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GEMEINDE GEMEINDE GEMEINDE GEMEINDE- BRIEF BRIEF BRIEF BRIEF Freie evangelische Gemeinde Berlin - Tempelhof April / Mai 2011 Vitamin B 3 Bibel - Beten - Begegnen

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GEMEINDEGEMEINDEGEMEINDEGEMEINDE----

BRIEFBRIEFBRIEFBRIEF Freie evangelische Gemeinde Berlin - Tempelhof

April / Mai 2011

Vitamin B3 Bibel - Beten - Begegnen

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Vorangestellt

Ein Mann kommt aus dem Gottes-

dienst nach Hause und seine Frau

fragt ihn, wie es war. Seine Antwort:

„Der Pastor hat gepredigt“. Sie:

„Schon, aber über was?“ Er: „Übers

Beten“. Sie: „Ja doch, aber was hat er

gesagt?“ Er: „Ich glaube, er war dafür“.

Die Bedeutung des Betens streiten die

meisten Christen nicht ab. Genauso

wenig wie die Bedeutung der Bibel

oder der Gemeinschaft.

Nur in der Praxis fehlt uns dann oft

die Zeit oder die Konsequenz. Einse-

hen ist einfach - umsetzen schon

schwieriger. Deswegen möchten wir

mit diesem Heft Mut machen zu „B3“.

B3 ist ein Weg zu unkompliziertem

Bibellesen, Beten und gemeinsamen

Treffen. Das Wichtige darf nicht am

Organisatorischen scheitern. „B3“

zeigt, wie es gehen kann.

Daneben finden Sie auch diesmal

wieder Interessantes aus unserem

Gemeindeleben.

Im Namen des Gemeindebriefteams grüße ich Sie herzlich

Ralf Nitz

Vitamin B3 Bibel - Beten - Begegnen

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Angedacht

Freude und Frieden im Glauben und reich an Hoffnung – welcher Christ

wünscht sich das nicht?

Doch wie sieht’s mitunter tatsächlich

in unseren Herzen aus?

Auch in meinem Glaubensleben gab

(und gibt!) es immer wieder Höhen

und Tiefen, und so manches Mal war

ich sehr verzweifelt über meine wech-selhaften Gefühle.

Inzwischen bin ich froh zu wissen, dass wir uns unserer Schwachheit nicht zu schämen brauchen – im Gegenteil: Schwachheit kann uns Demut lehren und uns vor Überheblichkeit bewah-

ren. Gott fordert auch keine frommen Klimmzüge. Aus eigener Kraft gelan-

gen wir niemals zu einem erfüllten

Christsein. Vielleicht schreckt der irr-tümliche Gedanke, sich verbiegen zu müssen, so manchen, nach dem Le-

benssinn Suchenden davor ab, sich auf Gott einzulassen.

Wie schade, wenn wir Christen diesen Irrtum noch verstärken, anstatt ihn auszuräumen.

Dabei kommt uns doch der liebende Gott in Jesus Christus so hilfreich ent-gegen.

ER kennt uns durch und durch und weiß, ob wir uns ernstlich nach Freude und Frieden im Glauben sehnen.

Diese Sehnsucht stelle ich mir vor wie ein leeres Gefäß, das der Gott der Hoffnung füllen möchte.

Bitten wir ihn doch einfach darum und besinnen wir uns immer wieder neu auf die Kraft des Heiligen Geistes.

Ohne unser Zutun passiert dann Ent-scheidendes:

Im Kraftfeld Gottes können wir nicht verloren gehen!

Welch wunderbare hoffnungsvolle Aussicht!

Ruth Szabries

Monatsspruch für Mai 2011

Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und

Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung

durch die Kraft des Heiligen Geistes.durch die Kraft des Heiligen Geistes.durch die Kraft des Heiligen Geistes.durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Die Bibel: Brief an die Römer, Kapitel 15, Vers 3

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

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1. BegegnungenBegegnungenBegegnungenBegegnungen

„Allein gehst du ein...“, mit diesem

saloppen Spruch umschreiben wir

eine alte menschliche Erfahrung.

Menschen brauchen Menschen. Oh-

ne Ansprache, ohne gedanklichen

Austausch verkümmern wir. Schon

als Kinder sind wir sehr stark abhän-

gig von dem, was uns die Eltern an

Anregung, liebevollen Begegnungen

und Fürsorge anbieten. Unsere

sprachliche Entwicklung wird von

den Sprachvorbildern ebenso ge-

prägt wie unser übriges Sozialverhal-

ten. Selbst die Wahrnehmung unse-

rer eigenen Person braucht ein Ge-

genüber. Die Eltern, die ihr Kind an-

lächeln, ansprechen und mit Zärtlich-

keit umgeben, lassen es seine Bedeu-

tung und Wichtigkeit spüren. Später

lernen wir, auf eigenen Füßen zu ste-

hen, wir nennen das „Selbstständig-

keit“. Und doch braucht auch der

selbstständige Mensch den anderen

als Ergänzung, als Gegenüber und

auch als Spiegel seiner selbst. „Allein

gehst du ein“ - auf den ersten Seiten

der Bibel finden wir schon diese Er-

kenntnis aus dem Munde Gottes: „Es

ist nicht gut, dass der Mensch alleine

ist“. Wenn das für den selbstständi-

gen Menschen genauso gilt wie für

das Kind, hat das Kind allerdings den

klaren Vorteil, dass es normalerweise

B3: Bibel, Beten, Begegnung oder: Drei Dinge braucht der Mensch ...

Gemeinsam statt einsam

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

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in strukturelle Gemeinschaften ein-

gebunden ist. Da ist zunächst die

Familie, in die wir hineingeboren

werden. Lachen, Weinen, Freuen,

Spielen und noch viel mehr werden

ganz natürlich mit anderen geteilt.

Dann kommen weitere strukturierte

Begegnungen im Kindergarten und

in der Schule. Erwachsene Menschen

sind in viel umfassenderer Weise für

ihre Begegnungen selbst verantwort-

lich. Hier ist niemand mehr

„automatisch“ zuständig, dass keiner

und keine einsam bleibt. Hier gehört

ein eigenes Bemühen mit dazu. Der

Erwachsene darf sich seine Freund-

schaften und Kontakte aussuchen –

eine Freiheit, die zugleich auch eine

Herausforderung darstellen kann.

Damit der erwachsene Mensch nicht

alleine bleibt, muss er Begegnungen

suchen, gestalten und pflegen. Wenn

er das tut, kann er aber spüren, wie

gut es tut, Leben mit anderen zu

teilen. Alleine lachen, wem macht

das schon wirklich Spaß? Die Nicklig-

keiten des Alltags mit anderen teilen,

hilft leichter über sie zu schmunzeln.

Diese Form der Begegnung nicht nur

auf die eigene Familie zu beschrän-

ken, sondern „das Fenster aufzuma-

chen“ und Menschen zu haben, die

mit einem unterwegs sind, gibt dem

Leben Halt und Würze.

2. Bibel2. Bibel2. Bibel2. Bibel

Jemand sprach vom „Buch mit den

sieben Siegeln“, jemand anderes

vom „Buch des Lebens“. Ein Kabaret-

tist sagte einmal: „Die Bibel bringt

nicht für jeden etwas, sondern alles

für jeden Menschen.“ Ein großer An-

spruch und zugleich eine große

Chance. Gott spricht zu Menschen,

er hat sich nicht schweigend zurück-

gezogen. Er hat seinen Menschen

einen „Liebesbrief“ geschrieben, hat

sich mitgeteilt. In der Bibel sagt mal

jemand über Jesus: „Wohin sollen wir

denn gehen? Du hast Worte des ewi-

gen Lebens.“ Vielen geht es immer

wieder so, die von der Bibel ergriffen

sind: Sie spüren in ihr die Liebe und

die Kraft Gottes. Die Bibel als Kraft-

und Liebesquelle, als Orientierung

und Lebenshilfe – wenn wir sie so

entdecken, wird klar, was Jesus mit

den Worten: „Der Mensch lebt nicht

Frauentreff Unterwegs

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

vom Brot allein, sondern von jedem

Wort, das aus dem Mund Gottes

kommt“ meint. So kann die Bibel zur

Begegnungsstätte mit dem lebendi-

gen Gott werden. In der Bibel zeigt

Gott sich seinen Menschen. Er lässt

uns wissen, wer er ist und wie er ist.

Die Bibel beschreibt zugleich seine

Heiligkeit, seine Größe und seine

Menschenfreundlichkeit und Nähe.

In der Bibel zeigt Gott uns aber

auch, wer wir selber sind – eben

keine Götter, sondern Menschen,

die seine Liebe und Hilfe nötig ha-

ben, um ein Leben mit mehr Liebe

und Freiheit hinzukriegen. So kann

die Bibel der „Türöffner“ zu der

wichtigsten Begegnung überhaupt

sein: der Begegnung des Menschen

mit seinem Schöpfer.

3. Beten3. Beten3. Beten3. Beten

„Beten ist Reden mit Gott“, so

schlicht und so treffend zugleich

drückt es einmal ein Lied aus. Beten

ist Reden mit Gott: Er hat offene

Ohren für unsere Sorgen. Bei Gott

ist Sprechstunde nicht nur zwischen

7:00 und 16:00 Uhr, er interessiert

sich für seine Menschen rund um

die Uhr, rund um den Globus. In der

Bibel lesen wir von Menschen, die

vor Gott bitter klagten und ihren

Bibel lesen

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

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Kummer herausschrien, genauso wie

von Menschen, die ihre Freude und

ihr Glück in Worte und Jubelgesänge

in Gebeten ausdrückten. Gott lädt uns

ein, mit ihm im Gespräch zu sein. Das

Gebet ist auch eine Antwort auf die

Situationen, denen wir normalerweise

nur ohnmächtig gegenüberstehen.

Was sollen wir sagen zu den Krisen-

herden dieser Welt? Was sollen wir

denken, angesichts der Skrupellosig-

keit und Unmenschlichkeit in man-

chen Regionen unserer Welt? Gott

dürfen wir auch unsere Fassungslosig-

keit und Ohnmacht klagen – und wir

können ihn um Erbarmen und Hilfe

für alle Menschen bitten.

4. B4. B4. B4. B3333: Die wichtigen Dinge unkompli-: Die wichtigen Dinge unkompli-: Die wichtigen Dinge unkompli-: Die wichtigen Dinge unkompli-

ziert erlebenziert erlebenziert erlebenziert erleben

Miteinander die Bibel lesen, Gedan-

ken austauschen, die Liebe Gottes mit

den Augen anderer Menschen entde-

cken und die eigene Meinung ergänzt

und erweitert bekommen – das

möchte B3 auf unkomplizierte Weise

ermöglichen. Wenn Hauskreise und

Bibelgruppen für manchen zu viel

Organisation und Aufwand bedeuten,

möchte B3 ermutigen, das Wesentli-

che zur Geltung kommen zu lassen

ohne sich im „Aufwandsdschungel“ zu

verlaufen. B3 möchte die Aufmerk-

samkeit von der Organisation weg

lenken auf das Wesentliche: Bibel,

Beten, Begegnen. Einfach so.

Eine typisches B3-Treffen kann zum

Beispiel so aussehen:

• Wir treffen uns für eine Stunde.

Egal wo.

• Wir sind vielleicht nur zu zweit o-

der zu dritt. Vielleicht auch mehr,

aber das ist nicht so wichtig.

• Wir erzählen, wie es uns geht, wir

teilen mit, was uns bewegt. Wir

hören einander zu. Jeder und jede

zählt.

Austauschen

„Wo zwei oder drei...“

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

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Bildnachweise: Seite 1: © Grey 59/ pixelio.de; Seite: 3 Tokamuwi / pixelio.de; Seite 4: © Klaus Steves / pixelio.de; Seite 6: © Heiko-Kalin / pixelio.de; Seite 7: © Kunstzirkus, Sabine-Meyer / pixelio.de; Seite 10: © Stephanie Hofschläger / pixelio.de; Seite14: © Angelina Ströbel / pixelio.de; Seite 15: © Gerd Altmann / pixelio.de; Seite 19: © Rainer Sturm / pixelio.de

• Wir lesen einen kurzen Abschnitt

in der Bibel, vielleicht einen fort-

laufenden Text, auf den wir uns

verständigt haben, oder einen

Abschnitt der Tagesbibellese.

Jeder kann seine Gedanken und

seine Fragen zu dem Text mittei-

len. Es muss keine langen Einfüh-

rungen geben. Wir können nach

dem E-V-A-Prinzip lesen und fra-

gen: Was eeeentdecken wir in dem

Text? Wie können wir den Text

vvvverstehen? Wie können wir den

Text auf unser Leben aaaanwenden?

Wichtig ist, dass wir gemeinsam

den Text, das Wort Gottes

„klingen“ lassen.

• Wir beten miteinander und für-

einander. Wir greifen in unseren

Gebeten sowohl das auf, was wir

in der Bibel entdeckt haben, als

auch das, was wir vorher vonein-

ander gehört haben.

• Ein solches Treffen muss nicht

länger als eine Stunde dauern. Es

kann zu jeder Tageszeit stattfin-

den – um 17:00 Uhr nach der

Arbeit, um 9:00 Uhr zum gemein-

samen Frühstück, samstags nach

dem Shoppen, freitags nach dem

Joggen. Es muss nicht wöchent-

lich stattfinden, aber regelmäßig.

Es darf auch mal jemand fehlen,

es müssen auch nicht immer die-

selben Teilnehmer sein. Hauptsa-

che, wir treffen uns – egal wann,

egal wo, egal wie viele.

B3 möchte Mut machen, das Wichti-

ge zum Tragen kommen zu lassen.

Ach ja, jede und jeder kann mit B3

anfangen. Es braucht keinen klassi-

schen Leiter, es braucht lediglich

den Mut zu der Frage: „Wollen wir

das mal zusammen ausprobieren?“

Ralf Nitz Treffen, lesen, austauschen

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

Mit diesen Worten verabschiedeten

sich zwei Freunde. Statt „Tschüss“

oder „Auf Wiedersehen“ oder „bye“

oder eine andere kurze Grußformel zu

verwenden hieß es einfach: „Wir

seh´n uns.“ Gemeint ist: Ganz be-

stimmt treffen wir uns wieder. Viel-

leicht gibt es schon einen Termin.

Wenn nicht, dann machen wir ihn

bald. Wir werden uns nicht aus den

Augen verlieren. Ich habe Interesse an

einem Kontakt. Deshalb sollten wir

das Treffen wiederholen.

Vielleicht ist das auch die „verkürzte“

Form eines Ammerländer Trinkspru-

ches:

„Ick seh di!“ „Dat freit mi!“ “Ick sup di

to.“ „Dat do!“ Beide: „PROST!“ „Ick

heb di tosopen.“ „Hest'n Rechten

drapen!“ („So hebt wi dat ümmer

doon.“ „So schall't ok wieder gahn!“)

Begrüßen, Verabschieden, Treffen,

sich Verabreden – Menschen sind kei-

ne Einzelgängerwesen. Gott hat uns

zur Gemeinschaft hin geschaffen. Des-

wegen treffen wir jeden Tag viele Leu-

te. Meistens ist es nur ein kurzer

Blickkontakt, manchmal ein Lächeln,

zum Beispiel im Supermarkt, beim

Einkaufen oder der Fahrt mit der S-

Bahn, der U-Bahn, dem Spaziergang

im Park. Mit einigen Wenigen ist der

Austausch intensiver, zum Beispiel in

der Familie, im Haus oder im Beruf.

Und dann gibt es die besonderen

„Begegnungs-Termine“. Auf sie berei-

ten wir uns (mehr oder weniger) vor:

das Treffen zum Gottesdienst, eine

Feier mit Freunden, zum Essengehen

mit Freunden, den Ausflug mit der

Familie oder den Abend mit Freun-

den. Manchmal ist die Vorbereitung

bewusster, manchmal auch ohne gro-

ßes Nachdenken. Und hinterher wird

„ausgewertet“. Da kommt dann die

Frage „Wie war’s?“. „Wollen wir es

wiederholen?“ „Mir hat es gefallen,

und Dir?“

Vieles in diesen Abläufen ist so selbst-

verständlich, dass man es meistens

nicht mehr wahrnimmt. Es ist Routine.

Selbstverständlichkeit. So fällt dann

nur noch das Außergewöhnliche, die

Abweichung von der Regel auf.

Wir seh´n uns

Gemeinsam vorbereiten

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

Begegnungen machen unser „Mensch-

sein“ wertvoll.

Kleopas und sein Freund waren unter-

wegs. Aufgewühlt von den Ereignissen

der letzten Tage nahmen sie ihre Um-

welt nicht mehr wirklich wahr. Freun-

de, Bekannte, die ihnen auf dem Weg

entgegenkamen, wunderten sich.

„Sonst hatten sie doch immer einen

kecken Spruch auf den Lippen. Jetzt

sehen die einen nicht mal. Was ist

denn mit Kleopas los??“ Doch die bei-

den sahen niemanden. Ihre Füße kann-

ten den Weg. Sie gingen fast wie von

alleine in Richtung Haus. So sehr be-

schäftigte sie das, was sie gerade erfah-

ren hatten. „Wer stiehlt denn einen

Leichnam?“ „Nicht mal als Toten lässt

man ihn in Ruhe“. „Hat der Senat auch

jetzt noch Angst vor dem toten Jesus?

Hat er deshalb heimlich den Leichnam

woanders hingeschafft?“ „Wer profi-

tiert davon?“.

Immer mehr redeten sie sich in Rage,

so dass sie nicht mitbekamen, wie ein

Unbekannter neben ihnen lief. Unver-

mittelt sprach er sie an: „Was ist pas-

siert? Warum regt ihr euch so auf??“

Man hatte sich getroffen. Über dem

Gespräch wurde es später Abend. Zum

Abschluss gab es dann ein gemeinsa-

mes Essen („Details“ zur Geschichte

stehen in Lukas 24, 17ff.).

Für die beiden Freunde war das Tref-

fen wichtig. Es hat ihnen die Unsicher-

Gemeinsam warten

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Titel: Vitamin B3 - Bibel - Beten - Begegnen

heit genommen, sie neu „geerdet“,

ihnen die verloren geglaubte Zuver-

sicht wiedergegeben. Eine spontane

Begegnung hat ihnen unverhofft neu-

en Mut gebracht. Alle Zweifel, alle

Unsicherheit von eben waren wie weg-

geblasen. Das Glas war wieder halb

voll.

Waren sie eben noch müde und er-

schöpft, weil sie nicht wussten, wie es

weitergehen soll, hatte ihnen diese

Begegnung eine neue Sicht der Dinge

vermittelt. Aus dem Tunnel, in den sie

hineingeraten waren, konnten sie jetzt

heraustreten und das Licht sehen, die

Landschaft vor ihnen mit dem Weg,

der sie aus dem Tunnel führt.

Begegnungen können helfen,

• in Krisen neue Sichtweisen zu ge-

winnen

• Mut zu fassen, denn „ich bin nicht

allein“

• zum Auftanken für Leib, Seele und

Gemüt.

Sich alleine freuen macht in den sel-

tensten Fällen wirklich Spaß. Freude

braucht Freunde, mit denen man sie

teilt. Auch dazu sind Begegnungen da.

Miteinander lachen, gemeinsam etwas

unternehmen, gemeinsam lernen.

In der Gemeinde gibt es dazu (neben

den Gottesdiensten und den größeren

Veranstaltungen) Hauskreise. Sie sind

ein Angebot, die Begegnung mit Gott

und Jesus zu praktizieren. Denn sie

bieten eine Plattform zum Gespräch,

zum Austausch, zum Kennenlernen

und gemeinsamem Unterwegssein.

Bleibt nur die Frage: Wie viele Begeg-

nungen hatten Sie heute schon? Wie

viele „Tschüss‘“ gab es, wie oft hieß es

„Bis bald“, „Auf Wiedersehn“. Oder

gab es auch mal ein „Wir seh‘n uns?“

Vielleicht im Hauskreis?

S. R.

PS:

Übrigens heißt der Ammerländer

Trinkspruch auf „Deutsch“: „Ich seh'

dich!“ „Das freut mich!“ „Ich trink' dir

zu.“ „Das tu'!“ Beide: „PROST!“ „Ich

hab' dir zugetrunken.“ „Hast den Rich-

tigen getroffen!“ („So haben wir's im-

mer getan.“ „So soll's auch wieder

geschehn.“)

Zusammen erleben

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Gemeindeleben

Nahezu jeden Donnerstag um 8.00 Uhr

trifft sich im Jugendraum des Gemein-

dehauses der Gebetskreis. Wir sind

zwischen 3 und 7 Gemeindemitglieder.

Im gemeinsamen Gespräch stellen wir

die Gebetsanliegen zusammen und

beginnen mit dem Dank. Wir beten für

alle Gruppen und ihre Leiter sowie für

alle in seelischer oder körperlicher Not

befindlichen Geschwister und Freunde

der Gemeinde, für besondere Anlie-

gen, Gemeindeveranstaltungen, Ge-

sprächskreise, Seminare, aber auch für

Gebetsanliegen, die an uns herangetra-

gen werden.

All das wird stichpunktartig festgehal-

ten, und wir erkennen häufig voller

Freude und Dankbarkeit, dass viele

unserer Bitten von Gott erhört wurden.

Wir sind dankbar, dass die Gebete kei-

nen Automatismus enthalten, und

wenn wir keine Erhörung aller Gebete

erhalten, bleiben wir voller Glauben,

Geduld und Hoffnung, weil wir immer

wieder unserem Vater in den Ohren

liegen dürfen; jedoch: dein Wille ge-dein Wille ge-dein Wille ge-dein Wille ge-scheheschehescheheschehe.

Gegen 9.00 Uhr gibt es dann frische

Brötchen und Kaffee. Hier werden Ge-

spräche geführt und weitere Gebetsan-

liegen erörtert, aber auch die persönli-

che Situation der einzelnen kommt zur

Sprache, und wir sind dankbar für ei-

nen regen Austausch.

Durch die jahrelange positive Erfah-

rung des fröhlichen Miteinanders

möchten wir jeden ermutigen, der Zeit

und Freudigkeit hat, an diesem Gebets-

kreis teilzunehmen. Wir würden uns

über Zuwachs freuen und danken al-

len, die mit uns gemeinsam beten,

auch zu Hause. J. W.

Donnerstags um acht Oder: Ein Gebetskreis stellt sich vor

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Gemeindeleben

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Ostern

„Ach, ist das lange her! Da muss ich

mal in meinen Erinnerungen kra-

men…“ (G.) Wer kennt das nicht? Ich

kann mich ja kaum an letzte Woche

erinnern. Die Aufgaben in Familie, Be-

ruf und Gemeinde reihen sich aneinan-

der. Begegnungen werden zu Termi-

nen. To-do-Listen werden abgehakt.

Und dann ist auf einmal Ostern.

Gerade diese Hektik des Alltags woll-

ten wir in der Osternacht 2010 durch-

brechen. Wir wollten uns bewusst auf

das Ostergeschehen einlassen und uns

dafür eine ganze Nacht Zeit nehmen.

Wir begannen mit einem Lobpreis-

abend mit viel Musik: „Das gemeinsa-

me Singen fand ich toll!“ (M.)

Dann gab es Gebetsstationen zu unter-

schiedlichen Themen der Osterge-

schichte im gesamten Gemeindehaus.

Der Gebetsspaziergang mit Kerzen

durch den Francke-Park war ein beson-

deres Highlight. Der Regen hat gewar-

tet, bis wir wieder im Gemeindehaus

waren! Zu jeder vollen Stunde gestalte-

te Ralf Nitz eine kurze Andacht, darin

begleiteten wir die Jünger in den Tagen

um die Kreuzigung und Auferstehung

Jesu. Und zwischendurch war Zeit für

Ostern erleben – zur Ruhe kommen Erinnerungen an die Osternacht 2010

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Ostern

stilles Gebet und persönliche Gesprä-

che: „Das Gemeindehaus war für mich

ein Ort der Geborgenheit, der Begeg-

nung und der Ruhe. Ich fand Gelegen-

heit, mit Menschen zu sprechen, die

ich lange nicht gesehen hatte, und

empfand es als angenehm, mich an

dem Abend treiben und von Gott

überraschen zu lassen.“ (C.)

In dieser besonderen Erfahrung konnte

man auch an eigene Grenzen stoßen:

„Ich spürte: Mich alleine auf etwas zu

konzentrieren, fiel mir sehr

schwer.“ (G.)

In der Morgendämmerung trafen wir

uns, hörten eine Andacht und zünde-

ten Kerzen als Symbol dafür an, dass

Jesus zum Licht der Welt wurde: „Da

waren wir dann richtig in Osterstim-

mung!“ (M.)

„Das gemeinsame Nacht-Durchmachen

und in der Gemeinde schlafen war

klasse, aber das hat ja nicht so viel mit

Ostern zu tun…“, meint M. im Nachhi-

nein. Doch ich glaube, das hat ganz viel

mit Ostern zu tun: Mit Jesus eine Nacht

durchmachen, das kannten auch die

Jünger. Und das war nicht immer ange-

nehm. Und Gottes Gegenwart als

Freund genießen und in seinem Haus

Geborgenheit finden, das macht uns

Gott erst durch Jesus im Ostergesche-

hen möglich.

J. W.

Osternacht

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Ostern

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Anders leben - aber wie? Ich habe einen Traum: Wenn ich gehe,

dann gehe ich, wenn ich spreche, dann

spreche ich, wenn ich esse, dann esse

ich. Ich höre auf, wenn ich satt bin. Ich

lese nicht nebenbei meine Mails und

blättere auch nicht zerstreut in der

Zeitung. Ich tue eine Sache zur Zeit.

Und die tue ich ganz. Ich lerne zu

schmecken, zu sehen, zu hören. Und

ich lerne zu fühlen, was ich wirklich

brauche. Nach einem anstrengenden

Tag erfrischt mich die kalte Nachtluft

und nicht das Feierabendbier. Wenn

mir langweilig ist, greife ich nicht

gleich zur Fernbedienung, sondern

halte mein Unwohlsein aus. Schaue,

was geschieht. Vielleicht finden ja

plötzlich neue Gedanken ihren Weg zu

mir. Ich höre auf, alles vermeiden zu

wollen, was unangenehm ist, ja ich

sage Ja zum Leben, und zwar zum gan-

zen.

Ich habe einen Traum und will ihn

Wirklichkeit werden lassen. Sieben

Wochen lang, versuchsweise. Denn

„Was nützt es dem Menschen, wenn er

die ganze Welt gewinnt und doch

Schaden nimmt an seiner Seele?“

Meine Seele möchte ich pflegen. Und

meinen Körper auch. Weil beide zuein-

ander gehören, weil eine im anderen

wohnt. Ich möchte durchlässig wer-

den, damit meine Seele atmen kann.

Ich möchte aufnahmefähig sein für

das, was wirklich zählt und wirklich

satt macht. Nicht weniger als das Le-

ben will ich suchen. Jesus sagt: „Ich bin

gekommen, damit sie das Leben haben

und es in Fülle haben.“ Fülle ist kein

übervoller Bauch, nicht 40 Fernsehsen-

der und auch nicht die täglichen

Schnäppchen. Fülle ist nicht Betäu-

bung. Wer Fülle will, muss leer wer-

den. Mit vollen Händen kann man

nichts empfangen. Wer hören will,

muss die Stille aushalten.

Ich will hören, was nach mir ruft. „Ich

habe dich erlöst. Ich habe dich bei

deinem Namen gerufen, du bist mein“,

sagt Gott. Ich gehöre nicht der Wer-

bung, nicht den schnellen Sattma-

chern, nicht den vordergründigen

Tröstern. Ich bin frei. Ich will ihn hö-

ren, meinen Namen, ich will hören,

wer ich wirklich bin. Sieben Wochen

lang. Was für ein Traum!

Aus: Fastenbroschüre „7 Wochen anders leben“ 2011

Hrsg: Andere Zeiten e.V. www.anderezeiten.de

Mich im Spiegel sehen

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Ostern

Zum Osterfrühstück mal etwas Herzhaftes:

Hefezopf pikant

Zutaten für einen Hefezopf: Zutaten für einen Hefezopf: Zutaten für einen Hefezopf: Zutaten für einen Hefezopf:

2 Backmischungen (à 400 g) Hefeteig

2 Eier

150 g magerer Speck

1 Bund Thymian

40 g Kürbiskerne*

1 Eigelb

1 Esslöffel Milch

etwas Mehl

Zubereitung:Zubereitung:Zubereitung:Zubereitung:

Backmischungen, Trockenhefe (liegt

den Packungen bei), Eier und 200 ml

lauwarmes Wasser zu einem glatten

Teig verkneten. Zugedeckt an einem

warmen Ort ca. 30 Minuten gehen

lassen. Speck fein würfeln, knusprig

ausbraten und abkühlen lassen. Thymi-

anblätter abzupfen. Teig auf einer be-

mehlten Arbeitsfläche mit Kürbisker-

nen, Speck und Thymianblättern ver-

kneten. Teig in 3 Stücke teilen. Auf ca.

70 cm Länge rollen, einen Zopf flech-

ten und diesen zu einem Kranz zusam-

menlegen. Nochmals ca. 15 Minuten

gehen lassen. Eigelb und Milch verrüh-

ren und den Kranz damit bestreichen.

Im vorgeheizten Backofen (E-Herd:

200 Grad/Gasherd: Stufe 3) ca. 25 Mi-

nuten backen.

*Tipp einer „erfahrenen“ Köchin:

Geschälte Kürbiskerne verwenden -

verhindert das lästige Spucken der

Schalen nach jedem Bissen ☺ !

G. W.

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18

Ostern

Eine Meditation zu Ostern

Zu Ostern, das vorwiegend in den April

fällt, gehört auch der Geburtstag mei-

ner verstorbenen Tochter.

Statt zu feiern bleibt nur noch ein Ge-

denktag, ein Symbol oder Blumen zum

Grab zu bringen. An allen 365 Tagen

im Jahr ist es präsent, an „besonderen"

Tagen im Jahr besonders deutlich. Os-

terferien, Osterfreude für die einen,

Tod, Schmerz, Erinnerungstag auf mei-

ner Seite.

Das Buch von Dietrich Steinwede ist

mir vor 2 Jahren begegnet, wie mir

einige Bücher, Texte, Bilder und Men-

schen in der Zeit seit Charlottes Tod

begegnet sind. Dieses Buch hat mich

mit seinen Texten unheimlich berührt.

Bücher und Texte oder auch Men-

schen begegneten mir in besonderen

Phasen, so dass ich glaube, dass sie mir

durch Gott genau zur passenden Zeit

in und auf den Weg gestellt wurden. Einige Begegnungen, die es vorher

nicht gegeben hat, bzw. die sich so nie

ergeben hätten, bekamen nun eine

große Bedeutung für mich.

Unter den Begegnungen mit Menschen

gab es auch Menschen, denen ich

nicht begegnen wollte oder konnte,

und die nicht wussten, wie sie mir be-

gegnen sollten. Begegnungen, die auf

Missverständnissen beruhten. Begeg-

nungen, die gemieden wurden. Ich

Ostern: Das größte Fest, das Christen feiern. Am ersten Tag der Woche, am Sonn-

tag.

Ostern: Da ist kein Tod. Da ist nur Leben.

Ostern: Er ist für uns gestorben, Jesus, der Christus. Aber er lebt. Und wir leben mit ihm. Neues Leben ist da, Leben für alle.

Liebe ist da, Liebe für alle. Er hat uns lieb. Und darum lieben wir einander.

So sagen Christen. So glauben sie.

Ostern: Nichts kann uns trennen von Gott. Nichts kann uns trennen von Jesus

Christus. Nichts kann uns trennen von seiner

Liebe. Auch nicht der Tod.

Ostern: Ein Zeichen ist über den Gräbern: Das Zeichen der Hoffnung, das Zeichen der Liebe, das Zeichen des Lebens: Das Kreuz.

Aus: Ostern, ein Sachbilderbuch von Dietrich Steinwede; Patmos Verlag

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Ostern

19

nenne diese mal „Nicht-Begegnun-

gen“. Ein Mensch, mit dem ich gute

Begegnungen und lange Gespräche

hatte, war Barbara Tischendorf. Wir

trafen uns manchmal am Büchertisch

oder führten bis tief in die Nacht ge-

hende Telefongespräche, über C.,

MRTs, Ärzte, uns ...

Es gab eine Zeit, da entwickelte sich

meine „Notfalltelefonliste" mit Barba-

ras Namen drauf.

Mit Psalm 50,15 ist das so eine Sache,

neben dem Anrufen brauchte es auch

eine lebende Stimme als Antwort.

Ich erinnere mich an Barbaras Ge-

burtstag im April 2008 - der ganze

Saal war mit Schmetterlingen ge-

schmückt. Plötzlich musste ich bitter-

lich weinen. Die Schmetterlinge, Bar-

bara, C´s „Nichtgeburtstag" - (Einige

Schmetterlinge wanderten später aufs

Grab...) und nun ist auch Barbara nicht

mehr da. Können wir leben?

Es gibt doch den Tod... sagt Dietrich

Steinwede in seinem Buch. Wie erging

es den Jüngern am Karfreitag?

Maria als verwaiste Mutter haben wir

in der Trauergruppe betrachtet, Men-

schen unter dem Kreuz.

Schrecken, Verzweiflung, die Sonne

verlor ihren Schein! Aber Ostern be-

deutet, dass Jesus nicht im Tod geblie-

ben ist. Die Auferstehung, neues Le-

ben, ewiges Leben - neues Sehen und

neues Erleben ergaben sich zwangs-

läufig. Für manches musste und muss

der Blick erst klar werden.

Jesus lebt und wir sollen auch leben.

Zum Leben aber brauche ich Begeg-

nungen mit Menschen, manchmal in

Form von Bildern oder Texten als Vi-

tamine für die Seele. S. S.

Freundschaft

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Gemeindeleben

20

Gibt es Wachstum in der FeG Ludwigs-

felde? Der Frage begegnen wir schon

öfter, aber wir fragen uns, wie groß ist

„unsere“ Gemeinde tatsächlich? Sind es

wirklich „nur“ die wenigen Gottes-

dienstbesucher, die wir kennen, oder

vielleicht doch noch viele andere, die

wir nicht kennen? Wir wissen es nicht.

Das liegt daran, dass wir die Botschaft

von Jesus in Ludwigsfelde ungewöhnlich

weit verbreiten dürfen. Das Arbeitsfeld

dort ist für uns enorm groß geworden,

und wir haben heute viele offene Türen

in der Stadt, von denen wir es nie ver-

mutet hätten. Abgesehen davon, dass

wir eigentlich das ganze Kulturhaus der

Stadt kostenlos nutzen können, egal ob

wir uns als Gemeinde mit 10-15 Leuten

treffen, oder in einer Veranstaltung mit

mehr als 300. Dieses Angebot ist einzig-

artig. Dann hat sich eine konkrete Mit-

arbeit im Seniorenheim der Stadt ent-

wickelt. Wo vor etwa 5 Jahren noch

keiner der Bewohner etwas von der

biblischen Botschaft gehört hat, dürfen

wir heute zweimal im Monat Gottes-

dienste anbieten. Einmal in der Form

von Vorlesen und Gespräch, ein ande-

res Mal in Form eines Treffens, das wir

„Gute Nachricht-Treff“ nennen, in dem

Arbeiten in Ludwigsfelde

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Gemeindeleben

21

wir Andachten, Lieder und Gespräche

anbieten. Dann gibt es für uns einmal

monatlich die Gelegenheit nach einem

Kaffeetrinken zu einem Programm

beizutragen, bei dem wir auch immer

darauf achten, eine biblische Bot-

schaft zu integrieren. Persönliche Ge-

spräche mit einzelnen Bewohnern ha-

ben wir ganz regelmäßig.

Ein weiteres Missionsfeld ist unser

Gemeindebrief, den wir inzwischen an

allen öffentlichen Einrichtungen wie

Rathaus, Kulturhaus, Krankenhaus,

Seniorentreff und anderen mehr aus-

legen dürfen. Mittlerweile reichen die

120 Hefte, mit denen wir einmal be-

gonnen haben, schon lange nicht

mehr aus.

Dann gibt es viermal im Jahr ein ge-

meinsames Gebetstreffen der Kirchen

und Gemeinden in Ludwigsfelde, bei

dem wir für die Stadt und ihre Regie-

rung sowie die kirchliche und diakoni-

sche Arbeit beten. Eine Gemeinsam-

keit, die von den Bürgern und der

Stadtverwaltung sehr geschätzt wird.

Es gibt auch mehrere Arbeitstreffen

von Kirchen und Gemeinden im Laufe

des Jahres, bei denen es einen regen

Austausch und die Besprechung orga-

nisatorischer Fragen gibt. Hierbei sind

zuweilen auch Vertreter der Stadtver-

waltung und auch der Bürgermeister

zu Gast, um sich zu informieren.

Und das ist noch nicht alles. Inzwi-

schen gibt es auch eine Zusammenar-

beit zwischen der Stadtverwaltung

und unserer Gemeinde. Natürlich be-

steht da weniger die Möglichkeit zu

evangelisieren, doch viele wissen, wo-

her wir kommen und was unser

eigentliches Arbeitsfeld ist. So wird

gesehen, dass Kirche und Gemeinde

nicht etwas ist, das hinter geschlosse-

nen Türen stattfindet, sondern dass es

lebendige Menschen zum „Anfassen

und Erleben“ sind.

Ein Arbeitsfeld, das vielfältig und wun-

derbar ist! Wie groß „unsere“ Gemein-

de in Wirklichkeit ist, weiß Gott allein.

Jedenfalls sind es sicher mehr als nur

die Besucher, die wir in den Gottes-

diensten live erleben können.

Wir sind sehr dankbar, dass Gott auch

im Kleinen wirkt und wir für ihn arbei-

ten dürfen. Bis heute hat die Freude

an dieser Arbeit nicht nachgelassen.

Wenn wir auch wenige sind, sind wir

dafür aber ein Herz und eine Seele.

Und durch die Unterstützung unserer

Muttergemeinde in der Wenckebach-

straße haben wir immer wieder allen

Grund nach vorne zu sehen, um täg-

lich dankbar und staunend das in

Empfang zu nehmen, was Gott für uns

vorbereitet hat.

U. & A. B.

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Persönlich

Unsere erste Begegnung war eine tele-

fonische, als ich ihr kurz nach unserem

Wechsel nach Tempelhof zum Ge-

burtstag gratulierte. Dann war sie lange

Zeit mehr ein Phantom, als sie für über

ein Jahr in ihrem Heimatort war, um

ihre Eltern zu pflegen und den Haushalt

dort aufzulösen. Und dann war sie auf

einmal wieder da, sehr präsent in vielen

Arbeitsbereichen unserer Gemeinde.

Unter anderem war sie auch Mitarbei-

terin im Vorbereitungsteam für die

Frauenfrühstückstreffen. Dort hatte ich

die Gelegenheit, sie näher kennen zu

lernen. Trotz ihrer beeindruckenden

Größe und ihrer manchmal sehr deutli-

chen Art, ihren Standpunkt zu vertre-

ten, erlebte ich Barbara als eine sehr

feinsinnige Frau, die viel zu sagen hatte

und das auch öffentlich bei den Früh-

stückstreffen mit einer ihr sehr eigenen

Art von Humor tat. Bewundernswert –

da doch an vielen Stellen zu merken

war, wie ihre schwere Tumorerkran-

kung ihr Leben immer mehr ein-

schränkte und sie sehr traurig war über

manchen Verlust an Fähigkeiten, z. B.

die Musik zu machen. Viele Krankenbe-

suche während ihrer Strahlenbehand-

lung, viele gemeinsame Einkaufsfahr-

ten, einige gemeinsame Arztbesuche,

wenn sie Beistand brauchte, spontane

gemeinsame Essen und Kaffeetrinken,

wenn sie hier im Haus war, viele Haar-

wäschen haben die Beziehung zu ihr

vertieft und eine Freundschaft wachsen

lassen. Ich sehe sie noch fröhlich bei

unserer Silberhochzeit Kuchen essen

und Matjes für zuhause einpacken. Das

war die letzte Begegnung mit ihr.

Wir freuen uns für Barbara, dass sie

ihre größte Sorge nicht erleben musste,

nämlich die, ein Pflegefall und von an-

deren Menschen abhängig zu werden.

Sie durfte vorher zu Gott gehen. Aber

wir vermissen sie sehr und ihr sehr

plötzlicher Tod hinterlässt eine Lücke,

nicht nur in vielen Arbeitsbereichen

unserer Gemeinde. U. N.

Barbara Tischendorf 1958 - 2011

Abschied und Erinnerung

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Rätselspaß - nicht nur für Kinder

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So ein Pech! Klara hat leider alle Ostereier verloren. Nun muss sie den Weg

zurücklaufen und alle Eier aufsammeln. Dabei könnt Ihr helfen,

und wenn Ihr die Buchstaben aneinanderreiht, wisst Ihr,

worauf sich Karla besonders freut. Viel Spaß beim Raten und ein frohes Osterfest wünscht Euch

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Sonntag

FÄNGT DIE

WOCHE

GUT AN!

Wir freuen uns auf SieWir freuen uns auf SieWir freuen uns auf SieWir freuen uns auf Sie

10.00 Uhr10.00 Uhr10.00 Uhr10.00 Uhr

Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst Gottesdienst

mitmitmitmit

Kindergottesdienst &Kindergottesdienst &Kindergottesdienst &Kindergottesdienst &

KleinkindbetreuungKleinkindbetreuungKleinkindbetreuungKleinkindbetreuung

anschließend: „Gemeindecafé“

MontagMontagMontagMontag

15.00 Uhr Handarbeits– und Bastelkreis

15.00 Uhr „MALzeit“ (jeden 1. Mo. im Mon.)

DienstagDienstagDienstagDienstag

19.30 Uhr Treffpunkt Bibel

MittwochMittwochMittwochMittwoch

19.00 Uhr Selbsthilfegruppe

Donnerstag Donnerstag Donnerstag Donnerstag

10.00 Uhr „Unterwegs“ Frauen - Alltag -

Glaube (jeden 3. Do. im Monat)

15.00 Uhr „55 plus“ - Der Kreis mit

weitem Horizont

19.00 Uhr „footloose“ - für Jugendliche

ab 15 Jahren

FreitagFreitagFreitagFreitag

16.00 Uhr PlayTime (14-tägig, für Kids ab

8 Jahren)

19.00 Uhr Selbsthilfegruppe

19.30 Uhr Männerforum (alle 2 Monate)

HauskreiseHauskreiseHauskreiseHauskreise: siehe Terminplan im Heftinneren.

Besondere Veranstaltungen, Lebensberatung, Besondere Veranstaltungen, Lebensberatung, Besondere Veranstaltungen, Lebensberatung, Besondere Veranstaltungen, Lebensberatung,

Glaubensgrundkurse: Glaubensgrundkurse: Glaubensgrundkurse: Glaubensgrundkurse: auf Anfrage.

ImpressumImpressumImpressumImpressum

FeG Berlin FeG Berlin FeG Berlin FeG Berlin ---- Tempelhof Tempelhof Tempelhof Tempelhof

Freie evangelische GemeindeFreie evangelische GemeindeFreie evangelische GemeindeFreie evangelische Gemeinde

Berlin Berlin Berlin Berlin ---- Tempelhof Tempelhof Tempelhof Tempelhof

Wenckebachstr. 5Wenckebachstr. 5Wenckebachstr. 5Wenckebachstr. 5

12099 Berlin12099 Berlin12099 Berlin12099 Berlin

Telefon: (030) 751 60 02Telefon: (030) 751 60 02Telefon: (030) 751 60 02Telefon: (030) 751 60 02

Fax: (030) 75 70 63 25Fax: (030) 75 70 63 25Fax: (030) 75 70 63 25Fax: (030) 75 70 63 25

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Montag Ruhetag

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Hartmut Imhoff 703 81 86

Joachim Wernicke 703 14 14

Judith Wernicke 75 51 87 87

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Küsterin Küsterin Küsterin Küsterin

Christa Manthey 71 09 69 04

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RedaktionsschlussRedaktionsschlussRedaktionsschlussRedaktionsschluss

für die nächste Ausgabe 04.05.2011.

Sie erscheint am 29.05.2011.

EEEE----Mail Gemeindebriefteam: Mail Gemeindebriefteam: Mail Gemeindebriefteam: Mail Gemeindebriefteam:

[email protected]

JESUS CHRISTUS -

und das Leben fängt erst

richtig an!