehungserfahrungenBeziehungserfahrungen && ÜÜberprberprüüfungfungalter Muster.alter Muster.
5.5. UnterstUnterstüützung des Klienten bei der Verarbeitung seinertzung des Klienten bei der Verarbeitung seinerAffekte.Affekte.
6.6. BerBerüücksichtigung von Beziehungscksichtigung von Beziehungs--TraumataTraumata§§ Z. B. Verluste, GewaltZ. B. Verluste, Gewalt (auch(auch inheritedinherited traumatatraumata ))
BowlbyBowlby, 1988; Brisch, 1999; Br, 1988; Brisch, 1999; Brääutigam, 1991; Holmes, 1996;utigam, 1991; Holmes, 1996;StrauStraußß & Schmidt, 1997; Sydow, 2002.& Schmidt, 1997; Sydow, 2002.
4444
InterventionenInterventionen beibeiBindungsstörungenBindungsstörungen
AuswahlAuswahl des Interventionsdes Interventions--SettingsSettingsAmbulantAmbulant teilstationärteilstationär -- stationärstationärJeJe nachnach SchweregradSchweregrad derder StörungStörung,, evtlevtl..EntwicklungsbeeinträchtigungenEntwicklungsbeeinträchtigungen && FunktionsfähigkeitFunktionsfähigkeitdesdes psychosozialenpsychosozialen UmfeldesUmfeldes..
HierarchieHierarchie derder BehandlungsentscheidungenBehandlungsentscheidungenHauptzielHauptziel:: HerstellungHerstellung eineseines entwicklungsförderndenentwicklungsförderndenbindungsstabilenbindungsstabilen Milieus inMilieus in FamilieFamilie,, PflegefamiliePflegefamilie,,Heim, Kindergarten &Heim, Kindergarten & SchuleSchule ((ggfggf.. HerausnahmeHerausnahme ausauseinemeinem deprivierendendeprivierenden Milieu).Milieu).WeiteresWeiteres ZielZiel:: AufarbeitungAufarbeitung eventuelleventuell bestehenderbestehenderEntwicklungsbeeinträchtigungenEntwicklungsbeeinträchtigungen..
4545
BindungsstörungenBindungsstörungen::AmbulanteAmbulante BehandlungBehandlung
AufklärungAufklärung && BeratungBeratung vonvonBezugsperson(enBezugsperson(en))Patient (Patient (altersentsprechendaltersentsprechend))ErziehernErziehern && LehrernLehrern ((mitmit EinverständnisEinverständnis desdes SorgeberechtigtenSorgeberechtigten))
BeratungBeratung,, PsychotherapiePsychotherapie & Supervision& SupervisionFamilienberatung/Familienberatung/--therapietherapieEinzelEinzel--/Gruppentherapie/Gruppentherapie desdes KindesKindesSupervision (Supervision (PflegefamiliePflegefamilie, Heim, Kindergarten &, Heim, Kindergarten & SchuleSchule))
FunktionelleFunktionelle TherapienTherapienKrankengymnastikKrankengymnastik,, LogopädieLogopädie,, ErgotherapieErgotherapie ((beibei umschrumschr..EntwicklungsstörEntwicklungsstör.).)
MedikamentöseMedikamentöse TherapieTherapie:: seltenseltenVerlaufskontrolleVerlaufskontrolle hinsichtlichhinsichtlich::
ZielsymptomeZielsymptome,, EntwicklungsstörungenEntwicklungsstörungen,, FamilieFamilie,, SchuleSchule, Peers, Peers
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BindungsstörungenBindungsstörungen::WeitereWeitere BehandlungsoptionenBehandlungsoptionen
TeilstationäreTeilstationäre BehandlungBehandlungEngeEnge KooperationKooperation mitmit denden BezugspersonenBezugspersonen erforderlicherforderlich,, damitdamitPatientenPatienten durchdurch denden täglichentäglichen MilieuwechselMilieuwechsel nichtnicht überfordertüberfordert werdenwerden..
StationäreStationäre BehandlungBehandlungWesentlichWesentlich:: FesteFeste BezugspersonenBezugspersonen inin derder therapeutischentherapeutischen InstitutionInstitution --iinstitutionellnstitutionell bedingtenbedingten BetreuerwechselBetreuerwechsel vermeidenvermeiden!!
JugendhilfeJugendhilfe-- && RehabilitationsmaßnahmenRehabilitationsmaßnahmenWennWenn entwicklungsförderndesentwicklungsförderndes,, bindungsstabilesbindungsstabiles MilieuMilieu nichtnicht gegebengegebenistist oderoder wegenwegen derder SymptomatikSymptomatik desdes KindesKindes nichtnicht aufrechterhaltenaufrechterhaltenwerdenwerden kannkann..MaßnahmenMaßnahmen imim RahmenRahmen derder HilfeplanungHilfeplanung nachnach KJHG.KJHG.DauerDauer: In: In derder RegelRegel mehrjährigemehrjährige BetreuungBetreuung derder PatientenPatienten..EventuelleEventuelle EntwicklungsverzögerungenEntwicklungsverzögerungen müssenmüssen aufgearbeitetaufgearbeitet werdenwerden..
GenerellGenerell fehltfehlt eses anan StudienStudien zurzur WirksamkeitWirksamkeit derder verschiedenenverschiedenenBehandlungsmassnahmenBehandlungsmassnahmen.. EinschätzungEinschätzung beruhtberuht aufaufExpertenwissenExpertenwissen..
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FazitFazit
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Fazit IFazit I
Die Bindungstheorie befasst sich mit derDie Bindungstheorie befasst sich mit derWechselwirkung vonWechselwirkung von BeziehungsBeziehungs--erfahrungenerfahrungen & Pers& Persöönlichkeitsentwicklungnlichkeitsentwicklung(( innere Arbeitsmodelleinnere Arbeitsmodelle ))Das Thema Bindung ist für MenschenDas Thema Bindung ist für Menschenlebenslang wichtig:lebenslang wichtig:
"Attachment"Attachment behaviorbehavior [[characterizescharacterizes] human] humanbeeingsbeeings fromfrom thethe cradlecradle toto thethe grave"grave"((BowlbyBowlby, 1979, p. 129), 1979, p. 129)
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Fazit IIFazit II
Sensible Periode: KindheitSensible Periode: Kindheit doch auch später sind nochdoch auch später sind nochÄnderungen möglich:Änderungen möglich:
Nach Scheidung / Tod der Eltern;Nach Scheidung / Tod der Eltern;neue Bezugsperson / Partnerschaftserfahrungenneue Bezugsperson / Partnerschaftserfahrungengelungene Psychotherapiegelungene Psychotherapie
Diagnostik von Bindungshaltungen bei Kindern:Diagnostik von Bindungshaltungen bei Kindern:Fremde Situation Test (FST; 1Fremde Situation Test (FST; 1--2 Jahre)2 Jahre)Weitere BeobachtungsWeitere Beobachtungs-- && projektiveprojektive Verfahren fVerfahren füürr äältere Kinderltere Kinder
22 ArtenArten vonvon klinischenklinischen BindungsstörungenBindungsstörungenBeginn jeweils: 0Beginn jeweils: 0--5 Jahre5 Jahre
Nur ein kleiner Teil der Kinder mit unsichererNur ein kleiner Teil der Kinder mit unsichererBindungshaltung hat tatsBindungshaltung hat tatsäächlich eine Bindungsstchlich eine Bindungsstöörung!rung!
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AnzeichenAnzeichen fürfür eineeine möglichemöglicheBindungsBindungsstörungstörung
GehemmteGehemmte Form (Form (Reaktive Bindungsstörung des KA;Reaktive Bindungsstörung des KA;F94.1)F94.1)
KeinKein BindungsBindungs--VerrhaltenVerrhalten danndann wennwenn BindungsBindungs--VerhaltenVerhaltenerwarteterwartet werdenwerden kannkann (z. B. Angst,(z. B. Angst, SchmerzenSchmerzen,, krankkrank,, traurigtraurig))Kind zeigt widersprüchliches Bindungsverhalten gegenüberKind zeigt widersprüchliches Bindungsverhalten gegenüberBezugspersonen (Annäherung, Vermeidung & Widerstand)Bezugspersonen (Annäherung, Vermeidung & Widerstand)
Ungehemmte Form (Bindungsstörung des KA mitUngehemmte Form (Bindungsstörung des KA mitEnthemmung; F94.2)Enthemmung; F94.2)
FehlendeFehlende DifferenzierungDifferenzierung zwischenzwischen ErwachsenenErwachsenenAnzeichenAnzeichen,, dassdass dasdas KindKind bereitbereit wärewäre einfacheinfach soso mitmit einemeinemFremdenFremden wegzugehenwegzugehenFehlendesFehlendes AbsichernAbsichern ( checking back )( checking back ) beibei denden ElternEltern ininangstauslösendenangstauslösenden SituationenSituationen
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AnzeichenAnzeichen fürfür möglichemögliche BindungsBindungs--ProblemeProbleme,, keinekeine BindungsstörungBindungsstörungAnzeichen von Rollenumkehr zwischenAnzeichen von Rollenumkehr zwischenKind & Bezugsperson: Kind ist strafendKind & Bezugsperson: Kind ist strafend(zurückweisend, demütigend) oder(zurückweisend, demütigend) odercaregivingcaregiving ( ( cheeringcheering , rückversichernd), rückversichernd)
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HinweiseHinweise aufauf Gewalt/MisshandlungGewalt/Misshandlung
Widersprüchliches Verhalten des Kindes zum Elternteil:Widersprüchliches Verhalten des Kindes zum Elternteil:Z.B. zu ihr/ihm hinlaufen & gleichzeitig den Kopf wegdrehenZ.B. zu ihr/ihm hinlaufen & gleichzeitig den Kopf wegdrehen
Permanente Aufmerksamkeit für ElternteilPermanente Aufmerksamkeit für ElternteilGefrorene WachsamkeitGefrorene Wachsamkeit
Ständiges Bemühen, Bedürfnisse des Elternteils zu erfüllenStändiges Bemühen, Bedürfnisse des Elternteils zu erfüllenACHTUNG:ACHTUNG: TraumatisierungTraumatisierung desdes KindesKindes kannkann auchauchdaherdaher rührenrühren,, dassdass dasdas ElternteilElternteil selbstselbst traumatisierttraumatisiert istist(z. B.(z. B. durchdurch TodesfallTodesfall,, GewaltGewalt--// KriegserfahrungenKriegserfahrungen))VorsichtVorsicht vorvor leichtfertigenleichtfertigen FehlinterpretationenFehlinterpretationen!!!!!!
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KEINKEIN AnzeichenAnzeichen fürfür eineeineBindungsstörungBindungsstörung
KindKind verhältverhält sichsich nachnach einereiner TrennungTrennungzumzum ElternteilElternteil scheinbarscheinbar gleichgültiggleichgültig oderodersogarsogar ablehnendablehnend
KindKind scheinbarscheinbar gleichgültiggleichgültig:: HinweisHinweis aufauf eineeineunsicherunsicher--vermeidendevermeidende BindungBindung keinekeineStörungStörungKindKind ablehnendablehnend: Kind: Kind istist ärgerlichärgerlich überüber diedielangelange DauerDauer derder TrennungTrennung typischestypischesBindungsverhaltenBindungsverhalten (Phase 3 detachment ) (!)(Phase 3 detachment ) (!)
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Fazit IIIFazit IIIMenschen, die Bindungstraumata erlitten haben,Menschen, die Bindungstraumata erlitten haben,haben ein erhöhtes Risiko, psychischehaben ein erhöhtes Risiko, psychischeStörungen zu entwickeln.Störungen zu entwickeln.Beratung, Therapie & Jugendhilfe sollte immerBeratung, Therapie & Jugendhilfe sollte immerauf bindungsrelevante Themen eingehen.auf bindungsrelevante Themen eingehen.JEDOCH: Der Kontext, in dem sichJEDOCH: Der Kontext, in dem sichBindungsbeziehungen entwickeln, darf nichtBindungsbeziehungen entwickeln, darf nichtübersehen werden!übersehen werden!Ziel: Die Weitergabe gestörtenZiel: Die Weitergabe gestörtenBindungsverhaltens von einer Generation an dieBindungsverhaltens von einer Generation an dienächste zu durchbrechen.nächste zu durchbrechen.
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Zitat:Zitat: BowlbyBowlby (1979/1982, S. 173(1979/1982, S. 173))
"Jeder von uns ... neigt [dazu], anderen"Jeder von uns ... neigt [dazu], anderendas anzutun, was ihm angetan wurde.das anzutun, was ihm angetan wurde.Der tyrannisierende Erwachsene ist dasDer tyrannisierende Erwachsene ist dastyrannisierte Kind von gesterntyrannisierte Kind von gestern ..
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LiteraturLiteratur (Weitere Literaturangaben siehe genannte Arbeiten)(Weitere Literaturangaben siehe genannte Arbeiten)
BowlbyBowlby, J. (1979)., J. (1979). The making and breaking ofThe making and breaking of affectionalaffectional bondsbonds. London:. London:TavisockTavisock..
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Dt.Ges.fDt.Ges.f. Kinder. Kinder-- undund JugendpsychiatrieJugendpsychiatrie undund PsychotherapiePsychotherapie u.au.a. (. (HrsgHrsg.).)(2003).(2003). LeitlinienLeitlinien zurzur DiagnostikDiagnostik undund TherapieTherapie vonvon psychischenpsychischen StörungenStörungenimim SäuglingsSäuglings--,, KindesKindes-- undund JugendalterJugendalter.. DeutscherDeutscher ÄrzteÄrzte VerlagVerlag. (2.. (2.überarbüberarb.. AuflAufl.).) http://www.unihttp://www.uni--duesseldorf.de/AWMF/ll/028duesseldorf.de/AWMF/ll/028--024.htm024.htm
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