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Chemie Q1 / 4. Reaktionswege der organischen Chemie / 4.2 Alkene und elektrophile Addition © Ulrich Helmich 2015 bis 2017 / 1 32 Zufällig kommt ein Br 2 -Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung. Br Br Bromierung von Cycloalkenen

Br Br - u-helmich.de · Chemie Q1 / 4. Reaktionswege der organischen Chemie / 4.2 Alkene und elektrophile Addition © Ulrich Helmich 2015 bis 2017 2/32 • Zufällig kommt ein Br2-Molekül

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Chemie Q1 / 4. Reaktionswege der organischen Chemie / 4.2 Alkene und elektrophile Addition

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

Br Br

Bromierung von Cycloalkenen

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• ---?

Bromierung von Cycloalkenen

Br

Brδ+

δ-

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

Bromierung von Cycloalkenen

Br

Brδ+

δ-

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

• ---?

Bromierung von Cycloalkenen

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

• Heterolytische Trennung des Brom-Moleküls und

• Bildung des etwas stabilerensigma-Komplexes.

Bromierung von Cycloalkenen

Br+

Br -

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

• Heterolytische Trennung des Brom-Moleküls und

• Bildung des etwas stabilerensigma-Komplexes.

• ---?

Bromierung von Cycloalkenen

Br

+

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

• Heterolytische Trennung des Brom-Moleküls und

• Bildung des etwas stabilerensigma-Komplexes.

• Delokalisierung der positiven Ladung.

Bromierung von Cycloalkenen

Br

+

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• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

• Heterolytische Trennung des Brom-Moleküls und

• Bildung des etwas stabilerensigma-Komplexes.

• Delokalisierung der positiven Ladung.

• ---?

Bromierung von Cycloalkenen

Br

+

Br -

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� /�9 32

• Zufällig kommt ein Br2-Molekül in die Nähe der elektronenreichen Doppelbindung.

• Bildung des lockeren pi-Komple-xes.

• Heterolytische Trennung des Brom-Moleküls und

• Bildung des etwas stabilerensigma-Komplexes.

• Delokalisierung der positiven Ladung.

• Angriff eines Bromid-Ions von der Rückseite!

Bromierung von Cycloalkenen

Br

+

Br -

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• ---?Bromierung von Cycloalkenen

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83% Ausbeute

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• Bildung von trans-1,2-Dibrom-cyclohexan als Hauptprodukt.

Bromierung von Cycloalkenen

Br

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83% Ausbeute

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• Bildung von trans-1,2-Dibrom-cyclohexan als Hauptprodukt.

• cis-1,2-Dibrom-cyclohexan ent-steht so gut wie nicht.

Bromierung von Cycloalkenen

Br

Br

17% Ausbeute

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• Bildung von trans-1,2-Dibrom-cyclohexan als Hauptprodukt.

• cis-1,2-Dibrom-cyclohexan ent-steht so gut wie nicht.

Bromierung von Cycloalkenen

Br

Br

17% Ausbeute

Was ist damit eigentlich

bewiesen?

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• Bildung von trans-1,2-Dibrom-cyclohexan als Hauptprodukt.

• cis-1,2-Dibrom-cyclohexan ent-steht so gut wie nicht.

Bromierung von Cycloalkenen

Br

Br

17% Ausbeute

Damit ist bewiesen, dass Bromid-Ionen tatsächlich einen Rückseitenangriff durchführen.

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� /�15 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

Drei verschiedene Alkene wurden bromiert. Die Zeit bis zur völligen Entfärbung des Broms wurde gemessen.

Erklären Sie die vorliegenden

Befunde!

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� /�16 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

---?

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� /�17 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

---?

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� /�18 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

Das Alken wird reaktiver!

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� /�19 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

Das Alken wird reaktiver!

---?

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� /�20 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

Das Alken wird reaktiver!

Kein induktiver Effekt der beiden H-Atome.

Die Elektronendichte wird nicht erhöht.

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� /�21 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

Das Alken wird reaktiver!

Kein induktiver Effekt der beiden H-Atome.

Die Elektronendichte wird nicht erhöht.

---?

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� /�22 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

Das Alken wird reaktiver!

Kein induktiver Effekt der beiden H-Atome.

Die Elektronendichte wird nicht erhöht.

-I-Effekt der beiden Chlor-Atome.

Die Elektronendichte wird verringert.

Das Alken wird weniger reaktiv.

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� /�23 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

+I-Effekt der beiden Methyl-gruppen.

Die Elektronendichte der Doppelbindung wird erhöht.

Das Alken wird reaktiver!

Kein induktiver Effekt der beiden H-Atome.

Die Elektronendichte wird nicht erhöht.

-I-Effekt der beiden Chlor-Atome.

Die Elektronendichte wird verringert.

Das Alken wird weniger reaktiv.

Was ist damit eigentlich

bewiesen?

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� /�24 32Bromierung von Alkenen

C CH3C

H5C2

CH3

C2H5

0,3 Sekunden

C CCl Cl

7 Minuten

H5C2 C2H5C C

H

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

Die Elektronendichte an der C=C-Doppelbindung spielt eine entscheidende Rolle bei der elektrophilen Addition.

Je höher die Elektronendich-te, desto reaktiver das Alken.

Was ist damit eigentlich

bewiesen?

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� /�25 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

2 Sekunden

C CH

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

Lösemittel für Brom: Tetrachlormethan CCl4.

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH.

3-Hexen wurde bromiert. Die Zeit bis zur völligen Entfärbung des Broms wurde gemessen.

Erklären Sie die vorliegenden

Befunde!

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� /�26 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

2 Sekunden

C CH

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

Lösemittel für Brom: Tetrachlormethan CCl4.

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH.

In polaren Lösemitteln wie Ethanol wird der induzierte Br2-Dipol stabilisiert, daher bildet sich das Bromonium-Ion schneller. In unpolaren Lösemitteln wie CCl4 tritt dieser Lösemitteleffekt nicht auf.

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� /�27 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

2 Sekunden

C CH

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

Lösemittel für Brom: Tetrachlormethan CCl4.

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH.

In polaren Lösemitteln wie Ethanol wird der induzierte Br2-Dipol stabilisiert, daher bildet sich das Bromonium-Ion schneller. In unpolaren Lösemitteln wie CCl4 tritt dieser Lösemitteleffekt nicht auf.

Was ist damit eigentlich

bewiesen?

Chemie Q1 / 4. Reaktionswege der organischen Chemie / 4.2 Alkene und elektrophile Addition

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� /�28 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

2 Sekunden

C CH

H5C2

H

C2H5

4 Sekunden

Lösemittel für Brom: Tetrachlormethan CCl4.

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH.

Bei der elektrophilen Addition - zumindest bei der Bromierung - induziert die Doppelbindung im Br2-Molekül einen Dipol. Damit ist ein entscheidender Schritt des AE-Mechanismus bewiesen!

Was ist damit eigentlich

bewiesen?

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� /�29 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH + etwas H2O.

3-Hexen wurde bromiert. Neben 3,4-Dibrom-hexan erhielt man 3-Brom-hexan-4-ol und 4-Brom-hexan-3-ol.

Erklären Sie die vorliegenden

Befunde!

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� /�30 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH + etwas H2O.

Wasser kann durch Autoprotolyse OH--Ionen und H3O+-Ionen bilden.

Die OH--Ionen können nun das Bromoni-um-Ion von der Rückseite angreifen, und es entsteht ein Gemisch aus • 3,4-Dibrom-hexan, • 3-Brom-hexanol-4 und • 4-Brom-hexanol-3.

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� /�31 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH + etwas H2O.

Wasser kann durch Autoprotolyse OH--Ionen und H3O+-Ionen bilden.

Die OH--Ionen können nun das Bromoni-um-Ion von der Rückseite angreifen, und es entsteht ein Gemisch aus • 3,4-Dibrom-hexan, • 3-Brom-hexanol-4 und • 4-Brom-hexanol-3.

Was ist damit eigentlich

bewiesen?

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� /�32 32Bromierung von Alkenen II

C CH

H5C2

H

C2H5

Lösemittel für Brom: Ethanol C2H5OH + etwas H2O.

Es wurde ein wichtiger Teilschritt der elek-trophilen Addition bewiesen:

Es bildet sich im Laufe der AE ein positiv geladenes Carbenium-Ion, an das sich ne-gativ geladene Hydroxid-Ionen anlagern können.