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P. b. b., Erscheinungsort Linz Verlagspostamt 4020 Linz Einzelpreis S 2.50 Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ) Folge 13 Wien-Linz, 3. Juli 1970 16. Jahrgang Vollendeter Sturz Alexander Dubceks Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschecho- slowakei hat am 26. Juni den Ausschluß des früheren Parteichefs Alexander Dubcek aus der Partei beschlossen. Zwei Tage vorher war er von seinem Posten als Botschafter in Ankara enthoben worden. Aufyer Dubcek wurde auch der frühere Ministerpräsident Oldrich Cernik gemafjregelf, indem ihm das Amt als Vorsitzender des Staatsausschusses für Technik und Investitionen abgenommen wurde. Von der Säuberung wurde ferner der Vizepräsident des Bundesrates Miroslav Hruskovic erfafjt. Dem Vernehmen nach hat das Zentralkomitee auch die Mitgliedschaft des früheren Parteichefs und Staatspräsidenten Antonin Novotny, die bisher suspendiert gewesen war, aufgehoben. Damit ist die Säuberung auf ihrem Höhepunkt angelangt, aber noch nicht abgeschlossen. Es ist höchst- wahrscheinlich, dafj auch einige Mitglieder der slowakischen Füh- rungsschicht gemafjregelt werden. Ob es dem jetzigen Parteichef Husak gelingen wird, dem Strudel zu entkommen, das wird viel- fach bezweifelt. In der Slowakei werden vor allem jene Kommunisten aufs Korn genommen, die während der Monate der Reform einen Kurs der Kirchenfreundlichkeit eingeschlagen und kirchlichen Einrichtungen finanzielle Hilfe haben zuteil werden lassen. Von Prag wurde die Order ausgegeben, dafj Leute, die religiöse Leidenschaften auf- gewühlt haben, nicht länger der Partei angehören dürften. Eine Lokalorganisation der Partei wurde ganz aufgelöst, well sie die Rückgabe von Kirchengüfern gefordert hatte. Die antikatholische Welle wirkt sich in dem immer noch katholischen Landesteil mit besonderer Schärte aus. Sie hat mit dem Abzug aller geistlichen Schwestern aus den öffentlichen Anstalten begonnen. Gegen den einstigen tschechischen Schachgroljmeister Pachman wird ein Prozefj vorbereitet. Die bereits angesetzte Verhandlung murrte aber verschoben werden, weil Pachman in der Haft Kopf- verletzungen erlitten hat. Die Mitunterzeichner des Manifestes der 2000 Worte, die Olympiasieger Emil Zatopek und Vera Caslavska, sind Verfolgungen ausgesetzt. Zatopek wurde jetzt auch vom ZK des Verbandes für Körpererziehung ausgeschlossen, Vera Cas- lavska hat man die Ausreise zu einem Schauturnen nach Osaka verboten. Daraufhin hat die tapfere Frau alle ihre sportlichen Auszeichnungen zurückgegeben. Ihr Mann, der Sportler Josef Od- lozil, dart seinen Beruf als Sportlehrer nicht mehr ausüben. Vom früheren Präsidenten der Nationalversammlung und Hel- den der Reformzeit, Josef Smrkowsky, wird bekannt, dafj er an einer Krebserkrankung des Rückgrates leidet. Er lebt als Pen- sionist in Prag. Brandts Unterwerfungs-Artikel Der Ausgang der Wahlen in drei Bundesländern verzögerte die Reise Sdieels nach Moskau Ende Juni sollte Bundesaufjenminisfer Wal- ter Scheel nach Moskau reisen, um dort die offiziellen Verhandlungen über den Gewalt- verzicht-Vertrag aufzunehmen. Dieser Termin konnte nicht eingehalten werden. Erst in der zweiten Julihälfte wird Scheel seinen Plan verwirklichen können. Der grofje und heftige Widerstand, der in der J5DP gegen,das An- erkennungspapier besteht, zwingt Brandt Und seinen Außenminister auch dazu, ihre bis- herigen Verhandlungsergebnisse abzuschwä- chen. Waren sie — laut den Notizen des Unterhändlers Egon Bahr — bisher geneigt, die gegenwärtigen Grenzen als endgültig anzuerkennen, so wollen sie nunmehr in die Präambel zum Vertrag das Selbstbestim- mungsrecht der Deutschen einbauen, in einem Begleitbrief den Anspruch auf Wiederver- einigung aufrechterhalten und in einer Denk- schrift den Russen andeuten, dafj der Vertrag erst dann ratifiziert werden kann, wenn über Berlin zwischen den Alliierten Einvernehmen besteht. Die Bahr-Notizen Die durch eine Indiskretion in das „Bild" ge- langten Aufzeichnungen des Unterhändlers Bahr haben folgenden Wortlaut: Präambel Die beiden vertragschliegenden Parteien be- frachten es als ihr gemeinsames Ziel, den inter- nationalen Frieden aufrechtzuerhalten und die Entspannung zu erreichen. Sie bekunden ihr Be- streben, die Normalisierung der Lage in Europa zu fördern, und gehen hierbei von der in diesem Raum bestehenden wirklichen Lage und der Ent- wicklung friedlicher Beziehungen auf dieser Grundlage zwischen allen europäischen Staaten au». Artikel 1 Die beiden vertragschließenden Parteien -wer- den sich in ihren gegenseitigen Beziehungen so- wie in Fragen der Gewährleistung der europä- ischen und internationalen Sicherheit von den Zielen und Prinzipien, die in der Satzung der UN niedergelegt sind, leiten lassen. Demgegenüber werden sie ihre Streitfragen ausschließlich mit friedlichen Mitteln lösen und übernehmen die Verpflichtung, sich in Fragen, die die europä- ische Sicherheit berühren, sowie in ihren bila- teralen Beziehungen gemäß Artikel 2 der UN- Satzung der Drohung mit Gewalt oder der An- wendung von Gewalt zu enthalten. Artikel 2 Die beiden vertragschließenden Parteien stim- men in der Erkenntnis überein, daß der Friede in Europa nur aufrechterhalten werden kann, wenn niemand die gegenwärtigen Grenzen an- tastet. Sie verpflichten sich, die territoriale Inte- grität aller Staaten in Europa an ihren heutigen Grenzen uneingeschränkt zu achten. Sie erklären, daß sie keine Gebietsansprüche gegeneinander haben und solche auch nicht erheben werden. Die betrachten heute und künftig die Grenzen aller Staaten in Europa als unverletzlich, wie sie am Tage der Unterzeichnung dieses Abkommens verlaufen einschließlich der Oder-Neifce-Linie, die die Westgrenze Polens bildet, und der Grenze zwischen der DDR und der BRD. Artikel 3 Dieses Abkommen zwischen der BRD und der UdSSR berührt nicht die früher geschlossenen zweiseitigen und mehrseitigen Verträge und Ab- kommen beider Staaten. Brandt: Kein Verzicht auf Selbstbestimmung In einer großen Debatte im Bundestag wurde die Regierung wiederum wegen ihrer Vereinbarungen mit Moskau angegangen. Er beteuerte: „Die Bereitschaft zur Anerkennung der Realitäten dieser Welt kann und wird nicht bedeuten, dafj wir von uns verlangen liefen, dafj wir bereit wären, Unrecht nicht länger Unrecht zu nennen. Die Bundesregie- rung denkt nicht daran, Unrecht anzuerken- nen. Dies für die Vertreibung ebenso wie für die Spaltung." Weiters sagte Brandt: „Das Ziel der staat- lichen Einheit in einer europäischen Friedens- ordnung auf der Basis des Selbstbestim- mungsrechtes bleibt unverändert. Eine völker- rechtliche Anerkennung der Teilung Deutsch- lands ist nicht möglich." Andere Töne aus dem Osten Aus dem Ostblock kommen allerdings an- dere Töne. Ulbricht sagte am 16. Juni in einer Rede vor dem ZK: Die DDR hoffe nach dem dritten Gespräch zwischen Stoph und Brandt auf ihre Anerkennung und macht sie zur Vor- bedingung der Behandlung anderer Fragen. Eine Wiedervereinigung Deutschlands be- zeichnete er als unmöglich. Das Münchner Abkommen spielt herein Bei der grofjen Debatte im Bundestag — der übrigens den Haushaltsplan des Bundes- kanzleramtes nur mit 250 gegen 242 Stimmen angenommen hat, wobei sich auch der su- detendeutsche FDP-Abgeordnete Zoglmann der Stimme enthielt — kam auch wieder das Münchner Abkommen zur Sprache. In einer Anfrage war die Regierung ge- fragt worden, wie sie den Artikel 6 des so- wjetisch-tschechoslowakischen Vertrages vom 6. Mai 1970 bewerte, in dem das Münchner Abkommen als von Anfang an ungültig be- zeichnet wird/Staatssekretär Dahrendorf: Das Schweigen der Bundesregierung kann nicht als eine Zustimmung ausgelegt werden. Worauf Brandt verzichten will Durch die Anerkennung der gegenwärtigen Grenzziehung würden folgende Gebiete auf- gegeben: Ostpreußen 36.996 km 2 2,488.000 Einw. Pommern 31.301km 2 1,895.000 Einw. Ost-Brandenburg 11.329 km 2 645.000 Einw. Niederschlesien 24.938 km 2 3,063.000 Einw. Oberschlesien 9.733 km 2 1,529.000 Einw. Der gesamte Gebietsverlust Deutschlands (nach den Grenzen von 1937) beträgt also 114.297 km 2 mit 9,629.000 Einwohnern (Ver- gleich: Österreich 83.849 km 2 mit 7,349.000 Einwohnern). Die im Jahre 1938 an das Reich angegliederten sudetendeutschen Gebiete hatten eine Fläche von 28.971 km 2 mit 3,636.000 Einwohnern. Die Krise in der FDP Die schwere Krise der Freien Demokrati- schen Partei, in die sie durch die Wahlen in drei Bundesländern geraten war, hat den Parteitag vom 21. bis 23. Juni beherrscht. Die Schärfe der Auseinandersetzung kommt in dem Anfrag zum Ausdruck, den früheren Parteivorsitzenden Erich Mende aufzufordern, die Partei zu verlassen. Dieser Antrag fand aber nur 182 gegen 169 Stimmen. Außer Mende warnen vor der Fortsetzung der jetzi- gen Ostpolitik die Abgeordneten Zoglmann, Kühlmann-Stumm, Starke und Achenbach. In einigen Landesverbänden ist die Stimmung gegen Scheel sehr stark; sowohl von Mende als auch von Zoglmann wurde schon die Spaltung der Partei und die Gründung einer neuen, der nationalliberalen, angedroht. England und seine Zuwanderer Von GUSTAV PUTZ „Es wohnt sich gut in Downing-Sfreet, man kann es dort noch länger aushalten." So hatte in den Tagen vor der Neuwahl des britischen Unterhauses Premierminister Harold Wilson siegessicher gesagt. Am 20. Juni, zwei Tage nach dem Wahltag, mußte er den Regie- rungssitz in dem schmalen Haus Nr. 10 an der engen Downing-Street seinem Nachfolger, dem konservativen Parteiführer Edward Heath, übergeben. Denn allen Meinungs- forschern zum Hohn hatten die Wähler der Labour-Partei am 18. Juni 1970 eine vernich- tende Niederlage erfeilt. Sie verlor 76 Sitze und sank dadurch auf 287 herab, hätten aber zur Mehrheit 316 gebraucht. Die Mehrheit mit 330 Sitzen errangen nun die Konser- vativen. Die Niederlage der Labour-Partei hat für uns keine solchen Rückwirkungen, dafj es sich lohnen würde, sich mit ihnen in einer Zeitung für Vertriebene kommentatorisch zu befassen. Aber sie hat eine Ursache, die uns inter- essieren kann. Sie Hegt in den Schwierig- keiten, die sich aus dem Hereinströmen von Mitbürgern aus ehemaligen Teilen des Rei- ches in das Mutterland ergaben. In den ehemaligen Kolonien Großbritan- niens haften auch viele Nichtweiße die bri- tische Staatsbürgerschaft erhalten. Ein Gesetz aus dem Jahre 1962 hatte nun diesen Briten die Einwanderung auf die britischen Inseln gestattet. Das brachte eine Masseneinwande- rung mit sich, zumal die afrikanischen neuen Staaten, die auf dem Gebiete Britisch-Ost- afrikas entstanden waren, die Inder und Pa- kistani, die dort lebten, auswiesen, und In- dien die Aufnahme dieser Vertriebenen ab- lehnte. Allein aus den asiatischen Gebieten des ehemaligen Kolonialreiches hatten nach dem erwähnten Gesetz theoretisch zwei Mil- lionen Farbige das Recht, sich in England, Urlaube der Dienststellen Folgende Dienststellen der Sudetendeutschen Landsmannschaft sind zu den nachstehend auf- geführten Zeiten geschlossen: Bundesgeschäftsstelle der SLÖ, Landesgeschäftsstelle der SLÖ Wien, NO., Bur- genland, beide in Wien I, Hegelgasse 19: 5. Juli bis einschließlich 2. August 1970. Landesgeschäftsstelle der SLÖ Oberösterreich, Linz, Obere Donaulände 7: 3. Juli bis ein- schließlich 31. Juli 1970. Landesgeschäftsstelle der SLÖ Steiermark, Graz, Lazarettkaserne: 1. Juli bis 31. August 1970. Bezirksstelle Wels der SLÖ, Wels, Freiung 4: 14. und 21. Juli 1970. Redaktion und Verwaltung der „Sudetenpost", Linz, Obere Donaulände 7: 15. Juli bis 29. Juli. 6. August bis 25. August. Post für die „Sude- tenpost": 4010 Linz, Postfach 405. Schottland und Irland niederzulassen. Bis zum Jahre 1968 hatten bereits mehr als eine Mil- lion Farbige auf den Inseln Aufnahme ge- funden. Schon am 25. Juli 1967 hatte deshalb der ehemalige konservative Minister Duncan Sandys (der Schwiegersohn Winston Chur- chills) das Ende der Einwanderung von Far- bigen gefordert. Seine Forderung nahm der konservative Politiker Enoch Powell auf, und tatsächlich wurde am 1. März 1968 ein Gesetz beschlossen, das die Einwanderung auf 1500 Familien jährlich beschränkt. Dagegen bil- dete sich die militante Organisation der Far- bigen unter der Führung eines biafranischen. Schriftstellers namens Obi Egbund unter dem Namen „Allianz der Schwarzen". Wenngleich die Bewegung gegen die far- bige Einwanderung in erster Linie von Kon- 100 Milliarden DM Vermögen In einem vom Westdeutschen Rundfunk aus- gestrahlten Kommentar nahm Fritz Schenk vom Gesamtdeutschen Institut des Bundesministeriums für innerdeutsche Beziehungen zu der in jüngster Zeit öfter diskutierten Frage Stellung, wie hoch das von den Flüchtlingen in der DDR zurückge- lassene Vermögen zu beziffern ist. Wörtlich heifjt es in dem Kommentar: „Die Verantwortlichen im anderen Teil Deutsch- lands sind immer schnell bei der Sache, wenn es darum geht, der Bundesrepublik nachzuwei- sen, dafj das größere Westdeutschland bei der kleineren DDR in der Kreide steht. So geschah es mit der ominösen 100-Milliarden-Forderung aus den Kriegsfolgelasten. Ähnliches erleben wir fast täglich bei der Aufrechnung von ver- meintlichen Rückständen aus dem beiderseitigen Bahn-, Post- und Dienstleistungsverkehr. Noch nie hat die andere Seite jedoch etwas darüber verlauten lassen, was sie mit jenen* Vermögen und Sachwerten angestellt hat, die ihr durch die Fluchtbewegung bis 1961 zugeflossen sind." In einer Zusammenfassung aller Faktoren stellt Schenk fest: „Die der DDR zugefallenen Vermö- gen aus Haus- und Grundbesitz, Betriebsvermö- gen, Sparguthaben, persönlichem Eigentum aus Wohnungseinrichtungen, Kunstgegenständen und privaten Sammlungen sowie aus Guthaben der Rentenversicherungen der Flüchtlinge ergeben eine Summe, die mit rund 100 Milliarden Mark veranschlagt wird. In dieser Keiner kann in unserem Namen verzichten Seite 2 Nachwahlen in Wien . Seite 2 Betrug an den Konsumenten . . . . Seite 3 71 % Gläubige in der Tschechoslowakei . . Seite 3

Brandts Unterwerfungs- · PDF fileBundesrates Miroslav Hruskovic erfafjt. Dem Vernehmen nach hat ... erkennungspapier besteht, zwingt Brandt Und seinen Außenminister auch dazu, ihre

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Page 1: Brandts Unterwerfungs- · PDF fileBundesrates Miroslav Hruskovic erfafjt. Dem Vernehmen nach hat ... erkennungspapier besteht, zwingt Brandt Und seinen Außenminister auch dazu, ihre

P. b. b., Erscheinungsort LinzVerlagspostamt 4020 LinzEinzelpreis S 2.50 Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)

Folge 13 Wien-Linz, 3. Juli 1970 16. Jahrgang

Vollendeter Sturz Alexander DubceksDas Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschecho-

slowakei hat am 26. Juni den Ausschluß des früheren ParteichefsAlexander Dubcek aus der Partei beschlossen. Zwei Tage vorherwar er von seinem Posten als Botschafter in Ankara enthobenworden. Aufyer Dubcek wurde auch der frühere MinisterpräsidentOldrich Cernik gemafjregelf, indem ihm das Amt als Vorsitzenderdes Staatsausschusses für Technik und Investitionen abgenommenwurde. Von der Säuberung wurde ferner der Vizepräsident desBundesrates Miroslav Hruskovic erfafjt. Dem Vernehmen nach hatdas Zentralkomitee auch die Mitgliedschaft des früheren Parteichefsund Staatspräsidenten Antonin Novotny, die bisher suspendiertgewesen war, aufgehoben. Damit ist die Säuberung auf ihremHöhepunkt angelangt, aber noch nicht abgeschlossen. Es ist höchst-wahrscheinlich, dafj auch einige Mitglieder der slowakischen Füh-rungsschicht gemafjregelt werden. Ob es dem jetzigen ParteichefHusak gelingen wird, dem Strudel zu entkommen, das wird viel-fach bezweifelt.

In der Slowakei werden vor allem jene Kommunisten aufs Korngenommen, die während der Monate der Reform einen Kurs derKirchenfreundlichkeit eingeschlagen und kirchlichen Einrichtungenfinanzielle Hilfe haben zuteil werden lassen. Von Prag wurde dieOrder ausgegeben, dafj Leute, die religiöse Leidenschaften auf-

gewühlt haben, nicht länger der Partei angehören dürften. EineLokalorganisation der Partei wurde ganz aufgelöst, well sie dieRückgabe von Kirchengüfern gefordert hatte. Die antikatholischeWelle wirkt sich in dem immer noch katholischen Landesteil mitbesonderer Schärte aus. Sie hat mit dem Abzug aller geistlichenSchwestern aus den öffentlichen Anstalten begonnen.

Gegen den einstigen tschechischen Schachgroljmeister Pachmanwird ein Prozefj vorbereitet. Die bereits angesetzte Verhandlungmurrte aber verschoben werden, weil Pachman in der Haft Kopf-verletzungen erlitten hat. Die Mitunterzeichner des Manifestes der2000 Worte, die Olympiasieger Emil Zatopek und Vera Caslavska,sind Verfolgungen ausgesetzt. Zatopek wurde jetzt auch vom ZKdes Verbandes für Körpererziehung ausgeschlossen, Vera Cas-lavska hat man die Ausreise zu einem Schauturnen nach Osakaverboten. Daraufhin hat die tapfere Frau alle ihre sportlichenAuszeichnungen zurückgegeben. Ihr Mann, der Sportler Josef Od-lozil, dart seinen Beruf als Sportlehrer nicht mehr ausüben.

Vom früheren Präsidenten der Nationalversammlung und Hel-den der Reformzeit, Josef Smrkowsky, wird bekannt, dafj er aneiner Krebserkrankung des Rückgrates leidet. Er lebt als Pen-sionist in Prag.

Brandts Unterwerfungs-ArtikelDer Ausgang der Wahlen in drei Bundesländern verzögerte die Reise Sdieels nach Moskau

Ende Juni sollte Bundesaufjenminisfer Wal-ter Scheel nach Moskau reisen, um dort dieoffiziellen Verhandlungen über den Gewalt-verzicht-Vertrag aufzunehmen. Dieser Terminkonnte nicht eingehalten werden. Erst in derzweiten Julihälfte wird Scheel seinen Planverwirklichen können. Der grofje und heftigeWiderstand, der in der J5DP gegen,das An-erkennungspapier besteht, zwingt Brandt Undseinen Außenminister auch dazu, ihre bis-herigen Verhandlungsergebnisse abzuschwä-chen. Waren sie — laut den Notizen desUnterhändlers Egon Bahr — bisher geneigt,die gegenwärtigen Grenzen als endgültiganzuerkennen, so wollen sie nunmehr in diePräambel zum Vertrag das Selbstbestim-mungsrecht der Deutschen einbauen, in einemBegleitbrief den Anspruch auf Wiederver-einigung aufrechterhalten und in einer Denk-schrift den Russen andeuten, dafj der Vertragerst dann ratifiziert werden kann, wenn überBerlin zwischen den Alliierten Einvernehmenbesteht.

Die Bahr-NotizenDie durch eine Indiskretion in das „Bild" ge-

langten Aufzeichnungen des Unterhändlers Bahrhaben folgenden Wortlaut:

P r ä a m b e l

Die beiden vertragschliegenden Parteien be-frachten es als ihr gemeinsames Ziel, den inter-nationalen Frieden aufrechtzuerhalten und dieEntspannung zu erreichen. Sie bekunden ihr Be-streben, die Normalisierung der Lage in Europazu fördern, und gehen hierbei von der in diesemRaum bestehenden wirklichen Lage und der Ent-wicklung friedlicher Beziehungen auf dieserGrundlage zwischen allen europäischen Staatenau».

A r t i k e l 1

Die beiden vertragschließenden Parteien -wer-den sich in ihren gegenseitigen Beziehungen so-wie in Fragen der Gewährleistung der europä-ischen und internationalen Sicherheit von denZielen und Prinzipien, die in der Satzung der UNniedergelegt sind, leiten lassen. Demgegenüberwerden sie ihre Streitfragen ausschließlich mitfriedlichen Mitteln lösen und übernehmen dieVerpflichtung, sich in Fragen, die die europä-ische Sicherheit berühren, sowie in ihren bila-teralen Beziehungen gemäß Artikel 2 der UN-Satzung der Drohung mit Gewalt oder der An-wendung von Gewalt zu enthalten.

A r t i k e l 2

Die beiden vertragschließenden Parteien stim-men in der Erkenntnis überein, daß der Friedein Europa nur aufrechterhalten werden kann,wenn niemand die gegenwärtigen Grenzen an-tastet. Sie verpflichten sich, die territoriale Inte-grität aller Staaten in Europa an ihren heutigenGrenzen uneingeschränkt zu achten. Sie erklären,daß sie keine Gebietsansprüche gegeneinanderhaben und solche auch nicht erheben werden.Die betrachten heute und künftig die Grenzenaller Staaten in Europa als unverletzlich, wie sieam Tage der Unterzeichnung dieses Abkommensverlaufen einschließlich der Oder-Neifce-Linie,die die Westgrenze Polens bildet, und derGrenze zwischen der DDR und der BRD.

A r t i k e l 3

Dieses Abkommen zwischen der BRD und derUdSSR berührt nicht die früher geschlossenenzweiseitigen und mehrseitigen Verträge und Ab-kommen beider Staaten.

Brandt: Kein Verzicht aufSelbstbestimmung

In einer großen Debatte im Bundestagwurde die Regierung wiederum wegen ihrerVereinbarungen mit Moskau angegangen. Erbeteuerte: „Die Bereitschaft zur Anerkennungder Realitäten dieser Welt kann und wirdnicht bedeuten, dafj wir von uns verlangenliefen, dafj wir bereit wären, Unrecht nichtlänger Unrecht zu nennen. Die Bundesregie-rung denkt nicht daran, Unrecht anzuerken-nen. Dies für die Vertreibung ebenso wie fürdie Spaltung."

Weiters sagte Brandt: „Das Ziel der staat-lichen Einheit in einer europäischen Friedens-ordnung auf der Basis des Selbstbestim-mungsrechtes bleibt unverändert. Eine völker-rechtliche Anerkennung der Teilung Deutsch-lands ist nicht möglich."

Andere Töne aus dem OstenAus dem Ostblock kommen allerdings an-

dere Töne. Ulbricht sagte am 16. Juni in einerRede vor dem ZK: Die DDR hoffe nach demdritten Gespräch zwischen Stoph und Brandtauf ihre Anerkennung und macht sie zur Vor-bedingung der Behandlung anderer Fragen.Eine Wiedervereinigung Deutschlands be-zeichnete er als unmöglich.

Das Münchner Abkommenspielt herein

Bei der grofjen Debatte im Bundestag —der übrigens den Haushaltsplan des Bundes-kanzleramtes nur mit 250 gegen 242 Stimmenangenommen hat, wobei sich auch der su-detendeutsche FDP-Abgeordnete Zoglmannder Stimme enthielt — kam auch wieder dasMünchner Abkommen zur Sprache.

In einer Anfrage war die Regierung ge-fragt worden, wie sie den Artikel 6 des so-wjetisch-tschechoslowakischen Vertrages vom6. Mai 1970 bewerte, in dem das MünchnerAbkommen als von Anfang an ungültig be-zeichnet wird/Staatssekretär Dahrendorf: DasSchweigen der Bundesregierung kann nichtals eine Zustimmung ausgelegt werden.

Worauf Brandt verzichten willDurch die Anerkennung der gegenwärtigen

Grenzziehung würden folgende Gebiete auf-gegeben:

Ostpreußen 36.996 km2 2,488.000 Einw.Pommern 31.301km2 1,895.000 Einw.Ost-Brandenburg 11.329 km2 645.000 Einw.Niederschlesien 24.938 km2 3,063.000 Einw.Oberschlesien 9.733 km2 1,529.000 Einw.

Der gesamte Gebietsverlust Deutschlands(nach den Grenzen von 1937) beträgt also114.297 km2 mit 9,629.000 Einwohnern (Ver-gleich: Österreich 83.849 km2 mit 7,349.000Einwohnern). Die im Jahre 1938 an das Reichangegliederten sudetendeutschen Gebietehatten eine Fläche von 28.971 km2 mit3,636.000 Einwohnern.

Die Krise in der FDPDie schwere Krise der Freien Demokrati-

schen Partei, in die sie durch die Wahlen indrei Bundesländern geraten war, hat denParteitag vom 21. bis 23. Juni beherrscht. DieSchärfe der Auseinandersetzung kommt indem Anfrag zum Ausdruck, den früherenParteivorsitzenden Erich Mende aufzufordern,die Partei zu verlassen. Dieser Antrag fandaber nur 182 gegen 169 Stimmen. AußerMende warnen vor der Fortsetzung der jetzi-gen Ostpolitik die Abgeordneten Zoglmann,Kühlmann-Stumm, Starke und Achenbach. Ineinigen Landesverbänden ist die Stimmunggegen Scheel sehr stark; sowohl von Mendeals auch von Zoglmann wurde schon dieSpaltung der Partei und die Gründung einerneuen, der nationalliberalen, angedroht.

England und seineZuwandererVon GUSTAV PUTZ

„Es wohnt sich gut in Downing-Sfreet, mankann es dort noch länger aushalten." So hattein den Tagen vor der Neuwahl des britischenUnterhauses Premierminister Harold Wilsonsiegessicher gesagt. Am 20. Juni, zwei Tagenach dem Wahltag, mußte er den Regie-rungssitz in dem schmalen Haus Nr. 10 an derengen Downing-Street seinem Nachfolger,dem konservativen Parteiführer EdwardHeath, übergeben. Denn allen Meinungs-forschern zum Hohn hatten die Wähler derLabour-Partei am 18. Juni 1970 eine vernich-tende Niederlage erfeilt. Sie verlor 76 Sitzeund sank dadurch auf 287 herab, hätten aberzur Mehrheit 316 gebraucht. Die Mehrheitmit 330 Sitzen errangen nun die Konser-vativen.

Die Niederlage der Labour-Partei hat füruns keine solchen Rückwirkungen, dafj es sichlohnen würde, sich mit ihnen in einer Zeitungfür Vertriebene kommentatorisch zu befassen.Aber sie hat eine Ursache, die uns inter-essieren kann. Sie Hegt in den Schwierig-keiten, die sich aus dem Hereinströmen vonMitbürgern aus ehemaligen Teilen des Rei-ches in das Mutterland ergaben.

In den ehemaligen Kolonien Großbritan-niens haften auch viele Nichtweiße die bri-tische Staatsbürgerschaft erhalten. Ein Gesetzaus dem Jahre 1962 hatte nun diesen Britendie Einwanderung auf die britischen Inselngestattet. Das brachte eine Masseneinwande-rung mit sich, zumal die afrikanischen neuenStaaten, die auf dem Gebiete Britisch-Ost-afrikas entstanden waren, die Inder und Pa-kistani, die dort lebten, auswiesen, und In-dien die Aufnahme dieser Vertriebenen ab-lehnte. Allein aus den asiatischen Gebietendes ehemaligen Kolonialreiches hatten nachdem erwähnten Gesetz theoretisch zwei Mil-lionen Farbige das Recht, sich in England,

Urlaube der DienststellenFolgende Dienststellen der Sudetendeutschen

Landsmannschaft sind zu den nachstehend auf-geführten Zeiten geschlossen:

Bundesgeschäftsstelle der SLÖ,Landesgeschäftsstelle der SLÖ Wien, NO., Bur-

genland, beide in Wien I, Hegelgasse 19:5. Juli bis einschließlich 2. August 1970.

Landesgeschäftsstelle der SLÖ Oberösterreich,Linz, Obere Donaulände 7: 3. Juli bis ein-schließlich 31. Juli 1970.

Landesgeschäftsstelle der SLÖ Steiermark, Graz,Lazarettkaserne: 1. Juli bis 31. August 1970.

Bezirksstelle Wels der SLÖ, Wels, Freiung 4:14. und 21. Juli 1970.

Redaktion und Verwaltung der „Sudetenpost",Linz, Obere Donaulände 7: 15. Juli bis 29. Juli.6. August bis 25. August. Post für die „Sude-tenpost": 4010 Linz, Postfach 405.

Schottland und Irland niederzulassen. Bis zumJahre 1968 hatten bereits mehr als eine Mil-lion Farbige auf den Inseln Aufnahme ge-funden. Schon am 25. Juli 1967 hatte deshalbder ehemalige konservative Minister DuncanSandys (der Schwiegersohn Winston Chur-chills) das Ende der Einwanderung von Far-bigen gefordert. Seine Forderung nahm derkonservative Politiker Enoch Powell auf, undtatsächlich wurde am 1. März 1968 ein Gesetzbeschlossen, das die Einwanderung auf 1500Familien jährlich beschränkt. Dagegen bil-dete sich die militante Organisation der Far-bigen unter der Führung eines biafranischen.Schriftstellers namens Obi Egbund unter demNamen „Allianz der Schwarzen".

Wenngleich die Bewegung gegen die far-bige Einwanderung in erster Linie von Kon-

100 Milliarden DM VermögenIn einem vom Westdeutschen Rundfunk aus-

gestrahlten Kommentar nahm Fritz Schenk vomGesamtdeutschen Institut des Bundesministeriumsfür innerdeutsche Beziehungen zu der in jüngsterZeit öfter diskutierten Frage Stellung, wie hochdas von den Flüchtlingen in der DDR zurückge-lassene Vermögen zu beziffern ist. Wörtlich heifjtes in dem Kommentar:

„Die Verantwortlichen im anderen Teil Deutsch-lands sind immer schnell bei der Sache, wennes darum geht, der Bundesrepublik nachzuwei-sen, dafj das größere Westdeutschland bei derkleineren DDR in der Kreide steht. So geschahes mit der ominösen 100-Milliarden-Forderungaus den Kriegsfolgelasten. Ähnliches erleben

wir fast täglich bei der Aufrechnung von ver-meintlichen Rückständen aus dem beiderseitigenBahn-, Post- und Dienstleistungsverkehr. Nochnie hat die andere Seite jedoch etwas darüberverlauten lassen, was sie mit jenen* Vermögenund Sachwerten angestellt hat, die ihr durchdie Fluchtbewegung bis 1961 zugeflossen sind."

In einer Zusammenfassung aller Faktoren stelltSchenk fest: „Die der DDR zugefallenen Vermö-gen aus Haus- und Grundbesitz, Betriebsvermö-gen, Sparguthaben, persönlichem Eigentum ausWohnungseinrichtungen, Kunstgegenständen undprivaten Sammlungen sowie aus Guthaben derRentenversicherungen der Flüchtlinge ergebeneine Summe, die mit rund 100 Milliarden Markveranschlagt wird.

In dieser

Keiner kann in unserem Namenverzichten Seite 2Nachwahlen in Wien . Seite 2Betrug an denKonsumenten . . . . Seite 371 % Gläubige in derTschechoslowakei . . Seite 3

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H E I M A T . U N D V E R T R I E B E N E N - P O L I T I K

servativen gefragen wurde, fand sie dodi inweifen Kreisen audi der arbeitenden Bevöl-kerung Unterstützung. Denn die Einwandererdrückten nicht nur auf den Arbeifs-, sondernauch auf den Wohnungsmarkt. Dem an sich— bis tief in die Arbeiterkreise hinein —höchst konservativen Engländer scheinen dieseZuwanderungen nicht in das gewohnte Bild zu

Konsequenz der AnerkennungVerbot der Vertriebenenverbände

Was bisher keine polnische Partei- oder Re-gierungszeitung äufjerfe, hat das katholische

passen. Sie hielten nicht dieselbe Wohnkul- Wochenblatt „Orzewodnik katolicki" offen qus-

„Kein einziger Umsiedler wird jemals wiederin die polnischen Westgebiefe zurückkehren. Nie-mals. Unter keinerlei Bedingungen, in keiner

tur wie die Einheimischen, sie überschritten im gesprochen: Als Konsequenz einer Anerkennung denkbaren historischen Situation, in keinem VerTon ihrer Rede die englische Zurückhaltung, d e r Oder-Neihe durch die Bundesregierung er- hältnis der politischen Beziehungen. Es gibt undvor allem aber bedrohten sie die Arbeifs- w . a r t e t m a n i n P o l e n e i n Betäfigungsverbot für wird keine Drohungen, Transaktionen und An-oint«* Die Zahl der Arbeitslosen in Groft- ° e »revisiom$tischen Organisationen in der geböte geben, mit denen man den polnischenplatze. Die Zahl der Arbeitslosen in Orotj- B u n d e s r e p u b | i k r a l s o a u c h f ü r d i e Vertriebenen- Standpunkt in dieser Hinsicht ändern könnte. Diebritanmen ist an sich hoch, weshalb die all- v e r b a n d e f d i e s e i t e h u n d j e a l s „revisionistisch" Hinauszögerung des Augenblicks, in dem allemachtigen Gewerkschaften den Zuwachs mit geUen. Deutschen dies aus dem Munde ihres Regierungs-Argwohn ansehen. In seiner jüngsten Ausgabe erklärte das Blatt, chefs erfahren werden, ist eine Taktik, der jede

Wenn auch eine Menge anderer Gründe, d a h e i n e Anerkennung der Oder-Neihe als end- rationale Begründung fehlt, denn dieser Augen-vor allem die Preissteigerungen die trotz 9öl t i9e polnische Westgrenze durch Bonn zwar blick mufjte eintreten, was man In der Bundes-

Preis- und Lohnstopp durch die Regierung ? * ' _T e h r seA'?1<1f°íe °!s t i n , » d e k l a r a f , i v e r A k f " ' 'epublik ebenso gut weil; wie in Polen."

. . . •.. ». j i i i. c i •• ciarj dieser „Akt aber fur Polen nichfsdestoweni-nicht gedampft werden konnten, die fcrho- g e r a u s ^ g j ^ i g ; Gründen von Bedeutung wäre. Flüchtlingsvermögen wird enteignethung der öffentlichen Tarife, die Abwertung f f D e r e r s t e w ü r d e d a r i n bestehen, daft ganz In der Fragestunde des Deutschen Bundes-des Pfundes um ein volles Siebentel, die Er- Europa dann einen juridischen Akt vor sich hätte, tages erklärte der Parlamentarische Staafssekre-schwerung von Auslandsurlauben und der- der bestätigt, daft die Bundesrepublik nicht mehr tär beim Bundesminister für innerdeutsche Be-gleichen zur allgemeinen Unzufriedenheit mit länger ein Faktor sein will, der den rechtlichender Regierung beigetragen haben mögen, S f a t u s q u o " n d d>e friedliche Koexistenz in Eu-scheint doch gerade die Einwanderungsfrage ^^¿l^ffi d i e nach d e m Z w e i t e n Weltkriegden Ausschlag gegeben zu haben. ^ " z w e i t e " würde darin bestehen, da* die

Es kann von uns aus als eine bemerkens- Bundesrepublik, Indem sie die Grenze an Oderwerte Fügung des Schicksals angesehen wer- »""* Nellje deklarativ anerkennt, hieraus bei sichA-~ A„i.• «;« I nnA u/itt fWtfihritrfnnîen Hns praktische Konsequenzen ziehen mühte. Sie muffteden, dah ein Land w.e Großbritannien^ das £ Be¡ d ¡ e e verschiedener Gruppie-

seine Ministerpräsidenten Winston n ^ d e m O<*M d e r B u n d e b | | kP P

u n .terbinden, die eine „revisionistische Propaganda" * ' . e h u n a e n ' Ka¿' Herold, zu Meldungen über den

- - Einzug des Vermögens von Flüchtlingen ausMitteldeutschland: „Es scheint sicher zu sein,daft in der DDR seit Anfang 1969 Verwaltungs-maftnahmen zur genaueren Erfassung des soge-nannten Flüchflingsvermögens getroffen worden

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Churchill und Clement Attlee im Jahre 1945 ^ ^seine Zustimmung zu der Austreibung der entfalten, die nicht 'ersiÍ seit heute" und nldiTeTsfDeutschen aus dem Einflufjraum des Ostblocks seit Ende des Zweiten Weltkrieges das Mißtrauen

Das siört sie mächtigPapst Paul VI. hat bei seinem goldenen

Priesterjubiläum am 20. Mai in einer General-audienz auch die Teilnehmer am Sonderzugder „Ackermann"-Gemeinde empfangen. Die-ser Romfahrt hatten sich auch vertriebenePriester aus Ostdeutschland angeschlossen.Sie hat der Papst besonders begrüßt und der„Osservatore Romano" hatte von dieser Be-grüßung Kenntnis genommen. Das Vatikan-Blatt sprach von den Domvikaren von Ermlandund Schneidemühl und fügte als Herkunfts-bezeichnung „Ostdeutschland" bei. Das er-bitterte das linkskatholische polnische Blatt„Tycie Warszawy" um so mehr, als das Vati-kan-Blatt von den mehr als 200 polnischenGeistlichen, darunter sechs Bischöfen, dieebenfalls zum Papstjubiläum nach Rom ge-reist waren, überhaupt keine Erwähnung tat.„Es muß offen gesagt werden, daß dies mehrist als eine antipolnische Provokation." Dassei gleichzeitig ein Schlag gegen jene katho-lischen Kreise in der Bundesrepublik, die sichfür eine Anerkennung der Oder-Neiße-Grenzeaussprechen.

Ein Körnchen Wahrheit mag in dieser Be-merkung stecken. Zum Unterschied von denenin Deutschland, die voreilig Grenzen anerken-nen, die ohne Zustimmung der betroffenenMenschen gezogen worden sind, anerkenntder Vatikan erprobtermaßen nur Tatsachen,die durch rechtlich zustandegekommene Ver-träge gesetzt werden.

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Vor 20 Jahren sprach man andersIm Westdeutschen Rundfunk erinnerte der Bun-

der östlichen Nachbarn Deutschlands erweckt. —Das wäre die Bedeutung einer deklarativen An-erkennung der polnisch-deutschen Grenzen an . , , , j - - - •••• . • - - . - . - - .—. . - . . .•.„..*..„.•.« «»••.••on» w i •*<#••-der Oder und Lausitzer Neifje durch den zweiten * i n d- A u / d e r a " d e ^ n Seife wurden Steuerschul- desvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien,deutschen Staat, wie es die Bundesrepublik ist. d e n , u r \ d Verwaltungsgebuhr neu berechne». Wie Dr. Herbert Hupka MdB, an die am 13. Juni 1950

In seinem Artikel rechtfertigte das katholische ?ro1» d i e d a du'ch mögliche Dezimierung dieses ; m Deutschen Bundestag von dessen Altersprä-Blatt auch die Vertreibung der ostdeutschen Be- Vermögens ist, Iaht sich noch nicht übersehen, sidenten, dem früheren Reichsfagspräsidenten dervölkerung, die es als „eine schmerzliche, aber D i e genannte Summe von etwa 100 Milliarden Weimarer Republik, Paul Lobe, „im Namen allernotwendige Maftnahme" bezeichnete. Die histo- M a r k d u r f t e übertrieben sein. Bei den Maftnah-rische Erfahrung aus der Zeif zwischen beiden m e n d e r D D R handelt es sich nicht um Enteig-Welfkriegen habe gezeigt, eine wie grofte Ge- nungsgesetze, sondern um geheime Verordnun-fahr es bedeute, wenn man im Bereich des pol- 9 e n und Anordnungen, die sich der Form nachnischen Staatswesens die Existenz einer gemisch- a u i . d i e Verwaltung des Flüchtlingsvermögens

gegeben hat, demselben Problem gegen-übergestellt wird — und nicht imstande ist, esso zu lösen, dafj sowohl die Aussiedler alsauch die Einheimischen damit zufrieden sein

ten deutsch-polnischen Bevölkerung zulasse.

„Kein Osfvertriebener kehrtjemals wieder zurück"

beziehen, aber in der Praxis enteignungsähn-liche Wirkungen haben."

Verhandlungen Bonn—PragIn Prag sind die Verhandlungen über ein

Die polnische Zeitung „Zycie Warszawy" hat langfristiges Warenabkommen angelaufen,erklärt, daft die Vertriebenen die Polen wohl Innerhalb des Wirtschaftsverkehrs zwischen der

können oder gar davon einen Gewinn hat- „als ein Volk von Idioten" betrachteten, wenn Bundesrepublik Deutschland und den Staatenten, wie es in der Bundesrepublik und in sie glaubten, im Rahmen „europäischer Lösun- des COMECON rangiert die TschechoslowakeiDsferreich der Fall ¡st. Die Mächtiqeren des gen" wieder in ihre alte Heimat zurückkehren zu nach der Sowjetunion an zweiter Stelle. Seit^•^ i l i • i | _!• ' - " '— - 1 ^ ^ J - fc. i :r^- *•» i • t • 4Ck¿¿ I l _i: _ r? , i i v • • i

Jahres 1945 erweisen sich doch nicht als dieKlügeren.

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können. In den Oder-Neifte-Gebieten werde es 1966 haben die Einfuhr aus der Tschechoslowa-wedér Kondominium geben, noch werde es ge- kei und die Ausfuhr dorthin ständig zugenom- Fraktionen und Gruppen des Bundestages mitIfngen, diese Gebiete für „schwere Milliarden- men. So betrug die Einfuhr 1969 689 Mi Kronen Ausnahme der kommunistischen Fraktion, zugleichbetrage zurückzukaufen". Wörtlich führte das DM (1966 347 Millionen DM), die Ausfuhr 823 mit Zustimmung der Bundesregierung und despomische Btatt aus: Millionen DM (1966 503 Millionen DM). Bundesrates" abgegebene Erklärung, in der «

heiftt:„Niemand hat das Recht, aus eigener

Machtvollkommenheit Land und Leute preirzu-geben oder eine Politik des Verzichtes zu trei-ben. Die Regelung aller Grenzfragen Deutsch-DR.«A«JOSEF RATSCH,prf«,«, E i n T s c h e c h e stellt Fragen

Missionsgeschichte, wurde zum Prälaten ernannt. Unlängst erhielten wir aus einem nieder- nannt werden), wenn selbst die Anfänqe dieser ' a n a * k a n n n u r durch einen Friedensvertrag er»Er wurde 1904 in Troppou geboren und hat österreichischen Ort im Bezirk Wien-Umgebung Gesellschaft auf der Basis der gewaltsamen f o l 9 e n ' d e r v o n e i n e r demokratisch gewähltenals Kaplan in Schnobolin, als Katechef und Kran- einen überraschenden Brief. Er war in tadel- Trennung des einen Teils des Volkes von dem d e u t s c n e n Regierung als ein Vertrag der Freund-kenhauspfarrer in Wigstadl gewirkt. Er lehrt an losem Deutsch abgefaftt und stammte von einem anderen beruhen, also selbst der Anfang des s c n a f t u n d c i e r 9ufen Nachbarschaft mit allender Phil.-Theol. Hochschule in Bamberg. jungen Tschechen, der 1968 mit seiner Frau und gesellschaftlichen Systems nur als historisches Pro- N e r t i o n e n baldig*! geschlossen werden muft."

zwei Kindern nach Österreich gekommen war visorium betrachtet werden kann, nicht als Aus- Diese Erklärung war ausgelöst worden durchSTAATSSEKRETÄR DR. PETER PAUL NAHM, und um politische Asyl angesucht hatte. Der gangsposition für völkerrechtlicheEntscheidungen d a s »Görlitzer Abkommen", das von den Regie-

derzeitiger Leiter der Vertriebenenabteilung im junge Tscheche, der von Beruf Diplomkaufmann (ganz zu schweigen von dem anderen Teil r u n 9 e n m Warschau und Ost-Berlin über dieInnenministerium, wird am 20. September nach ist, stammt aus einer deutsch-tschechischen Misch- Deutschland, wo die Demarkationslinie von Gör- Oder-Neifte-Grenze als „Staatsgrenze zwischenErreichung des 69. Lebensjahres seine Amts- ehe. Dieser Umstand war es wohl, der ihn bewog, litz nur von einer Teilregierung Deutschland Deutschland und Polen" abgeschlossen wurde.

sich mit Gedanken zu befassen, die wert sind, schon lange „anerkannt" ist). Ist dann trotzdemdaft sie auch die Sudetendeutschen (und die nicht der Friedensvertrag mit ganz Deutschland N a c h w a h l e nD f h ) ü b h t h d k notwendig, um die groftgeredete europäische

Sihh i t J l l * d k h

geschäfte endgültig niederlegen.

Bayrische Orden Deutschen) überhaupt nachdenken.

Der Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Der Briefschreiber stellt sich folgende Fragen: * i d?* rh?; t 2 U

Dr. h. c. Alfons Goppel, hat am 8. Juni im Meine Frage ist die der rechtlich-politischen v i e " e i C T " seinMoximilianeum in München 135 Persönlichkei- Terminologie überhaupt.ten, die sich um den Freistaat Bayern und das Es scheint mir, als ob der Begriff „völkerrecht-bayerische Volk besondere Verdienste erwor- |jch" an Inhalt durch die Anerkennung Mittel-ben haben, mit dem Bayerischen Verdienstorden deutschlands/DDR weiter nur verliere (denn so

¡n 10 Wiener BezirkenEine eigenartige Situation ist

heískonfereñz" ^ Sunklar '

n ,.. . .

Unter den mit dem Bayerischen Verdienst-orden dekorierten Persönlichkeiten befanden Ist die Regierung eines Teils Deutschland (un- Problemen

_•• , i „ • • _ bine ciMcilui nue jfiuuuuii ist im Notionolroti> dio wirJclicn von DOUGT j j J_ •

ganze rechtlich-poli- r i c h t s h o f w e g e n e i n e ' r Beschwerde der FPÖ dieWahl vom 1. März 1970 in drei Wiener Wahl-kreisen für ungültig erklärt hat. Davon sind 16Abgeordnete betroffen, die ihr Mandat bis zueiner Nachwahl nicht ausüben dürfen. Unter die-sen Abgeordneten befinden sich die beiden Na-

„ .... , . . . . . , tionalratspräsidenten Dipl.-Ina. Waldbrunner undKonflikten als es jetzt ¡st und P r o b s f d e r ehemalige Bundeskanzler Dr. Klaus

f

i Deutsch"Oraen aeKOrierien rersonncriKenen ooiunuon —• . . - , . - . - . . , - — . - « . . . _ . . ~ Xw.. ;Ä i_i J Ä . c - l l ...- j j - C_L IJH • J rruuai, uer Bnemgnge ounaesnaniier u»r. rviau»sich auch der Vorsitzende des Bundesvorstandes 9«fahr Sud-, Nord- und Westdeutschland/BRD) b« jetzt d«r Fall war und die^¿chyId wird von u n d d e r sudetendeutsche Abgeordnete Erwin

Machunze. Der Verfassungsgerichtshof hat in

der Alleinvertretung zJ eigen d e " d r e i W a h l k r e i s e n Neuwahlen angeordnet.

der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Lm. Dok- überhaupt berechtigt, völkerrechtlich legal übertor Franz Böhm, und der sudefendeutsche Bi- ?»/in?*Zn™n9 2™.™*?™ ™les Deutsch-«^»«i Wo!i,k¡.rV.rt< n. Arigli K i „ , | R r m o n n ' a n d (Mitteldeutschland/DDR) zu entscheiden? aie _senot, weinDiscnoi ur. AOOII IS.1na e rm a n n. V ö , k e r r e c n t , i c n » k a n n m a n n u r ¡ m N a m e n d e $ gemacht hätte — d. h. einer Regierung, die von

Beide Landsleu e hat der °%e"™e™™s™- ganzen Volkes, resp. der ganzen Nation, handeln «"deren als die Nachfolgerin des NS-Deutsch-prasident in Erfüllung der Schirmherrschaft der ^ B r a n d f ww£ ^ s ? M i | ( i o n e n D e u t s c n e n lands betrachtet wird (CSSR, Polen etc. heute).Bayenschen Staatsregierung über die Sudeten- ü b e r h a f n j e ä h | f u n d H e r r Sf h u m g e k e h r t Diese Verantwortlichkeit kann wiederum - derdeutsche Volksgruppe fur den Bayerischen Ver- y < ) n u n g e f a h r ¿Q M i N i o n e n Menschen nicht). Hat Situation gemäft - nur von den Siegermächfendienstorden vorgeschlagen. S£) e ¡ n Abkommen zwischen zwei Teilregierungen, getragen worden — die selber aber sind, aller

Der erste Gratulant war Sfaatsminisfer Dok- a | s o n u r a u f d a s augenblickliche Verhältnis zwi- Realität nach — nicht bereit, ein Abkommentor Fritz Pirkl, der dem Vorsitzenden des Bun- sehen Amerika und Ruftland gestütztes Abkom- ü b e r Deutschland als Ganzes zu schliefen!desvorstandes ein Schreiben übermitteln lieh, men (was sich in der Zukunft freilich verändern Der Schreiber schlaft seinen Brief, der mit vol-in dem es heiftt: „Es freut mich ganz beson- kann) überhaupt einen völkerrechtlichen Wert lern Namen und voller Anschrift gezeichnet war,ders, Sie heute dazu beglückwünschen zu kön- (logisch!), der von Dauer wäre, geschweige denn mit der Bitte, ihm die Korrespondenz mit einem,nen, daft Ihnen der Herr Ministerpräsident den eine historische Bedeutung von Dauer? Was kann der sich mit ähnlicher Problematik befaftt, zuVerdienstorden verliehen hat. Seit Jahren ver- so ein Begriff „völkerrechtlich" für einen Inhalt vermitteln. Wir geben diese Bitte an unsere Leser Die Wahlberechtigten der Wiener Gemeindebe-folge ich Ihr unermüdliches Wirken für unsere haben, in einer, sagen wir demokratischen Ge- weiter und sind gerne bereit, Briefe zu ver- zirke I, III, IV, V, IX, X, XI, XVIII, XIX und teil-sudetendeutschen Landsleute in Bayern. Diese Seilschaft (wie die Verhältnisse in der BRD ge- mittein. w e ¡ $ e a u c n d e s xvi . und des XXIII. Bezirkes müs-selbstlose Arbeit und Ihre durch stete Zusam- s e n die Wahl wiederholen, wobei ihnen keinemenarbeit mit dem Freistaat Bayern diesem ^ _ _ _ ^ anderen Kandidaten als am 1. März empfohlen

werden dürfen.

Sudetendeutscher Betrieb

BUCHDRUCKEREI Fr. SommerInhaber: Ing. Otto und Rautgundis Spinka

3100 St. Polten, Kremser Gasse 21

yLande bewiesene Verbundenheit erheischen seitlangem ein äufteres Zeichen des Dankes. Daftes ihnen jetzt zuteil wurde, ¡st für mich eine

B ^ - - - l*i- * * i

IV I I ITI I I I CI 11 LOT• m.B • • • • • • • * « • • « * « « Keiner kann in unserem Namen

8 0 Pr<««nf d « r Tä««P $ i n d Jugendliche - Man sdlOUf IU VerzichtenMinisterpräsident Goppel auch den Vorsitzen Das Büro des ZK der KPTsch hat sich mit der werden, daft die allgemeine Kriminalität im Jahre ' n S'mbach sprach in einer Kundgebung derden des Collegium Carolinum, Prof. Dr. Kart kriminellen Tätigkeit in der CSSR befaftt, da die 1969 gegenüber 1968 um etwa 20 Prozent gestie- Sudetendeutschen Landsmannschaft der SprecherBos l , und den ehemaligen Präsidenten der Forderung nach allgemeiner Sicherheit ein wich- gen ist. Ebenso alarmierend ist, daft 45 Prozent **'• Becher. An dieser Versammlung nahmenBayerischen Nordgaubewegung, Dr. Heinz f ' 9 e r Faktor der allgemeinen Konsolidierung ist. der Straffälligen Rückfalls-Täter sind und daft der a u < * viele Sudetendeutsche aus Osterreich teil.S c h a u w e c k e r , ausgezeichnet. Auf einer Aussprache, der auch Innenminister Anteil Jugendlicher bis zu 24 Jahren etwa 80 Pro- Für die Landsleute aus Osterreich sprach der

' " Grosser und Justizminister Dr. Nemec sowie Ver- zent erreicht. zweite Bundesobmann der SLÖ Friedrich. Er er-t r e f e r dei< P r o k u r a t u r u n d d e $ Obersten Gerichts Am schwerwiegendsten sind in ihren Auswir- Warte, dal} keine Bundesregierung berechtigtbeiwohnten, wurden Angaben über das beunru- kungen Straftaten, die Schäden an „Sozialist!- « i , Entscheidungen Ober das Münchner Abkom-higende Ansteigen der Straftätigkeit mitgeteilt. schem Eigentum" zur Folge haben und die für men auch im Namen der in Osterreich und im

Im Index der Straftaten steht Prag mit 729 an das Jahr 1969 mit mehr als 58 Millionen Kronen übrigen Ausland lebenden Sudetendeutschen xuerster Stelle, es folgt der Nordböhmische Kreis mit beziffert werden. Dabei haben die Wirfschaffs- treffen. Den Moskauer Vertragsentwurf des Staats-554, der Westböhmische Kreis mit 521 und der leitungen und ihre Kontroll-Organe nur in den Sekretärs Bahr bezeichnete er als eine Licht-Südmährische Kreis mit 482, während z. B. Ost- wenigsten Fällen direkten Anteil an der Be- pause des Aktionsprogramms der Kommunistl-böhmen mit 285 am besten daran ist. kämpfung solcher Straftaten, nur etwa 5 Prozent schert Partei von ihrem Karlsbader Kongreß im

Als beunruhigend kann die Tatsache bezeichnet der Anzeigen erfolgten von diesen Stellen. Jahre 1967.

y Verdienstorden hatMinisterpräsident Goppel auch den Vorsitzen

f

, - -

und zwar der Sfaatsintendant Kurt P s c h e r e rund der Fabrikant Heinrich K u n e r t aus Deg-gendorf. sik

16. Jahrgang/Folge 13Vom 3. Juli 1ST«

Page 3: Brandts Unterwerfungs- · PDF fileBundesrates Miroslav Hruskovic erfafjt. Dem Vernehmen nach hat ... erkennungspapier besteht, zwingt Brandt Und seinen Außenminister auch dazu, ihre

M E L D U N G E N A U S D E R A L T E N H E I M A T

Sudetendeutsches Heimattreffen in der Patenstadt Klosterneuburgam Sonntag, 20. September 1970

Die letzfe TramwayAm 2. Juni fuhr das letzte Mal die Strafjen-

bahn von Türmitz nach Schönpriesen bei Aussig.Nach 70 Jahren Stadtverkehr wurde die Strafjen-bahn in Aussig jetzt völlig durch Autobusse er-setzt.

Fingierte ArbeitsunfähigkeitDie Krankenversicherung zahlte im Jahre 1969

fast fünf Milliarden Kronen aus, um anderthalbMilliarden mehr als 1967. Die Statistik ergab einedurchschnittliche Krankheitsdauer von 17,2 Tagen,im Jahre 1965 nur 15,4 Tage. Die Behörden ver-muten einen erheblichen Anstieg der fingiertenArbeitsunfähigkeit. Sogar die Betriebe sind anhöheren Krankheifszahlen interessiert, sobald derLohnfonds zur Neige geht.

Tschechen beginnen umzudenkenSchweizer Zeitung würdigt sudetendeutsche Haltung

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Aus mit der RehabilitierungDas politisch-juridische Komifee des Zentral-

komitees übte Kritik an dem Gesetz über diegerichtlichen Rehabilitierungen. Das Gesetz seivon der Atmosphäre des Jahres 1968 beeinfluhtworden.

Beamte verlieren die SesselRund 60.000 Kräfte aus Verwaltungs- und Lei-

tungsorganen sollen demnächst vor allem dorthinversetzt werden, wo Mangel an Arbeitskräftenherrscht. Das Arbeitsministerium drängt darauf,dafj die Dienste für die Bevölkerung nach Arbeits-schluß voll zur Verfügung stehen, damit mandie Arbeitsstunden besser ausnützt.

Fahrräder aus EgerAus Eger gehen Fahrräder in 42 Länder der

Erde, Seif 1945 wurden fast drei Millionen Fahr-räder hergestellt. Die Fabrik baute auf „kapi-talistischem" Fleifj auf. 1875 gründeten die eng-lischen Unternehmer Hillman, Herbert und Coo-per in Eger eine Fittale, die sie Premier nann-ien. 1911 errichtete die Firma Sweflik-Kastrupeinen zweiten Betrieb.

Sdiwere WinterschädenDie größten Schäden hat der Winter in den

Forstrevieren von Bischofteinitz angerichtet. Dieumgestürzten Bäume, meist Kiefern, die über85.000 Festmefer Holz darstellen, sind über dieganzen Wälder verstreut.

Erste Angriffe gegen Frau KadlecDie frühere Leiterin des Sekretariats für Kir-

chenangelegenheiten beim Prager Kulturministe-rium, Frau Prof. Erika Kadlecova, die bereits imFrühherbst 1969 durch den früheren Leiter dieserAbteilung, Hruza, stillschweigend abgelöst wor-den war, ist jetzt zum erstenmal öffentlich undsozusagen parteiamtlich gerügt worden. DieKritik erschien in dem ideologischen Parteiorgan„Zivot Strany". Ihr wird vorgeworfen, noch An-fang Dezember 1968 an einem Kongreß evange-lischer Theologen teilgenommen zu haben, deranläßlich des 50. Jahrestages der Vereinigung derlutherischen und der reformierten Kirche in Pragstattfand. Auf dieser Tagung habe sie eine Redegehalten, die von der Versammlung mit Begei-sterung aufgenommen worden sei, weil sie dieantisozialistisch, antisowjetisch und antistaatlicherkennbare Haltung der Journalisten, Schrift-steiler und Studenten gelobt habe.

Postmuseum übersiedeltenach Hohenfurt

Die Kiosferräume von Hohenfurt werden zurUnterbringung des Postmuseums dienen, das bisjetzt im Gabriel-Kloster in Smichow unterge-bracht ist. Die alten Postkutschen werden inHohenfurt zu sehen sein. In Schlofj Winterbergwurde ein Forst- und Waldmuseum eingerichtet.

Die „Neue Berner Zeitung" veröffentlichte ausder Feder von Dr. Franz Glaser einen Aufsatzunter dem Titel „Neu-Annäherung zwischen Su-detendeufschen und Tschechen", dem wir folgen-den Auszug entnehmen:

„1948, als die Tschechoslowakei kommunistischwurde, flohen viele Tschechen in die Bundes-republik — und, nachdem in der Zeit des Pra-ger Frühlings der Dubcek-Ära ein paarwesentliche sudetendeutsch-tschechische Gesprä-che in Gang gekommen waren, ist seit der Rus-senbesetzung der Tschechoslowakei eine neuegewaltige Welle der tschechischen Emigrationnach Deutschland zu verzeichnen. Als der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Berthold Martin vonseinem letzten Besuch in der Tschechoslowakeizurückkehrte, wurde er gefragt, ob er bei seinenGesprächspartnern eine Veränderung der An-sichten über die Sudetendeutschen festgestellthabe. Martin sagte:

,Es hat sich in der Tschechoslowakei herumge-sprochen, dafj den Tschechen, die in der Bun-desrepublik leben und hier in Not geraten sind,am wirksamsten von seifen der Vertriebenen ge-holfen wurde. Ich glaube sagen zu können, jedertschechoslowakische Politiker mufj heute davonausgehen, dafj Schlagworte wie „Revanchismus"und andere Vokabeln ihre Wirkung verloren ha-ben. Sie werden von der Bevölkerung einfachnicht mehr geglaubt.'

Diese positive Neubewertung seiner ehe-maligen sudetendeutschen Landsleute durch dastschechischen Volk findet ihre Parallele beiden Sudetendeutschen In der Bundesrepublik.Es wird berichtet, dafj sich ein führender sudeten-deutscher Politiker für seine tschechischen Lands-leute, welche ihr kommunistisch geknebeltes Va-terland verlassen haben und in die Bundesrepu-blik gekommen sind, geradezu ,zerreihe' undsich in seinen Bemühungen, ihnen zu helfen, zueinem ,Behördenschreck' entwickelt habe.

Zahlreiche Amtswalter der ,Sudetendeutschen

Landsmannschaft' tun auf Orts- und Kreisebenedesgleichen. Das weih man in der Tschechoslo-wakei: solche Tafsachen überwinden alle Grenz-sperren und werden mit Windeseile in der altenHeimat bekannt. Breite Schichten der Bevölke-rung der Tschechoslowakei haben davon einen

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tiefen Eindruck erhalten. Die denkenden Köpfevergleichen das Dunkel, das seit dem Russen-einmarsch 1968 die kleinen Lichter des „PragerFrühlings" auslöscht, mit der Tragik, von welcherdie Sudetendeutschen 1945 kollektiv betroffenworden sind: sie sind bei solchem Oberdenkender Situation zur Überzeugung gelangt, dahTschechen wie Sudetendeutsche Opfer der ein-deutig auf brutale Macht ausgerichteten Strate-gie des Weltkommunismus geworden sind —einer Strategie, die gegenwärtig die Etikette„Breschnew-Doktrin' aufweist. Unter den Tsche-chen, bei denen in den ersten Jahren nach derAustreibung der Sudetendeutschen logischer-weise das Angstgefühl bestanden haben mag,die Sudetendeutschen könnten das Bedürfnis he-gen, sich zu rächen, ist heute verschiedenenortsdie Ansicht festzustellen, die Sudetendeutschenseien Freunde des tschechischen Volkes in seinerNot und die geeignetsten Brückenschläger zwi-schen ihm und der westlichen Welt."

- } - KulturnachrichtenEgerländer Dichterehrung in Offenhausen

Die Ehrung galt vor allem dem EgerländerHeimatforscher und Volksdichter Josef H o f -m a n n , der vor 27 Jahren am Sonnwendfagin seiner Vaterstadt Karlsbad verstorben ist.Wenn es uns schon nicht vergönnt ist, seinGrab zu besuchen, so wollten wir wenigstensdiesem Apostel des Egerlandes am Dichtersteinzu Offenhausen vor seiner Steinplatte und In-schrift seiner gedenken und einen Eichenkranzniederlegen. Unweit der Gedenktafel für Jo-sef Hofmann ist der Gedenkstein für E. G. Kol-benheyer, er schrieb einst über seinen LehrerJosef Hof mann folgendes Lob: „Unser lieberund verehrter Direktor Hofmann weifj gar nicht,wie ich ihn liebe und verehre, wo er doch einerder wenigen Menschen ist, die nodi aus meinerMutter Lebzeiten zurückgeblieben sind und inmeine Karlsbader Kindheit hineingewirkt haben.Wenn ich in seine lustigen Augen schaue undsein gutes, altes Anflitz sehe, dann habe ichimmer das Gefühl, dar} die Zeit noch nicht ganzverschwunden ist, in der ich noch ein Kind ge-wesen bin und den treuen Schutz des Mutterheimsgenossen habe."

Nach diesen einleitenden Worten Dr. Zerlikslegte Gmoivorsteher Ing. Schmied vor der Ge-denktafel Hofmanns einen Kranz der LinzerGmoi nieder. Die Mitglieder der EgerländerGmoi von Linz, die vielfadi in Tracht erschienenwaren, begaben sich hierauf in den Hans-Sachs-Saal des Gästehauses Hadina, wo der Schriftlei-ter der Karlsbader Zeitung, Otto Zerlik, einenVortrag hielt: er hatte einst aus den HändenJosef Hofmanns dessen Egerländer Erbe über-

71 Prozent Gläubige ¡n der SlowakeiDas Institut für Soziologie der slowakischen

Akademie der Wissenschaften hat eine Unter-suchung über die Religiosität in der Slowakeidurchgeführt, deren Ergebnisse jetzt in der Zeit-schrift „Soziologie" veröffentlicht worden sind.Von den rund 4,5 Mio. Slowaken sind diesenErmittlungen zufolge 71 Prozent Gläubige, 15Prozent Indifferente und 14 Prozent Atheisten.Unter den 71 Prozent Gläubigen sind 81,6 Pro-zent Katholiken.

Das Institut ist noch weitergegangen und hatversucht, eine Aufgliederung nach Altersgruppenzu bieten. In der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen wurden 58,7 Prozent als Gläubige er-mittelt, in der Altersgruppe der 25- bis 29jähri-gen 65,5 Prozent, in der 40- bis 54jährigen be-

zeichneten sich noch 75,1 Prozent als gläubig undbei den über 54jährigen 82 Prozent.

Hinsichtlich der Berufsgruppen dominieren un-ter den Gläubigen die landwirtschaftlichen Be-rufe mit 91,2 Prozent. Von den Angestellten sindnur 54,3 Prozent und von den Arbeitern 73,4 Pro-zent Gläubige.

Am erstaunlichsten ist die Tatsache, dafj sichnach mehr als 20jähriger intensiver antireligiöserPropaganda und entsprechender Beeinflussungin den Schulen noch ein überwiegender Prozent-satz von Jugendlichen zwischen 18 und 24 Jahrenals „gläubig" im engeren Sinn oder als „unent-schieden" bezeichnet haben. Zusammen 84,4Prozent gegenüber den nur 15,6 Prozent, die sicheindeutig als Atheisten bezeichneten.

Konsumentenbetrug im Sozialstaat„Lafj didi nicht hereinlegen", warnte die Prager „Volkszeitung" und führfe eine Reihevon Beispielen dafür an, wie im sozialistischen Staat die Bürger von den vergesell-schaftliditen Läden und Werkstätten übers Ohr gehaut werden:

In regelmäßigen Zeifabständen veröffent-licht die Presse die Ermittlungen der Wirt-schaftskontrollen. Allgemein wird dabei be-mängelt, dah sich die Verbraucher nur allzuleicht übers Ohr hauen lassen. Nur seltenrechnet der Gast im Restaurant, der Käuferim Laden nach, was ihm Kellner und Ver-käuferinnen auf den Quittungszettel schreiben.Ganz besondere Hemmungen verspürt dieHausfrau vor dem Pult, wenn hinter ihr eineSchlange von Leidensgenossinnen ansteht.Sie scheut sich zu reklamieren, um die übri-gen nicht aufzuhalten. Meistens wissen dieKunden gar nicht, auf wie verschiedene Artenman ihnen das Geld aus der Tasche zau-bern kann. In der Praxis gelangen vor allemfolgende Methoden zur Anwendung:

Die Ware im Laden bzw. die vollzogeneReparatur in der Werkstatt oder in der Woh-nung usw. wird einfach teurer berechnet alszulässig ist — einerseits vorsätzlich, anderer-seits irrtümlich. Hierbei macht sich der Ver-käufer, öfter noch der Handwerker, den Um-stand zunutze, dah der Kunde die Preisenicht genau kennt. Häufig wird statt der ge-wünschten Ware eine täuschend ähnliche vonminderer Qualität oder mit gewissen, nichtsofort erkennbaren Mängeln ausgefolgt.

Keineswegs ausgestorben sind die seitJahrhunderten bekannten und gebrandmark-ten primitiven Prellereien an Gewicht undMenge. Sie sind relativ leicht zu entdecken,ebenso berechnete Dienste, die gar nichtgeleistet wurden. Dagegen sind nur wenigeLeute, nämlich Fachleute, imstande, in einemreparierten Rundfunkempfänger oder Rasier-apparat nachzusehen und zu erkennen, obdie in der Rechnung als geliefert erwähntenneuen Bestandteile auch wirklich einmontiertwurden und ob es sich nicht um bereits be-nutztes, minderwertiges Material handelt.

Völlig wehrlos fühlt sich der Käufer schlieh-lich, wenn die unzulässige Verteuerung vomProduzenten herrührt, der dem KleinhandelErzeugnisse minderer Qualität als Qualitäts-waren liefert, wenn er die vorgeschriebenen

Normen umgeht, das entsprechende techno-logische Verfahren vernachlässigt oderschlechteres Rohmaterial verwendet.

Wenn man aber aufpaßt, wird einemmanchmal auf den ersten Blick manches nichtgeheuer vorkommen. Findet man z. B. ineinem Obst- und Gemüseladen sämtlicheFrüchte als l a , prima und erstklassig aus-gepreist, so kann man Gift darauf nehmen,dah etwas nicht stimmt. Selbst wenn die feil-gebotenen Äpfel, Salathäuptel usw. sehrlecker aussehen, muh man sich hüten. KeinVerkäufer, der angefaulte Zwetschgen oderwelkes Gemüse loswerden will, wird so dummsein, es euch zuunterst oder ganz oben indie Tüte zu stecken. Immer hübsch in dieMitte, damit ihr nicht gleich im Laden rekla-miert oder daheim zu toben beginnt, sobaldihr den Inhalt auf den Küchentisch schüttet.Besser ihr entdeckt die angequetschten, zer-weichten Tomaten erst beim Abendbrot, mög-lichst lange nach Ladenschluß. Aber auchvorher würde euch die Lust vergehen, wegeneines Kilos Obst noch einmal eine halbeStunde mit Strafjenbahn und Autobus zu fah-ren, wenn ihr den Einkauf in der Näheeures Arbeitsplatzes besorgt.

Schwierig wird's bei Reparaturen, beson-ders in der Wohnung. Nur selten hat jemandPreislisten zur Hand und der Laie vermagdie ausgefertigten Fakturen nur schwer zuenträtseln. Zähneknirschend werdet ihr dieZweifel, die ihr auf der Zunge hattet, her-unterschlucken, sobald euch der Handwerkerkaltschnäuzig bedeutet: „Wenn Sie das sogut verstehen, dann machen Sie sich's dochselber!" Bewährt hat sich hingegen derGrundsatz: Auf einen Schelmen zwei. Be-kannt sind die Probetests für Fernsehrepara-turen. Fachleute verursachten bei mehrerenFernsehempfängern haargenau den gleichenDefekt und schickten die Geräte zugleich inmehrere Reparuturwerkstätten, für die diegleichen Preislisten galten. Jede Werkstattberechnete einen anderen Preis, ausnahms-los einen höheren als den zulässigen. DerFall war klar.

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Heinr. Rimanete (früher Mähr.-Osfrau)1070 Wien, Kaiserstraße 6, Tel. 02 22/93 38 764Wir bieten an:Fis T., Mein Kommandeur General Swoboda.Ein Bericht über den heutigen Präsidentender CSSR. 160 Seiten, kartoniert, S 60.—.

nommen und es seither auch reichlich vermehrt.Er sprach aus seiner reichen Erfahrung über dasBäderdreieck des Egerlandes mit seiner Eigen-art, über den Bergbau und das Handwerk desEgerlandes, über seine Menschen mit ihrenBräuchen und Sitten. Die lauschende Zuhörer-schaft dankte ihm diesen erlebnisreichen Vor-frag mit reichem Beifall.

Am Abend nahmen die Egerländer noch andem Sonnwendfeuer des Turnverbandes Offen-hausen teil, wobei Otto Zerlik die Feuerredehielt. Mit den Liedern „Flamme empor" und„Wahre Freundschaff" schlofj dieser erlebnis-reiche Tag, der allen Besuchern in guter Erin-nerung bleiben wird. Dr. A. Zerlik

Sudefendeutsche nicht wegzudenkenAn einer sehr interessanten und niveauvollen

Ausstellung zu den Wiener Festwochen, die dasKünstlerhaus bis 30. August unter dem Titel„Motive. Stadt- und Ortsbilder österreichischerKünstler seit 1910. Graphik und Aquarelle" ver-anstaltet, sind mit bemerkenswerten Arbeiten ver-treten: der Karlsbader Josef Dombrowsky (gest.1964), Alfred Kubin, Michael Coudenhove-Kalerghi (Prag—Wien), Peter Kubovsky (Lunden-burg—Linz), und der Karpatendeutsche AntonLehmden (Neutra—Wien). Zu den besonderenKostbarkeiten der Kollektion gehören Zeichnun-gen von Egon Schiele mit Motiven aus der Hei-matstadt seiner Mutter, Krummau, aus dem Be-sitz der Albertina und aus Privatbesitz.

Heimaterinnerungen an Franz LeharAls ich 1945 in Österreich in meiner Wahl-

heimat mit meiner Existenz neu begann undals Olfachmann in meinem Reisegebiet auchden Kurort Bad Ischi aufsuchte und einen Be-schauungsgang um den herrlichen Kurpark un-ternahm, kam ich an einen Wegweiser, dervon betrachtenden Besuchern umringt war.Ihre Blicke waren auf das kunstvoll geschnitzteBirkenbrettchen des Hinweisschildes gerichtet,das die Anschrift „Franz-Lehar-Weg" trug. Un-ter diesem Hinweis befanden sich einige Noten-takte vermerkt. Und endlich auf dem Brettchensah ein zwitscherndes Vöglein, als wollte esden kurzen Notentext jubilierend verkünden. DieNoten ohne Worte sagten den Betrachtern nichtviel. Diese standen stumm bei der Betrachtung.Notenkundig entzifferte ich die Aufzeichnung undpfiff die Melodie ungewollt vor mich hin. Undsiehe da, meine Entschlüsselung der Noten ineine Melodie brachte den Zuhörern die Erinne-rung an das unsterbliche, melodische Lied ausder Operette „Land des Lächelns" nahe. DieserWeg gab uns die Richtung zur Lehar-Villa undweiter an die Grabstätte, wo der verewigte FranzLehar nach reichem Schaffen würdig seine letzteRuhe fand. Dieses melodische Lied mit dem sinn-vollen Notentext erwecket in mir, ja, ich kannwohl sagen unvergeßliche Heimaterinnerungen;da ja Franz Lehar, der Operettenfürst, sein El-ternsfammhaus im nordmährischen BauerndorfSchönwald — 10 km entfernt von meinem Hei-matort Meedl — hatte.

Die Operette „Land des Lächeln" war bei unsin der engeren Heimat so bekannt, dafj auchjeder musikalische Bub, dazu auch ich gehörte,es auf der Strafje vor sich hinpfiff.

Eugen Ott, Ottensheim

16. Jahrgang/Folge 13Vom 3. Juli 197t

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H E I M A T K U N D E U N D U N T E R H A L T U N G

Ein Böhmerwäldler-Stamm: die LackingerEine familienkundliche Darstellung über einen Familienstamm aus Heinrichsödt, Schmidtschlag und Wadetschlag

SchlußBei der Geburt ihres Sohnes An-

dreas (III.), am 24. November 1710, sind

Panne'schen Besitzinhabung auch nachdem zu erwartenden Hoferben, „beimJohannes Lackinger" gemeinhin be-

die Eltern hingegen als Inwohner in der zeichnet worden war.H a m m e r m i h l (-mühle), (Hausmühledes Hammernbauern in Heinrichsödt —

Seit dem 15. Oktober 1809 ist S e-b a s t í a n (II.), Joseph's Sohn, Besitzer

siehe Hausname bei Mathias Pachner von HNr. 13 zu Schmidtschlag,ao. 1660), bezeichnet. Andreas (III.), Mangels bisheriger Forschungsergeb-und seine, ihm am 14. Juni 1733 in nisse sind weder von den vorigen wieFriedberg angetraute Ehefrau Marga- auch dem nachfolgenden Lackinger ausrethe Payer verstarben beide in Hein- diesem Orte haus- und familienge-

schichtliche Angaben offenbar.Abgesehen von der 1922 noch

richsödt Er am 16. April 1772, sie am17. Oktober 1764.

Ebenfalls im selben Haus (Hnr. 1)wird ihr Sohn F r a n z (II.), am23. März 1739 geboren. Am 5. Jän-ner 1760 heiratet er in Friedberg Maria,der Eheleute Bärthel (Bartholomäus)Payr aus Schmidtschlag und Sophiegeb. Praydtschopf (Tochter des Bene-dikt und der Affra aus Eggetschlag)Tochter.

ge-nannten Maria vlg. Wostlin ist nur mehrJ o s e p h (II.), der von seinem VaterSebastian am 24. Dezember 1845 alsgrundbücherlich angeschriebener Hof-besitzer von HNr. 13 in Schmidtschlaggenannt wird, bekannt.

Als ein vermutlicher Sohn Seba-stians (I.) könnte noch Franziskus Lak-kinger aus Schmidtschlag in der Stamm-

Erst im Grundbuch wird als „Obiger f° '9e der VII. Geschlechterreihe einge-Haus-Säzer, Anjetzo Frantz Lackin- reiht werden. Er heiratete am 6. Novem-ger" (I.), der dem ehelichen Sohn vonAndrà (II.) die Behausung in Heinrichs-ödt am 26. Februar 1760 um 300 fl.,übergeben und verkauft, wieder ge-nannt.

Achte GenerationSein Sohn J o s e p h tritt das Haus-

erbe, die Bauern-Stift, um den Kauf-betrag von 400 fl., „Heut am 12. Dezem-ber 1804" an.

Bei dieser grundbücherlichen Haus-überschreibung (-kauf) begegnen wirzum ersten Mal, der von Kaiser Josef II.eingeführten Hausnumerierung. DasLackinger'sche Haus in Heinrichsödtführt ab nun die Hausnummer: 1! Grundder Hausbezifferung waren Kontribu-tions(-Steuer)-Gründe. Ebenso treffen

ber 1736 in Deutsch-Reichenau (beiFriedberg) die nach dem verstorbenenFriedberger Hammermiller (-müller) Ma-thias Ortner hinterlassene Witwe, Maria.Ihre erste Eheschließung datiert mit5. Mai 1733.

Jedenfalls blühte auch inS c h m i d t s c h l a g , das 1367 erst-mals genannt, im Rosenberger Urbarmit 9 Hausgessenen, im Jahre 1878,86 Einwohner in 11 Häuser und 1930,93 deutschsprechende Bewohner in 12Häusern zählte, ab dem Jahre 1668(1700) bis in das gegenwärtige Jahr-hundert die Familie L a c k i n g e r .

Daß das alte Grundbuch 1809 für dasLackinger'sche Haus die Konskriptions-Nr. 13 ausweist, im Jahr 1878 hingegennur 11 Nummern genannt sind, kannauf eine in den zwischenliegenden

wir erstmalig die historisch-landschaft- 3 3 j a n r e n anzunehmender Umnume-lich bedingte Bezeichnung: B a u e r n - rierung oder Abtrennung einzelner Häu-

ser vom Orte zu einem benachbartenbetrachtet werden.

S t i f t .Am 17. März 1807 stirbt Joseph Lak-

inger (Schreibweise!). Seine Witwe Mar-garethe geb. Wagner, die er am 12. De-zember 1804 geheiratet hatte, übernahmkraft des Verstorbenen mündlichenTestaments auf 18 Jahre zur weiterenBewirtschaftung die ihr zugedachteBauernstift. Nachdem sie der minder-jährigen Kinder wegen aber die Arbeit wadetschïâgêr Astes anzusehen!

Wadetschlager AstJ o h a n n Lakinger, noch in Hein-

richsödt (Nr. 1) als Sohn, des Ehepaa-res Franz und Maria, am 6. Dezember1779 geboren, ist als Begründer des

der Hofbewirtschaftung nicht allein mehrzu verrichten vermochte, heiratete sieIn zweiter Ehe am 8. Mai 1807Pachner.

Am 21. November 1803 heiratete erîn Friedberg die Erbtochter Katharina

Franz Wagner vom „Kadi-Haus" (HNr. 4). Siewar die am 30. April 1780 geboreneTochter von Joseph und Theresia Wag-ner. Letztere war die nach dem ver-storbenen Mathias Kätti hinterlasseneWitwe.

Am 18. August 1804 übernimmt Jo-hann von seinem Schwiegervater als

b ó t r i , nachdem" sie sich "am 23. Jan- wahres Eigentum samt den dabei be-ner 1822 nach vorher errichteten und findlichen Äckern, Wiesen, Hutweiden,obervormundschaftlichem bestätigten Waldungen um eine Kaufsumme von„Heuratsvertrages" mit Adalbert Pet- 300 fl. die Bauernstift in Wadetschlag.

Neunte GenerationFranz Pachner übergibt am 9. Novem-

ber 1822 die Bauernstift, der noch min-derjährigen ehelichen Tochter des ver-storbenen Joseph Lackinger, E l i s a -

scher verheiratet hatte.Mit dem Einverständnis seines Ehe-

weibes Elisabeth geborene Lackingerverkauft am 21. Juni 1628 Albert Pet-scher, die in dem Dorfe Heinrichsödtsub. NC. 1, gelegene Bauernstift demMathias Gramer.

Durch diesen Haus-Abverkauf erloschder Stamm Lackinger auf der Bauern-stift in Heinrichsödt.

Schmidtschlager AstS e b a s t i a n (I.), der Nachfahre in

der direkten VI. Generationsfolge desHeinrichsödter Hauptstammes, heiratetnach dem Dorfe Schmidtschlag u. zw.in erster Ehe am 2. Februar 1700 dieaus dem gleichen Orte wohnhaft ge-wesene Dorothea Prantl, als Witwerin zweiter Ehe am 4. Juli 1713 MariaProli; sie war die Tochter des Richtersvon Stüblern.

In beiden Ehen zeugte er Kinder,davon uns aus der ersten Ehe Adalbert,geboren in Schmidtschlag 21. April 1701,.und aus der zweiten Ehe M,a r t i n(VII. Gen.), am 5. November 1714 ge-boren und um 1750 ebendort verstor-ben, bekannt sind. Martin heiratete einegewisse Agnes, die sich vermutlich nochim Todesjahr ihres Mannes Martin,dessen Verlassenschaft per 2. Mai 1750datiert ist, mit dem Ferdinand Panneverheiratet hat. Agnes hatte aus ihrerersten Ehe folgende Kinder: J o h a n n ,der am 26. November 1772 in der Kirchezu Deutsch-Reichenau Maria T r a x Iheiratete, als Tochter, die im Jahre1750 verstorbene, Marianne, und denspäteren Hoferben (-käufer).

J o s e p h (I.). In der Verlassen-schaftsurkunde Martin Lackinger's wirdberichtet, daß der hinterlassenen WittibAgnes auf 20 Jahre die Behausung um350 f l . , zu genießen verschafft wordenist, d. h. nach Ausgang der 20 Jahrevon „heut dato an aber hat sie solcheBehaussung ihrem Sohn Joseph oderaber dem eiteren Brüdern Johanneshinwiederumben um 350 fl. abzutreten".Da die beiden Söhne noch min-derjährig waren, wurde gleichzeitigihrem Stiefvater auf 20 Jahre die Wirt-schaft zugeschrieben. Am 28. Mai 1770ist der jüngere Sohn Joseph ange-schriebener Hausbesitzer von Schmidt-schlag, das vorübergehend während der

Leider ist außer dieser wenig besa-genden grundbücherlichen Aussage

über die Wirtschaftseinheit nichts offen-bar, das uns von der Größe oder derökonomischen Realität Aufschluß gibt.

Darüber hingegen erfahren wir ausdem Wadetschlager Grundbuch, actum15. Februar 1778, als sich die WitweTheresia nach Mathias Kätti mit JosephWagner verheiratet, Ausführlicheres.Und zwar . . . hatte „nachdem der vorigeHausbesitzer das Zeitliche mit demEvigen verweilet habe, sich die Wittibauf 22 Jahre lang zu würtschaften ver-eheliget und (mit) volgende(r) Würtschaftübemohmen nembi . . . : ein Freistückh,2 Ochsen per 37 fl., 2 zweijährige Stiertper 23 fl., 2 Melch Rinder, 2 Schaf,3 Scharen, 1 Pflug mit Eisen, 4 eiserneEgen, 1 Maisthacken, 2 Asthacken, 2Beilhacken, 2 Radscheiben, 2 Holz-wägen mit Rädter, 2 Sper und 1 Block-ketten, 2 Jöcker mit Riemen nebst übri-gen Hausrath", mit der Bedingung, daßnach den verflossenen Jahren die Kät-ti'sche Tochter die Würtschaft zu über-nehmen habe. Die Kaufsumme betrug250 fl.

Die in diesem Übergabevertrag zi-tierte Tochter dürfte aber in dieserfristgesetzten Zeit verstorben sein, dennJohann Lackinger heiratete die ehe-liche Tochter von Josef und TheresiaWagner.

29 Jahre später, am 9. Dezember 1933,übergibt Johann seinem leiblichen SohnA l b e r t Lakinger um den verabrede-ten Betrag von 1000 fl. CM. die ihmbisher eigentümliche Bauernstift. (1 f l .Conventionsmünze (CM); bisherige100 fl., entsprachen nur mehr 40 f l . CM.).

Albert ist am 30. März 1811 in Wadet-schlag HNr. 4, das der Herrschaft Ro-senberg Untertan war, geboren undverheiratete sich zu Oberplan am22. November 1842 mit Theresia, ausder Ogfolderhaid HNr. 23, — am31. März 1818 geborenen Tochter desBauern Ignatz W a g n e r aus Deutsch-haidl Nr. 8 und seiner Frau Johannageb. Stifter (Tochter des Adalbert,Bauer aus Berneck HNr. 22).

Albert verstarb 62jährig, am 13. April1873, am Haus zu Wadetschlag, seineFrau am 26. September 1895 bei ihremSohn Wenzel Lackinger, einem Bauernin Reiterschlag, Pfarre Deutsch-Reiche-nau.

Sie pflanzte ihre Sippe fort durchdie Geburt ihrer sechs Söhneund zwei Töchter (XI. Generation)...

A n d r e a s , übte auf der Kadi-Mühledas Müllerhandwerk aus und zog spä-ter nach dem Markte Friedberg; gebo-ren 1. April 1846, gestorben 16. Jän-ner 1916, heiratete (oo) am 16. Jän-ner 1872 die Bauerntochter FranziskaKitzberger aus Schestau Nr. 8,

M a g d a l e n a , geb. 4. September1848, gestorben 21. August 1931, ver-ehelicht 3. September 1878 mit JosefR o s e n a u e r aus den MulterbergerWaldhäuser, Pfarre Deutsch-Reichenau,

M a t h i a s , geboren 13. Februar1851, gestorben 1925, verehelicht 10. Au-gust 1875 mit Franziska Fei(y)rer ausWadetschlag Nr. 13,

F r a n z , verstarb als Kleinkind.W e n z e l , geboren 25. September

1855, gestorben 25. Juni 1935 als Bauerin Reiterschlag, verehelicht 1885 mitFranziska Bayer aus Platten bei Fried-berg,

J o h a n n , geboren 1. Juni 1858, ge-storben 17. Dezember 1911, verehelicht31. Jänner 1887 mit Maria Lepschy ausMörowitz Nr. 8, Pfarre Friedberg,

I g n a z verehelicht mit . . . Helene,?, die in Friedberg Hebamme war.

A l o i s i a , gestorben in Ludwigs-burg a. Neckar (Württemberg, BRD),verehelicht mit Obermüller vlg. Sieg-müller aus Vorderheuraffel,

Die beiden Söhne bzw. Brüder:Mathias und Johann übernahmen ge-meinsam das elterliche Haus, Wadet-schlag 4. Zu Lebenszeit Johanns wurdedieses durch einen Zubau geteilt undvergrößert. Der Zubau (Johann) bekamdie Conskr. Nr. 22, in dem auch derenKinder geboren wurden.

Sie hatten folgende Nachkommen:M a t h i a s : den Sohn Johann, die

Töchter: Anna verehel. Scheiterbauer,Franziska verehel. Schuster, Aloisiaverehel. Köberl, der das Hauserbe an-trat, Maria, Paula verehel. Springer undTheresia verehel. Friedl.

J o h a n n hatte nur die eine TochterMaria, die sich mit Andres Sulzerverheiratete.

Noch war den beiden letzten Lack i n-ger'schen Namensträgern: Johann undFranz samt ihren Basen und Vetternaus der Lackinger-Köberl'schen Ehe:Maria, Anna verehel. Kempf, Hermineverehel. Kempf, Josef und Alois, dasmit seinen steingefügten Grundmauernfest in dem kargen Böhmerwaldbodeneingesetzte und ein Stück Heimat-geschichte darstellende uralte „Kadi-Haus" zur Zeit ihrer Geburt sichereHeimstatt und schirmendes Dach. 142lange Jahre, seit 1803 werkten und leb-ten auch hier in Wadetschlag Lackin-ger aus dem jahrhundertalten Fami-lien-Stamm, der samt seiner Wurzelsich in dem seit 1945 zerstörten DorfeHeinrichsödt jene Kraft zu dem dieGeschichte zu überlebenden Daseinholte.

W a d e t s c h l a g : 1379 taucht inder Landesgeschichte erstmals als Na-me auf, hatte 1598 neun Herdsteilen,1878 — 17 Häuser und 97 Einwohner,1930 — 22 Häuser und 138 deutsch-sprechende Bewohner. 1961 ist diemehr als ein halbes Jahrtau-send alt gewordene Ortssiedlung voll-ständig (oder teilweise?) geschleift.Wadetschlag widerfuhr wie nahezusämtlichen grenznahen, ehemalsdeutschsprachigen Ortschaften daszur Geschichte gewordene Schicksal der

Zerstörung und Tilgung vergangenenWissens.

Zum Abschluß dieser genealogischenSkizze soll mit der beispielgebendenAufstellung Oberblick und Beweis ge-geben sein, daß das uralte Familien'geschlecht Lackinger aber weiter seineReiser und Zweiglein wachsen läßt.

AndreasMagdalenaMathiasWenzelJohann

to.10

3711

11.1310237

10

12.219

279

14

13. Generation25145

3

Vielleicht ist mir mit diesem Beitrag,der durchaus nicht das Recht auf Voll-ständigkeit erhebt, sicherlich auch man-che Fehlerquelle aufweist, aber dafürgelungen, daß sich das große Mosaik„Familien der alten Heimat" dadurchschließt, daß auch andere, „Steinchenbeitragend", sich ihrer Vorfahren nocherinnern.

Q u e l l e n n a c h w e i s :

1. Dr. Val. Schmidt: Versuch einer Siedlungs-geschichte des Böhmerwaldes (W. Tobnar,B. Budweis (1924); Mitteilungen d. Ver-eines f. d. Deutschen in Böhmen (XXXV.Jg.) (Prag 1896), Nr. II., Hl., IV., S. 175 f f ,u. Jg. XXXVI/I., S. 125. (Das Urbar derHerrschaft Rosen berg ao. 1598 v. Val.Schmidt).

2. Archiv für Südböhmen, Wim VI., Gum-pendorferstr.

3. Adalbert-Stifler-Ahnentiste — (SDFF) Q,Jg., 1929—1930, 3 H.S. 131; 4. H.S. 178 ff.,)Ad.-Stifter-Institut — Linz.

4. Sudetendeutsche Familienforschung (SDFF)(Aussig), versch. Mitteilungshefte a. d. Jg.1929—1938; K. Haas, österr. Diplomatena. d. Klinischen Freibauerngeschlecht (HOAM-IX/69, 22. Jg., Folge, S. 257).

5. Deutsche Namenskunde — M. Gottwald(1932) — Unsere Familiennamen — Dr.K. Linnartz (1936), Die Deutschen Familien-namen — Albert Heintze (1908), R. Zeman:Kirchberg-Obermühl, Geschichte einer Ge-meinde (1057);

6. Dr. W. Pongratz: Die ältesten WaldviertlerFam.-Namen (1960) (Krems), I I I; Allg. überd. Entstehung des Waldv. F. N. S. 5;

7. Kauf — Grundbuch — Gericht Wadet-schlag 1650—1686, 1762—1882, Grundbuchüber die Dörfer Heinrichsödt, Schmidt-schlag u. a., 1768 bis 1881; „Beschrei-bung aller und feder b. d. Herrschft. Ro-senberg auffündlichen Pau m sambt Wei-bern u. Kindern Anno 1735 — Dorf Hein-richsödt (S. 6) — Staats-Archiv Trebon(CSSR). Traumatrik r. k. Pf. Oberplan;

7. Familien-Archiv Zeman;

9. Fanni Greipl-Friedberg: Das älteste Wai-senbuch d. Marktes Friedberg i. Süd-böhmen, SDFF, 9. Jg. 1936/37, 3. H. S.90 ff;

10. P. Dolzer: Geschichte u. Geschichten umFriedberg (1935);

11. Ed. Eisenmeier: Die Bedeutung des Na-mens Stifter u. d. Herkunft seiner Trägerauf Grund archiv. Studien? (Mitteilg. d.Ad.-Stifter-Inst., 4. Jg. (1955) Folge 3/4;

12. Ortsverzeichnis f. d. Königreich Böhmen(Prag 1878);

13. HOAM — Monats-Zeitschrift f. d. ßöh-merwald, X/69; (22. Jg., 10. Folge) S. 296,XII/69; 12. F.) S. 360/361.

I. GENERATION

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

PANKRAZ LACKINGER um1598 in HEINRICHSÖDT

MERTAN (Martin, Mört)1*29—1644

CHRISTOPH HANSin STUBLERN — 1598 — in ROSENBERG a. d. M.

KASPAR1654

ERHART um 1652, t 1653oo Eva (II. oo 1653Mathias PACHNER)„HAMMERBAUER"

ERHART MAGDALENA GEORG (1660—1689) t 1689oo Maria

SIMONoo vor 1689

KATHARINAoo 1694 Philipp PICHLER

JACOB t (1721)oo ANNA

(1668 — SCHMIDTSCHLAG,1696 — WADETSTIFT; 1701,— 1690 — HEINRICHÖDT

ANDRÄ I., t (1716)oo 1690 URSULA HONNER

(übernimmt 19. 4. 1690das Haus von JAKOB)

SEBASTIAN, I.,I oo 1700 Doroth. PRANTL

II oo 1713 Maria PROLL

THOMASoo 25. 7. 1699 Ursula

RUENER (I. d. HAMMER-MUHL)

ROSINA, ANDREAS, i l . , MAGDALENA* 1695 OO MARGARETHA * 169«(1716 HAUSUBERNAHME)

FRANZ ADALBERT, MARTINoo 1736 * 1701 * 1714 t (1750)

MARIA (ORTNER) I oo AGNESII oo (1750) Ferd. PANNE

ANDREAS. I I I . , EVA. FRANZ, I.,• 1710 oo 1733 mit HAUSUBER-

MARGARETHE PAYER Andreas II NÄHME 1760(1716—1760 MITBESITZER JAKOB.

• 1741CATHARINA

• 1744

VIII. MARIANNEt 1750

JOHANNoo 1772

MARIA TRAXL

JOSEF. 1.,(seit 28. 5. 1770

Besitzer)

FRANZ, I I . , * 23. 3. 1739OO 1760 MARIA PAYER

JOSEF, LORENZ MARIA, THERESIAHAUSUBERNAHME

12. 12. 1804t 1807, I oo

MARG. WAGNER.II oo 1807 FRANZ

PACHNER

IX.

X.

SEBASTIAN, It.,am HOF angeschrieben

seit 15. 10. 1809)

JOHANN* 6. 12. 1779

oo 1803 KATH. WAGNER* 1780, vom KADI-HAUS in

WADETSCHLAG

JOSEF, I I . .(Obernimmt 24. 12. 1845)

ALBERTübernimmt 9. 12. 1833

• 1811 t 1873oo 1842 Theresia WAGNER

t 1895

ELISABETH übernimmt9. 11. 1822, OO 23. 1. 1822

ADALBERT PETSCHERverkauft 21. 1. 1828

an MATHIAS GRAMERdas HAUS HEINRICHSÖDT

Nr. 1

am 1. 4. 1833 istPETER KOLLER Besitzer

XL ANDREAS184*—1916

MAGDALENA1848—1931

MATHIAS1851—1925

FRANZ, WENZEL,1855—1935

JOHANN, IGNAZ,ALOISIA

1858—1911

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D A S L E B E N I N D E R L A N D S M A N N S C H A F T

WienVertrauensmännerversammlung

Der Landesverbandsobmann Dr. Oskar Ulbrichtwidmete nach der Eröffnung dem dahingeschie-denen Lm. Emil Schaffer der HeimatgruppeJägerndoif ehrende Worte des Gedenkens undbetonte, daß der Verblichene immer treu unsererSache ergeben war, daß er auch als Vertrauens-mann seiner Heimatgruppe immer dort war, woer gebraucht wurde. Die Anwesenden hatten sichzu diesem Nachruf von den Sitzen erhoben.

Dann ging der Obmann gleich auf den „Sude-tendeutschen Tag 1970 in München" ein. Er gabbekannt, daß er über den Ablauf weiter nichtssagen will, weil dieser mit allen Ansprachenund sonstigen Vorträgen deutlich und gründlichin der „Sudetenpost" wiedergegeben war. Erhielt es aber für unerläßlich, auf die Bedeutungdieses Tages besonders im heurigen Jahre hin-zuweisen, weil die Politik der Bonner Regierungauch uns hier in Österreich keinesfalls gleichgül-tig sein kann. Wenn der Bonner Bundeskanzlerdavon spricht, eine Politik der Realitäten zu be-treiben, lind wenn er in seinen Verhandlungen mitder Sowjetzone nicht nur den Verzicht auf einengroßen Teil Deutschlands, sondern auch die Tei-lung Deutschlands und die Legalisierung unsererVertreibung und Beraubung annimmt, dabei auchnoch hohe Kosten übernimmt, ohne das kleinsteEntgegenkommen der anderen Seite, so kannunsererseits nur ein kräftiges, einstimmiges„NEIN" dieser Politik entgegengerufen werden.In diesem Sinne haben auch unsere Politikerin München ihr Veto eingelegt, und hier ist inerster Linie der Präsident des Bundes der Ver-triebenen, Dr. Herbert Czaja, zu nennen, derunmißverständlich kundtat, daß diese PolitikBrandts zum Scheitern verurteilt sei. Erfurt undKassel, wie wir heute nachträglich feststellenkönnen, haben klar gezeigt, daß alle Bemühun-gen des Westens um eine Vereinigung der deut-schen Zonen und ein Ausgleich an den Forde-rungen der Sowjets scheitern.

Er gab nun das Wort für das „Heimattreffen1970 in Klosterneuburg" an den KulturreferentenOStR. Dipl.-Ing. Maschek, der das bisher be-sprochene Programm dieser Veranstaltung be-kanntgab, das mit einer gemeinsamen Festsitzungder Bundes- und der Landesverbands-Leitungenbeginnt und unter Kranzniederlegung und demHeimattreffens in der Babenbergerhalle fortge-setzt wird. Wie immer wird sich Lm. Oberstaats-anwalt Dr. Nemetz in Klosterneuburg beim dor-tigen Bürgermeister persönlich verwenden, damitsich alles an diesem Tag in dem von uns vor-gesehenen Rahmen und in würdiger Form ab-spielt. Bezüglich der Ordner und der Jugendmit-wirkung wurde alles vereinbart. Natürlich warendiese Besprechungen mit lebhaften Debatten ver-bunden, an denen nicht nur die Referenten, son-dern auch die Vertrauensleute regsamen Anteilnahmen. Der Jugendvertreter, Lm. Zeihsei, gabdie kommenden Veranstaltungen unserer SdJ inÖsterreich bekannt — Jugendlager, Irlandfahrt— und erinnerte nochmals an die Lichtbilder-vorträge, die die Jugend bei den Heimatgruppenim Rahmen der „Aktion 70" halten will.

Bedauerlicherweise waren wieder einige Hei-matgruppen vertreterlos bei dieser wichtigenVertrauensmännerversammlung geblieben. Esmüßte sich doch so einrichten lassen, daß wirk-lich von jeder Heimatgruppe Vertreter entsandtwerden können und müssen. Mit diesem Verlan-gen schloß der Obmañn die mit vielen Debatten,hervorgerufen durch Anfragen und Anregungen,Mitteilungen und Feststellungen, gespickte Ver-sammlung zu später Stunde mit den bestenWünschen zu den Urlauben. A. F.

Bund der NordböhmenDer Schnitter Tod hielt in den letzten Wochen in

unserer Heimatgruppe wieder reiche Ernte. Esverstarben Mr. pharm. Johann Renger, 76, Aussig,Apotheker in Neunkirchen, Nö., und WilhelmKühnel, 71, aus Tetschen. Da wir die Todesnach-richten verspätet erhielten, war es uns leidernicht möglich, an der Beerdigung teilzunehmen.Es verschied ferner Vorstandsmitglied und Leiterder Niederländer-Tischrunde Wenzel Munzar, 78,gebürtig aus Warnsdorf, Wohnort vor 1945 Brüx.Als letzte Ehrerbietung, die gleichzeitig unserenDank für seine Mitarbeit ausdrücken sollte, nahmeine Abordnung unserer Heimatgruppe an derVerabschiedung in der Wiener Feuerhalle teil.Weiters entriß uns der Tod unseren LandsmannFritz Glaser, 72, Grünwald bei Gablonz. Wir be-gleiteten ihn auf dem Wege in die letzte Hei-mat, aus der es keine Vertreibung mehr gibt, wiewir sie alle im Jahre 1945 erleiden mußten. Stell-vertretender Obmann Bruno Grohmann hielt demVerstorbenen am offenen Grabe einen ehrendenNachruf. Alle waren aufrechte sudetendeutscheMänner, die bis zum letzten Tage ihres Lebenstreu zur Landsmannschaft standen. Dafür ge-bührt ihnen über den Tod hinaus aufrichtigerDank!

Unsere nächste Mitgliederversammlung findeterst am 3. Samstag im September statt. Voraus-sichtlich werden wir im Oktober unsere Haupt-versammlung abhalten, wofür noch besondersEinladungen ergehen werden.

Mährisch-SchönbergDie Gruppe der Mähr.-Schönberger in Wien

hatte beschlossen, die Muttertagsfeier 1970 inForm eines Autobusausfluges auf den 14. Junizu verlegen, weil es am 10. Mai die einzigeMöglichkeit gab, das Grenzlandtreffen in Groß-gmain abzuhalten.

Der große Autobus — die Neutitscheiner Grup-pe hatte diesmal abgesagt — nahm unterwegsnoch einige Landsleute auf und brachte sie nachStift Heiligenkreuz, wo bei den Zisterzienserneiner gesungenen Messe mit Eucharistie beige-wohnt und der Kreuzgang mit dem Grabmaldes Babenbergers Friedrich II. und alle anderenSehenswürdigkeiten mit sichtlichem Interessebesichtigt werden konnten.

Dann ging es mit dem Autobus weiter durchdie herrliche, im Frühjahrsgrün und Blütenprachtprangende und höhergelegene niederösterreichi-sche Landschaft nach Schöpflgitter; dort wurdenach kurzen Waldwanderungen das hervorragendmundende Mittagessen in bester, lustiger Stim-mung im großen Saal eingenommen. Nach einerkurzen Verdauungsruhepause führte uns der Busnach St. Corona am Schöpfl, wo im Garten einkurzes, aber um so lustigeres Laienspiel „Dr.Jurschina" ablief, bevor der Muttertags-Kaffee mitden mitgebrachten Spenderkuchen und untermunterer Unterhaltung eingenommen wurde.Weil man den Muttertag gleich mit dem ange-fallenen Vatertag verbinden wollte, wurde danndie Heimfahrt durchs Helenental über Baden inPfaffstätten bei einem guten Heurigen, wievorausgeplant, unterbrochen. Weil es dort auchGeburtstagskinder zu feiern galt, ging es hochher und wieder gab es gestellte lebende Bilder,welche die Fröhlichkeit noch mehr verbreiteten.Erst recht, als im kleinen Kreise ein Geburts-tagskind einem Ehepaar eine Gastteilnehmerinim guten Glauben als dessen Tochter einreden

wollte, weil sich die Gruppe gut verständigt undzusammengelacht hatte. Diese „Elternschaft"wurde beiderseits sofort als Höhepunkt desTages angenommen. Später Abend wurde es,als man — auch ohne längere Wanderungen —vom vielen Lachen und Plauschen ermüdet, dieHeimfahrt antrat und sich auf den nächstengemeinsamen Ausflug freut.

Den mit den Vorarbeiten betrauten Lands-leuten und jenen, die zur eigenen Erheiterungdurch ihre Teilnahme die Fahrt ermöglichtensei hier bestens gedankt; die Erinnerung wirdnoch lange vorhalten. EBS

KärntenHauptversammlung des LandesverbandesAm 13. Juni hielt der Landesverband Kärnten

in Villach seine diesjährige Hauptversammlungab. Sie wurde durch Landesobmann Prok.Tschirch, Villach, eröffnet, die Beschlußfähigkeitfestgestellt und das Protokoll der vorjährigenVersammlung genehmigt.

Nach Gedenkworten für die verstorbenenLandsleute erstattete der Landesobmann seinenArbeitsbericht. Er schilderte die Situation unse-rer Volksgruppe und im besonderen unserersudetendeutschen Landsmannschaft. Die unklarenVerhältnisse, hervorgerufen durch die außen-und innenpolitische Lage, konnten bis jetzt nochnicht aus der Welt geschafft werden. Angriffeaus dem Osten werden vor allem pariert durchdie eindeutige und feste Haltung unserer Lands-mannschaft zu unseren Schicksalsfragen.

Noch ringen wir um die Anerkennung unserervolkspolitischen und wirtschaftlichen Rechte.Durch den inzwischen eingetretenen Regierungs-wechsel sowohl in Österreich, als in der BRDfinden wir uns vor einer neuen Sachlage undsind bemüht, die seit Jahren angeknüpften Fädennicht abreißen zu lassen, sondern im Gegenteil,zu verstärken. Dies gilt vorwiegend für dieRegelung unserer sozialen Belange und dieAusweitung der finanziellen Ersatzleistungen fürdie erlittenen wirtschaftlichen Schäden. NeueFühlungsnahmen und Vorsprachen bei der Bun-desregierung in Bonn und Wien sind notwendig.Weiters wies der Landesobmann auf die 50jährigeWiederkehr der Kärntner Volksabstimmung vom10. Oktober hin, die heuer überaus festlichbegangen werden soll und erklärte, daß sich dieLandsmannschaft geschlossen in Heimattrachtenam Festzug beteiligen wird. Unter Zustimmungaller anwesenden Delegierten gratulierte er Lan-dessekretär Lm. Hans Puff zum Goldenen Ehren-zeichen der Republik Österreich.

Anschließend berichteten die Obmänner derBezirke über ihre Tätigkeit, die stetige Arbeit,auch unter manchmal schwierigen Verhältnissen,erkennen ließ. Der Landeskassier, Lm. Dörre,erstattete einen ausgezeichneten Bericht überdie hervorragende Geldlage des Landesverbandes,der von der Versammlung zustimmend und mitGenugtuung zur Kenntnis genommen wird.

Nach Entlastung und Rücktritt des Ausschusseswurde der Vorsitz von Lm. Dir. Lachmayerübernommen. Auf seinen Vorschlag wurde derbisherige Ausschuß mit Lm. Tschirch als Landes-obmann für ein Jahr einstimmig wiedergewählt.Nach Erledigung des Programms hielt Lm. Dr.Ulbricht, Mitglied der Bundesleitung und Vor-sitzender des Rechtsausschusses, Wien, ein auf-schlußreiches Referat über die Gesamtsituationunserer Landsmannschaft und betonte mit Nach-druck, daß gerade jetzt in unruhiger Zeit einstarker Zusammenhalt der Landsleute in unsererSchicksalsgemeinschaft mehr denn je erforderlichist.

Klagenfurt43 Landsleute kamen am Sonntag, dem 14. Juni,

pünktlich zum Sammelplatz, um mit einem mo-dernen Autobus des Reisebüro Springer an derFahrt auf die Turracher Höhe teilzunehmen.Auch diesmal hat es der Wettergott gut mit unsgemeint. Bei strahlendem Sonnenschein ging esüber Friesach-Neumarkt der grünen Steiermarkentgegen. In Murau wurde das zweite Frühstückeingenommen und im Gasthof Passegger wurdenwir nicht nur als Gäste, sondern als Freundeaufgenommen und bewirtet. Auf der neuausge-bauten Straße ging es in Richtung Turrach wei-ter, um dann in einigen steilen Kehren die Tur-racher Höhe zu erreichen. Im Hotel „Jäger-wirt" gab es ein gutes und reichhaltiges Mittag-essen und ab 13 Uhr stand den Teilnehmernder Nachmittag zur freien Verfügung. Jedergenoß die herrliche Bergluft in vollen Zügen undbewunderte das Panorama der wunderschönenBergwelt. Mit Blumen verschiedener Art, Tan-nengrün etc. in den Händen wurde um 16 Uhrder Autobus bestiegen, nachdem vorher einekräftige Jause eingenommen worden war, undlos ging es. die steilen Kehren abwärts, überEbene Reichenau nach Klagenfurt. Alle Teil-nehmer waren von dieser herrlichen Fahrt be-eindruckt, die der Reiseleiter und Obmann HansPuff besonders für die älteren Landsleute arran-giert hatte.

Am 24. Juni feierte Lm. Dir. Kubelka ausSternberg seinen 84. Geburtstag. Unter den zahl-reichen Gratulanten fand sich auch der Obmannein und überreichte dem Jubilar die bestenGlückwünsche aller Landsleute und mit einerÜberreichung eines Geschenkes verband der Ob-mann den Wunsch, das Geburtstagskind mögenoch viele Jahre gesund in unserer Mitte weilen.

OberösterreichBöhmerwäldler in Oberösterreich

Am 13. Juni ist der aus Turkowitz bei Krumra-au stammende Altbauer Johann Prokschi knappvor seinem 70. Geburtstag gestorben. LandsmannProkschi hat sich wegen seines guten Humorsund seiner Hilfsbereitschaft auch in seiner neuenHeimat, Wartberg ob der Aist, allgemeiner Be-liebtheit erfreut. Am Begräbnis beteiligten sichneben den zahlreichen Einheimischen auch vieleLandsleute aus nah und fern. Die MusikkapelleFreistadt, die von einem Sohn des Verstorbenengeleitet wird, gab ihrem Mitglied das Ehren-geleite. Verbandsobmann Hager und eine AnzahlLandsleute aus Linz hatten sich ebenfalls einge-funden, um den Verstorbenen die letzte Ehre zuerweisen.

Geburtstagsfeiern im Juli: Am 4.: Franz Pos-set aus Glöckelberg, jetzt Abwinden 49, PostSt. Georgen/G., 70 Jahre; am 9.: Paula Fleißneraus Sarau, jetzt Linz, Negrelliweg 29, 70 Jahre;am 12.: Gustav Lackinger aus Kienberg, jetztLinz, Siemensstraße 39, 75 Jahre; am 12.: KarlHutter aus Kapellen, jetzt Urfahr-Steg, Au-brunnerweg 13, 55 Jahre; am 21.: Anna Matejuaus Krummau, jetzt Urfahr, Am alten Feldweg 6,60 Jahre; am 28.: Martha Haas aus Deutsch-Beneschau, jetzt Oberneukirchen 173, 55 Jahre;am 28.: Martha Zahorka aus Kaplitz, jetzt Linz,Garnisonstraße 33, 65 Jahre.

In Linz, Dürerstraße 34, starb am 24. Juni FrauApollonia Hones im 87. Lebensjahr. Sie war die

Schwester des verstorbenen EhrehobmannesMichael Wollner. Sie hat in Kienberg den Gast-hof „Moserhammer" geführt und war als ausge-zeichnete Gastwirtin und Köchin bekannt. Obwohlsie durch ihre Heirat mit einem Linzer öster-reichische Staatsbürgerin gewesen war, mußteauch sie mit ihrer Familie Kienberg verlassen.

Enns-NeugablonzAm Mittwoch, 17. Juni, um 19.30 Uhr fand in

der Gablonzer Kantine beim Lm. Kretschmannin Enns die Jahreshauptversammlung statt. Ob-mann Herbert Ehmig begrüßte alle Erschienenenaufs herzlichste, besonders den Kulturreferentender SLÖ, Lm. Gerd Corazza, Linz, der für die-sen Abend einen Lichtbildervortrag über eineNordlandreise vorbereitet hatte. Vor Eingang indie Tagesordnung gedachte er der im verflosse-nen Jahr verstorbenen fünf Mitglieder und gabanschließend einen kurzen Rechenschaftsberichtüber das abgelaufene Jahr.

Aus dem vom Schriftführer Max Brunneckerverlesenen Tätigkeitsbericht war zu entnehmen:

Die Landsmannschaft zählt 140 Mitglieder, vondiesen sind 74 Pensionisten. Schriftstücke wurdenin diesem Jahr 124 ausgefertigt, Balleinladungengingen 350 ab. Fünf Vorstandssitzungen undeinige Besprechungen im kleineren Rahmen, diehauptsächlich den Vorbereitungen zum Ball gal-ten, fanden statt. Am 3. Mai 1969 legte die Su-detendeutsche Jugend Wien am sudetendeutschenDenkmal im Schloßpark Enns einen Kranz nie-der. Stadtrat Waniek sprach kurz zur Jugend.

Am 4. Mai 1969 hat die Sudetendeutsche Lands-mannschaft Gmunden alle Heimatfreunde, Stif-ter und Gestalter des Mahnmals in Gmunden zueiner Weihestunde eingeladen, wo auch unsereGruppe vertreten war. Am 23. August 1969 warder Rentner-Ausflug zum Gasthaus „Baum mit-ten in der Welt" bei Kremsmünster. Zwei Auto-busse führten 49 Teilnehmer dorthin. ObmannEhmig begrüßte alle herzlichst bei Kaffee, Ku-chen und Musik, die von der Gablonzer Kapellein Kremsmünster ausgeführt wurde. Frau Bau-meister Stecker erfreute die Teilnehmer miteinigen lustigen Mundartdichtungen von Lm.Heinz Kleinert aus Kaufbeuren. Die Stimmungwar außerordentlich gut. Zu Allerheiligen habenwir wieder wie im Vorjahr zur Grabbeleuch-tung für unsere Mitglieder und deren Ange-hörige beigetragen. Eine Weihnachtsfreudewurde unseren 74 Pensionisten zuteil, dank derErzeuger von Enns sowie der Exporteure vonEnns und Linz sowie allen anderen Wohltätern.Am 10. Jänner 1970 fand in der Stadthalle Ennsder Gablonzer Maskenball statt, im großen Saalespielte das Polizei-Tanzorchester Linz und imkleinen Saal die große Pop-Diskothek vomMusikhaus Heidegger, Linz.

Leider ließ der Besuch zu wünschen übrig.Besonderen Dank gebührt dem BallobmannHeinz Rössler sowie dem Vorstand für die vielenVorarbeiten, dem Obmann-Stellv. Fritz Waniek,der an diesem Abend den inzwischen erkrank-ten Ballobmann vertreten mußte, sowie all denfreiwilligen Helfern, die unter Lm. Otto Bauhofdie Ausschmückung der Stadthalle vorgenommenhaben, und nicht zuletzt allen jenen, die an die-sem Abend, anstatt an den Belustigungen teil-zunehmen, ihrem Dienst nachkommen mußten.

In den Tagen vom 1. bis 3. Mai feierte dieSudetendeutsche Jugend Wien wie alljährlichwieder in Enns ihr Sportfest und legte amSudetendenkmal einen Kranz nieder. StadtratWaniek hielt eine kurze Ansprache an die Ju-gend. Auch wir haben am 4. März unserer März-gefallenen gedacht und am Sudetendenkmal imSchloßpark einen Kranz niedergelegt.

Am 23. Mai hatte unsere Ortsgruppe zu einemVortragsabend des Mundartdichters Heinz Klei-nert aus Kaufbeuren in die Gablonzer Kantineeingeladen. Schon lange vor Beginn war derRaum bis auf den letzten Platz besetzt. ObmannEhmig begrüßte Lm. Kleinert und Lm. Reicheltaus Kaufbeuren sowie alle Gäste herzlichst. DieVorträge, die ernst und heiter waren, waren indie vier Jahreszeiten eingeteilt. Man verspürtein ihnen nicht nur eigene Dichtung, sondern fes-selndes Miterleben, wie man es selten von einemVortragenden gewöhnt ist. Der außerordentlichlang anhaltende Beifall veranlaßte Lm. Kleinertimmer wieder zu Zugaben. Dank und Anerken-nung zollten ihm der anwesende Landesobmann-Stellv. Friedrich, der Obmann Ehmig und dieGäste, die sichtlich erfreut über diesen gelun-genen Abend waren, der von Akkordeon- undGeigenspiel umrahmt wurde.

Das Jahresabonnement der „Sudetenpost" fürunsere Rentner wurde um ein weiteres Jahrverlängert, damit bietet sich 30 Pensionistenund Rentnern Gelegenheit, die Geschehnisse inder Sudetendeutschen Bewegung mitzuverfolgen.

Einen umfangreichen Kassabericht erstattetedie Kassierin Lmn. Zita Stecker, die damit star-ken Beifall erntete. Lm. Otto Rölz sprach sichüber die Kassagebarung als Kassaprüfer beson-ders lobend aus und bat um die Entlastung. Be-vor der Obmann Ehmig um die Entlastung desGesamtvorstandes ersuchte, dankte er allen Mit-arbeitern für ihre treue Mitarbeit.

Lm. Otto Bauhof führte nun auf Grund derWahlvorschläge die Wahl durch, welche folgendesErgebnis zeitigte: Obmann Herbert Ehmig,1. Stellv. Fritz Waniek, 2. Stellv. Heinz Rössler,Schriftführer Max Brunnecker, StellvertreterChristiane Witteczek-Waniek, 1. Kassier ZitaStecker, 2. Kassier Otto Rölz, 1. HilfskassierAdolf Kratzert, 2. Hilfskassier Traudì Passig,Kassaprüfer Direktor Karl Schubert, Kurt Schef-fel, Vergnügungsobmann Heinz Rössler. Beiräte:Direktor Karl Schubert, Kurt Scheffel, Otto Bau-hof, Josef Müller, Franz Weber, Walter Jentsch,Artur Kretschmann, Leopold Guttmann. AlfredBraun, Josef Kretschmer.

Nachdem Obmann Ehmig und alle anderenGewählten die Wahl angenommen hatten, dankteer dem Wahlobmann für seine Mühe und bat denneuen Vorstand um seine Unterstützung imneuen Vereins jähr.

Stadtrat Waniek verlas einiges aus der „All-gäuer Zeitung", in der unter anderem über dieFesttage des bedeutsamen Ereignisses der Rüdi-ger-Enthüllung, der Neugablonzer Festtage vom27. bis 31. August 1970 bekanntgemacht wurde.

Diesmal wird das Goblonzer Heimatfest, dasbisher immer traditionell so bezeichnet wurde,den neuen Titel „Neugablonzer Festttage" erhal-ten. Bürgermeister Wondrak eröffnet am27. August im Festzelt bei der Turnhalle dieFesttage. Abends tritt der Turnverein Neu-gablonz mit seinen Turnvorführungen an. Am28. August ist ein Konzert der „Freunde derHausmusik" und im Festzeit mit der StadtkapelleVolkstumsabend. Am 29. August um 9 UhrFeuerwehr-Vorführung, um 10 Uhr Sitzung derHeimatkreisbetreuer mit den Gildenvertretern inSteinholz, um 14 Uhr Heimatkreistagung in derTurnhalle, um 16 Uhr führt die katholische Spiel-gruppe Neugablonz im Pfarrsaal Neugablonz„Hockewanzl" auf, um 19 Uhr ist Wiedersehens-treffen der Gablonzer im Festzelt. Am 30. August,dem Festsonntag, ist um 10.30 Uhr auf der Ba-stei die Enthüllung des Rüdiger-Denkmals, das1966 aus der CSSR nach Kaufbeuren kam. Zudiesem großen Ereignis trifft Sonntag die Rif-fianer Trachtenkapelle ein. Um 14 Uhr folgt ein

Weimkehrertreffen in der Turnhalle, an dem Hi»Südtiroler Trachtenkapelle teilnimmt; um 15 Uhrveranstaltet der BSK Neugablonz ein Fußball-spiel gegen Normania-Schwäbisch Gmünd. DerAbend steht im Zeichen des allgemeinen Zelt-betriebes mit Siegerehrung des NeugablonzerSchützenvereines, der in den Tagen vorher einVereinsschießen durchführt. Der 30. August istder Tag der Kinder. Es gibt das traditionelleKinderfest mit einem Umzug, bevor die Neu-gablonzer Festtage mit dem Tiroler Abend aus-klingen, bei dem die Riffianer Trachtenkapelleaufspielen wird.

Bei entsprechender Beteiligung ist für dieFeier in Kaufbeuern für die Zeit vom 28. bis30. August geplant, mittels Autobus dorthin zufahren.

Zum Abschluß wäre noch zu berichten: Derim Jänner 1966 vom Obmann Herbert Ehmig ge-gründete Sparverein hat in den vier JahrenS 700.000.— zur Auszahlung gebracht. Die Ein-zahlungen erfolgten allwöchentlich Freitag inder Gablonzer Kantine, wo die Kassiere meist1 bis V/t Stunden ehrenamtlich den Dienst ver-sahen, die Zahl der Mitglieder schwankte zwi-schen 109 bis 120.

Nachdem das offizielle Programm zu Endewar, dankte der Obmann allen erschienenen Mit-gliedern herzlichst für ihren Besuch und bat denKulturreferenten der SLÖ Lm. Gerd Corazza,den angekündigten Lichtbildervortrag zu halten.Der Vortragende brachte eine ausgezeichneteFarbdiaserie seiner Nordlandreise, die überNorddeutschland, Dänemark, Schweden nachNorwegen führte, und erläuterte dies an Handseiner Bilder in leicht verständlicher Weise; erversetzte die Anwesenden in Reisestimmung, dieihm dafür mit Applaus den Dank zollten. Andieser Stelle sei unserem Lm. Corazza für seinenherrlichen Vortrag, der zweieinhalb Stundendauerte, herzlichster Dank gesagt.

Wir gratulieren allen im Monat Juli geborenenMitgliedern herzlichst, wünschen ihnen Gesund-heit, Glück und Wohlergehen, besonders Lm.Johann Purkert aus Römerstadt in Enns. Perlen-straße 10, zu seinem stattfindenden 65. Geburts-tag, am 16. Juli. Lmn. Elsa Jantsch geboreneStecker aus Wiesental bei Gablonz a. N. in Enns,Perlenstraße 28 zu ihrem 60. Geburtstag am 19.Juli und Lm. Ernst Artur Zasche aus GablonzHauptstraße 3/5 in Enns, Födermayrstraße 64, zuseinem 81. Geburtstag am 31. Juli.

Riesen- und IsergebirglerDie Heimatgruppe der Riesen- und Isergebirg-

ler konnte bei dem letzten Heimatabend vor denFerien Herrn Chefredakteur Putz begrüßen,der einen umfassenden Vortrag über die An-sprüche der Sudetendeutschen hielt Wir dankenHerrn Chefredakteur auf diesem Wege nochmalssehr und hoffen, daß er die Gruppe wieder ein-mal besuchen wird.

Allen unseren Landsleuten noch einen schönenSommer und auf ein Wiedersehen am 17. Sep-tember 1970.

SteyrAm 4. Juli findet unser Monatsabend statt. Wir

wollen keine Ruhepause im Sommer einschaltenund laden unsere Landsleute, die an diesemSamstag die Möglichkeit haben, den Abend mituns zu verbringen, herzlichst ein. Unsere Zu-sammenkunft im Juni wies einen guten Besuchauf, es würde die Bezirksleitung freuen, wennes diesmal, am 4. Juli, auch so wäre.

Südmährer in LinzWie in den Vorjahren veranstaltet der Süd-

mährerverband Oberösterreich auch heuer wie-der in bequemen Reisebussen die Anreise nachGeislingen. Abreise aus Linz am Freitag, 24. Juli,um 7.30 Uhr vom Reisebüro Hohla, Volksgarten-straße 21. Zusteigemöglichkeiten in allen größe-ren Orten an der Reisestrecke Linz—Salzburg,auch in Salzburg bei der Autotankstelle unter-halb der Autobahnüberführung der BuslinieSalzburg—Freilassing. Die Rückreise erfolgt amMontag, 27. Juli, 8 Uhr früh, ab Bahnhof Geis-lingen. Ankunft in Linz, nach zweistündigemAufenthalt in München, um etwa 20 Uhr. DerFahrpreis beträgt S 250.— pro Person. Anmel-dungen zu dieser Fahrt sind noch bis 4. Juli inder Geschäftsstelle der SLOÖ in Linz, ObereDonaulände 7/III/38, täglich von 9—12 und von15 bis 18 Uhr, auch unter Ruf-Nr. 28 9 23, möglich.Nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch allesonstigen Handsleute sind herzlichst eingeladen,mitzureisen.

Geburtstage: Am 12. Juli, 60 Jahre, Frau AnnaSchwarz aus Grambach, in Urfahr, Linke Brük-kenstraße 11; am 6. Juli, 65 Jahre, Lm. HeinrichRadkovsy. Transportunternehmer, aus Mißlitz,in Linz-Hart, Spitzgärtlweg 29; am 8. Juli,65 Jahre, Lm. Johann Braun, Bäckermeister ausKl. Tesswitz, in Linz, Schiffbaustraße 13; am29. Juni, 70 Jahre, Lm. Friedrich Rudy ausOttenschlag, in Leonding, Reith 41; am 24. Juni,71 Jahre, Lm. Franz Kern aus Grafendorf, inLinz, Pfarrgasse 6; am 9. Juli, 73 Jahre, Lm.Hans Treutner, Geschäftsunternehmer aus Ni-kolsburg, in Pasching, Stifterstraße 8; am29. Juni, 74 Jahre, Lm. Theodor Kugler aus Pro-bitz, in Leonding-Ruf ling 67; am 7. Juli,77 Jahre, Lm. Josef Lieber aus Muschau, inSt. Florian bei Linz, Stifterstraße 151. HerzlicheWünsche!

WelsDas Gartenfest findet am Sonntag, dem 5. Juli,

statt. Die Wettervorhersage ist sehr günstig,doch würde das Fest auch bei Regen abge-halten werden, und in diesem Fall stehen unsalle Gasträumlichkeiten des Gösserbräus zur Ver-fügung. Für den Torten- bzw. Kuchenstand sinduns auch andere Bäckereien willkommen, siewerden beim Gebäckstand dankend entgegen-genommen. Wie auf den Plakaten ersichtlich, istauch heuer wieder ein sehr reich beschickterGlückshafen mit vielen, zum Teil wertvollenTreffern auf dem Festplatz. Zur Unterhaltungund zum Tanz spielt die Kapelle Maringer, diealte und junge Herzen erfreuen wird. Infolgedes Gartenfestes entfällt der Heimatabend am4. Juli.

Geburtstage: Am 3. Juli Frau Anna Ecker inWels, Heimstättenring 53, 77 Jahre, am 8. Juli71 Jahre, Herr Johann Schmidt aus Znaim,wohnhaft in Weis, Dr.-Schauer-Straße 22, am12. Juli, 74 Jahre, Frau Maria Hummer aus Alt-Leskau bei Brunn, wohnhaft in Wels, LinzerStraße 83, am 18. Juli, 73 Jahre, Lm. Fritz Am-brosch aus Krummau, wohnhaft in Wels, Dr.-Salzmann-Straße 4. Unser ältestes Mitglied derBezirksstelle Wels, Frau Anna Stiepani, geborenam 12. Juli 1876, aus Buchwald-Prachatitz, wohn-haft in Wels, Eiseisbergstraße 29, feiert ihren94. Geburtstag. Den Geburtstagsjubilaren wün-schen wir ein langes jueben bei bester Gesund-heit. Die Dienststelle ist am 14. und 21. Juliwegen Urlaubs geschlossen.

16. Jahrgang/Folge 13Vom I. Juli 1970

Page 6: Brandts Unterwerfungs- · PDF fileBundesrates Miroslav Hruskovic erfafjt. Dem Vernehmen nach hat ... erkennungspapier besteht, zwingt Brandt Und seinen Außenminister auch dazu, ihre

6 D A S L E B E N I N D E R L A N D S M A N N S C H A F T

Salzburg

Unserem langjährigen treuen Mitglied Lm.Anton Kraus und seiner Gattin ist es vergönnt,das schöne Fest der „Goldenen Hochzeit" zufeiern. Wir wünschen dem Jubelpaare gesundeund zufriedene Jahre bis zum nächsten Ehe-jubiläum.

Unser ehemaliger Jugendgruppenführer, derProgrammierer Lm. Peter Posselt und GerlindeSpäth haben sich vermählt. Wir wünschen ihnenalles erdenklich Schöne und Gute auf ihrem ge-meinsamen Lebensweg.

Gesundheit durch noch viele Lebensjahre wün-schen wir unseren Mitgliedern, die in der näch-sten Zeit ihren Geburtstag feiern: Anna Huf (87),Dir. Eduard Sigmund (75), Annemarie Sperk (70),Elfriede Krum (65), Edith Schutzbier (65), wei-ters unserem Obmann Prof. Dr. Wilhelm EgonMallmann, Marie Czink, Martha Hurdes inKaprun, Elisabeth Jemelik, Oswald Knobloch,Margarethe Köhler, Otto König, Friedrich undMarie Kreibich, Heinrich Kropf, Luise Padelek,Karl Schiffner Eduarda Sedlar, Dr. Anton Sieglund Dr. Franz Carl Stradai.

Steiermark

UrlaubWir teilen mit, daß unsere Geschäftsstelle in

den Ferienmonaten Juli und August geschlossenbleibt. Vorsprachen sind ab September jedenDienstag und Freitag zwischen 9—11 Uhr in derGeschäftsstelle Lazarettkaserne möglich.

Egerländer GmoiDie Gmoi feiert am Samstag, dem 4. Juli, ihren

zehnjährigen Bestand seit ihrer Wiederbegrün-dung. Am Nachmittag findet um 15 Uhr imGösserbräu, Neutorgasse 48, die Landeshauptver-sammlung der österreichischen Gmoin statt, undum 19.30 Uhr ein Heimatabend im Saal desGösserbräu, unter Mitwirkung unseres Heimat-dichters Alexander Hoyer und des Bundesvor-stehers des Bundes Egerländer Gmoin in Deutsch-land, unter Beteiligung der Egerländer Gmoinvon Wien, Salzburg und Linz.

Alle Sudetendeutschen sind zu diesem Heimat-abend herzlich eingeladen.

Kurs für ProgrammiererEs wird darauf hingewiesen, daß für die zu-

künftige Entwicklung eine Tätigkeit am Com-puter-Sektor füi das wirtschaftliche Weiterkom-men von Vorteil ist. Der Besuch einer Program-mierschule (Abend- oder Fernkurs) wird emp-fohlen. Interessenten wird daher geraten, sichdiesbezüglich an Landsmann Harald Peschel,Oberzellergasse 16, 1030 Wien (ab 18 Uhr, Ruf73 05 854), zu wenden, der für Landsleute eine ca.25 Veige Ermäßigung des Kursbeitrages im Inter-nationalen Ausbildungs-Center für automatischeDatenverarbeitung (IAC) ermöglichen kann.

Sonstige VerbändeKameradschaft des ehem. sudmährischenInfanterieregimentes Nr. 99 (Znaim)

Eingangs der trotz begonnenen Urlaubszeit gutbesuchten Monatszusammenkunft vom 8. Junikonnte Kf. Direktor i. R. Wysoudil Ministe-rialsekretär Dr. Hans Halva, den Schwiegersohnunseres vor Jahresfrist verstorbenen HistorikersKam. Dr. Denk, sowie die Kf. Major a. D. Me-lota und Reisenbichler herzlich willkommen hei-ßen und gab hierauf einen anschaulichen Rück-blick über die am 21. Mai in Horn, Nö., statt-gefundene 161. Gedenkfeier der Schlacht beiAspern im Hofe der dortigen Radetzkykasernedes Traditionstruppenkörpers. Anschließend andiese eindrucksvolle militärische Feier wurde dasinzwischen durch mehrere seltene Ausstellungs-stücke erweiterte 99er-Gedenkzimmer besichtigtsowie — nach dem gemeinsamen Mittagessen —dem für die einstigen Südmährer so bedeutsamenWallfahrtsort ein längerer Besuch abgestattet.Diese erlebnisreiche Tagesfahrt wurde mit einerRückfahrt durch das malerische Kamptal undin Neustift am Walde mit einem Heurigenbesuchbei Kam. Rath beschlossen. Im folgenden bat Mi-nisterialsekretär Dr. Halva als geborener Zwitt-auer und Teilnehmer des zweiten Weltkrieges,zuletzt als Leutnant d. Res. des schlesischen Jä-gerregimentes 28 (Troppau), an Stelle seines ver-ewigten Schwiegervaters Dr. Denk in die Rei-hen der ehem. 99er treten zu dürfen, welchemWunsche durch stürmischen Beifall aller Anwe-senden entsprochen wurde. In einem bemer-kenswerten Schlußwort nahm Kam. General-major a. D. Bornemann zu den gegenwärtigenbrennenden Bundesheer- und Wehrdienstrefor-men Stellung.

staltung zur Verfügung stellen. Die Hauptarbeitder Planung und Beratung unserer Arbeitwurde in zahlreichen Landesleitungssitzungen be-werkstelligt. Ferner wurden regelmäßig dieSitzungen der Landsmannschaft besucht. Die Zu-sammenarbeit mit den Erwachsenenverbänden istrecht gut. Nur der Nachwuchs, der aus den Rei-hen der Heimatgruppen für unsere Gruppenkommen sollte, kommt nur schleppend. Abergerade die Sicherung des Nachwuchses für diezukünftige Führungsschichte unserer Volksgrup-penorganisation muß ein wichtiges Anliegen un-serer SL-Amtsträger sein.

Zeihsei hob auch hervor, daß die Hauptlastder SDJÖ-Bundesarbeit auf der Wiener Landes-gruppe liegt. Aber durch durchdachte, rationelleEinteilung der Arbeit ist diese mit den vorhan-denen Helfern gut zu bewältigen.

Ein großes Hindernis ist die nicht vollständigeBenützbarkeit unserer Geschäftsstelle. Eine er-strebenswerte Ideallösung wäre eine gemein-same Geschäftsstelle mit der Landsmannschaft.Es würde die Arbeit vereinfachen und gegen-seitig befruchten.

Ein besonderes Augenmerk müssen wir in derZukunft auf die Jungvolkarbeit (8 bis 16jährige)legen. Da müßte besonders die Unterstützungunserer Landsleute erwartet werden können.

Mit einer Gedenkminute wurde der über 250Opfer des Arbeiteraufstandes in der SowjetzoneDeutschlands vor 17 Jahren gedacht.

Der bewährte Landeskassier Klaus E. Adambrachte einen genauen Ber.cht über die Finanz-lage. Einstimmig wurde ihm Dank und Entla-stung ausgesprochen.

Dann übernahm Dr. Schembera den Vorsitzund dankte der Wiener SDJ für die gute Zu-sammenarbeit und würdigte die Leistung derFührung. Er unterstrich die Berechtigung undRichtigkeit der mahnenden Worte von Kam.Zeihsei. Ferner dankte er der SDJ, daß sieimmer als Mahnerin auftritt und immer gegenaufkommende Müdigkeit in der Organisationder Erwachsenen Stellung nimmt.

Die Neuwahl der Führung brachte Dr. Schem-bera schnell unter Dach und Fach. Mit einereinzigen Ausnahme wurde die alte Führung be-stätigt: Landesjugendführer: Gerhard Zeihsei,Stellvertreter: Otto Malik, Landesmädelführerin:Edwine Seidler, Stellvertreterin: Brigitte Ratzka,Landeskassier: Klaus E. Adam, Stellvertreter:Erhart Richter, Landesschriftführerin: IngridRichter, Stellvertreterin: Brigitte Winkler, Kassa-prüfer: Dipl.-Ing. Volker Richter, Dipl.-ReisenderEduard Wrana, Schiedsgericht: Horst Mück, LuiseMachek, Walter Holike.

Die JUGEND berichtetJugendredaktion 1070 Wien Siebensterngasse 38/14

Wir sollten sie haben:Zivilcourage

Jeder von uns kommt im täglichen Leben inSituationen, wo er Zivilcourage haben muß. Erbraucht sie im politischen und im beruflichenLeben, auch im privaten Bereich. Ihre Bewäh-rung liegt dort, wo es gilt, standzuhalten gegen-über mangelnder Einsicht, unwahrer Behauptung,gegenüber Schnodderigkeit und Spott, im Durch-halten der eigenen Stimme gegenüber vielen.

Zivilcourage weiß zur rechten Zeit das rechteWort am rechten Platz zu sagen, und zwar mitTaktgefühl, nicht aufbrausend und laut. Wirbrauchen sie überall dort, wo es gilt, für dasRecht einzutreten. Menschen, die Macht haben,sehen leicht über die berechtigten Bedürfnisseanderer hinweg. Die Bescheidenen und Stillensind immer die Benachteiligten. Ihnen fehlt esan der Kraft zur Gegenwehr. Es sollte nicht sosein, daß die den größten Erfolg haben, die dieEllenbogen zu gebrauchen wissen; aber so ist esleider.

Menschen mit Zivilcourage dagegen werdenversuchen, dem Unrecht das Recht entgegenzu-setzen.

Vieles was wir tun, geschieht unter demDruck der Öffentlichkeit. Die Menschen sindheute abhängig vom Erfolg, Propaganda, demmodischen Diktat. Eine selbständige Haltung istkaum noch vorhanden. Viele Menschen fühlensich glücklich, wenn sie im allgemeinen Trottmitgehen können. Mancher fühlt sich unbehag-lich, aber er macht doch mit. „Man muß mit denWölfen heulen."

Sich gegen den Zwang der großen Zahl, derMasse aufzulehnen und einmal allein zu stehen,gehört zur Zivilcourage. Wir brauchen sie, umvielen Schwankenden einen Halt zu geben, damitauch sie Mut bekommen, in ihren Verhältnissenden rechten Weg zu finden. So ist es im politi-schen Raum notwendig, für Rechte und Pflichten

einzutreten. Wir müssen den Mut aufbringen,Menschen zu entlarven, die nur ihr eigenes undnicht das öffentliche Interesse vertreten. Das giltfür die Politik im Kleinen und im Großen. DieDemokratie braucht Menschen mit Zivilcourage,um bestehen zu können.

Zivilcourage brauchen wir, wenn es gilt, fürdas Gute einzutreten. Auch im ethisch-morali-schen Lebensbereich müssen wir den Mut haben,Unsauberem Einhalt zu gebieten und nicht mit-zumachen. Man darf sich nicht von dem allge-meinen Sog mitreißen lassen in Schlüpfrigkeiten,auch wenn wir Spott davontragen.

Zivilcourage kennt keine Angst, wenn es umdie Wahrheit geht. Sie wird sich schützend, wennnötig als einziger gegen viele, vor einen Menschenstellen, dessen Ehre durch böswillige Verleum-dung und leichtsinnige, üble Nachrede in denSchmutz gezogen wird.

Zivilcourage ist diejenige Art von Mut, diedazu gehört, im bürgerlichen und privaten Lebendie Dinge objektiv zu sehen und zu vertreten.

Wir wollen uns dabei nicht großtun, sondernnur an der rechten Stelle das Wort ergreifen unddamit dazu beitragen, daß ein ordentliches undfriedliches Miteinander möglich ist. Wir brauchenMenschen, die in guter Form eine gerade Linievertreten und damit anderen Vorbild seinkönnen.

Landesgruppe WienLandesjugendtag 1970

Am 17. Juni hielten wir unsere Hauptversamm-lung ab. Wir konnten in unserem Heim dieFrauenreferentin Lmn. Macho (Neubistritz) undals persönlichen Vertreter des Bundesobmannesden Bundessozialreferenten Lm. Dr. Schem-bera (Troppau) und den Bundes jugendführerKam. Hubert Rogelböck begrüßen.

Bei seinem Tätigkeitsbericht stellte Landesju-gendführer Gerhard Zeihsei erfreut fest, daßsich immer mehr Kameraden zur Heimabendge-

Die letzte Heimat

Ein Lehrer des BöhmerwaldesNachruf für Oberi. Ludwig Watzl aus

Deutsch-Reichenau bei GratzenZu der Reihe von Todesnachrichten, die mit

zunehmendem Alter des Empfängers in abneh-menden Zeitabständen eintreffen, hat der Todneuerlich eine hinzugefügt: Fern der Heimatstarb in Aulendiebach, ungefähr 40 km nord-östlich von Frankfurt am Main, Oberlehrer i. R.Ludwig Watzl am 16. Juni 1970 im 80. Lebens-jahre. Er war von 1911 bis 1916 mein Lehrer inder dreiklassigen Volksschule in Deutsch-Reichen-au bei Gratzen gewesen. Er war — „nehmt allesnur in allem" — wohl einer der besten Lehrerdes ganzen Böhmerwaldes. Was lehrte er, wasgab er, was zeigte er den 96 Schülern der drittenKlasse! Im Rahmen des Rechtschreibunterrichtesmußten wir in selbsttätiger Wiederholung jeweilsyon einem Tag bis zum übernächsten fünf Zeilenaus dem Lesebuche abschreiben — und 50 dazu,so sich ein Fehler in jenen fünf Zeilen findensollte. Er weckte unsere Liebe zum deutschenGedicht. Unvergeßlich ist mir, wie ich in derKlasse in Gegenwart meiner Mutter, die in derKriegszeit aushilfsweise manchmal den Mädchen-Handarbeitsunterricht führte, den „Monolog desZriny" von Theodor Körner vortrug. In dieserkleinen Schule des Böhmerwaldes hielt ich meineerste Rede, die dem Tiroler FreiheitsdichterJoseph Speckbacher galt, denn auch Redeübungenwurden innerhalb des Deutschunterrichtes ge-pflegt. Lehrer Watzl war dazu ein sehr guterZeichner und Maler. Einst konnten wir ihn be-gleiten, als er auf einer westlich vom Dorfe ge-legenen Wiese eine Staffelei aufstellte und vondort aus die Dorfmitte mit Kirche, Pfarrhof undSchule malte — auf Wunsch meines Bruders, dereinem Wiener Mädchen ein Erinnerungsbild andie in Deutsch-Reichenau erlebten Ferien schen-ken wollte. Und unser Lehrer war auch ein aus-gezeichneter Turner. Welch ein Erlebnis war esfür uns Dorfbuben, wenn er, gewiß 185 cm groß,im Turngarten auf dem einfachen Reck mit einer5 cm dicken hölzernen Reckstange die Riesen-welle vorführte!

Der geschätzte Lehrer, er lehrte uns singen,auch dreistimmige Lieder. Als einst Johann Wolf,einer der besten Schüler der Klasse, an Blind-darmentzündung starb, da wurde schnell das Lied„Es ist bestimmt in Gottes Rat" mehrstimmig ein-geübt, und es klang als letzter Gruß der Klasseund ihres Lehrers dem lieben Schüler in dasoffene Grab nach, und es klingt mir immer durchdie Seele, wenn mein Lebensweg an einemoffenen Grab vorbeiführt. Lehrer Watzel zeigteuns die Heimat. Ich habe die Bestürzung nichtvergessen, unter der ich bei der damaligen Be-wertung der Dinge litt, als mir bei einem Schul-ausflug auf den Schreiberberg eine leereKracherlflasche vom Aussichtsfelsen in die Tiefefiel. Auch das Kriegsgeschehen wurde berück-sichtig: Die Turnstunden der Knaben wurden zuGeländeübungen in der heimatlichen Landschaftausgenützt.

Bei unserem Lehrer sahen wir die ersten Schiim Dorfe, er fuhr mit uns Schlittschuh auf demBrein-Teich, und er lehrte uns in Privatstundendie Gabelsberger-Stenographie, eine der Fertig-keiten, die ich während meines Lebens am meistennützte. So war der Mensch, so war der LehrerLudwig Watzl, der als Sohn eines Beamten derHardtmuth-Werke aus Budweis stammte und von1909 bis zur Vertreibung in Deutsch-Reichenau beiGratzen als Lehrer des Böhmerwaldes wirkte.

Tief dankbar bin ich gegenüber der Fügung,daß ich meinen geliebten Lehrer vor seinem Todenoch einmal sehen und in seiner Familie weilenkonnte. Nach dem Sudetendeutschen Tag 1970 inMünchen führte mich eine Reise mit meiner Frau,an den Gräbern meiner Mutter und meiner Tantevorbei, nach Aulendiebach zur Familie Watzl: einWiedersehen nach ungefähr 35 Jahren! Die Er-innerungswelt der Heimat wurde aufgebrochen ineinem Familienkreise, der sich hingebungsvoll be-mühte, freundschaftliche und herzliche Verbun-denheit aus der Heimat auch im hessischen Le-bensraum darzubieten, und wir vernahmen vonden Verdiensten, die sich der berufene und aus-erwählte Lehrer Watzl auch in Aulendiebach alsBildungs- und Kulturvermittler erworben hatte.Am Tage nach jenem Besuche wurde LudwigWatzl vom Schlage gerührt.

Am Ende eines jeden Lebens waltet der Tod:ohne Ausnahme, ohne Unterschied. Was bleibt,sind die Erinnerungen an den Toten. Gegenübermeinem Lehrer der Heimat bleiben dazu Dank,Verehrung und höchste Wertschätzung.

Karl Maschek, Wien

Zum Todestag Dr. Georg HanreichsAm 6. Mai jährte sich zum 15. Male der Todes-

tag unseres Landsmannes Dr. Georg Hanreich.War er schon in der Heimat als Abgeordneter desBundes der Landwirte ein Führer der sudeten-deutschen Bauernschaft gewesen, so setzte ersich in Österreich, nachdem er in Penking beiHargelsberg pachtweise einen Bauernhof über-nommen hatte, mit aller Tatkraft für seineSchicksalsgenossen ein. Er fungierte als ersterObmann der Sudetendeutschen Landsmannschaftund leitete die Zentralberatungsstelle der Volks-deutschen. In ganz besonderem Maße nahm ersich der vertriebenen Bauern an und bemühtesich um ihre Seßhaftmachung. Gemeinsam gingenwir zum damaligen Präsidenten der Landwirt-schaftskammer, Peter Mandorfer, um freigewor-dene Höfe für unsere vertriebenen Bauern zuerhalten. Wir bekamen auch eine Zusage, abererst als die ERP-Mittel zur Verfügung standen,konnte die Aktion wirklich in Gang gebrachtwerden. Um die Aktion durchzuführen, gründeteer innerhalb der Landsmannschaft die GruppeLandvolk. An der Gründungsversammlung nah-men über 200 Bauern aus der Sudetenheimatteil. Man wählte mich über Vorschlag Dr. Han-reichs zum Obmann. Etwa 220 Bauern konntedurch diese Organisation eine Bauernstelle ver-schafft werden. Ich möchte im Namen aller su-detendeutschen Bauern das Wirken Dr. Han-reichs dankbar in Erinnerung bringen.

Franz Dietrich

Dr. Rudolf FiedlerIn Wien starb am 15. Juni Lm. Dr. jur. Rudolf

Leo Fiedler, Postrat i. R., beeid. Buchprüferund Steuerberater, Mitglied des FreiheitlichenAkademikerverbandes, Inhaber der Großen Sil-bernen Tapferkeitsmedaille, Alter Herr der„ASCIBURGIA" und des Akademikerbundes„ALDANIA." Der liebe Tote wurde auf demWiener Zentralfriedhof zur ewigen Ruhe be-stattet.

Ludmilla FischerWie wir im nachhinein erfahren haben, ist das

langjährige Mitglied der Bonner Pensionisten,Frau Ludmilla Fischer, geb. Marx, Volksschul-direktorswitwe aus Moskowitz bei Znaim, am8. Jänner 1970 nach langer, schwerer Krankheitim 79. Lebensjahr verstorben. Den Hinterblie-benen sei auf diesem Wege die Anteilnahme derHeimatgruppe ausgesprochen.

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